Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 4

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 4 — Abgaben (Steuern) zahlen. Reiche Leute zahlen viel, weniger Begüterte weniger, die Armen nichts. Der Einnehmer (Rendant) erhebt die Gelder für die Stadtkasse. 2. Der Bürgermeister sorgt auch für die Sicherheit der Bürger und die allgemeine Ordnung in der Stadt. Dabei helfen ihm die Polizei - Beamten (Polizei-Inspektor, Polizei-Kommissar, Polizei - Sergeanten, Nachtwächter). Auf dem Rathause ist auch die städtische Sparkasse und das Meldeamt. Auf letzterem melden sich alle, die zuziehen, fort- und umziehen, an und ab. Auf dem Leihamte im zweiten Nathanfe (Marienstraße 2) können Geräte und Kleider?c. versetzt und wieder eingelöst werden. 3. Auf dem Standesamte werden Gebnrten, Eheschließungen und Sterbefälle eingeschrieben. Das Rathaus ist 1722 erbaut, nachdem früher drei Rathäuser der Reihe nach abbrannten (1374, 1668, 1718). Am 20. April 1895 fand man beim Umbau des Rathauses einen Stein mit lateinischer Inschrift, welche verdeutscht lautet: „Weißenfels hat gesehen dies Hans im Feuer vergehen. Möge das neue der Herr schirmen mit wachsamer Hand." Der Stein ist im Treppenhause wieder eingemauert worden. Aufgaben: 1. Wie heißt unser Bürgermeister? 2. Wie heißen die Stadträte? 3. Wohin bringt man erspartes Geld? 4. Wofür sorgt die Polizei? § 7. Tie Kirche. 1. Nördlich vom Rathause steht die Kirche. Sie ist der Mutter Jesu zu Ehren Marienkirche genannt. An Sonn- und Festtagen gehen wir zur Kirche, um zu fingen, zu beteu und Gottes Wort zu hören. 2. An der Kirche wirken der Oberpfarrer (Superintendent), ein Archidiakouus und zwei Diakonen. Sie leiten den Gottesdienst, taufen die Kinder, konfirmieren sie, traueu die Brautpaare, besuchen die Gemeindeglieder und geleiten die Leichen zu Grabe. Den Geistlichen stehen zur Seite der Gemeindekirchenrat und die Gemeindevertretung. Sie beraten mit den Geistlichen, was für die Kirchengemeinde geschehen soll. Die Kirche wurde 1303 erbaut. 1374 litt sie durch eine Feuersbrunst, so daß das Dach erneuert werdeu mußte. Im Hussitenkriege (1429) wurde sie in Brand geftecft. Man legte ein notdürftiges Bretterdach über die Reste der Mauern. Erst 1465 wurde das Gotteshaus wieder aufgebaut. Die Gelder waren vou den Kalaudsbrüdern zusammengebettelt. Im Jahre 1539 wurde die Reformation hier eingeführt und die Kirche dem evangelischen Gottesdienste geweiht. 1718 verheerte ein großer Brand die Kirche; der Turm brannte bis zur Galerie ab, und die Glocken zerschmolzen. Der neue Turm (62 m hoch)

2. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 8

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
§ w. Vom Markte nach dem Schlosse und über den Klemmberg. 1. Vom Marktplatze aus führt nach Süden die große Bnrg- straße znm Schlosse (Burg — Bnrgstraße) hinauf. Wir kommen am Amtsgericht vorbei. Das Gebäude gehörte früher zum Schlosse; noch heute führt eine steinerne Treppe empor. In dieses Gebäude, das damalige „Geleitshaus", brachte man am 7. November 1632 den Leichnam Gustav Adolfs. Der hiesige Apotheker öffnete die Leiche, wobei etwas Blut an die Wand spritzte. Der 'Fleck ist mit einem hölzernen Schieber bedeckt und wird heute noch gezeigt. Darüber ist unter Glas und Rahmen eine Urkunde angebracht, welche die Echtheit des Blutes bekräftigt. Mau fand an des Königs Körper neuu Wunden und zwar fünf Schuß-, zwei Hieb- und zwei Stichwunden. Am Ende der Burgstraße, da wo drei Straßen (Schützen- straße, Alte Leipzigerstraße, Zeitzerstraße) sich scheiden, stand früher das Zeitzer Thor. In der Nähe steht die Fronfeste. Nach kurzer Wanderung durch die Zeitzerstraße gelangen an das Schloß. 2. Das Schloß gehört dem preußischen Staate; mau sagt: Es gehört dem Fiskus. Im Schlosse siud 650 Soldaten. Sie werden von Offizieren und Lehrern unterrichtet und einexerziert, damit sie später Unteroffiziere werden können (Unteroffizierschule). Der Unteroffizier bildet neu eingetretene Soldaten aus. Diese heißen Rekruten. Der Unteroffizier erhält etwa 12 Rekruten zur Ausbildung zugewiesen. Sie bilden eine Korporalschaft. Zehn Korporalschaften bilden eine Compagnie, welche von einem Hauptmann und zwei Offizieren befehligt wird. Vier Compagnieen nennt man ein Bataillon. An der Spitze eines solchen steht der Major. Drei bis vier Bataillone sind ein Regiment. Der Oberst führt dasselbe. Unsere Unteroffizierschule hat vier Compagnieen, also ein Bataillon (Infanterie). Wir haben auch reiteude Soldaten hier (Kavallerie); es sind Husaren. Hier sind zwei Schwadroueu. Alle gesunde, deutsche Männer von 20 Jahren ab müssen zu deu Soldateu. Sie werdeu zwei oder drei Jahre geübt und später zu Übungen eingezogen. Sie lernen auf dem Exerzierplatze marschieren, reiten, fechten und schießen. Im Kriege ziehen die Soldaten dem Feinde entgegen, schlagen ihn in der Schlacht und kehren als Sieger zurück. Freilich fallen viele, andere werden verwundet und bleiben ihr Leben lang untauglich zur Arbeit (Invalide). Verwundete und kranke Soldaten werden im Krankenhause (Lazarett) gepflegt. Eiu solches Haus steht hier im Schloßgarten.

3. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 11

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 11 — § 11. Vom Markte nach dem Nikolaithor. 1. Vom Marktplatze aus treten wir zwischen Rathaus und Kirche in die Marienstraße. Um die Kirche liegen als älteste Häuser der Stadt das Pfarrhaus und die jetzige Kantor- und die Küsterwohnuug. Die Marienstraße führt uns in die Saalstraße vor das Kaiserliche Postgebäude. 2. Die Post befördert Briefe, Packete und Depeschen. Damit siud viele Beamte beschäftigt: Der Postdirektor, die Postsekretäre, Telegraphisten und Briefträger. Der Postillon fährt die Postsachen in einem Wagen zur Bahn, bringt andere zurück und bringt die Packete auch zu den Bürgern. Der Geldbriefträger bestellt die Geldsendungen. Die Depeschen werden durch den Telegraphen befördert. Von eiuer Post zur audereu führen lange Drähte auf hoheu Staugen; so fliegt die Depesche von Ort zu Ort. Viele Geschäftshäuser siud mit der Post durch einen Draht verbunden; so könueu einzelne Personen durch die Ferusprechleituug mit einander aus der Ferne sprechen. Verschiedene Fahrposten fahren nach den Ortschaften auf dem Laude, so nach Hohenmölsen, Roßbach, Rippach und Goseck. Vom Posthause nach Süden läuft die Straße „Am Kloster". Rechts ist das frühere Kloster, jetzt das Königliche Seminar. 3. In ihm werden junge Leute für den Lehrerberuf vorbereitet. Ehe sie hier aufgenommen werden, müssen sie die Präparanden- Anstalt besucht haben. Am Langendorfer Wege ist eine solche Anstalt. Das Kloster ist von Markgraf Dietrich im Jahre 1285 gestiftet. Er wurde in einem Kriege gefangen genommen und gelobte, ein Kloster zu bauen, wenn er die Freiheit erlaugen würde. Sein Gebet wurde erhört, er erfüllte sein Gelübde und stiftete ein St. Klaren-Kloster. Die beiden Töchter des Markgrafen gehörten zu den ersten Nonnen des Klosters. Nach der Einführung der Reformation in Weißenfels (1539) ging das Kloster nach und nach ein; die letzte Nonne starb 1580. Später diente das Gebäude verschiedenen Zwecken, bis 1837 das Seminar hierher verlegt wurde. Die Klosterkirche wurde erst 1886 abgerissen und auf dem neuen Gottesacker in alter Form neu errichtet. 4. Vom Seminar gehen wir durch die Klosterstraße zurück. Im ersten Hause rechts lebte und starb der fromme Dichter Hardenberg, genannt Novalis. Die Gedenktafel am Hause, auch ein Marmordenkmal auf dem alteu Gottesacker erinnern an ihn. In dieser Straße wohnte auch der Dichter Müllner. (Siehe die Gedenktafel am Hause Nr. 13.) Im Jahre 1893 starb auch die Dichterin Lnise von Francis in Weißenfels. Sie wohnte zeitweife im „Sächsischen Hofe" am Markte.

4. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 18

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 18 — Unsere Gegend ist reich an Obst, besonders an Steinobst. An fast allen Wegen stehen Obstbünme. Die Kirschenernte geschieht im Juni und Juli; die Pflaumen reifen im September und Oktober. Außerdem habeu wir Reineclauden und Pfirsiche. An Kernobst finden wir wohlschmeckende Äpfel und Birnen. Auf Wiese» und Lehden (Weiden) weiden Schafherden. Die Schafe geben Wolle für Kleider und Strümpfe. 2. Durch die Winterleite gelangen wir nach Leißling. Zn beiden Seiten der Winterleite ist Wald. Unterscheide Laub- und Nadelholz! Neune einige Lanb-und Nadelhölzer! Innerhalb des Waldes sind Wald wiesen: sie sind oft von Bächen durch- flössen. Im Sommer sucht man im Walde Erd- und Heidelbeeren, später Haselnüsse. Im Frühling findest dn Blumen. (Welche?) An einigen Stellen fällen die Holzhauer die Bäume (Schlag). So erhält man Bauholz, Nutzholz für den Stellmacher und Tischler, und Brennholz. Dünne Eichenstämmchen werden geschält; die Rinde wird getrocknet, gemahlen und als Lohe zum Gerbeu des Leders verweudet. Abgeholzte Stellen werden mit jungen Bäumchen bepflanzt; man hat eine Schonung. Der Förster sührt die Aufsicht in den Forsten. Er schießt auch Hasen, Füchse, Hirsche, Rehe, Fasanen. Die Vögel nisten im Walde und erfreuen uns durch ihreu Gesang. Z. Durch einen Hohlweg gelangen wir nach Leißling. Der Ort ist von Bergen umgeben und liegt in einem Thale; er ist ein Kirchdorf, einer der befuchtesteu Ausflugsorte für die Weißenfelfer. Jenseits der Saale auf eiuem Berge liegt Schloß Goseck. 4. Wir sahreu über die Saale und kommen nach dem Kirch- dorfe Uichteritz. Der Ort wird von dem Röhlitzbache durch- flofseu. Auf dem Wege uach Markwerben überschreiten wir einen Graben mit hohen Böschungen. Zur Linken ist eine Lehm- grübe mit Ziegelei. Wir gehen durch eiue Aue (zwischen Saale und deu Markwerbener Höhen). Die alte Saale ist ein stehendes Gewässer. Die Ufer siud mit Schilf bestauden. Bei Markwerben ist ein seichtes, auf weichem Grunde stehendes Gewässer, ein Sumpf. Sumpfige Stelleu, mit Gebüsch bewachsen, heißen Brüche (Bruch). Auf der Höhe steht der Aussichts- türm. Im Markwerbener Steinbruche werden Sandsteine gebrochen und Bausaud und roter Thon gewonnen. Hier führt eine Schlncht zum Berge empor. § 18. Nach Grube Konstantin. 1. Im Süd-Westen der Stadt, etwa eine Stunde von ihr entfernt, liegt die Braun kohlen grübe Konstantin. Hier findet man tief im Boden die Kohle, welche man in unserer

5. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 44

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 44 — 5. Nordhausen (27000 Einwohner, auch bis 1802 freie Reichsstadt) hat viele Kornbranntweinbrennereien und handelt mit Getreide. Merke noch die Exklaven: Den Kreis Schleusingen am Südfuße des Thüringer Waldes; er hat schöne Waldberge. Darin Suhl Ql1000 Einwohner) mit Stahl- waren und Gewehrfabriken und den Kreis Ziegenrück an der Saale. § 39. Ter Regierungsbezirk Magdeburg. Der Regierungsbezirk hat 210 Quadratmeilen — 11500 qkrn und 1072000 Einwohner. Die Stadt Magdeburg ist eiue der bedeutendsten Städte des deutscheu Reiches. Hier ist die Zuckerfabrikation aufs großartigste entwickelt. Man findet auch Eisengießereien und Maschinenfabriken. Die Elbschiffahrt und sieben Eisenbahnlinien nach allen Richtungen befördern den Handel. Die Festung Magdeburg heißt das Boll- werk des Landes. Im Kriege brancht der Feind eine große Armee, um Magdeburg zu belagern; und dann würden die deutschen Soldaten aus zwölf Erdwällen (Forts) viele Kanonen in die Reihen der Feinde zielen lassen. Früher wurde die Stadt belagert, ja zerstört; es war am 10. Mai 1631, und es geschah durch den grausamen General Tilly. Die Greuel sollt ihr in der Geschichtsstnnde erfahren. 30000 Menschen kamen an dem einen Tage um ihr Lebeu. Damals lag die Stadt uieder und hatte noch 500 Einwohner; heute hat sie 224000 Einwohner. Andere Städte des Regierungsbezirks sind: 1. Burg (17000 Einwohner) mit Tuchfabriken. Bei Möckern schlug am 5. April 1813 der preußische General Jork die Franzosen. 2. Salzwedel in der Alt- oder Nordmark (9000 Einwohner), so nennt man den nordöstlichen Teil des Regierungsbezirks Magdeburg. 3. Stendal (18000 Einwohner) mit einer Rolaudsbildsäule. 4. Schönebeck (14000 Einwohner) mit einer Saline, die dem preußischen Staate jährlich eine Million Centner Salz liefert. Dabei das Bad Elmen. 5. Staßfnrt an der Bode mit dem größten Steinsalzbergwerke Deutschlands (19000 Einwohner). 6. Aschersleben (24000 Einwohner). Ackerban, Gärtnereien, wollene Decken. Tuchfabriken. Färbereien. Salze. 7. Quedlinburg (22000 Einwohner) gleicht mit ihren Um- gebungen einem großen Gemüse- und Blumengarten und treibt Handel mit diesen Erzeugnissen. — Branntweinbrennereien. Getreidehandel.

6. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 3

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 3 — Wie sind die Wohnhäuser gebaut? Wie heißt der von Wohn- und Wirtschafts- gebäuden umgebene Raum? Was befindet sich auf dem Hose des Landmannes? Nenne Ackergeräte! Wozu dient der Dünger? Was liegt hinter oder neben dem Bauerngehöfte? Nenne Obstbäume in demselben! An welchem Bache liegt unser Dorf? Wie ist eine Dorfstraße gebaut? Welche Richtungen verfolgt die Hauptstraße? Nenne Nebenstraßen! Wohin führen sie? Wo liegen Kirche, Schule, Pfarrhaus, Spritzenhaus, die Schmiede, das Armenhaus? Womit be- schäftigen sich die Einwohner? Wieviele sind es? Wieviel Wohnhäuser sind im Dorfe? Welche Personen gehören zum Gemeinde-, Schul- und Kircheuvorstaude? Nenne die Volksfeste! Nenne Sagen des Ortes! s 5. Der Marktplatz. 1. Der Marktplatz von Weißenfels liegt ungefähr in der Mitte der Stadt. Früher war auf dem Marktplatze eiu Teich, mit Weiden umstanden. Im Jahre 1550 gab Herzog August den Befehl, daß der Teich ausgefüllt und der Platz gepflastert werde. Deshalb mußte jeder, der leer zur Stadt fuhr, Steine zur Pflasterung mitbringen. 2. Auf dem Marktplatze werden Wochen-, Jahr- und Vieh- markte abgehalten. Wann finden die Märkte statt? Was kauft man auf denselben? Der Marktplatz hat die Gestalt eines Vierecks; er ist etwa 80 Meter lang und 40 Meter breit. Die langen Seiten führen von Süden nach Norden, die kurzen von Osten nach Westen. Aufgaben: 1. Zeichne den Platz! 2. Nenne Gebäude an der Westseite! 3. Erzähle vom Jahrmarkt! 4. Nenne bekannte Gebäude am Markte! § 6. Das Rathaus. 1. Westlich vom Markte liegt das Rathaus. Es gehört der Stadtgemeiude (städtisches Gebäude). Hier werden die städtischen Angelegenheiten beraten und geordnet. An der Spitze der Stadt- Verwaltung steht der Bürgermeister. Ihm helfen bei seiner großen Arbeit einige Männer aus der Gemeinde. Sie beraten mit ihm, was der Stadt nützlich ist; deshalb heißen sie Stadträte. Bürgermeister und Stadträte bildeu den Magistrat. Außerdem wählen die Bürger noch Stadtverordnete, welche mit dem Magistrate über das Wohl der Stadt beschließen. Der Magistrat und die Stadtverordneten bilden die städtische Behörde. Die Stadtbehörde braucht Geld zur Besoldung der Beamten, zur Unterstützung von Armen und Kranken, zur Pflasterung von Straßen, zu städtischen Bauten n. s. w. Darum müssen die Bürger l*

7. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 28

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 28 — für die Anlagen und Verbesserung der Straßen und Brücken. Auch besieht er die Gebäude der Gemeinden, das Schulhaus, das Gemeindehaus und andere, und ordnet Verbesserungen an. Ihm Hilst der Kreisbaumeister. Damit Diebe und andere Bösewichte nicht die guten Leute schädigen und belästigen, schickt der Landrat Gendarmen aus. Oft treten bösartige Krankheiten auf, an denen viele Lente sterben; aber es würden noch mehr umkommen, wenn nicht der Landrat auch für die Gesundheit Sorge trüge. Dabei Hilst ihm ein Arzt, der Kreis ph ysikns genannt wird. Bricht dagegen eine Seuche unter dem Vieh aus, so ordnet der Kreistierarzt an, was die Leute thun sollen, um die Seuche zu unterdrücken. Auch die Militär-Aushebung geht den Landrat besonders an, ebenso das Steuerwesen. Bei ihm wird bestimmt, wieviel Steuer jeder an den Staat zu zahlen hat, und er wacht über die Geldmittel der einzelnen Gemeinden. Damit jeder seine Spargelder sicher anlegen und zur Zeit der Not Vorschüsse erhalten kann, ist eine Kreis- sparkasse eingerichtet. — Wenn jemand einen Acker verkauft hat, so muß das angezeigt werden, damit solches in dem großen Buche, welches Grundbuch genannt wird, eingetragen werde. Kurz, der Laudra't hat so viel zu überblicken, daß seine zwei Augen nicht ausreichen, und so viel zu thuu, daß seine zwei Hände nicht genügen; er muß Hilfe haben. 2. Er hat Gehilfen und Schreiber. Die Mitglieder des Kreistages versammeln sich im Ständehause Hierselbst und be- raten mit ihm über so vieles Gute, z. B. über Steuern und Ver- sichernngen, über Einrichtungen zum Wohle aller. Um die Arbeit zu erleichtern, hat man den Kreis in 24 Amtsbezirke geteilt. An der Spitze eines solchen steht der Amtsvorsteher. Die Amts- bezirke heißen: 1. Groß-Corbetha, 2. Reichardtswerben, 3. Burg- werben. 4. Uichteritz, 5. Pörsten, 6. Zorbau, 7. Poserna, 8. Domseii, 9. Köttichau, 10. Oberwerschen, 11. Theißen, 12. Webau, 13. Langen- dors, 14. Gröbitz, 15. Teuchern, 16. Obernessa, 17. Kistritz, 18. Gladitz, 19. Droyßig, 20. Meineweh, 21. Groß-Helmsdors, 22. Schkölen, 23. Haardorf, 24. Löbitz. § 29. Tas Gerichtswesen. 1. Zur Schlichtung aller Streitigkeiten und znr Bestrafung des Unrechts befinden sich in Weißenfels, Teuchern, Osterfeld und Hohenmölsen Amtsgerichte. Hier werden Streitigkeiten über das Mein und Dein bis zum Werte von 300 Mark zwischen Herrschaft und Gesinde, Mieter und Vermieter, Käufer und Ver- känser geschlichtet.

8. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. uncounted

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
- --- Max Lehmstedt's Buch- u. Musikalien-Handlung («> ^ 2 Nikolai-Strasse 2. ^ q W* cfager von Werken asser Wissenschaften. Annahme von Bestellungen auf alle Zeitschriften. Journal-Lesezirkel. Alle in hiesigen sowie in sämtlichen Landschulen des Kreises Weißenfels eingeführten Schulbücher sind stets vorrätig. Alle von anderen Hanölungen angezeigten ncher nnö Koten, welche nicht vorrätig jmö, werben p den angegebenen Hreisen geliefert. Verlag von Mar Lehmstedt's Luchhandlung: Album Von Weifzenfels, enthalteud 14 Ansichten nach photographischer Aufnahme. 75 Pf. Kobrich, Fr. Ursachen und Wirkungen der Taubheit nebst Ratschlägen für Eltern zur Erziehung ihrer tauben Kinder. 50 Pf. Miethling. All Heil! Radfahrer-Marsch. 1.— M. Plan der Stadt Weiszenfets. 3.— M. Starke. Leitzlinger Gedenkemein! 30 Pf. Wenzel. Einiges über Stadt und Schlaft Weiftenfels. 20 Pf. Straube. Handkarte des Kreises Weißenfels. Vierte Auflage. 20 Pf. Woerl. Führer durch Weitzenfels, mit Stadtplan. 50 Pf. Zahlen aus der Geschichte der Pädagogik. 10 Pf.
   bis 8 von 8
8 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 8 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 1
2 0
3 4
4 0
5 2
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 2
27 0
28 1
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 1
38 1
39 2
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 1
6 1
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 1
14 0
15 0
16 2
17 1
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 1
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 1
43 0
44 0
45 2
46 1
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 2
70 0
71 0
72 3
73 0
74 0
75 0
76 3
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 2
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 2
2 0
3 4
4 0
5 0
6 5
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 2
13 3
14 8
15 0
16 0
17 2
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 23
26 0
27 0
28 0
29 0
30 1
31 0
32 2
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 1
44 1
45 0
46 0
47 4
48 0
49 0
50 2
51 1
52 3
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 2
61 0
62 1
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 0
75 2
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 3
82 1
83 3
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 7
90 0
91 0
92 0
93 0
94 7
95 1
96 8
97 0
98 0
99 6
100 1
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 5
107 0
108 0
109 0
110 0
111 1
112 0
113 1
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 8
120 0
121 1
122 0
123 0
124 3
125 1
126 0
127 0
128 0
129 0
130 19
131 1
132 0
133 9
134 0
135 0
136 0
137 1
138 0
139 0
140 1
141 0
142 16
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 3
153 0
154 3
155 1
156 2
157 0
158 0
159 0
160 0
161 2
162 0
163 0
164 1
165 0
166 0
167 0
168 1
169 1
170 6
171 0
172 2
173 0
174 1
175 0
176 0
177 1
178 0
179 0
180 3
181 0
182 0
183 4
184 0
185 0
186 0
187 0
188 2
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 1
195 0
196 1
197 0
198 0
199 6