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1. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1

2. Deutsche Geschichte - S. 78

1912 - Halle a.S. : Schroedel
78 Bald konnte sich Preußen friedlich entwickeln. Immer mehr Deutsche strmten herbei, und immer grere Flchen Waldes und Sumpfes wurden in fruchtbares Laud verwandelt. Man zhlte schlielich 93 deutsche Städte und 1400 deutsche Drfer. Verschiedene von diesen Stdten gelangten zu bedeutender Macht und zu groem Reichtum. An der Weichselmndung erhob sich das mchtige Danzig mit seiner gewaltigen Marien-kirche und seinem prchtigen Rathaus. Alle aber wurden an Pracht und Schnheit bertroffen durch das herrliche Schlo zu Marienburg, die Residenz der Hochmeister. Die Einknfte des Ordens betrugen bald viele Millionen nach unserm Gelde. Mindestens 10000 schwere Reiter und noch mehr bewaffnetes Fuvolk konnte er ins Feld stellen. Sein Hoch-meister galt als einer der ersten Fürsten in der Christenheit. . 3. Weitere Ausbreitung des deutschen Wesens im Osten. Mit der Germauisierung dieser groen nrdlichen und stlichen Gebiete war die Kultur-ttigfeit der Deutschen jener Zeit noch lngst nicht erschpft. Verschiedene Frstengeschlechter des slavischen Ostens hatten erkannt, da die Deutschen ihren Untertanen an Bildung und Geschicklichkeit weit berlegen waren; darum riefen sie deutsche Kolonisten herbei. So folgten dem Rufe des slavischen Piastengeschlechtes ganze Scharen und machten den grten Teil von Schlesien deutsch; nach Bhmen und nach Polen strmten Tausende hinein; das ferne Krakau war eine Zeitlang eine fast ganz deutsche Stadt. Deutsche Bergleute erschlossen die Schtze des Ungarischen Erzgebirges, und die groe Kolonie in Siebenbrgen hat sich bis heute behauptet.

3. Deutsche Geschichte - S. 184

1912 - Halle a.S. : Schroedel
184 eine breite Brcke mit den Hauptgebieten des Staates verbunden. Fast das ganze alte Ordensland war wieder dentsch, und Friedrich nannte sich nun König von Preußen. Westpreuen war einst unter der Herrschaft des Deutschen Ordens ein blhendes Land gewesen. Unter dem polnischen Regiment war es ganz der-kommen. Keine Ordnung, alles aus Rand und Band", meinte Friedrich, als er zum erstenmal dort weilte. Die Städte waren fast menschenleer, die Huser meist verfallen. Vergebens suchte man nach rzten und Apotheken; ja, selbst brauchbare Handwerker gab es dort nur selten. Noch schlimmer stand es auf dem Lande. Die Bauern lebten in elenden, schmutzigen Lehmhtten, trugen rauhe Felle als Kleider, nhrten sich von Brot, das mit Spreu gemischt war, und suchten im Branntwein Trost der ihre Armut. Fr ihre Bildung geschah berhaupt nichts. Da zeigte Friedrich, was er konnte. Die tchtigsten Beamten schickte er in das wste Land; Tausende von Ansiedlern lieen sich dort nieder; die Smpfe an der Warthe und Netze wurden trocken gelegt und der Brom-berger Kanal gebaut; Huser erhoben sich aus ihren Trmmern; Kirchen und Schulen entstanden. So machte der groe König aus einer Wste ein Kulturland. Westpreuen hat darum allen Grund, den Tag zu segnen, an dem es preuisch geworden ist. 3. Die Staatsverwaltung Friedrichs des Groen. Wie sein Vater, so widmete auch Friedrich der Hebung des Ackerbaues die grte Sorgfalt. Keine Handbreit Boden sollte unbebaut bleiben. Die Kartoffel wollte sich immer noch nicht einbrgern, weil die Bauern sie fr gesundheitsschdlich hielten. Friedrich aber zwang die Leute, sie anzupflanzen, und ruhte nicht eher, bis er seine Untertanen vom Werte der Knollen berzeugt hatte. Eine besondere Sorgfalt wandte er dem Seidenbau zu. In der Altmark wurde der Hopfenbau eingefhrt. In allen Teilen des Landes entstanden Fabriken. Die Leinen-industrie nahm besonders in Schlesien einen mchtigen Aufschwung. In Berlin errichtete Friedrich eine Porzellanfabrik. Fr Kaufleute grndete er eine Bank, die gegen mige Zinsen Geld auslieh, soda keiner mehr bei Wucherern zu borgen brauchte. Neue Wasserwege erleichterten die Schiffahrt im Lande. Der Plauenfche Kanal zwischen Havel und Elbe verkrzte die Entfernung zwischen Brandenburg und Magdeburg; der Finow-Kanal verband Havel und Oder. (Fiener Bruch und Drmling). Fr die groen Aufgaben, die Friedrich sich stellte, brauchte er viel Geld. Darum wurde die Akzise, die schon der Groe Kurfürst eingefhrt hatte, bedeutend erhht, doch sollten dabei die rmeren Leute mglichst geschont werden. So blieben Getreide, Mehl und Schweinefleisch steuerfrei; wohl aber kamen schwere Abgaben aus Wein und Branntwein, die der König fr entbehrliche Genumittel ansah. Als Luxusdinge betrachtete er auch Kaffee und Tabak. Mit diesen Waren sowie mit Salz handelte jetzt allein der Staat, und alle Leute muten sie von den Personen beziehen, die er bestimmt hatte. Er besa also das Monopol. Natrlich schrieb der Staat auch die Preise vor, und da er viel Geld verdienen wollte, wurden die Waren recht teuer. So kostete das Pfund Kaffee damals wenigstens drei Mark.

4. Deutsche Geschichte - S. 250

1912 - Halle a.S. : Schroedel
250 einem Heere zu Hilfe kam, wurde die Ostarmee von drei Seiten eingeschlossen. Durch Hunger und lange Mrsche erschpft, mute sie der die Schweizer Grenze gehen. Hier streckte der Rest von 84000 Mann die Waffen. So endete die letzte franzsische Feldarmee. Die Deutschen hielten Paris mehr als vier Monate eingeschlossen. Wieberholte Ansflle wrben zurckgewiesen. Nach Weihnachten fing die beutfche Artillerie an, Paris zu beschieen, ein Schritt, vor dem sich Moltfe und auch König Wilhelm lange gestrubt hatte. Die Bevlkerung geriet in Furcht und Schrecken. Dazu ging der Hunger um. Die Tiere des Zoologischen Gartens wurden verzehrt, und man machte Jagb auf die Ratten in den Kanlen. Da blieben Krankheiten und Seuchen nicht aus, und tglich starben Tausende dahin. Endlich war der Wiberstanb der stolzen Stadt gebrochen. Am 28. Januar wrbe ein Waffen still staub abgeschlossen, und am 1. Mrz zogen 30 000 beutfche Soldaten in Paris ein. 9. Der Frankfurter Friede. 10. Mai 1871. Frankreich war vllig erschpft. Am 2. Mrz kam dann der Friebe zuftaube, der am 10. Mai zu Frankfurt a. M. im Hotel zum Schwan unterzeichnet wrbe. Die Franzosen zahlten fnf Milliarben Franken (4000 Millionen Mark) Kriegsentschdigung und traten Elsa-Lothringen ab. So endete der ruhmreiche Krieg, in welchem die Deutschen siegreich 16 Schlachten geschlagen und 150 Gefechte bestauben, fast 400000 Kriegsgefangene gemacht, der 7400 Geschtze und mehr als 100 Felbzeichen erobert hatten. In unserem Vaterlanbe aber stieg aus Millionen Herzen ein sreubiges Groer Gott, wir loben bichl" zum Himmel empor. 10. Das Deutsche Reich. Der herrlichste Preis des Krieges war die Einigung Deutschland. Durch Lubwigll. von Bayern boten die beut-scheu Fürsten dem König Wilhelm die beutsche Kaiserkrone an; auch eine Ab-orbnung besnorbbeutschenreichstages erschien und bat ihn im Namen des deutschen Volkes, die Kaiserwrde anzunehmen. Wilhelm I. erklrte sich dazu bereit. Umgeben von den deutschen Fürsten, wurde er am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles zum Deutschen Kaiser aus-gerufen. Nach einem feierlichen Gottesbienste verlas König Wilhelm die Ur-kunbe der die Grnbung des neuen Deutschen Reiches und bergab dann dem Fürsten Bismarck feine Ansprache an das beutsche Volk." Darauf trat der Groherzog von Baden vor und rief mit lauter Stimme: Seine Majestt der Kaiser Wilhelm lebe hoch!" Voll freubiger Begeisterung stimmte die Versammlung ein, rohrenb die Musik einsetzte: Heil Dir im Siegerkranzl" So war aus dem Schlachtfelb die beutfche Kaiserkrone gewonnen und die deutsche Einheit geschmiedet worden. Unter dem Jubel der Bevlkerung hielt der neue Deutsche Kaiser seinen Einzug in Berlin, das nun die Haupstabt des Deutschen Reiches wrbe. Vor dem Denkmal Friedrich Wilhelm Iii. senkten sich die eroberten Felb-zeichen. Das Leid, das einst der Vater durch Frankreich erduldet hatte, hatte der Sohn gercht. Im Herbst 1883 wrbe auf dem Niederwald zum Andenken an den glorreichen Krieg von 1870/71 und an die Aufrichtung des neuen Deutschen Reichs ein Nationaldenkmal enthllt.

5. Deutsche Geschichte - S. 252

1912 - Halle a.S. : Schroedel
252 2. Heer und Flotte. Kaiser Wilhelm verlie sich indessen nicht blo auf Bndnisse; er wute, da der beste Hort des Friedens eine starke, schlag, fertige Wehrmacht ist. Deshalb vermehrte er das Heer ganz bedeutend. Um selbst zu prfen, ob die Ausbildung der Truppen gut sei, hielt er jedes Jahr in einer Provinz ein groes Kaisermanver ab. Ebenso sorgte er fr die Grndung und den Ausbau einer Flotte. Wilhelmshaven und Kiel entwickelten sich zu gewaltigen Kriegshfen. 3. Einheitliches Recht. Ein groer Mangel im neuen Reiche war die Verschiedenheit des Rechts. Was in einem Lande Recht war, war oft im andern Unrecht. Da erschien 1879 das Strafgesetzbuch fr das ganze Reich. Seitdem werden bertretungen, Vergehen und Verbrechen in ganz Deutschlaub mit bemselben Mae gemessen. Nicht so schnell ging es mit 'beut Brgerlichen Gesetzbuch. Es wrbe zwar schon unter der Regierung Wilhelms I. ausgearbeitet, trat aber erst am 1. Januar 1900 in Kraft Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht zu Leipzig. Leipzig hat gesprochen, der Streit ist aus." 4. Wirtschaftliche Fortschritte. An die alte Zersplitterung erinnerte auch die bunte Mannigfaltigkeit der Mnzen, Mae und Gewichte in den einzelnen deutschen Lndern. In Preußen rechnete man nach Talern, in den Sdstaaten nach Gulben. Es gab Groschen, Batzen und Kreuzer. Elle, Fu und Zoll hatten die verschiedensten Lngen, und ebenso waren Pfund und Lot, Ma und Schoppen hier grer, dort kleiner. Diesen Mistnden wurde 1875 mit einem Schlag ein Ende gemacht. Von jetzt ab rechnete man berall nach Mark, Meter, Liter, Kilogramm. 5. Post- und Tclegraphenwefen. Das Reich bernahm ferner das Post- und Telegraphenwesen in allen deutschen Lndern mit Aus-nhme von Bayern und Wrttemberg und lie es fortan bnrch das Reichs-Postamt verwalten. An feiner Spitze stanb lange Zeit der Generalpost-meist er Heinrich Stephan. Durch ihn erhielt selbst jedes grere Dorf feine Postanstalt; die kleineren bekamen Postagentnren oder Posthilfsstellen. Telegraph und Telephon verbanden bald die meisten Städte und Drfer. Diesen Mann verehren nicht nur die Deutschen; ganz Europa und viele berseeische Lnder sind ihm groen Dank schuldig. Frher war nmlich das Porto fr Briefe, die ins Ausland gingen, sehr hoch; ein einzelner kostete wohl mehrere Mark. Da rief Stephan 1875 den Weltpostverein ins Leben. Seitdem zahlt man fr einen Brief, der nach einem dec entferntesten Punkte nnsrer Erde geht, nur doppelt so viel als fr den, der nach einem Orte des Inlandes befrdert wird. 6. Eisenbahn- und Kanalbau. Auch das Eisenbahnwesen nahm einen gewaltigen Aufschwung. Bis dahin hatte der Staat den Bau von Eisenbahnen meistens Privatgesellschaften berlassen. Diese bauten natrlich nur solche Strecken, die ihnen Gewinn brachten. Arme Gegenden blieben darum ohne Schienenwege. Jetzt bernahm Preußen die wichtigsten Eisenbahnlinien in seinem Gebiet. Der Staat konnte auch Strecken bauen, die sich nicht lohnten. Da wurde mancher abgelegene Winkel mit der Welt verbunden. Den Leuten war es nun mglich, ihre Erzeugnisse zu besseren

6. Deutsche Geschichte - S. 263

1912 - Halle a.S. : Schroedel
263 in ihren Residenzen. Gewi -haben diese anstrengenden Reisen viel zur Er-Haltung des europischen Friedens beigetragen. 5. Der Kaiser und das Heer. Gerade weil der Kaiser den Frieden liebt, ist er rastlos bemht, die Schlagfertigkeit der Armee zu er-hhen. Er sorgt fr die besten Geschtze und Gewehre. Die tchtige Aus-bildung der Vorgesetzten, der Offiziere und Unteroffiziere, liegt ihm sehr am Herzen. Ohne Nachsicht werden Unfhige entfernt. Streng wird jede Mi-Handlung des gemeinen Soldaten bestraft; seit dem Jahre 1900 ist das gerichtliche Verfahren auch beim Militr ffentlich und mndlich. Alljhrlich finden umfangreiche Manver statt, deren grtes gewhnlich der Kaiser selbst leitet. So kann das deutsche Volk nach wie vor Vertrauen zu seinem Heere haben, trotzdem die Dienstpflicht fr die Fntruppen von drei Jahren auf zwei herabgesetzt worden ist. 6. Der Kaiser und die Flotte. Ganz besonders liegt nnserm Kaiser das Gedeihen der deutschen Kriegsflotte am Herzen. Als sie unter seinem Grovater gegrndet wurde, war ihr blo die Aufgabe zugedacht, uusre Ksten zu schtzen. Die gewaltige Ausdehnung unseres Handels und die Erwerbung von Kolonien machten aber ihre Vergrerung ntig. Das scharfe Auge des Herrschers hatte das wohl richtig erkannt; aber viele Deutsche wollten es lange nicht einsehen. Da war der Kaiser unermdlich im Belehren. Wie oft rief er seinem Volke warnend zu: Deutschlands Zukunft liegt auf dem Wasser!" Jetzt wissen die meisten Deutschen endlich, da eine Vernachlssigung der Seewehr eine schwere Schdigung des Vaterlandes mit sich brchte. 7. Erwerbungen. Nur eine tchtige Flotte machte es mglich, unsere Besitzungen zu vermehren. Auf friedlichem Wege erwarb Kaiser Wilhelm im Jahre 1890 die Insel Helgoland in der Nordsee. Dieses kleine Felsen-eiland war ursprnglich deutsch, gehrte aber lange Zeit den Englndern. Die Insel wurde gegen einige Gebiete in Afrika eingetauscht und der Provinz Schleswig-Holstein zugeteilt; sie ist bestimmt, eine Schutzwehr im deutschen Meere zu sein. Im Jahre 1897 gewann unsere Flotte einen Sttzpunkt in den chinesischen Gewssern, als die Bucht von Kiautschou an das Deutsche Reich pachtweise berlassen wurde; und bald darauf kaufte die Reichsregierung von Spanien die Pal au-Inseln und die Gruppen der Karolinen und der Marianen. Auch die beiden Hauptinseln der Sam oa-Gruppe kamen unter der Regierung Wilhelms Ii. an Deutschland. 8. Deutsche Waffeukmpfe im Ausland. Wie notwendig uns eine starke Flotte ist, zeigte sich besonders im Jahre 1900. In China war der Ha gegen die Fremden gewaltig gewachsen und machte sich schlielich in einer furchtbaren Verfolgung Luft. Die Fremdenfeinde, die von den Englndern Boxer genannt wurden, metzelten viele Missionare und ein-heimische Christen nieder, und die Regierung untersttzte sie. Als der deutsche Gesandte, Freiherr von Ketteler, darber Beschwerde erheben wollte, scho ihn auf hheren Befehl ein chinesischer Unteroffizier auf offener Strae nieder. Die brigen Gesandten suchten im Gebude der englischen Botschaft Schutz und wurden dort belagert.

7. Deutsche Geschichte - S. 87

1912 - Halle a.S. : Schroedel
87 in Norwegen, zu Wisby auf der Insel Gotland und zu Nowgorod in Rußland. Am grten war das zu Bergen. Es enthielt einundzwanzig Hfe und zwei Kirchen und beherbergte zwei- bis dreitaufend Menschen. Im Ausland war der deutsche Kaufmann fo sicher wie daheim. Tie fremde Obrigkeit schtzte ihn nach Krften. Sie forgte nicht nur fr Geleit, sie trieb sogar die sumigen Schuldner zur Zahlung an. Endlich durften die Hansen ihre Waren in den fremden Lndern ganz oder fast zollfrei ein- Seeschiff. und ausfhren. So wurden sie unermelich reich. Von ihrem berflu bauten die Brger die prchtigen Kirchen und stolzen Rathuser, die noch heute manche Städte zieren. Das Haupt des Bundes war Lbeck. Hier wurden auch die Bundes-versammlungen abgehalten. Die Hansa hielt auf strenge Ordnung unter ihren Mitgliedern. Sie forgte besonders fr die Gte und das rechte Ma der Waren. Wenn ein Mitglied seine Pflicht nicht erfllte, so wurde es ausgestoen.

8. Deutsche Geschichte - S. 93

1912 - Halle a.S. : Schroedel
93 ,-r- Der niedere Adel geriet nmlich im spteren Mittelalter in groe Not. Frher hatten die Shne solcher Familien an den Kreuzzgen teilgenommen ober im deutschen Osten eine neue Heimat gefunden. Jetzt hrten die Kreuz-zge auf, und im Osten war kein Platz mehr. Da fiel es manchem Ritter schwer, fr Weib und Kind zu sorgen; benn die cker, Wiesen und Wlber, die zu seifier Burg gehrten, trugen wenig ein. In seiner Verlegenheit mute er bei einem reichen Brger Gelb leihen. Der Zinsfu war bamals sehr hoch, und schlielich zwang ihn die Not wohl, dem Glaubiger sein Gut zu einem billigen Preis zu berlassen, und er geriet mit seiner Familie an beu Bettelstab. So ging es vielen. Kein Wnnber, wenn die Ritter die Stbter haten und in ihnen Blutsauger sahen! Mit Freuben benutzten sie das Fehderecht, um sich durch Gewalt wiederzuholen, was ihnen nach ihrer Meinung durch List und Betrug genommen worben war. Am liebsten plnberten sie die Kaufleute aus, wenn biefe zu den Messen zogen. Aber das war nicht so leicht; benn die Hnbler pflegten sich zu sichern. Sie zogen meist nur in grerer Zahl ihre Strae, und auerbem zahlten sie dem Fürsten, durch besten Land sie fuhren, Geleitsgelb, wofr er ihnen Schutz gewhrte. Leichter schon war es, die Drfer auszurauben, vor allem das Vieh wegzufhren; und dann suchten sie wohlhabende Stdter zu fangen, um fr sie ein hohes Lsegeld zu erpressen. 3. Kaiser Maximilian, 1493 bis 1519, und der Ewige Landfriede. Bei einem solchen Treiben war natrlich von Sicherheit keine Rebe. Da taten sich wohl die Reichsstnbe einer Gegend zusammen und schlssen einen Land-frieben. Dann burfte niemanb innerhalb ihres Gebietes sein Recht selbst suchen, sondern mute sich an das Schiedsgericht der Vereinigung wenben. Aber solche Vertrge wurden immer nur auf wenige Jahre geschlossen und gar oft nicht wieber erneuert. Im fnfzehnten Jahrhundert, wo das Fehbewesen am schlimmsten war, sehnten sich besonbers Brger und Bauern nach einem allgemeinen und immerwhrenden Lanbfrieben. Enblich kam im Jahre 1495 auf dem Reichstage zu Worms unter Kaiser Maximilian der Ewige Lanbfriebe zustande. Fortan sollte niemand mehr sein Recht mit der Masse in der Hand suchen, sondern nur aus gerichtlichem Wege. Ging das Maximilian L

9. Deutsche Geschichte - S. 120

1912 - Halle a.S. : Schroedel
120 3. Die Bartholomusnacht 1572. Aber bald trat eine Wendung ein. Katharina von Medici verfeindete sich mit Coliguy und suchte ihn durch Meuchelmord aus dem Wege zu rumen. Er trug eine schwere Wunde davon Jdte emprten Hugenotten verlangten von dem Könige eine strenge Untersuchung und drohten mit einem Aufstande, wenn er ihnen nicht willfahre. Da verleitete die Knigin-Mutter ihren schwachen Sohn zu einem grauenvollen Entschlu. Beide bestimmten heimlich, da in der Nacht vom 24. zum 25. August, in der Bartholomusnacht, alle in Paris anwesenden Hugenotten ermordet werden sollten. Zur festgesetzten Stunde ertnte die Sturmglocke. Bewaffnete Banden strzten sich der die wehrlosen Calvinisten her. Nun begann ein furchtbares Wrgen. In Paris betrug die Zahl der Opfer, zu denen auch Coliguy gehrte, 2000. Das Beispiel der Haupt-stadt wirkte auch auf die Provinzen. Hier sollen etwa 20000 Hugenotten gettet worden sein. Natrlich brach nun der Brgerkrieg auss neue aus. 4. Das Edikt von Nantes. 1598. Im Jahre 1589 erlosch die mnnliche Linie des Knigshauses. Nun erhob Heinrichen Navarra Anspruch auf den Thron. Mehrere Jahre indes mute er um die Krone kmpfen; denn der grte Teil des Volkes wollte von einem protestan-tischen Herrscher nichts wissen. Erst als Heinrich zur katholischen Kirche ubertrat, ffnete ihm Paris die Tore, und das ganze Land erkannte ihn an. Seinen frheren Glaubensgenossen erwies der König eine groe Wohltat: durch das Edilt vpn 91(urte erhielten sie das Reckt, ihren Glauben frei zu bekennen und sich Kirchen und Schulen zu bauen, -tfiich wurde ihnen der Zutritt zu den Staatsmtern gewhrt. Damit hrten die Religionskriege in Frankreich auf. Heinrich Iv., der ein sehr tchtiger Regent war, wurde auf einer Fahrt durch Paris von einem Franzosen namens Ravaillac durch einen Dolchsto ermordet. Iv. Dcv Abfall der Niederlande. 1. Die Blte der Niederlande. Die Niederlande umfaten im Mittel-alter das Gebiet der heutigen Niederlande und Belgiens nebst einem Teile von Nordfrankreich. Seit Maximilians I. Tode gehrten sie den spanischen Habsburg er u, und sie waren der schnste Teil ihrer weiten Monarchie. Das Land war mit Drfern und Stdten frmlich berst; Ackerbau, Gewerbe und Handel blhten hier wie sonst nirgends in der Welt. Auch in die Niederlande kam die Reformation. Im Norden machte sie groe Fortschritte. Es gab dort viele Lutheraner und Calvinisten. Die sdlichen Provinzen dagegen blieben fast ganz katholisch. Die Niederlnder erfreuten sich groer Freiheiten. Ohne ihre Zustimmung durfte der Herrscher an den Einrichtungen des Landes nichts ndern, namentlich keine neuen Steuern einfhren. Ferner sollten in Friedenszeiten keine fremden Truppen im Lande stehen. 2. Philipps hartes Regiment. Karl V. achtete die Vorrechte der Niederlnder und wurde deshalb von ihnen geehrt und geliebt. Anders

10. Deutsche Geschichte - S. 137

1912 - Halle a.S. : Schroedel
Ludwig xiv. und sein Zeitalter. I.ludwigsxiv.herrschaftinfrankreich.(^3bis^5.) Einst war das deutsche Volk das mchtigste und angesehenste der Christen-heit gewesen. Nach dem Dreiigjhrigen Kriege lag es in tiefer Schwche am Boden. Gerade damals stieg Frankreich empor. Seine Könige hatten frher mit dem trotzigen Adel schwere Kmpfe zu bestehen. Mehr als einmal waren ihnen die stolzen Herzge und Barone des Landes mit den Waffen entgegengetreten. Zwei gewaltige Minister aber, die Kardinle Richelieu und Mazarin, warfen sie mit eiserner Faust nieder und zwangen sie zum Gehorsam gegen ihren Herrn. Seitdem war die Macht des Knigs unumschrnkt oder absolut. 1. Ludwigs Persnlichkeit. Im Jahre 1643 bestieg Ludwig Xiv. den Thron. Da er erst vier Jahre zhlte, bernahm seine Mutter die Regentschaft. Ihr Berater war der Kardinal Mazarin. Im Alter von einundzwanzig Jahren nahm Ludwig dann selbst die Zgel der Regierung in die Hand. Er war ein sehr begabter, kluger und arbeitsamer Herrscher; aber er war auch der die Maen eitel und hochmtig. Alle Menschen, die unter ihm standen, verachtete er; und dennoch wute er sie freundlich und liebens-wrdig zu behandeln, wenn es ihm ntig erschien. So brachte er es fertig, die stolzen Adeligen des Landes fr sich zu gewinnen. Whrend sie bis dahin grollend auf ihren Schlffern gesessen hatten, drngten sie sich jetzt an seinen Hof. Vom frhen Morgen bis zum spten Abend war der König von einem Schwrm von Hflingen umgeben. Die Vornehmsten sahen es als eine besondere Gnade an, wenn sie ihn beim Ankleiden bedienen dursten; sie waren zugegen, wenn er sein Zimmer verlie, wenn er zur Kirche ging, wenn er ausfuhr. Ein huldvolles Wort von ihm machte sie glcklich,' ein unfreundlicher Blick elend. Der König war in ihren Augen ein Halbgott. 2. Ludwigs Hofhalt. Anfangs wohnte Ludwig Xiv. in Paris; allein die Unruhe dieser Stadt behagte ihm nicht. So lie er anderwrts eine Reihe von Schlssern erbauen. Besonders berhmt ist das von Versa illes geworden, dessen Herstellung 900 Millionen Franken kostete. Seine Sle zeigten eine mrchenhafte Pracht. Die ausgedehnten Grten mit ihren schnurgeraden Alleen und Rasenflchen, mit ihren Bildsulen und Wasserknsten galten als Wunder. " 1 Hier wurden mm glnzende Feste gehalten. Dann wimmelte es von Otlingen in schimmernden Gewndern. Man spielte und tanzte; man hrte onzerte und Opern; man erfreute sich an Theaterstcken und Feuerwerk.
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