Die Höhen. 5
heißen Sonnenstrahlen schätzen könnte. Die Kiefern stehen soweit aus-
einander, daß die nackten blendenden Sandflächen hindurchleuchten.
b) Bebauung.
Trotz dieser ungünstigen Bodenbeschaffenheit ist es den Bewohnern
gelungen, die Oberfläche des Flämings doch nutzbar zu gestalten. Weite
Landstrecken, die für den Ackerbau nicht brauchbar sind, hat man auf-
geforstet. An den Stellen, wo die Sandmassen dünn liegen oder
der Lehm bloßgewaschen ist, hat man den Boden umgepflügt und
tüchtig gedüngt (Kalisalze). Um Ackerkrume zu schaffen, baut man
zunächst Lupinen und pflügt sie dann unter. Der bescheidene Buchweizen,
der mit dem mageren Sandboden zufrieden ist, liefert gute Erträge. Auf
den bessereu Landflächen baut man Roggen, Gerste, Hafer, Kartoffeln
und auch Flachs. Bei der Beackerung des Bodens muß vorsichtig ver-
fahren werden. Da unter der Lehmschicht, die durchschnittlich nur */, m
stark ist, Sand und Kies liegen, so muß der Bauer seinen Pflug flach
stellen. Behend schreiten die kleinen Pferde des Flämingbauern dahin;
leicht wirft der Pflug die Erde herum. Die Beackerung des Bodens
verlangt nicht eine übermäßige Anstrengung. Die Früchte haben leider
häusig an den weniger geschützten Stellen von den rauhen Winden
zu leiden. Der Wind spielt mit dem Sande, so daß der Landmann bei
stürmischem Wetter sagt: „Mein Acker kann heute stiegen" (Flugsand).
Um die Kraft der Winde zu brechen, bepflanzt man häusig die Windseite
der Ackerstücke mit Kiefern. An den geschützten und wärmeren Stellen
des Südrandes wird sogar Wein gebaut. Da er einen etwas herben
Geschmack hat, führt er nicht mit Unrecht den Namen „Gesindewein".
In den Gegenden, in denen die Kartoffeln in großen Mengen angebaut
werden, bereitet man in den Fabriken den Spiritus und die Stärke. Die
gepreßten Kartoffelschnitte werden als Kartoffelflocken nach anderen Gegenden
versandt. Die vollständig unfruchtbaren Flächen sind in große Militär-
Übungsplätze umgewandelt worden (Jüterbog und Altengrabow bei Loburg).
6. a) Wie ist der Fläming bevölkert?
Der Ackerbau liefert infolge des sandigen Bodens nur mäßige
Erträge. Die Viehzucht ist gering, da es an großen Wiesen fehlt.
Die Waldwirtschaft (vorherrschend Kiefernbestand) beschäftigt nur einen
kleinen Teil der Bewohner. Die höhergelegenen Landstriche sind arm an
stehenden und fließenden Gewässern. Da nun der Mensch von der
Beschaffenheit seines heimatlichen Bodens abhängig ist und dieser ihm
die Gaben spärlich darbietet, so ist die Bevölkerung gering. Der
Fläming gehört zu den dünn bevölkertsten Landstrichen unserer Heimat-
Provinz (50 Einwohner auf 1 qkm). Kleine Dörfer liegen in höheren,
größere in den niederen grünumrahmten Talmulden.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe.
Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme,
die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind.
C. Schätze in der Tiefe.
Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft
wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf
(Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für
die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau)
oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar).
Steinbruch von Gommern und Plötzky.
Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln,
Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause
angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche
Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man
an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel-
steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend.
Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus
Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus
einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte
und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte.
Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große
Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Die Niederungen. 27
losen . . . Der Elbdeich ist bald darauf wiederhergestellt worden. Die
Bewohner der Wische jedoch werden diese Zeit der Not nie vergessen,
auch nicht der Hilfe, die ihnen von seiten der Kgl. Negierung und wohl-
tätiger Menschen zuteil geworden ist. Gott schütze ihre Heimat! (Eine
lesenswerte Beschreibung finden wir in „Die Eldüberschwemmung der alt-
märkischen Wische im Jahre 1909". Von Maltesen, Werben-Elbe.)
2. Wie ist dieses Überschwemmungsgebiet der Elbe in früherer
Zeit für den Ackerbau gewonnen worden?
Die Elbe bildete ehemals der Havelmündung gegenüber ein großes
Sumpfland. (Überschwemmungsgebiet des alten Elbtals.) Da kamen vor
etwa 800 Jahren (um 1160) niederländische Ackerbauer und gewannen in
harter Arbeit dem Wasser ein Stück Land nach dem andern ab. Sie
deichten die Elbe ein, zogen Gräben und leiteten das Wasser zur Elbe
und zum Alandflüßchen. Der Aland sowie Der Unterlauf der Uchte und
Biese bezeichnen noch heute das alte Elbbett. So entstanden herrliche
Wiesen und Ackerflächen. Die fleißigen Einwanderer, „Kolonisten", ver-
standen aus Ton und Lehm steine zu brennen, woraus sie sich stattliche
Häuser an den hochgelegenen Stellen erbauten. Aber sie wohnten einzeln.
Jedes Gehöft war von den dazu gehörigen Äckern und Wiesen umgeben
und von einem Eichen- oder Ulmenkampe umgrenzt.
3. Wie ist der Boden der Wische beschaffen, und wie muß er
bearbeitet werden?
Der feuchte Boden besteht aus schwerem Lehm und Ton, vermischt
mit Humuserde und Elbschlick. Er ist dann fruchtbar und ertragreich,
wenn er sachgemäß bearbeitet wird. Im Frühling, wenn der Schnee
schmilzt, wenn es dazu noch viel regnet, kommt der Fußgänger auf den
schlüpfrigen Wegen und Stegen nur mit der größten Anstrengung vorwärts.
Dringt sogar das Hochwasser der Elbe durch die Deiche, so bleibt der
Acker im Frühjahr lange naß, und der Bauer muß lange warten, bis er
pflügen, eggen und säen kann. Um die feuchten Landflächen zu entwässern,
muß jedes Ackerstück einen gewölbten Rücken haben. Trotzdem steht in
nassen Jahreszeiten selbst zur Zeit der Ernte noch das Wasser in den
tieferliegenden Furchen. Um den dichten „Kleiboden" umzupflügen, müffen
oft mehr als zwei Paar Pferde vor einen Pflug gespannt werden. Der
zähe Boden eines frischgepflügten Ackers besteht aus lauter einzelnen
Zusammenhängenden Erdwällen. Zur trockenen Jahreszeit wird dann
dieser Boden hart und bekommt große Risse und Sprünge, so daß er
fchwer zerkleinert werden kann. Gefrieren die Erdschollen im Winter,
kommt zur rechten Zeit im Frühjahr ein Regen, so zerbröckeln die
großen Erdmassen und fallen auseinander. Diese Zeit benutzt der
Landmann sehr gern, um seinen Acker zu eggen, um dann den Samen
hineinstreuen zu können.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Höhen. 93
und den Geiz. (S. Sage S- 102.) In dem Heldenkaiser Wilhelm I. war dem
Vaterlande Barbarossa wieder erwacht; denn er schnf dnrch ruhmvolle Siege ein
einiges deutsches Kaiserreich. Zum Danke hat darum das deutsche Volk (die deutschen
Kriegerverbände) Kaiser Wilhelm dem Siegreichen auf dem Kyffhäuser in unseren
Tagen ein herrliches Denkmal erbaut.
Es ist neben der alten Vurg Kyffhaufen ganz aus dem Gestein des Kyffhäusers
errichtet. Einzelne Teile sind sogar in den Felsen gehauen. Eine halbkreisförmige
Terrasse von 100 in Durchmesser umgibt das Denkmal und bildet die Grundfläche.
Auf ihr erhebt sich eiue zweite Terrasse. Auf dem fchloßhofartigeu Platze derselben
sieht man das Rubegemach Friedrich Barbarossas. Die mächtige Gestalt des alten
Kaisers hält den Reichsapfel und das Schwert in den Händen. Breite Treppen
führen von hier aus auf die letzte Stufe, auf der sich ein kirchtnrmhoher Ban erhebt
(64 m). In der Mitte des Tnrmes befindet sich auf einem Vorsprunge das Reiter-
standbild Kaiser Wilhelm I. (9,70 m). Die Kaiserkrone bildet die spitze des Deuk-
malturmes. Im Innern des Turmes ist eine große, hellerleuchtete Halle, die als
Versammluugssaal dient. Zur Kroue führt eine Treppe hinauf. Von hier aus
hat man eine große Fernsicht. Obwohl das Gebirge wasserarm ist, so ist es doch
dicht mit Bucheu und Eichen bewaldet.
Der Bergzug besteht aus rotein Sandstein, der vielfach gebrochen und
zu vortrefflichen Mühlsteinen verarbeitet wird. Der Sandstein schließt
zahlreiche versteinerte Holzstämme ein. Der Südabhang des Kyffhäusers
schimmert mit feinen weißen Bergkegeln weithin; es sind Gipsfelsen.
Gipsberge sind gewöhnlich reich an Höhlen, die wegen der geringen
Festigkeit des Gesteins vom unterirdischen Wasser ausgewaschen sind.
Auch hier entdeckte man eine größere Höhle, die B a r b a r o s s a h ö h l e
(früher Falkenhöhle). An den Wänden und von der Decke hängen zahl-
lose Gipsstreiseit, -bänder und -klumpen von wunderlichen Gestalten herab.
In den vier Teilen der Höhlen sind neun größere, tiefe Teiche. Die
Höhle ist vielleicht die größte und schönste unseres Vaterlandes. Wetter-
reget: „Steht Kaiser Friedrich ohne Hut, bleibt das Wetter schön und
gut; trägt er einen Degen, so gibt's Regen."
b) Die Hainleite, d. h. Hain ^ Wald, Leite ^ Bergrücken.
Die Hainleite beginnt am Eichsselder Tore und endet an der
Unstrut mit der Höhe der Sachsenburg. Sie ist ein langer Bergzug mit
wenigen Einsenkungen. Die Unstrutwipper und die Eisenbahn Erfurt-
Nordhausen benutzen diese. Zur Unstrutwipper fällt der waldige Rückeu
oft schroff ab. Auf dem rechten Unstrutuser setzt sich der Höhenzug als
Schmücke (d. h. sanster Anstieg) und Finne (d. h. Sumpshöhe) fort.
Das Durchbruchstal der Unstrut heißt die Thüringer Psorte. Die
Finne zieht als breite, waldige Hochfläche (ihr nördlicher Rand wird an-
fangs die Schrecke genannt, d. h. steiler Bergzug) bis zur Saale. Die
Finne bildet oft liebliche Täler, z. B. bei dem Badeorte Rastenberg. Der
Volksmund sagt: „Auf der Finne gibt's große Schüsseln und wenig drinne."
e) Die Hörselberge.
Die Hörselberge ziehen oft unterbrochen in Gestalt einer Mauer
längs der Hörsel nach So. Den Höhepunkt der kahlen Kalkselsen bildet
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Barbarossa Barbarossa Wilhelm Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Wilhelm_I. Friedrich Friedrich
Das Flachland. 49
getrocknet, und sodann in Fabriken weiter verarbeitet wurden. Die
Industrie ist weiter abhängig von den Bodenschätzen, die
sich int Innern der Erde finden. In Schönebeck, Staßsurt, Westeregeln
und Aschersleben, wo wir große Steinsalz- und Kalisalz lag er
haben, werden die in den Schächten gewonnenen Rohprodukte in die
Räume der chemischen Fabriken gebracht. Hier werden sie durch Mühlen
zerkleinert oder zu Handelswaren umgearbeitet. Eine große Fabriktätigkeit
entfaltet sich in den Kohlenlagern zwischen Kalbe und Schönebeck, in
Staßsurt, Egeln und Oschersleben.
Da nun Maschinen der verschiedensten Art für die Landwirt-
schaft, für die Zuckerfabriken, für den Bergbau notwendig wurden,
so bildete sich im Elbtal, namentlich in Magdeburg und seinen Vororten
elbaufwärts bis Schönebeck, die Eisenindustrie aus. Für die Land-
Wirtschaft bauten die Maschinenfabriken Drill-, Mäh-, Dresch- und Häcksel-
Maschinen; selbst Lokomobile und Dampfpflug fehlten nicht. Man lieferte
ferner Maschinen für die Zuckerfabriken, Bergwerke und den Schiffsverkehr
usw. Die Bedingungen für die Einrichtung von Fabriken
waren vorhanden. Aus den nahen Braunkohlengruben holte man
die Brennstoffe, die infolge der geringen Entfernung nicht fo teuer
waren. Die Umgegend bildete ein gutes Absatzgebiet. Auf dem Elbe-
ström und sechs Eisenbahnlinien verschickte man die hergestellten Maschinen.
So wurde die Magdeburger Eisenindustrie allmählich in der ganzen Welt
bekannt. (Vergleiche die Zahl der Eisenbahnen, die nach der West-
elbischen Gegend führen, mit der Zahl derjenigen, die nach dem Osten
führen!)
4. Bewohner der Börde.
a) Wohlhabenheit. Durchwandern wir die Bördedörfer, fo
merken wir sehr bald, daß die Bauern und Gutsbesitzer begüterte
Leute sind. Wir besichtigen einen größeren Bauernhos. Durch den
schmalen Eingang gelangen wir von der gepflasterten Straße in den
Hof, der die Form eines großen Vierecks hat. Links von uns liegt das
zweistöckige Wohnhaus, dessen breite Seite nach der Straße liegt.
Rechts erblicken wir die breite Einfahrt für die Wagen und landwirt-
schaftlichen Maschinen. Wir treten noch ein Stück weiter vor. Rechts
von uns liegen die geräumigen Ställe mit den Futterböden. Der
Gutsbesitzer zeigt uns schwere Pferde, gutgenährte Kühe und Kälber, mit
Eisen beschlagene Zugochsen. Links liegt der Schuppen, in dem die
schweren Wagen, die Ackergeräte und Maschinen untergebracht sind. An
den Schuppen schließen sich noch Ställe für die gutgenährten Schweine
und Schafe an. Allen Tieren sehen wir es an, daß sie keine Not leiden.
In der Mitte des Hofes liegt die Düngergrube, vor uns die lange
Scheune. Durch die Scheune führt der Zugang zum Obst- und
Gemüsegarten, der durch eine Mauer eingeschlossen ist. Sämtliche
Gebäude sind aus Bruchsteinen (Grauwacke, Porphyr) und Ziegelsteinen,
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgabe B. 4
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
anhang.
Äas Norddeutsche Flachland.
A. Bodenformen.
Aufgabe: Schließe von dem Kartenbilde auf Bodenformen und Bewässerung!
Allgemeines Djld.
Ein Blick auf die Landkarte zeigt, daß sich Flachland und Gebirgs-
land in unserem Vaterlande scharf voneinander abheben. Das Flachland
bildet den nördlichen, das Höhenland den südlichen Teil von Deutschland.
Die Grenze wird durch die Sudeten, das Erzgebirge, den Harz, das
Wesergebirge, den Teutoburger Wald und den Haarstrang gezogen.
Das nördlich davon gelegene weitausgedehnte Flachland heißt das Nord-
deutsche Flachland. Es ist durch das Fehlen der Berge und Gebirge ge-
kennzeichnet. Unser Fuß tritt überall auf lockeres Erdreich (Sand, Lehm
Löß, Humus). Sollten nun aber die Gebirge nach N. hin plötzlich auf-
höreu? Nein, die Gebirgszüge liegen nur tiefer, sind „Grundgebirge",
und werden von jenein Erdreich bald hoch, bald gering bedeckt (15—200 in).
Die dicke Erddecke verhüllt die Formen des Grundgebirges, wie etwa die
Bettdecke die Formen des menschlichen Körpers. Nur angedeutet werden
hier und da die verhüllten Hebungen und Senkungen. An einigen Stellen
tritt das Grundgebirge, das schon in früheren Zeiten der Erdbildung ent-
stand, zu Tage, so als.kreidefelsen aus Rügen, als roter Sandstein auf
Helgoland, als Muschelkalk in den Rüdersdorfer Kalkbergen bei Berlin,
als Gips bei Lüneburg und Segeberg in Holstein, als Sandstein und
Granwacke unweit Magdeburg. Auch die zahlreichen Bohrungen bekunden
das Vorhandensein des Gesteins in der Tiese. — Woher mag nun die
dicke Erdkruste gekommen sein? Die Gelehrten haben festgestellt, daß vor
undenklichen Zeiten, als eben die Braunkohle sich gebildet hatte, der größte
Teil des Norddeutschen Flachlandes mit Meer bedeckt war, das bis an
den Rand der Gebirge reichte. Von N. her trat allmählich eine Vereisung
ein. Gewaltige Eismassen, Eisberge, Gletscher, die zum Teil über 1000 in
hoch gewesen sein sollen, schoben sich in unsere Gegend. Durch ihr lang-
sames Vorwärtsrücken, ihre Last und Kraft wurde die Oberfläche des
Grundgebirges zerquetscht und zerrieben. Der dabei entstehende Gesteins-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Helgoland Berlin Lüneburg Segeberg Holstein Magdeburg
Das Flachland. 121
Wer diese nicht kann finden, muß Besen binden." (Umgegend von Trebnitz.)
Heiden und große Kiefernwaldungen, hier und da auch Eichen, ja Buchen
(Jerichowsche Schweiz) bedecken ihn. Die Oberschlesische Platte, die in
der Tiefe Muschelkalk und unter diesem unermeßliche Schätze an Blei-,
Zink-, Eisenerzen und Steinkohlen birgt, ist das bedeutungsvollste Stück.
(Bergbau und Industrie.) Als besonders merkwürdig muß der Teil links
von der Oder bis zum Bober bezeichnet werden. Von der Hauptkette
zweigt sich hier mehr nördlich eine Erhebung ab, die als D a l k a u -
Grünberger Landrücken bezeichnet wird. Ihre Höhen tragen an-
mutige Weingärten. Grünberg ist der Mittelpunkt einer Weinzone, die
von den Städten Sorau. Sagau, Züllichau, Bonist und Wöllstein begrenzt
wird. Zwar ist der Grünberger Wein noch eine beliebtere Zielscheibe
des Spottes als der von Jena, dennoch ist er besser als sein Ruf.
Namentlich in neuerer Zeit hat hier der Weinbau einen großen Auf-
fchwung genommen. Die „Grünberger" dienen hauptsächlich als Verschnitt-
weine. Mit dieser Weinzone erreicht die Weingrenze ihren nördlichsten
Punkt.
Ii. Das Flachland.
a) I m allgemeinen.
Das große Flachland, das sich zwischen dem Nördlichen und dem Südlichen
Höhenzug und zwischen dem Rhein (W-) und der Weichsel (O-) ausbreitet, ist eine
gewaltige Ebene. Das breite Elbtal scheidet sie in ein großes östliches und ein
kleineres westliches Stück. Die größte Längenausdehnung hat das Deutsche
Tiefland von O- nach W (1150 km), die größte Breite zwischen Oderberg und
Roxhöst an der Ostsee (450 km). Nach W- verengert es sich mehr und mehr (die
Buchten von Köln und Münster), so daß es zwischen Minden und Cuxhaven nur
noch 170 km breit ist. Der Pflug des Landmannes bearbeitet den sehr ungleich-
artigen Boden überall. Die Ackerkrume besteht streckenweis aus Lehm, Ton, Sand,
an den Flußniederungen auch aus sehr fruchtbarem Schwemmlande und Lößboden.
Der norddeutsche Bauer hat im allgemeinen mit seinem Acker große Mühe, da der
Ackerkrume meist der für das Wachstum der Pflanzen unentbehrliche Kalk fehlt.
Deshalb sucht er durch „Tiefkultur", tiefes Pflügen und Rigolen, den kalkreichen
Lehm der Tiefe oder den Mergel an die Oberfläche zu bringen, er „mergelt" seinen
Acker. Nach fleißiger Bearbeitung gibt dieser denn auch gute Ernten. Leider sind
aber die ergiebigen Lehingegenden weniger vorhanden als die großen Sandflächen,
die von vielen Mooren und Brüchen unterbrochen werden. Der Sand ist durch
die Gletscherarbeit entstanden, teils ausgewaschen, teils mitgebracht. Einige frühere
Sümpfe hat man in ertragreiche Fluren verwandelt, so den Warthe-, Oder-,
Rhin-, Havel-, Fienerbruch; andere Gebiete hat man dem Meere abgerungen,
so die fruchtbare Marsch längs der Nordseeküste. Durchwandert man das westliche
Tiefland von S. nach Nw (Magdeburg—wilhelmshaven), so trifft man aufeinander
folgend: lehmigen Ackerboden, Heide, Geest, Moor und gesegnetes Marschland. Im
östlichen Teile wechseln fruchtbare Niederungen, Sandboden und Seen miteinander ab.
b) D i e Lüneburger Heide.
Die Lüneburger Heide dehnt sich zwischen der Elbe und der Aller
aus. Ihre sanften Erhebungen sind wie die der Altmark die letzten
Ausläufer des Südlichen Höhenzuges. Die steilen Abhänge sind meist
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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58 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz.
Salzgewinnung in Staßfurt.
Ldie Anlage des Steinsalzbergwerkes zu Staßfurt ist dieselbe wie in Schöne-
beer. Das Salz wird aber in Staßfurt nicht ausgelaugt, sondern durch Spren-
gungen zutage gefördert. Das reine Salz wird gemahlen und als Tafelsalz sofort
in den Handel gebracht.
Über dem Steinsalze liegt eine ungefähr 250 m dicke Schicht, die sich aus
Kalisalzen zusammensetzt. Der Bergmann nennt sie das Hangende. Die in
den einzelnen Schichten vorhandenen Schnüre, die wir auf dem Bilde deutlich er-
kennen, nennt man Jahresringe. Man schätzt die Zahl auf 13000 Stück. Soviel
Jahre sollen nach der Annahme der Gelehrten nötig gewesen sein, um die Stein-
und Kalisalzlager in der Mächtigkeit von 1000 m zu bilden. Wir sind in der
Kalisteinbruch in Staßfurt.
Tiefe und sehen der Arbeit der Bergleute zu. In allen Farben schillern uns die
verschiedenen Salze entgegen. Einige Salzmassen sind weiß, auch grau bis schwarz,
andere sind rosarot, dunkelrot usf. In der Zeit, in der man nur Steinsalz
gewinnen wollte, schüttete man die Abraumsalze (woher der Name?) als wertlose
Massen auf Halden. Als man aber durch Versuche feststellte, welchen hohen Wert
die Kalisalze als Düngesalze für die Landwirtschaft hatten, da wurde der Abbau
der Kalisalze der Hauptzweck und die Gewinnung des Steinsalzes nur Nebenzweck.
Eine Reihe von Fabriken entstanden, um die Salze zu mahlen und zur Herstellung
von Säuren zu verwenden. Zwei Bergleute sind damit beschäftigt, ein Bohrloch
in dem Hangenden herzustellen, in das nachher der Sprengstoff gelegt werden soll.
Die abgesprengten Massen werden von dem dritten Bergmanne mit einem großen
Hammer zerschlagen. Zwei andere Bergmänner laden die Salzmassen in den
Wagen. Die einzelnen Wagen werden zu einem kleinen Zuge aneinandergereiht,
der durch elektrische Kraft in Bewegung gesetzt wird. Auf Wasser- und Landwegen
iverden die Kalisalze nach allen Ländern der Erde verschickt- Durch Anwendung
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
132 Das Norddeutsche Flachland.
denen das für das Tiefland wichtige Baumaterial, die Ziegel, aber auch
wertvolle Tonwaren (Bunzlau, Görzke) gebrannt werden. Auch der sonst
seltene Bernstein wird aus der Tiefe, aber auch mit Baggern und
Fischnetzen gewonnen. Das wichtigste Bernsteingebiet ist das Samland.
Die Insel Rügen liefert vorzügliche Kreide und die Gegend von Halle
gute Porzellanerde. An Metallen liefert das Tiefland nur Eisen,
Zink und Blei aus der Oberschlesischen Platte. Der Reichtum an Zink
ist hier so groß, daß Deutschland dadurch das Hauptzinkland der Erde
geworden ist.
E. Die Bewohner.
a) Beschäftigung, b) Vo l ksstamme, c) Religion.
a) Nach der Betrachtung der Bodenformen, der Gewässer und der
Schätze in der Tiefe des Norddeutschen Flachlandes ergeben sich für seine
Bevölkerung folgende Nährquellen:
1. für die Bewohner der Oberschlesischen Platte: Bergbau und Industrie;
2. .. „ „ „ Weinzone: Weinbau;
3. „ „ „ des Braunkohlengürtels: Bergbau, Schwelerei, Pa-
raffingewinnung;
4. „ „ „ der Salzbecken: Bergbau, chemische Fabriken;
5. „ „ „ „ Gegenden mit brauchbarem Steinmaterial:
Steinbrüche, Kalkbrennerei, Kreidebrüche und
-schlemmerei;
6. „ ,. „ „ Gegenden mit brauchbarem Lehm und Ton:
Ziegelei, Töpferei;
7. „ „ „ „ Niederungen: Torfstich, Moorkultur, Ackerbau,
Viehzucht;
8. „ „ „ „ Waldgegenden: Holzarbeit, Köhlerei, Pechsiederei,
Holzhandel, Blumen- und Beerensammeln,
Jagd;
9. „ „ „ „ Bernsteingegend: Bernsteinindustrie;
10. „ „ „ „ fruchtbaren Gegenden: Acker-, Gemüse- und
Obstbau, Zucker-, Zichorien-, Stärkefabriken,
Brennereien;
11. „ „ „ „ waffer-, wiesen- und weidereichen Gegenden:
Viehzucht, Milchwirtschaft, Geflügelzucht, Heu-
bereitung (Pferdezucht in den Küstenländern
außer Pommern, Rinderzucht in den Marschen
von Oldenburg, Friesland, Schleswig-Holstein
und in Mecklenburg, Schweinezucht in Westfalen
und Braunschweig, Schaf- und Gänsezucht in
Pommern und Posen);
12. „ „ .. .. Heideflächen: Holzarbeit, Schaf- und Bienen-
zucht, Beerensammeln;
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Ortsnamen: Bunzlau Oberschlesischen Deutschland Oberschlesischen Weinzone Pommern Oldenburg Friesland Schleswig-Holstein Mecklenburg Westfalen Braunschweig Pommern Posen
88 6. Thüringer Wald, Fraukenwald und Fichtelgebirge.
man von der südlichen Ebene aus nur eine große Menge ineist mit Kiefern-
wald bestandener Berge schaut, ohne den Rücken mit seinen Kuppen
deutlich zu erkennen. Die Täler sind hier lang und windungsreich. Weil
dem Thüringer Walde große Längstäler gänzlich fehlen, konnte sich kein
bedeutender Fluß entwickeln. Alle Abflüsse wenden sich entweder der
Werra, dem Main oder der Saale zu. Der Kamm scheidet sie vonein-
ander (Wasserscheide). Die ausgedehnten Wälder und der Moosboden
halten viel Wasser sest, das sich dann in den Moorgründen, z. B. dem
Teufelskreise am Schneekops, sammelt. Wald und Moor bilden so die
Sammelbecken, aus deren zahlreichen Rinnsalen sich Bäche und Flüsse
bilden. Vom Nordabhange des Thüringer Waldes stießen: Schwarza, Ilm,
Gera, Apselstedt und Hörsel. An manchen Stellen ist die Bergkette
so schmal (Eisenach, Hohe Sonne, Tambach), daß man das Gebirge hier-
in einenr Nachmittag übersteigen und von seiner Höhe nach beiden Seiten
in die Ebene blicken kann. Die Breite beträgt an wenigen Stellen über
15 km (Ruhla, Jnsels- und Beerberg). Aus dein Kamme erheben sich
im So. der dicht bewaldete Grofze Veerberg (984 m) und der kahle
Schneekopf (976 m), im Nw. vor dein Kamme der schöne Jnselsberg
(Emsenberg) 915 m. Auf einem Seitenaste, der wie ein mächtiger Vor-
sprung in die nördliche Ebene ragt, liegt der Wartburgberg.
Hier steht die herrliche Wartburg, die Ludwig der Springer vor mehr als
800 Jahren erbauen ließ. Der Landesherr (Großherzog Karl Alexander) hat die
Burg in alter Schönheit wiederherstellen lassen. Hier lebte die heilige Elisabeth,
der Engel der Armen, und Dr. M. Luther begann hier die Übersetzung der Bibel.
Da die Nbergangspäfse im Kamine nur geringe Einsattelungen bilden,
so konnte selbst auf dein Rücken in feiner Längsrichtung ein Verkehrsweg
entstehen. Schon seit dem 14. Jahrhundert läuft der meist fahrbare
Rennsteig (d. h. Grenzweg, weil er die nördlich wohnenden Thüringer
von den südlich wohnenden Franken schied), von der Werra bis zur Saale
aus dein Kamme entlang (220 km). Ebenso bieten die vielen Übergänge
quer über das Gebirge keine großen Schwierigkeiten, obgleich sie Sen-
kungen, Einsattelungen und Kammeinschnitte zu überwinden haben. Mehr
als 20 Straßen führen darüber. Der Thüringer Wald ist daher unser
wegsamstes Gebirge. Der höchste der Pässe, den die Waldstraße benutzt,
zieht über Oberhos (827 m) nach Suhl und vermittelt den großen Ver-
kehr zwischen Nord- und Süddeutschland. Welche Eisenbahnlinien? Das
vorherrschende Gestein ist Porphyr, aber auch Quarz. Schiefer und Rot-
liegendes treten vielfach auf. An den Abhängen des Gebirges und in
den Tälern wechseln weite saftige Wiesenflächen mit herrlichem Walde
ab. Die Häuser, die sich teilweise bis nahe an den Rücken erstrecken
(Oberbos, Gehlberg), sind häufig mit Schindeln bedeckt; selbst das Kirchlein
ist oft aus Holz gebaut. Ju neuerer Zeit muß die Holzbedachung aber
den Ziegel- (W.) und den Schieferdächern (O.) weichen. (Brand von
Brotterode.) Ein Blick von der Höhe über den Nord- und Südabhang
läßt den Thüringer Wald wie einen wohlgepflegten Garten (Park) erscheinen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Schwarza Ruhla Ludwig_der_Springer Ludwig Karl_Alexander) Karl Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Fraukenwald Main Schneekops Gera Eisenach Tambach Beerberg Jnselsberg Emsenberg Wartburgberg Suhl Gehlberg