Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Unsere Heimat - S. 24

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
glänzende Knospe aufzupicken, in der die zarten Blättchen noch schlummern wie ein Kindlein in der Wiege. „Tfchipp, tfchipp, ja, ja," ruft es, „bald ist der Frühling da, und Winters Not hat nun ein Ende." ur einer glaubt nicht an die Wundermär. Das ist der Buchfink. Auf der höchsten Spitze eines Kirschbaumes sitzt er, fast traurig wie einer, den alle seine Lieben verlassen haben, und hört teilnahmlos dem heimlichen Frühlingsjubel zu. Er weiß, daß der Lenz erst dann einzieht, wenn sein Weibchen, das den Winter in südlichen Gegenden zugebracht hat, zu ihm zurückkehrt. Aber siehe! Plötzlich hebt er sein zierliches, aschblaues Köpflein mit dem schwarzen Käppchen, schüttelt sein braunes, am Saume weiß gebändertes Röcklein und sträubt sein feines, rotes Hals- und Brustlätzchen. Zwei braune Augensterne schauen freudestrahlend durch die kahlen Zweige in die Ferne, und „Finkferlinkfinkfink" schmettert es frühlingstrunken in die weiche Märzluft. Das Buch- finkenweibchen ist soeben angekommen, und das Männchen bewill- kommnet es mit seinem jubelnden Gesang. So ist der Finken- schlag der erste und schönste Frühlingsgruß auf dem Schulhof. 24

2. Unsere Heimat - S. 46

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
„Goethe" ist sein Name. Es ist größer, als wir gedacht. Die hundert Leute, die aus dem Deck sind, sülleu es kaum zur Halste. Und unter dem Deck sind noch andre Räume, die ebenso viel Fahrgäste sassen. Diese Räume nennt man Ka- jüten. Wiederum ertönt die Glocke, diesmal aber länger und lauter. Es ist das letzte Zeichen zur Absahrt. Dicke Dampf- Motten stiegen aus dem Schornstein. Der ganze Leib des Schiffes er- bebt. An den Seiten des Schiffes beginnt ein mächtiges Drehen und Knattern. Die Räder bewegen sich. Mit großer Gewalt schlagen die Schaufeln auf das Wasser und durch- schneiden es. Hoch spritzt es an den Schiffswänden empor. Noch einige starke Stöße und Schläge, und das Schiff setzt sich langsam in Bewegung. Es wendet und nimmt dann seinen Weg nach der Alten Brücke zu. 3. Bald sind wir in der Mitte des Flusses. Ein kühler, senchter Lustzug kommt uns entgegen. Wir atmen tief. Wie das erfrischt! Zwischen dem Eisernen Steg und der Alten Brücke herrscht reger Verkehr. Kleine und große, leichte und schwere, schlanke und plumpe Fahrzeuge beleben die Wasserfläche. Nicht weit von uns sehen wir ein kleines, grünes Boot. Zwei junge Leute sitzen darin und versuchen ihre ersten Ruderkünste. Wenn eine starke Welle daherbraust, tanzt das leichte Fahrzeug wie eine Nußschale. Gebt acht, ihr beiden, daß das Boot nicht umkippt, sonst geht es euch schlecht! Unter dein Eisernen Steg taucht eben das Schwanheimer „Bootchen" aus. Hinter der Maininsel, drüben im Müllermain, ziehen einige langgestreckte, schwere Kähne am Ufer entlang. Die Schiffer haben keine Ruder) mit langen Stangen stoßen sie das Fahrzeug weiter. Der Grund ist dort nicht allzu ties. Das eine 46

3. Unsere Heimat - S. 59

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Alte Brücke vom Mainkai aus. unter ihren Bogen hat sie gar manches Unglück mit ansehen müssen. Schiffe und Flöße sind öfters an ihren Pfeilern zerschellt. Ihre Bogen sind nicht breit und wohl auch nicht hoch genug. Die Durch- sahrt war bei heftigem Wind und starker Strömung immer gefährlich. Manchmal verfehlten die Schiffer den breitesten Bogen, unter dem das tiefste Fahrwasser war. Der vergoldete Hahn über dem Kreuz- bogen sollte ihnen zwar die Richtung schon von weitem angeben, trotzdem trieb sie Sturm und Strömung öfters durch einen andren Bogen. Heute aber ist die Durchfahrt erst recht gefährlich, weil die Schiffe größer find als früher. 5. Aber auch vou manchen andren Dingen könnte sie dir erzählen. Ost wollten Feinde in die Stadt eindringen. Um dies zu verhindern, stand an jedem Ende der Brücke ein hoher, starker Brückenturm. Mitten auf dem Bogen, wo der Hahn steht, besand sich eine weite Öffnung. Sie war mit starken Balken zugelegt, so daß man sie ohne Gesahr überschreiten konnte. Nahte sich ein Feind, so entfernte man die Balken, um fein weiteres Vordringen zu ver- hindern. Trotzdem gab es auf der Brücke oft harte Kämpfe zwischen den Bewohnern der Stadt und beit Feinden. Biel Blut sloß in den Fluß, und manchen Leichnam trugen seine Fluten fort. Aber auch in friedlichen Zeiten kam es vor, daß Menschen von der Brücke aus ihren Tod sanden. An der Stelle, wo das Kreuz mit dem goldenen Hahn steht, war eine Hinrichtungsstätte. Menschen, die ein schweres Verbrechen begangen hatten, wie Räuber und Mörder, wurden von dort aus in den Fluß gestürzt. Damit sie sich aber durch Schwimmen nicht retten konnten, band man sie vorher an Händen und Füßen zusammen oder nähte sie gar in einen Sack ein. Der Anblick des Kreuzes war vielleicht das letzte, was sie von der Brücke, der Stadt und 59

4. Unsere Heimat - S. 62

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Wahrzeichen unsrer Stadt. Er grüßt zu der Alten Brücke herunter, als wolle er sagen: „Ja, wir beide, du da unten und ich hier oben, wir haben viel zusammen erlebt. Und wenn ich auch noch älter bin als du, so waren wir doch immer treue Kaineraden. Das wollen wir auch bleiben, so lange wir noch als Wahrzeichen der alten Mainstadt hier stehen!" 38. Karl der Große und die Gründung Frankfurts. Cvn der Mitte der Alten Brücke steht das Denkmal Karls des Großen. Der Kaiser zeigt sich uns in seinem vollen, kaiserlichen Schmucke. Auf dein Haupte trägt er eine Krone, die ein Kreuzlein ziert. Es soll andeuten, daß er ein christlicher Kaiser war. Von der Schulter wallt ihm der lauge Kaisermantel. Das kürzere Gewand darunter scheint reich verziert gewesen zu sein. Ein breiter Gürtel umschließt es. In der rechten Hand hält er ein mächtiges Schwert. In seiner Linken ruht ein Apfel, auf dem ebenfalls ein Kreuzlein steht. Es ist der Reichsapfel. Er deutet an, daß Karl Kaiser über das große deutsche Reich war. Schaut man in sein männlich Antlitz mit den weithin blickenden Augen, dem mächtigen Vollbart, den lang herabwallenden Haaren, so kann man sich wohl denken, daß er ein kluger und gewaltiger Kaiser gewesen sein muß. Mit Recht hat man ihm daher den Namen „der Große" gegeben. 2. Zuerst war er nur König der Franken. Die Franken waren ein großes, tapferes Volk. Sie wohnten an den Ufern des Rheins und des Mains, schon ehe Karl ihr König war. Unsre Gegend gehörte auch zu dem Franken- reich. Die Franken waren also unsre Vorsahren. Damals sührte noch keine Brücke über den Main. Boote und Schiffe waren auch recht selten. So war der Verkehr über den Fluß sast unmöglich. Glücklicherweise aber gab es im Main eine ganz seichte Stelle, durch

5. Unsere Heimat - S. 66

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
reißt es mitten durch und wirft die beiden Stücke mit solcher Ge- walt auf die Brücke, daß in der Mitte eine große Öffnung entsteht. 4. Das Loch konnte man später nie zumachen. Immer wieder riß es der Teufel auf. Darum deckte man es schließlich mit dicken Balken zu. Erst vor ungefähr 60 Jahren hat man es zugemauert. Zum Andenken an die Geschichte ließ der Baumeister den goldenen Hahn auf der Brücke anbringen. 40. Die Sage vom Schwedenschuß. Cv^rrt dreißigjährigen Kriege wollten schwedische Soldaten über die <\3 Alte Brücke in Frankfurt eindringen. Die Bürger wehrten sich aber tapfer. Mehrmals stürmten die Soldaten auf der Brücke von Sachsenhausen her vor/ doch sie kamen niemals weiter als bis zu dem Kruzifix mit dem Hahn auf der Brückeumauer. Da meinte ein Schwede, das Christusbild sei Schuld daran, daß sie nicht weiter vordringen könnten. Er fluchte, nahm sein Gewehr, zielte und schoß aus das Krnzisix. Die Kugel schlug auch klirrend an das rechte Bein des Bildes. Aber sie prallte auf den Schützen zurück und traf ihn tödlich ins Herz. Noch heute kauu man die Delle in dem Beine des Kruzifixes sehen. 41. Die Zeil. Unsre Stadt wird von vielen Straßen durchzogen. Die Haupt- straße Frankfurts ist die Zeil. Zeil bedeutet Zeile oder Reihe, weil die Straße in alten Zeiten nur eine einzige Häuserreihe hatte. Sie führt mitten durch die Stadt. Der älteste Teil der Zeil reicht von der Hauptwache bis zur Konstablerwache. Der Anfang der Zeil hat die Richtung von Sw nach No. Von der Hasengasse an läuft sie genau östlich bis zu den Anlagen. 2. Die Zeil ist die verkehrsreichste Straße Frankfurts. Ganz menschenleer ist sie selbst in der Nacht nicht. In den meisten Stunden des Tages herrscht dort ein sehr reges Leben und Treiben. Besonders lebhast ist es morgens gegen 8 Uhr, am Mittag und 66

6. Unsere Heimat - S. 71

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
Spiel. Sogleich spürte er ein merkwürdiges Ziehen und Strecken im Körper. Aber todmüde, wie er war, stieg er in sein ärmliches Dachkämmerchen hinaus und wars sich auss Lager nieder. Als er nach einem langen und tiefeit Schlas erwachte und aufstand, war sein Erstaunen groß. Sein Höcker war verschwunden. Schlank und gerade stand er da wie jeder andre Mensch. 44. Der Dom und seine Umgebung. as höchste Gebäude der Stadt ist der Dom. Er ist 95 in hoch. Sein Turm wird Psarrturm genannt. Im Jahre 1867 ist ein Teil des Domes abgebrannt, dann aber wieder neu ausgebaut worden. Von seinem Turm aus hat man eine prächtige Rundschau über die ganze Stadt und noch weit ins Land hinaus. Der Grund- riß des Domes ist kreuzförmig. 2. Südlich vom Dom ist das Historische Museum. Darin sind viele Gegenstände aus früherer Zeit ausbewahrt: alte Gewehre, Säbel, Pistolen, Kanonen, Fahnen, Uniformen, Kleider, Puppen, Schmucksachen, Stickereien und noch viele andre altertümliche Dinge. Neben dem Museum steht das Archiv. Es enthält alte Schriften über Frankfurt. 3. Durch das Fischertor kommen wir an den Main. Westlich von uns liegt der langgestreckte Saalhos. Es ist ein merkwürdiger Bau. Aus seinem Platz stand in früherer Zeit die Wohnung des Kai- fers. Sie hieß die Pfalz. Die Nachkom- men und nächsterl Nachfolger- Karls des Großen weilten hier gern. Aufnahme aus dem Parseval-Luftschiff. Die Gegend um den Dom aus der Vogelschau. 71

7. Unsere Heimat - S. 86

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
reicht ihr ein Stückchen Brot. Sie schnappt danach/ er aber zieht die Hand schnell zurück. Beinahe hätte sie ihn gebissen; denn der Schnabel ist scharf. „Sieh nur ihre breiten Füße," sagte die Schwester, „und die gelben Häute dazwischen! Darum kann sie auch so gut schwimmen. Und wie ihre Federn glänzen! Man meint, sie hätte Ol daraus gegossen." 4. „Sieh dort," rust der Bruder plötzlich, „da kommt er ja!" Ein Schwan rudert über den Weiher, gerade auf den Steinhaufen in der Mitte zu. Kaum ist er dort angekommen, da bricht es in mächtigem Strahle aus dem Wasserspiegel hervor. Zwei Enten fliegen erschreckt zur Seite. „Höher, höher hinauf!" ruft unser kleiner Freund und schlägt vor Freude in die Hände. Aber die Wasserstrahlen salleu herunter wie ein silberner Mantel, und die Tropsen hüpfen auf der Wasserfläche wie glänzende Perlen. Über dem Kursaal Milani steht die Sonne und wirst ihre Strahlen aus das springende Wasser. Es glitzert und glänzt in herrlichen Farben. Ein Regenbogen spannt sich wie eine bunte Brücke über den Wasserspiegel. Jetzt kommt der Schwan herangerudert. Er kann noch besser schwimmen als die Enten. Seinen langen Hals hält er schön gebogen. Der Wind bläht seine beiden Flügel, sie liegen nicht mehr dicht an seinem Körper. Er kommt herangerudert wie ein zierlich Schifflein mit zwei kleinen Segeln. Stolz schaut er die Kinder an, als wolle er sie fragen: „Gelt, hier ist es schön, dort in der Anlage und hier am Weiher? Aber am schönsten ist es doch auf dem Wasser." Die Bäume und Sträucher nicken und flüstern ihnen die Antwort zu. „Wo ist denn dein Haus, Herr Schwan?" fragt ihn der Junge und wirft ihm einen Brocken zu. Da legt sich ihm eine schwere Hand auf die Schulter. Erschreckt dreht er sich um, und — vor ihm steht sein Vater. Seit einer Stunde hat er aus seine Kinder gewartet, und als die Mutter sich ängstigte, sagte er: „Sie stehen gewiß wieder am Bethmannsweiher und spielen niit den Enten und dem Schwan." -Er macht sich aus den Weg und findet sie richtig dort, wo er sie vermutet hat. Als er aber jetzt in ihre Augen schaut, kauu er sie doch nicht zanken, wie er wollte. 5. „Kommt," sagt er, „jetzt müssen wir uns auch das Denkmal des Mannes ansehen, dem wir den herrlichen Platz in der Anlage verdanken." Sie biegen links um den Weiher an der roten Buche vorbei und stehen bald vor dem Gitter, hinter dem sich das Denkmal befindet. 86

8. Unsere Heimat - S. 91

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
ein, ja der Schultheiß stellte sogar in Aussicht, ihn frei und ehrlich zu sprechen, wenn er diesen Meisterschuß vollbringe. 3. An dem Tage seiner Hinrichtung wurde er vor den Turm geführt. Es hatte sich eine große Menge Neugieriger angesammelt. Man reichte dem Wildschützen die Büchse. Lautlose Stille rings umher! Den meisten Zuschauern schlug das Herz. Nur dem Hansel nicht. Der schaute stolz und siegesbewußt aus seine Büchse. Jetzt richtete er sie nach der Wettersahne. Hansel gib acht, es geht um deinen Kopf! Schuß auf Schuß erdröhnte. Jedesmal erscholl lauter Beifallsjubel der Menge) denn Löchlein reihte sich an Löchlein. Jetzt kam der letzte Schuß. Und siehe, der schönste Neuner saß im Blech! Der Beisallsjubel wollte kein Ende nehmen. Da trat der Schultheiß vor und sagte: „Hansel, ich spreche dich frei und ledig, dein Leben sei dir geschenkt. Und weil du ein gar so guter Schütze bist, sollst du von nun an Stadtschützenhauptmann bei uns werden." Die Menge jubelte und blickte Hansel erwartungsvoll an. Der aber verbeugte sich leicht vor dem Schultheiß und sprach: „Ich danke euch, daß ihr mir das Leben geschenkt habt, aber Schützen- Hauptmann zu werden, begehre ich nicht, die Freiheit in meinen Wäldern ist mir lieber als die in eurer freien Stadt." Stolz warf er seine Büchse über seine Schulter und verließ Frankfurt auf Niewiedersehen. 57. Das Denkmal Kaiser Wilhelms I. Sjj m Ansang der Taunusanlage, gerade dem Opernhaus gegenüber, erhebt sich ein Standbild, das den Vorübergehenden freund- lich grüßt. Wer ist der stattliche Reitersmann, der von hohem, stolzem Rosse sinnend zu uns niederschaut? Dort auf dem Sockel des Denkmals steht es geschrieben: „Wilhelm I." „Der alte Kaiser" wird er heute noch gern von dem Volke genannt. In der Tat, er war schon 74 Jahre alt, als ihn die deutschen Fürsten in fremdem Lande zu ihrem Kaiser erwählten. Schneeweiß war sein Bart, aber jung und frisch blickte sein Auge. 2. Siehe, wie fest er die Zügel des Pferdes in der linken Hand hält! Die rechte hat er leicht in die Seite gestützt. Auf dem Haupte trägt er einen blitzenden Helm. An der Seite hängt ihm das lange Schwert. So mag er ausgesehen haben, als er in dem Kriege gegen die Franzosen so manche blutige Schlacht von 91

9. Unsere Heimat - S. 96

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
60. Das Bismarck-Denkmal. ^^as schönste Denkmal in Frankfurt steht in der Gallusanlage, nicht weit von dem Schauspielhaus. Es ist das Bismarck- Denkmal. Am 10. Mai 1908 wurde es enthüllt, gerade 10 Jahre nach der Enthüllung des Denkmals Kaiser Wilhelms I. 2. Blickt er auch wie sein alter Kaiser gütig und mild auf den Beschauer nieder? Nein, seine Blicke sind ernste fast streng und hoch in die Ferne ge- richtet. Wohin er nur schauen mag? Nach Westen, viel- leicht nach dem Rhein, viel- leicht nach den Grenzen des deutschen Landes! Wer kann es wis- sen! Siehe, wie fest und wuchtig er auf dem breiten Sockel des Denkmals steht! Man merkt sofort, daß Bismarck die Hanptfi- gur des Denk- mals ist. Er trägt Kürassieruniform, die Kleidung seines Lieblingsregimentes. Die hohen Reiterstiefel reichen bis unter den Waffenrock. Der niedere, eherne Kürassierhelm sitzt trutzig und kampfbereit auf dem Kopfe. Die linke Hand faßt mit eisernem Griffe den schweren Pallasch. Mit der ausgestreckten Rechten deutet er auf das hinter ihm stehende junge, feurige Roß, auf dem eine Jungfrau im Sattel Das Bismarck-Denkmal.

10. Unsere Heimat - S. 97

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
sitzt. Man sieht ihr auf den ersten Blick die Jugend an. Auch erkennt man sofort, daß sie noch nicht oft auf dem Pferde gesessen hat. Ihre Blicke und ihre Haltung verraten Unsicherheit. Aber sie wird das Reiten bald lernen und dann fester int Sattel sitzen. 3. Ihr Oberkörper, der leicht nach vorn geneigt ist, wird von einer Rüstung bedeckt. Auf der rechten Schulter trägt sie eine schwere, breit herabfallende Fahne. Ihren Kopf schmückt ein Helm mit zwei ehernen Adlerflügeln. Mit ihrer Linken stützt sie sich leicht auf die Schulter des vor ihr stehenden Reichskanzlers. 4. Wer ist diese Jungfrau in voller Kriegsrüstung? Sie will das deutsche Reich darstellen und zwar das junge Deutschland, wie es am 18. Januar 1871 in Frankreich gegründet wurde. Es scheint, als ob Bismarck die junge Reiterin in den Sattel gehoben habe. Jetzt aber wendet er ihr den Rücken. Er steht schützend, mit der einen Hand abwehrend, vor ihr, als wolle er sagen: „Setzen wir Deutschland nur in den Sattel, reiten wird es schon können!" Was aber bedeutet das ungeschlachte Tier unter den Husen des Pferdes? Es soll die Feinde Deutschlands andeuten. Aber das Roß, auf dem Deutschland reitet, wird ihm mit dem Vorderhns den Kopf zertreten. Auch der kühne Reitersmann hat keine Äugst vor dem gewaltigen Drachen, ebensowenig wie einst Siegfried vor dem greulichen Lindwurm. Und selbst das junge Deutschland sürchtet sich nicht vor seinen Feinden, es fürchtet niemand auf der Welt, es fürchtet nur Gott! 61. Die Roßkastanie. enn die Roßkastanie blüht, sieht sie ans wie ein gewaltiger Christbaum. Jede Blüte bildet einen hübschen Strauß sür sich, der wieder aus vielen einzelnen Blütchen besteht. Die Blüten- blätter sind weiß mit gelben und roten Fleckchen. Es gibt aber auch rote Kastanienblüten. Die sieben Staubblätter sind goldgelb und bilden einen bequemen Sitz sür die Bienen und Hummeln, die den süßen Honig naschen. Mitten zwischen den Staubfäden steht der grüne Stempel stolz wie ein Kegelkönig unter den Kegeln. In manchen Blüteu fehlt der Stempel) dann wird aus der Blüte keine Frucht. 2. Die Kastanie wird im Frühjahr schon zeitig grün. So- bald es wärmer wird, brechen langsam ihre Knospen hervor. Sie 97
   bis 10 von 54 weiter»  »»
54 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 54 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 47
1 16
2 38
3 74
4 131
5 149
6 6
7 83
8 11
9 19
10 139
11 11
12 42
13 3
14 22
15 9
16 39
17 1
18 1
19 27
20 13
21 11
22 0
23 23
24 33
25 31
26 77
27 25
28 76
29 24
30 14
31 20
32 159
33 47
34 86
35 15
36 54
37 201
38 24
39 86
40 5
41 10
42 38
43 26
44 1
45 51
46 73
47 89
48 54
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 16
10 0
11 0
12 3
13 3
14 0
15 5
16 10
17 11
18 0
19 6
20 0
21 2
22 0
23 6
24 1
25 1
26 0
27 2
28 7
29 6
30 0
31 0
32 1
33 0
34 3
35 0
36 1
37 0
38 6
39 3
40 6
41 0
42 5
43 2
44 3
45 5
46 0
47 0
48 0
49 2
50 0
51 3
52 0
53 10
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 4
60 7
61 0
62 0
63 0
64 0
65 6
66 0
67 0
68 3
69 1
70 1
71 8
72 2
73 2
74 5
75 14
76 7
77 10
78 0
79 0
80 0
81 0
82 12
83 3
84 3
85 0
86 0
87 4
88 1
89 0
90 0
91 2
92 2
93 0
94 7
95 0
96 3
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 6
2 4
3 1
4 1
5 0
6 1
7 1
8 0
9 3
10 3
11 0
12 3
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 2
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 3
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 0
35 2
36 0
37 0
38 0
39 4
40 0
41 0
42 3
43 1
44 3
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 3
51 5
52 0
53 0
54 3
55 1
56 1
57 1
58 0
59 2
60 2
61 0
62 2
63 1
64 0
65 5
66 0
67 4
68 0
69 0
70 0
71 10
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 0
79 1
80 1
81 6
82 1
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 3
92 10
93 4
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 1
100 3
101 0
102 5
103 4
104 0
105 1
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 3
112 7
113 0
114 0
115 0
116 0
117 3
118 0
119 1
120 0
121 6
122 0
123 10
124 2
125 1
126 0
127 1
128 0
129 2
130 0
131 3
132 1
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 1
140 2
141 0
142 1
143 1
144 0
145 1
146 0
147 2
148 0
149 2
150 0
151 2
152 10
153 0
154 1
155 3
156 5
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 3
167 1
168 2
169 4
170 0
171 0
172 0
173 1
174 3
175 1
176 2
177 4
178 0
179 0
180 0
181 1
182 0
183 8
184 0
185 5
186 0
187 1
188 0
189 0
190 0
191 0
192 2
193 0
194 0
195 0
196 4
197 1
198 1
199 3