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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 167

1911 - Erfurt : Keyser
— 167 - Witm nluuroeii 1)01. erfüll, aus dem Friedhoie des Dorfts ' «vtimmcr Reucic jener denkwürdigen Zeit ein ^Ärfn «. «7 v°r ,ür°em enwct.e Inschrift i»««, bnft Met eine Isjährige Salzburgerin begraben lieg«, welch!! durch äle^^^efld«. ©i^ew r Arärffä a. für bat sie au, der Wanderschaft ist, trägt sie ein Rersebundel Ln' dem Rücken Die Käufer links neben ihr stellen die Salzbur- zum Denkmal sei gestellt, daß viel ^alzburger ^ogen typt Im haben Gottes 28ort. • . Empfang in Berlin: In Berlin erfuhren dre Salzburger den herzlichsten Empfang. Die königliche Familie, die feit und die Bürgerschast empsingen den ersten größeren 3^6 feierlicher und gastlicher Weise. Unter den Linden waren ^cüu lancier Tische aufgestellt, an welchen die Einwanderer geipeii wurden. Der König und die Königin gingen dazwischen nmber und sprachen freundlich mit den Leuten. .. Ansiedlung. Den ersten Zügen solgten immer häufiger neue nach. Man hatte mit einer Einwanderung von 2000 Salzburgern gerechnet, es kamen im ganzen aber an 20 000. ^tc wo"ten sich nicht zerstreuen und siedelten sich darum m großer Menge m Preußen und Litauen nebeneinander an. Jeder blieb, was er ge^-wesen, Knecht im Dienste der Herrschaft, Tagelöhner, selbständiger Handwerker oder Bauer. . Der König begnügte sich aber nicht mit der Unterbringung der Salzburger. Er ruhte nicht eher, als bis ste vom Erzbischof den Erlös für ihre verkauften Güter zurückerhalten hatten. ~ » waren nach unserem Gelde etwa 7 Millionen Mark, zu welchen er noch 800 000 Mark Jahresgeld hergab. Im ganzen kostete iy die Ansiedluug 18 Millionen Mark. (Nach versch. Chroniken n. Berichten.) 57. Bei 0raf Sotfer in Itlolsdorf. Ein Bild aus der Rokokozeit.1) Allgemeiner Zustand: „Maßlose Prunkliebe der Großen und grenzenlose Genußsucht ihrer Höfe, wahnwitzige Verachtung i) Rokoko = Stil Ludwigs Xv.; rocaille, frz. —Muschel- u. Grottenwerk; Barock ^ Jesuitenstil; barocco, portug. = schiefrunde, ungleich und ) eit) am geformte Perle.

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 12

1911 - Erfurt : Keyser
— 12 — loren, kaum die Hälfte hatte das Gestade der Ostsee glücklich erreicht. Nun verlangten sie Land, um sich eine neue Heimat zu gründen. Unsere Vorfahren aber lehnten die Forderung ab. Darüber waren die Fremdlinge voll Unmuts; doch ließen sie es nicht merken. Bald darauf erschien einer der fremden Jünglinge, geschmückt mit goldener Halskette und goldenen Armspangen, am Strande. Ihn redete ein Landsasse an und fragte spöttisch: „Was nützt dir der reiche Schmuck an deinem hungrigen Halse?" Der Kesseling antwortete: „Ich möchte ihn verkaufen; was gibst du mir?" — »Eine Hand voll Erde!" lautete die schnelle Antwort. Und wirk- lich, der Kesseling war mit dem Angebot zufrieden! Er ließ sich den Helm mit Erde füllen, reichte das goldene Halsband hin und kehrte still auf sein Schiff zurück. Hier wurde er freudig empfangen; aber auch unser Vorfahr wurde von seinen Stammgenossen wegen seiner Klugheit gepriesen. Auf beiden Seiten freute man sich des vorteilhaften Handels, hielt doch jeder den andern für betrogen. Bald zeigte sich aber, wer der Betrogene war! — Schon nach kurzer Zeit kehrte der Jüngling ans Ufer zurück und bestreute ein weites Stück Land mit der zu Staub zerriebenen Erde, die er gekauft hatte. Dann stellte er sich mitten darauf und rief laut: „Das Land gehört mir! Die Erde, auf der ich stehe, habe ich mit meinem Gold bezahlt." Als redliche Leute ließen unsere Vorfahren den Handel gelten, doch verwünschten sie das sremde Gold und nannten den Verkäufer, den sie erst hochgepriesen hatten, einen Verräter. Die Kesselinge aber gaben ihnen den Spottnamen „Thöringe", weil sie sich so leicht hatten betören lassen. Auf diese Weise soll der Name Thüringer entstanden fein. Bald aber brach zwischen den Thüringern und Kesselingen ein Krieg aus; denn diese nahmen immer mehr Land in Besitz und bedrängten ihre Nachbarn hart. Die Thüringer wurden besiegt; sie konnten den Kesselingen nicht standhalten und nannten sie wegen ihrer Härte Sachsen (lat. saxum — Stein) Die ersten Könige: Die Kämpfe zwischen den Thüringern und Sachsen dauerten fort, bis unsere Ururgroßväter mit Weib und Kind die Heimat verließen. Sie wanderten südwärts und kamen in das Gebiet, in dem sie heute noch wohnen, nach Thüringen. Ackerbau, Viehzucht und Handel waren hier ihre Hauptbeschäftigungen. Um aber in Ruhe leben zu können, wählten sie sich einen Kriegskönig. Er wurde aus den Tapfersten gekürt, und alle mußten ihm unbedingt gehorsam sein. Als ersten Kriegskönig Thüringens nennt die Sage Erpes oder Erphes. Er ließ nicht weit von dem Dorfe Schilderode (Schild- !) Falsche Deutung; Sachsen = Träger eines kurzen Schwertes, Sachs genannt. Die Sachsen nannten ihren Kriegsgott Saxnot = Schwertgenoß.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 14

1911 - Magdeburg : Creutz
14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme, die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind. C. Schätze in der Tiefe. Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf (Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau) oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar). Steinbruch von Gommern und Plötzky. Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln, Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel- steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend. Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte. Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 47

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 47 Getreide und die Vorratskammern befanden sich alle unter einem Dache. Wir treten durch das hohe Tor ein und befinden uns auf der Tenne oder Diele. Zur linken Hand sind die Stallungen für die Kühe und Pferde. Darüber sind die Räume für das Getreide. Aus dem Stroh, das vor der Scheune liegt, suchen der Hahn und die Hühner die Körner heraus. Eine Treppe führt auf den Futterboden. Wir gehen gerade aus und erreichen das Flet (der zwischen Diele und Wohnhaus liegende Haus- slur). Am Herde steht die Hausfrau und bereitet das einfache Mittags- brot. Von hier aus kann sie alles beobachten. Die Tochter trägt in diesem Augenblicke in einem großen Korbe den Kühen Futter hin. Über dem Herde erhebt sich der gewaltige Rauchsaug, in dem verschiedene Schinken und andere Fleischwaren hängen. Von hier aus gelangen wir in die Wohnräume und Kammern. Um das Einzelgehöft liegen die Gärten, Felder und Wiesen. Um den Hof zieht sich ein mit Buschholz be- wachsener Damm, der vor Überschwemmungen schützen soll (Wische). Bei dem fränkischen Gehöfte lagen die Wohn- und Wirtschafts- gebäude gesondert. Die Giebelspitze überragt häufig ein Balken mit einem Sterne. In einzelnen Wischeorten vertritt ein kleines, viereckiges Brettchen (40—25 cm), zu dem zwei Holzhämmerchen gehören, die Tischglocke. Das Brett hängt neben der Haustür des Wohnhauses. Zur Mahlzeit nimmt eine Magd die beiden Hämmer und trommelt auf dem Brettchen. Die weithin schallenden Töne rufen das Gesinde zu Tisch. Rätsel: Im Ratlebenschen Dom, da steit 'ne gele Blom, wer de gele Blom will pflücken, de mut den ganzen Dom terdrücken.*) Der Hansjochenwinkel. Südwestlich von Salzwedel liegt ein wenige km langes und breites Land, in dem vorzeiten die Leute eine besondere Vorliebe für die Vornamen Hans Joachim, kurz Hansjochen (Hanschom) gehabt haben sollen. Als Spitzname übertrug sich der Name Hansjochen auf die Gegend, die seitdem Hansjochenwinkel heißt. Weil die Bewohner fern von jeder größeren Stadt und Verkehrsstraße wohnen, be- wahrten und entwickelten sie soviel Eigenart und Besonderheit in Sprache, Sitte und Kleidung, daß man sich in einer ganz anderen Gegend glaubt. Selbst der, welcher des Plattdeutschen recht mächtig ist, kann sich mit einem echten Hansjochen- winkler schlecht verständigen. Ein Teil der Urbewohner des Hansjochenwinkels waren Wenden. Der Hansjochenwinkel ist außerordentlich reich an Grabdenkmälern der Vor- zeit. Wann und von wem diese Grabstätten, kurz Hünengräber, erbaut sind, weiß niemand zu sagen. Die gewaltigen Wanderblöcke, die die Eisschollen vor Jahrtausenden hier absetzten, dienten zu ihrem Bau. Auf eiuem Hügel setzte man in Form eines Rechtecks Stein bei Stein senkrecht und belegte den Boden mit Steinplatten oder Ton. Über die senkrecht stehend»» Steine fügte man gewaltige Decksteine. In den Grabkammern findet man allerlei Geräte aus Stein, Bronze und Eisen und die Gerippe der Bestatteten oder ihre Asche in Urnen. Danach unterscheidet man Hünengräber aus der Steinzeit, Kegelgräber aus der Bronzezeit und Wendenkirchhöfe aus der Eisenzeit. Einige von den Grabstätten sind über 30 m lang und 9 m breit. *) Das Ei.

5. Die Heimat - S. 15

1899 - Leipzig : Degener
— 15 — welche in Asien ihre Heimat haben. Getreidearten, wie Gerste und Weizen, welche man nach der Eiszeit anbaute, stammen ebenfalls aus Asien. Alle diese Mo- mente beweisen uns, daß der nacheiszeitliche Mensch aus Asien stammen mag.*) Jedenfalls hat derselbe den eiszeitlichen Menschen verdrängt, welcher mit dem Auftreten der neuen Kultur ausgestorben sein dürfte, wie noch heute Völker nie- derer Bildungsstufe in Berührung mit höherstehenden erlöschen (es. die Indianer- Nordamerikas :c.). Die Zeit, in welcher der aus Asien stammende Mensch seine Geräte aus Stein verfertigte nennt man die Steinzeit. Die jüngste Stuse derselben fällt schon in die Alluvialzeit. Sie ist charakterisiert durch merkwürdige Grabstätten und Denk- male, welche vom nordwestlichen und mittleren Europa nach Nordafrika und östlich bis Indien in außerordentlicher Verbreitung auftreten. Es waren entweder ein- zelne aufgestellte Steine, oder Grabkammern und Altäre, aus mehreren zusam- mengelegten Steinen gebildet. Solche aus Steinen erbauten und mit einem Erd- Hügel überdeckten Kammern, welche Familiengrabstätten waren, bezeichnen wir heute als Hünengräber oder Hünenbetten. In denselben findet man häufig neben den Resten vieler Leichname Thongefäße, Werkzeuge aus Stein und Bein, Bernstein- schmuck und durchbohrte Tierzähne. Auch die Hügelgräber, welche in Toten- krügen oder Urnen die Asche verbrannter Leichname enthalten, gehören wahrschein- lich dieser Zeit an. Von größter Bedeutung für die Vorgeschichte der Menschheit war die erste Entdeckung eines Pfahlbaues im Züricher See durch einen Schweizer, den Alter- tumsforscher Dr. Ferdinand Keller, im Jahre 1854. Die Funde aus diesem Pfahlbau, wie aus vielen anderen, die später entdeckt wurden, gaben Aufschluß über die Kulturverhältnisse der vorgeschichtlichen Menschen, über Tiere, Pflanzen und Geräte. Sie zeigten, daß sich diese Menschen mit Ackerbau beschäftigt haben und sich ihre Geräte und Waffen aus Stein und Bein, später aber aus Metall augefertigt habeu. Mit der Einführung des Gebrauchs der Metalle beginnt die sogenannte Metallzeit. Mit der Verarbeitung von Kupfer, Gold, Bronze und Eisen war die höchste Stufe der Vorgeschichte erreicht. Im nördlichen Europa kann die Metallzeit noch in eine Bronze- und Eisenzeit geteilt werden, während in Mittel- und Südeuropa Bronze und Eisen zusammen austreten. Über die Metallzeit ge- beu uns die Pfahlbauten der Kelten, Gallier, Germanen und Slawen Aufschluß, weshalb mau diese Zeit auch die kelto-germanische Periode nennt. Auf diese Zeit folgt die römisch-germanische Periode und mit dieser beginnt die eigentliche Ge- schichte des Menschen in Europa, die nun nicht mehr aus stummen zurückgelasse- nen Resten, sondern in Schriftzeichen und Wortlauten zu uns redet. *) Aus diesem Grunde nennt man auch die Menschenrasse, welche aus Asien stammt und sich heute über ganz Europa, über den Süden und Südwesten von Asien wie über den Norden von Afrika ausgebreitet, auch in Amerika die vorherrschende geworden ist, die kaukasische Rasse <uach dem Caucasus indicus oder Hindukhu).

6. Die Heimat - S. 92

1899 - Leipzig : Degener
— 92 — dieselben trug. Die zahlreichen vereinzelt in der Ebene liegenden Blöcke Md nach der Volks- sage von Riesen im Kampf oder Spiel geworfen, oder zufällig, häufig auch im Zorn, fallen ge- lassen worden. In einigen Fällen tragen die Sagen christliche Färbung. Hier und da werden Felsstücke gezeigt, die der große Christoph als Sandkörner aus den Schuhen schüttelte, als er das Christkind durch Deutschland trug. Die erratischen Blöcke fanden am frühesten Verwendung beim Bau der Hünen- gräber (Hünenbetten, Hünenberge, Heidengräber :c.*), die vorgeschichtliche Grab- stätten sind. Die Namen haben sie wegen ihrer häufig riesigen Dimensionen erhalten. Eine weitere Gletscherwirkung in der norddeutschen Tiefebene zeigt sich in der Ablagerung der Grnndmoränen. Die Gesteinsmassen, die auf dem Grunde des Gletschers mit fortgeschobeu wurden, mußten sich, von der Gletscherlast zu feinem Geschiebelehm zerrieben, an tiefer gelegenen Stellen absetzen; so sind die Bereiche der großen Thäler und weiten Moore auf 100 bis 125 m mit dem Diluvium ausgefüllt, während die Landrücken im Durchschnitt nur halb so stark damit verhüllt sind. Nach dem Rande der Mittelgebirge zu dünnt sich die Diluvial- schicht ab und erreicht am Fuße derselben ihr Ende. Bei Halle mißt sie nur uoch 15—20 m, weshalb es in diesen Gebieten möglich ist, die darunter liegenden Braunkohlen leichter zu gewinnen. Dagegen in den Gegenden mit stark auf- lagerndem Diluvium sind die von ihm bedeckten Erdschätze so tief verborgen, daß sich kaum ihr Vorhandensein nachweisen läßt, noch weniger ein Abbau derselben möglich ist. Östlich von der Elblinie besteht das Diluvium aus zwei Schichten Geschiebe- lehm, die durch Saudablagerungen voneinander getrennt find; die obere ist von geringerer Mächtigkeit als die nntere. Westlich von der Elbe ist nur eine Grnnd- moräne abgelagert, die der unteren im Osten entspricht. Daraus sehen wir, daß zwei Eiszeiten vorhanden gewesen sein müssen, die getrennt waren durch eine mildere Zwischenzeit (Jnterglacialzeit), in der das Meer die Sandablagerungen ausspülte; die zweite Vereisung umfaßte aber nur den Osten des norddeutschen Tieflaudes, weshalb dort der Geschiebelehm höher liegt und deshalb da, wo er zu Tage tritt, eine größere Fruchtbarkeit bedingt. Westlich von der Elbe ist der Geschiebelehm von einer viel stärkeren Sandschicht überdeckt, weshalb er dort nicht als srncht- barer Boden zu Tage tritt. Aus der geringeren Mächtigkeit des oberen Geschiebe- lehms im Osten ist zu schließen, daß die zweite Vereisung von viel kürzerer Zeit- dauer gewesen sein muß als die erste. Eine dritte Art von Gletscherwirkungen in der norddeutschen Tiefebene zeigt sich au den Stellen, die den heranrückenden Gletschern als Erhöhungen entgegen- *) Ein Hünengrab besteht aus einer Kammer in Kreis- oder Nierecksfonn, deren Wände von großen Steinen gebildet werden; oben wird sie durch tafelförmige mächtige Platten geschlossen. Der Boden der Kammer ist meist mit kleinen Steinen belegt; seltener mit Platten gepflastert, mit Lehm ausgelegt oder zu einem Grab ausgehöhlt. Die noch jetzt mit Erde bedeckten Hünengräber bilden Hügel von 3—4, ja selbst 10 rn Höhe. In der Regel liegen sie frei im offenen Felde. Die Gebeine sind entweder zwischen Steinen eingebettet oder in ausgehöhlten Baumstämmen bei- gesetzt. Den hier bestatteten Toten wurden Gegenstände von Stein, Bronze und Eisen beigegeben, namentlich Waffen, mannigfaches Gerät, für häuslichen Gebrauch, für Fischfang und Jagd bestimmt, Schmuckgegenstände aus Edelmetallen, Bronze, Glas und Bernstein.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 23

1912 - Breslau : Hirt
44. Verfhrer und trichte Jungfrau. Straburger Mnster. 13. Jahrhundert. (Phot. Manias & Co.) eine Binde vor den Augen, die zerbrochene Lanzenfahne in der Rechten, beschmt ihr Antlitz von ihr weg zu Boden senkt. Wunderbar sein 44. Den fnf klugen Jungfrauen mit Christus werden die fnf trichten Jungfrauen mit dem Verfhrer gern alsportal-figuren gegenbergestellt. Der Fürst der Welt" mit derber, pfiffiger, des Erfolges sicherer Mienebietetdertrichteniung-frau mit spitzen, eckigen Be-wegnngen das Symbol der Ver-fhrung, den Apfel, an. Sie hat die umgestrzte Lampe auf den Boden gesetzt und lchelt schon halb gewonnen. Die Biegung des Krpers, der das Gewand folgt, verrt hier ebenso den Mangel an Widerstandsfhig-keit wie die harten Steinalten dort berlegene Willensstrke. Der bertriebenen Vorliebe derhochgotik fr die Vertikale folgt naturgem auch die Plastik, zumal sie in der Regel in engster Verbindung mit der Architektur auftritt. Das Streben nach Vergeistigung fhrt hier (45) fast zur Verneinung des Krperlichen. Die triumphierende Ekklesia, durch Krone, Kreuzesfahne und Kelch gekennzeichnet, schaut mit ernstem, Vorwurfs-vollem Blicke hinber zu der berwundenen Gegnerin, die, sind die edlen, lockenumwallten Kpfe mit der hohen schmalen Stirn. Der realistischen Auffassung von 44 steht hier eine ideale gegenber. 45. Kirche und Synagoge. Portalfiguren vom Straburger Mnster. 13. Jahrhundert.

8. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 59

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
A. Die Thüringer Mulde. 59 Schutze der kaiserlichen Pfalz Tilleda erbaut. In den unsicheren Zeiten des Mittelalters gewährte die trotzige Bergfeste besonders den Nordhäuser Rauf- leuten Schutz, wenn sie, mit Waren reich beladen, von der Leipziger Messe zurück- kehrten. Oer bedeutendste Überrest der Burg ist der viereckige Bergfried, vom Volksmunde „Kaiser Friedrich" genannt. Der habgierige Bauer. Oer Sage nach fuhr einst ein Bauer Getreide nach Nordhausen. In der Nähe des Krjffhäusers trat ein Männlein zu ihm und wollte ihm die Jrucht abkaufen. Oer Bauer willigte ein, fuhr den Berg hinan und lud die Säcke vor einer Maueröffnung ab. In einer Halle sollte er das Geld dafür bekommen, varin standen große Rasten mit Gold, flbb. 43. Neptunsgrotte mit Steg und Seen in der Barbarossahöhle. (Nach einer Photographie von Bark, Frankenhausen) Silber und Edelsteinen. „Nimm dir davon so viel," sagte das Männchen, „als du in Nordhausen für dein Getreide erhalten würdest, aber ja nicht mehr." Da griff der Hab- gierige Bauer mit vollen Händen in einen Kasten und steckte sich seine weiten Taschen voll. Dann fuhr er schnell von dannen, denn er fürchtete, das Männlein würde den Betrug merken und ihm einen Streich spielen. Unterwegs wurden ihm seine Taschen immer schwerer. In einem Dorfe am Zuße des Berges hielt er an und wollte den er- wordenen Schatz zählen. 5lber o Schrecken! die schönen, glänzenden Goldstücke waren zu bleiernen, blinden Münzen geworden. Die Barbarossasage. Nach der Sage sitzt Friedrich Barbarossa schlafend an einem runden Steintisch im unterirdischen Gewölbe der Burg. Sein Haupt hat er in die Hand gestützt. Sein Bart

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 5

1914 - München : Oldenbourg
— 5 — (siehe nachfolgend „Stockstatt"). Das Badegebäude lag 50 m vor der rechten Flanke des Befestigungswerkes. Die bürgerliche Niederlassung gehörte jedenfalls zu den bedeutenderen Siedelungen am vorderen Limes, da dieselbe Gunst der Verhältnisse, durch die das mittelalterliche Miltenberg 3utn Stapel- und Umschlagplatz für die mainauf- und mainabwärts wandernden Güter geworden ist, schon zur Römerzeit die militärische Station zu einem der wichtigeren Plätze des Grenzverkehrs machte. Genauere Ausgrabungen zur Feststellung der Ausdehnung und Anlage des Lagerdorfes fanden noch nicht statt. Unfern des römischen Schutzwalles lief die Grenzstraße, von der die Straßen zu den Kastellen abzweigten. Sie deckt sich auf weite Strecken mit alten, noch heute begangenen Verkehrswegen. Bei dem Kastell Altstadt erwies sie sich als ein 9 m breiter Straßenkörper, der teilweise noch 60 cm dick, an vielen Stellen aber bis auf die unterste Steinlage zerstört war. Zum Unterbau waren rauhe, mauersteinartige Bruchsteine, anderwärts große Wacken aus dem Fluß oder dem tieferen Untergrund verwendet. Den £?auptkörper bildete gröberes und feineres, zu einer festen Masse zusammengestampftes Sandgeröll. Die Straße lief von dem Kastell Walldürn über Altstadt, tlrennfurt, wörth, ©bernburg, Niedernberg, Stockstadt nach Großkrotzenburg, weitere Straßenzüge verbanden die Kastelle mit den rückwärts gelegenen Siedelungen. So zog von Stockstadt eine Straße nach Dieburg, Pfungstadt und Gernsheim am Rhein, eine andere nach Groß-Gerau, die vielleicht den Verkehr mit dem Mainzer Legionslager vermittelte. (Db außer ihr noch eine direkte Verbindung mit Mainz und ob eine solche mit Frankfurt in römischer Zeit bestanden hat, ist ungewiß. Die Zerstörung des Kastells muß bald nach der Mitte des 3. Jahrhunderts erfolgt sein. Allem Anschein nach wurde die Befestigung mit stürmender ^and genommen und niedergebrannt, wie der Brandschutt bei Aufdecken der Überreste bezeugt. Die alemannischen (Eroberer mögen die Ruinen gemieden haben. (Erst später, vielleicht bei der Ausdehnung der fränkischen Herrschaft auf das Gebiet südlich des Maines, wurde in der Nordecke ein kleiner (Einbau (28 X 30 m) zur Sicherung der wichtigen Maintalstraße angebracht*). Der gesamte Kastellbering wurde in frühkarolingischer Zeit einheitlich wiederhergestellt. Die nicht allzusehr beschädigten Türme erstanden wieder; die Tore führten durch das Torhaus oder den Torturm. )m f^aupthof des römischen Mittelgebäudes wurde jedenfalls aus den Steinen des Prätoriums eine romanische Kirche errichtet, deren (Entstehungszeit nicht ermittelt werden kann. *) F. Winkelmann hält die Errichtung des Lindaus als einen Versuch, das Kastell noch einmal zu einem militärischen Stützpunkt zu machen (vielleicht unter Aurelianus [2?o—275]) für wahrscheinlicher. Deutsche Gaue Xiv, Heft 263/26^.

10. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1
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