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1. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 86

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
86 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Kbb. 52. Das nördliche Harzvorland und die Magdeburger Börde. Salze und den Reichtum, den sie uns bringen. Denn er schützt die Salzlager gegen ein- dringendes Wasser. Das würde sie auslaugen. Die Salzlager bestehen aus einer Stein- salzschicht und einer Kalischicht. Jene ist 300 m, diese 150 m dick. Die Kalisalze liegen oben. 2ttan mußte sie erst abräumen, um zum wertvollen Steinsalz zu gelangen. Darum nannte man sie Abraumsalze und hielt sie für wertlos. Jetzt ist ihre Ge- winnung zur Hauptsache geworden. Denn sie liefern ein vorzügliches Düngemittel, das nach allen Ländern Europas, ja selbst nach Amerika versandt wird. I. Vodenform. Oas Harzvorland bildet eine Mulde. Nach der größten Stadt heißt sie Halberstädter Mulde. Oen Nordrand bilden der bewaldete Kall- stein, der hu^wald und der Hakelwald. Mehrere niedere parallele Höhenzüge, die den Harzrand begleiten, teilen sie in kleinere Mulden. Die wichtigsten dieser Höhenzüge sind: 1) Die Teufelsmauer. Sie erstreckt sich von Blankenburg bis zu den Gegensteinen und bildet einen gewaltigen ll)all aus (Huader- sandstein in einer höhe von 250 m. lvie die Steine einer Mauer, so regelmäßig liegen die Sandsteinschichten übereinander. Der Sage nach hat sie der Teufel in einer Nacht aufgebaut, um sein Reich vom Himmelreich zu trennen. Er konnte sie aber nicht vollenden, da ihn ein krähender Hahn im Morgengrauen beim Bau störte. 2) Oer Regenstein ist eine Sandstein- feste, die sich nördlich von Blankenburg etwa ° 0 0 o„oono Oo oo 0 a0nnor,Oo°o o o Q 00 O °n°0 0 o 0 o o O '$>Oozo°ooo°0° Aluschjelkalk.. Bunlsandsfein. Qips •Salzfon. •Kali. Steinsalz. Zecf]sl"ein. Abb. 53. Querschnitt durch ein Salzlager.

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 128

1914 - München : Oldenbourg
— ^28 — Auch Felder und Gärten wurden aufs genaueste durchsucht und viele vergrabene Sachen entdeckt und weggenommen. Schafe, Schweine, Kälber und Rindvieh wurden niedergestochen und größtenteils weggeworfen und verschleudert. Insbesondere machten psünberungsfgerte aus Franken. (Kupferstich aus Sobcns „Die Franzosen in Franken J796".) sie auf Hühner, ihre Lieblingsspeise, Jagd. 2luch die Hunde raubten sie und führten sie an Stricken mit und die Pferde nahmen sie ohne Umstände auf der Straße oder aus dem Stall hinweg. „Landsmann, Geld!" — „Landsmann, wein!" dies war ihr ewiges Verlangen. Krämer und Hausierer wurden aus offener Straße angehalten und geplündert.

3. Bürgerkunde - S. 45

1907 - München : Gerber
45 wertvoll als Geld Haben; Kredit verlieren ist mindestens ebenso nachteilig als Geld verlieren. Die meisten großen Unternehmungen in Gewerbe und Handel wären ohne Kredit gar nicht auszuführen. Die Stadtwirtschaft führte zu ihrem Handel das Geld ein. Die Volkswirtschaft konnte natürlich das Geld nicht entbehren; sie bildete vielmehr die Geldwirtschaft weiter ans, schuf aber zu- gleich eine neue Form, die Kreditwirtschaft. Wir erhalten also für die drei Wirtschaftsgemeinden des Übersicht. Bauernhofes, der Stadt und des Landes die Übersicht: Bauernhof Stadt Land Eigenwirtschaft Naturalwirtschaft Stadtwirtschaft Volkswirtschaft Geldwirtschaft Kreditwirtschaft Tauschhandel Markthandel Ständiger Handel In Deutschland treffen ans den Kops der Bevölkerung 2,38 ü§^^Handel Kaffee, in den Niederlanden 4,85 kg, in England 0,37 kg. An sunebenen Tee entfallen auf den Kopf der Bevölkerung in England 2,23 kg, Gemeinden' in Deutschland 0,04 kg. a) Überfluß Wenn nun England seinen Teebedarf im Mutterlande ge-'änerz°u^ Winnen wollte, so wäre hiezu vielleicht die ganze Landbevölkerung notwendig. Das käme einer großen Verschwendung an Arbeits- kräften gleich; denn in den Kolonien genügen 45 000 Mann hiezu. Das Klima in Deutschland ließe den Kaffeebau überhaupt nicht zu. Und doch ist der Kaffee heute nicht mehr, wie im 18. Jahrhundert, ein Luxusartikel für wenige Reiche, sondern ein Bedarfsgegenstand für die Bevölkerung der ganzen Wirtschaftsgemeinde. Boden- beschaffenheit und Klima bedingen wesentlich die Erträgnisse eines Landes. Die einzelnen Wirtschastsgemeinden tauschen daher jene Erzeugnisse, an denen sie Überfluß haben, aus gegen solche, die ihnen mangeln. Den Austausch übernimmt der Handel. Die Bevölkerung des Deutschen Reiches nimmt jährlich fast b) f^ibe'~ um 1 Million zu. Die deutsche Wirtschastsgemeinde kann nicht - mehr die Menge derjenigen landwirtschaftlichen Produkte erzeugen, welche zur Ernährung der stetig zunehmenden Bevölkerung not- wendig sind. Es müssen also Erzeugnisse der Landwirtschaft aus anderen Ländern eingeführt werden. Von landwirtschaftlichen Erzeugnissen hat Deutschland zur Zeit nur an Zucker, Schaffleisch, Hopfen und Wein Überfluß; bei allen anderen übertrifft der Bedarf den Vorrat. Diese Produkte müssen daher aus andern Ländern eingeführt werden. Schon in den 50 er Jahren begann in Deutschland die Roggen-, in den 70 er Jahren die Weizeneinfuhr. Deutschland bezieht Getreide hauptsächlich aus Rußland, Österreich- Ungarn, Nordamerika und Rumänien. Im Getreidebau nimmt Nordamerika jetzt die erste Stelle ein. Dort waren 1849 8 Mill. Acres (a 0,4047 ha), 1889 38 Mill. Acres mit Weizen bebaut.

4. Bürgerkunde - S. 142

1907 - München : Gerber
142 H.: Um 30 Jl zu verdienen, muß ich schon mehr als eine Woche arbeiten. T.: Wissen Sie, wieviel in Deutschland im Durchschnitt jede Person jährlich für Bier ausgibt? Nicht weniger als 32 Jl. H.: Das ist Sache jedes einzelnen. Es bleibt aber. doch wahr, daß eine Familie im Reiche jährlich 30 Jl Steuern auf Nahrungs- und Genußmittel zahlen muß. T.: Trotzdem kann man sagen, daß das Reich dem deutschen Arbeiter Schutz gewähre, seine Wohlfahrt fördere und dafür nichts verlange. H.: Sie verstehen, mich zu überraschen. T.: Ich meine dies so: das Reich leistet zu den Arbeiter- versicherungen für jeden Arbeiter durchschnittlich 30 Jl mehr als dieser an Beiträgen hiezu zahlt (5 Jl mehr aus Kranken-, 7 Jl aus Unfall-, 20 ^ mehr aus Invalidenversicherung — 32 Jl, sagen wir rund 30 Jl). Dafür erhebt es an indirekten Steuern von jeder Arbeiterfamilie ungefähr 30 Jl. 30 Jl — 30j£ —0. Ist also meine Behauptung richtig? H.: Dagegen läßt sich wohl nichts sagen. T.: Ist demnach die deutsche Arbeiterversicherung nicht eine äußerst segensreiche Einrichtung? Sollte sie nicht „eine dauernde Bürgschaft des inneren Friedens" sein? Sollte sie nicht ein Maß- stab fortschreitender deutscher Kultur sein? Wer kann so ungerecht sein dies zu bestreiten? .. . . Heller schweigt und liest wiederholt,, aus der Jnvaliden- rententabelle verschiedene Zahlen unter der Überschrift: „Bekommt jährlich bis zu seinem Tode" . . . und lächelt . . . Taler glaubt nicht zu irren, wenn er dieses Lächeln mit den Worten übersetzt: „Es ist doch gut, daß wir die Arbeiter- versicherungen haben!"

5. Bürgerkunde - S. 71

1907 - München : Gerber
71 Tausenden Verdienst!" „Ja, das tun Sie", sagten die Arbeiter; „aber sehen Sie doch unsere dumpfen, düsteren Stuben an! Denken Sie an unsere Kinder! Wie dürftig, wie arm, wie unglücklich! Erhöhen Sie unsern Lohn!" „Nein, diesmal sollt Ihr empfinden, daß ich es bin, der dies alles geschaffen". . . Und nachdem die Fabrik zerstört und zahlreiche Menschenleben zugrunde gegangen, war die Not der Gewalttätigen noch gestiegen, war aller Glaube an Glück und Hoffnung erloschen. Gelähmt und schweigend Ho lg er, schweigend und hungernd die Arbeiter! Es war ergreifend zu sehen, wie Ho lg er gebrochen im Fahrstuhl saß, er, der so großen Mut besaß, und hinter ihm die Arbeiter, ihn um Gnade bittend, sie, die früher glaubten, ihn nebst seiner Fabrik vernichten zu können. Ja, beide handelten „über ihre »Kraft." Und Holger hörte schließlich die Bitten und erhörte sie. . . Und dann reichte er den Bittenden die linke Hand — der rechte Arm war noch in der Schlinge — und sprach: „Wir müssen lernen füreinander zu leben". 7. Mittel zur Besserung der Lage der Kleinmeister und Lohnarbeiter. Der größte Betrieb ist verhältnismäßig der billigste, der kleinste der teuerste. Noch mehr als durch die Herstellung im kleinen wird die Ware durch den Handel im kleinen verteuert, wie schon aus der Übersicht auf Seite 56 zu ersehen ist. Der Gewinn der Gewerbetreibenden, der Unternehmer, ist meist bescheiden gegenüber den: Gewinn, der beim Handel, mit der fertigen Ware erzielt wird. Der Unternehmergewinn beträgt im ganzen etwa 5—7 °/o; er ist z. B. bei Lebensrnitteln auf 4, in der Woll- industrie auf 6,5, in der Lederindustrie auf 8,6, bei Schuhwaren auf 7,6, in der Schneiderei auf 14 o/o berechnet worden. Die Prozente des Handelsgewinnes sind bedeutend höher; unter 30o/o dürften sie nur selten sein, manchmal sogar auf 60—100°Io steigen. Ein großer Teil der Lebensrnittel, Kleider, Möbel re. wird von den sog. „kleinen Leuten" verbraucht. Diese kaufen vielfach bei Krämern ein. Im Kleinhandel sind alle Waren teurer als im Großhandel. Der Kleinhandelsgewinn ist von allen Gewinnen, die von den Waren gemacht werden, der größte. Dies hat aber durchaus nicht zur Folge, daß der Krämer auf diese Weise zum reichen Manne werden könne. Die Anzeigen in Zeitungen, welche Geschäftsverkäufe vermitteln sollen, belehren uns, wie klein die täglichen Umsätze in den Krämerläden sind und welche Spesen darauf ruhen. Unter- nehmer und Handels- gewinn.

6. Bürgerkunde - S. 102

1907 - München : Gerber
102 2. Die Ordnung im Staatsleben. Das schön gelegene Dörfchen Waldsee trug seinen Namen nicht mit Unrecht. Am User eines kleinen, lieblichen Sees war es im Hintergründe ganz von dunkeln Nadelwäldern eingesäumt. Die Tannen machten die an sich frische und staubfreie Luft besonders harzreich und gesund. Es ist daher nicht zu verwundern, daß sich jeden Sommer in dem zwar abge- legenen, aber dafür sehr ruhigen Orte mehrere Städter einfanden. Von dem Landaufenthalte der Sommerfrischler hatten die Bewohner Waldsees hübsche Einnahmen. Einige Männer des Dorfes dachten nun: Wenn sich die Zahl der Sommergäste vergrößerte, so würden sich auch die Einnahmen erhöhen. Aber wie können wir diese in unser Dorf ziehen? Der Bürgermeister wußte Rat: „Wir müssen unsern Ort verschönern; wir müssen am See ein Bad einrichten, für bessere Wohnungen sorgen, Spaziergänge nach dem Walde anlegen u. s w." „Das wär' schon recht", sprach der Bäcker Sack; „aber das kostet Geld, viel Geld; wer soll das zahlen?" „In die Aus- gaben müssen lvir uns teilen," erwiderte der Krämer Schirm. „Ja, wie denn?" fragte Sack, der schon für seinen Geldbeutel fürchtete. „Das machen wir," erklärte der Bürgermeister, „am besten so lvie die Bewohner von Untersee: Wir erhöhen die Umlagen der Gemeinde. Damit zahlen wir die Zinsen des Kapitals, das wir zur Verschönerung Waldsees von der Kreditbank aufnehmen." — „Da tu’ ich nicht mit," entgegnete Sack; „da müßte ich ungefähr dreimal soviel beisteuern als der Krämer Schirm, weil ich auch dreimal soviel Steuern zahle als dieser." „Dafür wird auch Ihr Grund und Boden mit der Zeit mehr wert," sprach ein anderer Mann. „Nein," endete Sack, „ich will nichts von der Verschönerung des Dorfes wissen, mir ist es schön genug." Mit Ausnahme des Bäckers Sack waren alle Versammelten mit den Vorsckllägen des Bürgermeisters einverstanden. Sie beschlossen die „Hebung des Luftkurortes" und Sack mußte mittun, d. h. mitzahlen, wenn er auch noch so sehr dagegen war; denn schon im nächsten Jahre wurden die Umlagen erhöht. Da spöttelte er in seinem Unwillen über die Weisheit der Waldseer, weil diese nun wohl mehr Ausgaben, aber nicht mehr Einnahmen hätten. „Wird schon kommen," erwiderten ihm einige, die wußten, daß nicht jede Mühe, jede Arbeit, jede Ausgabe schon am folgenden Samstag entlohnt lvird. „Und mitzahlen mußt du doch", sagte schadenfroh Schirm zu Sack, „dreimal soviel mußt du zur Ver- schönerung von Waldsee beitragen als ich". Diese und ähnliche Sticheleien brachten den reizbaren Bäcker immer mehr in Zorn. Sehen zu müssen, was in Waldsee alles, gegen seinen Willen geschah, das verleidete ihm den Aufenthalt. Im Arger verkaufte er sein Anwesen und siedelte sich in dem weniger schön gelegenen Orte Steinwald an. — Diese Verbesserungen in Waldsee waren den Sommerfrischlern sehr angenehm. In den folgenden Jahren kamen nicht nur die früheren Gäste wieder, sondern sie brachten auch neue mit. In acht Jahren war Waldsee ein gesuchter Badeort. Die Bewohner hatten hievon beträchtlichen Nutzen. Die Gastwirte, der Bäcker, die Hausbesitzer re. machten gute Geschäfte. Einige Städter bauten sich dort Landhäuser; die Preise der Bauplätze stiegen. — Dies alles erregte nun den Neid des ausgewanderten Sack. Er wollte sein früheres Anwesen wieder zurückkaufen. „Ist's feil?" fragte er- den jetzigen Besitzer. „Ja, aber es kostet heute anderthalbmal soviel als vor acht Jahren." „Ist aus dir ein Wucherer geworden?" „Durchaus nicht — das kommt vom Aufschwünge Waldsees. Sieh nur, ich will dir gleich vorrechnen, daß sich mein Anwesen bei dem heutigen Preise ebenso

7. Bürgerkunde - S. 15

1907 - München : Gerber
15 Leistung). Um Leistung und Gegenleistung abzuschätzen, war kein Preis, kein Geld notwendig. Die Naturalwirtschaft bedurfte daher auch nicht des Kapitals. Diese Wirtschaftsgemeinde genügte sich selbst; sie arbeitete nicht für andere. Es war bei ihr daher auch kein Gewinn möglich. Der Austausch von Bodenerzeugnissen und Vieh zwischen Hufnern geschah nicht zu dem Zwecke, um einen Gewinn zu erzielen. Er diente nur dazu, die Bedürfnisse der Wirtschaftsgemeinde zu befriedigen. Ein Hufner, der viel Ge- treide geerntet hatte, tauschte gegen einen Teil davon eine Kuh oder ein Pferd ein, ein anderer gab Leinen gegen Korn oder Salz. Was im Hause hergestellt werden konnte, wurde auch her- gestellt. „Der Landwirt taugt nichts, der da kauft, was eigene Wirtschaft ihm gewähren kann." War einen: Lehensempsänger die Ernte durch Hagelschlag b) Leihen, oder Brand vernichtet worden, so nahm er, wenn er nichts zum Tauschen hatte, von seinem Nachbarn zu leihen, was er brauchte. Nach der nächsten Ernte gab er das geliehene Korn wieder zurück.— Wenn nun aber der Schuldner nicht ehrlich gewesen wäre? Beide, der Gläubiger und der Schuldner, waren als Glieder einer Wirtschaftsgemeinde vielfach voneinander abhängig. Wenn der Schuldner das geliehene Getreide nicht rechtzeitig zurückerstattet hätte, so wäre er schon zur Erfüllung seiner Verpflichtung gezwungen worden. Das Mißtrauen, das uns Kinder des 20. Jahrhunderts er- füllt, war den Gliedern der Wirtschaftsgemeinden zu Anfang des Mittelalters fremd. Es wäre auch ungerechtfertigt gewesen.

8. Deutsche Geschichte - S. 274

1912 - Halle a.S. : Schroedel
I" gleicher Weise schtzen Zlle auch unsere Industrie gegen den Wettbewerb des Auslandes. ^ Die direkten Steuern flieen den Einzelstaaten zu; nur die Erbschaftssteuer hat sich das Reich gesichert. Im brigen ist es auf die indirekten Steuern angewiesen. Auerdem wirft ihm das Monopol sr Post und Telegraphie jhrlich etwa 80 Millionen ab. Reichen alle diese Einnahmen fr das Reich nicht aus, so hat jeder Einzelstaat fr jeden Kopf setner Bevlkerung einen bestimmten Satz an das Reich zu zahlen. Diese Betrge heien Matriknlarbeitrage. Man hat darum das Reich einen Kostgnger der Einzelstaaten" genannt. Handelsschiff vor 60 Jahren. V. Deutschlands tveltmachtstellung. 1. Industrie und Handel. Alle fnf Jahre findet im Deutschen Reiche eine Volkszhlung statt. Da zeigt sich jedesmal das gleiche Bild: die Einwohnerzahl nimmt bestndig zu. 1870 wohnten in nnserm Vaterlande 40 Millionen Menschen, gegenwrtig sind es 65. Seit einiger Zeit stellt man auch Erhebungen darber an, in welchen Berufen die Leute ihr tgliches Vrot verdienen. Dabei hat man gefunden, da die Landwirtschaft etwa achtzehn Millionen ernhrt; das war vor hundert Jahren ungefhr ebenso. Ackerbau und Viehzucht brauchen eben nur eine

9. Deutsche Geschichte - S. 276

1912 - Halle a.S. : Schroedel
276 Diese mute der deutsche Kaufmann erobern. Das hat er denn auch redlich getan. In allen Lndern der Erde ist er heute zu treffen. Die deutsche Handelsflotte zhlt gegenwrtig gegen 5000 Schiffe. Besonders zwei groe Gesellschaften, die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd, unter-halten Fahrten nach den wichtigsten Punkten der Welt. 2. Die Kolonien. Deutschland fhrt jhrlich fr sieben Milliarden Erzeugnisse aus und fr neun Milliarden ein. Die Einfuhr berwiegt also die Ausfuhr um zwei Milliarden. Der Grund liegt darin, da wir eine Menge von Rohstoffen aus fremden Lndern beziehen mssen, wie Holz und Metalle, Baumwolle und Wolle, Hute und Leder, le und Kautschuk. Es wre eine groe Ersparnis, wenn wir diese Rohstoffe selber besen, auch hingen wir dann weniger vom Ausland ab. Schon deshalb sind uns Kolonien notwendig. Wir brauchen sie aber auch noch aus einem andern Grunde. Von jeher sind jhrlich Tausende von Deutschen ins Ausland, besonders nach den Vereinigten Staaten, gewandert. In der Ferne fhlten sich die meisten bald als Amerikaner und gingen so der deutschen Heimat verloren. Ganz anders wird es sein, wenn eigne Kolonien den Strom tchtiger, unternehmender Auswanderer ausnehmen. Als Deutschland daran ging, Kolonien zu erwerben, hatte es einen schweren Stand. Es kam eigentlich viel zu spt. Soweit die Welt begehrenswert schien, war sie vergeben. Asien lag in sicheren Hnden; das australische Festland gehrte den Englndern; in der Neuen Welt hie die Losung: Amerika den Amerikanern!" So blieben nur noch Afrika und die Sdsee-inse ln brig. Aber auch da hatten schon Englnder und Franzosen lngst das Wertvollste mit Beschlag belegt. Der deutsche Kaufmann ging voran und leistete Bismarck wichtige Pionierdienste. Ein Bremer Reeder, Lderitz, erwarb 1883 durch Vertrge mit Hottentottenhuptlingen- Angra Pequena. Auf seine Bitte stellte Bismarck diese Besitzung ein Jahr spter unter den Schutz des Reiches. So wurde Sdwestafrika unsere erste Kolonie. Auch an der Kste von Guinea trieben Kaufleute aus den Hansestdten Handel. Ihnen lie Deutsch-land gleichfalls seine Hilfe angedethcn: im Auftrage unserer Regierung hite der Afrikareisende Dr. Nachtigall in Togo und Kamerun die schwarz-wei-rote Flagge. Im Osten des Erdteils ging der Forscher Karl Peters krftig vor. Auf fein Betreiben erkannten smtliche Huptlinge mit ihren Stmmen die Oberhoheit des Reiches an. So entstand die Kolonie D eutsch-Ostafrika. Sptere Aufstnde der Eingeborenen schlug der Major Wimann mit seiner Schutztruppe nieder. Einige Landschaften und die Schutzherrschaft der die wichtige Insel Sansibar trat Deutschland spter an England ab und tauschte dafr die Insel Helgoland ein. Im Jahre 1884 ergriff das Reich Besitz von einem groen Teile der Insel Neu-Guinea. Deutsche Kaufleute hatten schon lngere Zeit kleine Inseln der weiten Sdsee als Kohlenstationen benutzt. Eine Anzahl dieser Eilande stellte das Reich unter seinen Schutz. 1899 wurden die Samoa-inseln zwischen Deutschen, Englndern und Amerikanern geteilt. Spanien, das keine Kraft mehr befa, seine Kolonien zu behaupten, verkaufte uns die Karolinen und die Marianen. Endlich fate Deutschland schon vorher

10. Deutsche Geschichte - S. 87

1912 - Halle a.S. : Schroedel
87 in Norwegen, zu Wisby auf der Insel Gotland und zu Nowgorod in Rußland. Am grten war das zu Bergen. Es enthielt einundzwanzig Hfe und zwei Kirchen und beherbergte zwei- bis dreitaufend Menschen. Im Ausland war der deutsche Kaufmann fo sicher wie daheim. Tie fremde Obrigkeit schtzte ihn nach Krften. Sie forgte nicht nur fr Geleit, sie trieb sogar die sumigen Schuldner zur Zahlung an. Endlich durften die Hansen ihre Waren in den fremden Lndern ganz oder fast zollfrei ein- Seeschiff. und ausfhren. So wurden sie unermelich reich. Von ihrem berflu bauten die Brger die prchtigen Kirchen und stolzen Rathuser, die noch heute manche Städte zieren. Das Haupt des Bundes war Lbeck. Hier wurden auch die Bundes-versammlungen abgehalten. Die Hansa hielt auf strenge Ordnung unter ihren Mitgliedern. Sie forgte besonders fr die Gte und das rechte Ma der Waren. Wenn ein Mitglied seine Pflicht nicht erfllte, so wurde es ausgestoen.
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