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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 33

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 33 ausgerufen, bricht nach Konstantinopel auf und besteigt, da sein Vetter auf dem Marsche gegen ihn stirbt, ohne Blutvergieen den Thron seines Oheims. Als Kaiser (361363) unternahm er einen tollkhnen^ Zug gegen den 361 Perserknig Sapor und starb bei Ktesiphon in heier Schlacht als mutiger Reiter, noch nicht 30 Jahre alt, den Heldentod. -- 2. Mit ihm erlosch das Haus des Coustantius Chlorus (s. S. 25), und es begann eine zweite Reihe von Soldatenkaisern. Zunchst wird der christ-liehe General Jovianus vom Heer zum Kaiser ausgerufen. Jovian schlo notgedrungen mit Sapor Frieden und trat dann mit der Leiche Julians den Rck-zug an, starb aber, erst 33 jhrig, pltzlich in einem Stdtchen Bithyniens. Nun wurde ein christlicher Pannonier von niedriger Herkunst, aber herkulischer Krperstrke und militrischen Verdiensten zu Niea zum Kaiser ausgerufen, Valentinianns, der auf Wunsch des Heeres sogleich einen Mitregenten ernannte und zwar seinen Bruder Valens, dem er den Osten samt Thrazien und gypten berlie. Da die Nachricht vom Tod des gefrchteten Julian alle Germanen kampflustig gestimmt hatte, so eilte Valentinian in seinen Reichsteil. Er marschierte zunchst an den Oberrhein, dann der den Schwarzwald in die Gegend am oberen Neckar (Sieg der die Alemannen (368) bei Solicwinm) und von da nach Pannonien, wo er zu Ofen (Aqmncnm) an einem Blutsturz starb (375). Das Westreich kam jetzt an seine beiden noch jugendlichen Shne Gratianns und Valentinianns Ii. In diese Zeit (373375) fllt der groe Einsall des asiatischen (mongolischen) Steppen- und Reitervolks der Hunnen ins heutige Sdruland, der An- 375 sto zur groen germanischen Wanderung oder der eigentlichen Vlker-Wanderung. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen 1. Die Ursitze der Germanen2 sind in der norddeutschen Tiefebene, in den Wldern und Smpfen zwischen mittlerer Elbe und Oder, zu suchen. 1 Er drang, was vor ihm noch kein Feldherr, selbst Trajan nicht gewagt hatte, bei glhender Sommerhitze in sdstlicher Richtung von Antiochia her bis der Ktesiphon hinaus ins persische Reich vor. 2 Germane sei ein keltisches Wort und bedeute Nachbar. hnlich den alten Kelten werden die alten Deutscheu von den Rmern geschildert als Riesen von Wuchs mit grimmig blickenden blauen Augen und rtlich-bloudem Haupthaar, das sie aufgebunden trugen. Ihre Kleidung waren Pelzrcke, Beinbinden und Lederschuhe. Jagd und Krieg war die Beschftigung des wehrhaften Freien; Sache der Unfreien und Weiber war die Bestellung des Feldes. Die Freien zerfallen in Adelige und Gemein 141 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 3

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 35

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 35 die Völker der Goten' vom Pruth bis zum Don; weiter rckwrts in den Karpathen die Gepiden, in Siebenbrgen die Vandalen, in Ober-Ungarn die Langobarden. ^ Unter den Westgermanen finden wir seit dem 3. Jahrhundert nach Christus die Alemannen (swebische Völker) vom Main zum Oberrhein und Bodensee (im Dekumaten- oder Zehntland); die Franken als ripnarische am Mittel- und Niederrhein, als salische im Mndungsgebiet des Rheins und der Maas, als Chatten im ganzen heutigen Hessenland; die Thringer und Sachsen im Weser- und Elbegebiet. Die Westgermanen waren im groen und ganzen an der eigentlichen Vlker-Wanderung unbeteiligt, und unter ihnen waren die Alemannen und Franken die unbequemsten Nachbarn der Rmer. Ihr letzter Zwingherr war Julian gewesen. Nach seinem Tod berschreiten sie den Rhein, die Alemannen auch den Bodensee. Aber alle diese Wandergermanen wanderten aus nicht des Raubens und Plnderns wegen sonst wren sie nicht mit zahllosen Wagen, mit Weib und Kind, mit Greisen und Kranken, Knechten und Mgden, Rossen und Rindern, Schaf- und Schweineherden ausgezogen sondern sie wollten sich neue Wohnsitze erobern, wo sie dann ihre alte Lebensweise wieder htten aufnehmen knnen. 3. Hunderttausende von Germanen aller Stmme sind in diesem Wanderkampf ums Dasein zu Grunde gegangen, und doch wurden ihrer immer noch mehr, so da einmal der Augenblick kommen mute, wo die Abwehr dem Andrang nicht mehr gewachsen war. Frher hatte man die Germanen gerufen und auf rmischem Grund und Boden zugelassen. Schon seit Csar nud vollends seit Marc Aurel handhabte man die Grenzsperre wie eine Schleusenvorrichtung, um je nach Bedrfnis von Zeit zu Zeit den ntigen Zuflu an frischem Blut insbesondere srs rmische Heer herein-strmen zu lassen. Die Leibwache der Kaiser bestand schon seit Csars sast 1 Zwischen Pruth, Dnjestr und Bug die West-, am Dnjepr und Don die Ost-goten. Teile der Westgoten befuhren frhzeitig das Meer und drangen in Klein-asten ein. Andere berfluteten Thrazien, wurden aber schon durch Kaiser Aurelian der die Donau zurckgedrngt, die von da an Reichsgrenze blieb. Ein Teil dieser Donaugoten nahm das arianische Christentum an, und ihr Bischof lilfilas (Wlf- 361 lein) bersetzte die Bibel ins Gotische. (Die betreffende Silberhandschrift" befindet sich jetzt zu Upsala in Schweden.) 2 Wie unstt diese Wanderungen germanischer Völker mitunter waren, beweisen z. B. diese Langobarden. Erst saen sie an der Unterelbe, und zuletzt treffen wir sie in Oberitalien (Lombardei). Mit ihnen waren auch Sachsen gezogen; diese aber wanderten von Oberitalien auf beschwerlichen Wegen in ihre alte Heimat zurck, wo sie bereits neu angesiedelte Stmme trafen, mit denen sie dann um ihre angestammten Sitze zu kmpfen hatten. 143

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 280

1854 - Stuttgart : Hallberger
280 dazu. Mit verdoppelter Anstrengung und Hellene Schlachtgesange stürmten sie von allen Seiten heran; der Feldherr Varus verlor gänzlich den Muth und stürzte sich, nachdem er schon mehrere Wunden empfangen hatte, selbst in sein Schwert; viele der Anführer thaten deßgleichcn; keiner widerstand mehr. Die Deutschen hatten nichts weiter zu thun, als die Ermatteten und Fliehenden niederzumachen oder gefangen zu neh- men. Nur wenigen einzelnen Römern gelang es, in der Dunkelheit der Nacht zu entkommen und durch glückliche Umstände begünstigt zu den festen Plätzen zu entfliehen, wo sie ihren Landsleuten die traurige Bot- schaft von dem Untergang des Narus mit seinem ganzen Heer ver- kündigten. Die Deutschen feierten unterdeß große Freudenfeste. Die gefange- nen Kriegsobersten wurden, wie Opferthiere, den Göttern zu Ehren ab- geschlachtet, andere Gefangene an Bäume aufgehängt oder als Sklaven vertheilt. Dieses letztere Loos traf namentlich viele vornehme Römer. Noch vierzig Jahre später wurden einige derselben von ihren Landsleu- ten nach einem Treffen im Hessischen aus ihrer langen Knechtschaft be- freit. Der Kopf des gefallenen Varus ward den Römern zum gräß- lichen Wahrzeichen übersendet. Besonders übel ging es den römischen Sachwaltern, die so oft mit ihren glatten Zungen das Recht verdreht hatten. Einem solchen wurde die Zunge mit glühenden Nadeln durch- stochen, wobei man ihm höhnend zurief: „Nun züngle, du Schlange!" Dieser Sieg, der unserem Vaterlande Freiheit und Selbständigkeit gerettet hat, ist im Jahr 9 nach Christi Geburt erfochten worden. Hermann begnügte sieb aber nicht damit, nur den Varus geschla- gen zu haben, er eroberte und zerstörte auch alle römischen Festen, die diesseits des Rheins waren, und hörte nicht auf, bis er an den Ufern dieses Stromes stand. Weiter ging er nicht; er hatte nur den vater- ländischen Boden von den fremden Unterjochern befreien wollen. In Rom aber glaubte man ihn schon auf dem Wege nach Italien, und der alte Schrecken vor den Cimbern und Teutonen, die hundert Jahre vorher zuerst den Römern deutsche Tapferkeit und Waffen fühlen ließen, erneuerte sich. Der Kaiser Augustuö, der sich sonst wohl zu fassen wußte, verlor diesmal alle Besinnung, rannte mit dem Kopf gegen die Wand und rief dabei aus: „Varus, Varus, gib mir meine Legio- nen wieder!"

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 290

1854 - Stuttgart : Hallberger
290 137. Völkerwanderung. (375—476 nach Christi Geburt.) Im Jahr 395 nach Christi Geburt theilte Thevdosius der Große, der letzte fromme und kraftvolle römische Kaiser, sein gewaltiges Reich unter seine beiden Söhne. Der eine, Honorins, bekam den abend- ländischen Theil und wohnte in Rom. Der andere, Arkadius, erhielt den morgenländischen Theil und nahm seinen Sitz in Constantinopel. Das letztere Reich bestand noch über tausend Jahre; das erstere nicht mehr volle hundert. Längst schon waren deutsche Völker an den Grenzen des römischen Reichs gelagert, wie die Gothen in Südruß- land am schwarzen Meere, die Alemannen an der obern Donau, und die Franken am untern Rhein, und warteten auf eine gute Gelegenheit, über die blühenden Fluren des reichen Römerlandes her- zufallen und sie einzunehmen. Diese Gelegenheit ließ Gott nun kom- men. Das Alte sollte untergehen, und neue Völker sollten das Evan- gelium kennen lernen, nachdem sie den Römern gethan hatten, wie einst die Israeliten den bösen Kananitern hatten thun müssen. — Von Morgen her kam (375) ins südliche Rußland ein wildes Volk heran, die Hunnen, Leute mit schwarzem, struppigem Haar, schmutzig gelber Gesichtsfarbe, schiefen Augen, breitschulterig und klein von Leibe, und so fürchterlich wild, als sie häßlich von Ansehen waren. Von ihren Pferden waren sie fast unzertrennlich. Sie aßen, tranken und schliefen daraus. Wurzeln und rohes Fleisch waren ihre Speise. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie in Karren mit sich. So jagten sie durch die Welt von Land zu Land, raubten, sengten und mordeten, und jagten die Völker vor sich her, wie ein Wolf die Heerde. Zuerst stießen sie auf die Gothen. Ein Theil derselben, die Westgothen, floh ins römische Reich, durchzog einige Zeit nachher plündernd das schöne Italien, und ließ sich endlich in Spanien und dem südlichen Theil des heutigen Frankreichs nieder. Ein wilder Haufen nach dem andern drang plündernd in Italien ein, das so manches Jahrhundert die ganze gebildete Welt beherrscht hatte, und die schwachen Kaiser konnten es nicht hindern. Ja, am Ende setzten deutsche Völker, die Heruler und Rugier, gar den letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus ab und machten ihren Fürsten Odoaker zum König von Rom. Der wollte aber nicht einmal in der armen, fast ganz verwüste- ten Stadt wohnen; so verachtet, so verfallen war das einst so mäch- tige Rom! Da war es ihr ergangen wie all den Städten und Län-

5. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 171

1862 - Hannover : Meyer
171 Steinblöcke unverrückt erhalten; fern von den Wohnungen der Men- schen liegen sie auf öder Stätte; nur zuweilen sieht man einen Schäfer in seinem weißen Mantel, umgeben von seiner Heerde still sinnend auf riesigen Felssteinen sitzen, oder einen Jäger seinen Weg zu den Denkmalen der altdeutschen Dorwelt nehmen. Verklungen sind die Erinnerungen an die Helden, vergessen der Name der Ge- feierten, deren Andenken unter den Granitblöcken schlummert. Nur hin und wieder hat sich eine Sage an diese Denkmale geknüpft So erzählt die Sage von den Steinen im Hohn: Als Karl eines Tages aus seinem Hoflager zu Osnabrück mit zahlreichem Iagdgefolge zu den Waldhöhen ritt, welche nördlich die Hase umgeben, begegnete er Wittekind, und die beiden Heerführer ritten lange mit einander; der eine freucte sich des noch immer grü- nenden Eichwaldes, der andre sah mit Stolz auf die Stellen, wo er sich bereits erhellte und Klösier und Kirchen in die gebrochenen Lichtungen aufnahm. Karl wendete sich an Wittekind und bat ihn, das Christenthum anzunehmen. Aber der Sachsenfürst deutete auf die Runensteine und Opferaltäre, welche die christlichen Anlagen Sen, und pries seine Götter. Und im Gespräch über ihren en ritten die beiden Fürsten über die Waldeshöhe von Harste und kamen in die Waldschlucht vom Hohn. Dort, bei dem großen Hünenringe, trennte sich ihr Weg. Karl bat noch einmal und berief sich auf die hohe Wunderkraft seines Glaubens. „Nun wohl denn!" sagte Wittekind; „wenn dein Glaube so mächtig ist, ei, so schlage mit der Haselgerte, die du in der Hand führst, diesen großen Runenstein durch, damit ich glaube!" Karl besann sich nicht; er drückte dem Roste, das sich vor dem gewaltigen Granitblocke scheuete, die goldenen Sporen in die Weichen und hieb voll gläubiger Hoffnung mit der Gerte auf den Stein. Siehe! der Stein siel auseinander! Der Glaube hatte Wunder gethan, und bald darauf ließ sich der Sachsenherzog zu Belm, un- weit Osnabrück, taufen. 53. Karl der Große und die Sachsen. 1. früher, als zu unsern Vätern, war das Evangelium zu den Franken gekommen; diese hatten schon seit dem Jahre 496 christliche Könige. Sie waren Nachbaren der Sachsen und hatten von diesen durch Einfälle in ihr Land viel zu leiden. So waren die Sachsen einst ins Frankenland gefallen und hatten mehr als 30 Kirchen vernichtet. Da bekriegte sie der Frankcnkönig Pipin bis in die Wesergegenden und gewährte ihnen nur unter der Bedingung Frieden, daß sie dem Predigen und Taufen der fränkischen Pnester nicht wehren wollten. Aber was half es? Sie rissen sich wieder los und machten neue Raubzüge ins fränkische Reich, plünderten, mordeten und zerstörten die Kirchen. Dabei geschah es, daß sie nach ihrer Gewohnheit nach jedem Raubzuge eine Anzahl Gefangener auslosten, welche sie ihrem Götzen Wodan opferten; die übrigen vertheilten sie als Sklaven unter sich. 3*

6. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 31

1864 - Hannover : Hahn
31 Zweites Capitel von der karolingischen Eroberung bis zur Gründling des Herzogthums Sachsen unter Hermann Billiug. — §. 7. Carolin gische Eroberung 772-804. Annales Laurissenses majores und Annales Einhardi und dessen Vita Caroli bei Pertz, Monum. 88. Tom. I. Die Eroberung unserer Gegenden des nordwestlichen Deutsch- lands durch den Volksstamm der Sachsen im 3. Jahrhundert läßt sich für inneres Staatsleben an Wichtigkeit längst nicht mit der vergleichen, welche gegen den Ausgang des 8. Jahrhunderts noch- mals innerhalb desselben Umfangs von Karl dem Großen für das fränkische Reich gegen die ersten Eroberer allsgeführt ist. Der Beweis ist leicht geführt, wenn man ans obige Data hinweisst: die Demokratie weicht der Monarchie, und das Heidenthnm dem Christcnthlim. Diese beiden Grundpfeiler einer vernünftigen und dauerhaften Ordnung des nienschlichen Gefellschaftslebens lverden von da ail für Niedersachsen die Quellen für jede Entwickelling der staatliche,l Gemeinschaft, sind es dann geblieben bis ans den helltigen Tag, und werden es a,lch ferner sein für die Jahre der Zukunft. Das Jahr 772, das vierte der Negierlmg Karls des Großen, ivar für eine ganze Reihe späterer Ereignisse das deil Grllnd legeilde. In Rom war der Pabst Stepharl gestorben; feil, Nachfolger Hadrian nahm die Allgelegenheiten der römischen Kirche mit er- nenter Energie in die Hand, lind schickte sofort Gesandte an Karst lim ihn anfzufordern, die Longobarden — Arianer in der Nähe

7. Bd. 3 - S. 122

1793 - Hannover : Helwing
122. Die Weltgeschichte. jedoch erst im fünften Jahrhundert berühmt, wo sie ein eigenes Königreich stiftete, das aber erst von den Franken geschwächt und dann von den Sachsen ganz zertrümmert wurde. 5) Die B 0) av ier (Bayern). Sie wohnten an der Donau, waren anfänglich sehr mächtig, wurden aber nachher von den Franken unterjocht. 6) Die Bur- gunder. Sie giengcn in großen Heerden über den Rhein nach Aelvetien (Schweiz), und stifteten da ein mächtiges Reich, wurden aber zuletzt gleichfalls von den Franken bezwungen. Alle diese Völker und viele kleinere Horden wohnten in Deutschland, oder richtiger gesagt, sie durchstreiften es mit Sack und Pack. Da, wo sie Weide für ihre Viehheerden, damals ihr einziger Reichthum, fanden, blieben sie einige Zeit; und wenn sie Mangel litten, bra- chen sie wieder auf, und nahmen ihre Habseligkeiten auf Wagen mit. Nur dte jetzigen Bewohner Westphalens, vorncmlich aber feie'^tiefen, hatten feste und also blei- bende Wohnungen. Ihr könnet daher leicht-denken, daß sich das alte Deutschland vom jetzigen gar sehr unterschied. Es war so zu sagen ein einziger großer und dichter Wald, der mit dem Harz, dem Lhüringerwald und dem Schwarzwalde zusammenhieng, und worin Rennthiere, Elcndthiere, Baren, Wölfe, Auerochsen und wilde Pferde in Menge wohnten. Das Fleisch dieses Wildprets, vor- nemlich aber das Pferdefleisch, roh gespeist, war für un- sere Großväter ein sehr leckeres Essen; auch genossen sie Schwalben, Hunde und Fischottern. Gebauete Felder, Weinberge, Obstgärten gab es nicht, und also auch kein Getraide, keinen Flachs, keinen Wein, und keine, oder doch nur sehr wenige Baum - und Erdfrüchte. Daher war der Ackerbau keine Sache für die alten Deutschen; aber das Hirtenleben, die Jagd und den Fischfang liebten sie desto mehr. Diese Beschäftigungen gaben ihnen Kleidung und

8. Bd. 3 - S. 162

1793 - Hannover : Helwing
i62 Die Weltgeschichte. Frankreich. Es dünkte diesen glücklichen Völkeröezwingem eine Kleinigkeit, das erst entstandene Reich der Franzosen wieder umzustürzen. Da stellte sich ihnen bey der Stadt Tours plötzlich ein französischer Herzog, Carl Märtel!, mit einem tapferen Heere entgegen, und richtete unter die- sen verwegenen Siegern eine solche Niederlage an, daß sie nie wieder daran gedacht haben, einen Besuch in Frank- reich zu machen. — Anfänglich waren die Araber rohe Krieger; aber gar bald legten sich ihre Chalifen auch auf die sanften Künste des Friedens, und ihre Unterthancn lernten Wissenschaften und verbreiteten sie unter alle Völ-> ker. Vornemlich studierten sie die Arzeneykunst, dis Sternkunde und die Mathematik, und eben sie sind eö, von denen wir unsere jetzigen Zahlen angenommen haben; auch sind sie die Verbesserer unserer Calendrr. Das fränkische Reich steigt jit einer erstaunlichen Größe. - Es schien, wie Ihr eben gehört habet- um das neue Reich der Franken, oder Franzsftn gethan zu ftyn, wenn nicht der tapfere Cat! Mattel! eö gerettet hatte. Auch im Innern des jungen Staats war cs bisher nicht so ruhig zugegangen, als cs wohl zum Glück desselben hätte geschehen müssen, denn nicht die Könige herrschten, sondern ihre Haushofmeister. Diese Herren hatten die Hauöhofmersterstelle erblich zu machen gewußt, und schrankten das Ansehn der Könige immer mehr ein, so daß im Grunde sie regierten, die Könige aber bloö den Titel hatten. Ein solcher Haushofmsister war nun auch Cat! Mattel!. Als er die kühnen Saracenen geschlagen hatte, überwand er auch die Friesen, und unsere deutschen Stammväter, die Sachsen, mußten ihm Tribut bezah- len. Sein Sohn Pjpin, gleichfalls Haushofmeister, wie der Vater, vcrschafte sich noch größeres Ansehen, als er, und setzte endlich, um selbst zu regieren, seinen Herrn, den

9. Bd. 3 - S. 171

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 171 Franken, sondern einen jachsisißm Herrn, Namens Heinnch, genannt der Finkler (Vogelsteller), zu ihrem Oberhaupte. Dieser Prinz, ein Nachkomme Wittekmds, hatte auch den großen Geist und die Tapferkeit dieses edlen Sachsen geerbt. Er übte das vernachlässigte Kriegsheer in der Kriegskunst, und stellte unter den streitbaren Jüng- lingen Ritterspiele an, und so entstanden die ersten Rit- ter. Als er wieder Math und Ordnung ins Kncgshecr gebracht hatte, sorgte er auch für die äußere Beschützung feiner Staaten. Zu dem Ende befestigte er viele deutsche Städte und bestellte Markarasen, d. t. Gränzvvtgre, gegen dre Anfälle fremder Volker. Als er sich hiedurch in eine gute Verfassung gesetzt hatte, fielen die Ungarn nock- werter in Deutschland ein. Er lieferte ihnen im Jahr yzg, bey Merseburg eine so blutige Schlacht, daß sie fürs erste den Einfall nicht wieder bekamen, Deutschland anzugrei- fcn. Bey seinem Tode hintcrließ er den Ruhm eines tapfern und klugen Regenten. Ihm folgte sein würdiger Sohn 0* to, der unter dem allgemeinen Zujauchzen der deutschen Hcrzöge dm Thron bestieg. Seine ganze Regie- rung war eine Kette von innerlichen Unruhen, Empörun- gen und Befehdungen und von äußerlichen Kriegen, wo- bey jedoch sein Math, seine Klugheit und seine Tapferkeit immer siegten. Er schlug die Ungarn, Züchtigte die Bayern, die sich seiner Herrschaft entziehen wollten, brachte die Böbmm, die ihm abtrünnig geworden wa« ren, zum Gehorsam, bezwang die aufrührerischen Lothrm- Her, überwand die recken Wenden und einige andere slawische Völkerschaften in der Lausitz und in Branden- burg, und schlug ein Heer Rokmänner nebst ihrem König Harald in die Flucht. Bald darauf vermählte sich Dk.tb mit Adelheid, der schönen Witwe des italiänifchen Kö- rrigs Lothar, und erwarb sich dadurch das Königreich Italien, Er gieng im Jahr 96s nach Vom und ließ sich daselbst

10. Deutsche Geschichte - S. 1

1912 - Halle a.S. : Schroedel
vie Zeit der Vlkerwanderung. I. (Bermartiett und die Gerinanen. Jl Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. berall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germane mit erobertem, rmischem Feldzeichen. Germanin. Luft war kalt, der Bodeu feucht. Den Rmern zeigte sich Germanien als ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer Froning-Klar mann-Wewer. Geschichte fr Mittelschulen. Hl Teil. 1
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