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1. Freiburger Lesebuch - S. 81

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 81 -- Geld. Im Breisacher Zug aber fahren die Blumenkinder vom Kaiserstuhl heim und freuen sich, daß der schwere lange Morgen zu Ende ist, der für sie schon kurz nach Mitternacht begonnen hat. Ans dem Münsterplatz ist's still geworden. Der Brunnen rauscht, und die Bächlein eilen lautlos durch ihre Kanäle. Jetzt sind die Kinder wieder allein Herr. Der Marktplatz ist zum Spielplatz geworden, am Gesimse des Brunnens hängen sie wie Frösche und platschen mit den Händchen im Wasser. Einige steigen sogar hinaus ans den Trog und blasen mit kräftigem Hauch in das eine der vier Rohre, so daß die anderen ihren Strahl weit hinaussenden und die am Brunnen spielenden Kameraden übergießen. Hinten in einer Nische des Münsters springen ein paar Mädchen über das „Hopsseil", indessen vorn ans den Steinfließen des Portals die Buben „Nibling" spielen und „Tanzknops" schlagen. Von drüben her, wo das Kornhaus steht, tönt lauter Kommandorns. Die Münsterplätzler Buben liegen mit den Herrenstrüßlern und Konviktsgäßlern im Krieg, und eben rückt eine Kolonne ab in den Kamps. Dämmerung senkt sich herab aus die Stadt. Draußen aus der Kaiserstraße lärmt und rauscht das Leben, als ob es keine Abendrnhe geben sollte. Droschken und Automobile, Lastwagen und elektrische Trams durchfahren die Fahrbahn, auf den Gehwege» drängt sich Arm und Reich in geschäftiger Eile. Hier aus dem Müusterplatz aber herrscht Abendfrieden und Stille. Vor den Häusern sitzen ans der niederen Fensterbank ein paar Nachbarn; ihre Kinder spielen am Bach. Die Wirte der Weinstuben stellen Tische, mit weißen Tüchern gedeckt, vor ihre Hänser. Unter Lorbeer-und Oleanderbäumeu sitzen die Bürger und trinken den köstlichen Landwein vom Kaiserstuhl und Glottertal und ans dem Markgräflerland. Fröhliche Studenten nehmen au anderen Tischchen im Freien Platz, lustig klingt von Zeit zu Zeit eines ihrer Lieder durch die Nacht. Ab und zu fährt noch ein Auto leise herein und bringt verspätete Gäste, au den Fenstern glänzen die Lichter auf, und in der milden Abendluft plaudern auf den Balkönen die Münsterplätzler miteinander. Aber nicht immer ist's so friedlich und angenehm da. Manchmal bläst der „Höllentäler" mit grimmiger Zugluft durch die Winkel und Ecken des Platzes und treibt die Plauderer und Weintrinker mit frostiger Hand in die Stuben zurück. Oben im durchbrochenen Helm des Münsterturmes braust und lärmt der Sturm wie ein riesiger unsichtbarer Eilzug der Lüfte, und in den Häusern am Platze stöhnt und seufzt er in den Kaminen wie ein unheimlicher Hausgeist. Wenn dann noch gar ein Regen einfällt, so mischt sich in all^den Lärm das klatschende Getöse der Münsterwasserspeier, die eine wahre Sündflut von Wassern auf das Pflaster niederprasseln lassen. In solchen Nächten ist es einsam auf dem unwirtlichen Platze, und nur der dunkle Körper des Münsterturmes, ans dem das Licht der Turmwächterstube friedlich herunterschimmert, gewährt dem Beschauer den Anblick seiner unerschütterlichen Ruhe. Droben aber, hoch über dem niederen 6

2. Freiburger Lesebuch - S. 93

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 93 — halb des Stadtteils Stühlinger zur Wässerung benützt wird, was allerdings während des größeren Teils des Jahres geschieht. Das Gefälle des Gewerbebaches sowie seiner beiden Arme bis zur Eisenbahn bei der Zähringer- und bei der Faulerstraße ist fast vollkommen zur Gewinnung von Wasserkräften ausgenützt. Siebenhundert Meter unterhalb der Stauschwelle des Gewerbebaches in der Dreisam liegt dastdillenmühlewehr, durch welches das Wasser des Dillenmühlebachs abgezweigt wird. Er fließt südlich der Dreisam zwischen dieser und der Schwarzwaldstraße bis zur Schwabentorbrücke. Hier ergießt er sich in den Kronenmühlebach, in den mit Hilfe einer dicht oberhalb der Schwabentorbrücke eingelegten Schwelle Wasser aus der Dreisam abgeleitet wird. Der Kronenmühlebach durchfließt die zunächst der Dreisam gelegenen Baublöcke des Stadteils Wiehre; bei der Uhland-straße bildet er einen hübschen Wasserfall; bei der Lessingschule sind seine Ufer mit schönen Anlagen geschmückt. Weiterhin geht er unter der Bahn her und nimmt seinen Lauf durch den Vorort Haslach, wo er, mit dem Hölderlebach zum Dietenbach vereint, die Gemarkung Freiburg verläßt. Die Rechte und Pflichten der Benützer aller dieser Wasserläufe oder Runzen (d. h. Rinnen, Rinnsale) sind durch die Ordnungen der Runzgenos-senschaften geregelt. Die Mitglieder der Runzgenossenschaften erwählen als Vorstand einen Runzmeister. Man sollte meinen, daß in wasserarmen Zeiten jeder dieser Bäche den unterhalb gelegenen allen Zufluß aus der Dreisam nehmen müsse. Dies ist jedoch deswegen nicht der Fall, weil in die tieferliegende Dreisam-sohle das Wasser von dem benachbarten Gelände wieder hineinzieht, so daß sich von Einlaufstelle zu Einlaufstelle immer wieder etwas Wasser im Flußbette sammelt. Bei heftigen Regengüssen oder bei rascher Schneeschmelze schwillt die Dreisam sehr schnell an und wird zum reißenden Strom. Zum Schutze dagegen wurden schon vom Jahre 1817 an mannigfache Vorkehrungen getroffen. Zunächst hat man unterhalb Freiburg dem Fluß einen ganz neuen Lauf angewiesen und die beiden Ufer mit Hochwasserdämmen versehen. Ferner wurden unterhalb der Schwabentorbrücke zwei 5'/2 Meter tiefe Pfahlwände mit doppelten Holmen quer zur Flußrichtung eingetrieben; eine gleiche Pfahlwand befindet sich auch unmittelbar oberhalb dieser Brücke. Dann folgt das Schwabentorwehr, bestehend aus mehreren hölzernen Abfallpritschen mit einem Höhenunterschied von insgesamt 2,70 Metern. Von hier abwärts bis oberhalb Hugstetten sind in der Flußsohle in Abständen von je 15 Metern hölzerne, an starken eingerammten Pfählen befestigte Querschwellen eingelegt, die an der flußaufwärts gerichteten Seite meist durch eine dichte Reihe von Pfählen aus Schäl eich enholz gesichert sind. Vom Schwabentorwehr abwärts bis zum Mariensteg ist das ganze Flußbett außerdem mit schweren Felsblöcken gepflastert. Die Ufer sind innerhalb der Stadt Freiburg durchgehend mit Bruchsteinpflaster versehen. Die Flächen der Vorländer und der Dammböschungen sind nur durch Graswuchs
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