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1. Illustrierte Geographie und Geschichte von Württemberg - S. 28

1901 - Stuttgart : Lung
— 28 — einen Zuwachs an Land mit 160 090 Einwohnern, nämlich die Herrschaft Wiesensteig, die Abtei Wiblingen, die Grafschaft Schelklingen und die Städte Biberach und Waldsee. Außerdem wurden der Oberhoheit Württembergs die Ge- biete mehrerer benachbarter fürstlicher und gräflicher Häuser, die wie Württemberg früher unmittelbar unter dem Kaiser gestanden waren, zugeteilt, so die Hohen- lohe'schen Fürstentümer, die Grafschaft Limpurg, die oberschwäbischen Besitzungen des Fürsten von Thurn und Taxis, der Fürsten von Waldburg und der Grafen von Waldburg, Aulendorf und andere mehr. Noch im gleichen Jahre mußte der König dem Kaiser Napoleon gegen Preußen und im Jahre 1809 gegen Österreich Heeresfolge leisten. Eine neue Gebiets- Vergrößerung mit 11000 Einwohnern belohnte Würt- Lembergs Dienste im öster- reichischen Kriege. — (Der im eigenen Lande in Mergent- h e i m ausgebrocheneausruhr wurde durch Militär unterdrückt und hatte für die Stadt und ihre Bewohner harte Strafen zur Folge). Bayern trat im Jahre 1810 an Württemberg ab die Landgerichte Tettnang,Buchhorn(jetzt Friedrichs- Hafen), Wangen, Ravensburg, Leut- kirch, Söflingen, Geislingen, Albeck, Elchingen, Crailsheim und die Stadt Ulm, ferner die Oberhoheit über mehrere fürstliche, gräsliche und ritterschaftliche Besitzungen. Inner- halb 7 Jahren war die Bevölkerung Württembergs von 650000 ans 1400000 Seelen gestiegen und das Land von rund 200 auf 354 Ouadratmeilen angewachsen. Während der zwei fol- genden Friedensjahre (1810 bis 1812) suchte Friedrich das Wohl des Landes zu fördern; auch auf die Kirche und Schule erstreckte sich seine Thätigkeit. Im Jahre 1811 wurde das Schullehrerseminar in Eßlingen und im Jahre 1812 für die katholische Kirche eine eigene Hochschule und ein Priesterseminar zu Ellwangen errichtet (später nach Rottenburg verlegt). An dem Kriege Frankreichs gegen Rußland (1812) mußte sich Württemberg wiederum mit 15 000 Mann beteiligen, von denen im folgenden Jahre kaum 300 zurückkehrten. Noch einmal, im Kriege der Verbündeten (Preußen, Öfter- reich, Rußland und England) gegen Frankreich, mußten unsere Truppen, 12 000 Mann stark, unter Napoleons Fahnen fechten, bis nach der Schlacht bei Leipzig (16.—18. Okt. 1813) Friedrich mit den übrigen Rheinbundsfürsten sich von Napoleon lossagte und zu den Verbündeten übertrat. Unter der Anführung des Kronprinzen Rönig Friedrich I.

2. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 78

1909 - Bamberg : Buchner
78 Neue Geschichte. auch Sachsen wiedergewonnen. Der Sieger bezieht seine Winterquartiere in Leipzig. Im Jahre 1761 zieht er nach Schlesien, wo er im festen Lager von B un z e l w i tz den mittlerwiele vereinigten sterreichern und Russen (zusammen 125000 Mann) unter Laudon und Buturliu gegenberliegt, die aber nichts Entscheidendes gegen ihn wagen (August bis Mitte Sep-^mber 1761). Allein Friedrich ist sehr erschpft; auch entzieht ihm Eng-a land seine Hilfsgelder'. Da stirbt Kaiserin Elisabeth (5. Januar 1762). ~ Ihr Sohn und Nachfolger Peter Ttl, ein Bewunderer des Preuenknigs, --^-schliet mit den Preußen Frieden und Bndnis (Mai 1762). Infolgedessen tritt auch Schweden vom Krieg zurck (Mai 1762). Peter Iii. wird brigens bald darauf von seiner Gemahlin entthront (Juli 1762), und diese, Katharina Ii. (17621796), ruft ihre Truppen aus Fried-richs Heer ab. Doch verhelfen dieselben durch ihr Nichteingreifeu in die Schlacht Friedrich noch zu einem Sieg der Daun bei Burkersdorf (2. Juli 1762). Im Herbst desselben Jahres schlgt Prinz Heinrich von Preußen, des Knigs Bruder, die sterreicher und die Reichstruppen bei Freiberg i. S., und im November ziehen die Franzosen ^ aus Deutsch-laud ab. sterreich selbst ist aber auch vollstndig erschpft. Und so mute sich denn, so ungern sie es tat, Maria Theresia zum Frieden mit ihrem groen Gegner, oder, wie sie Friedrich d. Gr. nannte, mit dem 1763 Ungeheuer" bequemen. Auf Schlo Hubertusburg bei Dresden ver-Sichtete sie zum drittenmal auf Schlesien (13. Februar 1763), wogegen Preußen fr Sachsen und das Reich den status quo ante anerkennt. Weder Franzosen noch Russen noch Schweden hatten einen Gewinn von ihrer Teilnahme an diesem Krieg. Frankreich hatte im Gegenteil seine amerikanischen Besitzungen Kanada und Florida an England verloren, während Deutschland, das erstemal seit einem Jahrhundert, nichts von seinem Gebiet an die Fremden verloren hatte. So hob sich denn auch durch die Taten Friedrichs d. Gr. das deutsche Nationalgefhl. Man sprte, da Preußen Hort und Halt des Deutschtums sei. 7. Beiden, Preußen und sterreich, hatte der Krieg schwere Wunden ge-schlagen. sterreich trug einen Kriegsschaden von fast 300 Millionen Gulden und 1 Der Abgang des lteren Pitt (1761), des bisherigen Leiters der englischen Politik, bewirkte diesen Wechsel, und zudem war auch der neue König von England, Georg Iii., (17601820), den Preußen weniger hold, als sein Vorgnger Georg Ii. (17271760) und wollte Friedrich d. Gr. sogar zum Frieden mit sterreich und zu Gebietsabtretungen an Maria Theresia zwingen. 2 Gegen sie hatte der Herzog Ferdinand von Braunschweig seit 1759 bald mit, bald ohne Erfolg in Westdeutschland gekmpft.

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 118

1909 - Bamberg : Buchner
118 Neue Geschichte. in der Nacht1 stiegen sdlich von Leipzig (Pegan) drei weie, und gleich darauf nrdlich (Halle) vier rote Raketen auf, und am 18. Oktober, morgens 9 Uhr, ertnten drei Stckschsse zur Einleitung einer fnfstndigen Kanonade auf die franzsische Stellung. Dann Gesamtangriff der Verbndeten und ihr vlliger Sieg. Napoleon wird nach Leipzig hinein-geworfen. Die Sachsen und Wrttemberger treten in offener Feldschlacht zu den Verbndeten ber2. Am 19. Oktober erfolgte der Sturm auf Leipzig. Napoleon hatte vergebens um freien Abzug gebeten. Um 10 Uhr morgens verlie er die Stadt. Der König von Sachsen, Friedrich August, gert in Gefangenschaft. Um 1 Uhr zogen die drei Monarchen in die Stadt ein8. Aber an eine regelrechte Verfolgung des Feindes dachten sie nicht, und so gelangte Napoleon mit dem Rest seines geschlagenen Heeres fast unbehelligt der Weienfels, Naumburg, Ksen, Eckartsberga und Weimar nach Erfurt. Von da aus wollte er das Kinzigtal und den Main gewinnen. Auch dies gelang seinem Feldherrngenie. Bei Hanau schlgt der Flchtling die Bayern unter Wrede (28. bis 31. Oktober 1813) glnzend, berschreitet die Kinzig und gelangt mit 70000 Mann und 200 Geschtzen der Frankfurt (1. November 1813) nach Mainz und der den Rhein, während die Verbndeten erst am 5. November in Frankfurt eintrafen. 14. Bis der den Rhein hinaus Napoleon verfolgen und ihn vom Throne strzen, das wollten Friedrich Wilhelm Iii. und Franz I. nicht. Sie hielten einen Einfall in Frankreich sogar fr ein tollkhnes Wagnis. Nur im Hauptquartiere Blchers war man gegenteiliger An-ficht und schalt der die Friedensschufte, die den Galgen verdienten". Blcher wollte Napoleon keine Zeit zu weiteren Rstungen lassen. Eigen-mchtig rckte er zunchst der Gieen an den Rhein. Hier aber mute er stehen bleiben. Um einen weiteren Vorsprnng zu gewinnen, schlug Napoleon einen Kongre zu Mannheim vor. der seine wahren An-und Absichten lie er jedermann im Dunkel. Dies bentzte die Kriegs-Partei. Sie berredete den Zar Alexander I. wie im Frhjahr zur Fort- 1 An diesem Tag, einem Sonntag, war nicht gekmpft worden, da Napoleon durch einen Parlamentr Rumung aller Festungen bis zum Rhein, Abtretung Jllyriens und die Unabhngigkeit Spaniens, Hollands und Italiens angetragen hatte. Doch half ihm dies nichts mehr. 2 Daher der franzsische Ausdruck Saxouade" fr eine Treulosigkeit. 3 Bayern hatte sich schon am 8. Oktober im Vertrag von Ried vom Rhein- bnnd losgesagt und war als gleichberechtigte Macht in die Reihen der Verbndeten, eingetreten. 384

4. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 91

1909 - Bamberg : Buchner
Franz Ii. 91 innerte stark an seinen Ahn Friedrich Iii., mit dem er auch die feste ber-zeugung von sterreichs Vorrecht auf die Weltherrschaft teilte. Er war ein Brgerfreund, aber keineswegs gewillt nach dem Willen des Volkes zu regieren. Eigensinnig und eigenliebig hielt er an seiner unumschrnkten Herrschergewalt fest. Eigene Gedanken hatte er nicht, aber wer selbstndige Gedanken mit Bezug auf die ffentlichen Zustnde uerte, der hatte unter seinem Argwohn zu leiden. Neigung und Sinn fr das Kriegswesen fehlten ihm. 2. So war Franz Il, dem als erste Aufgabe der Reichskrieg 1792 gegen Frankreich zufiel. Am 19. August 1792 begann der Feldzug. Unter dem Oberbefehl des Herzogs Karl Ferdinand von Braunschweig berschritten die kaiserlichen und preuischen Truppen die franzsische Grenze. Die Zurckgabe von Elsa-Lothringen sollte der Kampfpreis sein. Aber die Deutschen muten schon in der Champagne vor den Franzosen unter Kellermann, Dnmouriez und Custiue wieder umkehren (September 1^92), und am21. Oktober kapitulierte die erste Festung des Reiches, Mainz, vor Custiue. Die Mainzer aber erfate ein Freiheitstaumel. Sie wollten Franzosen werden. Und der Nationalkonvent beschlo, sie und alle Deutschen links des Rheins in die Segnungen der Revolution einzusetzen" (Dezember 1792). Aber schon im Sommer 1793 eroberten die Preußen Mainz, während die sterreicher den Franzosen Belgien und Holland ent-rissen, das sie unter Dumouriez erobert gehabt hatten. Weiteres geschah jedoch nicht. Auch der geplante Vormarsch auf Paris unterblieb, vielmehr konnten die Franzosen mhelos die Rheinpfalz besetzen. Erbittert legte deshalb der Herzog von Braunschweig seinen Oberbefehl nieder (Januar 1794). Sein Nachfolger, Feldmarschall von Mllendorff, nahm den Franzosen zwar Kaiserslautern weg und drngte sie hinter die Vogesen (Mai 1794), half aber den sterreichern in Belgien nicht, wo die Franzosen unter Jourdau wieder siegreich vorgedrungen waren. So ging Belgien dauernd verloren (Juli 1794). Im Herbst 1794 ging Mllendorff wieder der den Rhein zurck und berlie Cln, Bonn und Coblenz den nachrckenden Franzosen. Diese eroberten 1795 unter Pichegru auch noch Holland. Preußen aber, dem die Teilungen in Polen nher am Herzen lagen als die Verteidigung der Reichsgrenze gegen den Reichs-feint), schlo mit der Republik Frankreich den Sonderfrieden von 1795 Basel (April 1795). Eine Abgrenznngs- oder Demarkationslinie^ 1 Nach Sden hin war dies wesentlich die Mainlinie. 357

5. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 105

1909 - Bamberg : Buchner
Napoleon I. 105 sein." Da Preußen nicht abrstete, so erschien Napoleon selbst mit 100000 Mann frischer Soldaten als leibhaftige Kriegserklrung. Doppel-Niederlage der Preußen bei Jena und Auerstdt (14. Oktober 1806) 180 durch Napoleon und Davot nach einem raschen Vorsto der Franzosen von Mainz her mainanfwrts und der Hof saaleabwrts. Un-rhmliche Flucht der preuischen Truppen, die seit Friedrich d. Gr. auf ihren Lorbeeren ausgeruht hatten. Einzug Napoleons in Potsdam und Berlin (27. Oktober 1806) \ Hastige bergabe fast aller preuischen Festungen an die Franzosen Am 12. November verkndet Napoleon der Welt: Die preuische Monarchie ist in nimier Gewalt." Die knigliche Familie war nach Knigsberg und von da nach Memel geflohen. Um die heranrckenden Russen aufzuhalten, erklrte Napoleon die Polen fr frei; denn er habe die Teilungen Polens nie gebilligt und werde als Kaiser der Franzosen den nationalen Thron Polens gerne wieder er-stehen sehen. Ferner verhngt er von Berlin ans gegen England die Kontinentalsperre^ und schliet mit der Trkei ein Bndnis gegen Rußland, so da dieses seine Truppen teilen mute. Die Russen zogen sich vor Napoleon hinter den Narew zurck, alles hinter sich verwstend. Die Franzosen litten deshalb bei ihrem Vormarsch schrecklich unter dem Hunger, auch blieben sie in dem morastigen Gelnde fast stecken. Napoleon mute Halt machen. Von Elbing bis Warschau bezog er seine Winterquartiere. Erst im Februar 1807 macht er einen Vorsto gegen Norden und erreicht die Russen unter Bennigsen bei Eylau. Die zweitgige 1807 blutige Schlacht blieb unentschieden (7. und 8. Februar 1807). Napoleon zog sich an die Passarge zurck und wollte nun mit Preußen wegen des 1 Auf dem Marsch nach Berlin hatte Napoleon das Siegesdenkmal auf dem Robacher Schlachtfeld einreien lassen. Von Potsdam aus schickte er Stock und Degen Friedrichs d. Gr. nach Paris, von Berlin aus die Siegesgttin auf dem Brandenburger Tor. 2 Nur Grandenz, Kolberg, Kosel und Glatz hielten sich standhaft. Auch Dauzig kapituliert^erst am 25. Mai 1807. 3 Bei Trafalgar hatte Nelson die vereinigten Flotten der Franzosen und 1805 Spanier vernichtet; allerdings dabei den Heldentod gefunden (21. Oktober 1805). Ferner beunruhigten die Englnder fortwhrend die italienischen Gewsser. Zur See konnte Napoleon den Englndern nicht beikommen. Daher beschlo er ihren Handel nach dem Kontinent zu vernichten, um so, durch die Schdigung des englischen Kapitals, dieses Handelsvolk zum Frieden mit Frankreich zu ntigen. Die englische Einfuhr in die Lnder im Westbecken des Mittelmeeres, in die Lnder am Atlantischen Ozean (und an der Nord- und Ostsee, soweit sie französisch, hollndisch und preuisch waren) wurde gesperrt, und diese Kontinentalsperre von Napoleon streng berwacht. Trotzdem wurde viel eingeschmuggelt. 371

6. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 116

1909 - Bamberg : Buchner
116 Neue Geschichte. Diese konnten die berlegenen Heere der Verbndeten am bergang der den Strom nicht hindern, und Ende April hatte Wittgenstein die Linie Kthen-Halle, Blcher die Linie Halle-Altenburg besetzt. Auf beide stt 1813napoleon und besiegt sie bei Ltzen und Grogrscheu (2. Mai 1813). nckzg^der Verbndeten der die Elbe bis in die Lausitz. Einzug Napoleons in Dresden. Verfolgung der Verbndeten, und ihre zweite Niederlage in der Doppelschlacht von Bautzen und Wnrschen (20. und 21. Mai 1813) \ Rckzug der Verbndeten der die vielen Flulufe bis an die Oder, von wo sie neun Wochen zuvor im Vorgefhl des Sieges ausgezogen waren. Doch ging es nach Napoleons eigener Ansicht mit seinem Rekrutenheer und seiner schwachen Reiterei auch nicht so weiter mit Siegen, und er wnschte den Frieden. 'Htte er aber diesmal die Schwche seiner Gegner gekannt, htte er seinen Vertrauten Duroc noch gehabt, so htte er wohl mit aller Kraftanstrengung noch einen letzten entscheidenden Schlag gefhrt, der die Russen hinter die Weichsel gejagt und Preußen vollends zerschmettert htte. Statt dessen bequemte er sich zu dem Waffen-stillstand von Poischwitz (4. Juni bis 26. Juli 1813)2," der ihm durch sterreichs Vermittlung einen ehrenvollen Frieden bringen sollte. Whrend der Waffenruhe hlt er glnzenden Hof in Dresden. Aber der Emporkmmling sah zu verchtlich auf Habsburger und Hohenzollern, auf Russen und Englnder herab, als da er ihnen irgendwelche Zugestand-nisse gemacht htte. Und so wies er auf einem Konl^H__4^Pi^A (5. Juli bis 11. August) die Hauptforderungen seiner Gegner: Wieder-Verteilung Polens; Auflsung des Rheinbunds; Wiederherstellung Preuens und Herausgabe der sterreichischen und norddeutschen Seekste barsch zurck. Dies hatte auch die sofortige Kriegserklrung sterreichs zur Folge (11. August 1813), das nun, bereits gerstet, im Verein mit Rußland, Preußen, England, Schweden und Spanien die Feindseligkeiten gegen Napoleon aufnahm. 13. Russen, Preußen und sterreicher hatten Napoleons 350000 Mann und 1200 Geschtzen 490000 Mann und 1467 Geschtze entgegenzustellen und bildeten drei Heere: eine bhmische Armee unter Schwarzenberg; 1 In Markersdorf, das zum Schlachtfeld Wurschen gehrte, schlug 50 Schritt hinter Napoleon, als er mit seinem Gefolge um eine Straenbiegung ritt, eine Kanonenkugel ein, die hart an ihm vorbeigesaust war. Statt semer traf sie den fachst-schen General Kirchner, der sofort tot war, und den franzsischen Marschall Duroc der bald darauf in einem Bauernhaus starb. Duroc war erst 40 Jahre alt und nach dem Gestndnis Napoleons sein bester Offizier und einziger Freund. 2 Verlngert noch bis zum 10. August. 382

7. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 33

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 33 ausgerufen, bricht nach Konstantinopel auf und besteigt, da sein Vetter auf dem Marsche gegen ihn stirbt, ohne Blutvergieen den Thron seines Oheims. Als Kaiser (361363) unternahm er einen tollkhnen^ Zug gegen den 361 Perserknig Sapor und starb bei Ktesiphon in heier Schlacht als mutiger Reiter, noch nicht 30 Jahre alt, den Heldentod. -- 2. Mit ihm erlosch das Haus des Coustantius Chlorus (s. S. 25), und es begann eine zweite Reihe von Soldatenkaisern. Zunchst wird der christ-liehe General Jovianus vom Heer zum Kaiser ausgerufen. Jovian schlo notgedrungen mit Sapor Frieden und trat dann mit der Leiche Julians den Rck-zug an, starb aber, erst 33 jhrig, pltzlich in einem Stdtchen Bithyniens. Nun wurde ein christlicher Pannonier von niedriger Herkunst, aber herkulischer Krperstrke und militrischen Verdiensten zu Niea zum Kaiser ausgerufen, Valentinianns, der auf Wunsch des Heeres sogleich einen Mitregenten ernannte und zwar seinen Bruder Valens, dem er den Osten samt Thrazien und gypten berlie. Da die Nachricht vom Tod des gefrchteten Julian alle Germanen kampflustig gestimmt hatte, so eilte Valentinian in seinen Reichsteil. Er marschierte zunchst an den Oberrhein, dann der den Schwarzwald in die Gegend am oberen Neckar (Sieg der die Alemannen (368) bei Solicwinm) und von da nach Pannonien, wo er zu Ofen (Aqmncnm) an einem Blutsturz starb (375). Das Westreich kam jetzt an seine beiden noch jugendlichen Shne Gratianns und Valentinianns Ii. In diese Zeit (373375) fllt der groe Einsall des asiatischen (mongolischen) Steppen- und Reitervolks der Hunnen ins heutige Sdruland, der An- 375 sto zur groen germanischen Wanderung oder der eigentlichen Vlker-Wanderung. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen 1. Die Ursitze der Germanen2 sind in der norddeutschen Tiefebene, in den Wldern und Smpfen zwischen mittlerer Elbe und Oder, zu suchen. 1 Er drang, was vor ihm noch kein Feldherr, selbst Trajan nicht gewagt hatte, bei glhender Sommerhitze in sdstlicher Richtung von Antiochia her bis der Ktesiphon hinaus ins persische Reich vor. 2 Germane sei ein keltisches Wort und bedeute Nachbar. hnlich den alten Kelten werden die alten Deutscheu von den Rmern geschildert als Riesen von Wuchs mit grimmig blickenden blauen Augen und rtlich-bloudem Haupthaar, das sie aufgebunden trugen. Ihre Kleidung waren Pelzrcke, Beinbinden und Lederschuhe. Jagd und Krieg war die Beschftigung des wehrhaften Freien; Sache der Unfreien und Weiber war die Bestellung des Feldes. Die Freien zerfallen in Adelige und Gemein 141 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 3

8. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 35

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 35 die Völker der Goten' vom Pruth bis zum Don; weiter rckwrts in den Karpathen die Gepiden, in Siebenbrgen die Vandalen, in Ober-Ungarn die Langobarden. ^ Unter den Westgermanen finden wir seit dem 3. Jahrhundert nach Christus die Alemannen (swebische Völker) vom Main zum Oberrhein und Bodensee (im Dekumaten- oder Zehntland); die Franken als ripnarische am Mittel- und Niederrhein, als salische im Mndungsgebiet des Rheins und der Maas, als Chatten im ganzen heutigen Hessenland; die Thringer und Sachsen im Weser- und Elbegebiet. Die Westgermanen waren im groen und ganzen an der eigentlichen Vlker-Wanderung unbeteiligt, und unter ihnen waren die Alemannen und Franken die unbequemsten Nachbarn der Rmer. Ihr letzter Zwingherr war Julian gewesen. Nach seinem Tod berschreiten sie den Rhein, die Alemannen auch den Bodensee. Aber alle diese Wandergermanen wanderten aus nicht des Raubens und Plnderns wegen sonst wren sie nicht mit zahllosen Wagen, mit Weib und Kind, mit Greisen und Kranken, Knechten und Mgden, Rossen und Rindern, Schaf- und Schweineherden ausgezogen sondern sie wollten sich neue Wohnsitze erobern, wo sie dann ihre alte Lebensweise wieder htten aufnehmen knnen. 3. Hunderttausende von Germanen aller Stmme sind in diesem Wanderkampf ums Dasein zu Grunde gegangen, und doch wurden ihrer immer noch mehr, so da einmal der Augenblick kommen mute, wo die Abwehr dem Andrang nicht mehr gewachsen war. Frher hatte man die Germanen gerufen und auf rmischem Grund und Boden zugelassen. Schon seit Csar nud vollends seit Marc Aurel handhabte man die Grenzsperre wie eine Schleusenvorrichtung, um je nach Bedrfnis von Zeit zu Zeit den ntigen Zuflu an frischem Blut insbesondere srs rmische Heer herein-strmen zu lassen. Die Leibwache der Kaiser bestand schon seit Csars sast 1 Zwischen Pruth, Dnjestr und Bug die West-, am Dnjepr und Don die Ost-goten. Teile der Westgoten befuhren frhzeitig das Meer und drangen in Klein-asten ein. Andere berfluteten Thrazien, wurden aber schon durch Kaiser Aurelian der die Donau zurckgedrngt, die von da an Reichsgrenze blieb. Ein Teil dieser Donaugoten nahm das arianische Christentum an, und ihr Bischof lilfilas (Wlf- 361 lein) bersetzte die Bibel ins Gotische. (Die betreffende Silberhandschrift" befindet sich jetzt zu Upsala in Schweden.) 2 Wie unstt diese Wanderungen germanischer Völker mitunter waren, beweisen z. B. diese Langobarden. Erst saen sie an der Unterelbe, und zuletzt treffen wir sie in Oberitalien (Lombardei). Mit ihnen waren auch Sachsen gezogen; diese aber wanderten von Oberitalien auf beschwerlichen Wegen in ihre alte Heimat zurck, wo sie bereits neu angesiedelte Stmme trafen, mit denen sie dann um ihre angestammten Sitze zu kmpfen hatten. 143

9. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 125

1909 - Bamberg : Buchner
Albrecht Ii. Friedrich Hi. 125 hierauf das Elsa ohne vorausgegangene Kriegserklrung an das Reich mit Feuer und Schwert zu verheeren. Als Gruud ihres Feldzugs in Lothringen und im Elsa gaben die Franzosen cm, sie wollten fr die deutsche Freiheit und den deutschen Adel gegen das Haus Habsburg fechten, auch mten sie not-wendig das Land bis an den Rhein haben. Hiebei, meinte Karl Vii., frchte er sich weniger vor den deutschen Frsten1 als vor den deutschen Brgern und Bauern. Es war somit damals mit der Wacht am Rhein seltsam bestellt. Erst im Jahr 1445, als die deutschen Bauern en Landsturm aufgeboten hatten; als der deutsche Kriegsgesang ertnte; und selbst die Frauen auf ihren Bittgngen an die heiligen Orte Kriegslieder erschallen lieen, zog sich der Franzose aus den greulich verwsteten deutschen Gauen der die Grenze zurck, auch auf dem Rckzug voll heidnischer Grausam-feit": die Franzosen nagelten die Leute an Hnden und Fen an die Wnde, verbrannten viele hundert Personen, schnitten den Bauern, die ihr Geldversteck nicht gleich angaben, Riemen aus der Haut oder brieten sie und lieen sie dann mit ihren Brandwunden wieder laufen. 4. Dies war der erste franzsische Angriffskrieg auf das linke Rheinufer gewesen, der den angeblichen Zweck gehabt hatte, die deutsche Libertt gegen das Haus sterreich zu verteidigen," ein Schlagwort, das wie jenes von Frankreichs natrlichen Grenzen" von jetzt ab eine groe Rolle spielt. Dort die gleinerischen Franzosen, hier die gutmtigen Deutschen; dort das Volk, das um jeden Preis das erste in Europa werden will, hier dasjenige, welches im Begriffe steht, seine Stellung in Europa zu ver-lieren. Dort ein einheitlich regiertes Volk, das seinen König sast anbetet, hier ein zersplittertes Reich und ein miachtetes Kaisertum. Fr Frankreich war jener erste Spaziergang an den Rhein von groem Nutzen; denn die Franzosen hatten sich nun aus eigener Anschauung ein Bild von Deutschlands Zerfahrenheit machen und die Art und Weise kennen lernen knnen, wie man die deutschen Fürsten erobern msse. Entfernte Eroberungen hielt man fr weniger ge-eignet, und so wandte man unverrckt seine Blicke ostwrts auf Deutsch- 1 Naiv genug klingt es, wenn ein deutscher Kanonikus dem andern schreibt: Was, lieber Herr, die schndlichen Franzosen im Reich zu tun haben, mag ich frwahr mt erkennen und ich meinete, man solle alle vertreiben aus dem Reut). Jcat stno diese Worte deshalb, weil von reichswegen rein nichts geschah. D:e deutschen Fürsten waren zwietrchtig, und sahen der eine viel lieber den Schaden als den Nutzen des andern, ja manche aus dem hohen und nieder Adel suchten bte franzsische Freundschaft und fhrten die Fremden lblich und williglich in ihre Herrschaft, schon aus Hap gegen die Städte. Und nicht genug damit, sie weigerten sich auch, obwohl der Reichs-krieg gegen die Franzosen beschloffen worden war, Truppen zu stellen, und knpften zur Vermeidung christlichen Blutes" Jj) mit den Franzofen Unterhandlungen an. 233

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 280

1854 - Stuttgart : Hallberger
280 dazu. Mit verdoppelter Anstrengung und Hellene Schlachtgesange stürmten sie von allen Seiten heran; der Feldherr Varus verlor gänzlich den Muth und stürzte sich, nachdem er schon mehrere Wunden empfangen hatte, selbst in sein Schwert; viele der Anführer thaten deßgleichcn; keiner widerstand mehr. Die Deutschen hatten nichts weiter zu thun, als die Ermatteten und Fliehenden niederzumachen oder gefangen zu neh- men. Nur wenigen einzelnen Römern gelang es, in der Dunkelheit der Nacht zu entkommen und durch glückliche Umstände begünstigt zu den festen Plätzen zu entfliehen, wo sie ihren Landsleuten die traurige Bot- schaft von dem Untergang des Narus mit seinem ganzen Heer ver- kündigten. Die Deutschen feierten unterdeß große Freudenfeste. Die gefange- nen Kriegsobersten wurden, wie Opferthiere, den Göttern zu Ehren ab- geschlachtet, andere Gefangene an Bäume aufgehängt oder als Sklaven vertheilt. Dieses letztere Loos traf namentlich viele vornehme Römer. Noch vierzig Jahre später wurden einige derselben von ihren Landsleu- ten nach einem Treffen im Hessischen aus ihrer langen Knechtschaft be- freit. Der Kopf des gefallenen Varus ward den Römern zum gräß- lichen Wahrzeichen übersendet. Besonders übel ging es den römischen Sachwaltern, die so oft mit ihren glatten Zungen das Recht verdreht hatten. Einem solchen wurde die Zunge mit glühenden Nadeln durch- stochen, wobei man ihm höhnend zurief: „Nun züngle, du Schlange!" Dieser Sieg, der unserem Vaterlande Freiheit und Selbständigkeit gerettet hat, ist im Jahr 9 nach Christi Geburt erfochten worden. Hermann begnügte sieb aber nicht damit, nur den Varus geschla- gen zu haben, er eroberte und zerstörte auch alle römischen Festen, die diesseits des Rheins waren, und hörte nicht auf, bis er an den Ufern dieses Stromes stand. Weiter ging er nicht; er hatte nur den vater- ländischen Boden von den fremden Unterjochern befreien wollen. In Rom aber glaubte man ihn schon auf dem Wege nach Italien, und der alte Schrecken vor den Cimbern und Teutonen, die hundert Jahre vorher zuerst den Römern deutsche Tapferkeit und Waffen fühlen ließen, erneuerte sich. Der Kaiser Augustuö, der sich sonst wohl zu fassen wußte, verlor diesmal alle Besinnung, rannte mit dem Kopf gegen die Wand und rief dabei aus: „Varus, Varus, gib mir meine Legio- nen wieder!"
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