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1. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 9

1911 - Leipzig : Hirt
5. Marlin Golm und die vier Brder. 6. Die Marienburg. 9 ihr Leben. Sie boten dem Orden ihre Dienste an und whlten sich einen Fhrer. Der Orden erlaubte ihnen, allein gegen die Litauer zu kmpfen. Sie fielen in das feindliche Land ein und plnderten es. Mit reicher Beute an Vieh und Gut kehrten sie heim. Freibeuter oder Struter nannte man sie, und weit und breit waren sie gefrchtet in Litauen. Der khnste von allen war Martin Golm, dessen Heimat im Samlaud lag. Mit seinen Gesellen hatte er schon viele Litauer erschlagen. Einstmals wurde er auf dem Rckzge von den Litauern berfallen. Er konnte sich retten, aber seine vier liebsten Genossen lagen erschlagen auf der Heide. Nun dnkte ihn das Leben nichts mehr wert; denn er selbst war alt, und die er liebte, lagen tot. Weil sie wie Brder miteinander gelebt hatten, bettete er sie in ein Grab mitten im Walde im schnen Samland und setzte ihnen eine Sule. Es war ein einfacher Holzstamm, der sich oben in vier Arme verzweigte, von denen jeder ein behelmtes Haupt trug. Das Denkmal wurde Vierbrderfule genannt, und das Drfchen in ihrer Nhe heit noch heute Vierbrderkrug. Von Martin Golm hat man nichts mehr gehrt. Er mag seinen Freunden im Tode gefolgt sein. 6. Die Marienburg. Auer Preußen nannte der Orden auch noch andere Gebiete sein eigen in Deutschland; weil aber Preußen das grte Saud war, und weil der Orden hier, wie er gelobt hatte, gegen die Heiden kmpfen konnte, so sollte Preußen sein Hauptland sein und der Oberste des ganzen Ordens, der Hoch-metster, dort wohnen. Der erste Hochmeister, der selbst in Preußen residierte, war Siegfried von Feuchtwaugeu. Zu feinem Sitz erkor er sich die Marienburg. An der groen Strae, die Preußen mit Deutschland verbindet noch heute fhrt man mit der Eisenbahn von Knigsberg der Marienburg nach Berlin , und an dem Wege, der vom Sden Preuens nach dem Norden fhrt, war sie gelegen. Hoch ragt sie empor an dem Ufer der Nogat. Sie ist weitaus das schnste Schlo in allen nrdlichen und mitt-leren Gauen Deutschlands, das in gotischem Stile errichtet ist. Vor allem berhmt war ein Saal, des Hochmeisters Remter genannt. Die hohe ge-wlbte Decke wird von einem einzigen schlanken Pfeiler getragen, der wie ein Palmbaum hoch aufsteigt und sich oben in mehrere Arme zu verzweigen scheint. Auch eine Kirche gehrt zu dem Schlosse, und in einer Kapelle, der St. Auuengrust, ruhen die toten Hochmeister. Nach der Jungfrau Maria, der Beschirmerin des Ordens, war die Marienburg genannt, und ein Bild der Mutter Gottes, die den Jesusknaben aus den Armen und eine Lilie in der Hand trgt, glnzt weithin von der Burg, von einer Nische in der Mauer sich abhebend. Als spter Westpreuen an Polen abgetreten wurde, verfiel die Marien-brg. Die Bogenfenster wurden zugemauert. Der prchtige alte Hausrat, zum Teil verkauft, zum Teil verwstet, ging verloren. In den Prunkslen wurden die Gemlde bertncht. Vorbergehend dienten sie als Pferdestlle, spter als Kornspeicher. Erst unter Friedrich Wilhelm Iii., nachdem die

2. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 25

1911 - Leipzig : Hirt
18. Preußen wird ein Knigreich. 19. Friedrich Wilhelm I. in Ostpreuen. 25 Whrend der Hof und die geladenen Gste Tafel hielten, wurde aus dem Schlohose das Volk ergtzt. Ein Ochse, am Spiee gebraten und mit gebratenem Wild und Geflgel gefllt, lockte zum Mahle. Aus einem Brunnen, der mit dem Weinkeller des Schlosses in Verbindung gesetzt war, sprudelte roter und weier Wein. Kuchen, Brezeln und Mnzen wurden verteilt. Am Vorabend hatte Friedrich I. einen Orden gestiftet, der die hchste Auszeichnung in Preußen bilden sollte: den Schwarzen Adlerorden. Das Ordenszeichen, ein goldenes Kreuz, das an einem breiten Bande zu tragen ist, zeigt einen schwarzen Adler im Fluge und den Wahlspruch Friedrichs I.: Jedem das Seine. Mit dieser Stiftung war noch eine andere verbunden, womit sich der erste König den Dank Ostpreuens erworben hat: die Be-grndung des Waisenhauses zu Knigsberg. Jedes Mitglied des Schwarzen Adlerordens zahlt jhrlich eine Summe, wovon der Unterhalt jener segens-reichen Anstalt bestritten wird. Auch ein Knigliches Gymnasium, das Friedrichskollegium", erhielt die Stadt Knigsberg, das an den ersten preuischen König und jene Glanzzeit Knigsbergs erinnert, das von da an die Krnungsstadt des Preuischen Staates geblieben ist. 19. Friedrich Wilhelm I. in Ostpreuen. War unter Friedrich I. Preußen zu hohen Ehren gelangt, so hatte es doch in seinen letzten Regierungsjahren schwer gelitten. Miwachs, Hungers-not und endlich eine schwere Pest, die von Rußland eingeschleppt war, hatten nacheinander das einst so blhende Land heimgesucht. Die schon durch die Hungersnot entkrftete Bevlkerung starb dahin. In manchen Orten blieb nur die Hlfte der Bewohner am Leben. Namentlich Litauen, der nordst-lichste Teil Ostpreuens, war fast ganz menschenleer geworden. Als Friedrich Wilhelm I. 1713 zur Regierung kam, nahm er sich wie ein Vater des Landes an. Er rief Ansiedler aus Deutschland und aus der Schweiz hinein und gab ihnen Land, ja fr die ersten Jahre auch Saatkorn, Vieh und Pserde. Er fhrte vor allem eine gerechte Steuer ein. Bisher hatte jeder gleich hohe Steuern zahlen mssen, ganz gleich, ob der Boden seines Gutes frucht-bar oder unfruchtbar war. Die Bauern, die das schlechteste Land hatten, muten die Steuer pnktlich entrichten, der Adel, der den fetten Boden besa, zahlte oft gar nichts. Das wurde nun anders. Der König sandte seine Beamten nach Preußen, die nun die Steuern erheben muten. Graf Truchfe von Waldburg wurde Friedrich Wilhelms beste Sttze in Ostpreuen. Er hat das Land neu vermessen, wobei es sich herausstellte, da die Adligen manche Hufe Landes verschwiegen und einen groen Teil des einst herzog-liehen Gutes an sich gerissen hatten. Alles Land wurde nun nach seiner Gte in snf Stufen geordnet. Je nach der Fruchtbarkeit feines Landes mute fortan jeder Steuern zahlen, ganz gleich, ob er ein Bauer war oder ein Edelmann. Freilich, den Adligen wollte das nicht gefallen. Sie ver-klagten den Truchfe von Waldburg unter allen mglichen Vorwnden beim Könige. Doch dieser schtzte ihn und befahl ihm fortzufahren. Bei feinem

3. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 4

1911 - Leipzig : Hirt
4 Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreuen. Saat wird nicht gedeihen, unser Vieh wird sterben, wenn der Fremde im Lande bleibt." Sie drohten ihm, er solle sogleich Preußen verlassen, sonst wrden sie ihn tten. Da erkannte Adalbert, da er sein Werk falsch begonnen hatte; er wollte nun zu einem anderen Heidenvolke gehen, dessen Sprache er verstand. Er wollte sich ebenso kleiden wie die Leute des Landes, mit ihnen arbeiten, ackern und fischen, dann wrden sie ihn liebgewinnen und ihm glauben, wenn er ihnen von Gott und Jesus erzhlte. So kehrten Adalbert und seine Begleiter um. Ihr Weg fhrte sie in die Nhe des Strandes. Sie konnten die See nicht erblicken, denn ein dichter Wald erstreckte sich bis an sie heran, aber schrecklich klang das Tosen und Brausen der Wellen herber. Sie wuten nicht, woher es kam; sie frchteten sich. Die Nacht verbrachten sie ohne Schlaf am Rande des Waldes. Als der Morgen tagte, sprachen sie ihr Frhgebet und sanken dann ermattet ins Gras und schliefen ein. Pltzlich wurden sie von einer Schar Preußen berfallen und geweckt, die gar zornig auf die fremden Männer waren, weil sie ihr Land noch nicht verlassen hatten. Sie fesselten die Gefangenen. Als Adalbert sah, da sie ihn tten wollten, begann er zu zittern. Einer von seinen Freunden tadelte ihn darum; aber er sprach: Was schiltst du mich? War nicht auch unser Herr Jesus betrbt bis in den Tod, als er in Gethsemane betete?" Auch Adalbert strkte sich durch Gebet. Ihn allein wollten die Preußen tten. Mitten ins Herz stieen sie ihm ihre Lanzen. Von sieben Schwertern durch-bohrt sank Adalbert zu Boden und starb. Es war am 23. April 997. Die Preußen schlugen sein Haupt ab und warfen seinen Leichnam in einen Flu. Fromme Wanderer sollen beides gefunden und dem Polenherzoge ge-bracht haben, der die Reste Adalberts im Dome zu Gnesen beisetzen lie. Der Ort, an dem der Fremdling gestorben war, wurde von den Preußen nicht vergessen. Als sie selbst Christen geworden waren, hielten sie ihn heilig. Sie erbauten dort eine Kirche; aber der Sand, den die See aufwarf, hat sie zerstrt. Spter hat man zu dem Gedchtnis des ersten Apostels der Preußen ein Kreuz errichtet. Es ist das Kreuz bei Tenkitten. 2. Die Unterwerfung Preuens durch den Deutschen Ritlerorden. Lnger als 200 Jahre nach dem Tode Adalberts von Prag hatten die Preußen ihr Heidentum bewahrt. Fast alle Glaubensboten, die noch zu ihnen gezogen waren, hatten den Tod gefunden. Polen, von wo aus die Missionare gekommen waren, wurde von den Preußen berfallen und verwstet. Da riefen die Polen den Deutschen Ritterorden zu Hilfe. Im fernen Morgenlande war der Deutsche Ritterorden zur Zeit der Kreuzzge gestiftet worden. Seine Mitglieder, deutsche Ritter, muten geloben, allein dem Herrn zu dienen und gegen die Heiden zu kmpfen. Unver-brchlichen Gehorsam schuldeten sie dem Hochmeister, ihrem obersten Gebieter; sie durften kein Eigentum erwerben und keine Ehe eingehen. Weder der

4. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 11

1911 - Leipzig : Hirt
7. Winrich von Kniprode. 8. Die Sage von Hans Sagan. 11 Anfangs 1370 meldeten die Grenzwchter, da die Litauer zu einem groen Kriegszuge rsteten. Ter Hochmeister sandte seinen treuen Marschall noch einmal als Kundschafter nach Litauen. Bald erkannte Hennig Schinde-kpf, da die Grenzhter wahr gesprochen hatten. Eilig kehrte er um. Das ganze Ordensheer wurde nun aufgeboten, auch die Stdter, Brger und Bauern rckten heran; denn es galt, die Heimat vor den Mordbrennern zu schtzen. Die wilden Scharen der Litauer waren Hennig Schindekopf fast auf den Fersen gefolgt. Ihre beiden Fürsten Kinstutte und Dl gerb selbst fhrten sie an, auch deren Shne begleiteten sie. Durch das Memeltal und der das Eis des Kurischen Haffes ergo sich der Schwrm denn es war mitten im Winter gerade ins Samland hinein, auf Knigsberg los. Aber schon stand der Hochmeister mit seinen Getreuen zum Schutze des Landes bereit. Drei Meilen nrdlich von Knigsberg liegt das Drfchen Rudau; dort trafen die beiden Heere zusammen. Es war am 3. Februar 1370. Ein wildes Ringen begann. Die Litauer fochten tapfer, aber sie muten erliegen. Taufende sollen gefallen sein, die Könige selbst und ihre Shne entkamen nur durch schleunige Flucht. Kinstutte soll nicht eher angehalten haben, bis er sein Land erreichte. Der Orden hatte nur wenige Gefallene, unter ihnen aber Hennig Schindekopf, den ein Wurfgescho in das Gesicht getroffen hatte. Schwer wog sein Verlust, doch das Land war gerettet. 8. Die Sage von Kans Sagau. Eine Sule, die der Orden den Toten errichtete, bezeichnet noch heute die Sttte der Schlacht von Rudau. Lange noch sang und sagte man von diesem Kampfe vor den Toren Knigsbergs, dabei entstand die Sage von Hans Sagan. Hans Sagan, ein Schustergeselle aus dem Kneiphof (einer der drei Städte, die spter zu Knigsberg zusammenwuchsen), soll bei Rudau den Sieg errungen haben. Schon wichen die Ritterheere, da ergriff er die Fahne, die einem Ritter entfallen war. Folgt mir, wackere Jungen!" fo rief er feinen Genossen zu, und die Fahne hochhaltend, drang er in die feindlichen Rethen, ihm nach Brger und Ritter. Er fhrte sie zum Siege. So khn in der Schlacht, so selbstlos war Hans Sagan nach dem Siege. Einen Lohn sollte er sich vom Hochmeister erbitten. Doch nichts brauchte er sr sich. Nur ein frhliches Fest alljhrlich fr seine Genossen, die Schuhmacherzunft, erbat er sich vom Landesherrn. Gern wurde es be-willigt. Jedes Jahr zur Fastnachtzeit erhielten die Schuhmacher vom Kneiphof Freibier auf dem Schlosse zu Knigsberg. Bis vor kurzem stand noch eine verwitterte Jnglingsgestalt, eine Fahne hoch in der Rechten schwingend, aus Holz geschnitzt, auf einem Brunnen der Stadt Knigsberg. Sie soll den khnen Schustergesellen dargestellt haben. Eine ruchlose Hand hat sie entfernt. Nicht mit einemmal hrten die Litauerkmpfe auf; aber sie wurden immer seltener. Die Brger und Bauern von Preußen brauchten nicht

5. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 13

1911 - Leipzig : Hirt
9. Die reichen Bauern von Lichtenau. 13 Lande; auch frhliche Feste, wie man sie am Rhein in seiner Heimat feierte, soll er nach Preußen verpflanzt haben. Noch heute nennen die Schtzen Preuens Winrich von Kniprode den Stifter der Schtzengilde. Er foll das Kuigsschieeu eingefhrt haben. Pfingsten ziehen die Brger der Städte hinaus auf die Schtzenwiese. Hier wird nach einem Ziele geschossen, und wer den Meisterschu tut, ist Schtzenknig und hat das Jahr der den Ehrenplatz neben dem Brgermeister. Musik und Tanz schmcken das Fest wie vor 500 Jahren. Das ganze Land trauerte, als Winrich von Kniprode 1382 hochbetagt starb; seine Nachfolger regierten wie er voll Weisheit und Gte. 9. Die reichen Bauern von Lichtenau. a) Der Kochmeister in Lichtenau. Am reichsten von allen Gegenden Preuens war der Werder, das Land zwischen Weichsel und Nogat. Einst war es ganz sumpfig und unfruchtbar gewesen, aber die Hochmeister hatten hohe Dmme anlegen und alles Wasser in den Strom leiten lassen, der nun das Land nicht mehr berschwemmen konnte. Nun wogten auf dem einst kahlen Gebiete goldene Weizenfelder und ppige Wiesen, wo schweres Vieh weidete. Dem Werderbauer fllten sich Scheune und Stall, und Gold lag in seinem Sckel. Winrich von Kniprode hatte viel von dem Reichtum eines Bauern in Lichtenau, einem Dorfe im Werder, gehrt. Er beschlo, ihn selbst zu be-suchen, um zu prfen, ob es wahr wre, was die Leute von ihm erzhlten. Mit den Ordensbrdern ritt er hinber nach dem Dorfe. Der Bauer er-staunte, als er die hohen Gste anrcken sah, und fhrte sie berall umher in Hof und Scheunen. Dann lud er sie zu einem Imbi ein in der khlen Stube seines niedrigen Hauses. Ein prchtiges Mahl wartete schon auf die Gste, und edler Wein wurde dazu gereicht. Alles war reich, wie die Leute gerhmt hatten; nur seltsam, statt der Sthle standen 12 Tonnen um den Tisch, die mit Brettern belegt waren. Darber wunderten sich die Ritter, und Herr Winrich fragte den Bauer, ob er keine besseren Sitze htte. Da lachte der Bauer und forderte den Hochmeister auf, die Bretter von den Tonnen zu heben, und siehe, eitel Gold glnzte den Rittern aus ihnen entgegen; elf waren bis zum Rande, eine zur Hlfte damit angefllt. Der Hochmeister mute gestehen, da er nie auf kostbarerem Sessel geruht habe. Er wollte sich von dem Bauer nicht be-schmen lassen. Zum Dank fr das Mahl befahl er dem Schatzmeister des Ordens, auch die zwlfte der Tonnen mit Gold zu fllen. b) Der Buttermilchturm. Allmhlich wurden die Bauern von Lichtenau immer bermtiger in ihrem Reichtum. Sie saen den ganzen Tag im Kruge und tranken oder sannen auf boshafte Streiche, die sie anderen spielen konnten. Selbst ihren guten Pfarrer verhhnten sie und trieben mit heiligen Dingen Spott.

6. Sagen und Geschichtsbilder aus Ost- und Westpreußen - S. 15

1911 - Leipzig : Hirt
10. Ulrich von Jungingen. 15 Endlich sah Ulrich, da seine Nachbarn den Krieg wollten, und begann die Streitkrfte des Ordens aufzurufen. Das Huflein war kleiner als frher, weil die Deutschen fehlten; der Hochmeister mute fr Geld Sldner an-werben und auch die neu erfundenen teuren Geschtze kaufen. Doch wagte er nicht, in Polen einzufallen, wie es wohl der khne Hennig Schindekopf getan hatte; an der Sdgrenze seines Landes wollte er den Feind erwarten und sein Land verteidigen. Niemand sollte ihn den Friedensstrer schelten. Dadurch lie er Jagiello Zeit, sich mit Witold und den Litauern zu vereinigen. Ein groes Heer von Polen, Litauern, Russen und Tataren fhrten die beiden Fürsten gegen Preußen. Bei der Drewenz stand der Hochmeister mit seinen Scharen. Obwohl die Feinde noch einmal so stark waren, wagten sie doch nicht, den Flu zu berschreiten. Sie zogen weiter nach Osten; bei Gilgenburg betraten sie preuisches Gebiet. Bald erscholl groes Klagen durch das Laud. Die Stadt Gilgenburg war in Flammen aufgegangen. Ihre Bewohner waren unter den Schwertern der wilden Horden, die die Stadt angezndet hatten, verblutet. Zrnend brach der Hochmeister auf. Nicht eine Stadt, nicht ein Dorf mehr sollte das Geschick von Gilgenburg teilen. Es war mitten im Juli, und heftige Gewitter folgten einander, ohne die Luft abzukhlen. Der Hoch-meister achtete nicht der Hitze noch der Gewitter oder des Regens. Ohne Rast zu halten, lie er sein Heer gegen Osten ziehen, um die Polen und Litauer zu erreichen. Tag und Nacht war das Ordensheer marschiert, da endlich hatte es die Feinde eingeholt. Jagiello hatte seine Truppen die Nacht hindurch schlafen lasten; auch jetzt blieben sie ruhig int Lager. Es wre Ulrich von Jungingen leicht gewesen, sie zu berfallen, aber das war nicht Ritterart. Er gebot seiner Schar, sich aufzustellen. Stundenlang standen sie in ihren schweren Panzern im glhenden Sonnenbrand und warteten, da auch die Feinde sich zum Kampfe bereit machten. Aber noch zgerte Jagiello mit dem Angriff. Da schickte ihm Herr Ulrich zwei Schwerter und lie ihm sagen, wenn er den Kamps wolle, mge er die Schwerter nehmen. Jagiello tat es, und nun begann die Schlacht. Der Hochmeister merkte, da die Litauer nicht so tapfer wie die Polen fochten. Auf sie strzten sich daher seine besten Scharen. Wenn die Litauer erst Vertrieben waren, wollte er sich mit aller Macht gegen die Polen wenden. Sein Plan schien zu gelingen. Die Litauer wichen zurck; siegreich drangen die Ritter vor und stimmten schon ihr altes Siegeslied an: Christ ist er-standen." Aber sie frohlockten zu frh. Gar zu weit folgten sie den Fliehenden, gerade jetzt drangen die Polen mit aller Macht gegen das Ordens-Heer vor. Nach allen Mrschen und Anstrengungen der letzten Tage ermatteten die Ritter. Jagiello aber fhrte immer neue Streitmassen ins Feld. Es war wohl ein kluger Rat, den ein Ritter dem Hochmeister gab, er solle die Schlacht aufgeben und sich mit den noch Lebenden retten. Aber Ulrich von Jungingen wollte nichts von Flucht hren. Das soll, so Gott will, nicht geschehen", sprach er. Mit seinem Heere wollte er siegen oder sterben. Noch einen groen Schmerz mute er erfahren: als er das Schlachtfeld berschaute, sah er die Kulmer Fhnlein pltzlich sinken es war ein Zeichen, da die Kulmer Scharen zum Feinde bergegangen waren. Herum, herum!" rief er verzweiflungsvoll.
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