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1. Vaterländische Geschichte - S. 79

1908 - Frankfurt a.M. : Neumann
— 79 — ba§ Sbaif enf) au§ in Oranienburg, ba§ sie gegrünbet f)at, ein 23eroei§. 2)a§ Sbolf erroies itjr innige Ssereljrung. ßeiber ftarb fte fcfjon im Sitter oon oiergig -Sfafjren, tief betrauert oon ifjrem ©emaf)f und itjrert Untertanen. ^t-iebricb Iii., Hurfiivft von Branfcenbni-g *688-*70*, als :könt£ in pveuften ^rtebrid? I., *70*—*7*5. 1. 3rriebritf)$ @rf)ef»ung grnu Stönig. 25er üftacfjfofger be§ ©roften Kur= fürften roar fein ©ofjn ^riebrid) Iii. (Er befafs ein ßanb, ba§ oiermaf fo grof3 roar roie ein geroöfjnficfjes Kurfürftentum. ©in ftarfes, roof)f= gefdjultes ßeer oon 30000 Srann ftfjütjte den ©taat. Sitte Waffen roaren roofytgefultt. 3u biefer 9ftad)t roottte ^riebrid) nun audj den paffenben tarnen fügen; er feinte ficf) banadj, ftatt be§ Kurljutes die Königsfrone gu tragen. König oon Sranbenburg fonnte griebrid) freilich nidjt roerben; benn die 9jlarf roar faifertidje§ ße^en. dagegen ftanb er in Sßreufjen als unabhängiger ßergog ba. Nur fjier atfo roar eine (Erf)öt)ung feineg Otanges mögtid). S)od) roohte griebrid) die neue Sbürbe nicfjt an= nehmen ot)ne guftimmung be§ Kaifers. Sange fträubte fid} ßeopotb, feine (Einwilligung gu geben; benn er faf) in den £oi)engottern gefäfjr= ficfje Nebenbufjter be§ Kaufes £ab§burg. ©c^liejstid) aber blieb if)m nid)t§ anbres übrig. Sdlit großer ©orge bliefte er nämtidj hinüber nacf) ©panien. ©er König biefes ßanbes roar finbertos, und fein (Ende ftanb nafje beoor. 9il§ nädjfter 23erroanbter roar ßeopotb fein (Erbe; aber ßubroig Xiv. madjte if)tn fein Sftedjt ftreitig. ©emnadj mußten die Sbaffen entfdjeiben. ©cf)on jetjt faf) fiefj besljatb der Kaifer nad) 33unbe§genoffen um. Keiner fonnte if)tn roittfommener fein als der Kurfürft oon Sranbenburg. ©o gab er benn griebrid) Iii. die (Erlaubnis, ficf) 3um König in ^reufjen ausrufen gu faffen. S)a= gegen oerfprad) griebrid), den Kaifer im ©panifdjen (Erbfofgefrieg mit 8000 üftann gu unterftütjen. 2. 5£>ie Krönung in Königsberg. Nodj im £)egember 1700 trat griebrief) die Steife oon Berlin nad) Königsberg an. ©ein ©efotge roar fo gafjtreid), bafc 30000 Ssorfpannpferbe notroenbig rourben, um atte die äöagen gu beförbern. 91m 17. Januar 1701 ftiftete er den ©djro argen Sibterorben. ©ein ©tern geigt die $nfcf)rift: „Suum cuique," bas tjei^t: „Gebern bas ©eine!" 21m 18. Januar begab ficf) griebrid) im föniglidjen ^urpurmantel nad) dem (Empfangsfaat bes ©djloffcs, roo alte ©roften bes Steidjes oerfammelt roaren. £>ier ergriff er die Krone, die auf einem feibenen Kiffen tag, und fe^te sie fid) auf bas £>aupt. (Ebenfo nafjm er bas 3epter bk 9ted)te. S)ann fcfjritt er, gefolgt oon den Stnroefenben, nac^ den ©emäc^ern der Königin, ©ie fara i^rem ©emaf)I entgegen, neigte fic^ und (iefc ficf) mit einer Krone fcfjmücfen. hierauf braute die gange 35erfammfung ifjre ^ulbigung bar.

2. Vaterländische Geschichte - S. 116

1908 - Frankfurt a.M. : Neumann
— 116 — einzelnen Staaten. ©o entftanb der *ßreuj3ifch = 2)eutfdje 3oii = o er ein. öfterreid) btieb oon btefem 33unbe ausgefdjloffen. ©er ^olloerein roar nicfjt nur für den $anbe( und 3ser!e^r oon großer 33ebeutung: er fd)to|3 ein gemeinfames Sanb um die beutfc^en ßänber. ©o mürbe er die ©runblage für die beutfctje (Einheit. granffurt ftröubte fiel) lange, dem gotfoerein beigutreten. 3beic oon den Sfteftfremben an feinen ©rengen nodj raeiter 3oft er= hoben rourbe, gogen biefe nach Dffenbadj und legten bort ihre Söaren au§. ©o geriet die Stadt in ©efahr, ifjre Ühteffen gu oertieren. Sbiberftrebenb trat sie barum dem .Qoßoerein bei (1836). 3n jener $eit änberte fic^ ba§ gange äkrfeljrsräefen uon ©runb au§. 2)er ©arnpf trat in den Sdienft be§ Sftenfdjen. ®er (Englänber ©tepljenfon erbaute die erfte ßolomotio^. 1835 rourbe die erfte beutfdje (Eifenbahtt gmifchen Nürnberg und gürth eröffnet, 1838 die erfte preufjifdje gmifchen Berlin und ^ot§bam, 1839 die 5£aunu§bahn, die granffurt mit 2öie§baben oer= binbet. Sdie Sßrofefforen ©aufc und Sßeber in ©ötttngen erfattben den efeftrifcfjeix £eiegraphcu- 5jtocf) anbere (Erfinbttngen mürben balb al§ groß^e 2öof)Itaten gefctjatjt: einem Stmerifaner oerbanlen mir die üftähmafchine und einem ©chmaben namen§ hammerer die @treicf)f)ölgc|en. 14. Silbe be§ ^Öutg§. griebrtch Söif^etm Iii. btieb megen feiner ©erecf)ttgfeit§Iiebe und oäterlidjen ©efinnnug bi§ an fein ßeben§= enbe der ßiebltng feine§ 3mfe§. &t§ der oielgeprüfte ^errfc^er am ^fingftfonntag 1840 ftarb, trauerte ba3 gange ßanb um ifjn. (Er ruht an der ©eite der Königin ßuife im Sftaufoleum g'u ß^artottenburg. Köttta Wilhelm Iv. *8*0—\86\. 1. $te $ugcitb f^ricbrtc^ 2öillje(m3 Iv. und feine erfte« 9tegierung3= jaljre. griebricf) äöitfjeltn Iv. mar der ältefte ©oljn ^riebridj Sbit= Jjetms Iii. (Er mürbe am 15. Oftober 1795 geboren. £)er reirfj= begabte Sßring much§ unter der mütterlichen pflege der Königin ßuife ^eran. £)iefe pflangte ihm befonber§ ed^te ©otte§furcf)t in§ £>erg. ®a§ Ssort: und mein £>au§ motfen dem £>errn bienen!" machte er gum äßahlfprutf)e feine§ ßebens. Änabe fah f^rtebricf) Smijefm die tiefe (Erniebrigung $reuf3en§; fein Jünglingsalter fiel in die herr= tid^e 3eit der Sbiebergeburt. äftit Segeifterung folgte er bamals feinem Später in den 33efreiung§fampf. ©eine ©eiftesgaben entroicfelten sich oortrefftitf). (Er h^te ©iun für alte§ £>ohe und (Ebfe und mar hochgebildet, bagu fe^r rebegemanbt und Teutfelig. S)arum hofften die ^reufcen, bafj feine Regierung dem ßanbe ©lücf und ©egen bringen merbe. (Er meinte e§ aufrichtig, ma§ er al§ üftaäfjfolger feine§ $Bater3 den Untertanen im Jahre 1840 oerfpracf): gelobe, etn geregter dichter, ein treuer, forgfättiger, barmljergiger gürft, ein cfjriftlidjer

3. Vaterländische Geschichte - S. 134

1908 - Frankfurt a.M. : Neumann
— 134 — banjfjaren $errn in den gürftenftanb erhoben. 23i§ in fein Ijoije§ Sitter blieb 33i§marcf rüftig, gum ©egen für ba§ 3teidj. Stucö unferem Äaifer Sßittjelm Ii. fonnte er nodj mit feinem erfahrenen 0ftate gur ©eite ftefjen. (Erft im Jaf)re 1890 trat er in den 9tuf)eftanb. ©eit= dem rebte er meiften§ auf feinem ©ute griebricfjsruh im ©acf)fen= malbe, öftfidj oon Hamburg, ©einen a^tgigften ©eburt§tag feierte gang 2)eutftf)tanb mie ein oaterlanbif^es $eft. 31m 30. Juti 1898 üerfcfjieo der gemaltige Sftecfe. (Er liegt im ©achfenmafb begraben, ©ein ©rabmal trögt die Jnfchrift: „(Er mar ein treuer Wiener ^aifer 2öilfjefm§ I." Helmut oon üötol'tfe mar im Jahre 1800 gu sjsardjim in äftecftenburg geboren. Sradj feinen planen führte man die brei großen Kriege. Söann und raie die £eere oorrüden und den $einb angreifen follten, ^ätte er gang genau im 5?opfe. 9ftit ^etfjt nannte man ihn barum den „©cfjtachtenbenfer." ©ein banfbarer £önig erhob i^n in den ©rafenftanb und ernannte ihn gum gelbmarfcfjah. £ro£ aller (Ehren, die ihm miberfuhren, blieb er both ftßtg einfach und be= fd^eiben. 9?ie liebte e§ Sjioitfe, oiefe Sborte gu machen. 3)e§hafb hie^ er auch ©cfjraeiger." Jm Jahre 1891 ftarb der eble Üdiann und mürbe mit].föniglichen (Ehren begraben. Sllbrecht oon 9toon mar au§ ^ommern gebürtig. 1859 berief ihn der ^ßringregent gum 5?rieg§minifter. Jhm befonber§ oerbanfen mir die üfteuorbnung und Sseroolifommnung unfere§ £>eere§. Stritt blecht goete ihm barum 5?önig Sbinjelm nach der ©djfadjt bei ©eban in einem Slrinffprudj ba§ Sob: „©ie, J?rieg§minifter oon 9toon, ha&en unfer ©chmert gefefjärft." (Er ftarb 1879. Ssiel haben mir biefen brei Wienern und ^reun^en öe§ großen ^aifer§ gu banfen. Df)nß ^re £reue und Eingebung märe die (Einigung der 2)eutfdjen Dieheidjt bi§ heute ein fcfjöner £raum ge* blieben. üaifet* $vicbv\cki in. 9/2ttär? bis H5/3unt 1(888* 1. 2>ie $U0enb be<§ $atfer3. Qxuf den großen ^aifer Ssinjelm I. folgte fein ©ohn grie briet) Iii. (Sr mar am 18. Dftober 1831, am Jahrestage der ©cfjtacht bei Seipgig, geboren. Ser fotbatifdj ffrenge Ssater forgte oornehmlich für eine tüchtige militärifdje (Ergießung, die hochgebilbete Üututter für eine grünb= liehe miffenfchaftlicfje 33 Übung. Süchtige Sulänner maren feine 2e|rer. 9jlit dem achtgehnten ßebensjaljre begann ^ßring griebrief) äßilhelm feine militärifcf>e ßaufbahn. 33eim ©intritt in ba§ £>eer fpradj der Später lurg und bünbig gu ihm: „Sftun gehe und tue beine ©djutbigfeit!" S)er roatfere $ring hot sie getan. Stafcfj erftieg er in den fommenben Jahren die hödjften gtcmgftufen in der Strmee. (Ende 1849 ging er nach Ssonn und ftubierte auf der bortigen Uni= oerfität gmet Jahre lang mit grofjem (Eifer. S)abei mar er aber auch

4. Vaterländische Geschichte - S. 138

1908 - Frankfurt a.M. : Neumann
— 138 - ftäfjlert!" ßerbfte biefe§ 3af)re§ Brauten feine ©Item ifm mit feinem Sr über ßeinricfj auf ba§ ©gmnafium 3 u flaffcl. ©ie ^rmaen füllten ftfjon frülj ba§ Ssolf fennen fernen, mit 33ürqerföfinen oer eljren und mit fyten in allem ©bien metteifern. £ier fonte Erhu Sstlqelm bret 3af)re Tang mit großem gleite. 1877 beftanb er die Steife* prüfung in efjrertooller Sbeife und erfjielt fogar eine der bret ©ettf= munden, roetdje ahjäljrrid) an die fteißigften und roürbigften ©cbitler gur 33ertetfung gelangten. 9hm raurbe er, der na* altem 33raucfi mtt dem geinten Seben§jaf)r 311m Offizier ernannt roorben mar in e ctngerei^t. £ägli<$ üerfal) er feinen ©ienft mie ieber anbere ^eutna.nt. 33afb fonnte er in ©egenroart feines 33ater§ die fc-Üxu?8 I? den miritärifdjen äöiffenftfjaften oblegen und entert ba§ £eugm§ „tjorafiglidfj.' 3jlit 3roan3ig Sauren rüdte der /trj.n§Jum &auptmann, fpäter gum Sjlajor, dann Aum Dberften und fdjlteßlte^ gum (general auf. 2. ©eine 2krmäl)fong nnb fein gammenleben. 9latöbem der prtna aur Menbung feiner 21u§bilbung nocfj aroei 3af;re auf der fctjufe 3 u Sonn geraeift Ijatte, oermäf)fte er ficb am 27. Februar 1881 mit der sßringeffin Slugufte Ssiftoria non ©ci)fe§roig = ©0 Iftet ns <S 0nb erburßs Sluguftenßurg, unferer je^igen5?aiferin. ©te tft am 22. Oftober 1858 geboren und oerfebte die Qugenb= jayre größtenteils auf dem oäterüdjen ©tfjtoffe $rimfenau in ^teberf^efien. Ssater, £er3og grtebric^ k^rtftian, roar jener ^yürft, der 1866 oon ßfterreicf) für den Stfjron oon ©djfesroig* ©olftein au§erfeljen roar. 3ifg er 1880 3u Söie§baben ftarb, nafim er die frofje Hoffnung mit in§ ©rab, daß feine 5£ocf)ter bereinft oeutfd§e Äaiferin roerben roürbe. 2fm 6. 2)?ai 1882 rourbe dem glüd* litten 5|3aare ein ©of)n geboren, ©a ^errfc^te großer 3ubel in der faiferfidejen gamtfie und im gatten ßanbe. „«Bier fl a if er!" rief der Urgroßoater flaifer 2biflje&n hocherfreut au§. ©er üeine $rin3 erhielt den tarnen Ss t f f) e f nt und ist fjeute der Äronprins be§ ©eutfcfjen 3teicf)e§ und oon Preußen. 9iußer if)tn fjat der Slaifer nocfj fünf ©öfjne, die grinsen ßitef griebridj, Sibalbert, Sluguft äsiojefnt, £)§far, ^oacfjint, und eine ^od^ter, die ^Prirtgeffin 23iftoria ßuife. 3. ©er Otegierungsantritt 2£ilf]elm$ Ii. ©ie fjeroorragenbften Beamten führten den grinsen in alle ©efdfjäfte der Sserroaftung be§ großen ßa'nbes ein. ©er größte ©taatsmann feiner £eit, fjfürft S3i§marcf, fefjrte ifjn, roie die triftigen Söerfjanbfungett mit den frcmben ©taaten 3u gefcf^en fjaben. grüner, al§ er und alle Sbeft badete, mußte er fein Ijo§e8 Simt antreten: am 15. 3uni 1888 be= rief ifjn der Stob feittes 33ater§ auf den Scljron. ^roar roar er nocfj jung an Sauren, aber die garten ©c^icefarsfc^räge fjatten ifjn 3um gefegten und ernften äftanne gereift, ©dfjon feit feinen erften faiferlic^en flunbgebungen bficete ba§ beutf^e 33oh mit Siebe und Vertrauen 3u i^m auf. ^n dem Aufruf an 9^ein Ssoie" fagte er: ^abe ©ott gefobt, nac^ dem 23eifpiele deiner 33äter deinem A

5. Vaterländische Geschichte - S. 73

1908 - Frankfurt a.M. : Neumann
— 73 mehr bemaffnetes gufcoolf formte er in§ getb ftetten. ©ein föoch* meifter galt als einer der erften dürften in der ©fjriftenfjeit. 3. 2>er 9iiebergang. Stber gerabe at§ die üftacht be§ £)rben§ am größten gu fein fäjien, nahte ba§ Unglüci 2)ie großen (Einfünfte verführten die Shitglieber, die alte (Einfachheit aufgugeben, und ttppig= feit und ^Srad^t gogen bei ihnen ein. Stuch sie wallten ba§ ßanb gang allein regieren und den einljeimif($en 3lbeligen und ©täbten gar feine «Rechte gönnen. 2)arum entftanb große Ungufriebenfjeit. Sdiefe benu^te der König oon ^olen und oerbanb ficf) mit den Sserbroffenen. 33alb fam eg gum Kriege. 23ei £an n en b e r g erlag 1410 ba§ ftotge£eer be§ £)rben§. üftocf) fc^fimmer mürbe e§ in der folgenben $eit. ®iß $o!en nahmen die prächtige Sjlarienburg in 23efit$, und auch ba§ mächtige Sdangig öffnete ihnen die £ore. ©chließlich mußte der Orben im ^afjre 146 6 Sseftpreußen, ba§ gange 3beiä)feigebiet mit Üjjtarienburg, abtreten und für Oftpreußen dem ^olenfönig den 2efjen§= eib fcfjmören. S)er £o<f)meifter refibierte fortan in Königsberg. 4. Söie Dftpreußen an ba3 Ijofjensotternftfje .^errfcfjerljaus fam. @o mar die 9jlacf)t be§ Orbens ba|in. (E§ mar fidjer oorau3gufef)en, daß die $oten auch balb Oftpreußen gang in 33efitj nehmen mürben. Um ba§ mastige ßohengotterngefdjledjt als ©tüfce gegen den gefährlichen $einb gu geminnen, mähtte der Orben den $of)engoller 911 b r e (f) t gum £>odjmeifter. ©amals fam die ßefjre ßutljers nach *>em beutfc^en Often und fanb gerabe in Preußen oiete Anhänger. £>ie meiften Orben§Ieute legten ba§ Orbensgemanb ab, auch der £>ochmeifter. 9jlit ihrer guftimmung machte er im $af)re 1525 Oftpreußen gu einem meltlichen £ergogtum und nahm ba§ ßanb oom ^olenfönig gu ßeljen. 3m ^ahre 1619 ftarb die hergoglidje ßinie au§. Sftun übernahm Johann ©igi§munb ba§ föergogtum $reußen afs po ln if cf) e§ ßefjen. S)amit hatte bas ßanb einen fräftigen 9ftücfhalt an dem mächtigen 33ranbenburg und mar gegen Sßolen gefiebert. Sdie Kurfürften non Sbranbenburg aber maren durch die (Ermerbung der ßänber aus der ffeoefdjen und au§ der preußifd)en (Erbfdjaft europäifcfje dürften geraorben. ©ie ha^en fartan im Sbeften die beutfe^e Sb acht am ^hein und im Often die beutfdje Sbac^t an der äbeichfel gu hatten. ^rtebrid? Xt>ilf?elm, bet (Brofte Kurfüvft Wo—*688- 1. ©eine $ugenb. $riebrich Sßithelm mürbe 1620 in 33erlin als ©ohn be§ Kurfürften ©eorg Sßilhelm geboren, ©ie erfte (Ergiefjung empfing er oon feiner frommen üühttter. ©ie gab ihm die ßehre, ©ott und feine Untertanen gu lieben, ba§ ßafter aber gu haffen. 9il§ der dreißigjährige Krieg die üfltarf fjeiwfuchte, fdjicften ihn die ©Item naef) der ftieen, unfreunblichen Oberfefte Küftrin. £)ann begab er sich nach ©t et tin an den £jof be§ lebten ^ommernhergogs,

6. Vaterländische Geschichte - S. 74

1908 - Frankfurt a.M. : Neumann
— 74 — beffen ßonb er einft erben foete. 3m guter oon fünfaefjn ^aljren ging er au feiner meitern 21u§bilbung nac^ £ollanb. ®r befugte bort die Unioerfität 2eiben und oermeilte hierauf am £ofe feines ©roftoljeims, be§ Sßrinaen $rtebricl) föeinridj oon Dranien, der Statthalter der üftteberlanbe toar. ©er Slufentfjalt in £>oeanb mar für den jungen föo^enaoeern ungemein roertooe. $n dem ^rinaen oon Dräniert [ernte; er einen tüchtigen gelb^errn und Staatsmann fennen. Sfört naljm er fid) barum aum Sßorbilb. Söof)in er in dem fleinen ßanbe flaute, faf) er 2sof)t= ftanb und gfteidjtum; benn die fleißigen Bürger bebauten jebe§ glecfcfjen Gsrbe; in den ©täbten blüljten die ©eroerbe, und in die $äfen liefen ©cfjiffe au§ aeer Sbeft ein. deiner tourbe um feines ©lauben§ mitten oerfolgt, Jonbern frieblicfj lebten die Ihmfeffionen nebeneinanber. ©a gelobte fid) der $rtna, fo foee e§ auclj einmal in feinem ßanbe roerben. $riebridj äöilfjelm lernte nicfjt nur fleißig, er aeigte fidj aucf) tapfer in der Skrfucfjung. (Einige $eit meilte er nämlicl) im £>aag, der £>auptftabt $oeanb§. $ier moeten if)n junge ©belleute au einem fünbljaften ßeben oerleiten, ©a rift er ftc^ mit 9lbfcf)eu oon den Sber* füljrern lo§ und erflärte iljnen: „3cf) meifi, toa§ id) meinen ©Itern, meiner ©fjre und meinem ßanbe fcfjulbig bin." ©djon am folgenben Xage oerlieft er den £>aag und eilte in ba§ $elblager be§ ^ßrinaen oon Dranien. S)er berüfjmte $elb flopfte iljm auf die ©djulter und lobte iljnmit bensöorten: „Sßetter, 3tl)r fjabt ba§ getan, 2?f)r merbet meljr tun; benn toer ficf) felbft überminben !ann, ist a« ©roftem fftijig." 2. ©ein Regierungsantritt. $m 3fal)re 1640 ftarb ©eorg Sßilljelm im fernen Dftpreuften. üftun übernahm $riebrid) Sßilljelm die Regierung, ^etn ßanb in S)eutfcf)lanb mar ärger oom S)reiftig= jährigen Kriege mitgenommen toorben al§ Ssranbenburg. ©ar jämmer* lic§ mar e§ oermüftet. überae tjerrfc^te Sftot und ©lenb. Berlin aä^lte ftatt 20 000 nur nod) 6000 Gsintooljner. ©eit fünf 3al)ren ftanb 23ranbenburg auf der ©eite be§ Äaifers. 3ljm Ratten die ©ölbner be§ ^urfitrften den $al)neneib gefdjmoren; der Äurfürft felbft muftte fid) mit dem bloften £>anbfdjlag begnügen. 3iuf foldje Gruppen fonnte er fidp alfo nidjt oerlaffen. Dbenbrein Rauften die ©djmeben al§ geinbe *>er 9ftarf. ©o mar griebridj Sßilfjelm „ein £errfd)er oljne ßanb, ein ^urfürft oljne 9jtad)t." 3. $>ie ®ritnbung etnes fteljenben ^eeres. ©o fdjlimm die Singe audj lagen, f^riebritf) äßilfjelm oeraagte nidjt. gunädjft fuc^te er ^err im eignen ßanbe au werben. S)e§^alb fcflofc er mit den ©c^meben einen Söaffenftieftanb. ^reilid^ a^rnte der £aifer barüber; bocf) gelang e§ dem ^furfürften, iljn au beruhigen, ©o atmete ba§ unglücfli^e ßanb mieber auf. Um feine ßänber auc^ in gulunft fc^ü^en au Jönnen, brauchte griebrtc^ Sbil^elm oor aeen Sdingen tüchtige, guoerläffige Gruppen. 2)arum entlieft er aee laiferlid^en

7. Vaterländische Geschichte - S. 120

1908 - Frankfurt a.M. : Neumann
— 120 — $rina eine befonbere Neigung für den ©olbatenftanb; er roar erft acfjt ^afjre alt, als feine militärifcfje Stusbifbung burd) aroei Unterofftgtere begann. traurige S^age bracfjen an, als die f^amilie oor bent fremben gröberer flüchten mußte. 3n Königsberg ernannte der Vater den' gnia^ngenjsrtnsen sum Dffigter. 2tm 19. 3uli 1810 ftanb äbufjelm tief erfdjüttert am Totenbett der unoergeßlttfjen ärutter 9ifs bte $reifjeitsfriege begannen, roäre er gern mit in den Kampf gegogen; ba er inbes einen fd)roäd)Iicf)en Körper fjatte, gab der König es nic|t au. Gsrft nacf) der ©dilac|t bei ßeipaig erhielt der Sßrina die Gmaubnts, ins £eer einautreten. 3n dem Kugelregen bei S3ar für &ube berotes er einen formen ättut, baf? fein Vater ifjm bas (St ferne Kreug oerüe^. 2tucf) natfj dem Kriege Hieb er mit ßeib und Seele ©olbat. 3m 2ilter oon aroeiunbbreifsig Qtafjren oermämte er ficf) mit der ^ringeffin 31 ugufta von ©ad)fen = 3seimar. 2lus btefer @f)e ftammten aroei Kinder; der eitrige ©oljn roar der fpätere Katfer griebridj Iii.; die einige Softer ist ßuife, die 9jhitter bes ©roperaogs oon 33aben. 2. ©ein Otegierungsantritt; die £eere§reform. 3m 3af)re 1840 befheg $rtebrtd) Sßilljerm Iv. den £f)ron. äftit f)ingebenber Sreue ftanb Söi^elm feinem »ruber aur ©eite. Sine 3teif)e oon Safjren rebte er in Kobtena, ^einlanb und Söeftfaleu au oerroarten. 2tts dann der König fdfjroer erfranfte, übernahm er als „$rina = regent" die Regierung, ©er Zob bes ungtücfricfjen Sotonarcjjen bertef i^n am 2. Januar 1861 auf den £f)ron. 51 m 18. Dftober fanb in Königsberg die feierliche Krönung ftatt. gür Sbilfjefm I. fam nun eine fdjroere Seit, ßängft fjatte er erfannt, bafj ^reufjens £eer nidjt gum ©dju^e bes Sanbes au§rei(f)te. 9lad) dem ©efe£ fohte ein ^rogent der Veoörferung unter Söaffen fielen. 9lun roar die ©inroofjneraaljt *ßreujjen8 feit 1815 oon aroölf auf neungefjn Millionen geftiegen; trotjbem fjob man nidjt mef)r ©olbaten au§ als bamals. ©o blieben aejafjrlid) ^aufenbe oon fräftigen jungen Leuten baljeim, die recf)t roo^l bienen fonnten. Kam ein Krieg, fo mußten, roeif die ßinientruppen au fcfjroad) roaren, um fo mefjr ßanb* roefjrmänner ausrücfen, die für Sßeib und Kind au forgen Ratten, ©arum oermefjrte der König bas ßeer. Sei biefer Arbeit roar der Kriegsminifter oon 9toon feine redete £anb. Stber nun rooete der ßanbtag die ©elber nidjt beroihigen. ßierburdj geriet der ßerrfdjer in die größte Verlegenheit. Sd a berief er den $errn oonvismartf aum Sjlinifterpräfibenten. 3n biefem Siftmärfer fjatte er den regten Sttann gefunben. ©o feljr i§n auc§ die meiften Voffsoertreter befämpften, fetjte er bodj mit eifernem Sbihen die Vergrößerung der Sirmee burdj. Valb roitrbe es benn aud) offenbar, roie nötig die £eeresreform geroefen roar, ©rei Kriege roiefen es aus. 3. 2)cr $>äitifcf}ekrieg. 1864. a) ©ie Veranlaffung. ©iebeutfdjen Sänber ©djfesroig und^olftein fjatten den bönifdjen König afsjpergog.
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