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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 33

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 33 ausgerufen, bricht nach Konstantinopel auf und besteigt, da sein Vetter auf dem Marsche gegen ihn stirbt, ohne Blutvergieen den Thron seines Oheims. Als Kaiser (361363) unternahm er einen tollkhnen^ Zug gegen den 361 Perserknig Sapor und starb bei Ktesiphon in heier Schlacht als mutiger Reiter, noch nicht 30 Jahre alt, den Heldentod. -- 2. Mit ihm erlosch das Haus des Coustantius Chlorus (s. S. 25), und es begann eine zweite Reihe von Soldatenkaisern. Zunchst wird der christ-liehe General Jovianus vom Heer zum Kaiser ausgerufen. Jovian schlo notgedrungen mit Sapor Frieden und trat dann mit der Leiche Julians den Rck-zug an, starb aber, erst 33 jhrig, pltzlich in einem Stdtchen Bithyniens. Nun wurde ein christlicher Pannonier von niedriger Herkunst, aber herkulischer Krperstrke und militrischen Verdiensten zu Niea zum Kaiser ausgerufen, Valentinianns, der auf Wunsch des Heeres sogleich einen Mitregenten ernannte und zwar seinen Bruder Valens, dem er den Osten samt Thrazien und gypten berlie. Da die Nachricht vom Tod des gefrchteten Julian alle Germanen kampflustig gestimmt hatte, so eilte Valentinian in seinen Reichsteil. Er marschierte zunchst an den Oberrhein, dann der den Schwarzwald in die Gegend am oberen Neckar (Sieg der die Alemannen (368) bei Solicwinm) und von da nach Pannonien, wo er zu Ofen (Aqmncnm) an einem Blutsturz starb (375). Das Westreich kam jetzt an seine beiden noch jugendlichen Shne Gratianns und Valentinianns Ii. In diese Zeit (373375) fllt der groe Einsall des asiatischen (mongolischen) Steppen- und Reitervolks der Hunnen ins heutige Sdruland, der An- 375 sto zur groen germanischen Wanderung oder der eigentlichen Vlker-Wanderung. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen 1. Die Ursitze der Germanen2 sind in der norddeutschen Tiefebene, in den Wldern und Smpfen zwischen mittlerer Elbe und Oder, zu suchen. 1 Er drang, was vor ihm noch kein Feldherr, selbst Trajan nicht gewagt hatte, bei glhender Sommerhitze in sdstlicher Richtung von Antiochia her bis der Ktesiphon hinaus ins persische Reich vor. 2 Germane sei ein keltisches Wort und bedeute Nachbar. hnlich den alten Kelten werden die alten Deutscheu von den Rmern geschildert als Riesen von Wuchs mit grimmig blickenden blauen Augen und rtlich-bloudem Haupthaar, das sie aufgebunden trugen. Ihre Kleidung waren Pelzrcke, Beinbinden und Lederschuhe. Jagd und Krieg war die Beschftigung des wehrhaften Freien; Sache der Unfreien und Weiber war die Bestellung des Feldes. Die Freien zerfallen in Adelige und Gemein 141 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 3

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 35

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 35 die Völker der Goten' vom Pruth bis zum Don; weiter rckwrts in den Karpathen die Gepiden, in Siebenbrgen die Vandalen, in Ober-Ungarn die Langobarden. ^ Unter den Westgermanen finden wir seit dem 3. Jahrhundert nach Christus die Alemannen (swebische Völker) vom Main zum Oberrhein und Bodensee (im Dekumaten- oder Zehntland); die Franken als ripnarische am Mittel- und Niederrhein, als salische im Mndungsgebiet des Rheins und der Maas, als Chatten im ganzen heutigen Hessenland; die Thringer und Sachsen im Weser- und Elbegebiet. Die Westgermanen waren im groen und ganzen an der eigentlichen Vlker-Wanderung unbeteiligt, und unter ihnen waren die Alemannen und Franken die unbequemsten Nachbarn der Rmer. Ihr letzter Zwingherr war Julian gewesen. Nach seinem Tod berschreiten sie den Rhein, die Alemannen auch den Bodensee. Aber alle diese Wandergermanen wanderten aus nicht des Raubens und Plnderns wegen sonst wren sie nicht mit zahllosen Wagen, mit Weib und Kind, mit Greisen und Kranken, Knechten und Mgden, Rossen und Rindern, Schaf- und Schweineherden ausgezogen sondern sie wollten sich neue Wohnsitze erobern, wo sie dann ihre alte Lebensweise wieder htten aufnehmen knnen. 3. Hunderttausende von Germanen aller Stmme sind in diesem Wanderkampf ums Dasein zu Grunde gegangen, und doch wurden ihrer immer noch mehr, so da einmal der Augenblick kommen mute, wo die Abwehr dem Andrang nicht mehr gewachsen war. Frher hatte man die Germanen gerufen und auf rmischem Grund und Boden zugelassen. Schon seit Csar nud vollends seit Marc Aurel handhabte man die Grenzsperre wie eine Schleusenvorrichtung, um je nach Bedrfnis von Zeit zu Zeit den ntigen Zuflu an frischem Blut insbesondere srs rmische Heer herein-strmen zu lassen. Die Leibwache der Kaiser bestand schon seit Csars sast 1 Zwischen Pruth, Dnjestr und Bug die West-, am Dnjepr und Don die Ost-goten. Teile der Westgoten befuhren frhzeitig das Meer und drangen in Klein-asten ein. Andere berfluteten Thrazien, wurden aber schon durch Kaiser Aurelian der die Donau zurckgedrngt, die von da an Reichsgrenze blieb. Ein Teil dieser Donaugoten nahm das arianische Christentum an, und ihr Bischof lilfilas (Wlf- 361 lein) bersetzte die Bibel ins Gotische. (Die betreffende Silberhandschrift" befindet sich jetzt zu Upsala in Schweden.) 2 Wie unstt diese Wanderungen germanischer Völker mitunter waren, beweisen z. B. diese Langobarden. Erst saen sie an der Unterelbe, und zuletzt treffen wir sie in Oberitalien (Lombardei). Mit ihnen waren auch Sachsen gezogen; diese aber wanderten von Oberitalien auf beschwerlichen Wegen in ihre alte Heimat zurck, wo sie bereits neu angesiedelte Stmme trafen, mit denen sie dann um ihre angestammten Sitze zu kmpfen hatten. 143

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 280

1854 - Stuttgart : Hallberger
280 dazu. Mit verdoppelter Anstrengung und Hellene Schlachtgesange stürmten sie von allen Seiten heran; der Feldherr Varus verlor gänzlich den Muth und stürzte sich, nachdem er schon mehrere Wunden empfangen hatte, selbst in sein Schwert; viele der Anführer thaten deßgleichcn; keiner widerstand mehr. Die Deutschen hatten nichts weiter zu thun, als die Ermatteten und Fliehenden niederzumachen oder gefangen zu neh- men. Nur wenigen einzelnen Römern gelang es, in der Dunkelheit der Nacht zu entkommen und durch glückliche Umstände begünstigt zu den festen Plätzen zu entfliehen, wo sie ihren Landsleuten die traurige Bot- schaft von dem Untergang des Narus mit seinem ganzen Heer ver- kündigten. Die Deutschen feierten unterdeß große Freudenfeste. Die gefange- nen Kriegsobersten wurden, wie Opferthiere, den Göttern zu Ehren ab- geschlachtet, andere Gefangene an Bäume aufgehängt oder als Sklaven vertheilt. Dieses letztere Loos traf namentlich viele vornehme Römer. Noch vierzig Jahre später wurden einige derselben von ihren Landsleu- ten nach einem Treffen im Hessischen aus ihrer langen Knechtschaft be- freit. Der Kopf des gefallenen Varus ward den Römern zum gräß- lichen Wahrzeichen übersendet. Besonders übel ging es den römischen Sachwaltern, die so oft mit ihren glatten Zungen das Recht verdreht hatten. Einem solchen wurde die Zunge mit glühenden Nadeln durch- stochen, wobei man ihm höhnend zurief: „Nun züngle, du Schlange!" Dieser Sieg, der unserem Vaterlande Freiheit und Selbständigkeit gerettet hat, ist im Jahr 9 nach Christi Geburt erfochten worden. Hermann begnügte sieb aber nicht damit, nur den Varus geschla- gen zu haben, er eroberte und zerstörte auch alle römischen Festen, die diesseits des Rheins waren, und hörte nicht auf, bis er an den Ufern dieses Stromes stand. Weiter ging er nicht; er hatte nur den vater- ländischen Boden von den fremden Unterjochern befreien wollen. In Rom aber glaubte man ihn schon auf dem Wege nach Italien, und der alte Schrecken vor den Cimbern und Teutonen, die hundert Jahre vorher zuerst den Römern deutsche Tapferkeit und Waffen fühlen ließen, erneuerte sich. Der Kaiser Augustuö, der sich sonst wohl zu fassen wußte, verlor diesmal alle Besinnung, rannte mit dem Kopf gegen die Wand und rief dabei aus: „Varus, Varus, gib mir meine Legio- nen wieder!"

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 290

1854 - Stuttgart : Hallberger
290 137. Völkerwanderung. (375—476 nach Christi Geburt.) Im Jahr 395 nach Christi Geburt theilte Thevdosius der Große, der letzte fromme und kraftvolle römische Kaiser, sein gewaltiges Reich unter seine beiden Söhne. Der eine, Honorins, bekam den abend- ländischen Theil und wohnte in Rom. Der andere, Arkadius, erhielt den morgenländischen Theil und nahm seinen Sitz in Constantinopel. Das letztere Reich bestand noch über tausend Jahre; das erstere nicht mehr volle hundert. Längst schon waren deutsche Völker an den Grenzen des römischen Reichs gelagert, wie die Gothen in Südruß- land am schwarzen Meere, die Alemannen an der obern Donau, und die Franken am untern Rhein, und warteten auf eine gute Gelegenheit, über die blühenden Fluren des reichen Römerlandes her- zufallen und sie einzunehmen. Diese Gelegenheit ließ Gott nun kom- men. Das Alte sollte untergehen, und neue Völker sollten das Evan- gelium kennen lernen, nachdem sie den Römern gethan hatten, wie einst die Israeliten den bösen Kananitern hatten thun müssen. — Von Morgen her kam (375) ins südliche Rußland ein wildes Volk heran, die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haar, schmutzig gelber Gesichtsfarbe, schiefen Augen, breitschulterig und klein von Leibe, und so fürchterlich wild, als sie häßlich von Ansehen waren. Von ihren Pferden waren sie fast unzertrennlich. Sie aßen, tranken und schliefen daraus. Wurzeln und rohes Fleisch waren ihre Speise. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie in Karren mit sich. So jagten sie durch die Welt von Land zu Land, raubten, sengten und mordeten, und jagten die Völker vor sich her, wie ein Wolf die Heerde. Zuerst stießen sie auf die Gothen. Ein Theil derselben, die Westgothen, floh ins römische Reich, durchzog einige Zeit nachher plündernd das schöne Italien, und ließ sich endlich in Spanien und dem südlichen Theil des heutigen Frankreichs nieder. Ein wilder Haufen nach dem andern drang plündernd in Italien ein, das so manches Jahrhundert die ganze gebildete Welt beherrscht hatte, und die schwachen Kaiser konnten es nicht hindern. Ja, am Ende setzten deutsche Völker, die Heruler und Rugier, gar den letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus ab und machten ihren Fürsten Odoaker zum König von Rom. Der wollte aber nicht einmal in der armen, fast ganz verwüste- ten Stadt wohnen; so verachtet, so verfallen war das einst so mäch- tige Rom! Da war es ihr ergangen wie all den Städten und Län-

5. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1

6. Deutsche Geschichte - S. 10

1912 - Halle a.S. : Schroedel
10 2. Die Hunnen, der Schrecken Europas. 375. Die Hunnen waren ein rohes Nomadenvolk aus den Steppen Asiens und gehrten zur mongoli-schen Rasse. Ihr gedrungener Krper und ihre starken Glieder strotzten von Kraft. Auf dem fetten Nacken sa ein dicker Kopf. Das Gesicht war breit, die Nase platt; die Backenknochen traten stark hervor, und die Augen standen schief; das Haar war schwarz und struppig. Die Kleider wurden aus Fellen zusammengefgt und solange getragen, bis sie in Fetzen vom Leibe fielen. Die Nahrung der Hunnen bildeten Wurzeln und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Huser mieden sie wie Grber; dagegen waren sie von ihren kleinen, aber flinken Pferden unzertrennlich: sie aen und tranken, kauften und verkauften, ratschlagten und schliefen wohl gar auf ihnen. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder fhrten sie auf Ochsenkarren nach. In im geheuren Schwrmen und mit dem Schlachtruf hui! hui!" ritten diese Menschen an den Feind heran und berschtteten ihn mit einem Hagel von Pfeilen. Wichen die Gegner vor ihnen zurck, so kamen sie herangesprengt, warfen ihnen Schlingen um den Hals und tteten sie; rckten die Feinde aber vor, so verschwanden sie so eilig, wie sie gekommen waren. 3. Die Westgoten weichen vor ihnen ins rmische Reich aus. Die Hunnen strzten sich zunchst auf die Ostgoten. Diese waren bald unter-werfen und muten den Siegern als Bundesgenossen folgen. Nun drangen beibe Volker vereint gegen die Westgoten vor. Da sank biesen der Mut. Ohne einen Kamps zu wagen, zogen sie mit Weib und Kind sdwrts. So kamen sie an die Donau. Auf dem andern Ufer des Stromes begann das rmische Reich. Ihr Bischof Wlfila begab sich zum Kaiser und bat um Wohnsitze fr die Vertriebenen. Zwar waren dem Kaiser die fremden Gste nicht angenehm; doch erlaubte er ihnen, sich im heutigen Bulgarien niederzulassen. In der neuen Heimat erging es den Westgoten anfangs schlimm genug ; benn die Rmer gaben ihnen nicht einmal soviel Nahrungsmittel, da sie ihren Hunger stillen konnten. Eine solche Behandlung aber lieen sie sich nicht lange gefallen. Voll Zornes ergriffen sie die Waffen, schlugen den Kaiser Valens bei Abrianopel (378) und verwsteten einen Teil der Balkanhalbinsel. Zum Glck kam nach zwei Jahren ein andrer Kaiser auf den Thron. Er hie Theobfius. Der neue Herrscher behandelte die Goten sreunblicher und sorgte bafr, ba sie bessere Wohnsitze erhielten. So gab es wieber fr einige Zeit Ruhe im Lande. 4. Alarich, der Westgote, zieht ins westrmische Reich. Theodosius teilte 395 das Reich unter seine beiden Shne. Der eine erhielt den Westen mit der Hauptstadt Raveuua, der andre den Osten mit der Hauptstadt Konstantinopel. Seitdem unterschied man ein west- und ein vstrmisch es Reich. Der junge ostrmische Kaiser wollte die unbequemen Goten gern los sein und schickte sie in das westrmische Land. So fielen sie unter ihrem jugendlichen König Alarich in Italien ein und rckten schlielich vor Rom. Die Stadt, die seit langer Zeit keinen Feind mehr vor ihren Toren gesehen hatte, wrbe eingeschlossen. Bali) waren die Lebensmittel ausgezehrt. Eine furchtbare Hungersnot brach aus, und Tausende starben dahin. Erst als die

7. Deutsche Geschichte - S. 12

1912 - Halle a.S. : Schroedel
12 In ihrer groen Not hatten die Rmer alle Truppen aus Britannien zurckgezogen. Darum wurden die Bewohner bald von den ruberischen Pikten und Skoten von Norden her heimgesucht. Sie riefen deshalb die Ringeln und die Sachsen, die im heutigen Schleswig wohnten, zu Hilfe Diese setzten hinber, wurden aber aus Helfern bald Herren des Landes So gtng auch Britannien dem rmischen Reiche gnzlich verloren (449). er rs 6' Ama, die Gottesgeiel, und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. 451. Um das Jahr 450 war das westrmische Reich bis ans stalten und einen Teil von Gallien durch Germanen b e f e tz t. der diese Lnder ergo sich pltzlich eine hunnische Sturzwelle. Die Hunnen hatten inzwischen als Nomadenvolk gegen siebzig Jahre in den Steppen zwischen Donau und Wolga mit ihren Herden gelebt. Da wurde mg 6er alle ihre Stmme. Trotz seiner kleinen Gestalt aemte dieser Mongole eine groe Tatkraft. Er lebte sehr einfach, und auf seinen Xilch kamen nur hlzerne Gefe. Bald zitterten Könige und Fürsten vor dem gewaltigen Manne, und die Leute nannten ihn Gottesgeiel." Attila fate den khnen Plan, fein Reich bis an den Ozean auszu-dehnen. So zog er mit einem ungeheuren Heere westwrts. Die Donau zeigte ihm den Weg. Alle Könige, auf deren Reiche er unterwegs stie, muten steh ihm unterwerfen. Bei Mainz berschritt er den Rhein. Die schnen Städte an diesem Strome wurden von seinen wilden Scharen zerstrt. Wohin der Fu feines Pferdes trat, da wuchs kein Gras mehr, sagten bte Leute. '' 1 9 Schon stand Attila mitten in Gallien. Dort aber stellten sich ihm Rmer und Westgoten entgegen. Auf den Katalannifchen Feldern bei Chalons an der Marne kam es 451 zu einer mrderischen Schlacht. Siele. Tausende fielen; auch der tapfere Westgotenknig lag unter den Toten. Aber Attila wurde besiegt und mute abziehen. ^ Mar das Abendland vor der Hunnenherrfchaft getrotz dieser Niederlage fiel Attila im folgenden Jahre in Italien etn und verwstete die Poebene. Ihre Bewohner ergriff Angst und Schrecken. Viele von ihnen flchteten auf die kleinen Inseln eines Strandsees an der Kste des Asiatischen Meeres und bauten sich dort an. So entstand die spter so mchtige Stadt Ven edi g. .der die Poebene kam Attila nicht hinaus. In seinem Heere brach nmlich eine schlimme Seuche aus. Ganze Scharen seiner Krieger sanken dahin. Deshalb trat er den Rckzug an. Schon ein Jahr spter starb er eines pltzlichen Todes. Sein gewaltiges Reich zerfiel bald, und die Hunnen verloren sich in den Steppen Sdrulands. 7. Das Ende des westrmischen Reiches. Odoaker König von Italien. 476. Die westrmischen Kaiser spielten schon lange eine hchst traurige Rolle; sie waren nicht einmal mehr Herren von Italien. Dort fhrten die Huptlinge ihrer Sldnerscharen das Regiment. Ihnen mute der Kaiser stets den Willen tun, sonst setzten sie ihn ab oder brachten ihn gar um.

8. Deutsche Geschichte - S. 26

1912 - Halle a.S. : Schroedel
26 dringenden Augen. Nach der frnkischen Sitte seiner Zeit trug Karl das Haar kurz, und die Oberlippe bedeckte ein Schnurrbart. Karl war mig im Essen und Trinken. Er hatte seinen Krper durch stndige bung im Reiten, Jagen und Schwimmen gestrkt, und das gab ihm eine gewaltige Arbeitskraft. Die war aber auch ntig fr alle die groen Aufgaben, die sich der Herrscher stellte. Besonders lag ihm eine feste Ordnung des Reiches am Herzen. Eine solche aber konnte er nur durch-fhren, wenn seine Gren-zen gesichert waren. 2. Die Kriegszge Karls, besonders die Sachsenkriege (772 bis 804). Nun saen ringsum angriffslustige Vl-ker. Die Araber hatten ihre feindlichen Absichten noch nicht aufgegeben, vom heutigen Ungarn her unter-nahmen dieavaren fnrcht-bare Raubzge, im Osten drohten die Slaven und endlich im Nordosten die heidnischen Sachsen. Sie alle achteten die Grenzen feines Reiches nicht, sondern machten fortwhrend ver-heerende Plnderungszge in sein Gebiet. Als die bsesten Nach-barii erschienen ihm die Sachsen. Diese bewohnten die Norddeutsche Tiefebene zwischen Rhein und Elbe und waren noch Heiden. Sie schieden sich in eine Anzahl kleiner Stmme, die oft miteinander im Streit lagen; nur in ihremhasse gegen die Franken waren sie einig. Dieser Ha wuchs noch, als ihre Nachbarn den alten Gttern untreu wurden und zum Christentum bertraten. Unaufhrlich machten seitdem die Sachsen Einflle in das frnkische Gebiet, plnderten die Landschaften und fhrten die Menschen in die Sklaverei. Auf dem Reichstage zu Worms im Jahre 772 lie Karl den Krieg gegen die Sachsen beschlieen. Gewi dachte er damals nicht, da er mehr als dreiig Jahre brauchen wrde, um sie ganz zu unterwerfen. Im Anfang schien ihm die Arbeit leicht. Er nahm die Feste Eres-brg und zerstrte das heidnische Hauptheiligtum, die Jrminsule. Die schlechtgeordneten Scharen der Sachsen konnten gegen seine wohlgebten

9. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 35

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
13. Unsere Gegenden zur Zeit der schsischen Kaiser. 35 machte er zinspflichtig. Viel Blut ist gewi auch hier geflossen, und jede Scholle Erde, auf der nun seit Jahrhunderten deutsches Sebeit krftig gedeiht, ist davon getrnkt. Aber nicht umsonst; die etat,-die damals ausgestreut wurde, deutsche Sitte und deutsches Volkstum, hat reichlich Frchte getragen. c. Heinrich besiegt die Ungarn 933. Inzwischen waren die 9 Jahre Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen. Und als sie im folgenden Jahre wieder ihre Gesandten schickten, um den Tribut einzufordern, muten diese mit leeren Hnden abziehen. Da sattelten schnell die Reiterscharen der Ungarn, und unermeliche Schwrme brachen in Thringen ein, das sie im Winter 932 auf 933 verheerten. Als dann Thringen die groe Zahl der Feinde nicht lnger ernhren konnte, brach ein Teil des Heeres weiter nach Westen auf, um von einer andern Seite in Sachsen einzufallen. Schon hatte Heinrich auch ein starkes Reiterheer aus Sachsen und Thringen gesammelt und erwartete die Ungarn an der Grenze Sachsens. Als er erfuhr, da der eine Teil der Ungarn nach Westen gezogen war, lie er diesen zuerst angreifen. In einer blutigen Schlacht fielen die Fhrer der Feinde, und ihre Scharen zerstoben nach allen Seiten. Viele kamen vor Frost um, andere starben vor Hunger. Den greren Teil des Ungarnheeres, der im Osten zurck-geblieben war, schlug Heinrich bei einem Orte Ria de. Zuerst schickte er eine Abteilung leichtbewaffneter thringischer Futruppen mit wenigen Reitern vor, um die Ungarn zu tuschen und heranzulocken. Und dann, als die Ungarn nahe genug heran waren, warf er sich mit seinen gepanzerten Scharen auf sie. Mit dem Schlachtrufe: Kyrie eleison! strmten sie in festgeschlossener Masse, Schildrand neben Schildrand, gegen die Ungarn vor. Diesem Angriff hielten sie nicht stand; sie wandten sich zur Flucht, und Heinrich eroberte ihr Lager. der die Orte, wo die beiden Schlachten des Jahres 933 gegen die Ungarn geschlagen wurden, wei mau nichts nheres. Die Besiegung des westlichen Ungarnheeres verlegen einige Forscher ins Geschling bei Sondershausen, doch lt sich ein sicherer Beweis dafr nicht erbringen. Als Hauptquellen fr diesen Krieg gelten die Berichte des Widukind, eines Mnches aus Corvey, der sich zeitweilig am Hofe Ottos I. aufhielt, dessen Tochter Mathilde er sein Werk Schsische Geschichten" widmete, und des Liudprand, des spteren Bischofs von Kremona, der auch eine Zeitlang am Hofe Ottos I. lebte und von 958964 sein Geschichtswerk Buch der Vergeltung" schrieb. Liudprand nennt als Schauplatz der Hauptschlacht Merseburg, Widukind Riade. Diese Angaben lassen sich nun so vereinen, da man annimmt, Liudprand gibt den Ort der Schlacht nur ungefhr, 3*

10. Geschichte der Provinz Sachsen - S. 14

1906 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
14 5. Untergang des Thringerreichs 531. Westgrenze die Oker war. Jrminfried rckt ihm entgegen und er-wartet ihn auerhalb seines Reiches bei Ronneb erg, in der Nhe der heutigen Stadt Hannovers) Um den Angriff der zahlreichen und gefrchteten frnkischen Reiter unwirksam zu machen, lt er vor seiner Front Fallgruben ausheben. Zwei Tage kmpfen die Gegner unter beiderseitigen groen Verlusten; am dritten Tage tritt Jrminfried den Rckzug an und zieht sich bis an die Oker zurck, wo er von neuem von den Franken angegriffen wird. Die Schlacht ist sehr blutig, schlielich aber siegen die Franken. Jrminfried flieht und zieht sich nach seiner festen Knigsbnrg Burgscheidungen zurck. Die Frauken sind zunchst auer stnde, ihm zu folgen; die groe Anzahl ihrer Verwundeten ntigt sie, zuerst fr deren Heilung zu sorgen. Sie errichten daher hier ein festes Lager und beraten sogar, ob sie Jrminfried weiter verfolgen oder in die Heimat zurck-kehren sollen. Jedoch beschlieen sie, den Krieg fortzusetzen, aber die Hilfe der Sachsen zu erbitten, die auch mit den Thringern verfeindet waren. _ Fr den Fall siegreicher Hilfe versprechen sie ihnen ganz Nordthringen bis zur Unstrut. Die Sachsen sind bereit, auf einen solchen Vertrag einzugehen. Sobald Theodorich diese Nachricht er-halten hat, tritt er mit seinen inzwischen ausgeruhten und geheilten Truppen den Marsch nach Sden an. der Eisleben und Querfurt erreicht er die Unstrut und zieht nun auf dem linken User hinab, um bei Carsdorf den Flu zu berschreiten und auf dem rechten Ufer, Burgscheidungen gegenber, einen Lagerplatz zu suchen und von hier aus gegen die Burg vorzugehen. Auf die Kunde von der Annherung, des frnkischen Heeres eilt Jrminfried mit einem groen Teile seiner Krieger den Feinden entgegen und sucht sie am berschreiten des Flusses zu hindern. Es entspinnt sich ein wtender Kampf, in dem die meisten Thringer erschlagen werden. Mit einer kleinen Schar gelingt es Jrminfried, nach Burgscheidungen zu entkommen. Die Franken berschreiten nun den Flu und schlagen der Feste gegenber ein Lager auf. Die Burg gleich zu strmen, wagen sie nicht, weil sie selbst starke Verluste gehabt haben. Sie begngen sich daher, die Feinde zu beobachten und die schsische Hilfe zu erwarten. Endlich kommt diese, und gleich am andern Morgen gehen die Sachsen gegen die Burg vor. Vor den Toren derselben kommt es zu einem blutigen Ringen, in dem aber keiner der Gegner einen Erfolg davon trgt; die Thringer ziehen sich am Abend in ihre Festung, die Sachsen in ihr Lager zurck. Aber in einer der folgenden Nchte gelingt es den Sachsen, die Burg zu erstrmen. Jrminfried entkommt zwar mit den Seinen, wird aber 534 auf Anstiften des Frankenknigs in Zlpich ermordet. *) So Grler in der Zeitschr. f. Thr. Gesch." N. F. Xi. und den Mansfelder Blttern" u. a. Andere Forscher wie Lorenz (in der Zeitschrift f. Thr. Gesch." N. F. Vii. 1891) nehmen die Ronneberge a. d. Unstrut als Schlachtort an, doch mit wenig Wahrscheinlichkeit.
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