Die Höhen. 39
sie in zwei einzelnen Höhen, den Gegensteinen. Die Bode und die Selke
durchbrechen die Teufelsmauer. Von den Gegensteinen erzählt die Soge:
Ein Bauer fuhr einst sein Getreide zum Verkauf nach Quedlinburg. Während
er in der Schoßkelle schlief, kamen die Pferde vom rechten Wege ab; und als er
erwachte, hielt der Wagen vor einer großen Höhle im dichten Walde. Nachdem
das Bäuerlein sich vom ersten Schreck erholt hatte, ging es in die Höhle, um sich
darin umzuschauen. Hier sah es zu seinem Erstaunen einen Kessel von blinkendem
Golde und daneben eine Peitsche. Diese nahm der Bauer zuerst, dann wollte er
die Taschen voll Gold füllen. Allein ein großer Hund mit glühenden Augen
bewachte den Kessel. Als aber der Bauer sah, daß das Tier ruhig blieb, griff er
dreist zu. Doch jetzt erwachte in ihm der Geiz. Zum ersten Male, zum zweiten Male
füllte er die Taschen und leerte sie draußen auf seinem Gefährt; als er aber zum
dritten Male kam, erhob der Hund ein fürchterliches Geheul und fletschte die Zähne.
Der Geizhals ließ vor Schreck die Hand voll Gold fallen und stürzte aus der Höhle.
Hier sank er ohnmächtig zu Boden. Unterdessen tat sich die Erde aus, Feuer sprühte
hervor, und aus der Tiefe wuchsen zwei mächtige Felsen, „die Gegensteine". Als
das Bäuerlein erwachte, sah es, wie der große Hund in Teufelsgestalt in den einen
Felsen kroch. Hier foll er noch heute sitzeu und die Vorübergeheuden äffen und ver-
spotten, indem er ihnen ihre Worte als Echo nachruft. Als das Bäuerlein nach
feinem Golde auf dem Wagen sah, fand es nur Kieselsteine; und betrübt fuhr es
weiter.
2. Der Regenstein,
a) Name.
Wer Sinn für Naturschönheiten und Verständnis für geschichtliche
Merkwürdigkeiten besitzt, versäumt nicht, aus einer Harzreise den Regenstein
zu besuchen. Wir schauen von dem Berge, auf dem das Schloß Blanken-
bürg liegt, über die am Abhänge liegende Stadt hinweg. Dort im N.
erhebt sich stolz 295 rn über dem Meeresspiegel der Regenstein. Er liegt
nördlich vom Harz allein, noch ein Stück von der Teuselsmauer entfernt,
wodurch er jedem Harzbesucher gleichsam in die Augen fällt. Sein Name
Regenstein kommt her von dem altdeutschen Wort ragin = hochragend;
und frei erhebt er sich 100 m (so hoch wie der Magdeburger Dom) über
die Ebene. Ein Regenstein ist er mit Recht, denn hoch übereinander-
geschichtete Sandsteinblöcke bilden einen 2 km langen Felskamm, der
besonders auf der Nordfeite so schroff in die Höhe steigt, „daß nicht eine
Katze hinaufklettern kann". Der erste Bewohner soll auch Graf von Regen-
stein geheißen haben.
b) Was erinnert uns noch an die alte Ritterburg und die Festung?
In einer guten halben Stunde wandern wir von Blankenburg
hinauf nach dem Regenstein, der nur von dieser Seite allmählich ansteigt.
Nachdem wir uns auf dem herrlichen Platze vor dein Gasthaufe aus-
geruht und gestärkt haben, folgen wir dem Führer. Wir sehen auf dem
Bilde sofort, daß die Burg aus einem tiefer und einem höher gelegenen
Teile besteht. Auf dem höheren Teile lagen in früherer Zeit noch die
Gebäude des Burgbewohners. Im Vordergrunde sehen wir den Bergfried.
Er ist nur uoch 6 m hoch; früher war er höher. Wir lassen unsern
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
Die Höhen. 53
sie in gtret einzelnen Höhen, den Gegensteinen. Die Bode und die Selke
durchbrechen die Teufelsmauer. Von den Gegensteinen erzählt die Sage:
Ein Bauer fubr einst sein Getreide znm Verkauf nach Quedlinburg. Während
er in der Sckoßkeue schlief, kamen die Pferde vom rechten Wege ab; und als er
erwachte, hielt der Wagen vor einer großen Höhle im dichten Walde. Nachdem
das Bäuerlein sich vom ersten Schreck erholt hatte, ging es in die Höhle, um sich
darin umzuschauen. Hier sah es zu seinem Erstaunen einen Kessel von blinkendem
Golde und daneben eine Peitsche. Diese nahm der Bauer zuerst, dann wollte er
die Taschen voll Gold sülleu. Allein ein großer Hund mit glühenden Augen
bewachte den Kessel. Als aber der Bauer sah, daß das Tier ruhig blieb, griff er
dreist zu. Doch jetzt erwachte in ihm der Geiz. Zum ersten Male, zum zweiten Male
füllte er die Taschen uut> leerte sie draußeu aus seinem Gefährt; als er aber zum
dritteu Male kam, erhob der Hund ein fürchterliches Geheul und fletschte die Zähne.
Der Geizhals ließ vor Schreck die Hand voll Gold fallen und stürzte aus der Höhle.
Hier sank er ohnmächtig zu Boden. Unterdessen tat sich die Erde auf, Feuer sprühte
hervor, und aus der Tiefe wuchsen zwei mächtige Felsen, „die Gegensteiue '■ Als
das Bäuerlein erwachte, sah es, wie der grosse Hund in Teuselsgestalt in den (inert
Felsen kroch. Hier soll er noch beute sitzeu nud die Vorübergehenden äffen imb ver-
spotten, indem er ihnen ihre Worte als Echo nachruft. Als da? Bäuerleiu lmch
seinem Golde aus dem Wagen sah, fand es nur Kieselsteine; und betrübt suhr es
weiter.
2. Der Negenstein.
a) Name.
Wer Sinn für Naturschönheiten und Verständnis für geschichtliche
Merkwürdigkeiten besitzt, versäumt nicht, auf einer Harzreise den Regen stein
zu besuchen. Wir schauen von dem Berge, auf dem das Schloß Blanken-
bürg liegt, über die am Abhänge liegende Stadt hinweg. Tort im N.
erhebt sich stolz 295 m über dem Meeresspiegel der Negenstein. Er liegt
nördlich vom Harz allein, noch ein Stück von der Teufelsmauer entfernt,
wodurch er jedem Harzbesucher gleichsam in die Augen fällt. Sein Name
Regellstein kommt her von dem altdeutschen Wort ragin — hochragend;
und frei erhebt er sich 100 in (so hoch wie der Magdeburger Dom) über
die Ebene. Ein Regenstein ist er mit Recht, denn hoch übereinander-
geschichtete Sandsteinblöcke bilden einen 2 km langen Felskamm, der
besonders auf der Nordseite so schroff in die Höhe steigt, „daß nicht eine
Katze hinaufklettern kann". Der erste Bewohner soll auch Gras von Regen-
stein geheißen haben.
b) Was erinnert uns noch an die alte Ritterburg und die Festung?
In einer guten halben Stunde wandern wir von Blankenburg
hinauf nach dem Negenstein, der nur von dieser Seite allmählich ansteigt.
Nachdem wir uns auf dem herrlichen Platze vor dein Gasthause aus-
geruht und gestärkt haben, folgen wir dem Führer. Wir sehen auf dem
Bilde sofort, daß die Burg aus einem tiefer und einem höher gelegenen
Teile besteht. Auf dem höheren Teile lagen in früherer Zeit noch die
Gebäude des Burgbewohners. Im Vordergrunde sehen wir den Bergsried.
Er ist nur noch 6 rn hoch; früher war er höher. Wir lassen unsern
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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310
D Allgemeine Erdkunde.
§ 265,
86. Cirruswolken Heigen die zarten, weißen, faserigen Federwolken, die den Himmel zuweilen in
parallelen Bändern überziehen. Oft verdichten sie sich zu Cirro-Strati und bilden einen geschichteten,
feinen, weißen Wolkenschleier vor dem blauen Himmel. Gehen sie in feine, flockige Ballenwölkchen über,
so entstehen die „Schäfchenwolken" oder Cirro^Kumuli.
87. Kumuluswolken sind massige, geballte, oft glänzend weiße Haufenwolken mit abgerundeten Kuppen.
Diese Kuppen tragen auch bei grauen Wolken meist blendend weiße Scheitel. Türmt sich der Kumulus zu
gewaltigen, Regenströme herniedersendenden Gewitterwolken mit aufgeblähten, massigen Kuppen auf, so heißt er
Kumulo-Nimbus.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Deutsches Reich.
49
Starnberger Sees (Würmsees).
Teil des Sees. Sie sind vom eiszeitlichen Gletscher des oberen Jnntals zurückgelassen oder durch seine Schmelz-
licher Blick nach Süden. Zu Fützen des Beschauers liegt der stattliche Ort Starnberg. Das Ufer des klaren
den Alpen (graue junge Sandsteine, „Molasse") ist von Alpengletschern abgehobelt und von den Flüssen durch-
berge erheben sich die wild zerrissenen, steilen Wände der Bayrischen Alpen. Sie brechen rechts mit ihrer
Westen, zur Scharte des Fernpasses, ab.
76. Obertürkheim im Neckartal unterhalb Eßlingen. Das Neckarbergland ernährt eine dichte
Bevölkerung. Ortschaft reiht sich an Ortschaft. Wiesen und Felder schmücken die Talsohle. Die Gehänge
der Berge tragen oft bis auf den Scheitel des Berges Rebgelände, hin und wieder auch Hopfengärten.
Nur spärliche Waldflächen an der Nordseite oder auf steinigem Boden unterbrechen die Fruchilandschaft.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
58
Iv. Asien.
Nur im N hat die Umwallung Lücken, deren bedeutendste die breite
Mulde der Dsüngarei ist, eine Wüste mit Salzseen, Grassteppen und Oasen.
Die Dsüngarei senkt sich von 0 (1000 m) nach W. Sie ist eine Grabensenke
zwischen den Steilabsällen des Tienschan und des goldreichen Altäi. Wiederholt
diente sie mongolischen Volksmassen als Ausbruchstor nach W.
Am Baikälsee schließen die Südsibirischen Gebirge den Wall.
Die Gebirge haben sämtlich einen mit Vegetation bedeckten Fußgürtel und am
Außenrande dichten Wald. Darüber spannt sich ein breiter Schuttgürtel, und über
diesem folgt eine den Fels vor Verwitterung schützende Fimregion.
d) Der innere Teil Zentralasiens.
Dieses Gebiet ist das umfangreichste und höchste Hochland der
Erde. Es wird durch den Kuenlun, das längste der asiatischen
Gebirge, das „Rückgrat des Erdteils", in zwei Teile geschieden.
1. Das Hanhap ist der größere Teil. Es nimmt von Sw (1500 m) nach
No an Höhe ab und bildet vorwiegend eine Sandwüste mit Steppen und
Oasen, im 0 dagegen meist eine Kieswüste.
Der abflußlose westliche Teil ist Ostturkestän oder das Tarimbecken.
Es heißt so nach dem einzigen großen Fluß des Hochlandes, dem Tarim, der
in den Lobnor mündet. Der östliche Teil heißt Göbi^, Schämo^ oder
die Mongolei.
2. Den südlichen Teil bildet Tibet, ein gefaltetes Gebirgsland (4500 m) mit
hohen und parallelen Gebirgsketten, die meist von W1stw nach Oso streichen.
Der westliche Teil ist abflußlos, der südöstliche, gebirgige das Quell-
gebiet der großen Ströme Südostasiens.
Klima. Über Jnnerasien liegt im heißen Sommer ein sehr niedriger Luftdruck.
Darum strömen von allen Seiten die Winde, besonders die über dem Meere lagernden,
feuchten und schweren, nach Jnnerasien hinein. Ihre Feuchtigkeit aber fällt schon
an den höheren Randgebirgen nieder, und so können sie dem Hochlande keine Nieder-
schlüge bringen. Daher ist Jnnerasien sehr arm an Niederschlägen und meist
Hochsteppe oder Felswüste. Anbau des Bodens ermöglichen nur geschützte
und befeuchtete Täler. In diesen reift hoch hinauf, selbst noch in Tibet, Getreide.
Im eisigkalten, fast wolkenlosen Winter dagegen liegt über Jnnerasien ein
sehr hoher Luftdruck, und die kalten Winde wehen dann nach allen Richtungen
hinaus in die Gebiete niedrigeren Luftdruckes.
Die Bevölkerung besteht aus Mongolen, die nomadisierende Viehzüchter sind.
Staatlich gehört Zentralasien meist zu China, nur im Sw schiebt sich britischer
und im Nw und No russischer Besitz nach Jnnerasien hinein.
Im W befinden sich große Handelsplätze, von denen fjarkend am Tarim
sich zum wichtigsten entwickelt hat. Mle bedeutenderen Siedlungen liegen an den
Karawanenstraßen.
Lasa, im Gebiete des Brahmaputra, ist bekannt als Sitz des Däla'i-Läma, des
geistlichen und weltlichen, von China abhängigen Oberhauptes der Buddhisten in
Tibet.
1 D. i. das trockene Meer. — 2 $. i. Wüste. — 3 2). i. Sandmeer.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien W.
Am_Baikälsee Zentralasiens Mongolei Tibet Niederschlägen Tibet Zentralasien China Tarim China Tibet
28
Durchflossen wird das Hügelland von der Mansfeldischen
Wipper. Rechts von dieser liegt das Städtchen Mansseld. Es
hat noch nicht 3000 Einwohner. Darunter sind viele Bergleute
und Steinbrecher.
Der größte und auch bekannteste Ort im Mansfeldischen ist
Eisleben, wo Luther am 10. November 1483 geboren wurde und
am 18. Februar 1546 auch gestorben ist. Weiche Stadt ist durch ihn
besonders wichtig geworden? — Wann begann er dort die Reformation? — In
der Marktkirche hat er 4 Tage vor seinem Tode zum letzten male gepredigt;
in dieser Kirche ist eine Kanzel aus Eicheuholz, die noch heute als Luther-
kanzel gilt. — In der Lutherstraße steht das Geburtshaus Luthers, von
den Einwohnern das Lutherhaus genannt. Ueber der Hausthür ist Luthers
Bildnis angebracht. Dasselbe ist in Stein gehauen und trägt die Umschrift:
„Gottes Werk ist Luthers Lehr, drum vergeht sie nimmermehr!" — Auf dem
Marktplatze ist dem großen Reformator ein Denkmal errichtet.
Auch bei Eisleben wird viel Bergbau getrieben. — Die Stadt
zählt 23000 Einwohner.
Wichtige Kupferwerke befinden sich noch bei Hettstedt an der
Wipper. 9000 Einwohner.
Ein Teil der Grafschaft Mansfeld kam unter Friedrich Ii., das
übrige 1815 an Preußen.
Unterhalb Hettstedt tritt die Wipper in das Herzogtum Anhalt
ein. Hier mündet sie auch, nachdem sie (links) noch die Eine
ausgenommen hat, oberhalb Bernburg in die Saale.
An der Eine liegt die gewerbreiche Stadt Aschersleben mit
24 000 Einwohnern. Dicht bei der Stadt liegt die alte Burg
Askauien, die mit der dazu gehörigen Grasschaft eine der ältesten
Besitzungen des Hauses Anhalt bildete.
In der Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die anhaltischen Länder
geteilt. Seitdem wurde die Grafschaft Askanien von besonderen Grafen be-
herrscht. Als diese im Jahre 1315 ausstarben, kam sie an das Bistum
Halberstadt.
Bei Aschersleben ist in neuerer Zeit ein Steinsalzlager
entdeckt.
Welche Städte berührt man, wenn man mit der Bahn von Nord-
hausen nach Dresden, von Aschersleben nach Berlin, von Aschers-
leben nach Gera fährt?
11. Drei, die vom Brocken kommen.
Auf dem Brockeu entspringt die Ilse. Sie bildet von allen
Harzbächen die schönsten Wasserfälle. Ans ihrem schönen, herrlich
bewaldeten Thale ragt der Granitfelsen des sagenreichen Jlsensteins
66 m senkrecht empor.
Dort hinein soll die wunderschöne Prinzessin Ilse verzaubert
worden sein. Zuweilen kommt sie heraus aus ihrem Gefängnisse, des
Morgens, ehe die Sonne aufgeht, um sich in dem klaren Wasser des Baches
zu baden. Wer das Glück hat, sie dann zu sehen, den nimmt sie mit hinab
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Luthers_Lehr Friedrich_Ii Friedrich Ilse Ilse
Extrahierte Ortsnamen: Eisleben Marktkirche Luthers Luthers Eisleben Hettstedt Hettstedt Bernburg Aschersleben Aschersleben Dresden Aschersleben Berlin Gera Jlsensteins
17
über 30000) ein nicht unbedeutender Handel mit Getreide betrieben
wird. Mühlhausen war früher eine freie Reichsstadt. 1802 kam es an
Preußen. Georg Neumark, der Dichter des Liedes „Wer nur den lieben
Gott läßt walten", wurde in Mühlhauseu geboren (1621).
Südlich von Mühlhausen zieht ein Höhenzug, der Hainich,
nach Südosten. Auf ihm entquillt die Salza. Dies kleine
Flüßchen mündet in die Unstrut, An ihm liegt, kurz vor der Mündung
und mitten zwischen schönen Gemüsegärten und fruchtbaren Getreide-
feldern, die Stadt Langensalza (11000 Einwohner). Am 27. Juni
1866 kam es hier zu einem mörderischen Kampfe zwischen den Preußen und
den in diesem Kriege auf Seiten der Oesterreicher stehenden Hannoveranern,
infolgedessen die hannoversche Armee sich ergeben mußte.
Die Unstrnt wendet sich nun ganz nach Osten. Bald darauf
fließt ihr vom Thüringerwalde die Gera zu.
An dieser liegt Erfurt mit 78000 Einwohnern. Es ist die
Hauptstadt des gleichnamigen Reg.-Bez. — Unter den 20 Kirchen
Erfurts ist der Dom die wichtigste. Zu seinen Sehenswürdigkeiten
gehört eine große Glocke, Maria gloriosa genannt, die 275 Centner
wiegt und 10 m im Umfange hat.
Früher gehörte Erfurt und ebenso auch das Eichsfeld zu dem Kur?
fürsteutum Mainz. Im Jahre 1802 aber kam beides an Preußen. Nach der
unglücklichen Schlacht von Jena nahmen es die Franzosen in Besitz. Als
dann Napoleon aus preußischen und anderen deutschen Gebietsteilen das
Königreich Westfalen bildete (er gab dasselbe seinem Bruder Jerome), wurde
auch das Eichsfeld ein Teil desselben. Erfurt aber blieb in unmittelbarem
Besitz der Franzosen, bis in den ewig denkwürdigen Freiheitskriegen(1813—1815)
die verbündeten Preußen, Russen und Oesterreicher der napoleonischen Herr-
schaft ein Ende machten und die Franzosen aus Deutschland wieder hinaus-
jagten. Seitdem gehören Eichsfeld und Erfurt wieder zu Preußen.
Im Mittelalter befand sich in Erfurt eine Universität.
Diese besuchte Luther. Nach dem Willen seines Vaters sollte er
hier die Rechtswissenschaft studieren. Er aber beschäftigte sich am
liebsten mit der Religionswissenschaft (Theologie). Damals be-
standen in Erfurt auch zahlreiche Klöster. Eins derselben war das
Augustinerkloster. In das trat Luther ein. Dadurch wurde
er ein Augustinermönch.
In Erfurt ist ein Landgericht.
Erfurt ist durch seinen Garten - und Gemüsebau berühmt.
Mit Sämereien betreibt es einen bedeutenden Handel; werden
doch jährlich über tausend Centner Sämereien von hier versandt.
Von Erfurt zieht in östlicher Richtung der schön bewaldete
Steiger zum Thal der Ilm.
Eine halbe Meile nördlich von Erfurt liegt an der Gera
das Dorf Ilversgehofen, bei welchem sich ein großes Stein-
salzlager besindet.
Das Salz wird entweder aus salzhaltigem Wasser (Sole) oder
gleich als fester Körper (Steinsalz) gewonnen. Aus der Sole gewinnt
2
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Neumark Maria Maria Napoleon Luther
Extrahierte Ortsnamen: Mühlhauseu Mühlhausen Langensalza Gera Erfurt Erfurts Erfurt Mainz Jena Westfalen Deutschland Erfurt Erfurt Erfurt Erfurt Erfurt Erfurt Gera
— 56 —
'S. Welche Aussicht mag die Lausche bieten? (Böhmerland!)
4. Welchen Nutzen hat es für die Wenden, daß sie in der Schnle
auch die deutsche Sprache lernen müssen?
5. Viele Wenden verlassen ihr Heimatsdorf und gehen auf einige
Jahre als Knechte oder Mägde in andere Ortschaften. Sie finden immer
leicht einen Dienst. Wie mag das kommen? (Stark, fleißig — und
ehrlich — wird neu hinzugefügt.)
6. Was geht von der Lausitz aus in alle Welt?
7. Nenne und zeige Tuchmacherstädte!
8. Nenne Städte, in denen Getreidemärkte abgehalten werden!
(Bautzen, Löban, Zittau.)
9. Erkläre: Lausitz, Löbauer Wasser, Schwarzwasser, schwarze Elster,
Pulsnitzer Pfefferkuchen!
19. Bestimme die Lage von Bautzen, Löban, Zittau, Großenhain,
Kamenz, Pulsnitz!
11. Aufsuchen aller neu aufgetretenen Flüsfe, Berge und Städte
auf der Handkarte.
Zur Konzentration.
1. Lesen und Besprechen:
a. Aus Muttersprache, Iv. Teil: Der Oybin.
b. Aus Heimat (Jütting und Weber): Zufriedenheit.
c. Als Dialektprobe.
In der Heede.
Uff dar weiten, weiten Fläche is's fchu leer geworn vo
Menschen; denn des Toages Last und Hitze wird vergass'u itzt
d'rheeme. Nor au eenz'ger al'er Bauer stiht uo uff sei biss'l
Wiese. Daß dar vill geschafft in' Lab'n, fitt m'r oan dan
fchwiel'gen Händ'n, die dan Bod'n vuller Mühe abgerungen,
was vonöten zu dan biss'l Lab'n nf Ard'n. Wühl sein uff dar
braunen Stirne Nut und Snrg'n eingegraob'n, oaber ar hoatts
stramm getroag'n, ni gekloagt und still gewirket. Jtze stitt ar
still und lauschet, wie dos Glöck'l vo d'r Kerche soitt, daß's ak
genug fer hoite. Und wie's dreimal drei geschloin Hot, nimmt
ar's Käpp'l von dan Koppe, halt's mit seinen schwiel'gen Händ'n
und bat't still a Voaterunser. Und nu gitt ar nei ins Dörf'l.
Heeme gibbt's nor Brot und Suppe, oaber ar begnigt f'ch und
froit sich über die rutback'geu Enkel, welche de flachsgaln Köpp'-
chen fchu gelegt zum Schlummer nider. „Arme Kinger! ehr
werd't amol oach oich miss'n sihre ploagn. Oaber loaßt's ak
gut sein! Drob'n is ju Enner, dar's oich s'agn't."
Aus „Allerlee aus d'r Äberlausitz".
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
— 95 —
1. Der Boden hat wenig Ackerkrume, aber viele Steine,
so daß die Körner wenig Nahrung finden. — Wohl, fügt der Lehrer
hinzu, liest der Landmann mit vieler Mühe vor dem Pflügen sorgfältig
alle Steine vom Acker, aber der Pflug bringt neue Steine aus dem
Boden. Am Rande vieler Felder sieht man große Steinhaufen. Ihr
würdet staunen über ihre Höhe und Länge. Alle diese Steine hat der
Bauer von seinem Felde gelesen.
2. Die Bestellung ist schwer. Da die Felder den Berg hinauf-
liegen, läßt es sich auf ihnen schwer pflügen, eggen oder fahren. —
Oft liegen, wird hinzugefügt, die Felder so schief, daß der Landmann
nicht mit dem Wagen hinauffahren kann. (Warum nicht? Er muß den
Dünger im Kübel hinauf-, die Ernte im Handwagen oder im Arm
herunterschaffen.
3. Der Sommer ist nicht so lang und so heiß wie bei uns.
— Der Winter, wird ergänzt, kommt im hohen Erzgebirge eher als bei
uns. Oft liegt im Oktober hoher Schnee auf den Bergen, und wenn
bei uns die Lerchen trillern und die Veilchen blühn, läuft man manch-
mal in Karlsfeld oder Oberwiesenthal (am Fichtelberge) noch in der
Pelzmütze und in Pelzhandschuhen durch die Straßen. — Wiedergabe.
Zur sachlichen Besprechung.
Es muß uns wuuderu, daß die Leute im hohen Erzgebirge über-
Haupt Ackerbau treiben. Warum? (Mühe bei der Bestellung — kärg-
liche Ernte.) Woraus mag es sich da erklären, daß man trotzdem jedes
Fleckchen Erde in Feld zu verwandeln sucht? (Die Leute sind arm wie
die Bewohner der Weberdörfer in der Lausitz. Sie erbauen die Kartoffeln
und die anderen Feldfrüchte, welche sie für ihren Haushalt brauchen,
selbst, damit sie Geld ersparen.)
Zusammenfassung: Der Ackerbau im hohen Erzgebirge.
2. Ein Winterabend in einer kleinen Hütte
im hohen Erzgebirge.
3tcl: Wie manche Leute im Erzgebirge die langen Winter-
abende zubringen.
I. Wie verleben wir denn die langen Winterabende?
(Wenn die Dunkelheit hereinbricht, wird die Lampe auf den Tisch gestellt
und angezündet; alle, welche in der Stube sind, setzen sich um den Tisch
herum. Die Kiuder machen ihre Schularbeiten. Dann spielen die Knaben
mit den Bleisoldaten und die Mädchen mit den Puppen. Der Vater
liest in einem Buche oder in der Zeitung. Die Mutter strickt. Später
bringt die Mutter das Abendessen herein. Nach dem Abendessen erzählt
manchmal die Mutter eine Geschichte, z. B. das Mädchen von den sieben
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Weberdorf geht, da hört man gar oft Musik und lustige Lieder. Das
größte der Weberdörfer wollen wir uns merken. Es heißt Ebersbach.
Es liegt südlich von Löbau (An der Spree). — Zusammenfassung.
3. Welche Sagen knüpfen sich an den Löbauer Berg?
Hier blüht aller hundert Jahre am Johannistage einmal eine
Blume, die sonst nirgends gefunden wird. Sie hat die Gestalt einer
Lilie und versendet aus purpurnem Kelche herrlichen Duft. Wer sie
pflückt — freilich kann das nur ein Mensch, der reines Herzens ist —
der findet unter ihren Wurzeln flimmerndes Gold und glänzende Edel-
steine und ist reich sein Leben lang. — Weiter sollen im Schöße des
Berges seltsame Zwerge Hansen. Sie belustigen sich am Kegelspiel und
schieben da mit goldenen Kugeln nach goldenen Kegeln. — Zum Löbauer
Berge gehört endlich auch eine Felsengruppe, in die man durch eine
Spalte hineingehen kann. Diese Steingruppe führt den Namen Geld-
keller. Mächtige Kessel blanken Goldes werden hier gehütet von Zwergen,
feurigen Hunden oder längst Verstorbenen. Manch einer, der am Christ-
festabende oder am Sylvesterabende nachts 12 Uhr hier vorüberging, soll
Schätze davon weggetragen haben. Freilich muß der, welcher sich be-
reichern will, eilen. Nur eiue Stuude lang steht der Keller offen. Wer
länger in ihm verweilt, findet die Thüre geschlossen und muß im Schöße
des Berges bleiben.
Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Überschriften:
Der Löbauer Berg.
1. Die Beschaffenheit des Berges.
2. Die Aussicht vom Berge.
3. Die Sagen des Berges.
3. Von Löbau nach Zittau.
(Herrnhut — Zittau — Zittauer Gebirge.)
3tri: Wir reisen heute von Löbau nach Zittau.
Zeige unser Ziel! Wie können wir dorthin gelangen? (Wir könnten
wandern, wandern durch die langen Weberdörfer, die wir vom Löbauer
Berge aus erblickten. Wir können aber auch mit der Eisenbahn fahren.)
Letzteres wollen wir thun. Wir begeben uns also in Löbau auf den
Bahnhof, löseu uns eine Fahrkarte, steigen ein und lassen uns vom Zuge
nach Südeu tragen.
Schon nach kurzer Fahrt hat der Zug eine kleine Stadt erreicht.
Leige sie und lies ihren Namen von der Karte ab! sherrnhut.) Wir
verlassen hier den Zug, um einen Gang durch die Stadt anzutreten.
Sauber und reinlich sehen die Hänser aus. Die meisten sind von schmucken
Gärten umgeben und von Weinlaub umrankt. Still und ruhig ist's auf
den Gassen. Nirgends vernehmen wir Toben und Lärmen. Selbst die
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]