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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. In neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfc der Prooinz Sachten oon Cduard öaebler. Mohttab 1 : 175000. — format-Gröije 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen M. 12.—; aufgezogen auf Heinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der Name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, so hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. Ein buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Farben läßt jedes wissenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten Ccke läßt auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Lehrmittel-Ausstellung die in Frage kommenden Karten der Prooinz .Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unserer Gaebler'khen Karte ist geradezu in di? Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, lind von ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'sche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Prooinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewiß und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Abfatj der ersten Auflage redet mehr als jede weitere (Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon Cduard öaebler. 5ormat-Grö§e 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mit Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Für die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'ichen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war. vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes- lieh nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 34

1911 - Breslau : Hirt
61. Das gleiche gilt von Verrocchios Reiterstandbild des venezianischen Condottiere Colleoni. Zwar hatte schon Donatello diese seit dem Absterben der Antike nicht wieder gestellte Auf-gbe in seinem Reiterbild des Gattamelata zu Padua in Angriff genommen, ganz bewltigt aber hat sie erst der an der Grenze von Frh- und Hochrenaissance stehende Verrocchio, der Lehrer Lionardos da Vinci (S. 39). Aber auch nur, indem er auf Donatellos Werk weiterbaute. Zwar nicht auf dessen Gattamelata, der mutig geradeaus blickend mit der Rechten den Feldherrnstab erhebt, sondern auf seinem h. Georg: man steigere Donatellos h. Georg in Blick und Haltung, setze ihn auf ein feuriges Ro und gebe ihm die Zge des berhmten Condottiere der Republik Venedig, so hat man Verrocchios Colleoni. Damit berflgelte Verrocchio Donatellos Gattamelata: Colleoni braucht nicht wie jener den Feld-Herrnstab zu erheben; mit seinem Blick regiert er das Schlachtfeld. Ro und Reiter sind aus einem Gu". 62. Die starke seelische Spannung, welche aus diesen Werken spricht, sollte sich in der gewaltigsten und leidenschaftlichsten Knstler-persnlichkeit entladen, welche die Geschichte kennt, in Michelangelo Buonaroti (14751564), Sozusagen ohne Lehrmeister folgte er in steigendem Mae seiner eigenen titanischen, tieftragischen Natur, selbst da, wo ihm der geistesgewaltige Papst Julius Ii. seinen Willen auferlegte. Noch durch sanfte Wehmut verklrt erscheint dies Tragische in seinem Jugendwerk, der Piet. Als ob Savonarolas (74) Predigten von dieser gttlichen Mutterliebe in ihm nachklngen: nicht entstellender Schmerz, stumme Ergebung spricht aus den edlen, fast jugendlichen Zgen der Mutter, die aus einer Felsbank sitzend des Sohnes Leichnam auf dem Sche hlt, während die L. zu sprechen scheint: Mit ihm ist meines Lebens Freude dahin! Aber die gewaltige Natur des Meisters verleugnet sich auch hier nicht: die pyramidale Geschlossenheit der Gruppe ist nur dadurch mglich, da die Mutter im Verhltnis zum Sohne zu groß, fast bermenschlich gebildet wird. Welche Kontraste bietet 62 sonst noch? Durch welches Mittel hat es der Knstler geschickt vermieden, da sich die unteren Glieder des Leichnams fr das Auge unschn decken? 61. Andrea bei Verrocchio, Reiterstandbild des Colleoni, Venedig. 63. Ganz prometheisch ist sein Moses, fast der einzig vollendete Rest des geplanten figurenreichen Grabmals Julius' Ii. bermenschlich wie die Mae ist auch die Leidenschaft, welche diese mchtigen Glieder durchbebt. Wie uert sich die innere Erregung? Moses erscheint fast wie der starke und eifrige Gott des Alten Bundes selbst, der zrnend den Tanz des aus-erwhlten Volkes um das goldene Kalb erblickt.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 200

1911 - Breslau : Hirt
Aus der Geschichte der Neuzeit. Nrnberg zusammentreten sollte. Erst nach neun Jahren kehrte der Kaiser wieder ins Reich zurck. Whrend seiner Abwesenheit brachen zwei groe innere Kriege in Deutschland aus: die Erhebunq Sickinqens und der Bauernkrieg. Luthers Aufenthalt auf der Wartburg. Friedrich der Weise, fr Luthers Sicherheit besorgt, hatte angeordnet, da er eine Zeitlang auf einem seiner Schlsser (er selbst wnschte nicht zu wissen, welchem) verborgen gehalten werde. Luther verlebte das folgende Jahr als Junker Jrg" auf der Wartburg, im Briefwechsel mit seinen Wittenberger Freunden stehend und in den Kampf des Tages durch Streitschriften eingreifend. Zuletzt wandte er sich der bersetzung des Neuen Testa-ments aus dem griechischen Urtexte ins Deutsche zu. Die bersetzung der Bibel ist Luthers grte literarische Tat. Obgleich die Reformation ein protestantisches Deutschland von dem katholischen abri, so hat sie doch anderseits den Gegensatz zwischen Norddeutschland und Sd-deutschland gemildert, indem sie den Niederdeutschen definitiv eine hochdeutsche Schriftsprache aufdrngte. Sie hat auch in dieser Hinsicht den Grund ge-legt zu der modernen deutschen Literatur und zu jener Einheit des geistigen Lebens, deren wir uns gegenwrtig erfreuen *). Luther hatte feiner die kirchlichen Lehren umbildenden Ttigkeit zwei Schranken gezogen: das Wort der Heiligen Schrift und die klaren Grnde der Vernunft. Weit verbreitet aber waren in dieser Zeit Gedanken, die diese Grenzen verwarfen und unmittelbare Eingebungen Gottes, wie sie in der Bibel bezeugt vorlagen, auch damals noch als mglich annahmen. Die Kreise, die sich dieser Gedankenrichtung berliee und in ihrer Mitte solche unmittelbaren gttlichen Eingebungen an einzelne Glubige erlebten, wurden von Luther Schwrmer", Schwarmgeister" genannt, ein Name, der den Mangel an Folgerichtigkeit in ihren Gedanken und das schlechthin Willkrliche in ihren Handlungen als das besonders Charak-teristische hervorhebt. Allen schwrmerischen Bewegungen ist es eigen, da sie zu Umwlzungen ohne Ma und Ziel führen irnd ein festes Resultat nicht ergeben knnen. In den Schwarmgeistern sah Luther von Anfang an die gefhrlichsten Feinde der reinen Lehre". Sie traten in Witten- *) Die bersetzung des Neuen Testaments erschien 1522 im Druck; die Schriften des Alten Testaments, bei deren bersetzung ihm, auer Melanchthon, seine Freunde Cruciger, Bugenhagen, Justus Jonas und Anrogallus Beistand leisteten, erschienen nach und nach 15231534. Im Sendschreiben vom Dolmetschen 1530 sagt er: Ich habe mich des geflissen, da ich rein und klar Deutsch geben mchte. Und ist uns wohl be-gegnet, da wir vierzehn Tage, drei, vier Wochen haben ein einziges Wort gesucht und gefragt, Habens dennoch zuweilen nicht sunden .... Man mu nicht den Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, wie man soll deutsch reden, sondern man mu die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gasse, den gemeinen Mann auf dem Markte darum fragen, und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden, und danach dolmetschen . .. ,Ex abundantia cordia os loquitur.' ,Aus dem berflu des Herzens redet der Mund/ Sage mir, ist das deutsch geredt? Also redet die Mutter im Hause und der gemeine Mann: ,Wes das Herz voll ist, des geht der Mund der!' Das heit gut deutsch geredt."

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 11

1911 - Magdeburg : Creutz
K. Geschichtliches. 11 Das Eigentum der Stadt bringt Geld ein (Pachte Miete). Außer- dem sind die Einwohner verpflichtet, Steuern zu zahlen. Bon diesen Einnahmen deckt der Magistrat alle Ausgaben der Stadt, z. B. sür Bauten, Straßen und Gehälter. Die Stadtverordneten haben bei vielen Dingen, z. B. überall, wo Geld zu zahlen ist, dem Magistrate ihre Zustimmung zu erteilen. Sie unterbreiten dem Magistrate die Wünsche und Beschwerden der Ein- wohner. Manche Verwaltungsgeschäfte überträgt der Magistrat be- sonderen Beamten. So überwacht die Baupolizei die Erbauung der Häuser, der Brandmeister das Feuerlöschwesen, der Schulvorstand das Schulwesen usw. Für die Sicherheit und Ordnung bei Tag und Nacht sorgt die Polizei. An ihrer Spitze steht in großen Städten der Königliche Polizeipräsident, in kleineren der Bürgermeister als Polizei- Verwalter. Bei gewissen Angelegenheiten, z. B. Brückenbauten und Stadterweiterungen, kann die Stadtbehörde nicht allein handeln, sondern bedarf der Zustimmung und Erlaubnis der höheren Behörde, die König- liche Negieruug genannt wird. An ihrer Spitze steht der Regierungs- Präsident. K. Geschichtliches. Woher hat unser Heimalort seinen Rainen? Was bedeutet dieser? Was ist über die Gründung unseres Wohnortes bekannt? Welche Sagen knüpfen sich daran? Welche Zeugen der Vorzeit sind noch vorhanden? Welchen Zwecken dienten diese? Welche geschichtliche Ereignisse knüpfen sich an unsern Ort? Welche be- rühmten Männer sind hier geboren oder haben hier gewohnt? Wodurch haben sie sich ausgezeichnet? Wie ist hier ihr Andenken geehrt? Iii. Kreis: Wa»drr»»gk» i» die »Wk Umgtliung. a) Kodenformen. Nach welcher Himmelsgegend ist der Boden eben? Welche Höhen lernten wir kennen? Wie liegen sie zum Heimatorte? Nenne einzeln liegende Erhöhungen (Hiigel, Berg)! Wo bilden die Erhöbungen Gruppen? (Hngelreihe.) Name? Hobe in m? Wie ist ihr Boden beschaffen? Wie macht der Mensch diese Höhen nutzbar? Welche Täler sind in der Umgebung? Welche verschiedenen Bodensormen lernten wir also ans unseren Wanderungen kennen? Wie bezeichnet man auf der Karte einen Hügel, einen Berg, einen Höhenzug, einen Abhang usw.? Entwirf eine Karte von der nächsten Umgebung, die die Bodensormen zeigt! (Wand- Lasel, Buch.)

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. uncounted

1911 - Magdeburg : Creutz
Creu^'fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. ]n neuer, verbesserter Auflage erschien: Schulroandkarfe der Prooinz Sachkn oon Cduard Gaebler. Mohitob 1 : 175000. — format-Gröfie 170 cm breit, 182 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl) 12.—; aufgezogen auf Eeinroand mit Stäben, mit Wachstuchfchut3 und Riemen.....Hl. 18.— Wenn schon der name des Herausgebers die vorzügliche Kartentechnik obiger Wandkarte oerbürgt, lo hat sich der Meister bei dieser Karte geradezu selbst über- troffen. €in buchstäblich plastisches Bild in milden, sanft abgetönten Sarben Iaht jedes wilsenswerte geographische Moment scharf hervortreten; ein ziemlich großer politischer Karton in der unteren rechten €cke Iaht auch die politische Gestaltung der Provinz zur vollen (Zeltung kommen. Die Genauigkeit der Karte ist hervorragend. Wir haben in unserer Cehrmittel-flusstellung die in Trage kommenden Karten der Prooinz Sachsen zum Vergleich nebeneinander gehängt; der Fortschritt unlerer Gaebler'lchen Karte ist geradezu in die Augen springend! — Alle Schulmänner, welche die Karte bisher gesehen haben, sind oon ihr entzückt und einig in der Schlußfolgerung: Die Gaebler'fche Karte der Prozinz Sachsen ist die beste! — Sie ist auch die größte. Keine Schule wolle eine Wandkarte der Provinz Sachsen kaufen, ohne die unsere gesehen zu haben! Wir sind des Erfolges gewih und stellen, wo Bedarf oorliegt, gerne ein Exemplar oorher zur Ansicht zu. Der schnelle Absatz der ersten Auflage redet mehr als jede weitere Empfehlung. Schulroandkarte der Umgegend von Magdeburg oon £duard Gaebler. format-Gröfje 152 cm breit, 156 cm hoch. Preis: Unaufgezogen Hl. 15.—; aufgezogen auf Leinwand mitj Stäben und patentierter Schutzvorrichtung.....Hl. 22.— Sur die fieimatskunde der im Magdeburger Lande domizilierenden Schulen ungemein wichtig! Die Ausführung der Karte ist, wie es vom Gaebler'lchen kartogr. Institute nicht anders zu erwarten war, vorzüglich gelungen und hierorts haben sämtliche Schulen darauf subskribiert. Mögen die Schulen dieses Bezirkes sich nicht dieses vorzügliche Hilfsmittel für die Heimatskunde entgehen lassen.

6. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. V

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vorwort. Der Schüler soll seine Heimat lieb gewinnen. Er mutz daher den heimatlichen Soden mit dem darauf flutenden Kulturleben kennen lernen. Die natürliche Grundlage dieser Kenntnis bildet die Geologie. Denn von dem geologischen Kufbau der heimatlandschaft sind die Form und Beschaffenheit der Boden- oberfläche, die Menge, Verteilung und Krt der Quellen, die größere oder geringere Fruchtbarkeit, die wirtschaftlichen und Besiedelungsverhältnisse abhängig. Ein heimatkundlicher Unterricht, der Interesse wecken und geistbildend sein soll, kann deshalb der Geologie heute nicht mehr entbehren. Diese ist in erster Linie geologischer Anschauungsunterricht. Die Schüler suchen auf den Schulausflügen die geologischen Erscheinungen in der heimatlichen Flur, in der Kies- und Lehmgrube, in Steinbrüchen, an Talgehängen und Flußufern auf und sammeln die wichtigsten Gesteine. Sie werden angeleitet, geologische Werdevorgänge der Gegenwart an der Regenpfütze und Straßenrinne, am heimatlichen Bache, Flusse oder Teiche, Vorgänge der Gesteinsbildung und -Zerstörung durch lvitterungseinflüsse zu beobachten und selbst einfache geologische versuche im Standglase anzustellen. In der Voraussetzung eines gründlichen geologischen Anschauungsunterrichts und gestützt auf eigene Erfahrungen habe ich es gewagt, in vorliegender Heimatkunde weitergehende geologische Belehrungen, für die der behandelte Stoff die Anschauung bietet, zu geben. Selbstverständlich sind nur die charakte- ristischen Züge der Geologie berücksichtigt, und zwar in einer Form, die dem geistigen Standpunkte der Schüler angepaßt ist. Der heimatkundliche Stoff ist streng nach natürlichen Landschaften angeordnet und innerhalb jeder Landschaft in ein Landschaftsbild und Kulturbild gegliedert. Die Kulturgeographie ist überall stark betont worden, aber immer im ursächlichen Zusammenhange mit der Beschaffenheit und Form des Bodens, der Bewässerung, dem Klima, der pflanzen- und Tierwelt der Landschaft. Die Volkskunde wurde gleichfalls berücksichtigt, damit die Schüler nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennen lernen. Zahlreiche Volks- sagen sind an passenden Stellen eingeflochten worden. Da bei der Behandlung der Lehrstoffe aus den natürlichen Verhältnissen der Landschaft die kulturgeographischen Verhältnisse abgeleitet werden, wurde zumeist die entwickelnde Darstellungsform gewählt. Wo die Eigen-

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 1

1914 - München : Oldenbourg
Erster Abschnitt. J\m -er ältesten Zeit. 1. Die vorgeschichtliche Zeit. Aus uralten Grabhügeln schöpfen wir Kunde über die menschliche Besiedelung unserer f^eimat in jener grauen Vergangenheit, über die uns keinerlei Aufzeichnungen berichten. Waffen, Schmu cf, Werkzeuge und Aschenurnen fördern die absichtlichen oder auch zufälligen Ausgrabungen zutage, lauter Dinge, die mir als wahrheitstreue Zeugen des Kultur-standes der Geschlechter ansehen dürfen, welche die Toten an der erschlossenen Fundstelle in die Erde senkten. Die Wissenschaft teilt die „vorgeschichtliche Zeit" nach der verschiedenartigen Beschaffenheit der Gräberfunde in mehrere Abschnitte ein. Die Altere Steinzeit stellt sich als die Zeit der behauenen Steinwerk-Zeuge dar, die bald sorgfältiger, bald flüchtiger aus Feuersteinknollen Zugehauen und an den Schneiden und Kanten gezähnt sind. Der Mensch führt ein )äger- und Fischerleben. Unterfranken hat bis jetzt keine Kulturreste aus dieser Periode aufzuweisen. Die jüngere Steinzeit reicht bis 2500 v. Lhr. Der jetzt seßhafte Mensch ernährt sich nicht mehr allein von )agd- und Fischfang, sondern treibt Ackerbau und Viehzucht. Geräte und Waffen schleift er sich aus festen fchieferartigen Gesteinen, die er poliert und durchbohrt. Neben dem geschliffenen Steinbeil spielen L^olz-, Hirschhorn- und Knochenwerkzeuge eine große Holle. Die Töpferei tritt auf, Weben und Korbflechten sind dem Menschen der Jüngeren Steinzeit ebenfalls geläufig. Die Tongefäße haben band- oder schnurartige Verzierungen (Band- und Schnurkeramik). Der Mensch siedelt in Dörfern oder dorfähnlichen Gemeinschaften in der Nähe von Wasserläufen. Die ßütten der Wohnanlagen sind aus rahmen-oder riegelartig errichteten Wänden mit Flechtwerk- oder Spaltholzdichtung aufgebaut und mit Lehm beworfen. Bandkeramische Funde wurden am untern Main bei (Eichelsbach, Wenigumstadt, Pflaumheim, Eichelsbacher, Bilder au; jranfe ts Vergangenheit. \

8. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 45

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 45 Wenn Karl mit dem Gedanken der Erneuerung des Kaisertums jedenfalls einverstanden war, so scheint ihn doch die Form der Krönung durch den Papst überrascht zu haben. Das neue Kaisertum, das von der Eider bis zum Garigliano, der Raab bis über die Pyrenäen hinaus reichte, beruhte einerseits auf der llnga1, Verbindung von Romanen und Germanen zu einem universalen Staatsganzen, andrerseits auf der engen Verbindung und gegenseitigen Durchdringung von Staat und Kirche. Es war ein Versuch, den Gottesstaat Augustins auf Erden zu verwirklichen. Der Kaiser betrachtete sein Amt als von Gott verliehen; er sah sich als den Schutzherrn der Christenheit und daher auch als Oberherrn des Papstes an; er achtete die päpstliche Autorität, aber die fränkische Kirche regierte er völlig selbständig. Karls gewaltige Persönlichkeit vermochte es, ebenso die verschiedenartigen Nationen zu einer Einheit zusammenzufassen wie die Macht über die Kirche zu behaupten. Für die künftige Entwickelung aber erwuchsen aus dem universalen Charakter des Reiches schwere Gefahren. Die Organisation des Reichs. § 42. Karls Persönlichkeit und Staat. Karl war auch äußerlich eine imponierende Erscheinung, von starkem Körper und hohem Wuchs, telt festem Gang, schönem, grauem Haar und gütig heiterem Antlitz; er erfreute sich einer kräftigen Gesundheit, wie er denn in Speise und Trank mäßig war und durch Reiten und Jagen seinen Leib abhärtete. Er besaß eine große natürliche Begabung und wußte wohl zu reden; die Mängel seiner Bildung suchte er eifrig zu beseitigen; selbst beim Mahle ließ er sich vorlesen. Er war ein Mensch von tiefem, deutschem Gemüt: ein treuer Christ, der die Aufgabe des Schutzes der Christenheit mit Ernst auffaßte; ein zärtlicher Familienvater und guter Geselle seiner Freunde; ein gerechter Beherrscher seines Volkes, wenn auch zuweilen furchtbar in seinem Zorn; ein guter Deutscher, der in seiner Kleidung dem heimatlichen Brauch folgte — er ließ sie sich von seinen Töchtern fertigen —, der eine deutsche Grammatik verfaßte und die germanischen Heldensagen sammeln ließ. Karls Gewalt war rechtlich fast unbeschränkt: er allein entschied, von seiner Umgebung beraten, über alle Fragen der äußeren und inneren 8etoaü" Politik; er war oberster Kriegsherr, oberster Richter und Gesetzgeber, er ernannte alle Beamten und ebenso die Bischöfe. Er residierte meist auf einer seiner Pfalzen in den Rheinlanden, in Nimwegen oder Ingelheim, später fast immer in Aachen (Aquae). Andere Pfalzen lagen nicht

9. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 150

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
150 Das Zeltalter der religiösen Kümpfe. 1619 —1648. Die religiöse Bewegung und die Anfänge Martin Luthers. § 12l Die religiösen Zeitstimmungen. Das Zeitalter, das auf wissenschaftlichem und künstlerischem Gebiete so ernst und eifrig nach Be-Sitöfbersreiung suchte, war zugleich eine Zeit wachsender religiöser Er-Massen. regnng der Massen; sie äußerte sich in der Zunahme der Wallfahrten, der Verehrung der Jungfrau Maria und der Heiligen, dem gewaltigen Anwachsen des Ablaßwesens, der Reliquienverehrung, der religiösen Brüderschaften, der kirchlichen Liebestütigkeit, der milden Stiftungen und des Almosengebens, zugleich freilich auch des phantastischen Aberglaubens, wie denn damals der Hexenglaube in ein System gebracht Reform^ worden ist. Andererseits ergriff die Unzufriedenheit mit den kirchlichen bestrebungen. Zuständen immer weitere Kreise. Man ging auf die heilige Schrift zurück, und es entstanden schon vor Luther eine ganze Reihe deutscher Bibelübersetzungen. Die Verinnerlichung des frommen Denkens, das sich von äußeren kirchlichen Veranstaltungen abwandte, um sich ganz in die Anschauung der göttlichen Liebe zu versenken, führte zur Verbreitung mystischer Anschauungen, wie sie von Meister Eckhart und Johannes Tauler, die besonders in Straßburg wirkten, gelehrt worden waren und ihren schönsten Ausdruck in der später von Luther herausgegebenen „deutschen Theologie" und dem unter dem Namen des Thomas von Kempen gehenden Buch „von der Nachfolge Christi" fanden. Sektiererische und ketzerische Gedanken fanden viel Anhang; sie verschmolzen vielfach mit sozialistischen Forderungen, wie sie durch wirtschaftliche Zustände hervorgerufen wurden, und der Ruf nach kirchlicher Reform vereinte sich mit dem Verlangen nach einer Umgestaltung der Besitzverhältnisse unter dem Schlagwort der „göttlichen Gerechtigkeit". § 122. Martin Luther. Nicht aus den Bedürfnissen des wissenschaftlichen Denkens heraus entsprang bei ihm die Reformation, sondern aus den Kämpfen und Nöten des Gemüts. Martin Luther entstammte einer thüringischen Bauernfamilie. Sein Vater Hans Luther war von Möhra nach Eisleben verzogen, io. Nov. wo er als Bergmann arbeitete und wo sein Sohn Martin geboren wurde, 1483' und arbeitete sich dann in Mansfeld zum geachteten Bürger empor. Jugend Streng und hart wurde der Sohn im Elternhause erzogen. In M a g d e -bürg und Eisenach besuchte er dann die lateinische Schule; im Hause der Frau Ursula Cotta zu Eisenach lernte er zuerst das Leben von einer 1501. heiteren und behaglicheren Seite kennen. Dann bezog er die Hochschule zu 1505.Erfurt; er sollte nach dem Wunsche des Vaters Jurist werden. 1505

10. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 61

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Friedrich des Groen Regententtigkeit. 61 Friedrich des Groen Rcgententtigkeit. 5l Wirtschaftspolitik. Mit unermdlicher Ttigkeit widmete sich |0dj der König nach Beendigung des Krieges der Aufgabe, die wirtschaftlichen^^ , Krfte des Landes wieder zu beleben und zu entwickeln. Durch auer- -ordenme^Scheukungen, die den Betrag von 20 Mill. Talern erreichten, -- . suchte er zunchst der Not zu steuern, den Provinzen die Zahlung der im Kriege aufgenommenen Schulden zu erleichtern, die Landwirte, die kein Saatkorn, kein Zugvieh hatten und deren Huser in Trmmern lagen, zu untersttzen. Fr die Hebung der Landeswohlfahrt hat der König, der sich selbst einen roi des gueux nannte, auch ferner bis zu seinem Tode betrchtliche Summen, dnrchschnittlich^Mrlich 2 Millionen Taler aufgewendet. Derlandwir^stchaft hatte der König von seiner Thronbestei- Undwtrt-gung an seine Frsorge zugewendet. Den Anbau der Kartoffel setzte erinnmkolo-teilweise mit Zwangsmaregeln durch. Getreide pflegte er, wenn die Ernte gut ausfiel, anzukaufen und in Magazinen aufzuspeichern; in schlechten Erntejahren verkaufte er es dann zu migen Preisen. Dem Beispiel seines Vaters folgend, lie er Morste austrocknen, besonders die Brche an Oder und Warthe, und zog im ganzen etwa 300000 Kolonisten ins Land, besonders Pflzer, Schwaben und sterreicher. Als dann bei der ersten Teilung Polens Westpreuen und der Netzedistrikt erworben wurden, begann auch fr diese unter polnischer Herrschaft vllig verkom-menen Landschaften eine Periode der Kolonisation, der Germanisierung und der wirtschaftlichen Hebung. Die Monarchie Friedrichs war ein stndisch organisierter Staat. Jedem Stande waren bestimmte Leistungen zugewiesen und be-stimmte Schranken gesetzt, innerhalb deren ihm der wirtschaftliche Beistand der Regierung sicher war. So war der König bestrebt, den B au_ern - Bauernstand, stand, dem neben den Pflichten seines Berufs die Aufgabe oblag, dem Staate Soldaten zu stellen, gegen bergriffe der Gutsbesitzer zu verteidigen. In gleicher Weise widmete er sich andrerseits der Frsorge fr seinen Adel, in dem er immer die vornehmste Sttze seines Staatswesens sah; Adel, er behielt dem Adel, soweit mglich, die Offiziersstellen und den greren Teil der hheren Beamtenstellen vor. Er war ferner darauf bedacht, den Gewerbe und Handel ^reibenden Gewerbe. Brgerstand mglichst zu frdern. Das Eudm seiner Gewerbe-Politik war, die Manufakturen zu vermehren, damit das Geld nicht aus dem Lande geht und das Land nicht verarmt", und damit sein Volk lernte, selbst herzustellen, was es bedurfte. Whrend er die mrkische und
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