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1. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 78

1909 - Bamberg : Buchner
78 Neue Geschichte. auch Sachsen wiedergewonnen. Der Sieger bezieht seine Winterquartiere in Leipzig. Im Jahre 1761 zieht er nach Schlesien, wo er im festen Lager von B un z e l w i tz den mittlerwiele vereinigten sterreichern und Russen (zusammen 125000 Mann) unter Laudon und Buturliu gegenberliegt, die aber nichts Entscheidendes gegen ihn wagen (August bis Mitte Sep-^mber 1761). Allein Friedrich ist sehr erschpft; auch entzieht ihm Eng-a land seine Hilfsgelder'. Da stirbt Kaiserin Elisabeth (5. Januar 1762). ~ Ihr Sohn und Nachfolger Peter Ttl, ein Bewunderer des Preuenknigs, --^-schliet mit den Preußen Frieden und Bndnis (Mai 1762). Infolgedessen tritt auch Schweden vom Krieg zurck (Mai 1762). Peter Iii. wird brigens bald darauf von seiner Gemahlin entthront (Juli 1762), und diese, Katharina Ii. (17621796), ruft ihre Truppen aus Fried-richs Heer ab. Doch verhelfen dieselben durch ihr Nichteingreifeu in die Schlacht Friedrich noch zu einem Sieg der Daun bei Burkersdorf (2. Juli 1762). Im Herbst desselben Jahres schlgt Prinz Heinrich von Preußen, des Knigs Bruder, die sterreicher und die Reichstruppen bei Freiberg i. S., und im November ziehen die Franzosen ^ aus Deutsch-laud ab. sterreich selbst ist aber auch vollstndig erschpft. Und so mute sich denn, so ungern sie es tat, Maria Theresia zum Frieden mit ihrem groen Gegner, oder, wie sie Friedrich d. Gr. nannte, mit dem 1763 Ungeheuer" bequemen. Auf Schlo Hubertusburg bei Dresden ver-Sichtete sie zum drittenmal auf Schlesien (13. Februar 1763), wogegen Preußen fr Sachsen und das Reich den status quo ante anerkennt. Weder Franzosen noch Russen noch Schweden hatten einen Gewinn von ihrer Teilnahme an diesem Krieg. Frankreich hatte im Gegenteil seine amerikanischen Besitzungen Kanada und Florida an England verloren, während Deutschland, das erstemal seit einem Jahrhundert, nichts von seinem Gebiet an die Fremden verloren hatte. So hob sich denn auch durch die Taten Friedrichs d. Gr. das deutsche Nationalgefhl. Man sprte, da Preußen Hort und Halt des Deutschtums sei. 7. Beiden, Preußen und sterreich, hatte der Krieg schwere Wunden ge-schlagen. sterreich trug einen Kriegsschaden von fast 300 Millionen Gulden und 1 Der Abgang des lteren Pitt (1761), des bisherigen Leiters der englischen Politik, bewirkte diesen Wechsel, und zudem war auch der neue König von England, Georg Iii., (17601820), den Preußen weniger hold, als sein Vorgnger Georg Ii. (17271760) und wollte Friedrich d. Gr. sogar zum Frieden mit sterreich und zu Gebietsabtretungen an Maria Theresia zwingen. 2 Gegen sie hatte der Herzog Ferdinand von Braunschweig seit 1759 bald mit, bald ohne Erfolg in Westdeutschland gekmpft.

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 33

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 33 ausgerufen, bricht nach Konstantinopel auf und besteigt, da sein Vetter auf dem Marsche gegen ihn stirbt, ohne Blutvergieen den Thron seines Oheims. Als Kaiser (361363) unternahm er einen tollkhnen^ Zug gegen den 361 Perserknig Sapor und starb bei Ktesiphon in heier Schlacht als mutiger Reiter, noch nicht 30 Jahre alt, den Heldentod. -- 2. Mit ihm erlosch das Haus des Coustantius Chlorus (s. S. 25), und es begann eine zweite Reihe von Soldatenkaisern. Zunchst wird der christ-liehe General Jovianus vom Heer zum Kaiser ausgerufen. Jovian schlo notgedrungen mit Sapor Frieden und trat dann mit der Leiche Julians den Rck-zug an, starb aber, erst 33 jhrig, pltzlich in einem Stdtchen Bithyniens. Nun wurde ein christlicher Pannonier von niedriger Herkunst, aber herkulischer Krperstrke und militrischen Verdiensten zu Niea zum Kaiser ausgerufen, Valentinianns, der auf Wunsch des Heeres sogleich einen Mitregenten ernannte und zwar seinen Bruder Valens, dem er den Osten samt Thrazien und gypten berlie. Da die Nachricht vom Tod des gefrchteten Julian alle Germanen kampflustig gestimmt hatte, so eilte Valentinian in seinen Reichsteil. Er marschierte zunchst an den Oberrhein, dann der den Schwarzwald in die Gegend am oberen Neckar (Sieg der die Alemannen (368) bei Solicwinm) und von da nach Pannonien, wo er zu Ofen (Aqmncnm) an einem Blutsturz starb (375). Das Westreich kam jetzt an seine beiden noch jugendlichen Shne Gratianns und Valentinianns Ii. In diese Zeit (373375) fllt der groe Einsall des asiatischen (mongolischen) Steppen- und Reitervolks der Hunnen ins heutige Sdruland, der An- 375 sto zur groen germanischen Wanderung oder der eigentlichen Vlker-Wanderung. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen 1. Die Ursitze der Germanen2 sind in der norddeutschen Tiefebene, in den Wldern und Smpfen zwischen mittlerer Elbe und Oder, zu suchen. 1 Er drang, was vor ihm noch kein Feldherr, selbst Trajan nicht gewagt hatte, bei glhender Sommerhitze in sdstlicher Richtung von Antiochia her bis der Ktesiphon hinaus ins persische Reich vor. 2 Germane sei ein keltisches Wort und bedeute Nachbar. hnlich den alten Kelten werden die alten Deutscheu von den Rmern geschildert als Riesen von Wuchs mit grimmig blickenden blauen Augen und rtlich-bloudem Haupthaar, das sie aufgebunden trugen. Ihre Kleidung waren Pelzrcke, Beinbinden und Lederschuhe. Jagd und Krieg war die Beschftigung des wehrhaften Freien; Sache der Unfreien und Weiber war die Bestellung des Feldes. Die Freien zerfallen in Adelige und Gemein 141 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 3

3. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 35

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 35 die Völker der Goten' vom Pruth bis zum Don; weiter rckwrts in den Karpathen die Gepiden, in Siebenbrgen die Vandalen, in Ober-Ungarn die Langobarden. ^ Unter den Westgermanen finden wir seit dem 3. Jahrhundert nach Christus die Alemannen (swebische Völker) vom Main zum Oberrhein und Bodensee (im Dekumaten- oder Zehntland); die Franken als ripnarische am Mittel- und Niederrhein, als salische im Mndungsgebiet des Rheins und der Maas, als Chatten im ganzen heutigen Hessenland; die Thringer und Sachsen im Weser- und Elbegebiet. Die Westgermanen waren im groen und ganzen an der eigentlichen Vlker-Wanderung unbeteiligt, und unter ihnen waren die Alemannen und Franken die unbequemsten Nachbarn der Rmer. Ihr letzter Zwingherr war Julian gewesen. Nach seinem Tod berschreiten sie den Rhein, die Alemannen auch den Bodensee. Aber alle diese Wandergermanen wanderten aus nicht des Raubens und Plnderns wegen sonst wren sie nicht mit zahllosen Wagen, mit Weib und Kind, mit Greisen und Kranken, Knechten und Mgden, Rossen und Rindern, Schaf- und Schweineherden ausgezogen sondern sie wollten sich neue Wohnsitze erobern, wo sie dann ihre alte Lebensweise wieder htten aufnehmen knnen. 3. Hunderttausende von Germanen aller Stmme sind in diesem Wanderkampf ums Dasein zu Grunde gegangen, und doch wurden ihrer immer noch mehr, so da einmal der Augenblick kommen mute, wo die Abwehr dem Andrang nicht mehr gewachsen war. Frher hatte man die Germanen gerufen und auf rmischem Grund und Boden zugelassen. Schon seit Csar nud vollends seit Marc Aurel handhabte man die Grenzsperre wie eine Schleusenvorrichtung, um je nach Bedrfnis von Zeit zu Zeit den ntigen Zuflu an frischem Blut insbesondere srs rmische Heer herein-strmen zu lassen. Die Leibwache der Kaiser bestand schon seit Csars sast 1 Zwischen Pruth, Dnjestr und Bug die West-, am Dnjepr und Don die Ost-goten. Teile der Westgoten befuhren frhzeitig das Meer und drangen in Klein-asten ein. Andere berfluteten Thrazien, wurden aber schon durch Kaiser Aurelian der die Donau zurckgedrngt, die von da an Reichsgrenze blieb. Ein Teil dieser Donaugoten nahm das arianische Christentum an, und ihr Bischof lilfilas (Wlf- 361 lein) bersetzte die Bibel ins Gotische. (Die betreffende Silberhandschrift" befindet sich jetzt zu Upsala in Schweden.) 2 Wie unstt diese Wanderungen germanischer Völker mitunter waren, beweisen z. B. diese Langobarden. Erst saen sie an der Unterelbe, und zuletzt treffen wir sie in Oberitalien (Lombardei). Mit ihnen waren auch Sachsen gezogen; diese aber wanderten von Oberitalien auf beschwerlichen Wegen in ihre alte Heimat zurck, wo sie bereits neu angesiedelte Stmme trafen, mit denen sie dann um ihre angestammten Sitze zu kmpfen hatten. 143

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 280

1854 - Stuttgart : Hallberger
280 dazu. Mit verdoppelter Anstrengung und Hellene Schlachtgesange stürmten sie von allen Seiten heran; der Feldherr Varus verlor gänzlich den Muth und stürzte sich, nachdem er schon mehrere Wunden empfangen hatte, selbst in sein Schwert; viele der Anführer thaten deßgleichcn; keiner widerstand mehr. Die Deutschen hatten nichts weiter zu thun, als die Ermatteten und Fliehenden niederzumachen oder gefangen zu neh- men. Nur wenigen einzelnen Römern gelang es, in der Dunkelheit der Nacht zu entkommen und durch glückliche Umstände begünstigt zu den festen Plätzen zu entfliehen, wo sie ihren Landsleuten die traurige Bot- schaft von dem Untergang des Narus mit seinem ganzen Heer ver- kündigten. Die Deutschen feierten unterdeß große Freudenfeste. Die gefange- nen Kriegsobersten wurden, wie Opferthiere, den Göttern zu Ehren ab- geschlachtet, andere Gefangene an Bäume aufgehängt oder als Sklaven vertheilt. Dieses letztere Loos traf namentlich viele vornehme Römer. Noch vierzig Jahre später wurden einige derselben von ihren Landsleu- ten nach einem Treffen im Hessischen aus ihrer langen Knechtschaft be- freit. Der Kopf des gefallenen Varus ward den Römern zum gräß- lichen Wahrzeichen übersendet. Besonders übel ging es den römischen Sachwaltern, die so oft mit ihren glatten Zungen das Recht verdreht hatten. Einem solchen wurde die Zunge mit glühenden Nadeln durch- stochen, wobei man ihm höhnend zurief: „Nun züngle, du Schlange!" Dieser Sieg, der unserem Vaterlande Freiheit und Selbständigkeit gerettet hat, ist im Jahr 9 nach Christi Geburt erfochten worden. Hermann begnügte sieb aber nicht damit, nur den Varus geschla- gen zu haben, er eroberte und zerstörte auch alle römischen Festen, die diesseits des Rheins waren, und hörte nicht auf, bis er an den Ufern dieses Stromes stand. Weiter ging er nicht; er hatte nur den vater- ländischen Boden von den fremden Unterjochern befreien wollen. In Rom aber glaubte man ihn schon auf dem Wege nach Italien, und der alte Schrecken vor den Cimbern und Teutonen, die hundert Jahre vorher zuerst den Römern deutsche Tapferkeit und Waffen fühlen ließen, erneuerte sich. Der Kaiser Augustuö, der sich sonst wohl zu fassen wußte, verlor diesmal alle Besinnung, rannte mit dem Kopf gegen die Wand und rief dabei aus: „Varus, Varus, gib mir meine Legio- nen wieder!"

5. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 407

1854 - Stuttgart : Hallberger
407 stehen. Ich ging einen Schritt und konnte gehen , und zwar ohne Schmerzen. Als der Herr Commandant zum Abendessen kam, empfing ich ihn an der Thüre und ging mit ihm herum. Er erstaunte und wusste nicht, was er daraus ma- chen sollte, und ich hatte Ursachen, ihm das Vorhergegangene nicht zu sagen. Er meldete mir hernach: er habe es in seinem monatlichen Bericht an den Herzog gebracht, dass ich von meinen heftigen Gliederschmerzen auf eine un- begreifliche Weise wieder plötzlich hergestellt worden sei. Und ich nahm nach meiner Befreiung zum dankbaren Angedenken gegen den lieben Gott die Krücke mit mir freudig nach Hause; ohne dass ich die von dem Arzt mir vorge- schriebene Arznei gebraucht hätte.« Von der Zeit an war er befreit von Gliederschmerzen und Hüftweh und setzte zu seiner Erzählung hinzu: »nun zerbreche sich den Kopf weiter dar- über , wer da will und wie er will.« Wir wollen ihn uns nicht zerbrechen, sondern den preisen, welcher durch und ohne Mittel helfen kann. Am 25. Sept. 1764 wurde Moser endlich auf anhaltendes Betreiben der Landschaft in Freiheit gesetzt und kam wohlbehalten nach Stuttgart zurück. Es sei ihm gegangen, sagte er, wie dem Daniel, von dem (Dan. 6, 23.) er- zählt werde: »sie zogen Daniel aus dem Graben, und man spürte keinen Schaden an ihm, denn er hatte seinem Gott vertrauet.« Der Herzog liess ihn selbst zu sich kommen, lud ihn zur Tafel und erklärte , dass er nun wüsste, er habe an ihm einen ehrlichen Mann, guten Patrioten (Vater- landsfreund) und getreuen Unterthanen. Wie wahr spricht Salomo (Spr. 19, 7): wenn Jemandes Wege dem Herrn Wohlgefallen, so macht er auch seine Feinde mit ihm zufrieden! 189. Friedrich Ii., Aö'nig von Preußen. (Geb. 1712, gest. 1786.) Die einflußreiche Stellung, welche Preußen unter den deutschen Staaten einnimmt, verdankt es einer Reihe trefflicher Fürsten, unter welchen Fried- rich Ii. weitaus die erste Stelle verdient. Man nennt ihn daher auch Fried- rich den Großen. Er war der Sohn Friedrich Wilhelms I. Schon frühe zeigte er hohe Gaben, und namentlich weit mehr Neigung zu den Büchern, als zu den Waffen. Sein Vater war ein großer Soldatenfreund und hielt den Sohn sehr hart. Dieser sollte auch erfahren, was im Wort Gottes (Klagl. 3, 27.) geschrieben steht: es ist ein köstlich Ding einem Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage. Weil aber der lebhafte Prinz dies damals noch nicht einsah, so suchte er sich in seinem achtzehnten Jahr dem harten Joch durch die Flucht zu entziehen. Allein da wurde aus übel ärger; sein Vorhaben ward entdeckt, und er mußte mit hartem Gefängniß büßet:; ja fast wäre er auf Be- trieb seines eigenen, strengen Vaters als Ausreißer erschösset: worden. Im Jahr 1740 trat Friedrich die Regierung über Preußen an. Sein Vater hinterließ ihn: ein treffliches Heer von 76,000 Soldaten ui:d einen

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 290

1854 - Stuttgart : Hallberger
290 137. Völkerwanderung. (375—476 nach Christi Geburt.) Im Jahr 395 nach Christi Geburt theilte Thevdosius der Große, der letzte fromme und kraftvolle römische Kaiser, sein gewaltiges Reich unter seine beiden Söhne. Der eine, Honorins, bekam den abend- ländischen Theil und wohnte in Rom. Der andere, Arkadius, erhielt den morgenländischen Theil und nahm seinen Sitz in Constantinopel. Das letztere Reich bestand noch über tausend Jahre; das erstere nicht mehr volle hundert. Längst schon waren deutsche Völker an den Grenzen des römischen Reichs gelagert, wie die Gothen in Südruß- land am schwarzen Meere, die Alemannen an der obern Donau, und die Franken am untern Rhein, und warteten auf eine gute Gelegenheit, über die blühenden Fluren des reichen Römerlandes her- zufallen und sie einzunehmen. Diese Gelegenheit ließ Gott nun kom- men. Das Alte sollte untergehen, und neue Völker sollten das Evan- gelium kennen lernen, nachdem sie den Römern gethan hatten, wie einst die Israeliten den bösen Kananitern hatten thun müssen. — Von Morgen her kam (375) ins südliche Rußland ein wildes Volk heran, die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haar, schmutzig gelber Gesichtsfarbe, schiefen Augen, breitschulterig und klein von Leibe, und so fürchterlich wild, als sie häßlich von Ansehen waren. Von ihren Pferden waren sie fast unzertrennlich. Sie aßen, tranken und schliefen daraus. Wurzeln und rohes Fleisch waren ihre Speise. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie in Karren mit sich. So jagten sie durch die Welt von Land zu Land, raubten, sengten und mordeten, und jagten die Völker vor sich her, wie ein Wolf die Heerde. Zuerst stießen sie auf die Gothen. Ein Theil derselben, die Westgothen, floh ins römische Reich, durchzog einige Zeit nachher plündernd das schöne Italien, und ließ sich endlich in Spanien und dem südlichen Theil des heutigen Frankreichs nieder. Ein wilder Haufen nach dem andern drang plündernd in Italien ein, das so manches Jahrhundert die ganze gebildete Welt beherrscht hatte, und die schwachen Kaiser konnten es nicht hindern. Ja, am Ende setzten deutsche Völker, die Heruler und Rugier, gar den letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus ab und machten ihren Fürsten Odoaker zum König von Rom. Der wollte aber nicht einmal in der armen, fast ganz verwüste- ten Stadt wohnen; so verachtet, so verfallen war das einst so mäch- tige Rom! Da war es ihr ergangen wie all den Städten und Län-

7. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1

8. Deutsche Geschichte - S. 151

1912 - Halle a.S. : Schroedel
151 2. Friedrich als Kurfürst. 1415 bis 1440. Nun eilte Friedrich nach Konstanz, wo zu gleicher Zeit ein Reichstag und das groe Konzil zu-sammengetreten waren. Auch hier leistete er dem Kaiser treue Dienste. Sigismund wute den tchtigen Mann wohl zu schtzen. Darum bertrug er ihm am 30. April 1415 die Mark als erblichen Besitz. Der seitherige Statthalter trat also in die Reihe der Kurfrsten ein. Am 18. April 1417 fand auf dem Marktplatz die feierliche Belehnung statt. So kam Branden-brg an die Hohenzollern, zum Segen fr das Land und seine Bewohner. 3. Der Kurfürst als Feldherr. Das Konzil zu Konstanz verurteilte Hu zum Feuertode. Da griffen die emprten Bhmen zu den Waffen, und es entbrannten die furchtbaren Hussitenkriege. Die kaiserlichen Truppen wurden wiederholt geschlagen. Nun ernannte Sigismund den Kurfrsten Friedrich als den ersten unter Deutschlands Helden" zum Anfhrer des Reichsheeres. Allein auch er vermochte nichts gegen die grimmigen Streiter auszurichten. Ja, die Huffiten drangen selbst in die Mark ein und verwsteten sie aufs schrecklichste. Friedrich I. starb 1440. Friedrich Ii., der Eisenbahn. tw bis ^70. 1. Die trotzigen Städte. Friedrich I. hatte gegen die Raubritter zu Felde ziehen mssen; seinem Sohne Friedrich Ii. machten die Städte viel zu schaffen. Mehrere von ihnen gehrten der Hansa an. Ihr Handel blhte und trug ihnen reichen Gewinn ein. Nun wollten sie auch frei fein, wie es die Reichsstdte waren, und sich um den Landesherrn nicht weiter kmmern. Ohne ihre Erlaubnis durfte er nicht einmal mit Kriegsvolk in ihre Mauern kommen. Berlin und Klln hatten sich zusammengetan und versagten ihm sogar ganz den Gehorsam. 2. Ihre Zhmung. Nun brach in Berlin-Klln ein Streit zwischen dem Rat und der Brgerschaft aus. Der Rat, der den Aufruhr nicht dmpfen konnte, rief den Kurfrsten zu Hilfe. Schleunigst erschien er mit 600 Reitern in der Stadt und nahm die Schlssel aller Tore in Verwahrung. Fortan muten die Brger seinem Willen gehorchen. Um sie leichter im Zaume halten zu knnen, erbaute er auf einer Spreeinsel eine Zwingburg, die Frstenburg. Heute steht an ihrer Stelle das prchtige Knigliche Schlo. So wurde Berlin die Residenz der Hohenzollern. Albrecht Achilles. ^70 bis ^86. 1. Der Ritter ohne Furcht und Tadel. Auf Friedrich Ii. folgte fein Bruder Albrecht Achilles. In allen deutschen Landen kannte man ihn als einen gewaltigen Ritter. Auf jedem Turnier war er zu finden, und feine Lanze wurde gefrchtet. In siebzehn Wertkmpfen hatte er den Sieg davongetragen; aber auch im ernsten Kriege stand er feinen Mann. So zeigte sein Krper Narbe an Narbe. Dabei war er ein kluger Herr und ein tchtiger Redner, und darum hrten bei den Reichstagen alle auf feinen Rat. 2. Seine Verdienste. Nach Brandenburg kam Albrecht nur selten. Das Land war ihm zu arm, der Adel zu roh. Lieber weilte er in feinem schnen Franken. Dennoch verdankt ihm die Mark eine groe Wohltat: er bestimmte nmlich, da sie niemals geteilt werden drfe, fondern beim Tode

9. Deutsche Geschichte - S. 10

1912 - Halle a.S. : Schroedel
10 2. Die Hunnen, der Schrecken Europas. 375. Die Hunnen waren ein rohes Nomadenvolk aus den Steppen Asiens und gehrten zur mongoli-schen Rasse. Ihr gedrungener Krper und ihre starken Glieder strotzten von Kraft. Auf dem fetten Nacken sa ein dicker Kopf. Das Gesicht war breit, die Nase platt; die Backenknochen traten stark hervor, und die Augen standen schief; das Haar war schwarz und struppig. Die Kleider wurden aus Fellen zusammengefgt und solange getragen, bis sie in Fetzen vom Leibe fielen. Die Nahrung der Hunnen bildeten Wurzeln und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Huser mieden sie wie Grber; dagegen waren sie von ihren kleinen, aber flinken Pferden unzertrennlich: sie aen und tranken, kauften und verkauften, ratschlagten und schliefen wohl gar auf ihnen. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder fhrten sie auf Ochsenkarren nach. In im geheuren Schwrmen und mit dem Schlachtruf hui! hui!" ritten diese Menschen an den Feind heran und berschtteten ihn mit einem Hagel von Pfeilen. Wichen die Gegner vor ihnen zurck, so kamen sie herangesprengt, warfen ihnen Schlingen um den Hals und tteten sie; rckten die Feinde aber vor, so verschwanden sie so eilig, wie sie gekommen waren. 3. Die Westgoten weichen vor ihnen ins rmische Reich aus. Die Hunnen strzten sich zunchst auf die Ostgoten. Diese waren bald unter-werfen und muten den Siegern als Bundesgenossen folgen. Nun drangen beibe Volker vereint gegen die Westgoten vor. Da sank biesen der Mut. Ohne einen Kamps zu wagen, zogen sie mit Weib und Kind sdwrts. So kamen sie an die Donau. Auf dem andern Ufer des Stromes begann das rmische Reich. Ihr Bischof Wlfila begab sich zum Kaiser und bat um Wohnsitze fr die Vertriebenen. Zwar waren dem Kaiser die fremden Gste nicht angenehm; doch erlaubte er ihnen, sich im heutigen Bulgarien niederzulassen. In der neuen Heimat erging es den Westgoten anfangs schlimm genug ; benn die Rmer gaben ihnen nicht einmal soviel Nahrungsmittel, da sie ihren Hunger stillen konnten. Eine solche Behandlung aber lieen sie sich nicht lange gefallen. Voll Zornes ergriffen sie die Waffen, schlugen den Kaiser Valens bei Abrianopel (378) und verwsteten einen Teil der Balkanhalbinsel. Zum Glck kam nach zwei Jahren ein andrer Kaiser auf den Thron. Er hie Theobfius. Der neue Herrscher behandelte die Goten sreunblicher und sorgte bafr, ba sie bessere Wohnsitze erhielten. So gab es wieber fr einige Zeit Ruhe im Lande. 4. Alarich, der Westgote, zieht ins westrmische Reich. Theodosius teilte 395 das Reich unter seine beiden Shne. Der eine erhielt den Westen mit der Hauptstadt Raveuua, der andre den Osten mit der Hauptstadt Konstantinopel. Seitdem unterschied man ein west- und ein vstrmisch es Reich. Der junge ostrmische Kaiser wollte die unbequemen Goten gern los sein und schickte sie in das westrmische Land. So fielen sie unter ihrem jugendlichen König Alarich in Italien ein und rckten schlielich vor Rom. Die Stadt, die seit langer Zeit keinen Feind mehr vor ihren Toren gesehen hatte, wrbe eingeschlossen. Bali) waren die Lebensmittel ausgezehrt. Eine furchtbare Hungersnot brach aus, und Tausende starben dahin. Erst als die

10. Deutsche Geschichte - S. 12

1912 - Halle a.S. : Schroedel
12 In ihrer groen Not hatten die Rmer alle Truppen aus Britannien zurckgezogen. Darum wurden die Bewohner bald von den ruberischen Pikten und Skoten von Norden her heimgesucht. Sie riefen deshalb die Ringeln und die Sachsen, die im heutigen Schleswig wohnten, zu Hilfe Diese setzten hinber, wurden aber aus Helfern bald Herren des Landes So gtng auch Britannien dem rmischen Reiche gnzlich verloren (449). er rs 6' Ama, die Gottesgeiel, und die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. 451. Um das Jahr 450 war das westrmische Reich bis ans stalten und einen Teil von Gallien durch Germanen b e f e tz t. der diese Lnder ergo sich pltzlich eine hunnische Sturzwelle. Die Hunnen hatten inzwischen als Nomadenvolk gegen siebzig Jahre in den Steppen zwischen Donau und Wolga mit ihren Herden gelebt. Da wurde mg 6er alle ihre Stmme. Trotz seiner kleinen Gestalt aemte dieser Mongole eine groe Tatkraft. Er lebte sehr einfach, und auf seinen Xilch kamen nur hlzerne Gefe. Bald zitterten Könige und Fürsten vor dem gewaltigen Manne, und die Leute nannten ihn Gottesgeiel." Attila fate den khnen Plan, fein Reich bis an den Ozean auszu-dehnen. So zog er mit einem ungeheuren Heere westwrts. Die Donau zeigte ihm den Weg. Alle Könige, auf deren Reiche er unterwegs stie, muten steh ihm unterwerfen. Bei Mainz berschritt er den Rhein. Die schnen Städte an diesem Strome wurden von seinen wilden Scharen zerstrt. Wohin der Fu feines Pferdes trat, da wuchs kein Gras mehr, sagten bte Leute. '' 1 9 Schon stand Attila mitten in Gallien. Dort aber stellten sich ihm Rmer und Westgoten entgegen. Auf den Katalannifchen Feldern bei Chalons an der Marne kam es 451 zu einer mrderischen Schlacht. Siele. Tausende fielen; auch der tapfere Westgotenknig lag unter den Toten. Aber Attila wurde besiegt und mute abziehen. ^ Mar das Abendland vor der Hunnenherrfchaft getrotz dieser Niederlage fiel Attila im folgenden Jahre in Italien etn und verwstete die Poebene. Ihre Bewohner ergriff Angst und Schrecken. Viele von ihnen flchteten auf die kleinen Inseln eines Strandsees an der Kste des Asiatischen Meeres und bauten sich dort an. So entstand die spter so mchtige Stadt Ven edi g. .der die Poebene kam Attila nicht hinaus. In seinem Heere brach nmlich eine schlimme Seuche aus. Ganze Scharen seiner Krieger sanken dahin. Deshalb trat er den Rckzug an. Schon ein Jahr spter starb er eines pltzlichen Todes. Sein gewaltiges Reich zerfiel bald, und die Hunnen verloren sich in den Steppen Sdrulands. 7. Das Ende des westrmischen Reiches. Odoaker König von Italien. 476. Die westrmischen Kaiser spielten schon lange eine hchst traurige Rolle; sie waren nicht einmal mehr Herren von Italien. Dort fhrten die Huptlinge ihrer Sldnerscharen das Regiment. Ihnen mute der Kaiser stets den Willen tun, sonst setzten sie ihn ab oder brachten ihn gar um.
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