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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
I. Von den Anfngen deutscher Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters. 9 n. Chr. Varns, Feldherr des Kaisers Augustus, wird mit drei Legionen vom Cheruskerfrsten Arminius im Tento-burger Walde vernichtet. 375 476 800 919 Einbruch der Hunnen in Enropa. Germanische Vlker-Wanderung. Zge der Westgoten nach Italien (Alarich 410) und Spanien. Ende des (West-)Rmischen Reiches. Chlodwig grndet das Frankenreich (um 500). Die Ostgoten (König Theoderich) in Italien. Der Frankenknig Karl der Groe, Begrnder eines christlich-germanischen Weltreiches, wird vom Papste zum Rmischen Kaiser gekrnt. Sein Reich wird von seinen Enkeln geteilt (Vertrag von Verduu 843, von Mersen 870). Der Sachsenherzog Heinrich I. wird König des Ost-frnkischen (Deutschen) Reiches. Sein Sieg der die Ungarn (933). 955 Heinrichs Sohn Otto I., der Groe, besiegt die Ungarn ans dem Lechfelde (unweit Augsburg). 962 Otto I. wird Rmischer Kaiser. Das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation. 1099 Der erste Kreuzzug: Eroberung von Jerusalem. Zeittafel A. B.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 72

1918 - Breslau : Hirt
Tafel Iv. 7. bis 9. Jahrhundert. 600. Die Kirche. Das Frankenreich. Die übrigen Germanenreiche, Byzanz. Mohammed u.d. Kalifen S 650. Gregor I., der Große. Westgoten und Langobarden werden katholisch. Mission bei den Angelsachsen. Die Iren Kolumban u. Gallus bei d. Alamannen a. Bodensee. Verfall des Merowingischen Reiches. Austrasien, Neustrien. Die Langobarden erweitern ihre Herrschaft nach Süden, bedrängen das Patrimonium Petri. 622$ie Hedschra. Kalifen in Medina. 632tod Mohammeds. Die Kalifen Abu Bekr, Omar, Othman erobern Vorderasien u.nordafrika. Ali. 661—750 Dieomaijaden. Damaskus. 700. 687 Pippin d. M., Majordomus v. Austrasien, nach der Schlacht bei Tertry dux et princeps Francorum. 1. Belagerung von Konstantinopel. 750. Willibrord predigt bei d. Friesen. Gregor Ii. Bonifatius derapostel der Deutschen. Gregor Iii. 732 Karl Martell siegt bei Poiti«rs über die Araber. 711 Ende des West-gotenreiches. Die Jkonoklasten. Leo der Jsaurier. 2. Belagerung von Konstantinopel. Tank siegt bei Xeres de la Frontera. Größte Ausdehnung des Kalifenreiches. 1 800. Zacharias. Bonifatius stirbt. Stephan Ii. Der Kirchenstaat. Bekehrung der Sachsen. Die Karolinger. 751-768 Pippin. 768 Karl der Große. Unterwerfung der Langobarden, Sachsen, Bayern. Kämpfe gegen die Slawen, Awaren, Basketi, Araber, Normannen. 772 Ende d. Lango-• bardenreiches. Raubzüge der Normannen. Wikinger. 750 Das Kalifat der Ab = bassiden in Bagdad. Die Omaijaden in Cordoba. Harun al Raschid. 850. Leo Iii. Bistum Hamburg (Bremen) zur Mission unter den Normannen gegründet. Ansgar. 800 Karlerneu.d.weström.kaiserwürde 814 Karl der Große stirbt zu Aachen. 814 - 840 Ludwig der Fromme. 843 Derteilungsvertragzuverdun. 827 Egbertv.wessex ersterkönig von England. (Irene.) Ende d. Bilderstreites. Nikolaus I. Trennung der Römischen und der Griechischen Kirche. Methodius u. Cyrillus bekehren die Mähren. Ludwig der Deutsche. 870 Vertrag zu Merseu. Karl der Dicke. 1888 Zerfall des Karoling. Reiches in Ost- u. Westfranken, Hoch- u. Nieder-! burgund und Italien. Plünderungszüge der Normannen an allen Küsten Europas. Die mazedon. Kaiser. Das Reich vonserben, Bulgaren u. a. hart bedrängt. Eroberung von Sizilien, Sardinien, Kreta.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 75

1918 - Breslau : Hirt
Heinrich I. 75 Die Ottonen machen Eroberungen in den Slawenländern und in Italien. Ihre italische Politik verflicht sie in Kämpfe mit den Oströmern und Arabern, deren Schwankungen auf die nordischen Verhältnisse zurückwirken. § 40. Heinrich I. (919—936). Im Jahre 919 herrschte im Ostfrankenreiche folgender Zustand: König Konrad I. hatte außerhalb seines Stammlandes kaum irgendwelche Macht; Lothringen hatte sich an das Weststankenreich angeschlossen, der König von Niederburgund wurde nur durch die Schwaben an der Ausdehnung seiner Macht gehindert, der Herzog von Bayern war mit den Magyaren verbündet, die Deutschland bis zum Bodensee, dem Mittelrhein und der Mosel, ja bis zur Weser-mündung plündernd durchstreiften. Im Jahre 919 wurde Heinrich, Herzog von Sachsen, der Sohn Ottos des Erlauchten, bisher der stärkste Gegner des Königtums, von Franken und Sachsen zu Fritzlar zum Könige gewählt. Die Salbung lehnte er ab. Nicht durch Waffengewalt, sondern durch Unterhandlung gewann er die Anerkennung der Herzöge von Schwaben und Bayern, endlich auch des Lothringers, und gab der Krone das verlorene Ansehen wieber. Die Macht der Herzöge beschränkte er nicht, auf bte inneren Angelegenheiten der Stämme übte er keinen Einfluß; für eine große auswärtige Politik fehlten ihm die Mittel. Seine Arbeit kam fast nur feinem Stammlande zugute. Den Ungarn versprach er, neun Jahre lang Tribut zu zahlen, wenn sie Sachsen verschonten. Inzwischen gewöhnte er die Sachsen an den Kriegsdienst zu Roß und legte Burgen an der slawischen Ostgrenze an. An der Saale und Elbe wurde eine Kette von Burgen geschaffen, die den sächsisch-thüringischen Gauen denselben Schutz gewährten wie einst der Limes den römischen Grenzbewohnern. Sie boten der umwohrtenben Bevölkerung sichere Zuflucht in Gefahr, sie würden beshalb schon in Friebenszeiten mit Vorräten versehen und erhielten eine stehenbe Besatzung. — In Sachsen wirb oft, wie vorher der Bischofssitz, bte Burg der Kern, an den sich später die Stadt anschließt (z. B. Goslar). Heinrich begann eine planmäßige Eroberung des Wenbenlanbes, er nahm in einem harten Winter die Stadt der Heveller, Brennabor, schob die Grenze des Reiches bis zur mittleren Elbe vor und legte hier Meißen an, von wo aus er Böhmen und Lausitzer im Zügel hielt. Sächsische Große machten Eroberungen im Lande der Obotriten (Mecklenburg). Im Jahre 933 besiegte er die Ungarn bei Riade (Rieteburg) an der Unstrut und befreite Norddeutschland für immer von ihren Angriffen. Heinrich starb 936 zu Memleben in der Golbenen Aue, nachbem er seinem Sohne Otto die Nachfolge im Reiche gesichert hatte; zu Queblin-burg ist er beigesetzt. Er war ein im gelehrter Mann, tapfer, voll praktischer Klugheit. Das Auseinanberfallen des Ostfränkischen Reiches in die einzelnen Stämme hat er verhmbert, den Grenzschutz kräftig geübt nttb so die Grunblage zum mittelalterlichen Deutschen Reiche geschaffen.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 232

1918 - Breslau : Hirt
232 Zeittafel. 800 9. Jahrhdt. 1. Hälfte. Mitte. Ende des 9. Jahrhdts. 919—1125 10. Jahrhdt. 919—936 936—973 Erneuerung des Weströmischen Kaisertums: theokratische I Auffassung des Amtes. | Das Universalreich Karls. (Karl, Ludwig der Fromme.) j Das Universalreich zerfällt (Vertrag zu Verdun 843), 1 das romanische Westfranken trennt sich vom deutschen Ostfranken, die Mitte, anfangs selbständig, wird nörd-lich der Alpen zwischen beide geteilt; im Rhonetal die Königreiche Hoch- und Niederburgund, jenseit der Alpen das Königreich Italien. Trennung der abendländischen, römischen Kirche unter Nikolaus I. von der griechisch-katholischen. Befreiung der Slawen von der ostfränkischen Herrschaft, Versuch einer nationalen Reichsbildung. Die finnisch-mongolischen Magyaren besetzen die Donau-Theiß-Tiefebene. Anfänge größerer Reichsbildung bei den Angelsachsen (Egbert von Wessex, König Alfred der Große) und den Normannen; die vertriebenen Kleinkönige (Wikinger) unternehmen Plündernngs- und Eroberunasfahrten nach allen Küsten Europas. Im Ostfrankenreich leben die Stammesherzogtümer in allen Stämmen wieder auf. Die Herzöge im Kampfe mit den Königen. Die Sarazenen erobern wichtige Inseln im Mittelmeere (Sizilien, Korsika, Sardinien), furchtbare Brandschatzung der Küsten. Äußerste Zerrüttung im Innern Italiens. Ähnliche Zustände herrschen im Westfrankenreiche. Deutsche Geschichte im Mittelatter. Frühes Mittelalter, 900—1250. 1. Die Zeit der sächsischen und fränkischen Könige. A. Jahrhundert der sächsischen Könige (919—1024). Heinrich, von Franken und Sachsen gewählt, gewinnt die Anerkennung aller deutschen Stämme. Otto der Große erweitert die königliche Gewalt auf Kosten der herzoglichen. Wiederholte große und schwere Aufstände. Verbindung von imperium und sacerdotium, der König Herr der deutschen Kirche, der Bischof zugleich weltlicher Beamter.

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 54

1918 - Breslau : Hirt
54 Das Frankenreich unter den Merowingern. der Spitze eines wandernden Volkes, sondern als erobernder König, der nur seine eigene Macht zu erweitern strebte. Da die Hauptmasse der Franken in ihren alten Wohnsitzen zurückblieb, so brauchte er von den unterworfenen Römern keine Landabtretungen zu fordern, um die ©einigen zu versorgen, sondern konnte sich mit dem bisherigen fiskalischen Besitze und den herrenlos gewordenen Gütern begnügen. Die übrigen Teilkönige wußte Chlodwig allmählich mit Gewalt und List zu beseitigen, so daß er der Gründer eines einheitlichen Frankenreiches wurde. Unter Chlodwigs Söhnen wurde der Rest des westgotischen Landes in Gallien und Burgund erobert, auch Thüringen und Bayern, das hier zuerst unter diesem Namen erscheint, unterworfen. Nur die Sachsen und Friesen hielten sich unter den festländischen Germanen frei; doch wußten auch die Bayern sich in nur loser Abhängigkeit vom Frankenreiche zu halten. Im Frankenreiche bestand die (zum Teil auf römische Einflüsse zurückgehende) Gewohnheit, nach dem Tode des Königs das Land, das als Familienbesitz galt, unter seine Söhne zu teilen. Deshalb ist das Frankenreich bis zum Ende des 7. Jahrhunderts nur zweimal (558—61 und 613) in einer Hand vereint worden. Bei den späteren Teilungen sonderte sich gewöhnlich der germanische Osten, Austrasien, von dem romanischen Westen, Neustrien, und von beiden Burgund als selbständiges Reich. Den unterworfenen Stämmen, besonders den Bayern, wurde es dabei leicht, sich wieder eine freiere Stellung zu erringen. Die Zeit der Merowinger war von Kriegen der Könige untereinander ober von Aufständen der Großen gegen sie stürmisch bewegt. Die fränkische Kirche, in der sich auch am Rhein früh Germanen als Bischöfe fanben, verwitterte, das Leben der Vornehmen zeigte häufig Greuel und Entartung. Bei den Mitgliebern des Königshauses verfiel Mb die persönliche Tüchtigkeit. Daß trotzbem das Reich — im Gegensatz zu den germanischen Mittelmeerstaaten — nicht unterging, beruht vor allem aus der engen Ver-binbuug mit der alten Heimat, auf der weniger fcharfen Betonung der nationalen und der (anfangs kstehenben) religiösen Gegensätze, enblich auf der Erhaltung einer straffen Herrsch erg ew alt (inbem die Karolinger die Erbschaft der entarteten Merowinger - antraten). § 30. Innere Zustände. Die Herrschaft der Frankenkönige umfaßte das alte Gallien und das spätere Deutschland) etwa bis zum Böhmer Walb und zur Saale. In der Bevölkerung überwogen im Westen die Keltoromanen, denen mehr oder weniger Westgoten, Bnrgnnden und Franken beigemengt waren; dagegen waren die östlichen Stamme, Franken, Alamannen, Bayern und Thüringer, germanisch. Das Gefühl der Zusammengehörigkeit und

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 60

1918 - Breslau : Hirt
60 Das Frankenreich unter den Merowingern. von neuem und nannte sich „Herzog und Fürst der Frauken" (dux et princeps Francorum). Der Sieg ist deshalb wichtig, weil dadurch das Übergewicht des germanischen Frankentums über das Romaneutum besiegelt wurde. Ihn übertraf sein Sohn Karl Martell. Er rettete zunächst die Einheit der Frankenherrschaft durch Niederwerfung des neustrischen Hausmeiers und durch Bekämpfung der Alamannen, Bayern und Friesen; dann sicherte er mit den vereinigten Kräften seines Reiches den Bestand christlicher Kultur im Westen durch seinen weltgeschichtlichen Sieg über die Araber bei Poitiers (732). Um sein Reiterheer zu vergrößern, nahm er Kirchen und Klöstern einen Teil ihres Gutes und gab ihn Kriegsleuten zu Lehen, wofür sie Reiterdienste leisten mußten. Durch diese Vergrößerung seiner Macht sowie seine Erfolge im Felde gewann er eine solche Stellung, daß er es zuletzt wagen konnte, ohne König zu regieren. 2. Pippin. Sein Sohn Pippin berief zwar wieder einen Merowinger auf den Thron, zog dann aber das Ergebnis aus der bisherigen Entwicklung. Auf den Rat der fränkischen Großen schickte er eine Gesandtschaft an den Papst Zacharias als „den Verkündiger des göttlichen Willens" und fragte ihn, ob der König zu sein und zu heißen verdiene, der den Namen des Königs führe, oder der, der die Pflichten des Amtes erfülle. Nachdem der Papst entschieden hatte, wie es die Fragestellung forderte, wurde der letzte Merowinger, Childerich Iii., auf dem Maifeld abgesetzt und Pippin von Bonisatius zum Könige gesalbt; die Großen huldigten ihm. Als der Papst Stephan später, von den Langobarden hart bedrängt, hilfesuchend in das Frankenreich kam, salbte er den König in St. Denis von neuem und krönte ihn. Pippin nahm in seinen Urkunden hinter seinem Namen die Bezeichnung Dei gratia rex Francorum auf, um damit auszudrücken, daß sein Königtum nicht Menschen verdankt werde, sondern auf eigenem Rechte beruhe. Zweimal zog Pippin über die Alpen, um dem Papste gegen die Langobarden Hilfe zu bringen; in Rom wurde er zum Patrizius tx nannt und übernahm mit diesem Amte die Pflichten und Rechte eines Schutzherrn der Römischen Kirche und ihres Gebietes. Das den Langobarden entrissene Land, das Exarchat von Ravenna und die Penta-polis bis Ancona, schenkte er dem Papste; es wurde der Kern des Kirchenstaates. Pippin war „ein politischer Kopf ersten Ranges, eine wahre Herrschernatur". Die enge Verbindung und wechselseitige Unterstützung der Römischen Kirche und des fränkischen Königtums wurde unter seiner Regierung geschaffen. Pippin genoß das größte Ansehen unter den Königen Europas und stand mit dem Hofe in Konstantinopel in Verkehr, ja seine Gesandten gingen bis nach Bagdad.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 62

1918 - Breslau : Hirt
62 Das Frankenreich unter den Karolingern. ctarl der Große. 768-814. Die ganze Größe des Karolingischen Hauses kommt in Karl dem Großen zur Erscheinung. Allgemeine Verhältnisse im westlichen Europa bei Karls Regierungsantritt. Karl Martell und Pippin hatten das Frankenreich wiederhergestellt, durch die Eroberung des unter sarazenischer Herrschaft stehenden westgotischen Septimaniens seine Grenzen bis zu den Pyrenäen ausgedehnt, die oft schon unterworfenen, oft wieder abgefallenen Alamannen, Thüringer und Bayern abhängig gemacht. Auf allen Seiten aber war dies Reich von Feinden umgeben, die mit wenigen Ausnahmen zugleich Feinde des christlichen Namens waren; die Kalifen von Cordoba, die heidnischen Avaren und Slawen, die noch nicht bekehrten Sachsen, die an den Normannen einen Rückhalt hatten, waren seine Nachbarn. Die christlichen Völker, wie die Langobarden, waren politische, die Byzantiner zugleich dogmatische Gegner des Papstes, die Angelsachsen endlich hatten genug damit zu tun, sich der beginnenden Angriffe der Normannen zu erwehren. Weder die Frankenherrschaft noch der Bestand des Christentums, das rechts vom Rhein noch nicht überall unter den Germanen durchgeführt war, noch die Selbständigkeit des Papstes konnten als gesichert gelten. Vergegenwärtigt man sich, wie rasch das viel ältere morgenländische Christentum unter mohammedanischer Herrschaft zusammenschwand, so erkennt man, daß es der ganzen Kraft einer so gewaltigen Persönlichkeit, wie es die Karls war, bedurfte, um in Westeuropa die Anfänge einer christlich-germanischen Kultur zu befestigen. § 34. Die Einigung der Germanen des Festlandes. Ort und Zeit der Geburt Karls sowie Erlebnisse seiner Jugend sind uns unbekannt. Er mag etwa im Alter von 26 Jahren zur Regierung gekommen sein. Seine reichbegabte Natur war damals infolge mangelhafter Jugendbildung noch nicht allseitig entwickelt. Anfangs teilte er sich mit seinem Bruder Karlmann in die Herrschaft. Nach Karlmanns Tode regierte er allein, während die Kinder seines Bruders von der Nachfolge ausgeschlossen wurden. Die Eiuigung aller festländischen Germanen in einem Reiche ist Karls Werk. Der Erreichung dieses Zieles dienten folgende Kriege. 1. Der Langobardenkrieg. Als Karl seine langobardische Gemahlin verstoßen hatte, nahm sich Desiderius, der König der Langobarden, der Söhne Karlmanns an und verlangte vom Papste Hadrian I., er solle sie zu Frankenkönigen krönen. Da sich der Papst weigerte, brauchte Desiderius Gewalt. Darauf kam Karl dem Papste zu Hilfe, schloß den König in Pavia ein und begab sich nach Rom, wo er festlich empfangen wurde. Nach dem Falle Pavias krönte sich Karl zum Könige der Langobarden.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 63

1918 - Breslau : Hirt
Die Einigung der Germanen des Festlandes. 63 Sein Reich erstreckte sich bis nach Tuseien, über das übrige Mittelitalien bis zum Garigliano nahm er nur die Oberhoheit in Anspruch. Ein zweiter Zug über die Alpen befestigte das Erworbene. 2. Die Sachsenkriege. Die Sachsen hatten ihre Wohnsitze noch wie im 3. Jahrhundert, wo uns ihr Name zum erstenmal begegnet, in Norddeutschland zwischen Rhein, Elbe und Harz; auch das heutige Holstein war von ihnen bewohnt. Sie gliederten sich in die Westfalen (im heutigen Westfalen), die Engern (an der Weser), die Ostfalen (an der Elbe) und die Nordalbingier (im heutigen Holstein). Ihre Grenznachbarn waren im Westen die Franken, im Süden Hessen und Thüringer, die beide von den Franken bereits unterworfen wordeu waren, jenseits der Elbe die Slawen und im heutigen Schleswig die Nordgermanen. Sie hielten an der altgermanischen Verfassung und dem alten heidnischen Glauben fest. Die Zahl der Freien war bei ihnen noch ziemlich groß, aber den Ausschlag gab der kriegslustige Adel. Seit uralter Zeit hörten die Grenzkriege zwischen Franken und Sachsen nicht auf; Pippin hatte mehrere Feldzüge gegen sie unternommen, Karl setzte das Werk seines Vaters fort. Nachdem auf einem Reichstage zu Worms der Krieg gegen sie beschlossen worden war, wurde aus dem ersten Feldzuge (772) die Eresburg im Diemeltal (Obermarsberg) erobert und die Jrminsänle zerstört. Erst später wurde als das Ziel des Krieges die vollständige Unterwerfung und Bekehrung der Sachsen aufgestellt. Karl zog selbst mehrere Male gegen sie zu Felde, baute Zwingburgen, gründete Bistümer, zog die sächsischen Adligen zu gemeinsamen Beratungen heran, forderte Geiseln und Treuschwur und verlangte, daß sich die Unterworfenen taufen ließen. Der Überfall einer fränkischen Heeresabteilung am Süntel und das furchtbare Blutgericht, das Karl zu Verden über die Schuldigen verhängte, gaben dann dem Kriege eine schärfere Wendung. Ein allgemeiner Aufstand der Sachsen unter der Führung des Herzogs Widukiud erfolgte, aber sie wurden in der Gegend des Teutoburger Waldes bei Detmold und an der Hase geschlagen. Als sich nach der letzten Niederlage Herzog Widukind taufen ließ und eine große Anzahl sächsischer Adliger mit ihren Mannen seinem Beispiele folgte, Mr die Kraft des Widerstandes gebrochen. Karl gründete die Bistümer Osnabrück, Münster, Paderborn, Minden, Berden, Hildesheim, Halberstadt (später auch Bremen), um die Bekehrung durchzuführen (785). Da sich aber in den nächsten zwanzig Jahren, wenn auch allmählich immer mehr vereinzelt, Empörungen wiederholten, griff Karl zu dem Mittel, die Sachsen zum Teil aus ihrer Heimat wegzuführen und im Frankenlanbe (besonders auch in den Arbennen) anzusiebeln und die verlassenen Wohnsitze fränkischen Bewohnern anzuweisen. Mit der Erschöpfung des Volkes hörten schließlich um 804 die Kriege auf.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 67

1918 - Breslau : Hirt
Das 9. Jahrhundert. 67 etwa gleichzeitig mit dem endgültigen Zerfalle der karolingischen Monarchie, ihr erstes Jahrtausend. In diesem Zeitraume hatte sich unter dem Einflüsse der Germanen die Westhälfte des Römischen Reiches aufgelöst, und die im antiken Universalreiche gefesselten Völker waren zur Freiheit gekommen. Durch ihre Mitwirkung wurden hier die romanischen Nationen Europas ins Leben gerufen. Eine rein germanische Ration aber war auf dem Boden des alten Reiches bisher nur etwa in Britannien entstanden, doch wurden auck hier die angelsächsischen Königreiche erst im 10. Jahrhundert durch Egbert geeinigt. Die Hauptmasse der Germanen, die Westgermanen des Festlandes, hatte iit diesem Zeitraume zunächst den Schritt von den kleinen Einheiten der Völkerschaften zu den größeren der Stämme getan. Die weitere Entwicklung von der Vielheit von Stammeseinheiten zur Einheit des Volkes ober der Nation stand noch aus. Erst im zweiten Jahrtausend germanischer Geschichte beginnen die Anfänge dieser Entwicklung. Man erkennt sie baran, daß sich ein Name zur Bezeichung des Volksganzen finbet: „Deutsche". Deutsch (— volkstümlich) wirb zunächst für die Sprache, im Gegensatz zur lateinischen, der des Klerus, der Gebilbeteu, später zur Benennung auch des Volkes verwanbt. Für diese Entwicklung war es notwenbig, daß sich das von Karl gegrünbeteuniversalreich auflöste, bain ihm romanischeimb germanische Bevölkerungsteile vereinigt waren. In der Tat überbauerte es seinen Schöpfer nur ein Menschenalter. Es scheint, daß sich bamals schon die Eigenart jeder der beibeit Bevölkerungen so bestimmt entwickelt hatte, daß eine Vereinigung beiber in einem Reiche nicht mehr möglich war. Bezeichnenb ist die absichtlich gewählte Sprachverschiebenheit der „Straßburger Eibe" (842). Die politische Gestaltung Europas. Der Zustanb, der bis ins 8. Jahrhundert, als einem großen Frankenreiche nur kleinere Stammesverbände gegenüberstanden, geherrscht hatte, kehrte nach der Auslösung des Karolingischen Reiches nicht wieder. Es entstanden vielmehr, da die im Osten wohnenden germanischen Stämme vereinigt blieben, nördlich der Alpen zwei große Reiche, das Ost- und das Westfränkische, deren Könige ihre Unabhängigkeit voneinander dauernd behaupteten. Die feindlichen und freundlichen Wechselwirkungen, in die sie treten, bilden einen Hauptteil der Geschichte Mitteleuropas. Die kleineren Reiche, die sich gleichzeitig ablösten, das Italische und das Burgun bische, konnten ihre Selbstäubigkeit nicht behaupten. Die kirchlichen Verhältnisse. Überall, auch in den erst von Karl unterworfenen Gebieten, blieb das Christentum bestehen, ein Rück-fall ins Heidentum kam nicht vor; ja gerade von Sachsen aus wurde die Mission unter den Nordgermanen begonnen. Im 9. Jahrhundert vollzog sich die Trennung der Römischen von der Griechischen Kirche. Vergleicht man die Stellung des Pa tri-

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 70

1918 - Breslau : Hirt
70 Das Frankenreich unter den Karolingern. Das Ostfrankenreich hatte, von der Nordsee und einigen Teilen der Alpen abgesehen, keine natürlichen Grenzen, es war ein Land, das auf allen Seiten seinen Feinden offen stand. Durch diese Beschaffenheit seiner Grenzen wird der Gang der ostfränkischen, deutschen Geschichte mitbestimmt. Solange die Stämme unter mächtigen Königen geeinigt waren, bemerkten sie diesen Mangel nicht, es fiel ihnen leicht, ihre Selbständigkeit zu behaupten, ja da sie an kriegstüchtigen Männern Überfluß hatten, konnten sie ein Übergewicht über die Nachbarn gewinnen. Sobald später das Königtum sank und schrankenlose Selbstsucht im Innern waltete, wurde ihnen der Mangel guter, leicht zu verteidigender Grenzen verhängnisvoll, sie verloren große Gebiete und gerieten unter den Einfluß des Auslandes. Das Ostfrankenreich war von dem der Westfranken, Burgund, Italien, den Slawenreichen, dem der Dänen umgeben, und feine Geschichte ist reich an Kämpfen gegen alle diese Gegner. Im Westfrankenreiche war die französische Nationalität zunächst noch nicht scharf ausgebildet und hatte das Königtum den nationalen Staat noch nicht begründet. Die Kriege in der zweiten Hälfte des Mittelalters hatten ihren Schauplatz in dem ehemaligen Lotharingien, und hier haben in der Neuzeit starke Gratzverfchiebungen zuungunsten des Ostens, wenn auch nicht rein zum Gewinne des Westens, stattgefunden. Das Königreich Burgund wurde im 11. Jahrhundert mit dem Deutschen Reiche vereinigt, seit dem 14. aber ist der größte Teil feiner Gebiete dem Westen einverleibt worden. In Italien erwarben die Ottonen die Königskrone, als Erben und Nachfolger Karls auch die Kaiserkrone und erhielten enge Verbindung mit der Römischen Kirche. Das Zerwürfnis mit den Päpsten, der wenn auch noch unerfüllte Drang der Italiener nach nationaler Einigung hat die italische Herrschaft der deutschen Kaiser dann beendet. Die slawischen Stämme waren im 9. Jahrhundert noch nicht seßhaft, Elbslawen oder Wenden, Polen, Tschechen und Südslawen von einer nationalen Einigung noch weiter entfernt als die Deutschen. Sie wurde ihnen dadurch erschwert, daß die einzelnen Völker zu verschiedenen Zeiten das Christentum annahmen*). Sie drangen bis über die Elbe vor und führten Raubkriege, deren Last nicht die Gesamtheit des Fränkischen Reiches trug, sondern die Stämme der Sachsen, Thüringer, Mainfranken und Bayern. Eine ernstliche Gefahr trat ein, sooft es einem slawischen Fürsten gelang, ein größeres Reich zu gründen. Der erste unter ihnen ist Swatopluk von Mähren am Ende des 9. Jahrhunderts. In der Mitte des 9. Jahrhunderts besetzten die Magyaren, eilt finnisch-türkisches Reitervolk, die Tiefebene der Theiß und Donau und trennten Nord- und Südslawen. Am schwersten litt das Reich, zumal die Rheingegenden, im 9. Jahrhundert unter den Einfällen der Nordgermanen (Normannen, Dänen). *1 Die Mähren im 9., die Böhmen im 10. Jahrhundert, etwas später die Polen; die Elbslawen zum Teil erst im 12. Jahrhundert.
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