Entwicklung Englands im Mittelaller.
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ein großer Teil Frankreichs als freies Eigentum verblieb. Die Unzufriedenheit seiner neuen Untertanen mit seiner Herrschaft war aber so groß, daß der Krieg bald wieder ausbrach, und 1380 war sein Besitz auf wenige Küstenplätze beschränkt.
Das größte Unglück für Frankreich wurde die lange Regierung des geistesschwachen Karl Vi., in der das Land die Kämpfe der Häuser Orleans und Burgund um die Vormundschaft zerrütteten. Heinrich V. von England griff 1415 ein, erfocht den glänzenden Sieg bei Azincourt und wurde in Nordfrankreich bis zur Loire und in Südwestfrankreich als König anerkannt.
Mit dem Auftreten der Jungfrau von Orleans (1429) erfolgte die Wendung. Bereits 1453 war aller englischer Besitz außer Calais wieder verloren.
Sofort brach das siegreiche Königtum die Macht der großen Vasallen; vor allen war Ludwig Xi. (1461—1483) tätig; er erwarb auch nach dem Tode Karls des Kühnen Burgund zurück. Hier stützten sich die Könige im Kampfe mit dem Adel auf die Städte; in Deutschland, wo der Wahlkönig von den Fürsten allein gewählt, auch von ihnen abhängig blieb, sind alle Versuche der Könige, sich mit den Städten zu verbinden und an ihnen einen Rückhalt zu finden, gescheitert.
Als Karl Viii. die Bretagne durch Heirat erworben hatte, konnte Frankreich als geeinigt gelten. Es wandte seine Waffen nach Osten, um die Vorherrschaft in Europa zu erkämpfen.
§ 93. Entwicklung Englands im Mittelalter. In der englischen Geschichte bildet die normannische Eroberung 1066 einen Abschnitt.
1. Von der Einwanderung der Angeln, Sachsen und Jüten im 5. Jahrhundert bis zur Schlacht bei Hastings 1066. Angelsächsische Zeit.
Nach Abschluß der angelsächsischen Wanderung wurden die beiden Inseln Großbritannien und Irland von zwei grundverschiedenen Völkern bewohnt, dem germanischen und dem britisch-keltischen. Die germanischen Einwanderer besetzten den Süden und den Osten des heutigen Englands bis zum Firth of Forth; die Briten erhielten sich in Wales, Nordschottland, Man, den Hebriden und Irland. Auf beiden Seiten fehlte die Einigung der Volksgenossen gleicher Nationalität zu einem Reiche; darum kam man jahrhundertelang über blutige Raubkriege gegen stammfremde wie stammesverwandte Nachbarn nicht hinaus. Im Beginn des 9. Jahrhunderts begann eine Einheitsbewegung im germanischen Osten; König Egbert von Wessex (827) wurde der Schöpfer eines angelsächsischen Reiches. Zn derselben Zeit, als auf dem Festlande der Sachse Otto I. unbedingte Anerkennung in Deutschland und über dessen Grenzen hinaus gefunden hatte, wurden Egberts Nachkommen von sämtlichen Königen der Insel, auch den walisischen und schottischen, als Oberhaupt betrachtet.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Vi Karl Heinrich_V._von_England Heinrich_V. Ludwig_Xi Ludwig Karls Karl_Viii Karl Egbert_von_Wessex Otto_I.
Extrahierte Ortsnamen: Englands Frankreichs Frankreich Burgund Nordfrankreich Südwestfrankreich Burgund Deutschland Frankreich Europa Englands Sachsen Irland Englands Wales Nordschottland Irland Deutschland