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1. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 1

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
Qecrg-Eckort-Institui für internationale Schulbucftfarechung ßraunschwcig •Sohuibuchbib'iothok - I, Schulhans und Schulplatz. Die Schulstube. Die Schulstube hat vier Wände, einen Fußboden und eine Decke. Nenne die Geräte! Dieser Stab ist ein Meter lang. Die Schulstube ist — Meter lang und — Meter breit. Wie lang und breit ist der Raum für die Tische und Bänke? für die Gänge? für das Katheder? Wir zeichnen die Schulstube au die Tafel! Wir fetzen statt eines Meters ein kleineres Maß. Wie lang und breit wird der Raum für das Schulzimmer, für Bänke? u.'s. w. Jetzt haben wir die Schnlstnbe in verkleinertem Maßstabe gezeichnet. Aufgaben: 1. Zeichne die Schnlstnbe in kleinerem Maßstabe! 2. Zeichne eure Wohnstube! § 2. Das Schulhaus. Unser Schulhaus hat — Klassen. Davon liegen — Klassen unten (Erdgeschoß, Parterre), die anderen liegen oben, nämlich — im 1. Stockwerk (1. Etage), — im 2. Stockwerk u. s. w. Unter dem Erdgeschoß ist der Keller; unter dem Dache ist der Boden (Speicher). Es unterrichten — Lehrer — Schüler und Schülerinnen. Fragen: Welche Gegenstände sind auf eurem Speicher? in dem Keller? Aufgabe: Zeichne die 1. Etage des Schnlhanses mit ihren Zimmern! § 3. Der Schulplatz. Der Schulplatz ist — Meter lang und — Meter breit. Er ist mit Bäumen bepflanzt und mit Kies beschüttet. Welche Straßen führen vorbei? Die Lage der Straßen bestimmen wir nach dem Stand der Sonne. Wo geht die Sonne aus? Dort ist Morgen (Osten). Wo steht sie am Mittag? (Süden). Am Abend? (Westen). Süden gegenüber liegt Mitternacht (Norden). Man zeichnet Osten rechts, Westen links, Süden unten, Norden oben an die Tafel.

2. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 8

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
§ w. Vom Markte nach dem Schlosse und über den Klemmberg. 1. Vom Marktplatze aus führt nach Süden die große Bnrg- straße znm Schlosse (Burg — Bnrgstraße) hinauf. Wir kommen am Amtsgericht vorbei. Das Gebäude gehörte früher zum Schlosse; noch heute führt eine steinerne Treppe empor. In dieses Gebäude, das damalige „Geleitshaus", brachte man am 7. November 1632 den Leichnam Gustav Adolfs. Der hiesige Apotheker öffnete die Leiche, wobei etwas Blut an die Wand spritzte. Der 'Fleck ist mit einem hölzernen Schieber bedeckt und wird heute noch gezeigt. Darüber ist unter Glas und Rahmen eine Urkunde angebracht, welche die Echtheit des Blutes bekräftigt. Mau fand an des Königs Körper neuu Wunden und zwar fünf Schuß-, zwei Hieb- und zwei Stichwunden. Am Ende der Burgstraße, da wo drei Straßen (Schützen- straße, Alte Leipzigerstraße, Zeitzerstraße) sich scheiden, stand früher das Zeitzer Thor. In der Nähe steht die Fronfeste. Nach kurzer Wanderung durch die Zeitzerstraße gelangen an das Schloß. 2. Das Schloß gehört dem preußischen Staate; mau sagt: Es gehört dem Fiskus. Im Schlosse siud 650 Soldaten. Sie werden von Offizieren und Lehrern unterrichtet und einexerziert, damit sie später Unteroffiziere werden können (Unteroffizierschule). Der Unteroffizier bildet neu eingetretene Soldaten aus. Diese heißen Rekruten. Der Unteroffizier erhält etwa 12 Rekruten zur Ausbildung zugewiesen. Sie bilden eine Korporalschaft. Zehn Korporalschaften bilden eine Compagnie, welche von einem Hauptmann und zwei Offizieren befehligt wird. Vier Compagnieen nennt man ein Bataillon. An der Spitze eines solchen steht der Major. Drei bis vier Bataillone sind ein Regiment. Der Oberst führt dasselbe. Unsere Unteroffizierschule hat vier Compagnieen, also ein Bataillon (Infanterie). Wir haben auch reiteude Soldaten hier (Kavallerie); es sind Husaren. Hier sind zwei Schwadroueu. Alle gesunde, deutsche Männer von 20 Jahren ab müssen zu deu Soldateu. Sie werdeu zwei oder drei Jahre geübt und später zu Übungen eingezogen. Sie lernen auf dem Exerzierplatze marschieren, reiten, fechten und schießen. Im Kriege ziehen die Soldaten dem Feinde entgegen, schlagen ihn in der Schlacht und kehren als Sieger zurück. Freilich fallen viele, andere werden verwundet und bleiben ihr Leben lang untauglich zur Arbeit (Invalide). Verwundete und kranke Soldaten werden im Krankenhause (Lazarett) gepflegt. Eiu solches Haus steht hier im Schloßgarten.

3. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 11

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 11 — § 11. Vom Markte nach dem Nikolaithor. 1. Vom Marktplatze aus treten wir zwischen Rathaus und Kirche in die Marienstraße. Um die Kirche liegen als älteste Häuser der Stadt das Pfarrhaus und die jetzige Kantor- und die Küsterwohnuug. Die Marienstraße führt uns in die Saalstraße vor das Kaiserliche Postgebäude. 2. Die Post befördert Briefe, Packete und Depeschen. Damit siud viele Beamte beschäftigt: Der Postdirektor, die Postsekretäre, Telegraphisten und Briefträger. Der Postillon fährt die Postsachen in einem Wagen zur Bahn, bringt andere zurück und bringt die Packete auch zu den Bürgern. Der Geldbriefträger bestellt die Geldsendungen. Die Depeschen werden durch den Telegraphen befördert. Von eiuer Post zur audereu führen lange Drähte auf hoheu Staugen; so fliegt die Depesche von Ort zu Ort. Viele Geschäftshäuser siud mit der Post durch einen Draht verbunden; so könueu einzelne Personen durch die Ferusprechleituug mit einander aus der Ferne sprechen. Verschiedene Fahrposten fahren nach den Ortschaften auf dem Laude, so nach Hohenmölsen, Roßbach, Rippach und Goseck. Vom Posthause nach Süden läuft die Straße „Am Kloster". Rechts ist das frühere Kloster, jetzt das Königliche Seminar. 3. In ihm werden junge Leute für den Lehrerberuf vorbereitet. Ehe sie hier aufgenommen werden, müssen sie die Präparanden- Anstalt besucht haben. Am Langendorfer Wege ist eine solche Anstalt. Das Kloster ist von Markgraf Dietrich im Jahre 1285 gestiftet. Er wurde in einem Kriege gefangen genommen und gelobte, ein Kloster zu bauen, wenn er die Freiheit erlaugen würde. Sein Gebet wurde erhört, er erfüllte sein Gelübde und stiftete ein St. Klaren-Kloster. Die beiden Töchter des Markgrafen gehörten zu den ersten Nonnen des Klosters. Nach der Einführung der Reformation in Weißenfels (1539) ging das Kloster nach und nach ein; die letzte Nonne starb 1580. Später diente das Gebäude verschiedenen Zwecken, bis 1837 das Seminar hierher verlegt wurde. Die Klosterkirche wurde erst 1886 abgerissen und auf dem neuen Gottesacker in alter Form neu errichtet. 4. Vom Seminar gehen wir durch die Klosterstraße zurück. Im ersten Hause rechts lebte und starb der fromme Dichter Hardenberg, genannt Novalis. Die Gedenktafel am Hause, auch ein Marmordenkmal auf dem alteu Gottesacker erinnern an ihn. In dieser Straße wohnte auch der Dichter Müllner. (Siehe die Gedenktafel am Hause Nr. 13.) Im Jahre 1893 starb auch die Dichterin Lnise von Francis in Weißenfels. Sie wohnte zeitweife im „Sächsischen Hofe" am Markte.

4. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 14

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 14 — Der Reisende löst rechtzeitig am Schalter eine Fahr- karte (I., Ii., Iii. oder Iv. Klasse) und betritt den Wartesaal, bis der Zng kommt. Dann geht man über den Bahnsteig und besteigt den betreffenden Wagenabteil des Zng es. Jeder Zug wird von mehreren Beamten bedient. Der Zugführer leitet den ganzen Zug, der Lokomotivführer leitet deu Dampf wagen (Lokomotive), und die Schaffner lassen die Reisenden ein- und aussteigen. Auf dem Bahnhofe heißt der höchste Beamte Vorsteher (Inspektor). Ihm helfen Assistenten. Der Bahnmeister, die Weichensteller und Bahnwärter halten den Schienenweg in Ordnung, damit Unglücksfälle verhütet werden. Am Güterbahnhofe werden Frachtgüter aufgegeben und abgegeben. Der große Rangierbahnhof nach Burgwerben hin dient zum Ordnen der Güterzüge. Schadhafte Lokomotiven werden im großen Maschinenschuppen iu stand gesetzt. Von Weißenfels aus kann man in der Richtung nach Corbetha- Merseburg, nach Corbetha-Leipzig, nach Naumburg und nach Tenchern-Zeitz fahren. 2. Dem Bahnhofe gegenüber liegt das Badewüldchen mit der Gastwirtschaft „Zum Bad". Der Ort wird im Sommer, besonders aber am 2. September, von alt und jung viel besucht. Die schattige Allee iumitteu der Anlagen ist von seltener Schönheit. Die beiden schönsten Stellen der Stadt, Badewäldchen und Klemmberg, sucht mancher an Sommertagen zu erreichen, und die Saalfähre vermittelt die Verbindung. 3. Von der Fahrbrücke aus über deu Schienenweg treten wir anf die Merfeburgerstraße. Der Übergang wird fehr oft durch das Schließen der Schranken gehindert. Rechts führt die Weinbergstraße zum Güterbahnhofe. An der Merfeburgerstraße liegt die Neustadt-Apotheke. (Welche liegen am Markte?) Das Hospital nimmt gegen ein bestimmtes Einkanssgeld alte, schwache und alleinstehende Leute in Pflege. Mit demselben ist die Hospitalkirche verbunden. Das Gebäude heißt Laurentius- Hospital. Ein Edelmann, Namens Laurentius aus Jaucha bei Hohenmölsen, gründete um 1400 in der Nähe der Brücke ein Hospital dieses Namens. Bei Vergrößerung des Bahnhofes wurde es an die heutige Stelle verlegt. 4. Au die Hospitalstraße schließt sich die Katharinenstraße, an diese die Feldstraße an; sie führt zurück zur Merfeburgerstraße. Diese gabelt sich in Merseburger Chaussee und Tagewerbener Weg. Rechts von der Merseburger Chaussee liegt das Schlachthaus. ier wird alles Schlachtvieh für die Stadt geschlachtet und das leisch auf seiue Tauglichkeit untersucht; dann erst darf es ver- kanft werden.

5. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 15

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 15 — In der Nähe des Tagewerbener Weges liegt die Neustadt- Schule. 5. Wir gehen auf einer der Seitenstraßen nach Westen zum Mühlberge und genießen die schöne Aussicht nach dem Saalthale mit angrenzenden Geländeu. Zu unseren Fußen liegt die neue Papier-Fabrik. In derselben wird aus Lumpen, Holz und Stroh Schreib- und Druckpapier und Pappe hergestellt. Wir wandern auf dem Mühlberge der Stadt zu. 6. Wieder zu unseren Füßen liegt die Robinsoninsel mit ihren Badeanlagen. Es giebt dort Anstalten für Schwimmer und Nicht- schwimmer, dazu Wellenbäder, welche in Zellen genommen werden. Die schattige Insel mit Wirtschaft wird im Sommer auch als Erholungsort gern besucht. Zwischen Robinsoninsel und der alten Papierfabrik ist eine Schneidemühle. Die Markwerbenerstraße leitet uns zur Brücke zurück. Aufgabe: Zeichne die Straßen und Wege! § 14. Die Bevölkerung der Stadt. 1. Wieviel Einwohner hat die Stadt Weißenfels? (Siehe Seite 2). Einige Bewohner derselben treiben Ackerbau und Viehzucht, andere verfertigen Waren für den menschlichen Bedarf, noch andere kaufen Waren ein und verkaufen sie wieder. Ackersleute, Handwerker und Geschäftsleute bilden den Nährstand. Es giebt auch eiueu Lehrstand; zu ihm gehören die Lehrer, Geistlichen, Ärzte, Richter u. a. Dem Wehrstande liegt die Beschützung des Landes gegen äußere Feiude und die Sorge für iunere Ordnung ob. Zum Wehrstande gehören die Soldaten und Polizeibeamten. Welche Truppen liegen hier? Nenne Personen, die dem Lehrstande an- gehören! 2. Unsere Stadt hat viele Geschäftshäuser. In einigen kaust mau Kaffee, Zucker, Reis, Pfeffer, Zimmet iz. Diese Waren kommen znm Teil aus ausländischen Kolonieen; darum Kolonial- waren genannt (Kolonialwarengeschäfte). Andere Geschäfte verkaufen Tuch, Sammet, Seide, Baum- Wollenstoffe zc. Diese wurden früher mit der Hand gemacht; darum Mannfakturen (Manufakturwaren). Auch Weißenfels verfertigt jetzt Waren in folcher Menge, daß Stadt und nächste Umgebung sie nicht alle gebrauchen. Man führt sie aus; es sind Gegenstände der Ausfuhr. Nenne Gegenstände der Einfuhr! 3. Wir betrachten unsere einheimischen Erzeugnisse (Ausfuhr- Produkte). Mehr als 40 Schuhfabriken arbeiten mit Maschinen

6. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 36

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
- 36 — hat außer Preußen noch drei kleinere Königreiche, über welche Könige gebieten. Über andere kleine Länder sind Großherzöge, Herzöge und Fürsten ?c. gesetzt. Im ganzen hat Deutschland 26 Staaten: sie alle bilden das Kaiserreich Deutschland, welchem unser Preußenkönig als Kaiser Wilhelm Ii. vorsteht. Aus allen diesen Staaten versammeln sich die Soldaten um Kaiser Wilhelm, und er sührt sie im Kriege ins Feld. 2. Die Provinz Sachsen liegt gerade in der Mitte des deutschen Reiches; um diese Provinz und zum Teil in ihr sind viele kleinere Staatengebiete. So drängt sich das Herzogtum Anhalt zwischen die Regierungsbezirke Merseburg und Magdeburg, so daß bei Aschersleben die Provinz nur eine Meile breit ist. Zwischen den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt liegen auch kleinere Staaten und Teile von solchen, z. B. Schwarzburg-Soudershauseu. Im Süden der Provinz liegen viele Kleinstaaten, die wir später- genauer kennen lernen werden. 3. Zwischen Seehausen im Norden und Erfurt im Süden liegen etwa 20 Meilen — 150 km; zwischen Heiligenstadt im Westen und Ortrand im Osten 30 Meilen — 225 km. Die Provinz Sachsen ist 458 Quadratmeilen — 25250 qkm groß und hat 2580000 Einwohner; davon sind n/12 evangelisch, 1/ia katholisch. § 36. Tie Bodengestalt. 1. Die Provinz Sachsen liegt sast ganz im mittleren Strom- gebiet der Elbe. Dasselbe wird von den benachbarten Strom- gebieten (der Weser im Westen, der Oder im Osten) durch Ge- birge, Höhenzüge, Erhebungen und Bodenanschwellungen ab- gesondert. Diese Höhen liegen großenteils außerhalb der Provinz; wir müssen sie aber kennen lernen, damit wir ein richtiges Bild von der Bodengestalt unserer Provinz gewinnen. 2. Das Fichtelgebirge im Süden trägt dunkle Fichten-, Kiefern- und Tannenwälder. Nur selten sieht man einen Laub- wald; die Höheu sind wenig fruchtbar. Dagegen finden wir an den unteren Abhängen der Berge Laubhölzer, freundliche Büsche und anmutige Thäler, die von Reisenden viel besucht werdeu. Die Bewohner dieser Gegenden treiben Ackerbau und Viehzucht; andere beschäftigen sich im höheren Gebirge mit Holzfällen, Köhlern, Fabrikarbeit und Bergbau. Die Bergleute haueu das Eisenerz im Berge los, befördern es zu Tage und schmelzen die Eisenmassen aus. — Die Quelle der Saale finden wir nach langer, mühsamer Wanderung im Walde an der großen Waldsteiner Kette. Hier liegen die zwei höchsten Berge: Schneeberg und Ochseukops.

7. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 3

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 3 — Wie sind die Wohnhäuser gebaut? Wie heißt der von Wohn- und Wirtschafts- gebäuden umgebene Raum? Was befindet sich auf dem Hose des Landmannes? Nenne Ackergeräte! Wozu dient der Dünger? Was liegt hinter oder neben dem Bauerngehöfte? Nenne Obstbäume in demselben! An welchem Bache liegt unser Dorf? Wie ist eine Dorfstraße gebaut? Welche Richtungen verfolgt die Hauptstraße? Nenne Nebenstraßen! Wohin führen sie? Wo liegen Kirche, Schule, Pfarrhaus, Spritzenhaus, die Schmiede, das Armenhaus? Womit be- schäftigen sich die Einwohner? Wieviele sind es? Wieviel Wohnhäuser sind im Dorfe? Welche Personen gehören zum Gemeinde-, Schul- und Kircheuvorstaude? Nenne die Volksfeste! Nenne Sagen des Ortes! s 5. Der Marktplatz. 1. Der Marktplatz von Weißenfels liegt ungefähr in der Mitte der Stadt. Früher war auf dem Marktplatze eiu Teich, mit Weiden umstanden. Im Jahre 1550 gab Herzog August den Befehl, daß der Teich ausgefüllt und der Platz gepflastert werde. Deshalb mußte jeder, der leer zur Stadt fuhr, Steine zur Pflasterung mitbringen. 2. Auf dem Marktplatze werden Wochen-, Jahr- und Vieh- markte abgehalten. Wann finden die Märkte statt? Was kauft man auf denselben? Der Marktplatz hat die Gestalt eines Vierecks; er ist etwa 80 Meter lang und 40 Meter breit. Die langen Seiten führen von Süden nach Norden, die kurzen von Osten nach Westen. Aufgaben: 1. Zeichne den Platz! 2. Nenne Gebäude an der Westseite! 3. Erzähle vom Jahrmarkt! 4. Nenne bekannte Gebäude am Markte! § 6. Das Rathaus. 1. Westlich vom Markte liegt das Rathaus. Es gehört der Stadtgemeiude (städtisches Gebäude). Hier werden die städtischen Angelegenheiten beraten und geordnet. An der Spitze der Stadt- Verwaltung steht der Bürgermeister. Ihm helfen bei seiner großen Arbeit einige Männer aus der Gemeinde. Sie beraten mit ihm, was der Stadt nützlich ist; deshalb heißen sie Stadträte. Bürgermeister und Stadträte bildeu den Magistrat. Außerdem wählen die Bürger noch Stadtverordnete, welche mit dem Magistrate über das Wohl der Stadt beschließen. Der Magistrat und die Stadtverordneten bilden die städtische Behörde. Die Stadtbehörde braucht Geld zur Besoldung der Beamten, zur Unterstützung von Armen und Kranken, zur Pflasterung von Straßen, zu städtischen Bauten n. s. w. Darum müssen die Bürger l*

8. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 24

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 24 — genannt, welcher auf der linken Elsterseite einhergeht und die Orte Wetterzeube im Süden und Werben im Norden berührt. 2. Von Wetterzeube aus geht man durch schattige Wälder und liebliche Felder nach Nordosten und kommt nach Droyßig. Der Flecken hat 1700 Einwohner und liegt in einer herrlichen Aue des Hasselbachs. Inmitten des Ortes liegt das Schloß des Prinzen Hugo von Schönburg-Waldenburg mit schönen Park- anlagen. Das dortige Lehrerinnen-Seminar beruht aus einer Stiftung, ist 1852 errichtet und bildet Lehrerinnen aus. Ju der Nähe sind Sandsteinbrüche und Braunkohlengruben. Nördlich davon liegen die Kirchdörfer Qnesnitz, Kirchsteitz, Gladitz und andere. 3. An der Quelle des Maibaches liegt das Pfarrdorf Meine- weh mit einem Rittergute, auch Ziegelei und Spiritusbrennerei. In der Umgegend wird viel Obst gezogen, anch Walnüsse. 4. Am unteren Maibach merken wir noch Theißen, ein Pfarr- dorf mit etwa 900 Einwohnern. Hier finden sich wieder Braun- kohlenlager. Manchmal herrscht hier Wassermangel. Der Ort liegt an der Bahn, die von Weißenfels nach Zeitz führt. Die Bahn- stationen sind Weißenfels, Prittitz, Bahnhof Tenchern, Denken, Luckenan, Theißen, Zeitz. — An der Straße von Weißenfels bis eitz findet man die Ortschaften: Wernsdorf, Ober-Werschen, die irchdörfer Wildschütz, Naundorf, Theißen. Nordöstlich der Zeitzer- straße liegen noch die Kirchdörfer Mutschau, Köttichau, Döbris, Pirkau. § 23. Der Kreis. 1. Auf unseren Wanderungen trafen wir sechs Städte, viele Dörfer und alleinliegende Gehöfte an. Die Orte alle zusammen bilden eiue Gemeinschaft, die Kreis Weißenfels genannt wird. Der Kreis hat eine wenig abgerundete Form; er bildet ein nnregel- mäßiges Viereck von etwa 36 km Länge und Breite. Er hat einen Flächenraum von etwa 500 qkm oder 9 Quadratmeilen und 91000 meist evangelische Einwohner. Der nördlichste Punkt ist das Kirchdorf Groß-Kayna mit Klein-Kayna, der südlichste Trebnitz, der westlichste Meyhen, der östlichste Werben. Im Südwesten liegt ein kleines Stück Land, vom Kreise geschieden, aber zu ihm gehörig, Exklave genannt, mit dem Hauptorte Kischlitz. Dafür hat der Kreis auch eine Enklave (ein eingeschlossenes nicht znm Kreise gehöriges Gebiet) mit dem Hauptorte Hainichen. 2. Wie an der Spitze der Stadtgemeinden der Bürgermeister steht, so sehen wir an der Spitze der Ortschaften den Schulzen oder Ortsrichter (Gemeindevorsteher); der erste Beamte des l

9. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 28

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
— 28 — für die Anlagen und Verbesserung der Straßen und Brücken. Auch besieht er die Gebäude der Gemeinden, das Schulhaus, das Gemeindehaus und andere, und ordnet Verbesserungen an. Ihm Hilst der Kreisbaumeister. Damit Diebe und andere Bösewichte nicht die guten Leute schädigen und belästigen, schickt der Landrat Gendarmen aus. Oft treten bösartige Krankheiten auf, an denen viele Lente sterben; aber es würden noch mehr umkommen, wenn nicht der Landrat auch für die Gesundheit Sorge trüge. Dabei Hilst ihm ein Arzt, der Kreis ph ysikns genannt wird. Bricht dagegen eine Seuche unter dem Vieh aus, so ordnet der Kreistierarzt an, was die Leute thun sollen, um die Seuche zu unterdrücken. Auch die Militär-Aushebung geht den Landrat besonders an, ebenso das Steuerwesen. Bei ihm wird bestimmt, wieviel Steuer jeder an den Staat zu zahlen hat, und er wacht über die Geldmittel der einzelnen Gemeinden. Damit jeder seine Spargelder sicher anlegen und zur Zeit der Not Vorschüsse erhalten kann, ist eine Kreis- sparkasse eingerichtet. — Wenn jemand einen Acker verkauft hat, so muß das angezeigt werden, damit solches in dem großen Buche, welches Grundbuch genannt wird, eingetragen werde. Kurz, der Laudra't hat so viel zu überblicken, daß seine zwei Augen nicht ausreichen, und so viel zu thuu, daß seine zwei Hände nicht genügen; er muß Hilfe haben. 2. Er hat Gehilfen und Schreiber. Die Mitglieder des Kreistages versammeln sich im Ständehause Hierselbst und be- raten mit ihm über so vieles Gute, z. B. über Steuern und Ver- sichernngen, über Einrichtungen zum Wohle aller. Um die Arbeit zu erleichtern, hat man den Kreis in 24 Amtsbezirke geteilt. An der Spitze eines solchen steht der Amtsvorsteher. Die Amts- bezirke heißen: 1. Groß-Corbetha, 2. Reichardtswerben, 3. Burg- werben. 4. Uichteritz, 5. Pörsten, 6. Zorbau, 7. Poserna, 8. Domseii, 9. Köttichau, 10. Oberwerschen, 11. Theißen, 12. Webau, 13. Langen- dors, 14. Gröbitz, 15. Teuchern, 16. Obernessa, 17. Kistritz, 18. Gladitz, 19. Droyßig, 20. Meineweh, 21. Groß-Helmsdors, 22. Schkölen, 23. Haardorf, 24. Löbitz. § 29. Tas Gerichtswesen. 1. Zur Schlichtung aller Streitigkeiten und znr Bestrafung des Unrechts befinden sich in Weißenfels, Teuchern, Osterfeld und Hohenmölsen Amtsgerichte. Hier werden Streitigkeiten über das Mein und Dein bis zum Werte von 300 Mark zwischen Herrschaft und Gesinde, Mieter und Vermieter, Käufer und Ver- känser geschlichtet.

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 4

1914 - München : Oldenbourg
— 4 — Cohors I Sequanorum et Rauricorum zur Besatzung. Als Baumaterial diente der rote Sandstein. Neben den die vier Tore flankierenden Tortünnen und vier (Erstürmen dürfen noch zehn Zwischentürme angenommen werden, so daß sich für die gesamte Kastelhnnwebrung die stattliche Zahl Uu Nachrom.torba Einbau Porfa E praefo -ria E rta icu- Romanische Kirche I Parkwärfer "orbau \ Lagerdo Zeichenerklärung für das Mauerw-d. Kastells; Aufgehend cm Fundamenh = Ausqe brachen — Nichr ausgegraben * Nachrömisch. Bad (21 us Deutsche Gaue (9(3, f?est 265 u. 264.) Kastell Altstadt bei Miltenberg. J[ : 2000. von 22 Türmen ergibt. Zwischen den Türmen war an die Innenseite der Kastellmauer ursprünglich wohl ein Lrdwall angelehnt, der t>en lvehr-gang trug. Ein doppelter Graben umschloß die Umfassungsmauer. Uber die Inneneinrichtung des Kastells sind wir ungenügend unterrichtet
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