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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
I. Von den Anfngen deutscher Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters. 9 n. Chr. Varns, Feldherr des Kaisers Augustus, wird mit drei Legionen vom Cheruskerfrsten Arminius im Tento-burger Walde vernichtet. 375 476 800 919 Einbruch der Hunnen in Enropa. Germanische Vlker-Wanderung. Zge der Westgoten nach Italien (Alarich 410) und Spanien. Ende des (West-)Rmischen Reiches. Chlodwig grndet das Frankenreich (um 500). Die Ostgoten (König Theoderich) in Italien. Der Frankenknig Karl der Groe, Begrnder eines christlich-germanischen Weltreiches, wird vom Papste zum Rmischen Kaiser gekrnt. Sein Reich wird von seinen Enkeln geteilt (Vertrag von Verduu 843, von Mersen 870). Der Sachsenherzog Heinrich I. wird König des Ost-frnkischen (Deutschen) Reiches. Sein Sieg der die Ungarn (933). 955 Heinrichs Sohn Otto I., der Groe, besiegt die Ungarn ans dem Lechfelde (unweit Augsburg). 962 Otto I. wird Rmischer Kaiser. Das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation. 1099 Der erste Kreuzzug: Eroberung von Jerusalem. Zeittafel A. B.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 72

1918 - Breslau : Hirt
Tafel Iv. 7. bis 9. Jahrhundert. 600. Die Kirche. Das Frankenreich. Die übrigen Germanenreiche, Byzanz. Mohammed u.d. Kalifen S 650. Gregor I., der Große. Westgoten und Langobarden werden katholisch. Mission bei den Angelsachsen. Die Iren Kolumban u. Gallus bei d. Alamannen a. Bodensee. Verfall des Merowingischen Reiches. Austrasien, Neustrien. Die Langobarden erweitern ihre Herrschaft nach Süden, bedrängen das Patrimonium Petri. 622$ie Hedschra. Kalifen in Medina. 632tod Mohammeds. Die Kalifen Abu Bekr, Omar, Othman erobern Vorderasien u.nordafrika. Ali. 661—750 Dieomaijaden. Damaskus. 700. 687 Pippin d. M., Majordomus v. Austrasien, nach der Schlacht bei Tertry dux et princeps Francorum. 1. Belagerung von Konstantinopel. 750. Willibrord predigt bei d. Friesen. Gregor Ii. Bonifatius derapostel der Deutschen. Gregor Iii. 732 Karl Martell siegt bei Poiti«rs über die Araber. 711 Ende des West-gotenreiches. Die Jkonoklasten. Leo der Jsaurier. 2. Belagerung von Konstantinopel. Tank siegt bei Xeres de la Frontera. Größte Ausdehnung des Kalifenreiches. 1 800. Zacharias. Bonifatius stirbt. Stephan Ii. Der Kirchenstaat. Bekehrung der Sachsen. Die Karolinger. 751-768 Pippin. 768 Karl der Große. Unterwerfung der Langobarden, Sachsen, Bayern. Kämpfe gegen die Slawen, Awaren, Basketi, Araber, Normannen. 772 Ende d. Lango-• bardenreiches. Raubzüge der Normannen. Wikinger. 750 Das Kalifat der Ab = bassiden in Bagdad. Die Omaijaden in Cordoba. Harun al Raschid. 850. Leo Iii. Bistum Hamburg (Bremen) zur Mission unter den Normannen gegründet. Ansgar. 800 Karlerneu.d.weström.kaiserwürde 814 Karl der Große stirbt zu Aachen. 814 - 840 Ludwig der Fromme. 843 Derteilungsvertragzuverdun. 827 Egbertv.wessex ersterkönig von England. (Irene.) Ende d. Bilderstreites. Nikolaus I. Trennung der Römischen und der Griechischen Kirche. Methodius u. Cyrillus bekehren die Mähren. Ludwig der Deutsche. 870 Vertrag zu Merseu. Karl der Dicke. 1888 Zerfall des Karoling. Reiches in Ost- u. Westfranken, Hoch- u. Nieder-! burgund und Italien. Plünderungszüge der Normannen an allen Küsten Europas. Die mazedon. Kaiser. Das Reich vonserben, Bulgaren u. a. hart bedrängt. Eroberung von Sizilien, Sardinien, Kreta.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 75

1918 - Breslau : Hirt
Heinrich I. 75 Die Ottonen machen Eroberungen in den Slawenländern und in Italien. Ihre italische Politik verflicht sie in Kämpfe mit den Oströmern und Arabern, deren Schwankungen auf die nordischen Verhältnisse zurückwirken. § 40. Heinrich I. (919—936). Im Jahre 919 herrschte im Ostfrankenreiche folgender Zustand: König Konrad I. hatte außerhalb seines Stammlandes kaum irgendwelche Macht; Lothringen hatte sich an das Weststankenreich angeschlossen, der König von Niederburgund wurde nur durch die Schwaben an der Ausdehnung seiner Macht gehindert, der Herzog von Bayern war mit den Magyaren verbündet, die Deutschland bis zum Bodensee, dem Mittelrhein und der Mosel, ja bis zur Weser-mündung plündernd durchstreiften. Im Jahre 919 wurde Heinrich, Herzog von Sachsen, der Sohn Ottos des Erlauchten, bisher der stärkste Gegner des Königtums, von Franken und Sachsen zu Fritzlar zum Könige gewählt. Die Salbung lehnte er ab. Nicht durch Waffengewalt, sondern durch Unterhandlung gewann er die Anerkennung der Herzöge von Schwaben und Bayern, endlich auch des Lothringers, und gab der Krone das verlorene Ansehen wieber. Die Macht der Herzöge beschränkte er nicht, auf bte inneren Angelegenheiten der Stämme übte er keinen Einfluß; für eine große auswärtige Politik fehlten ihm die Mittel. Seine Arbeit kam fast nur feinem Stammlande zugute. Den Ungarn versprach er, neun Jahre lang Tribut zu zahlen, wenn sie Sachsen verschonten. Inzwischen gewöhnte er die Sachsen an den Kriegsdienst zu Roß und legte Burgen an der slawischen Ostgrenze an. An der Saale und Elbe wurde eine Kette von Burgen geschaffen, die den sächsisch-thüringischen Gauen denselben Schutz gewährten wie einst der Limes den römischen Grenzbewohnern. Sie boten der umwohrtenben Bevölkerung sichere Zuflucht in Gefahr, sie würden beshalb schon in Friebenszeiten mit Vorräten versehen und erhielten eine stehenbe Besatzung. — In Sachsen wirb oft, wie vorher der Bischofssitz, bte Burg der Kern, an den sich später die Stadt anschließt (z. B. Goslar). Heinrich begann eine planmäßige Eroberung des Wenbenlanbes, er nahm in einem harten Winter die Stadt der Heveller, Brennabor, schob die Grenze des Reiches bis zur mittleren Elbe vor und legte hier Meißen an, von wo aus er Böhmen und Lausitzer im Zügel hielt. Sächsische Große machten Eroberungen im Lande der Obotriten (Mecklenburg). Im Jahre 933 besiegte er die Ungarn bei Riade (Rieteburg) an der Unstrut und befreite Norddeutschland für immer von ihren Angriffen. Heinrich starb 936 zu Memleben in der Golbenen Aue, nachbem er seinem Sohne Otto die Nachfolge im Reiche gesichert hatte; zu Queblin-burg ist er beigesetzt. Er war ein im gelehrter Mann, tapfer, voll praktischer Klugheit. Das Auseinanberfallen des Ostfränkischen Reiches in die einzelnen Stämme hat er verhmbert, den Grenzschutz kräftig geübt nttb so die Grunblage zum mittelalterlichen Deutschen Reiche geschaffen.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 13

1918 - Breslau : Hirt
Die Kaiser. 13 strengen, sparsamen Regenten und verstand es, die durch die Unruhen der letzten Zeit schwer erschütterte Disziplin im Heere wiederherzustellen. Sein Sohn Titus erstürmte und zerstörte Jerusalem mit seinem oltehrmrdigen Tempel (70) und brachte die heiligen Geräte aus diesem als Beutestücke nach Rom (Titusbogen). Aus Vespasians Zeit stammt auch das nach ihm benannte Amphitheater, das weltbekannte Kolosseum. Einen gefährlichen Aufstand der Bataver wußte er geschickt niederzuschlagen; seine wichtigste Maßnahme im rheinischen Germanien aber war das Eindringen der Legionen in den Landwinkel zwischen Rhein und Donau. Titus (79—81) regierte im Sinne seines Vaters. In das Jahr 79 fällt der Vesnvansbrnch, durch den die blühenden Städte Pompeji, Herkulmteum und Stabiä verschüttet wurden. Domitian (81—96), Vespasians zweiter Sohn, ein Mann von starkem Ehrgeiz, überließ sich in seinen späteren Regierungsjahren seiner Verschwendungssucht und Prachtliebe; er erhöhte den Truppen den Sold, aber der infolgedessen verstärkte Steuerdruck verursachte Unruhen, die wieder die mißtrauische Natur des Kaisers weckten. Das Delatoren-Unwesen griff um sich, des Kaisers eigene Verwarnte wurden in Majestätsprozesse verwickelt, das Verhältnis zum Senat verschlechterte sich. Dazu kam Unglück in auswärtigen Kriegen. Zwar ließ er durch C. Julius Agrikola Britannien bis an die schottischen Berge erobern, rief ihn aber aus Eifersucht vorzeitig ab. Durch die Dazier erlitt der Kaiser eine so schmähliche Niederlage, daß er ihnen einen jährlichen Tribut bewilligen mußte. Mit Erfolg aber wehrte er den Chatten im Taunusgebiete und begann von dort aus die Anlage des Limes. Schließlich fiel Domitian einer weitverzweigten Verschwörung zum Opfer. Obwohl der Senat den Herrscher gestürzt hatte, unterließ er doch den Versuch, seine eigene Herrschaft zu erneuern, sondern stellte einen Kaiser aus seiner Mitte, M. Coccejus Nerva, auf und sicherte sich seine Rechte. Nervst und feine Adoptivfamitte (96—180). In den glücklichen Zeiten, die mit Nerva (96—98) begannen und fast ein Jahrhundert hindurch währten, gelang es, ein gutes Verhältnis zwischen Kaiser und Senat dauernd aufrechtzuerhalten. Auf Nerva folgte M. Ulpius Trajanus (98—117), aus der lotinifchen Kolonie Jtalika in Spanien gebürtig, der beste Mann und tüchtigste Soldat, der damals im Reiche zu finden war. Er ist der letzte Kaiser, der die Grenzen des Reiches erweitert hat. Nach längerem Kriege gegen die Dazier verwandelte tr das von ihnen bewohnte Land in die Provinz Dacia (Siebenbürgen). Das Werk Domitians, den ober-germanisch-rätischen Limes, führte er durch. Er starb ans einem Zuge gegen die Parther, denen er die Provinzen Armenien, Mesopotamien und Assyrien entrissen hatte. (Trojansfäule.) P. Älins Hodrionus (117—138), fein Adoptivsohn, schloß mit den Parthern Frieden unter Verzicht auf die Erwerbungen seines Vor-

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 22

1918 - Breslau : Hirt
22 Kämpfe der Römer und Germanen. Im Jahre 16 lief Germanikus mit einer Flotte in die Ems ein, marschierte nach der Landnng bis znr Weser, siegte bei Jdisiaviso („Elfenwiese") über Arminius und erfocht einen zweiten Erfolg am Grenzwalle der Angrivarier (nördlich von der Porta Westfalika). Wieder aber wurde der Rückzug verhängnisvoll, da feine Flotte in einem Sturme auf der Nordsee schweren Schaden erlitt. Darauf berief ihn Tiberius ab. Damit verzichtete er auf die Eroberung Norddeutschlands und beschränkte sich am Niederrhein endgültig ans die Verteidigung der Grenze. An dieser Politik hielten seine sämtlichen Nachfolger fest. Die Abberufung des Germanikus bedeutet also das Ende dieser Periode römisch-germanischer Kämpfe: die Germanen blieben frei. Dieses Ergebnis ist durch die Schlacht im Teutoburger Walde herbeigeführt worden, sie gehört darum zu den Entscheidungsschlachten der Weltgeschichte: liberator band dubie Germaniae heißt Arminius bei Tacitus. Die Bataver (im Rheindelta) blieben zunächst bei Rom, indem sie Truppen unter einheimischen Offizieren stellten. Nach dem Abzüge der Römer entbrannte zwischen Marbod und Arminius ein Krieg, der unentschieden blieb. Marbod wurde bald darauf von Katwalda vertrieben und fand Zuflucht bei Tiberius. Arminius wurde von seinen Volksgenossen ermordet, weil er angeblich nach der Krone getrachtet hatte. Der Friede, der seitdem am Rheine herrschte, wurde nur einmal ernstlich gefährdet, als Klaudius Civilis, ein batavischer Häuptling in römischen Diensten, die Verwirrungen des Jahres 69 dazu benutzte, an der Spitze der Bataver am Niederrhein mit Unterstützung anderer Rheingermanen und im Bunde mit keltischen Völkerschaften (besonders den Treverern) ein eigenes Königreich zu gründen; aber unter Vespasian wurde der Aufstand niedergeschlagen. Dessen Feldherr Pe tili ns Cerialis siegte mit knapper Not an der Moselbrücke bei Trier, nachdem die linksrheinischen Lager bereits in die Gewalt der Germanen gefallen waren. § 7. Kämpfe an der Donau. Während am Rhein der Verkehr zwischen Römern und Germanen allmählich so friedlich wurde, daß die Zahl der acht Legionen bis auf die Hälfte verringert werden konnte, nahm feit Ende des 1. Jahrhunderts die Donaugrenze die militärischen Kräfte des Reiches bauernb in Anspruch. Hier würde Pannonien die wichtigste Provinz. Völker verschiedener Abstammung beunruhigten die Grenze, in Böhmen und Mähren die germanischen Markomannen und Quaben, in der Theißebene die sarmatischen Jazygen, in Siebenbürgen die thrazischen Dazier, in der Molbau die germanischen Bastarner.

6. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 39

1918 - Breslau : Hirt
Römer und Germanen im 4. Jahrhundert. 39 Die Germanen. Am Rhein schlossen sich die beiden Stämme der Franken und Alamannen sester in sich zusammen. Unter Konstantins eroberten sie die Provinzen Germania superior und inferior. Durch den Sieg bei Straßburg (357) stellte Julian die Rheingrenze wieder her, ohne jedoch die Alamannen selbst endgültig aus dem rechtsrheinischen Lande verdrängen zu können. Gegen die Goten hatte Konstantin der Große siegreich gekämpft. Er richtete eilte strenge Grenzwacht ein und unterwarf auch die Märkte <m der Grenze der Beaufsichtigung durch seine Beamten. Die Goten dehnten ihre Wohnsitze nördlich der unteren Donau aus bis an den Don und die Theiß und schieden sich, getrennt durch den Dnjestr, in Ost- und Westgoten. Bis zur Völkerwanderung herrschte hier Friede. Die Überflutung des Reiches durch Germanen hatte im 4. Jahrhundert weitere Fortschritte gemacht. Die römischen Heere bestanden fast ganz ans Germanen. Seit Konstantin die militärische und die zivile Verwaltung getrennt hatte, stiegen Germanen zu den obersten Kommando-stellen auf. Bald wurden ihnen auch die Hofämter zugänglich. Die Umgebung der Kaiser setzte sich fast nur ans ihnen zusammen. In die Zeiten Konstantins des Großen reichen auch die Anfänge des Christentums bei den Goten zurück. Wulfila war ihr'bischof, er hing der Lehre des Arius an. Um die Mitte des Jahrhunderts von einem heidnischen Gotenfürsten vertrieben, wanderte er mit seinen christlichen Anhängern aus und nahm mit ihnen Wohnsitze in der Provinz Mösien. Hier übersetzte er die Bibel ins Gotische (Codex argen-tens in Upsala). Auch unter den Goten jenseits der Donau erhielt sich das Christentum, ja es breitete sich langsam aus und fand schließlich an dem Fürsten Fritigern einen Rückhalt. Die große Wandlung, die sich im 5. Jahrhundert vollzog, war auf allen Gebieten des Lebens vorbereitet. Die Germanen und Römer waren einander unentbehrlich geworden, ja das Römische Reich erhielt sich nur noch dadurch, daß es Germanen in Massen aufnahm. Bis zu dem Übergang der Herrschaft an die germanischen Heerkönige war nur noch ein Schritt zu tun. Das Beste aber, was die römisch-griechische Welt noch zu bieten vermochte, lag in den Händen der christlichen Kirche und war dort gegen die Stürme der Zeilen gesichert.

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 42

1918 - Breslau : Hirt
42 Die germanische Wanderung im 5. und 6. Jahrhundert. Die wichtigsten Ereignisse der fünf Jahrhunderte sind etwa: 5. Jahrhundert: Zeit der germanischen Wanderung und Grün- dung des Fränkischen Reiches. 6. Jahrhundert: Byzantinische Rückeroberung und Ende der germanischen Wanderung. 7. Jahrhundert: Entstehung und Ausbreitung des Islams. 8. Jahrhundert: Neuordnung des Fränkischen Reiches durch die Karolinger; Christianisierung der Mitteleuropa bewohnenden Germanen. Stillstand der mohammedanischen Eroberung, Teilung des Kalifats. 9. Jahrhundert: Christlich-germanisches Universalreich; sein Zerfall in mehrere nach Nationalitäten geschiedene Reiche. Nordgermanische und slawische Wanderung. Die germanische Wanderung im 5. und 6. Jahrhundert und die byzantinische Rückeroberung. Germanische Heerkönige, an der Spitze ihrer wandernden Völker stehend, lösen Teile des Weströmischen Reiches von der Zentralgewalt los und regieren sie als selbständige Reiche. Diese Gründungen gelingen so allgemein, daß schließlich im Westen der kaiserliche Name selbst verschwindet. (Den Angriffen mongolischer Völker kommt nur die Bedeutung zu, daß sie zu einer längst vorbereiteten Be- wegung den letzten Anstoß gegeben haben.) Dagegen verschwindet mit dem Reiche die Kirche, die Trägerin der christlich-antiken Kultur, nicht, vielmehr bekehrt sie die Germanen. Die schwierigste Aufgabe der germanischen Könige liegt darin, in ihren Reichen zwischen den beiden nach Abstammung, Sprache, Sitte, Recht und religiösem Bekenntnis voneinander verschiedenen Gruppen der Bevölkerung ein friedliches Verhältnis herzustellen und zu erhalten; um so schwieriger, wenn zugleich der Versuch gemacht wird, eine Mischung beider zu hindern. Aber dieser Versuch mißlingt; aus der Mischung gehen die romanischen Völker Europas hervor. Das Oströmische Reich hat die Germanen aus seinen Grenzen verdrängt, doch erleidet es bald darauf Landeinbußen an die Slawen, welche die von den Ostgermanen verlassenen Landstrecken eingenommen haben und sich in den unteren Donauländern festzusetzen versuchen. Die noch lebendige Idee des „Römischen Universalreiches" treibt im 6. Jahrhundert die Byzantiner dazu an, gegen die untereinander verfeindeten, von Parteiungen zerklüfteten Germanenreiche einen Angriff zu wagen, der von unerwarteten Erfolgen gekrönt wird: die wichtigsten Küstenpunkte des Mittelmeeres werden erobert, das Meer wird noch einmal ein römisches Meer, Byzanz die Hauptstadt des ganzen Gebietes.

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 45

1918 - Breslau : Hirt
Germanische Reiche in Italien. 45 römische Reich an; er belagerte Orleans, ging aber, als Aetius, von den Westgoten unterstützt, zum Entsatz der Stadt heranrückte, nach den campi Catalaunici (zwischen Seine und Ionne) zurück. Nach unentschiedener Schlacht trat er den Rückzug au. Im folgenden Jahre fiel er in Oberitalien ein, kehrte aber nach einer Begegnung mit Papst Leo I. um, ohne den Po überschritten zu haben. Nach seinem plötzlichen Tode löste sich sein Reich auf. § 24. Germanische Reiche in Italien. 1. Odowaker. Seit dem Tode des Aetius hatten in Rom die — meist germanischen — Heerführer wieder den größten Einfluß. 476 wurde der Kaiser Romulus Augustulus, der Sohn eines Heerführers, von dem Germanen Odowaker abgesetzt; da ein Nachfolger nicht ernannt wurde, bedeutet seine Absetzung das Ende des Weströmischen Reiches. Odowaker, der in römischen Kriegsdiensten emporgekommen war, führte die römische Verwaltung weiter und bemühte sich um die Zustimmung des oströmischen Kaisers Zeno, unter dem er als Patrizius die Herrschaft zu üben gedachte. Den Soldaten bewilligte er die von ihnen geforderte Landteilung: ein Drittel des Grund und Bodens wurde ihnen von den bisherigen Besitzern abgetreten Indes gelang es ihm nicht, seine schwierige Stellung innerlich zu festigen. 2. Das Ostgotenreich in Italien (493—553). Nach dem Zerfall der Herrschaft Attilas hatten die Ostgoten Pannonien und das nördliche Jllyrikum besetzt. Von hier führte sie ihr König Theoberich, der als Geisel nach Konstantinopel gekommen und dort erzogen worden war, mit Zustimmung des Kaisers gegen Odowaker, der sich, am Jsonzo, bei Verona und an'der Ad da besiegt, in Ravenna einschloß; endlich öffnete er die Tore, wurde aber alsbald ermordet. (Die „Rabenschlacht" der Sage.) Theoderich eroberte ganz Italien und gründete hier das Reich der Ostgoten. Die von ihm geschaffene Neuordnung beruhte auf einer dauernden Trennung der Bevölkerung. Die Goten, nach den bestehenden Grundsätzen der Landteilung angesiedelt, sollten den Kriegerstand bilden: das conubium mit den Römern wurde verboten, ihre Kinder sollten nicht in römischer Bildung, sondern allein zum Waffendienste erzogen werden (vgl. Sparta). Den Römern blieb die Zivilverwaltung. Begünstigte nun zwar die Zerstreuung der gotischen Sitze zwischen die römischen die Verschmelzung der beiden Völker, so verschärfte die Verschiedenheit des religiösen Bekenntnisses und der Bildung die Trennung. Die römische Kultur, das war seine ganze Sorge, sollte auf alle Fälle erhalten werden (Kirchenbauten, Grabmal in Ravenna). Die germanischen Könige versuchte Theoderich als Friedensfürst zu einem engeren Bunde zu vereinen und fesselte verschiedene von ihnen durch Familienverbindungen an sich. Besonders groß war sein Einfluß auf das Reich der Westgoten nach ihrem Zusammenpralle mit den Franken. Gegen Ende seiner Regierung knüpften die Römer mit den Byzantinern Verbindungen an; Theoderich mußte Verschwörungen mit Strenge unterdrücken (Boethius!. Er starb 526 und ist bei Ravenna begraben.

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 48

1918 - Breslau : Hirt
Tafel Iii. 4. bis 6. Jahrhundert. Die Kirche. Römisches Reich. Germanen. 400. ! 375 Beginn der Völkerwanderung. 450. ! Augustinus. i i Arkadius. Honoriu-', sein Ratgeber der Vandale Stilicho. 410 Plünderung Roms. Ansiedluna germanischer Völker in den Provinzen des Weströmischen Reiches. Alamannen am Oberrhein, Burgnnden am Mittelrhein. Franken am Niederrhein. 410 Die Westgoten unter Alarich in Italien; sie gründen in Sudgallien und Spanien ein Reich. !429 Geiserich führt die Vandalen nach Nordafrika. Die Burgunden erhalten Sitze an der oberen Rhöue und Sanne. 449 Angeln, Sachsen und Jüten wandern in Britannien ein. 500. Leo I., d. Gr. Severinus. 425—455 Balentinian 111. 455 Rom von den Vandalen geplündert. 476 Ende des Weströmischen Reiches. 451 Attila in der Schlacht ans den Katalaunischen Feldern geschlagen. 452 Sein Einfall in Italien. Odowaker gründet ein. germanisches Königreich in Italien. 481—511 Chlodwig, König der falischeu Frauken, erobert Nordgallien bis zur Loire. 493 Theoderich gründet das Ostgotenreich in Italien. 496 Chlodwig besiegt die Alainannen und läßt sich taufen. . 1 550.1 1 Benedikt gründet das Kloster Monte Cassino. 527—565 Justinian I. 607 Chlodwig besiegt die Westgoten und erweitert sein Reich bis zur Loire. Seine Söhne dehnen ihre Herrschaft nach Osten ans. 534 Belisar vernichtet das Vandalenreich. 535 Beginn des Ostgotenkrieges 1 Die wichtigsten Küstenplätze des Mittel-meeres unter oströmischer Herrschaft. 653 Narses beendet den Ostgotenkrieg. Italien oströmisch. 068 Einwanderung der Langobarden unter Alboin in Italien.

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 103

1918 - Breslau : Hirt
Die Eroberung des ostelbischen Landes. 103 Die kaiserliche Partei hatte einen schweren Stand; der Erzbischof Christian von Mainz, der in Italien zurückgeblieben war, hielt jte zusammen. Erst nach sechs Jahren unternahm der Kaiser einen fünften Zug, um seine Herrschaft wiederherzustellen. Aber schon das erste große Unternehmen, die Belagerung von Alessandria, mißlang. Be: der Zusammenkunft mit Heinrich dem Löwen (fei es in Chiavenna oder in Partenkirchen) bat er den Herzog um Unterstützung, aber sie wurde ihm abgeschlagen. Daher entschloß sich Friedrich nach der entscheidenden Niederlage bei Legnano 1176 einzulenken. Durch geschickte Unterhandlung gewann er den Papst Alexander Iii., erkannte ihn bei der Zusammenkunft zu Venedig 1179 an und wurde vom Banne gelöst; ein förmlicher Friede regelte die bisher strittigen Fragen. Unter Vermittlung Alexanders wurde ein Waffenstillstand mit den lombardischen Städten geschlossen, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Friedrich verzichtete auf wichtige Hoheitsrechte (Einsetzung der Konsuln und Beamten, gewisse Einkünfte und niedere Gerichtsbarkeit) und begnügte sich mit der Huldigung und Anerkennung der Städte; diese verbürgten ihm dafür alle Rechte und Besitzungen, die noch in seiner Hand waren. Obwohl das, was dem Kaiser blieb, bedeutender war, als was er aufgab, so ist doch die Tatsache allein, daß der Kaiser, der Herr von Mitteleuropa, nach zwanzigjährigem Kampfe davon abstand, seinen Willen gegen diese Gemeinwesen durchzusetzen, von der größten geschichtlichen Bedeutung. Sie enthält die Anerkennung der Weltstellung dieser neu entstandenen Mächte, einer Stellung, die jahrhundertelang nicht mehr erschüttert werden konnte, sondern an Umfang und Festigkeit gewann. § 56. Die Eroberung des ostelbischen Landes. Im 12. Jahrhundert wurde die Eroberung und Germanisierung des Wendenlandes jenseits der Elbe, die seit dem großen Aufstande des Jahres 983 ungefähr anderthalb Jahrhunderte geruht hatte, wieder aufgenommen. Es beginnt die glänzende Zeit der Rodungen und Neugründungen von Dörfern und Städten im slawischen Osten. Die Eroberung und Kolonisation des Wendenlandes muß als eine der größten politischen Leistungen der Deutschen des Mittelalters angesehen werden. Will man die Eroberung und Kolonisation des ostelbischen Landes nach ihrer Bedeutung für die deutsche Geschichte richtig würdigen, so muß man sich die Verschiebung des historischen Schauplatzes in Norddeutschland während des Jahrtausends vom Zerfalle der karolingischen Monarchie bis zum Tode Wilhelms I. von Preußen — des zweiten Jahrtausends germanischer Geschichte — vergegenwärtigen. Damals sind die Grenzen des Ostfränkischen (Deutschen) Reiches. Elbe und Schelde, der Rhein bildet die Mittellinie; heute ist die Elbe von der Grenze in die — Mitte gerückt, der Rhein der Westgrenze nahe. Kann damals Aachen, „der Erzsitz des Reiches", jenseits des Rheines, in manchen Beziehungen
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