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Erst elf Jahre spter, im Jahre 962, erwarb er auch die Kaiser-krne. Der Papst befand sich in der grten Not. Berengar machte ihm viel zu schaffen und in Rom selbst gab es fortwhrend Aufruhr. Da kam ihm Otto zu Hilfe und stellte die Ordnung wieder her. Zum Dank dafr krnte ihn der Papst zum Kaiser. Otto fhlte sich wie Karl der Groe als der oberste Herr der Christenheit, und auch ihr geistliches Haupt sollte ihm untergeben sein. Damals wurde ausgemacht, da kein Papst ohne Zustimmung des Kaisers sein Amt antreten drfe.
Seit dieser Kaiserkrnung Ottos betrachteten sich die d e n t s ch e n K n i g e als alleinberechtigt, die lombardische Knigs- und die rmische Kaiserkrone zu tragen. Sie werden darum von Otto ab kurzweg deutsche Kaiser genannt. Das sind sie eigentlich nicht gewesen: sie waren vielmehr rmische Kaiser und deutsche Könige; der erste wirklich deutsche Kaiser war Wilhelm I.
7. Ottos Ende. Otto hatte den deutschen Namen zu hohen Ehren gebracht, und mit Recht wurde er schon bei Lebzeiten der Groe genannt. Unter seiner Regierung lernten die germanischen Stmme in unserem Vaterlande sich allmhlich als ein Volk fhlen; sie nahmen den Gesamt-namen Deutsche" an. Als der Kaiser 973 zu Quedlinburg seinen letzten Reichstag abhielt, erschienen zur Huldigung auer den deutschen Fürsten die Herzge von Polen und Bhmen, die Gesandten der Dnen, der Rmer, der Griechen, ja der Ungarn und der Russen.
Bald darauf starb Otto zu Mem leben und wurde nach seinem Wunsche zu Magdeburg bestattet.
8. Der Ausgang des schsischen Herrscherhauses. Ottos I. Sohn, Otto Ii., war erst 18 Jahre alt, als er den Thron bestieg. Er verbrauchte seine Kraft iu Italien, wo er Sd-Jtalien, das Erbe seiner Fran, einer oft-rmischen Prinzessin, erobern wollte. Nach zehnjhriger Regierung starb er in Rom. Auch das Sehnen seines Sohnes, Ottos Iii., der erst ^ Jahre alt war, als sein Vater starb, war nach Italien gerichtet. Da konnten die Wenden, die sich schon unter Otto Ii. emprt hatten, jede Spur des Christen-tums und Deutschtums in den Lndern jenseits der Elbe vertilgen. Heinrich Ii. stellte zwar in Deutschland die Ordnung wieder her, indem er trotzige Fürsten und Lehensherrn demtigte und die Wenden und Polen zurckdrngte; aber er hatte keine Kinder und so starb mit ihm das schsische Kaiserhaus aus.
Ii. Die cluniazensische Bewegung.
1. Das Leben der Mnche und der Weltgeistlichen. Wer im Mittel-alter als besonders fromm gelten und sich die Seligkeit sichern wollte, der ging in ein Kloster und wurde Mnch; denn damit glaubte er Gott, Christus und den Heiligen einen besonderen Dienst zu leisten. Doch waren in lterer Zeit die Mnche von der Welt nicht so streng abgeschlossen. Viele unter ihnen, namentlich Adlige, behielten ihren Privatbesitz, ja sie lebten wohl gar-nicht im Kloster, sondern drauen auf ihren Gtern; auch die Mnche, die wirklich im Kloster wohnten, zogen sich keineswegs ganz von der Welt
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Ottos Quedlinburg Polen Ungarn Magdeburg Ottos Italien Rom Ottos Italien Deutschland
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zurck. Die Priester endlich, die keinem Mnchsorden angehrten, die so-genannten Weltgeistlichen oder die Pfarrer, waren vielfach verheiratet und standen so mitten im weltlichen Leben.
2. Welche Vernderungen darin durch die Mnche von Cluuy hervor-gerufen wurden. Da ging unter den letzten schsischen Kaisern vom Kloster Cluuy in Burgund eine Bewegung aus, die bald groe Bedeutung fr die Christenheit gewann. Dem Abt dort erschienen seine Mnche lngst nicht fromm genug. Sie sollten, so meinte er, sich ganz von der Welt loslsen und nur Gott dienen, und das nach viel strengeren Regeln als bisher. Vor allem schuldeten sie ihren Obern unbedingten Gehorsam. Die Mnche konnten auch nach seiner Meinung gar nicht genug tun in B-bungen und Gebet.
Dieses Beispiel fand vielfach Nachahmung. Bald fhrten zahlreiche Klster die scharfen Regeln von Cluuy ein, und ihre Mnche bemhten sich gleichfalls, ein mglichst gottgeflliges Leben zu führen. Um das Treiben in der Welt kmmerten sie sich nicht mehr.
Ein solches Leben mute ihnen nach der Meinung der Leute sehr schwer fallen, und darum wurden sie vom Volke wie hhere Wesen, wie Heilige angesehen.
Die neue Bewegung ergriff aber auch die Weltgeistlichkeit. Es hie, sie msse sich ebenfalls eines viel heiligeren Lebens befleiigen, msse sich auch ganz von der Welt loslsen und nur dem Herrn dienen. Dazu galt als wichtigste Bedingung die Ehelosigkeit; kein Geistlicher drfe mehr heiraten; denn Frau und Kinder zgen ihn vom Dienste der Kirche ab. So wurde dem ganzen Stande bald das Heiraten von den kirchlichen Obern verboten.
3. Das Verlangen der Kirche nach Unabhngigkeit von den weltlichen Obern. Weiter dachte man, diese so frommen Geistlichen stnden viel hher als die Nichtgeistlichen, die Laien; sie mten darum von ihnen auch ganz unabhngig sein. Kein Laie drfe einen Geistlichen einsetzen. Das war nun aber bisher in der Regel, geschehen. Die Könige verliehen von altersher den Bischfen ihr Amt durch berreichung von Ring und Stab, den Zeichen ihrer Wrde; das nannte man Investitur, Ein-kleidnng. Ja, sie lieen sich dafr, da diesen viel Reichsgut zu Lehen ge-geben wurde, sogar eine Geldsumme zur Entschdigung zahlen. Fromme Leute hielten das fr sehr anstig; sie nannten es Simonie, nach jenem Simon in der Apostelgeschichte, der den Jngern Geld bot, wenn sie ihm erlauben wollten, durch Handauflegen den Geist Christi auf andre zu bertragen.
Diese Gegenstze muten bald zu schweren Kmpfen führen; benn bisher hatten die Könige und Kaiser nicht blo die Bischfe eingesetzt, sondern sie pflegten sogar bei der Papstwahl mitzusprechen. Das vor allem erschien den Cluuiazeuseru durchaus verwerflich; denn sie hatten eine sehr hohe Meinung vom Berufe des Papstes und der Geistlichen. Diese galten in ihren Augen weit mehr als alle andern Sterblichen. Darum sollten auch die geistlichen Fürsten der den weltlichen stehen, be-fonders der Papst der dem Kaiser.
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stande Luft. Sie zogen vor die prchtige Harz brg, in der Heinrich Hof hielt; nur durch schleunige Flucht konnte sich der Verhate vor ihrer Rache retten. Nun wurden alle Burgen zerstrt, auch die Harzburg. Die schsischen Bauern schonten nicht einmal die Kapelle. Sie drangen sogar in die Gruft ein, erbrachen zwei Srge und streuten die Gebeine umher.
Im ganzen Reiche herrschte Entrstung der diese rohe Leichenschndung. So fand Heinrich reichliche Hilfe. Voll Rachedurst zog er gegen die Em-prer und besiegte sie nach heiem Kampfe bei Homburgs an der Unstrnt (bei Langensalza). Nun traf die Sachsen schwere Strafe. Ihre Fhrer verloren Hab und Gut und wanderten ins Gefngnis;
die Burgen aber wurden wieder aufgebaut. So war Heinrich im besten Zuge, nicht blo in Sachsen,
sondern auch in ganz Deutschland die knigliche Macht wieder zu befestigen. Da trat ihm ein sehr gefhrlicher Gegner in den Weg,
der Papst Gregor Vii., den die Sachsen um Hilfe angerufen hatten.
3. Der Ausbruch des In-vestiturstreites. Dieser Kirchen-frst war in seinem uern klein und unscheinbar; aber in ihm lebte eine gewaltige Tatkraft. Er gedachte die Ansprche durchzu-setzen, zu denen er sich als Statt-Halter Christi berechtigt glaubte.
Ihm gehrte nach seiner ber-zengnng nicht blo die Herr-schast in allen geistlichen,
sondern auch in allen weltlichen Dingen. Darum sollten ihm sowohl alle geistlichen wie alle weltlichen Fürsten gehorchen, und der Papst stand nach seiner Ansicht der dem Kaiser. In den Bischfen sah er lediglich Geistliche und verlangte darum ihre Einsetzung fr sich.
Gregor forderte nun den König auf, fr alle Zukunft dem Papste die Wahl der Bischfe zu berlassen, denn nur dieser knne wissen, wer zum Geistlichen und besonders, wer zum Bischof tauge.
der diese Forderung geriet Heinrich in groen Zorn. Seine smtlichen Vorgnger hatten die Bischfe ohne Widerspruch eingesetzt. Seit Otto dem Groen waren diese Geistlichen die wichtigste Sttze des Thrones gewesen; ihre Lehnsmannen bildeten den grten Teil des kniglichen Heeres' Wenn Heinrich dieses Recht preisgab, so brach seine Herrscherstellung ganz und gar
Gregor Vii. empfngt vom heiligen Geist (in Gestalt einer Taube) gttliche Eingebungen und diktiert sie einem Mnche.
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Extrahierte Ortsnamen: Heinrich_Hof Harzburg Homburgs Langensalza Sachsen Sachsen Deutschland Sachsen
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schob er seine Grenzen vor; Lbeck wurde ihm Untertan, und die Besiedelung der eroberten Lnder betrieb er in groem Mastabe. Doch benahm sich der stolze Herzog bei seiner Ttigkeit gegen Untergebene hart, gegen seine Nachbarn lie er sich sogar viele Gewaltttigkeiten (Landfriedensbrche) zu schulden kommen. Kniglich war seine Macht, und zum Zeichen derselben lie er vor seiner Pfalz in Braunschweig einen ehernen Lwen errichten, der noch jetzt steht. Gegen seinen Lehnsherrn zeigte er sich eine Reihe von Jahren hindurch treu und zuverlssig, doch trat schlielich eine Entfremdung ein, an der das Selbstgefhl Heinrichs die Schuld trug.
4. Unterwerfung der lombardischen Städte; Zerstrung von Mailand. Durch den Aufschwung des Handels waren die Brger der Städte in Oberitalien zu groem Reichtum gelangt und wollten nun keine Oberhoheit mehr der sich dulden; die Rechte des Kaisers, der auch als Inhaber der Eisernen Krone der sie gebot, wollten sie nicht mehr gelten lassen. Aber Friedrich sah es als seine Pflicht an, die Anerkennung der dem Herrscher zustehenden Rechte von ihnen auf jeden Fall zu erlangen. Durch Rechtsgelehrte wurden diese festgestellt; sie hieen Regalien (knigliche Rechte). Friedrich beanspruchte nach ihnen vor allem die Einsetzung der Brgermeister, sowie die Zlle und hohe Steuern. Sechsmal ist er nach Italien gezogen, um dort mit Waffen-gewalt seine Macht zu befestigen.
Schon auf seinem ersten Zuge waren ihm bittere Klagen zugegangen der die Gewalttaten des bermtigen Mailand, der mchtigsten Stadt der Lombardei; aber seine Heeresmacht war nicht stark genug, die Stadt zu demtigen. Auf dem zweiten Zuge wurde das stark befestigte Mailand, das ihm die Regalien verweigerte, eingeschlossen und nach lngerer Belagerung zur bergabe gezwungen. Demtig erschien die Brgerschaft vor dem Kaiser und flehte um Gnade und Verzeihung. Aber Friedrich lie keine Milde walten. Die Städte, welche frher von Mailand Bedrckungen erlitten hatten, zerstrten auf des Kaisers Gehei die stolze Feste. Friedrichs Beamten regierten von jetzt an die lombardischen Städte, welche nun jhrlich viele Millionen an ihn zahlten. Die Italiener waren aber furchtbar erbittert auf den Kaiser und sannen auf Emprung.
5. Streit mit dem Papste; Erhebung der lombardischen Städte; Friedrichs Niederlage. Auch dem Papsttum war diese groe Macht des Kaisers nicht recht. Die Ppste beanspruchten ja seit Gregor Vii. berhaupt die Weltherrschaft; am wenigsten aber wollten sie einen mchtigen Herrscher neben sich in Italien dulden. Sie nahmen die Lehnshoheit der das normannische Knigreich Neapel, das im 11. Jahrhundert von Robert Guiscard gegrndet war, sowie der das Knigreich Sardinien und der andere Gebiete in Anspruch. Die hohen Plne Friedrichs, die auf die
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Seile
144. Der Kompa wurde um 1300 erfunden.
145 f. Die Renaissance in Kunst und Wissenschaft.
168. Im 30jhrigen Kriege wurde die Kunst brotlos; die Lehrsle der Hoch-
schulen standen leer.
197. Baumeister, Bildhauer und Maler untersttzte der Groe Kurfürst. 197. Die Kurfrstliche Bibliothek erfuhr bedeutende Vergrerung. 201. Grndung der Akademien der Knste und Wissenschaften.
201. Pflege der deutschen Sprache.
203. Verschnerung Berlins durch Prachtbauten.
216/7. Friedrich der Groe belebt indirekt die deutsche Dichtkunst.
234. Die zweite Blteperiode der deutschen Litteratnr.
243. Die Freiheitssnger Arndt, Rckert, Schenkendorf, Krner.
254. Die Romantik in Kunst und Wissenschaft.
259. Sorge Friedrich Wilhelms Iv. fr Knste und Wissenschaften.
276. Wilhelm I., ein Frderer der gesamten Kultur.
285. Wilhelm Ii. und die Fortschritte der Kunst und Wissenschaft.
in) Gottesdienst und Kirche.
68,9. Einfacher Naturdienst der heidnischen Germanen.
68,9. Hauptgtter und Verehrungssttten, Opfer und Gtterfeste.
72. Auf den Trmmern der alten Kultur entstand aus Rmertum, Ger-manentum und Christentum eine neue einheitliche Welt.
72.1. Germanenstmme arianischen und rmisch-katholischen Bekenntnisses.
72.2. Wulfilas, der Bischof der Westgoten.
74,5. Das Christentum wird 451 von der hunnischen Gefahr errettet.
74,5. Papst Leo der Groe bewegt Attila zur Umkehr.
77,2. Chlodwigs Bekehrung zum rmisch-katholischen Bekenntnis.
80. 81. Karl Martell rettet die christliche Welt vor dem Mohammedanismus.
81. Der Mohammedanismus.
82. f. Die Einfhrung des Christentums in Deutschland. (Bonifatius.) 84. Segen der Klster.
86 89. 91. Karls d. Gr. Sorge fr die Kirche.
99 f. Beginn der Christianisirung des slavischen Ostens unter Otto d. Gr. 99. Die Einheitsbestrebungen der Kirche werden eine Sttze der kaiserlichen Macht.
107 f. Gregors Vii. Streben nach weltlicher Oberhoheit der die Christenheit
und seine Reformbestrebungen.
110. Beilegung des Kirchenstreites durch das Wormser Konkordat (1122.) 110 f. Die Kreuzzge, eine Kraftprobe der mittelalterlichen Kirche.
112. 123. 188. Segensreiches Wirken der geistlichen Ritterorden.
113. 115. 182 f. Heinrichs des Lwen und Albrechts des Bren Verdienste um die Kirche.
117 f. Der Kampf zwischen den Ppsten und den Hohenstaufen.
120. Die Bettelorden, eine Sttze des Papstes in diesem Kampfe.
146 f. Die Reformation und ihre Folgen.
160 f. Der 30jhrige Krieg und seine unheilvollen Wirkungen.
197. Der Groe Kurfürst gewhrt volle Religionsfreiheit.
198. Er verbietet den Mibrauch der Kanzel zu Streitereien.
202. (198.) Die kirchliche Erneuerung (der Pietismus.)
205. Regelmiger Besuch des Gottesdienstes soll religisen Sinn im Heere erwecken.
208. Friedrich Wilhelm I.: Wenn ich keine Christen mache, so hilft mir alles nichts!"
220. Duldsamkeit Friedrichs des Groen (Jesuiten.)
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Extrahierte Ortsnamen: Berlins Rmertum Christentum Chlodwigs Deutschland Karls Gregors