Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 3

1914 - München : Oldenbourg
Volksburgen mit holzversteiften Trockenmauern gewährten Schutz in kriegerischen Tagen. Die Toten der Kelten wurden beerdigt. Unter den Grabbeigaben finden sich nicht selten kostbare eingeführte Waren aus Bronze und Edelmetall, die von italienischen und griechischen Werkstätten stammen. Das heimische Handwerk lieferte vorzügliche Waffen, Werkzeuge und Schmuckfachen aus Eisen. Auch wurden die ersten Münzen geprägt. )n der Spät-La-Tene-Zeit drangen die Germanen südwärts über den Thüringerwald an den Main vor. Sie verbrannten ihre Verstorbenen. Beispiele für die Kultur der „zweiten Eisenzeit" ergaben sich in Funden von Taschendorf, Kleinlangheim, Maidbronn, Gberwaldbehrungen, Zel-lingen, Bütthard, Mainfondheim, Hetdmgsfeld, Stetten, Würzburg u. a. Schon vor Christi Geburt begann ein Völkergedränge in den Gebieten des heutigen Deutschlands. Nach Süden zog der Wandertrieb die Germanen, nach Norden und Osten stießen die Römer vor. Mehrere Jahrhunderte gelang es dem letztgenannten Volke, sich auf jetziger deutscher Erde festzusetzen und den andrängenden Germanen ein Halt zu gebieten. Dann aber durchbrachen die Alemannen die römische Grenzwehr und machten der Römerherrschaft ein Ende. Die Stürme der Völkerwanderung vernichteten, was römische Kultur geschaffen hatte. Als das große Völkergeschiebe zur Ruhe kam, rückten die Franken in die Maingegend ein. Die gefchichtslose Zeit der Mainlande war vorüber. Anm'erkung. An dieser Stelle will der Verfasser nicht versäumen, den Besuch des Fränkischen Luitpoldmuseums in Würzburg allen Freunden der Geschichte und insbesondere allen Franken angelegentlichst zu empfehlen. Hier sei besonders auf die reiche prähistorische Sammlung hingewiesen, die von dem Kgl. Konservator Dr. Georg Hock aufgestellt wurde. Seinem eingehenden Aufsatze „Vor- und Frühgeschichte Frankens" im Führer durch das Museum wurde mit freundlicher Genehmigung obenstehender Auszug entnommen. Dringend muß aber angeraten werden, genannten Führer — Derlagsdruckerei lvürzburg — vor Besichtigung des Museums zu lesen. 2. Kastell Allstadt bei Miltenberg am Main. Zum Schutze des römischen Zehntlandes am ©berrhein war jener gewaltige Grenzwall errichtet worden, der von Kelheim bis Miltenberg und dann wieder von Großkrotzenburg oberhalb Hanau über den Taunus bis Rheinbrohl am Rhein zog. wachthäuser und Kastelle, die in großer Zahl an der ganzen Wehrmauer verteilt waren, erleichterten die Verteidigung. Von Miltenberg bis Großkrotzenburg bildete der Main die „nasse Grenze". An ihm schufen die Römer die sechs Kastelle Miltenberg, Trennfurt, Wörth, (Dbernburg, Niedernberg und Stockstadt. Das nahezu quadratische Kohortenkastell Altstadt bei Miltenberg (\70 X 160 m) bedeckt eine Fläche von 2,72 ha. Erst um U50 n. Chr. mag es von den Römern als Steinkastell erbaut worden sein und hatte die t*

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 161

1914 - München : Oldenbourg
— \6\ — Neunter Abschnitt. Die neue Zeit. 1. Unterfranken und seine einstigen Bestandteile. Der irtairt: „Meine Burgen zerfallen zwar, doch getröstet erblick' ich Seit Jahrhunderten noch immer das alte Geschlecht." (Schiller.) Ja, das alle Geschlecht, das Pols der Franken, wohnt heute noch wie schon vor mehr als J300 Jahren in den gesegneten Landstrichen an den Ufern des Maines. Don Bamberg bis zum Grabfeldgau, vom Steiger-wald bis zu den Ruppen der Rhön, in Spechteshart und Odenwald breiten sich seine Siedelungen inmitten reicher Fluren, umschattet von prächtigen Mbsthainen, am Fuße rebengeschmückter Hänge oder umzogen vom grünenden Walde. Unter einem Herrscher stehen heute die Landschaften, die den Namen Franken sich zu eigen erhalten haben bis in unsere Tage; weißblaue Grenzpfähle umziehen die fränkischen Gefilde und weitaus der Großteil der Gemeinwesen im Frankenlande trägt den Rauten* schild im Siegel. Die Fürsten aus dem Wittelsbacher Hause nennen sich feit einem Jahrhundert „Herzoge von Franken". Nicht immer aber war das Volk der Franken unter einem Szepter vereinigt. Auch in den Landen um den Main hatte die sprichwörtliche Zerrissenheit Deutschlands ohne Rücksicht auf Stammeszusammengehörigkeit ein Schulbeispiel gefunden, bevor ein fremder Zwingherr ohne jede Rücksicht das staatliche vielerlei mit einem Federstrich beseitigte. Lassen wir kurz in großen Zügen die Staatenentwicklung des Frankenlandes, soweit es heute den Namen „Unterfranken" führt, vor unserem Auge vorüberziehen! Die Große Völkerwanderung geht zu (Ende. Germaniens Stämme werden wieder seßhaft. Sie richten sich häuslich ein in den neuen Wohnsitzen und suchen die Grenzen des eroberten Landes zuungunsten der Nachbarn zu erweitern. Der schwächere Stamm wird eingeengt, der mächtigere dehnt sich aus. Am Rhein hat sich Lnde des 5. Jahrhunderts Lhlodwig mit List und Gewalt zum Alleinherrscher über das große Volk der Franken gemacht und hat damit das Übergewicht der Franken über die angrenzenden Stämme angebahnt. Er schlägt -96 die Alemannen und nimmt ihnen das Land südlich des Maines ab, in dem sich fränkische Ansiedler festsetzen. Seine Söhne besiegen 530 die Thüringer und Tausende der fränkischen Krieger lassen sich in den Dörfern der offenen Gegenden am Main nieder. Eichelsbacher, Bilder aus Lrankens Vergangenheit. u

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. V

1914 - München : Oldenbourg
Zum Geleit. V Geschichtliche Erzählungen, Einzelbilder von der reichen Vergangenheit des Mainlandes sammelte ich aus alten und neuen Büchern und aus moderigen Akten. Sie sollen dem Lehrer die Möglichkeit geben, die großen geschichtlichen Ereignisse, die das Schülerbuch nur in kurzen zusammenfassenden Darstellungen enthalten kann, anschaulich zu beleuchten, oder sie können auch als Ausgangspunkte im Unterricht benutzt werden. Allen lieben Frankenkindern, großen und kleinen, will mein Büchlein einen bescheidenen Dienst erweisen, indem es ihnen schlicht und ungeschminkt erzählt aus den dahingeschwundenen Tagen der schönen Heimat. Daß die „Bilder aus Frankens Vergangenheit" gerade in dem )ahre ihre Wanderfahrt antreten, in welchem das Land am Mainesstrand die Feier seiner hundertjährigen Augehörigkeit zu Bayern begeht, möge ihnen ein gutes Omen sein. Darum „Frisch auf!" zur frohen Fahrt! wohin meine kleine Schrift auch komme im fränkischen Land, ob zu den Winzern im rebenbekränzten Tale oder zu dem Bauersmann im fruchtreichen Gau, zu dem Bewohner der blühenden Städte oder ins waldumrauschte Dörflein der Gebirge — überall sei es ihr gegönnt, die Liebe zur ßeimat in den Kerzen zu pflegen und zu fördern: Liebe zur Scholle, Liebe zu Franken, Liebe zu Bayern, Liebe zum großen Reiche, unter dessen mächtigem Schutze sich die deutschen Stämme geeint in friedlichem Schaffen eine ehrenvolle Stellung in der Welt eroberten. würz bürg, im Gedenkjahre der Befreiungskämpfe. August Eichelsbacher.

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 23

1914 - München : Oldenbourg
— 23 — 790 besuchte Karl die Salzburg zum ersten Male. Drei Jahre später ■empfing er hier feine Söhne Ludwig von Aquitanien und Pippin, den König von Langobardien. Hierauf begab er sich nach Regensburg und an die Altmühl, wo er den plan verwirklichen wollte, die beiden Gewässer Rednitz und Altmühl zusammen in einen Fluß zu bringen. „(Er vermeinte, nachdem die Altmühl in die Donau fließt und die Rednitz in den Main, welcher wieder in den Rhein mündet, daß er eine ununterbrochene Schiffahrt von dem Rhein in die Donau herstellen könne, welche ihm bei feinem Heereszuge wider die ungläubigen Avaren gut gelegen und erwünfchlich fein würde. (Er stellte demnach zwischen beiden Gewässern, der Altmühl und der Rednitz, einen großen Haufen Arbeiter an und ließ einen Graben, auswerfen zweitausend Schritte lang und dreihundert Schuhe breit, wodurch die beiden Flüsse zusammenkommen sollten. Aber nachdem der Boden daselbst fumpfig und mofig und zur Zeit, da man daran arbeitete, beständig Regenwetter war, also daß die (Erde, die des Tags aus dem Graben geworfen wurde, nachts wieder hineinsank, nachdem auch dem König gemeldet ward, daß die Sachsen wieder abgefallen feien und die Sarazenen einen (Einfall ins Reich gemacht hätten, ließ er vom Kanalbau ab. (Er fuhr auf einem Kahne von der Regnitz in den Main nach tpiirzburg. Da feierte er das Fest des heiligen Christ. Dann rückte er gegen Frankfurt, wohin des Papstes Botschaft und viele Fürsten zu ihm kamen." Zwischen Weißenburg und Creuchtlingen find heute noch die Spuren des aufgeworfenen Grabens zu sehen. ~Sm Jahre 803 finden wir das kaiserliche Hoflager wieder auf der Salzburg. Hier stellten sich mehrere Gesandte des oftrömifchen Kaisers dem mächtigen Fürsten der Franken vor, hier erschienen auch die Großen und Häuptlinge des sächsischen Volkes, um nach dreißigjährigem blutigem Kampfe mit dem gewaltigen Bezwinger Frieden zu schließen. 3m nächsten )ahre berief der Kaiser eine Versammlung von Bischöfen und Fürsten auf feine Burg an der Saale. Dabei wurden die Bedürfnisse der fränkischen Kirche beraten und zweckmäßige Verordnungen erlassen. tvürzburg, allwo Carolus Magnus von der alten Brücke hernieder-fchaut auf die Jdaffer des Maines, verdankt ihm feine erste Markungs-befchreibung, die Priester Bernger am Tag des Zdeinmonats im zwölften 3ahre der Regierung des ruhmgefrönten Kaisers niederschrieb. 6. Von den nach Franken eingewanderten Sachsen. Unter Bifchof Bernwelf im )ahre 796 zog König Karl der Große gegen die Sachsen zu Feld. (Er bezwang sie, und da sie vom Götzendienste zum wahren Glauben zurückgebracht waren, traf er Anstalten, sie in beständigem Gehorsam zu erhalten. (Er ließ bei \o 000 Mann

5. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1

6. Deutsche Geschichte - S. 16

1912 - Halle a.S. : Schroedel
16 Ende aller Dinge eintreten. Als dieses letzte sah man allgemein das rmische an. Da aber die Welt noch stand, so mute also auch das rmische Reich noch vorhanden sein. vie Zeit des Hrankenreichs. 486 bis M. I. Chlodwig. 1 Die Franken als Nachbarn der Rmer. Zu den Nachbarn der Rmer au den Grenzen von Gallien gehrten auch die Franken, d. h. die Freien. Ihr Gebiet erstreckte sich zu beiden Seiten des Rheins von Coblenz bis zu den Mndungen. Sie galten bei den brigen Germanen wohl als tapfer und schnell, doch auch als treulos und hinterlistig. An ihrer Spitze stand kein einzelner Herrscher, sondern sie gehorchten mehreren Gau-knigen, die einander oft bekmpften. Als das westrmische Reich zusammen-brach, dachten sie nicht daran, ihre Wohn-sitze ganz zu verlassen und in das reiche Gallien auszuwandern; sie suchten nur ihren Landbesitz zu vergrern und so ihre zahlreichen Kinder zu versorgen. Das siel ihnen nicht schwer, denn das schne Nachbarland lag jetzt fast wehrlos vor ihnen. Fr die Eroberung fand sich ein Fhrer in dem Merowinger Chlod-totg, d. h. Ludwig. 2. Chlodwig der Reichsgrnder. Als Chlodwig mit fnfzehn Jahren auf den Schild erhoben wurde, war er nur einer von den Gau knigen der Franken. Das vterliche Erbe war ihm viel zu klein; sein Blick richtete sich darum auf das schne Gallien. Nun bestand dort noch ein Rest des rmischen Reiches, den der Statt-Halter Sygrius verwaltete. Chlodwig zog gegen ihn zu Felde, besiegte ihn bei S oissons und nahm sein Gebiet in Besitz. Jetzt war er schon Herr des Landes bis zur Loire, und Paris wurde seine Hauptstadt. Seinen Kriegern schenkte er Felder, Wiesen und Wlder, die bisher dem rmischen Kaiser gehrt hatten. Da strmten ihm aus allen Gauen tapfere Männer zu, die auch Beute gewinnen wollten, und alle fnf Jahre war wieder ein neues Heer beisammen. Frnkischer Kriegern Nach Wild. Bilderatlas.

7. Deutsche Geschichte - S. 20

1912 - Halle a.S. : Schroedel
20 werfen; darum nannte er seine Lehre Islam, Hingabe an Allah, und die Glubigen hieen Muslim, an Allah Hingegebene. Natrlich galt ihm sein Glaube als der allein richtige, und darnm mute die neue Religion der die ganze Erde verbreitet werden. Wer fr den Islam starb, dem winkten die Frenden des Para^ dieses, die der Prophet im Koran, dem heiligen Buche fr seine An-Hnger, mit verlockenden Farben ausmalte. Und dieser Kampf fr die Lehre erschien den Seinigen auch ungefhrlich; denn Muhammed verkndete, da jedem Menschen sein Geschick vorausbestimmt sei. Wer also nach Allahs Willen aus der Feldschlacht unversehrt zurckkehren sollte, der konnte sich mit unbedeckter Brust in das dichteste Getmmel werfen, und es geschah ihm doch nichts. Seine Lehre suchte Muhammed zunchst in Mekka einzufhren. Aber hier wollte man nichts von ihm wissen; ja, seine eigenen Verwandten trach-teten ihm nach dem Leben. Da floh er im Jahre 622 nach Medina. Die Flucht des Propheten, die Hedschra, galt seinen Anhngern als ein sehr wichtiges Ereignis; sie begannen spter damit ihre Zeitrechnung. In Medina fand er groen Anhang und wute viele Leute zum Kampfe fr seine Lehre zu begeistern. Binnen wenigen Jahren war ihm ganz Arabien zngetan. Der Islam vereinigte die vielen Stmme zu einem groen Volk; bald sahen alle Araber es als religise Pflicht an, den neuen Glauben der die ganze Erbe zu verbreiten; wenn es nicht anders ginge, durch Feuer und Schwert. 3. Der Siegeszug des Islam. Die Schlacht bei Tonrs und Poitiers. 732. Unter Muhammebs Nachfolgern, den Kalifen, begann der gewaltige Siegeszug des Jslam der Vorberafieu und Nordafrika. Nichts schien ihren Siegeslauf hemmen zu knnen. Sie setzten schlie-lich sogar nach Spanien der. In einer einzigen groen Schlacht, bei Jerez de la Frontera, im Jahre 711, brach das stolze Westgoten-reich zusammen. Bald war ihnen die ganze Pyrenenhalbinsel unter-tan, und ihre Scharen strmten nach Gallien hinein. Da aber wrbe ihnen Halt geboten. Der Hausmeier Karl trat ihnen mit dem frnkischen Aufgebot entgegen und trieb sie bei Tours und Poitiers im Jahre 732 zurck. Von biefem Siege erhielt er den Namen Mar teil, das heit Streithammer. Karls Tatkraft hatte die abendlndische Christenheit gerettet. 4. Die Kultur der Araber. Die Araber waren ein sehr ttiges und gebildetes Volk. Von ihrer Baukunst zeugen prchtige Gebude, vor allem die Alhmbra bei Granda. Sie legten' knstliche Be-Wsserungen an, die noch heute in Betrieb sind. Ihre Seidengewebe, ihre Teppiche und ihre baumwollenen Musseline, die nach der Stadt Msnl genannt wurden, waren im Abendlande sehr begehrt. Auch in den Wissenschaften haben sie Bedeutendes geleistet. In der Astronomie gingen die Christen bei ihnen in die Schule, und die arabischen rzte galten lange Zeit als die tchtigsten durch alle Lande. Unser bequemes Ziffern-system haben wir ebenfalls durch die Araber erhalten.

8. Deutsche Geschichte - S. 27

1912 - Halle a.S. : Schroedel
27 Truppen nichts ausrichten, und so unterwarfen sie sich; manche lieen sich auch schon taufen. Aber es war ihnen nicht Ernst damit. So oft Karl an einer entfernten Grenze seines weiten Reiches Krieg fhrte, versuchten sie, das verhate Joch abzuschtteln. Ihr Hauptanfhrer war der Westfale Wittekind. Kam der König zur Unterdrckung des Aufstandes herbeigeeilt, so erschienen ihre Haupt-ringe gewhnlich demtig und flehten um Gnade; Wittekind aber zeigte sich nicht unter ihnen; er war zum Dnenknig geflohen. Nach zehnjhrigem Kampfe glaubte Karl endlich, ihr Gebiet ganz in sein Reich einfgen zu knnen. Er verlangte, da alle Bewohner Christen werden und jetzt auf eigene Kosten Kirchen und Klster bauen und unter-halten sollten; die Anfhrer sollten ihre Stammesgenossen in seinem Namen regieren. Das aber deuchte die Sachsen denn doch zu viel. Eine allgemeine Emprung war die Antwort. Ja, sie berfielen sogar ein frnkisches Heer am Sntel und machten es bis ans den letzten Mann nieder. Da geriet Karl in einen furchtbaren Zorn. Zahlreiche vornehme Geiseln, die in seinen Hnden waren, muten zu Verden an der Aller ihr Leben lassen. Aber diese Hinrichtungen reizten sie erst recht zu erbittertem Widerstand. Erst nach dreijhrigem Kampfe sah das schsische Volk, da es trotz aller Tapferkeit nichts ausrichtete. Selbst Wittekind erkannte dies; er unter-warf sich und lie sich taufen. Damit war der Sieg fr Karl entschieden. Wohl kam es noch mehrmals zu kleineren Erhebungen; aber sie wurden ohne Schwierigkeit niedergeworfen. Um allen Widerstand zu brechen, siedelte Karl zahlreiche Franken im schsischen Gebiete an und fhrte dafr Sachsen in altfrnkisches Land. Die vielen Ortsnamen mit Sachsen" oder Sassen" erinnern an diese Maregel. Das sicherste Mittel aber, die Unterworfenen fester an sein Reich zu binden, war die Einfhrung und Befestigung des Christentums. Dazu schuf Karl acht Bistmer, deren Hauptorte noch heute angesehene Städte sind; zu ihnen gehren Mnster, Minden, Paderborn und Bremen. Neben diesen Kriegen gegen den letzten freien Germanenstamm liefen noch eine Anzahl andrer, die gleichfalls die Grenzen sichern sollten. Di5 Wenden st mme stlich der Elbe muten sich unterwerfen und wurden durch Burgen an der Saale und der Elbe (Halle, Magdeburg) im Gehorsam gehalten, die Normannen muten der die Eider zurckweichen. Im Sdosten besiegte er die Avaren und dehnte sein Land bis zur Raab aus; im Sdwesten endlich entri er den spanischen Arabern ein Stck Land jenseits der Pyrenen bis an den Ebro. (Sage von Roland.) Karl sicherte seine Grenzen durch einen Kranz von Marken. In ihnen walteten seine tchtigsten Beamten als Markgrafen und wehrten den Einfllen der ruberischen Nachbarn. 3. Die Eroberung des Langobardenreiches. 774. Gleich seinem Vater suchte Karl die Freuubschast des Papstes; dieser aber wrbe fort-tuhrenb durch die Laugobarbeu bebrngt. Ihr Reich legte sich zwischen das Gebiet Karls und das des Papstes wie ein Querriegel. Da beschlo er, bieses Hinbernis hinwegzurumen. Das ging ganz leicht. Ohne grere

9. Deutsche Geschichte - S. 37

1912 - Halle a.S. : Schroedel
37 Fhrer der Ungarn in die Hnde zu bekommen. Heinrich gab ihn erst frei, als ihm die Ungarn einen neunjhrigen Waffenstillstand bewilligten. Er zahlte ihnen dafr einen jhrlichen Tribut. Die gewonnene Zeit gebrauchte der König, um Land und Volk wehrhaft zu machen. In Sachsen gab es deshalb nur wenig befestigte Orte, weil die Bewohner noch nach altgermanischer Weise in Drfern oder Gehften lebten, die allenfalls von einem Zaun oder von Palisaden umgeben waren. Unermdlich war Heinrich jetzt bestrebt, die wichtigsten Nieder-lassungen ummauern zu lassen und dadurch fr Kriegszeiten den Land-bewohnent Zufluchtssttten zu schaffen. So entstanden im Binnenlande und an den Grenzen zahlreiche feste Pltze, wie Goslar, Meien, Qnedlin-brg, Merseburg. Jeder neunte knigliche Vasall, der durchs Los bestimmt wurde, mute fr ein Jahr in eine dieser Festungen bersiedeln. Der dritte Teil vom Ertrage der cker kam in die Burgen zur Auf-bewahrung fr die Zeit der Kriegsnot. Um den Aufenthalt in solchen Pltzen angenehmer zu machen, lie Heinrich die Mrkte, Festlichkeiten und ffentlichen Versammlungen dort abhalten. Zugleich arbeitete er rastlos an der Verbesserung des Heer-Wesens in seinem Herzogtum. Mit Fuvolk allein konnte er gegen die Reiterscharen der Ungarn nicht viel ausrichten. Darum bildete er aus seinen Vasallen Reitergeschwader, die in geschlossenen Abteilungen kmpfen lernten. Das neue Reiterheer bestand die Probe im Kampfe gegen die Wenden an der Ostgrenze des Reiches aufs beste. Unter den Nachfolgern Karls des Groen zerstrten diese wilden Nachbarn die errichteten Burgen, verjagten die christlichen Priester und dienten wieder ihren alten Gttern. Heinrich drang in ihr Land ein und eroberte ihre Hauptstadt, die alte wendische Trutzfeste Brennabor. Groe Gebiete wurden ihm Untertan. Gegen die Dnen schob der König die Grenze bis zur Schlei vor. Im Jahre 933 war die Zeit des Waffenstillstandes mit den Ungarn abgelaufen. Als Heinrich einen neuen Jahrestribut verweigerte, brachen sie in zwei groen Haufen sengend und brennend, raubend und mordend in Sachsen ein. Da flchteten die Landbewohner mit ihrer Habe in die festen Pltze und fhlten sich hinter den starken Mauern wohl geborgen. Der eine Haufe wurde von den Sachsen und Thringern besiegt und durch Hunger und Klte vollends aufgerieben. Dem andern stellte sich Heinrich mit dem Fuvolk und dem Reiterheere bei Ria de an der Unstrut khn entgegen. Er ermunterte seine Krieger, auf Gottes Hilfe zu hoffen, und vertrauensvoll blickten sie nach dem Bilde des Erzengels Michael in der hochflatternden Reichsfahne. Der König fhrte sein Heer selbst in die Schlacht. Die Ungarn merkten gleich zu Beginn des Kampfes, da sie diesem Gegner nicht gewachsen waren, und ergriffen die Flucht. So hatte wenigstens Sachsen vorlufig Ruhe vor ihnen. 4. Heinrichs Ende. Als Heinrich sein Ende nahen fhlte, lie er die Groen des Reiches nach Erfurt kommen und empfahl ihnen seinen Sohn Otto zum Nachfolger. Bald darauf starb er zu Meinleben an der Unstrut. In Quedlinburg liegt er begraben, neben ihm ruht feine treue Gemahlin Mathilde.

10. Deutsche Geschichte - S. 10

1912 - Halle a.S. : Schroedel
10 2. Die Hunnen, der Schrecken Europas. 375. Die Hunnen waren ein rohes Nomadenvolk aus den Steppen Asiens und gehrten zur mongoli-schen Rasse. Ihr gedrungener Krper und ihre starken Glieder strotzten von Kraft. Auf dem fetten Nacken sa ein dicker Kopf. Das Gesicht war breit, die Nase platt; die Backenknochen traten stark hervor, und die Augen standen schief; das Haar war schwarz und struppig. Die Kleider wurden aus Fellen zusammengefgt und solange getragen, bis sie in Fetzen vom Leibe fielen. Die Nahrung der Hunnen bildeten Wurzeln und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Huser mieden sie wie Grber; dagegen waren sie von ihren kleinen, aber flinken Pferden unzertrennlich: sie aen und tranken, kauften und verkauften, ratschlagten und schliefen wohl gar auf ihnen. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder fhrten sie auf Ochsenkarren nach. In im geheuren Schwrmen und mit dem Schlachtruf hui! hui!" ritten diese Menschen an den Feind heran und berschtteten ihn mit einem Hagel von Pfeilen. Wichen die Gegner vor ihnen zurck, so kamen sie herangesprengt, warfen ihnen Schlingen um den Hals und tteten sie; rckten die Feinde aber vor, so verschwanden sie so eilig, wie sie gekommen waren. 3. Die Westgoten weichen vor ihnen ins rmische Reich aus. Die Hunnen strzten sich zunchst auf die Ostgoten. Diese waren bald unter-werfen und muten den Siegern als Bundesgenossen folgen. Nun drangen beibe Volker vereint gegen die Westgoten vor. Da sank biesen der Mut. Ohne einen Kamps zu wagen, zogen sie mit Weib und Kind sdwrts. So kamen sie an die Donau. Auf dem andern Ufer des Stromes begann das rmische Reich. Ihr Bischof Wlfila begab sich zum Kaiser und bat um Wohnsitze fr die Vertriebenen. Zwar waren dem Kaiser die fremden Gste nicht angenehm; doch erlaubte er ihnen, sich im heutigen Bulgarien niederzulassen. In der neuen Heimat erging es den Westgoten anfangs schlimm genug ; benn die Rmer gaben ihnen nicht einmal soviel Nahrungsmittel, da sie ihren Hunger stillen konnten. Eine solche Behandlung aber lieen sie sich nicht lange gefallen. Voll Zornes ergriffen sie die Waffen, schlugen den Kaiser Valens bei Abrianopel (378) und verwsteten einen Teil der Balkanhalbinsel. Zum Glck kam nach zwei Jahren ein andrer Kaiser auf den Thron. Er hie Theobfius. Der neue Herrscher behandelte die Goten sreunblicher und sorgte bafr, ba sie bessere Wohnsitze erhielten. So gab es wieber fr einige Zeit Ruhe im Lande. 4. Alarich, der Westgote, zieht ins westrmische Reich. Theodosius teilte 395 das Reich unter seine beiden Shne. Der eine erhielt den Westen mit der Hauptstadt Raveuua, der andre den Osten mit der Hauptstadt Konstantinopel. Seitdem unterschied man ein west- und ein vstrmisch es Reich. Der junge ostrmische Kaiser wollte die unbequemen Goten gern los sein und schickte sie in das westrmische Land. So fielen sie unter ihrem jugendlichen König Alarich in Italien ein und rckten schlielich vor Rom. Die Stadt, die seit langer Zeit keinen Feind mehr vor ihren Toren gesehen hatte, wrbe eingeschlossen. Bali) waren die Lebensmittel ausgezehrt. Eine furchtbare Hungersnot brach aus, und Tausende starben dahin. Erst als die
   bis 10 von 44 weiter»  »»
44 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 44 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 21
3 6
4 24
5 53
6 2
7 13
8 41
9 5
10 12
11 4
12 2
13 22
14 1
15 2
16 16
17 0
18 20
19 14
20 1
21 5
22 4
23 1
24 0
25 3
26 13
27 13
28 30
29 10
30 1
31 2
32 0
33 9
34 4
35 6
36 43
37 45
38 21
39 13
40 0
41 0
42 4
43 4
44 0
45 10
46 43
47 5
48 44
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 0
3 1
4 3
5 2
6 0
7 0
8 0
9 18
10 3
11 0
12 0
13 2
14 0
15 0
16 5
17 13
18 0
19 0
20 1
21 0
22 2
23 12
24 0
25 0
26 4
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 6
38 0
39 1
40 0
41 1
42 1
43 10
44 0
45 2
46 0
47 0
48 1
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 7
58 5
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 34
66 1
67 0
68 1
69 1
70 1
71 4
72 0
73 2
74 0
75 4
76 1
77 3
78 0
79 0
80 0
81 0
82 1
83 22
84 1
85 0
86 0
87 0
88 1
89 2
90 1
91 1
92 3
93 0
94 2
95 1
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 0
5 1
6 1
7 1
8 1
9 0
10 38
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 11
19 8
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 3
34 1
35 0
36 0
37 0
38 2
39 0
40 0
41 4
42 0
43 1
44 1
45 0
46 1
47 0
48 2
49 0
50 2
51 2
52 1
53 0
54 11
55 0
56 5
57 0
58 2
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 1
71 0
72 8
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 1
80 1
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 0
91 2
92 0
93 1
94 0
95 0
96 3
97 0
98 0
99 1
100 7
101 0
102 0
103 0
104 0
105 8
106 2
107 1
108 0
109 0
110 1
111 0
112 2
113 0
114 1
115 0
116 0
117 1
118 3
119 0
120 4
121 4
122 0
123 3
124 0
125 0
126 1
127 14
128 1
129 0
130 7
131 1
132 6
133 3
134 0
135 0
136 2
137 1
138 0
139 3
140 2
141 0
142 9
143 3
144 1
145 5
146 0
147 0
148 2
149 0
150 0
151 2
152 5
153 0
154 0
155 2
156 3
157 0
158 0
159 1
160 0
161 0
162 0
163 1
164 0
165 0
166 3
167 0
168 1
169 1
170 2
171 2
172 0
173 5
174 0
175 1
176 0
177 0
178 0
179 1
180 0
181 0
182 0
183 2
184 0
185 1
186 0
187 3
188 0
189 0
190 0
191 0
192 21
193 1
194 1
195 1
196 0
197 0
198 0
199 0