Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 90 —
40. Wahrzeichen der Stadt Freiburg.
Unter Wahrzeichen einer Stadt verstand man im Mittelalter allerlei Denkmale und Merkwürdigkeiten an Kirchen und öffentlichen Orten, die jeder wandernde Handwerksbursche gesehen haben mußte, um sich auszuweisen, daß er in dieser Stadt gewesen sei. Denn damals war die Kunst des Lesens und Schreibens noch wenig verbreitet, und ein schriftlicher Ausweis hätte dem Handwerksburschen wenig genützt.
Ein solches Wahrzeichen befindet sich am Schwabentor an der Spitze des dem Oberlindenplatz zugekehrten Gewölbebogens. Es ist ein sitzendes Männlein, welches das linke Bein über das rechte geschlagen hat. Dieses sog. Dornmännle wird als Darstellung eines Wettläufers gedeutet, der sich einen Dorn aus den Fersen zieht.
Ein anderes Wahrzeichen der Stadt Freiburg befindet sich unter den Figuren des Münsterportals. Mitten unter den Auferstandenen sieht man hier einen betenden Teufel mit Affenkopf, Menschenleib und Krallenfüßen.
Nach Schreiber.
41. Die Dreisam.
Man liest und hört oft, der Name Dreisam komme daher, weil dieser Fluß aus der Vereinigung dreier Bäche, des Ibenbachs, Wagensteigbachs und Rotbachs entsteht; aus „drei zusammen“ sei Dreisam geworden. Diese Ableitung des Namens ist jedoch nicht richtig. Dreisam ist ein keltisches Wort und bedeutet etwa die „Schnellfließende“.
Der Ibenbach entspringt bei St.peter. Seinen Namen hat er von der Eibe, die früher bei uns ganze Wälder bildete, heute aber nur noch selten wild vorkommt. Er fließt oberhalb Burg nahe bei der Wiesneck in den Wagensteigbach, der am Hohlen Graben bei St. Märgen entspringt und von Osten durch die Wagensteige herabkommt. Der Wagensteigbach ist der alte Oberlauf der Dreisam und hieß auch ehedem Dreisam. Der dritte Quellbach, der Rotbach oder Höllenbach, hat seinen Ursprung in der Nähe des Feldbergs im dunkeln Mathislesweiher. Moorig ist das Gelände bis nach Hinterzarten und Steig hinab, das der kleine Bach zu durchfließen hat: daher ist sein Wasser rotbraun, und deshalb nennt man ihn Rotbach. Durch das malerische Löffeltal mit seinen Mühlen und Sägen springt er über die Felsen hinunter nach Höllsteig zum „Sternen“, wo aus der Ravennaschlucht von der Räwene, d. h. der Ansiedlung des Räbano, der Ravennabach ihm zustürzt. An der malerischen alten St. Oswaldkapelle vorbei eilt der Rotbach zum Hirschsprung, wo die hohen Felsentürme sich zu berühren scheinen. Vorbei an der Klausenkapelle, an alten malerischen Holzhäusern fließt der wie Rauchtopas dunkle und doch klare Bach zum mächtigen Schwarzwaldhaus „zum Himmelreich“ und betritt nun wie aufatmend von seinem rastlos eilenden Lauf das weite freundliche Dreisamtal.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Freiburg
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
— 93 —
halb des Stadtteils Stühlinger zur Wässerung benützt wird, was allerdings während des größeren Teils des Jahres geschieht.
Das Gefälle des Gewerbebaches sowie seiner beiden Arme bis zur Eisenbahn bei der Zähringer- und bei der Faulerstraße ist fast vollkommen zur Gewinnung von Wasserkräften ausgenützt.
Siebenhundert Meter unterhalb der Stauschwelle des Gewerbebaches in der Dreisam liegt dastdillenmühlewehr, durch welches das Wasser des Dillenmühlebachs abgezweigt wird. Er fließt südlich der Dreisam zwischen dieser und der Schwarzwaldstraße bis zur Schwabentorbrücke. Hier ergießt er sich in den Kronenmühlebach, in den mit Hilfe einer dicht oberhalb der Schwabentorbrücke eingelegten Schwelle Wasser aus der Dreisam abgeleitet wird. Der Kronenmühlebach durchfließt die zunächst der Dreisam gelegenen Baublöcke des Stadteils Wiehre; bei der Uhland-straße bildet er einen hübschen Wasserfall; bei der Lessingschule sind seine Ufer mit schönen Anlagen geschmückt. Weiterhin geht er unter der Bahn her und nimmt seinen Lauf durch den Vorort Haslach, wo er, mit dem Hölderlebach zum Dietenbach vereint, die Gemarkung Freiburg verläßt.
Die Rechte und Pflichten der Benützer aller dieser Wasserläufe oder Runzen (d. h. Rinnen, Rinnsale) sind durch die Ordnungen der Runzgenos-senschaften geregelt. Die Mitglieder der Runzgenossenschaften erwählen als Vorstand einen Runzmeister.
Man sollte meinen, daß in wasserarmen Zeiten jeder dieser Bäche den unterhalb gelegenen allen Zufluß aus der Dreisam nehmen müsse. Dies ist jedoch deswegen nicht der Fall, weil in die tieferliegende Dreisam-sohle das Wasser von dem benachbarten Gelände wieder hineinzieht, so daß sich von Einlaufstelle zu Einlaufstelle immer wieder etwas Wasser im Flußbette sammelt.
Bei heftigen Regengüssen oder bei rascher Schneeschmelze schwillt die Dreisam sehr schnell an und wird zum reißenden Strom. Zum Schutze dagegen wurden schon vom Jahre 1817 an mannigfache Vorkehrungen getroffen. Zunächst hat man unterhalb Freiburg dem Fluß einen ganz neuen Lauf angewiesen und die beiden Ufer mit Hochwasserdämmen versehen. Ferner wurden unterhalb der Schwabentorbrücke zwei 5'/2 Meter tiefe Pfahlwände mit doppelten Holmen quer zur Flußrichtung eingetrieben; eine gleiche Pfahlwand befindet sich auch unmittelbar oberhalb dieser Brücke. Dann folgt das Schwabentorwehr, bestehend aus mehreren hölzernen Abfallpritschen mit einem Höhenunterschied von insgesamt 2,70 Metern. Von hier abwärts bis oberhalb Hugstetten sind in der Flußsohle in Abständen von je 15 Metern hölzerne, an starken eingerammten Pfählen befestigte Querschwellen eingelegt, die an der flußaufwärts gerichteten Seite meist durch eine dichte Reihe von Pfählen aus Schäl eich enholz gesichert sind. Vom Schwabentorwehr abwärts bis zum Mariensteg ist das ganze Flußbett außerdem mit schweren Felsblöcken gepflastert. Die Ufer sind innerhalb der Stadt Freiburg durchgehend mit Bruchsteinpflaster versehen. Die Flächen der Vorländer und der Dammböschungen sind nur durch Graswuchs
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]