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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 33

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 33 ausgerufen, bricht nach Konstantinopel auf und besteigt, da sein Vetter auf dem Marsche gegen ihn stirbt, ohne Blutvergieen den Thron seines Oheims. Als Kaiser (361363) unternahm er einen tollkhnen^ Zug gegen den 361 Perserknig Sapor und starb bei Ktesiphon in heier Schlacht als mutiger Reiter, noch nicht 30 Jahre alt, den Heldentod. -- 2. Mit ihm erlosch das Haus des Coustantius Chlorus (s. S. 25), und es begann eine zweite Reihe von Soldatenkaisern. Zunchst wird der christ-liehe General Jovianus vom Heer zum Kaiser ausgerufen. Jovian schlo notgedrungen mit Sapor Frieden und trat dann mit der Leiche Julians den Rck-zug an, starb aber, erst 33 jhrig, pltzlich in einem Stdtchen Bithyniens. Nun wurde ein christlicher Pannonier von niedriger Herkunst, aber herkulischer Krperstrke und militrischen Verdiensten zu Niea zum Kaiser ausgerufen, Valentinianns, der auf Wunsch des Heeres sogleich einen Mitregenten ernannte und zwar seinen Bruder Valens, dem er den Osten samt Thrazien und gypten berlie. Da die Nachricht vom Tod des gefrchteten Julian alle Germanen kampflustig gestimmt hatte, so eilte Valentinian in seinen Reichsteil. Er marschierte zunchst an den Oberrhein, dann der den Schwarzwald in die Gegend am oberen Neckar (Sieg der die Alemannen (368) bei Solicwinm) und von da nach Pannonien, wo er zu Ofen (Aqmncnm) an einem Blutsturz starb (375). Das Westreich kam jetzt an seine beiden noch jugendlichen Shne Gratianns und Valentinianns Ii. In diese Zeit (373375) fllt der groe Einsall des asiatischen (mongolischen) Steppen- und Reitervolks der Hunnen ins heutige Sdruland, der An- 375 sto zur groen germanischen Wanderung oder der eigentlichen Vlker-Wanderung. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen 1. Die Ursitze der Germanen2 sind in der norddeutschen Tiefebene, in den Wldern und Smpfen zwischen mittlerer Elbe und Oder, zu suchen. 1 Er drang, was vor ihm noch kein Feldherr, selbst Trajan nicht gewagt hatte, bei glhender Sommerhitze in sdstlicher Richtung von Antiochia her bis der Ktesiphon hinaus ins persische Reich vor. 2 Germane sei ein keltisches Wort und bedeute Nachbar. hnlich den alten Kelten werden die alten Deutscheu von den Rmern geschildert als Riesen von Wuchs mit grimmig blickenden blauen Augen und rtlich-bloudem Haupthaar, das sie aufgebunden trugen. Ihre Kleidung waren Pelzrcke, Beinbinden und Lederschuhe. Jagd und Krieg war die Beschftigung des wehrhaften Freien; Sache der Unfreien und Weiber war die Bestellung des Feldes. Die Freien zerfallen in Adelige und Gemein 141 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 3

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 36

1909 - Bamberg : Buchner
36 Alte Geschichte. ausschlielich aus Germanen, desgleichen die Grenzheere. Die Kriege im 3. und 4. Jahrhundert wurden von germanischen Legionen entschieden. Es war nur die natrliche Folge dieser Barbarisiernng des Heeres und der durch die Entvlkerung des Reichs notwendig gewordenen Barbarenansiede-lnng im Innern, da seit Konstantin dem Groen, dem die Erhaltung des Reiches hher stand als die der rmischen Nationalitt, nicht blo im Heeres-, sondern auch im Staats- und Kirchendienst Germanen (Franken und Goten) in den leitenden Stellungen verwendet, und Ehen zwischen Tchtern aus den ersten Familien des Reichs und germanischeu Groen gerne gesehen wurden. Man hoffte eben der Germanengefahr am sichersten zu begegnen, wenn man die Germanen den Zwecken des rmischen Reichs dienstbar mache und sie romanisiere. Dies wre vielleicht ohne den Ein-bruch der Hunnen mglich gewesen. Allein dieses Ereignis bewirkte eine vllige Vernderung der Sachlage. Denn jetzt strmen die Ostgermanen unaufhaltsam und unerschpflich aufs rmische Reich ein und zertrmmern seinen siechen Krper. Kapitel 39. Der Hunneneinfall und seine Folgen. 1. Die Hunnen aus der Kirgisensteppe, von einem andern mongo-tischen Stamm westwrts gedrngt, reiten am Kaspisee entlang, stoen auf die Alauen (372) und, mit einem Teil derselben vereint, auf die Ostgoten. Auch diese werden unterworfen (375) und teilweise zum Anschlu gentigt, 375 und jetzt trifft der gewaltige Sto die Stmme der Westgoten. König Athanarich zieht sich mit einem Huflein nach Siebenbrgen zurck. Die Asiaten und ihre Heerespflichtigen breiten sich in Befsarabien und der Moldau aus, während die Masse der Westgoten (worunter 20000 waffenfhige Männer unter Fr 1 tigern vom Kaiser Valens die Erlaubnis erhlt, aufs rechte Donauufer berzutreten (376). Bald setzen auch ostgotifche Haufen eigenmchtig der die Donau. Die Westgoten weichen vor ihnen sdwrts aus. Ihre von Valens angeordnete Entwaffnung war unter-blieben, ebenso die Vorsorge fr ihre Verpflegung. Da brach unter ihnen eine Hungersnot aus, die sie zur Verzweiflung trieb, vollends als die Rmer sie verhhnten, indem sie ihnen gegen ihre Kinder Hunde zum Tausch boten. Langverhaltener Rmerha kam jetzt zum Ausbruch. Racheschnaubend verheeren die Goten das platte Land (doch Friede den Mauern!") bis Mazedonien und Thessalien (377), verstrkt durch entlaufene Sklaven und 144

3. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. VI

1909 - Bamberg : Buchner
Vi Inhaltsbersicht. Seite Romanum. 2. Konstantins und seiner Shne Verhltnis zur christlichen Religion. Julianus Apostata. Theodosius' Heidenverfolgung. Iii. Die Vlkerwanderung....................... 32 Kapitel 37. Die letzten Schicksale des Gesamtreichs . . 32 1- Coustautius. Julianus. 2. Joviauus. Valentiauus-Valeus. Gratianns-Valentinianns Ii. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen....... 33 1. Germanische Altertmer. Sweben. 2. Nordgermanen. Ostgermanen. Westgermanen. 3. Barbarisieruug der Rmer. Kapitel 39. Der Hunneneinfall und seine Folgen... 36 1. Herkunft und Marschrichtung der Hunnen. Hunnen und Westgoten. 2. Schlacht bei Adrianopel. 3. Rettung des Reichs durch Theodosius. 4. Theodosius' Alleinherrschaft und Tod. Teilung des Reichs in Ost-und Westrom. Kapitel 40. Das Ende Westroms.............. 38 1. Alarich. 2. Stilicho. 3. Radagais. 4. Die Westgoten vor Rom. Stilichos Ende. Alarichs Tod. 5. Die Vandalen in Gallien und Spanten. Die Westgoten in Gallien und Spanien. 6. Die Vandalen in Afrika. Die Angelsachsen in Britannien. Aetins. Burgunderschlacht. 7. Attila. Schlacht auf den katalannifchen Feldern. Attilas Tod. Auflsung des Hunnenreichs. 8. Aetins' Ende. Ricimer. Odovakar. Romnlns Augustulus. Odovakar Patricius unter ostrmischer Oberhoheit. Kapitel 41. Dienenelagederdinge am Ended er Völker- Wanderung . . ....................... 43 1. Die Ostgoten in Oberitalien. Odovakar und Theoderich. Belisar und Narses. Totila und Teja. Zusammenbruch der Ostgotenherrschaft. 2. Die Langobarden in Oberitalien. 3. Romanen und Germanen. Die Weltanschauung vom Gottesstaat. 4. Mnhamed und der Islam. 5. Der theofratische Gedanke als Weltanschauung des Mittelalters im christlichen Abendland und im mnhamedanischen Orient. V Abschnitt. Deutsche Geschichte bis zum Beginn der Reformation 47 I. Merovmger und Karolinger..................... 47 Kapitel 42. Die Grndung des Frankenreichs durch Chlodwig 47 1. Die Franken. 2. Syagrius. Schlacht bei Soissons. Schlacht bei Zlpich. 3. Chlodwigs Taufe. Chlodwigs Reich. Kapitel 43. Das Frankenreich unter den Nachfolgern Chlodwigs...................... . . 49 1. Theuderich und Theudebert. 2. Sturz der Merovmger. Kapitel 44. Die Pippiniden.................. 50 1. Majordomus Pippin. Karl Martell. Schlacht bei Tours und Poitiers. 2. Absetzung der Merovmger. Pippin der Kleine. 3. Begrndung des Kirchenstaats. 4. Pippins des Kleinen friedliche Ttigkeit. Kapitel 45. Bonifatius und die Ausbreitung des Christen- tnms im rechtsrheinischen Deutschland........... 52 1. Die Merovmger als Kulturvermittler. 2. Die ersten christlichen Glaubensboten in Deutschland. 3. Die Ttigkeit des Bonifatius. 114

4. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 53

1909 - Bamberg : Buchner
Karl der Groe und die Erneuerung des westrmischen Kaisertums. 53 in weitem Umkreis bis der den Main hinaus. Doch einen planmigen kirchlichen Zusammenschlu hatten diese irisch-frnkischen Mnche in Deutschland noch nicht zuwege gebracht. Alles lebte noch in der Zerstreuung. Da griffen angelschsische Sendboten in die Mission ein, und der grte derselben, Wynsrid (latinisiert Bonifatius, abgekrzt Bonifaz), aus ade-ligem Geschlecht, vereinigte die neugewonnenen deutschen Christen zu einer deutschen Kirche, die er mit Rom verband und dann, untersttzt von Karl Martell und Pippin, auch fr die bertragung klassischer Bildung auf den germanischen Boden besorgt war. 3. Seine Missionsttigkeit fing Bonifatius bei den Friesen an. Von hier aus begab er sich zu den Hessen (Stiftung von Amneburg, Geismar und Fulda) und Thringern (Ohrdruf): berall heidnische Heilig-tmer, Gtzenbilder und Eichen zerstrend; predigend und taufend. Erz-bischof geworden und mit der Einsetzung von Bischfen beauftragt, begann er in Thringen, Hessen und Bayern zahlreiche Bistmer und Klster zu grnden und hierauf die etwas verwilderte Geistlichkeit im linksrheinischen Frankenreich zu reformieren, und links und rechts vom Rhein im ganzen Reich eine einheitliche Kirchenzucht und Ordnung (Benediktinerregel) durchs zufhren. Endlich, schon bejahrt, brach er von seinem Erzsitz Mainz noch-mals auf, um das Werk seiner Jugendjahre, die Friesenbekehrung, zu voll-enden. Da wurde er mitten in erfolgreichster Ttigkeit von verstockten und erbitterten Heiden bei Dokkum erschlagen (754). Seinen Leichnam setzte man in seinem Lieblingskloster Fulda bei. Kapitel 46. Karl der Groe und die Erneuerung des westrmischen Kaisertums. (768814.) 1. Dem groen Vater war 768 der noch grere Sohn gefolgt, 768 ausgezeichnet an Krper und Geist, ausdauernd, weitschauend und geschickt. Seit dem Tode seines Bruders Karlmann Alleinherrscher (771), nimmt er das Werk seines Vaters auf: die Abrundnng des Reiches; die Bekehrung der noch heidnischen Sachsen; die Grenzvlker im Zaum zu halten; Kirche und Papst zu schtzen; den christlichen Glauben und die rmische Kultur noch mehr in Deutschland einzubrgern. 2. Zunchst eroberte er das Langobardenreich und nimmt den Titel König der Langobarden" an (772774). Dem Papst erneuert 161

5. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 27

1909 - Bamberg : Buchner
Die Begrndung der erblichen und unumschrnkten Monarchie:c. 27 Kit aufgedrungene Vierteilung des Reichs' nebst Doppelkaisertum der Einheitlichkeit wiederum Platz machen, wie es denn tatschlich auch so ge- kommen ist. . , 3. Schon ein Jahr nach Diokletians und seines Mitkmsers, des Maximian, Abdankung (305) beginnt ein Sohn des bisherigen Casars im Westreich, des Constantius Chlorus, Coustantlnns, den harmonischen Vierklang" zu stren. Indem es ihm in einer Reihe siegreicher Feldzge (310323) gelingt, einen Mitregenten um den andern zu besiegen und zu beseitigend wirst er die ganze diokletianische Thronfolgeordnung und Reichseinteilung der den Hausen und stellt so, wenn auch in Strmen von Blut, die Reichs- eiuheit und die wirkliche rmische Weltmonarchie wieder her. Zugleich fhrte er das Erbfolgerecht der leiblichen Shne ein (324). Zur Reichshauptstadt 324 erhob er (4. November 326) Byzanz, (als Kolonie von Megara gegrndet 660 v. Chr.), jetzt ihm zu Ehren Konstantinopel genannt, und das Weltreich teilte er in die vier groen Prfektnren des Oftens, Westens, Nordens und der Mitte' mit 12 Dizesen und insgesamt 116 Provinzen. i Diese ier Reiche (mit zusammen 101 Provinzen) waren: Spanien, Gallien und Britannien (Csar: Constantius Chlorus); Italien und Afrika (Augustus. Maximian); Jllyricnm nebft Griechenland (Csar: Valerius); Thrazien, Orieu nebft gypten (Augustus: Diokletian). Die Hauptstadt des Westens war Mailand, das den Alpen nher lag als Rom; die des Ostens Nikomedien am Marmara-meer, von wo aus man die Bewegungen der Goten und die stets von den Barbaren bedrohte untere Donau im Auge hatte und zugleich nicht allzufern vom oberen Euphrat war wo sich die Kmpfe mit den Neupersern zu entscheiden pflegten. Diese vier er~ waltungen (vier Hofhaltungen und vier Reichsheere, von denen jedes fr sich groer war als das einstige alte Reichsheer) steigerten die Steuerlast unerhrt^ Jede Stadt war mit Steuereinnehmern und sonstigen Reichsbeamten berlastet. Die erschpften Bauern aber lieen den Pflug stehen, wandten dem Felde den Rcken und berlieen es der Verwilderung. , ,. 2 Die Entscheidungsschlacht gegen den neuen Augustus des Westens, M axsntins, fand 312 bei Saxa Rubra, zwei Stunden vor Rom, statt (in hoc signo vinces.j; die gegen den neuen Augustus des Ostens, Licinins, der Constantms Schwester geheiratet Hatte, um sich vor ihm zu fchtzeu, im Jahre 323 bei Adrianopel. Marentills ertrank im Tiber, Licwius ward auf Befehl seines Schwagers hingerichtet, wie Coustantin berhaupt aus politischer Berechnung kaltbltig fernen Schwiegervater, feine Gemahlin und ihren Bruder und seinen eigenen Sohn aus erster Ehe aus der Welt geschafft Hat. . . 3 Es erhielt seine Bevlkerung zwangsweise, und das ganze Reich, insonderheit die griechischen Städte, wurden ohne Wahl ihrer Kunstfchtze im Gesamtwert von der 60 Millionen Mark beraubt, damit die neue Reichshauptstadt der alten ebenbrtig wrbe. 4 Orient nebst Thrazien und gypten; Italien nebft Ratten und Afrika; Gallien nebst Spanien, Britannien und Germanien; Jllyricnm (-Balkanstaaten auer Bulgarien und Rumnien). Die bedeutendsten Städte des Reichs waren Kon-stantinopel, Rom, Athen; Jerusalem, Antiochia, Alexandria; Mailand und rter. 135

6. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 32

1909 - Bamberg : Buchner
32 Alte Geschichte. Shne und Nachfolger (337359). Sie bekannten sich bereits als Diener und Schirmvgte der Kirche. Die Taufe z. B. erzwangen sie kraft ihrer kaiserlichen Machtflle. Und jener Sto, zu dem Julianus Apostata (der Abgefallene), Vetter und Nachfolger von jenen, gegen das Christentum aus-holte, war vergeblich. Hundert Jahre nach der Christenverfolgung des Deeius beginnt die Heidenverfolgung des Theodosins (380), der, gleich Konstantin, der Groe genannt worden ist. Er lt zuerst alle ueren Kenn-zeichen des Heidentums in Rom und hierauf im Orient entfernen und sodann (391) im ganzen rmischen Weltreich die heidnischen Opfer- und Gottesdienste als verbrecherisch verbieten. Alle Reste des Heidentums werden mit Feuer und Schwert ausgerottet. Derselbe Pbel, der einst die ersten Christen ver-brannt hatte, verbrannte jetzt die letzten Heiden. Konstantin der Groe hatte den ersten, Theodosius der Groe den zweiten Schritt getan: der Untergang des Heidentums war besiegelt, aber auch sr das Weltreich selbst war um diese Zeit der Untergang nahe herbeigekommen. Iii. Die Vlkerwanderung. Kapitel 37. Die letzten Schicksale des Gesaintreichs. 1. Konstantin kannte seine eiferschtigen Shne (Konstantin, Constantius und Cnstans) zu genau, um nicht zu wissen, da, wrde er einem von ihnen die Alleinherrschaft vererben, die andern dem einen das Erbe mit Gewalt streitig machen wrden. So teilte er denn das von ihm geeinigte Reich in drei Kaiserreiche. Aber trotzdem kam es zum Bruderkrieg. 338 Der mittlere der Brder, der Kaiser des Ostens, Constantius, berwand und berlebte seine beiden kaiserlichen Brder und vereinigte wiederum (seit 351) gleich seinem Vater das ganze Reich in einer Hand, das er wie dieser gegen die Germanen am Rhein und gegen die Neuperser am Enphrat zu schtzen hatte. Den Kampf mit Alemannen und Franken fhrte glnzend sein Vetter, ein Neffe Konstantins des Groen, Julianus/ der Vizeknig des Westens. Er wird in Paris von seinen siegreichen Truppen zum Kaiser 1 Eben jener sogenannte Apostata (siehe oben), der, in einem Kloster erzogen und zum Priester bestimmt, im stillen ein begeisterter Heide wurde. Trotz seiner Jugend verglich ihn seine Zeit teils mit Trajan und Marc Aurel, teils beehrte sie ihn wegen seines schwrmerischen aufgeregten Wesens mit allerlei Spitznamen; er selbst aber whnte ein Alexander der Groe zu sein. Die Christen hielt er fr schlechte Patnoten. 140

7. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 35

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 35 die Völker der Goten' vom Pruth bis zum Don; weiter rckwrts in den Karpathen die Gepiden, in Siebenbrgen die Vandalen, in Ober-Ungarn die Langobarden. ^ Unter den Westgermanen finden wir seit dem 3. Jahrhundert nach Christus die Alemannen (swebische Völker) vom Main zum Oberrhein und Bodensee (im Dekumaten- oder Zehntland); die Franken als ripnarische am Mittel- und Niederrhein, als salische im Mndungsgebiet des Rheins und der Maas, als Chatten im ganzen heutigen Hessenland; die Thringer und Sachsen im Weser- und Elbegebiet. Die Westgermanen waren im groen und ganzen an der eigentlichen Vlker-Wanderung unbeteiligt, und unter ihnen waren die Alemannen und Franken die unbequemsten Nachbarn der Rmer. Ihr letzter Zwingherr war Julian gewesen. Nach seinem Tod berschreiten sie den Rhein, die Alemannen auch den Bodensee. Aber alle diese Wandergermanen wanderten aus nicht des Raubens und Plnderns wegen sonst wren sie nicht mit zahllosen Wagen, mit Weib und Kind, mit Greisen und Kranken, Knechten und Mgden, Rossen und Rindern, Schaf- und Schweineherden ausgezogen sondern sie wollten sich neue Wohnsitze erobern, wo sie dann ihre alte Lebensweise wieder htten aufnehmen knnen. 3. Hunderttausende von Germanen aller Stmme sind in diesem Wanderkampf ums Dasein zu Grunde gegangen, und doch wurden ihrer immer noch mehr, so da einmal der Augenblick kommen mute, wo die Abwehr dem Andrang nicht mehr gewachsen war. Frher hatte man die Germanen gerufen und auf rmischem Grund und Boden zugelassen. Schon seit Csar nud vollends seit Marc Aurel handhabte man die Grenzsperre wie eine Schleusenvorrichtung, um je nach Bedrfnis von Zeit zu Zeit den ntigen Zuflu an frischem Blut insbesondere srs rmische Heer herein-strmen zu lassen. Die Leibwache der Kaiser bestand schon seit Csars sast 1 Zwischen Pruth, Dnjestr und Bug die West-, am Dnjepr und Don die Ost-goten. Teile der Westgoten befuhren frhzeitig das Meer und drangen in Klein-asten ein. Andere berfluteten Thrazien, wurden aber schon durch Kaiser Aurelian der die Donau zurckgedrngt, die von da an Reichsgrenze blieb. Ein Teil dieser Donaugoten nahm das arianische Christentum an, und ihr Bischof lilfilas (Wlf- 361 lein) bersetzte die Bibel ins Gotische. (Die betreffende Silberhandschrift" befindet sich jetzt zu Upsala in Schweden.) 2 Wie unstt diese Wanderungen germanischer Völker mitunter waren, beweisen z. B. diese Langobarden. Erst saen sie an der Unterelbe, und zuletzt treffen wir sie in Oberitalien (Lombardei). Mit ihnen waren auch Sachsen gezogen; diese aber wanderten von Oberitalien auf beschwerlichen Wegen in ihre alte Heimat zurck, wo sie bereits neu angesiedelte Stmme trafen, mit denen sie dann um ihre angestammten Sitze zu kmpfen hatten. 143

8. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 48

1909 - Bamberg : Buchner
48 Mittlere Geschichte. 481 der 15jhrige Enkel des Merovaus/ Chlodwig (Chldovech), den Thron bestiegen. Sein und seiner Ratgeber ganzes Sinnen und Trachten war zunchst auf die Eroberung des noch rmischen Galliens gerichtet. Chlodwig frchtete nur den groen Westgotenknig Eurich. Gleich nach dessen Tod berfiel er den Syagrius und schlug ihn entscheidend bei Soissons (spr. Soa-ohn) (486). Das Ziel war erreicht. brigens be-setzten die Franken das neue Gebiet nicht vollstndig. In den Stdten blieb das Rmertum, und in dem spter eroberten Lande sdlich der Loire ist alles nach wie vor römisch. Franken kamen hier nur vereinzelt vor; blo stlich der Somme war das Rmertnm vollstndig vernichtet worden. Bis auf weiteres werden beide Sprachen nebeneinander gesprochen; doch bleibt das Lateinische die Schriftsprache. Erst seit dem 10. Jahrhundert sind die Franken vollstndig romanisiert d. h. Franzosen geworden, und es verschwindet die deutsche Umgangssprache. Sodann demtigte Chlodwig in der Schlacht bei Zlpich (496) unweit Cln seine gefhrlichen Nebenbuhler, die Alemannen, und als sie sich spter wieder erhoben, schlug er sie sast bis zur Vernichtung. Sie zogen sich rheinanswrts zurck und wurden auf das Land, das sich sdlich vom Hagenauer Forst, der Enz-und Remslinie bis Marbach (Markbach d. i. Grenzbach) zwischen Vogesen und Lech erstreckt, beschrnkt. i Schon seit den Zeiten von Merovns' Vater verschwanden bei den Salfranken die meisten Gauknige, und die Merovinger herrschten allein. Ihr^Knigtum war erblich. Das Volk hatte bei der Besetzung des Thrones kernen Einflu mehr. er Staat war vielmehr persnliches Eigentum des Knigs. Deshalb kann auch der König Staatsgut verschenken und das Reich teilen. Der König fuhrt die Regierung durch seine Beamten (Grafen) und schuldet dem Staat lediglich den Frieden. Die Schenkungen aus Staatsgut erfolgen an Männer von Verdienst, doch mu eine Schenkung beim Tod des Schenkers oder des Beschenkten erneuert werden und ohne die Genehmigung des Knigs darf solches Gut (Mob, Lehen) nicht veruert werden. Aus den Familien solcher mit Schenkungen bedachter Frauken erwuchs allmhlich cm frnkischer Geburtsadel. Das Kennzeichen des Knigs ist das lange Haar; das Stnn-bild seiner Herrschaft der Speer. Die Frankenkmge werden als solche weder gesalbt noch gekrnt. Nach der bernahme der Herrschaft erfolgt eme Umfahrt durch das Reich. Alle Freien sind dienstpflichtig (allgemeine Wehrpflicht). Der gewhnliche Mann dient mit Streitaxt und Speer, der rmere als Bogenschtze, der reichere zu Pferde. Alle haben sich selbst auszursten. Dafr knnen sie sich durch Plnderung und durch den Anteil an der Kriegsbeute entschdigen. Das Heer gliedert sich nach Graf- und diese nach Hundertschaften. Im Mrz findet die Heerschau statt (Kontrollversammlung), das Mrzfeld genannt. Neben dem Volksheer verfugt der Konig noch der eine stndige Schar Bewaffneter, und ttt erntgen Orten hegen feste Satzungen. Im groen ganzen sind die Merovinger noch echte Bauernknige, wie siecmd)au^m Ochsenwagen zum Mrzfeld fahren. Chlodwig insbesondere, der grte Merovinger war durch und durch ein barbarischer Bauernknig.

9. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 22

1909 - Bamberg : Buchner
22 Alte Geschichte. 161 Marc Aurel (bis 180) und dessen Bruder Berus (bis 172), geriet der gewaltige Bau ins Wanken. Die glckliche Zeit verschwindet, und dieser letzten Abendrte unter den guten Kaisern folgt bald die dstere Nacht, in der die ganze Herrlichkeit des Rmertnms untergeht. Aurel hatte gegen die Parther zu kmpfen. Das zurckkehrende Heer schleppte die Pest ein, die in furchtbarer Weise alle Teile des Reichs verheerte, gar nicht mehr er-lschen wollte und auch noch eine Hungersnot im Gefolge hatte. Nicht genug damit! der das verdete und geschwchte Reich brach auch noch schwere Kriegsnot herein. Die Vlkerwanderung begann. Die Ger-manen nrdlich der Donau waren in Bewegung gekommen. Das Hauptvolk, die Markomannen und O-uadeu, brechen aus Bhmen und Mhren vor und berschreiten, begleitet von den zwischen Karpathen und unterer Donau ansssig gewesenen Sarms-ten und Jaz^gen, die Donau. Bis Aquileja am Jsonzo flutet dieses Vlkerheer. Da gelingt es dem Feld-Herrntalent und der Energie des Marc Aurel, den Massenanprall zu stauen. Der Kaiser verlegte sein Hauptquartier in den Mittelpunkt des nordischen Kriegsschauplatzes, nach Carnntnm (jetzt Petronell bei Wien), wo er im ganzen 15 Jahre zubrachte und im Jahre 180 an der Pest starb. Viele Germanen wurden damals auf Reichsboden angesiedelt und in die Legionen eingereiht. So verschuldete es Marc Aurel, der Philosoph auf dem Kaiser-thron", ohne es zu wollen oder zu ahnen, da die Germanen im Lauf der Zeit auch in die hchsten Kommandostellen vorrckten, ja schlielich die 180 Herren der Reichsverwaltung wurden. Nach dem Tod des Marc Aurel regierten nur kurz und endeten jedesmal durch Meuchelmord: Commodus, Pertinax und Didius Julianus. Letzterer hatte jedem Prtorianer 4800 Mark gezahlt, um fr ein paar Wochen rmischer Kaiser zu sein. Bei dieser groen Unordnung fhlten sich die Heere auerhalb Roms als die einzigen Beschirmer des Reichs und als seine Herren. Gleichzeitig riefen drei verschiedene Armeen jede ihren Anfhrer zum Kaiser aus. Den Sieg behielt der Afrikaner Septimins Severus. Kapitel 32.' Das silberne Zeitalter der rmischen Gesellschaft von Augustus bis auf Marc Aurel war ein nervses Zeitalter. Man hat es immer eilig und steigert sich gegenseitig bei allem, was man unternimmt, in eine Hast hinein. Selbst Knstler und Schriftsteller, Rhetoren und Dichter suchen sich zu berbieten. Es entstehen die Pracht-und Kolossalbauten; die Riesensulen; die raffinierten Mosaikarbeiten; die groen gelehrten Sammelwerke. Alles ist 130

10. Zeittafeln für den Unterricht in der Geschichte an den unteren Gelehrten- und Realschulen - S. 8

1871 - Stuttgart : Schweizerbart
8 Rmische Geschichte. Jahre vor Christus ;i(| Iii. Rom unter Csaren. vorohml Augustiis und sciu Haus. Vergilius, Horatius, Livius bis Oo nach Christ. 9 Arminius. 33 Tod Jesu Christi. - 64 Nero. Apostel Paulus in Rom. Christenverfolgungen. ? Flavier. his b 70 Jerusalems Fall. 79 Herculanum und Pompeji. Plinius der Aeltere. 98 Trajan, Hadrian, die Antonine. Tacitus, Plinius der Jngere, bis 180 Marcomannen. 193 Septimius Severus. 270 Aurelian. Alemannen, Franken, Gothen. 284 Diocletian. (Caesares und Augusti.) 306 Konstantin und sein Haus. Das Christenthum. Constantinopel. bis 363 Julianus Apostata. Athanasius. lphilas. 378 Valens fllt bei Adrianopel. 395 Tlieodosiiis der Grosse, lezter Kaiser des vereinigten Reichs. 395 Ost- und Westrom. Stilicho, 476 Ende des westrmischen Reichs. Romains Augustulus. Odoaker. 4
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