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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 132

1911 - Magdeburg : Creutz
132 Das Norddeutsche Flachland. denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland. Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen, Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde geworden ist. E. Die Bewohner. a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion. a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine Bevölkerung folgende Nährquellen: 1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie; 2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau; 3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa- raffingewinnung; 4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken; 5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial: Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und -schlemmerei; 6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton: Ziegelei, Töpferei; 7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau, Viehzucht; 8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei, Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln, Jagd; 9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie; 10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken, Brennereien; 11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden: Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu- bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in Pommern und Posen); 12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen- zucht, Beerensammeln;

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

3. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 6

1890 - Breslau : Hirt
6 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. (nach der Zählung vom Jahre 1885). Während der Größe nach also Sachsen die 9. Stelle unter den preußischen Provinzen einnimmt, hat es seiner Ein- wohnerzahl nach die 4. Stelle (Schlesien, Brandenburg mit Berlin und die Rheinprovinz sind stärker bevölkert). Die Provinz, an deren Spitze ein Ober- Präsident steht, zerfällt in die 3 R.-B. Magdeburg, Merseburg und Erfurt; au der Spitze eines jeden steht ein Regiernngs-Präsident, die R.-B. zer- fallen in Kreise unter der Verwaltung eines Landrats. 1. Der Regierungsbezirk Magdeburg hat! 11512,86 qkm mit 989716 Ew. — 859 auf 10 qkm — und zerfällt in 15 Kreise. 2 Der Regierungsbezirk Merseburg hat' 10207,06 qkm mit 1027228 Ew, — 1006 auf 10 qkm — und zerfällt in 17 Kreise. 3. Der Regierungsbezirk Erfurt hat! 3529,61 qkm mit 411379ew. — 1166 auf 10 qkm — und zerfällt in 11 Greife. Das Herzogtum Anhalt hatl 2294,36 qkm mit 248166 Ew. — 1080 auf 10 qkm —, übertrifft also die Provinz Sachsen sehr an Volksdichte. Es zerfällt in 5 Kreise, an deren Spitze Kreisdirektoren stehen. Ii. Landschaftskunde. Die Provinz Sachsen ist von allen preußischen Provinzen die am meisten zerrissene. Der nördliche Teil, welcher den R.-B. Magdeburg umfaßt, bildet allerdings ein zusammenhängendes Ganze, aber er ist im S. durch das Her- zogtum Anhalt vielfach eingezackt und hängt nur durch einen schmalen Streifen (bei Aschersleben), der wiederum Anhalt in 2 große Teile scheidet, mit dem R.-B. Merseburg zusammen. Ein Stück von Anhalt (Grafschaft Mühlingen) liegt als Enklave^) im R.-B. Magdeburg, wogegen kleine preußische Gebietsteile von Anhalt umschlossen sind. Auch eine Braunschweigische Enklave (Calvörde) findet sich innerhalb dieses R.-B. Noch mehr fremde Gebietsteile umschließen die beiden südlichen R.-B.: Teile von Weimar (Allstedt) und Schwarzburg- Rudolstadt (Frankenhausen), sowie die Hauptmasse vou Schwarzburg-Souders- hausen. Dafür liegen die Kreise Schleusiugeu und Ziegenrück gesondert weit nach S. vorgeschoben. Im W. werden die Provinz Sachsen und Anhalt vom Harz berührt. Dieser ist ein in sich fest abgeschlossenes Massengebirge von etwa eiförmiger Gestalt mit der größten Ausdehnung von N.w. nach S.o. (110 km); der Querdurchmesser beträgt nur 30 km. ■sen, Jtappboile. Selke. mppra, jtusieoen. Längsschnitt durch den Harz von Seesen bis Eisleben. (Nach R. Aßinann.) Nach N.w. hin hat das Gebirge mehrere Vorstufen; es verflacht sich im *) Exklave nennt man ein von der Hauptmasse eines Landes getrenntes, in einem andern Staate liegendes Stück Land. Von jenem anderen Lande aus würde man es als Enklave bezeichnen.

4. Die Heimat - S. 1

1899 - Leipzig : Degener
Einleitung. Entstehung der Erde und ihrer Oberstäche/) Nach der Kant-Laplaceschen Hypothese gehörten einst alle Körper unseres Sonnensystems einer einzigen kugelförmigen Dunstmasse an, die sich in langsam rotierender Bewegung befand. Dieser Nebelballen reichte in seinem äußeren Um- fange mindestens bis zur Bahn des äußersten Planeten. Der äußerste uns bekannte Planet ist der Neptnn, der 60v Millionen Meilen von der Sonne entfernt ist. Demnach muß dieser Nebelball einen Durchmesser von mindestens 1200 Millionen Meilen gehabt haben. Die Teile der Dunstmasse verdichteten sich, und in gleichem Maße nahm die Umdrehungsgeschwindigkeit zu, und die Umdrehungszeit wurde verkürzt, denn die Teile, die früher einen großen Kreis zu durchlaufen hatten, legten jetzt einen klei- neren Weg zurück. Daraus folgte eine Zunahme der Fliehkraft am Äquator. Es entstand dort eine Aufbauschung, woraus sich infolge der Schwungkraft mit der Zeit Teile loslösten, welche Ringe bildeten, wie wir sie heute noch am Saturn sehen. Dieselben rissen schließlich und ballten sich zu verschieden großen Neben- kugeln zusammen, die wir Planeten oder Wandelsterne nennen, weil sie durch die sich entgegenstehenden Wirkungen der Flieh- und Schwerkraft in bestimmten Bahnen um die Sonne, ihre Mutter, herumwaudelu. So ging aus dem großen Nebel- ball nach Abtrennung aller Planeten unsere Sonne hervor. In gleicher Weise, wie die Planeten von der Sonne, lösten sich später die Monde von den Planeten ab. (Beschreibung des Vorganges, angewendet auf unsere Erde!) Planeten und Monde, Kinder und Enkel, umkreisen die Souue, ihre gemeinsame Mutter, in größeren und kleineren Bahnen und setzen auch die Bewegung um ihre eigene Achse in der Richtung von West nach Ost fort.**) *) Zu weiterer Orientierung über Entstehung der Erde werden die folgenden, auch bei dieser Arbeit benutzten Bücher empfohlen: M. Neumayr, Erdgeschichte; E. Brückner, Die feste Erdrinde und ihre Formen; Penck, Das Deutsche Reich; A. v. Reichenbach, Kleines Gemälde der Welt; Haas, Sturm- und Drang- Periode der Erde; Hintze, Die Schöpfung der Erde; Senft, Wanderungen in das Reich der Steine. **) „Auf sehr schöne Weise gelang es dem französischen Gelehrten Plateau, den Werdeprozeß unseres Sonnensystems gleichsam im Wasferglase zu wiederholen. In ein mit Wasser gefülltes Gleis, dem er vorher durch Zusatz von Alkohol die spezifische Schwere des Olivenöls gegeben hatte, Stecket, Prov. Sachsen. \

5. Die Heimat - S. 150

1899 - Leipzig : Degener
— 150 — B. Das Herzogtum Anhalt. Der Stammvater der anhaltischen Herzöge ist Esico aus einem schwäbischen Geschlechte, der im 11. Jahrhundert als Graf von Ballenstedt auftritt. Sein Urenkel war Albrecht der \Bär, dessen Enkel sich zuerst Fürst von Anhalt nannte. Mehrfache Teilungen brachten das Land an"vier Linien, die aber bis auf die Dessauer Linie wieder eingingen. Seit 1863 ist das Land wieder vereinigt. I. Lage des Herzogtums in den früher besprochenen Gebieten und seine Grenzen. Das Herzogtum Anhalt, das seinen Namen von der am rechten Selkenfer auf dem Hausberge gelegenen Stammburg des fürstlichen Geschlechts (— jetzt nur noch wenige Trümmer —) erhalten hat, liegt mit dem kleinen westlichen Teile aus dem nordöstlichen Unterharze, mit dem über lomal so großen Ostteile im Tieflande, das hier von Saale, Mulde und Elbe bewässert wird. Beide Teile sind durch den schmalen Streifen von Aschersleben getrennt. Außerdem liegen noch 4 kleinere Landesteile (Exklaven) im preußischen Gebiete (Groß-Alsleben, Groß- und Klein- Mühlingen, Göduitz, Dornburg); dafür umfaßt Anhalt auch wieder einige preußische Landesteile, die zum Regierungsbezirk Merseburg gehören.^ Das Herzogtum ist fast ganz von preußischem Gebiet, und zwar von den Regierungsbezirken Magdeburg, Potsdam und Merseburg umschlossen; unr das kleine Weststück grenzt unweit des Städtchens Güntersberge an das braun- schweigische Gebiet von Blankenburg. Natürliche Grenzen bilden bloß ein Stück der Elbe (gegen den Regierungsbezirk Magdeburg) und ein Stück der Fuhne (gegen den Regierungsbezirk Merseburg). Ii. Größe des Herzogtums; Anzahl, Abstammung und Religions- Verhältnisse der Bewohner. Anhalt ist seinem Flächeninhalt nach das dritte der deutschen Herzogtümer, da Braunschweig und Sachsen-Meiningen mit größerer Ausdehnung vorangehen. Der Flächeninhalt beträgt 42 O.-Meilen (2300 qkm)*), auf denen 293 300 Menschen wohnen. Es kommen demnach auf 1 qkm im Durchschnitt 128 Bewohner. Anhalt ist also etwas dichter bevölkert als die Proviuz Sachsen. Grund dafür! In den Kreisen Dessau, Kötheu und Bernburg ist die Bevölkerung am dichtesten, während sie in den Kreisen Ballenstedt und Zerbst geringer ist. (Welcher Rückschluß auf die Bodenbeschaffenheit?) Obwohl die Bevölkerung sich früher aus Slaveu, Obersachsen und Flam- läuderu zusammensetzte, so ist sie jetzt doch nach ihren Eigenschaften, ihrer Sprache, *) Anhalt hat ungefähr 7n der Provinz Sachsen als Flächeninhalt.

6. Die Heimat - S. 155

1899 - Leipzig : Degener
— 155 C. Das Herzogtum Braunschweig. Die Geschichte des Herzogtums ist bis zum 13. Jahrhundert mit derjenigen Hannovers eng verknüpft. In dieser Zeit wurde der Enkel Heinrichs des Löwen mit den Braunschweig-Lüne- burgischen Ländern belehnt. Unter dessen Nachkommen wurden vielfache Teilungen des Landes vorgenommen, bis im 16. Jahrhundert das Recht des Erstgebornen anerkannt wurde. 1634 ge- langte die Dannenbergsche Nebenlinie, 1735 die Linie Braunschweig-Bevern in den Besitz des Landes. Zu dieser Linie gehörte der tüchtige Feldherr Karl Wilhelm Ferdinand, der infolge schwerer Verwundung in der Schlacht bei Jena 1806 zu Ottensen starb, und der Herzog Friedrich Wilhelm, der sich 1809 durch seinen kühnen Kriegszug von der böhmischen Grenze bis Elsfleth gegen Na- poleon berühmt machte. 1885 starb das brauuschweigische Regentenhaus aus. Seitdem sührt Prinz Albrecht von Preußen als Prinz-Regent die Regierung des Landes. I. Lage. Braunschweig, das seinem Namen von einem Herzog Bruno hat, der der Sage nach 861 die Stadt Braunschweig gründete, besteht aus drei Hauptstücken und einigen kleineren Teilen. Diese Gebiete gehören dem Harze, den Harzvorbergen, dem Weserberglande und dem norddeutschen Tieflande an; sie werden umschlossen von den Provinzen Hannover, Sachsen, von Anhalt und dem waldeckscheu Fürsten- tum Pyrmont. Ii. Größe des Herzogtums; Anzahl, Abstammung und Religionsverhältnisse der Bewohner. Braunschweig ist nach seinem Flächeninhalte das größte der deutschen Herzog- tümer. Es umfaßt 3^ Tausend (3690) qkm, auf denen 434 Tausend Menschen wohnen. Im Durchschnitt kommen auf 1 qkm 118 Bewohner. Am dichtesten ist die Bevölkerung im Gebiete der mittleren Oker. Die Bewohner des Herzogtums sind niedersächsischen Stammes und weit überwiegend evangelisch-lutherisch. Iii. Gruppenbilder von Braunschweig. 1. Das langgestreckte Gebiet von der Weser bis an den Nordwestrand des Harzes. (Kreise: Holzminden, Gandersheim.) Ostlich von der Weser erheben sich in diesem brannschweigischen Gebiet die Wesergebirge mit dem Ith bis 399 in, dem Hils und mit dem Solling bis 448 in. Hier hat der plattig ausgebildete Buutsaudsteiu einen lebhaften Steinbruchbetrieb ins Leben gerufen; zu Quadern und Bauornamenten verarbeitet, kommt er von Holzminden aus in den Handels Dn Reichtum an gutem Baumaterial bietet den Bewohnern dieses Kreises die Haupterwerbs- quelle. So ist neben dem Solling noch die Umgebung von Stadtoldendorf (23/4) durch große

7. Die Heimat - S. 165

1899 - Leipzig : Degener
— 165 — Ii. Größe und Einwohnerzahl. Sachsen-Altenbnrg, der viertgrößte der thüringischen Staaten, umfaßt 1324 qkm mit 180 313 Einw., von denen im Durchschnitt >36 auf 1 qkm kommen. Iii. Landschaftsgruppen. 1. Der Ostkrcis an der Pleiße. Der Ostkreis ist wegen seiner Fruchtbarkeit die Kornkammer von Ostthüringen; 3/4 seines Flächenraumes werdeu für ergiebige Landwirtschaft benutzt. Infolge der Lage des Landes in dem Übergangsgebiete zum Tieflande sind reiche Braun- kohlenlager vorhanden, die eine lebhafte Industrie hervorgerufen haben. Auf den ersten Felsen, welche aus der Ebene auftauchen, liegt etwas westlich von der Pleiße die freundliche Residenzstadt Altenburg (33v2); sie ist der Hauptsitz der altenburgischen Industrie und des Handels. Über der Stadt erhebt sich auf hohem Porphyrfelsen das Schloß, welches durch den sächsischen Prinzenraub bekannt ist. — Eine gleich günstige Lage am Rande der thü- ringischen Höhen hat die Stadt Meuselwitz (5%). — Im Süden des Kreises liegen drei Industrie- städte: Gößnitz (572) an der Pleiße mit Tuchfabrikation; Schmölln (9v«) mit bedeutender Textil- indnstrie, eine noch größere Erwerbsquelle siir diese Stadt besteht in der Herstellung von Steinnuß- knöpfen; Ronneburg (6v^, hier dient eine eisenhaltige Quelle zu Kurzwecken. Bon der alteu charakteristischen Tracht der Altenbnrger, wie auch von manchen Gebräuchen, welche an wendische Abstammung der Bewohner erinnern, sind nur noch einige Reste vorhanden, 2. Der Westkreis (zwischen Saale und Elster). Fast die Hälfte dieses Gebietes ist mit Wald bestanden, da der hier vor- herrschende Bnntfandstein und ein rauheres Klima dem Ackerbau weniger günstig sind. In diesem „Altenbnrger Holzlande" lebt ein großer Teil der Be- völkeruug von der Holzverarbeitung. Am nordöstlichen Rande des Holzlandes befindet sich die Industriestadt Eisenberg (8) mit Eisen- und Porzellanfabriken. Südlich davon liegen in einem hübschen Waldthale die Sommer- frischen Klosterlausnitz und Hermsdorf. — Im Waldgebiete dehnt sich in dem schönen Rodathale die Stadt Roda (3s/4) aus, eine stille Sommerfrische, deren Name an den hier ausgerodeten Wald erinnert. — Am linken Saaleufer die Stadt Kahla (4v«) mit Porzellanfabrikation. Die gegenüber sich erhebende Leuchten bürg war früher eine Schutzburg gegeu die Slaven. — Der Orlamündung gegenüber das Städtchen Orlamündc (1v2). e. Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. I. Lage. Von den beiden Hauptteilen liegt die größere Oberherrschaft im Gebiet der Saale, Schwarza und Ilm; die kleinere Unterherrschaft umfaßt das Land zwischen Kyffhänsergebirge und der unteren Wipper. (Die Bezeichnungen „Ober-" und „Unterherrschaft" sind nach der Höhenlage der Länder gewählt.) Ii. Größe und Einwohnerzahl. Schwarzbnrg-Rndolstadt umfaßt 940 qkm mit 88 685 Einwohnern, wovon im Durchschnitt 94 auf 1 qkm wohnen.

8. Die Heimat - S. 167

1899 - Leipzig : Degener
— 167 — 2. Die größere Unterherrschast. Etwa 3/4 des Bodens dient dem Ackerbau, der besonders in den Thälern die Mühe des Landmannes belohnt. Die Waldungen der Hainleite zeichnen sich durch prächtige Buchenbestände aus. Der bedeutendste Ort der Unterherrschaft ist die Residenzstadt Sondershansen (7) an der Wipper, von Bergen umrahmt, In der Nähe der aussichtsreiche Possen mit einem fürstlichen Jagdschlosse. — An der Helbe liegen Ebeleben am oberen Laufstücke und Greußen (3%) in dem breiten Thale des unteren Laufstückes. g. Das Fürstentum Reuß ältere Linie. I. Lage, Größe und Einwohnerzahl. Der Hauptteil des Fürstentums liegt an der Elster. Andere Stücke sind westlich davon bis zur Saale verstreut. Es ist das kleinste der thüringischen Fürstentümer; es umfaßt 316 qkm und hat 67 468 Einwohner, wovon im Durch- schnitt aus 1 qkm 213 Einwohner kommen, steht also an Bevölkerungsdichte allen thüringischen Staaten voran. Ii. Die Anstellungen. Das Fürstentum gehört zu dem industriereichen Osterlande (s. S. 32—33), in dem die Wollindustrie, besonders die Kammgarnweberei in hoher Blüte steht. Die Hauptstadt ist Greiz (22 V4) an der Elster, in der die Hälfte der Bewohner mit Textil- industrie beschäftigt ist. Dieselbe Erwerbsquelle hat die Stadt Zeulenroda (9), westlich von Greiz. Ii. Das Fürstentum Reuß jüngere Linie. I. Lage, Größe und Einwohnerzahl. Das Unterland liegt an der Elster zwischen den beiden Altenbnrger Kreisen. Das Oberland zieht sich als langgestreckter Landstreifen über die Saale bis auf die Höhen des Frankenwaldes. Kleinere Gebiete liegen gesondert in der Um- gebung der Hauptstücke. Das Fürstentum umfaßt 826 qkm mit 132 130 Einwohnern, wovon im Durchschnitt auf 1 qkm 159 kommen. Ii. Landschaftsgruppen, l. Das Unterland. Hier befindet sich das Hauptindustriegebiet des Osterendes, das seinen Auf- schwung der bequemen Bahnverbindung mit dem benachbarten Zwickauer Kohlen- becken verdankt. 2)ie Hauptstadt ist Gera (43*/*), das mit seinen vielen Fabriken und seinem bedeutenden Handel zu einem „Klein-Leipzig" emporgewachsen ist. Auf dem linken Flnßnfer Schloß Oster- stein. — Uber Dorf Köstritz und Saline Heinrichshall s. S. 33.

9. Die Heimat - S. 16

1899 - Leipzig : Degener
— Ig — Überblick über die Zeitalter der Erdgeschichte.*) A. Das Urgebirge. I. Die Urzeit (archäische Periode): Entstehung der ersten Erstarrungs- rinde (Granite, Gneise, Urschiefer). B. Die auflagernden Formationen. a. Drei altzeitliche Formationen. Ii. Das Altertum: 1. Vor-Kohleuzeit (Kambrium, Silur, Devon), (paläozoische Periode) 2. (Stein-)Kohlenzeit (Karbon). Primärzeit. 3. Nach-Kohlenzeit (Dyas oder Perm). b. Drei mittelzeitliche Formationen. Iii. Das Mittelalter: 1. Trias (Buntsanclstein, Muschelkalk, (mesozoische Periode) Keuper). Sekundärzeit. 2. Jura (schwarzer Jura oder Lias, brauner Jura oder Dogger, weisser Jura oder Malm). 3. Kreide (Neocom, Gault, Cenoman, Turon, Senon). c. Drei neuzeitliche Formationen. Iv. Die Neuzeit: (1.) Die Braunkohlensormalion (Eocän, Oli- (känozoische Periode) gocän, Miocän, Pliocän). Tertiärzeit. V. Die Jetztzeit: (2.) 1. Das ältere Schwemmland (Diluvium). (anthropozoische Periode) (3.) 2. Das jüngere Schwemmland (Alluvium). Quartärzeit. *) Nach Harms, „Vaterländische Erdkunde"; A. v. Reichenbach, „Kleines Gemälde der Welt".

10. Die Heimat - S. 100

1899 - Leipzig : Degener
— 100 — Die Gestalt der Provinz Sachsen läßt sich vergleichen mit einem Kopf aus schmalem Halse und breiten Schultern. Den Kopf bildet der Regierungsbezirk Magdeburg, wozu auch der schmale Hals gehört, auf dem Aschersleben liegt. Die breiten Schultern werden von den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt gebildet. Zu beiden Seiten des Halses liegen die beiden Hauptstücke des Herzog- tums Anhalt. Die benachbarten Staaten sind: im Nordosten und Osten die Provinz Brandenburg, das Herzogtum Anhalt, die Provinz Brandenburg und die Provinz Schlesien; im Süden das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten; im Westen die Provinz Hessen, die Provinz Hannover, das Herzogtum Anhalt und Braunschweig an verschiedenen Stellen. Ii. Größe der Provinz und ihre Bewohner nach Abstammung, Zahl und Religiousverhaltnissen. Die Provinz Sachsen ist 25252 qkm (oder rund 460 Q.-Meilen) groß. Der Regierungsbezirk Magdeburg (11513 qkm = 209,10 O.-M.) ist nngefähr 3'/zmal und der Regierungsbezirk Merseburg (10209 qkm = 185,41 Q.-M.) etwa 3mal so groß als der Regierungsbezirk Erfurt (3530 qkm — 64,11 Q.-M.). Die Bewohner der Provinz Sachsen sind fast alle deutschen Ursprungs; nur ein gauz geringer Teil im Osten der Provinz ist wendischer Abstammung. Das wendisch-sorbische Bolk bewohnte einst den Osten bis zur Elbe und darüber hinaus bis zur Saale. Hier und da hat sich noch in Tracht und Sitte (wie in Altenburg), allenthalben aber noch in Fluß-, Orts- und Flurbeuenuuugen Wendisches erhalten. Aus den 25 244 qkm wohnen (nach der Volkszählung von 1895) 2698712 (rund 2 700000) Einwohner, wovon im Durchschnitt auf 1 qkm 107 Einwohner kommen. Auf die drei Regierungsbezirke verteilen sich dieselben folgendermaßen: Erfurt: 446 663 Einwohner, wovon auf 1 qkm 124 Einwohner kommen. Merseburg: 1 129192 „ „ „ „ „ 109 „ „ Magdeburg: 1 122857 „ „ „ 95 „ „ Nach der Bevölkerungsdichtigkeit verteilen sich die Kreise der Provinz in folgender Weise, wenn die großen Städte außer acht bleiben: a) über 150 Einwohner auf einem qkm haben die Kreise: Halberstadt, Aschers- leben, Kalbe, Saalkreis, Mausselder Seekreis, Weißenfels, Naumburg, Zeitz; b) bis 150 Einwohner auf einem qkm haben: die übrigen Bördekreise, Wer- nigerode, Bitterfeld, Delitzsch, Merseburg, Querfurt, Saugerhauseu, Mansselder Gebirgskreis und die sämtlichen Kreise des Bezirks Erfurt; c) bis 75 Einwohner aus einem qkm haben: die Kreise der Altmark, Jerichow I und Ii, die 4 Kreise an der Elbe und schwarzen Elster und Kreis Eckartsberga. Im ganzen wird die Provinz Sachsen mit Recht wegen ihrer Fruchtbarkeit gerühmt; denn sie vermag verhältnismäßig die meiste Bevölkerung zu ernähren: wiewohl dieselbe nur den 14. Teil der Fläche vom preußischen Staate umfaßt, so wohnt doch der 12. Teil der preußischen Bevölkerung darin.
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