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1. Zeittafel der vaterländischen Geschichte - S. uncounted

1917 - Breslau : Hirt
I. Von den Anfngen deutscher Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters. 9 n. Chr. Varns, Feldherr des Kaisers Augustus, wird mit drei Legionen vom Cheruskerfrsten Arminius im Tento-burger Walde vernichtet. 375 476 800 919 Einbruch der Hunnen in Enropa. Germanische Vlker-Wanderung. Zge der Westgoten nach Italien (Alarich 410) und Spanien. Ende des (West-)Rmischen Reiches. Chlodwig grndet das Frankenreich (um 500). Die Ostgoten (König Theoderich) in Italien. Der Frankenknig Karl der Groe, Begrnder eines christlich-germanischen Weltreiches, wird vom Papste zum Rmischen Kaiser gekrnt. Sein Reich wird von seinen Enkeln geteilt (Vertrag von Verduu 843, von Mersen 870). Der Sachsenherzog Heinrich I. wird König des Ost-frnkischen (Deutschen) Reiches. Sein Sieg der die Ungarn (933). 955 Heinrichs Sohn Otto I., der Groe, besiegt die Ungarn ans dem Lechfelde (unweit Augsburg). 962 Otto I. wird Rmischer Kaiser. Das Heilige Rmische Reich Deutscher Nation. 1099 Der erste Kreuzzug: Eroberung von Jerusalem. Zeittafel A. B.

2. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 84

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
sich im Lande, doch sächsischer Tapferkeit gelang es, in kurzer Zeit auch den größten Teil der Nordwenden zu überwinden und zinsbar zu machen. Aber noch unwilliger wie die Heveller trugen die Milzen und Obotriten die Herrschaft der Sachsen, denn schwer wie Eisen lag die Hand derselben auf ihrem Nacken. Auch sie beugten sich nur scheinbar unter das harte Joch, im Stillen aber arbeiteten sie daran, dasselbe abzuschütteln und blutige Rache zu nehmen an ihren Unterdrückern. Jaczo, der aus Brannibor entkommene Herzog der Wenden, zog, den Sachsen unbekannt, im ganzen Lande umher und säete die Saat der Empörung, und ehe sie es ahnten, ging, dieselbe auf, um die Arbeit fast eines ganzen Jahres zu vernichten. Damals war Walsleben, ein in der Nähe des linken Elbufers zwischen Werben und Arneburg gelegener Flecken, ein wohl befestigter und volkreicher Ort, und in demselben lag eine starke sächsische Besatzung. Bernhard, Thietmar und Hermann waren aber weiter gezogen, um die letzten Reste der Wenden an der Ostsee zu unterwerfen. Diese Abwesenheit der Führer mit einem großen Teile des Heeres ermunterte Jaczo, den Aufruhr zu beginnen. Mit einem großen, in Eile gesammelten wendischen Heere zog er vor Walsleben. Die Besatzung war nicht stark genug, dem mächtig andringenden Feinde zu widerstehen; im Sturm wurde die Feste genommen und alle Sachsen wurden niedergehauen. Nur die christlichen Priester, welche sich in derselben befanden, wurden auf den ausdrücklichen Befehl Jaczos verschont, aber nicht, um ihnen die Freiheit zu schenken, sondern um sie zu einem greuelvollen Tode zu Opfern der blutgierigen wendischen Götzen aufzusparen. Triumphierend und mit Beute beladeu wandten sich alsdann die siegreichen Wenden nach Norden, die gefesselten Priester mit sich führend, überschritten die Elbe und verschanzten sich in Lenzen, am rechten Ufer dieses Stromes. Dieser Wassenersolg war das Zeichen zum Aufstand für alle wendischen Stämme des Nordens. Wie ein Mann erhoben sie sich, sammelten in Eile

3. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 105

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 105 — die Ungarn getragen, so sollte er es in des Königs Dienst jetzt auch noch nordwärts tragen gegen ein Volk, das zwar germanischen Stammes war, aber noch im finstern Heidentum verharrte, gegen die Dänen. Wie ein drohendes Schwert erhebt sich die jütische Halbinsel gegen Deutschland, und schon oft hat das kriegerische Volk des Jnselreiches den Deutschen schwere Unbill zugefügt. Zwar war Karl der Große siegreich bis an die Schlei vorgedrungen, aber unter der kraftlosen Regierung seiner Nachfolger waren die Nordmarken wieder verloren gegangen, und im Bunde mit den Wenden hatten die Dänen sogar alles Land bis zur Elbe wieder erobert. Gegen sie richtete sich jetzt Heinrichs Schwert, doch kam es nicht zum Kampfe. Der Dänenkönig Gorm, zwar ein tapferer Held, wagte es doch nicht, gegen den Besieger der Ungarn in der Schlacht zu kämpfen, und freiwillig trat er das unterworfene Land bis zur Schlei wieder ab, und aufs neue erblühte deutsches Leben in den gesegneten Gefilden Schleswigs und Holsteins. Dieses war die letzte Kriegsthat des Königs Heinrich. Das Ziel, das er sich gesteckt, als er die Herrschaft antrat, hatte er erreicht; Deutschland war geeinigt, die Wenden waren bezwungen, die Ungarn besiegt, und im Norden waren die Grenzen wieder hergestellt. Mit Befriedigung konnte er auf die Arbeit seines Lebens zurückblicken; nach größerem Ruhm verlangte er nicht, und er überließ es seinen Nachfolgern, zu der Königskrone sich auch die Kaiserkrone zu verschaffen. Auch Hermann Billnng verlangte nicht nach größeren Ehren; er eilte, nachdem der König ihm den Abschied erteilt, nach Magdeburg, wo er Weib und Kind zurückgelassen, und kehrte heim in den Lohengau, wo seine Anwesenheit dringend notwendig war.

4. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 116

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 116 — fallen können als auf Hermann Billung, den Gaugrafen aus dem Lohengau, seinen bewährten Freund? Hermann war mit einem Fähnlein tapferer Männer herbeigeeilt, um dem Könige im Wendenkriege Heeresfolge zu leisten; als aber nun der König an ihn herantrat und zu ihm sprach: „Dir vertraue ich mein Heer an, führe Du es zum Siege!" da glaubte Hermann, daß er solcher Ehre nicht würdig sei und daß wohl ein Besserer als er Heerführer werden müsse. Aber König Otto beharrte auf seinem Willen, und Hermann fügte sich und übernahm die Führung. Und wahrlich, keinen bessern Helden hätte Otto finden können! Wohl waren viele Ritter aus vornehmem Geschlechte bei dem Heere, und manche von ihnen glaubten, daß ihnen eine solche Auszeichnung eher gebührt hätte als dem schlichten Gaugrafen; aber wie schnell verstummten die Stimmen der Neider, als Hermann nun die Elbe überschritt und überall den Sieg an seine Fahnen heftete! Der Tücke seines Vetters Wichmann, der in den vordersten Reihen der Wenden kämpfte, begegnete er mit List und Kühnheit, und in viel kürzerer Zeit, als man es erwartet hatte, war der Aufstand unterdrückt und die Wenden bis an die Oder abermals unterworfen. Pichmann und Jaczo und viele andere vornehme Wenden wanderten aus dem Lande aus und begaben sich nach Dänemark, um dort zu harren, bis wiederum eine Gelegenheit zum Aufruhr gegeben sei. Als durch Hermanns Umsicht und Tapferkeit der Wendenaufstand unterdrückt war, beschloß König Otto, den wackeren Mann für immer für sich und seinen Dienst zu gewinnen. Daher übergab er ihm das ganze nördliche Land der Wenden, damit er in demselben als des Königs Markgraf schalte und walte. Frei wie ein König sollte er in dem eroberten Lande gebieten, die Besatzungen sollten ihm untergeben sein, in des Königs Namen sollte er den Tribut von den unterworfenen Wenden erheben; mit wachsamen Augen sollte er darüber wachen, daß kein Aufruhr wieder den Frieden breche, und zugleich sollte er versuchen, das Land für das Christentum zu gewinnen.

5. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 24

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 24 — und erst ums Jahr 600 unserer Zeitrechnung waren Leute slavischen Stammes, aus den Steppen Asiens hervor- gehenb, in die von den Deutschen verlassenen Ebenen gezogen. Dieses waren die Wenben. Sie teilten sich ein m mehrere Ltäinme; die wichtigsten berselben waren die Wtlzen und die Obotriten, welche im heutigen Mecklenburg und Pommern wohnten, die Heveller im heutigen -öranbenburg, und siiblich von ihnen die Daleminzier und Lnsitzer, letztere in bet* noch heute nach ihnen genannten Lausitz. Die Wenben hatten nicht den stattlichen ^uchs der Deutschen; ihr Haar war nicht weich wie das der Lachsen, sonbern hing in straffen Strähnen über die Schultern herab, und in ihrem breiten, unschönen Gesichte hatten sie, unter buschigen Brauen, bunt'ele, tückische ungen. Auch in ihren Sitten wichen sie wesentlich von thren germanischen Nachbarn westlich der Elbe ab. ' Sie wohnten in geschlossenen Ortschaften, welche sie mit ^orltebe in Form eines Hnseisens bauten; den Ackerbau betrieben sie nur, soweit es zum Unterhalte des Lebens unumgänglich nötig war; im übrigen liebten sie die Arbeit nicht, sonbern zogen es vor, ihre Schweineherben in den Walbern zu hüten, bent Wilbe nachzustellen und der Fischerei obzuliegen, wozu ihnen die Seeen in ihrer neuen Heimat reichlich Gelegenheit boten. Ihre Götter Rabegast, den Gott des Krieges, Perun, den Gott des Donners, Lwantewit, den Gott des Lichtes und Zernebog, den Gott der Finsternis, verehrten sie in hölzernen Tempeln, tn beitert die aus Holz ober eblem Metall gefertigten Götterbilder aufgestellt waren; sie brachten benselben, besonders dem Kriegsgott, auch wohl Menschenopfer bar, tote es die heibntschen Sachsen thaten; boch genügte ihnen ntcht, wie biesen, das zum Tode bestimmte Schlachtopfer schnell zu töten/sottbern unter unsäglichen Martern mußten bte Unglücklichen 'ihr Leben aushauchen. Dem Christentum Ovaren sie feinblich gesinnt, und auf ihre Nachbarn, bte Sachsen, hatten sie einen unversöhnlichen Haß geworfen, welcher sich in mannigfachen Raubzügen,' die sie bts über die Elbe ausbehnten, nur zu oft Luft machte.

6. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 25

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 25 — Wie weit sie bisweilen auf diesen Raubzügen kamen, das haben wir schon in den vorhergehenden Kapiteln erfahren. Besonders pflegten sie solche Zeiten zu ihren Einfällen in das westwärts gelegene Gebiet zu benutzen, in denen das deutsche Land durch innere Fehden zerrissen war, oder wenn sie wußten, daß durch wichtige Ereignisse die Aufmerksamkeit der Deutschen auf andere Dinge gelenkt war. Durch Kundschafter, die, als Bettler verkleidet, im Sachsenlande umherzogen, suchten sie sich Kunde zu verschaffen von dem Zustande der Wehrhaftigkeit ihrer Nachbarn, und wenn sie auf diese Weise erfahren hatten, daß irgend ein ihnen nahe gelegenes deutsches Gebiet zeitweilig von Verteidigern entblößt war, gleich waren sie da, raubten, was iie wegtragen konnten, verbrannten die Höfe, töteten die Männer und führten Weiber und Kinder hinweg in elende Sklaverei. Eine solche, zum Rauben günstige Zeit schien ihnen jetzt gekommen zu sein. Sie hatten erfahren, daß eine neue Königswahl in deutschen Landen bevorstand, und zuversichtlich hofften sie, daß bei dieser Gelegenheit der alte Stammeshaß der Sachsen und Franken wieder zum Ausbruch kommen werde. Deswegen durchzogen auch jetzt wieder wendische Kundschafter das Land, um ihrem Herzoge Iaczo, welcher in Brannibor an der Havel seinen Wohnsitz hatte, Nachricht zu bringen, an welcher Stelle des Landes ein Einfall die meiste Aussicht auf Erfolg haben würde. Einer dieser Kundschafter, Pribil mit Namen, hatte sich auf Befehl seines Herzogs vor kurzem in den Lohen-gau begeben, um dort Umschau zu halten. Er beherrschte die sächsische Sprache vollkommen, hatte, was eine Seltenheit bei den Wenden war, blondes Haar, und in seinem ganzen Auftreten verstand er es so meisterhaft, den Sachsen nachzuahmen, daß er eher ein Sachse, als ein Wende zu sein schien. In seiner Brust aber barg er ein arglistiges, heimtückisches Herz, voll grimmen Hasses gegen die westlichen Nachbarn. Das Ziel seiner Wanderung war Stübeckshorn; er wußte, daß der alte Gaugraf die vornehmste

7. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 15

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 15 — durch einige Kienspäne, welche an einer dünnen Kette von der Decke herunterhingen. Frau Oda und ihre beiden Töchter, sowie die Mägde spannen, die Knechte schnitzten aus weichem Birkenholz allerlei nützliche Gerätschaften, und Hermann war damit beschäftigt, von einem Schwertgriff einige Rostflecke zu entfernen. Der alte Gaugraf ließ seine Blicke mit zufriedenem Lächeln über die fleißigen Genossen schweifen und sagte: „Hört, Kinder/ich Alter müßte mich eigentlich schämen, daß ich allein hier unthätig unter Euch sitze, während Ihr alle fleißig die Hände regt. Habt ihr nicht auch für mich eine Arbeit?" „O ja, Vater", erwiederte seine ältere Tochter Bertha, „auch für Dich haben wir heute eine Beschäftigung, die uns die Arbeit erleichtern und die Zeit abkürzen soll. Du hast uns schon so lange versprochen, uns die Urgeschichte unserer Familie zu erzählen, und heute, glaube ich, wäre die beste Gelegenheit dazu da. Nicht wahr", wendete sie sich an die Geschwister und das Gesinde, „wir alle bitten den Vater, daß er heute sein Versprechen einlöst?" Und als von allen Seiten der Wunsch geäußert wurde, heute Abend die Geschichte des Hauses Billuug zu hören, begann der Alte und erzählte folgendermaßen: „Ihr habt alle schon von den Kriegen gehört, welche der mächtige Frankenkaiser Karl gegen unsere Herzöge Wittekind und Alboin geführt hat. Wittekind gebot über das Sachsenvolk jenseits der Weser, in Westfalen, Alboin aber war Herr hier im Lande, in Ostfalen. Die beiden Helden waren mit einander in inniger Freundschaft verbunden, aber sie vermochten nicht, dem Ansturm der fränkischen Völker zu widerstehen; denn Gott war mit Karl, weil er den Krieg führte nicht allein gegen das sächsische Volk, sondern noch viel mehr gegen die sächsischen Götter. Niemals wäre es ihm sonst gelungen unsere Väter zu unterwerfen, denn der Sachse übertrifft den Franken an Tapferkeit und steht ihm um nichts nach in Uebung in den Waffen. Als Wittekind und Alboin endlich einsahen, daß alle ihre Tapferkeit vergebens war und daß ihre Götter nicht vermochten ihnen zu helfen, da beugten

8. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 93

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 93 — fischen Krieger den gedemütigten Feind an sich vorüber ziehen; denn wer hätte es gewagt, angesichts dieses herben Schicksals ihn noch durch Spott und Hohn zu kränken? Ungehindert zogen die feindlichen Scharen dem Osten zu, um sich jenseits der Oder andere Wohnsitze zu suchen. Mit der zurückgelassenen Beute aber wurden die Krieger belohnt und Weiber und Kinder der Wenden traf harte Sklaverei; denn so wollte es die arge Sitte der damaligen Zeit. So war der Krieg gegen die Wenden allerorten beendigt, denn auch König Heinrich war gegen die Dale-minzier siegreich gewesen, und war sogar bis nach Böhmen vorgedrungen. Herrlich hatte sich die neue Wehrordnung bewährt, und mit getrostem Mute konnte der König der Zeit entgegensehen, wo der Waffenstillstand mit den Ungarn abgelaufen war. Mit großen Ehren empfing er die siegreichen Feldherrn seines Nordheeres und den jugendlichen Helden Hermann Billung; hohes Lob ernteten ihre Thaten aus seinem Munde, und im ganzen Reiche sprach man mit Begeisterung von den Männern, welche die Grenzen des Reiches weit nach Osten hin verlegt hatten. Wenn solche Helden das Heer führten, so konnte auch ferner der Sieg nicht fehlen. Dreizehntes Kapitel: Der rigene Herd. Weit über die Grenzen des Reichs hinaus erscholl die Botschaft von den Heldenthaten der Deutschen; ja bis zu dem meerumflossenen Britannien drang die Kunde, und die stammverwandten Völker des stolzen Jnselreiches freuten sich der Machtentfaltung ihrer Brüder in der alten Heimat. Zu dieser Zeit beherrschte Athelstan mit kräftiger Hand die vereinigten Reiche der Angelsachsen in England; zu ihm kamen im Jahre 919 Gesandte des Königs Heinrich, um ihn um die Hand seiner jnngfräu-

9. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 7

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 7 — Franken für ihren himmlischen König Christus und für feine Weltherrschaft. Aber der Krieg war eine Notwendigkeit, und deshalb säumte Karl auch nicht, ihn zu unternehmen. Mit einem stattlichen und wohl ausgerüsteten Heere brach Karl im genannten Jahre von Worms auf, überschritt den Rhein und den Main und kam in jene Gegenden, wo einst die Sachsen mit den Römern gestritten hatten. Zahlreiche Priester und Mönche folgten dem Zuge; denn Karls Absicht war, dem Kriege von vornherein einen religiösen Charakter zu verleihen und nicht allein mit dem Schwerte, sondern auch mit dem Evangelium in das Land der Feinde vorzudringen. Er fand nur geringen Widerstand; bei feinem Herannahen zogen sich die sächsischen Krieger zurück in das Dickicht ihrer Wälder, denn ihre Absicht war, die Feinde in Hinterhalte zu locken und dann zu schlagen, wie es einst ihre Vorfahren mit den Legionen des Varus gethan hatten. Karl war jetzt gekommen bis in die Gegend, wo die Ruhr sich dem Rheinstrom zuwendet; dort schlug er ein Lager auf. Durch Kundschafter, die er vorausgesandt hatte, hatte er erfahren, daß die Sachsen sich nach der Wefergegend zurückgezogen hatten; ihr befestigtes Lager Eresburg, das sich dort befand, wo auf der Bergeshöhe jetzt die Stadt Ober-Marsberg liegt, hatten sie verlassen. Auch die meisten der Bewohner dieser Gegend waren dem Heere gefolgt, aus Furcht vor den fränkischen Kriegern; ihre Hütten hatten sie selbst zerstört, ihre Felder verwüstet. Nur hie und da war ein alter hartköpfiger Bauer, der nicht von feinem Grund und Boden weichen wollte, eigensinnig zurückgeblieben, der Gefahr trotzend, oder ein altes einsames Weib, das es nicht für der Mühe wert hielt, die Heimat zu verlassen, um das Leben zu retten. Zu letzteren gehörte auch Jrmentrut, die heidnische Mutter des christlichen Mönches Brun. Auf der Eresburg hatten die sich zurückziehenden Sachsen ihr größtes Nationalheiligtum, die Jrminful, zurückgelassen. Es ist uns leider nicht überliefert worden,

10. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 26

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 26 — Krone wieder zu entreißen. Ungehindert stieg er durch das Thal der Brenta bis in die lombardische Ebene hinab; von den zahlreichen einheimischen Feinden des Königs Arduin wurde ihm das Vorrücken erleichtert. Arduin selbst, von seinem Heere beim Herannahen Heinrichs treulos verlassen, wandte sich zur Flucht, und ohne Widerstand zog Heinrich in Pavia ein, wo er förmlich zum König der Lombardei erwählt und gekrönt wurde. Aber in der auf die Kröuuugs-feierlichkeiten folgenden Nacht brach ein Aufstand in Pavia aus, der den König darüber belehrte, wie wenig er auf die Treue der Lougobarden bauen konnte. Es kam in den Straßen zu einem blutigen Handgemenge zwischen Deutschen und Italienern, wobei fast die ganze meist aus hölzernen Häusern bestehende Stadt ein Raub der Flammen wurde, und der König selbst schwebte in Lebensgefahr. Als die Sonne am Morgen aufging, da war die prächtige Königsstadt ein rauchender Trümmerhaufen; Tausende hatten ihr Leben eingebüßt, und die Deutschen hatten einen vollständigen, aber teuer erkauften Sieg über die Italiener davongetragen. Von allen Seiten kamen jetzt Sendboten, um Treue und Gehorsam zu geloben und Geiseln zu stellen, und als Heinrich im Herbst den Boden Italiens wieder verließ, da konnte er die Lombardei als ein unterworfenes Land ansehen. Aber eine lange Ruhe wurde dem Könige nach seiner Heimkehr aus Italien nicht zuteil. Boleslav, der Polenherzog, hatte keineswegs seine Absichten auf die deutschen Grenzgebiete aufgegeben, und so war Heinrich schon im folgenden Jahre abermals gezwungen, gegen ihn ins Feld zu ziehen. Für dieses Mal hatte er ein Bündnis geschlossen mit einem wendischen Volksstamm, mit den noch heidnischen Lutizen. Diese fürchteten sich vor der polnischen Herrschaft noch mehr als vor der deutschen, und sie hatten Heinrich versprochen, ihn im Kriege gegen Boleslav zu unterstützen, wenn er ihnen die Zusicherung gebe, sie bei ihrem Heidentum zu lassen und ihnen nicht das Christentum aufzudrängen. Zum Entsetzen der Geistlichkeit gab Heinrich dieses Versprechen, was er sicher nicht gethan haben würde, wenn
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