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Das Zeitalter des Emporkommens Preußen« 1648—1786.
hundert ausübten. Kurfürst Otto, der auch der Faule genannt wird, wurde 1373 vom Kaiser Karl Iv. genötigt, ihm das Land gegen Zahlung einer Geldsumme abzutreten.
1373-1415. § 145. Die Luxemburger. 1373—1415. So kam die Mark an die
Luxemburger. Sie befand sich in keiner günstigen Lage; die kurfürstlichen Einkünfte waren zum großen Teil verschleudert, Ordnung und Recht lag da-«ari iv. nieder. Karl Iv. bestrebte sich, für Brandenburg ebenso landesväterlich zu sorgen wie für Böhmen. Er trat den räuberischen Adligen entgegen, förderte den Handel, zumal die Stromschiffahrt auf den großen Wasserstraßen des Landes und suchte besonders die Stadt Tangermünde an Der Elbe zu einem großen Handelsplatz auszugestalten.
Sigmund. Aber Karl starb schon 1378. Sein Sohn Sigmund, der die Mark
erbte, vernachlässigte sie sehr. Er kümmerte sich hauptsächlich um Ungarn, dessen König er durch Heirat geworden war, und verpfändete das Land an Jobst, seinen Vetter Job st von Mähren. Unter Jobsts Regierung verfiel die Mark ganz. Die Nachbarn rissen große Stücke des Landes an sich. Räuberbanden, die „Stellmeifer", herrschten in den weiten märkischen Wäldern. Der wilde und trotzige Adel kehrte sich nicht an Gesetz und Recht, brandschatzte die kleineren Städte und plünderte die Kaufleute aus. Die größeren Städte regierten sich völlig selbständig. Da starb Jobst 1411; und nun
fiel die Mark an Sigmund zurück.
Die ersten fünf Kurfürsten aus dem Hause Hohenzollern.
1415-1535.
§ 146. Friedrich I. Sigmund schickte 1411 den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg, der ihm durch Freundschaft verbunden war und sich um seine Wahl zum König besonders verdient gemacht hatte, als „vollmächtigen gemeinen Verweser und obristen Hauptmann", d.h. als seinen Statthalter in die Mark. Friedrich entstammte Die Hohen- dem ftänkischen Zweige der Hohenzollern, deren Stammburg sich in 4vuem’ Schwaben erhob, die aber, seit das Geschlecht die Burggrafschaft Nürnberg erworben hatte, in eine fränkische und eine schwäbische Linie zerfielen. Die Hohenzollern waren einst treue Anhänger der Hohenstaufen gewesen; nachher hatte Burggraf Friedrich Iii. bei der Wahl Rudolfs von Habsburg eine wichtige Rolle gespielt, Friedrich Iv. die Schlacht bei Mühldorf entschieden. Durch die Entsendung Friedrichs Vi. nach der Mark wurde der Grund gelegt zu der späteren Größe des Geschlechts.
Als Friedrich kam, traf er bei dem märkischen Adel auf trotzigen Wider-
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Der französisch-russische Krieg 1812.
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seine Verwandten waren, ihm einverleibt wurde, mußte ihm als eine persönliche Beleidigung erscheinen. Die Festlandsperre endlich war für Rußland, das der englischen Waren bedurfte, geradezu verderblich; als Alexander sie aufhob, entschloß sich Napoleon zum Kriege.
Es war ein ungeheures Heer, das er für diesen Feldzug vereinigte,1812-Franzosen, Rheinbündner, Italiener, Illyrier, Polen. Dazu kamen außer 30 000 Österreichern auch 20 000 Preußen. Denn neben Österreich hatte sich auch Preußen zum Bündnisse mit Napoleon entschließen und sich verpflichten müssen, Hilfstruppen zu stellen und die Armee aus dem Durchzuge zu verpflegen; es hätte sonst die sofortige Vernichtung fürchten müssen. Uber 400 000 Mann zogen nach Rußland, denen nachher noch etwa 200 000 Mann folgten. Den Kern der „großen Armee" gedachte Napoleon selbst in der Richtung auf Moskau zu führen. Zwei kleinere Heere bildeten den rechten und linken Flügel; bei dem letzteren, der durch die Oftseeprovinzen vordrang, befanden sich auch die Preußen unter dem General Aork.
Me'rümchen Truppen, die weit schwächer waren, stellten sich nicht zur Schlacht, sondern zogen sich in das Innere des Landes zurück. In schnellem Marsche folgte ihnen der Feind; aber die Landschaften, die er durchzog, waren öde und arm, es mangelte an Nahrungsmitteln, mörderische Krankheiten rissen ein, und schon jetzt löste sich im Heere die Zucht und Ordnung in erschreckender Weise. Bei Smolensk wurden die Russen geschlagen.
Auch in der blutigen Schlacht bei B o r o d i n o an der Moskwa siegten die Franzosen. Einige Tage später, im September d. I., zog Napoleon in Moskau ein; da wurde die Stadt durch eine auf Befehl des Gouverneurs, desfürsien Rostopschin, angelegte Feuersbrunst zum großen Teile in Asche gelegt, mit ihr ein Teil der Magazine, aus denen sich die Franzosen hatten verpflegen wollen.
Länger als einen Monat blieb Napoleon in der verbrannten Stadt; er hoffte immer noch, daß Alexander Frieden schließen würde. Aber dieser beharrte dabei, den Krieg fortzusetzen, und wurde in diesem Entschluß bestärkt durch den Freiherrn vom Stein, den von Napoleon geächteten früheren preußischen Minister, den er zu sich berufen hatte. So trat Napoleon denn den Rückzug an. Die Haft des Marsches führte bald eine völlige Zerrüttung der Mannszucht herbei; dazu trat nicht nur der Hunger, sondern zugleich die Kälte, das Glatteis, der Schnee, die Verfolgung durch die Feinde, um das Ende der Armee herbeizuführen. Die Pferde stürzten; von den Soldaten warfen viele die Gewehre fort, viele blieben erschöpft liegen und erfroren, viele fielen in die Hände der Kosaken. Das schwerste
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Alexander Alexander Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rheinbündner Polen Moskau Smolensk Moskwa Moskau
Die deutsche Revolution 1848 — 1849.
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durch Personalunion verbunden; der dänische König war also zugleich Herzog von Schleswig - Holstein. Aber die Herzogtümer hatten ihre eigene Verfassung und Verwaltung; nach altem Rechte ferner waren sie untrennbar miteinander verbunden, „ up ewig ungedeelt"; auch galt in Dänemark die weibliche, in Schleswig - Holstein die männliche Erbfolge. Nun stand das Aussterben des dänischen Königshauses bevor; die Dänen wünschten den drohenden Verlust der Herzogtümer zu verhindern und wenigstens Schleswig ihrem Staate einzuverleiben. Darüber entstand nicht nur in den bedrohten Ländern, sondern in ganz Deutschland die stärkste Erregung, die wieder in der allgemeinen Verbreitung eines Liedes, des Liedes „Schleswig-Holstein meerumschlungen", Ausdruck fand. Als zu Anfang 1848 König Friedrich Vii. von Dänemark wirklich die Einverlei-bung Schleswigs in Dänemark anordnete, fielen die Herzogtümer Erhebung, a b. Preußische Truppen kamen ihnen bald zu Hilfe.
So wurden die nationalen, auf Einigung der Nation gerichteten Bestrebungen immer stärker; sie waren innig verbunden mit den konstitutionellen, auf Schaffung von Verfassungen gerichteten Bestrebungen. Man forderte, daß nicht nur in den Einzelstaaten Volksvertretungen geschaffen würden, sondern auch, daß ein allgemeindeutsches Parlament dem Bundestag zur Seite träte.
Mitten in dieser Erregung kam die Kunde von der französischen Februarrevolution. Louis Philipp, der nie hatte beliebt werden revoiution. können, war durch einen Straßenaufstand gestürzt worden und hatte sich, wie einst Karl X., nach England begeben. Frankreich wurde eine R e -publik.
§ 231. Die Märzrevolution. Die Nachricht von dem Sturze Louis Philipps machte in Deutschland allenthalben den stärksten Eindruck und rief eine stürmische Erregung hervor. Überall wurden Volksversammlungen abgehalten, Volksaufläufe fanden statt, und nirgend fühlten sich die Regierungen stark genug, um der Bewegung Widerstand zu leisten. In den meisten Mittel- und Kleinstaaten wurden die bisherigen Ministerien gestürzt, und neue, liberale Regierungen, die sogenannten „Märzministerien", traten an ihre Stelle. In München führte die Bewegung sogar dazu, daß König Ludwig I. die Regierung niederlegte; ihm folgte Maximilian Ii.
Von der größten Bedeutung aber war es, daß auch in Wien und Berlin Aufstände ausbrachen. In Österreich war im Jahre 1835 auf Kaiser
Die deutsche Revolution. 1848—1849.
15*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vii Friedrich Louis_Philipp Philipp Karl_X. Karl_X. Louis_Philipps Philipps Ludwig_I. Ludwig_I. Maximilian_Ii Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Dänemark Schleswig Holstein Deutschland Schleswigs Dänemark England Frankreich Deutschland Wien Berlin
Griechenland.
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läler hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Verkehr von einer Landschaft zur anderen oft erschwert, und vielfach führten nur Saumpfade über die Gebirgsrücken hinüber; die Folge davon ist gewesen, daß im Altertum Griechenland immer in viele kleine Staaten zerfallen ist und es keinen einheitlichen Staat dort gegeben hat. Andrerseits ist der Boden in vielen Teilen des Landes so felsig und unfruchtbar, daß man dort keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht treiben kann; in den Ebenen allein ist der Anbau des Bodens möglich. So ist es gekommen, daß Griechenland die wachsende Bevölkerung nicht zu ernähren vermochte und immer neue Scharen wanderlustiger Hellenen jenseit des Meeres eine neue Heimat suchten.
In diesem Lande ist der Winter regenreich und mild, der Sommer da- ®Q8 gegen heiß und regenarm, so daß die Quellen und Bäche oft versiegen und große Trockenheit herrscht. Es gedeihen der Weinstock, der Ölbaum, die Feige, ferner der Lorbeer, die Myrte und andere immergrüne Gewächse. Die Landschaft Griechenlands ist von unvergleichlicher Schönheit. Weithin reicht in der klaren Luft der Blick; hier schaut man hochragende, schöngeformte Berge, oft mit schneebedecktem Gipfel, dort das tiefblaue, an der steilen Küste brandende Meer. Und in diesem schönen Lande wohnte ein Volk von einem Schönheitssinn, wie ihn kein anderes Volk der Weltgeschichte besessen hat.
§ 9. Die Landschaften des Festlandes. Man teilt das griechische Festland in drei Teile, Nordgriechenland, Mittelgriechenland und den Peloponnes, eine Halbinsel, die ihren Namen von dem Heros Pelops trägt.
Nordgriechenland umfaßt die beiden Landschaften T h e s s a - Nordg^chen. l i en und E pi ru s , welche durch Gebirge voneinander geschieden werden.
An der Nordostecke Thessaliens erhebt sich der schneebedeckte, 3000 m hohe Olymp, der höchste Berg Griechenlands, auf dem man sich die Wohnungen der Götter dachte. Mit Mittelgriechenland wird Thessalien nur durch einen schmalen Paß verbunden, der zwischen Berg und Meer hinführt und von den warmen Quellen, die dort emporsprudelten, den Namen Thermopylen hatte. Den größten Teil Thessaliens nimmt eine getreidereiche Ebene ein.
Epirus dagegen ist ein armes, wenig fruchtbares Gebirgsland; dort lag die alte Orakelstätte D o d o n a , wo man aus dem Rauschen heiliger Eichen den Willen des Zeus zu erforschen suchte.
Der westliche Teil Mittelgriechenlands war wie Epirus zum größeren Teil ein rauhes Gebirgsland, wo viel Viehzucht getrieben wurde, * * an wenig Städte sich vorfanden und die Bevölkerung roh von Sitten war. Der höchste Berg Mittelgriechenlands ist der Parnaß; hier lag in einem Hoch-
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Der zweite punische Krieg. 218—201.
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jo in Spanien ein starkes und treffliches Heer herangebildet. Sein wichtigster Schauplatz war Italien; denn Hannibal griff den Feind im eigenen Lande an und räumte Italien erst, als seine Vaterstadt selbst von den römischen Legionen bedroht wurde. Den Weg nach Italien nahm er durch das südliche Gallien und über die Alpen. Er wünschte nämlich zuerst Oberitalien zu erreichen, da er mit Grund hoffte, daß die eben erst unterworfenen Gallier sich erheben und seinem Heere anschließen würden.
§75. Der Siegeszng Hannibals 218—216. Hannibal ließ seinen 218. Bruder Hasdrubal mit einem Teil seiner Truppen in Spanien zurück.
Er selbst überschritt im Frühling 218 den Ebro und die Pyrenäen, zog durch das südliche Gallien hindurch und begann darauf den Marsch über die $^2^ Alpen. Hier mußte sein Heer die schlimmsten Mühseligkeiten ertragen. 8tms-Beim Aufstieg belästigten es die Gebirgsvölker, indem sie die Höhen besetzten, die Pässe sperrten und den Zug aus dem Hinterhalt angriffen, so daß Hannibal nur unter schweren Verlusten die Paßhöhe erreichte. Neue Schwierigkeiten bot der Abstieg; denn da es spät im Jahre war, so war Schnee gefallen, der die Pfade bedeckte, Abgründe sperrten den Weg, und nur mit größter Mühe brachte man Pferde und Elefanten hinunter. Das Heer aber war kaum noch halb so stark als am Fuß der Pyrenäen; es war bis auf 20 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter zusammengeschmolzen.
Trotzdem trug er in Oberitalien zwei Sieae davon; er besiegte beide Schlachten
„ , 0 a ’ 1 ° ant Ttcinus
römische Konsuln nacheinander an dem Ticinus, heute Ticino, und an u,^re°6nlaber der Trebia. Darauf bezog er in der Poebene Winterquartiere und verstärkte zugleich sein Heer durch große Scharen von Galliern, die zu seinen Feldzeichen strömten.
Im Frühling 217 setzte er seinen Marsch fort, überschritt den Apennin 217. und gelangte so in das Tal des Arno, der über seine Ufer getreten war und die Niederung in ein weites Sumpfgebiet verwandelt hatte; damals verlor Hannibal, der auf dem letzten ihm gebliebenen Elefanten ritt, durch eine Entzündung ein Auge. Den Konsul Gajusflaminius wußte er am Sch-acht am traf itnentschett S e e in einen Engpaß zu locken. Das römische Heer ntistte. wurde völlig vernichtet; ein Teil fiel in der Schlacht, ein andrer ertrank im See, ein dritter wurde gefangen genommen; der Feldherr kam im Kampfe um. Schon fürchtete der Senat, der siegreiche Punier würde auf Rom selbst marschieren, und entschloß sich, zur besseren Abwehr die ganze Gewalt einem Manne zu übertragen. Quintus Fabius Maximus, ein bejahrter öa6tus
cm „ „ ^ ' Gunctalor.
Mann von großer Besonnenheit und Vorsicht, der schon mehrmals Konsul
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Die letzten Jahrhunderte des römischen Reichs.
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§ lio. Die Blüte des römischen Kaiserreichs. Von Nerva bis 96-180. Mark Aurel. Auf die kurze Regierung des vom Senat erhobenen greisen Senators Nerva folgte die seines Adoptivsohnes, des tatkräftigen Tra-Tmjan. janus, eines ebenso tüchtigen Regenten rote bedeutenden Feldherrn. Unter ihm erhielt das römische Reich durch die Eroberung Daciens, einer Landschaft, die etwa das heutige Rumänien und Siebenbürgen umfaßte, und Mesopotamiens feine größte Ausdehnung. Die mit Reliefs geschmückte Trajansfäule, die anstatt der Statue des Kaisers heute ein Standbild des Apostels Petrus trägt, ist ein Denkmal dieses hervorragenden Herrschers.
Sein Nachfolger roar Hadrian, ein Kaiser, der Eroberungen ab- Hadrian, geneigt roar und sich mit ganzer Kraft der Reichsverroaltung widmete. Unermüdlich bereiste er die verschiedensten Gegenden des Reiches, Ägypten und den Orient rote die Grenzländer Germaniens und Britannien. Hadrians riesiges Grabmal oder Mausoleum, die später sogenannte Engelsburg am Tiber, ist noch heute erhalten.
Auf Hadrian folgte Anton in us Pius, unter dem sich das Reich ungestörten Friedens erfreute; auf diesen „der Philosoph auf dem Throne", Marcus Aurelius, ein milder und ehrwürdiger Fürst, der not-Mark Aurel, gedrungen einen schweren Krieg mit den germanischen Markomannen führte und nur mit Mühe die Grenze schützte. Er starb während des Krieges im Jahre 180 zu Vindobona, dem heutigen Wien, p
Die letzten Jahrhunderte des römischen Reichs.
§ 111. Die Soldatenkaiser. Seit Mark Aurel tritt ein fortschreiten- se^be« der Verfall des Reiches ein. Immer mächtiger wurden Me Regionen, welche Kaiser einsetzten, für die Einsetzung hohe Geldgeschenke forderten, mißliebige Herrscher stürzten und ermordeten. So folgt denn ein von Umwälzungen und Bürgerkriegen erfülltes Jahrhundert, in dem oft mehrere Kaiser gleichzeitig in den verschiedenen Teilen des Reiches herrschten und allgemeine Unsicherheit des Besitzes und Zerrüttung der staatlichen Ordnung eintrat. Unter den Kaisern der Zeit finden sich neben einigen tüchtigen Charakteren Personen von großer sittlicher Roheit. Als einer der ruchlosesten erscheint Caracalla, der seinen Bruder und Mitregenten in den Armen der Mutter ermorden ließ.
Unter diesen Verhältnissen war es schwer, die Grenze gegen die nunmehr immer von neuem vordringenden G e r m a n e n zu behaupten. Zudem erhob sich im Osten an der Stelle des Partherreiches, mit dem die Römer
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Extrahierte Personennamen: Nerva Nerva Apostels Hadrian Hadrian Anton Marcus_Aurelius Caracalla
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Der franzsisch-russische Krieg 1812.
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Die russischen Truppen, die weit schwcher waren, stellten sich nicht zur Schlacht, sondern zogen sich in das Innere des Landes zurck. In schnellem Marsche folgte ihnen der Feind; aber die Landschaften, die er durchzog,
waren de und arm, es mangelte an Nahrungsmitteln, mrderische Krank-hetten rissen ein, und schon jetzt lste sich im Heere die Zucht und Ordnung in erschreckender Weist. Bei S m o l e n s k wurden die Russen geschlagen.
Auch in der blutigen Schlacht bei B o r o d i n o an der Moskwa siegten die Franzosen. Einige Tage spter, im September d. I., zog Napoleon in Mo s k a u ein; da wurde die Stadt durch eine auf Befehl des Gouverneurs,s*btauon des Fürsten Rostopschin, angelegte Feuersbrunst zum groen Teile in Asche gelegt, mit ihr ein Teil der Magazine, aus denen sich die Franzosen hatten verpflegen wollen.
Lnger als einen Monat blieb Napoleon in der verbrannten Stadt; er hoffte immer noch, da Alexander Frieden schlieen wrde. Aber dieser beharrte dabei, den Krieg fortzusetzen, und wurde in diesem Entschlu bestrkt durch den Freiherrn vom S t e i n , den von Napoleon gechteten frheren preuischen Minister, den er zu sich berufen hatte. So trat Napoleon denn den Rckzug an. Die Hast des Marsches fhrte bald eine vllige Zerrttung der Mannszucht herbei; dazu trat nicht nur der Hunger, sondern zugleich die Klte, das Glatteis, der Schnee, die Ver-folgung durch die Feinde, um das Ende der Armee herbeizufhren. Die Pferde strzten; von den Soldaten warfen viele die Gewehre fort, viele blieben erschpft liegen und erfroren, viele fielen in die Hnde der Kosaken. Das schwerste Schicksal traf das flchtige Heer beim Ubergang der die von Eisschollen erfllte Beresina. Zwar gelang es Schiffbrcken zuberesina. schlagen, der welche trotz der feindlichen Angriffe die Truppenteile, die noch Waffen trugen und in Reih und Glied marschierten, hinbergefhrt wurden; der ungeordnete Rest aber kam zumeist teils in den Fluten, teils durch die Kanonen der Russen, teils durch die Klte um. Geringe Reste des Heeres retteten sich in klglichem Aufzuge nach Preußen. Der Kaiser selbst eilte der Warschau und Dresden nach Paris. Der Welt verkndete er den Untergang der groen Armee durch das 29. Bulletin, das mit den Worten schlo: Die Gesundheit Seiner Majestt ist nie besser gewesen."
24. Die Konvention von Tauroggen und die ostpreuische Er-Hebung. Auch der linke Flgel der groen Armee hatte den Rckzug ange-treten. Indessen erhielt der preuische General von Jork Antrge dernrk. Russen, von den Franzosen abzufallen und zu ihnen berzugehen. Aork war ein eisenfester Soldat, oft schneidend schroff und rcksichtslos, aber
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Dos Altertum.
Don den ältesten geschichtlichen Zeiten bis zum Untergänge des weströmischen Reiches, 476 n. Chr.
Die Geschichte des Altertums umfaßt:
1. Die Geschichte der morgenländischen Völker.
2. Die Geschichte der Griechen.
3. Die Geschichte der Römer.
Die Hamiten.
§ 2. Das Land -er Ägypter (Karte I).
Ägypten liegt zwischen Felsen und wüsten im schmalen Tale des Alpten unteren Nil es. Das Land ist heiß und regenarm; aber der mächtige Strom netzt und befruchtet es durch alljährliche Überschwemmung. So Zeichnete sich Ägypten von alters her durch üppige Fruchtbarkeit aus.
Es war eine „Kornkammer" selbst für andere Länder. Huch brachte es Dattelpalmen und Baumwolle hervor; im Wasser wuchsen Papyrus und Lotos, von merkwürdigen Tieren sind das Krokodil, das Flußpferd, der Ichneumon und der Ibis zu nennen. Das schwarze Fruchtland war dicht bevölkert und hatte zahlreiche Ortschaften. (Es wurde eingeteilt in:
1. Unterägypten mit den Städten Memphis und Sai's,
2. Oberägypten mit Theben.
§ 3. Das Volk -er Ägypter.
1. Charakter. Die Ägypter waren zum Teil hämischer Abkunft veeerung und vielleicht vom (Euphrat her eingewandert; die niedere Bevölkerung des Landes stammte aus Afrika. Die Ägypter waren ein kräftiges, frommes und fleißiges Volk; doch liebten sie auch den heiteren Lebens-genuft. Gegen Fremde waren sie stolz und zurückhaltend. Die Frauen wurden bei ihnen höher geachtet als bei anderen Völkern des Altertums; sie durften an den Mahlzeiten und Festen der Männer teilnehmen und steh auch außer dem hause frei bewegen.
1*
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Nebenflsse, doch der 1000 m breit, viermal so wasserreich als der Rhein an seiner Mndung, durchstrmt er dieses Land, und teilt sich zuletzt in mehrere Arme.
2. gypten. Das Nilland gypten ist ein nur 24 Meilen (1530 km) breites, im Osten mtb Westen von den Gebirgen eingeschlossenes Thal, das sich im Norden zu einer Tiesebene erweitert. Diese Ebene wird, weil sie, von zwei Armen des Nilstroms und dem Meere umgeben, die Gestalt eines Drei-ecks hat, (nach dem griechischen Buchstaben das Delta genannt. gypten, eine schmale grne Oase von ppiger Fruchtflle" inmitten uu-absehbarer Wste, ist ein Geschenk des Nils". Der mchtige Strom befruchtet das Land durch alljhrliche b ersch w emmung.
Wenn der Schnee auf den Hochgebirgen seines Quelllandes schmilzt, wenn die tro-pischen Regengsse an seinem oberen Laufe eintreten, schwillt mit der Sommersonnenwende der Nil allmhlich an. Gegen Ende des Juli tritt er aus den Ufern und der flutet das ganze Thal, soda er zu Ende September mehr als sechs Meter der dem nie-brigften Wasserstande steht. Ebenso allmhlich, wie er gestiegen, fllt der Flu wieder, berall einen fruchtbaren Schlamm zurcklassend. Die Erfrischung des Bobens durch die berschwemmung, seine Befruchtung durch diesen Schlamm, die Abkhlung der Luft durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird.
Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal mit Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch sr andere Völker. Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude, von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittel-gypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit S als und dem spter erbauten Alexandria.
3.
Die Kultur der gypter.
1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeitsames, gottessrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte K a st e n d.h. streng von einander gesonderte erbliche Stnde. Die er st e und vornehmste Kaste war die der Priester; sie standen nicht nur dem Religionswesen vor, sondern sie waren es auch allein im Volke, die sich mit wissenschaftlichen Dingen beschf-tigten: sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Baumeister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. Indessen war den Knigen, welche Pharaonen genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Koste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gew erb treib enden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden sr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen.
2. Die Religion. Die gypter verehrten als Götter die schaffenden.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
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Stolzes Muthes brach Varus mit drei erprobten Legionen gegen die Em-jwter auf. Sem Weg führte durch die Tiefen des rauhen Teutoburger s. : m ?Ct Sturmwind brauste in den hohen Wipfeln der Eichen
f f1 Jdn metem Negen ganz durchweicht. Da kamen ^ ^ ^ fce§ ^^es, von allen Höhen und aus allen
Schluchten die Scharen der Deutschen, die solcher Wege und solches Wetters gewohnt waren, hervor und schleuderten ihre scharfen Wurfspeere gegen die erschrockenen Römer. Diese wollten sich vertheidigen; aber ihre Waffen waren durch den anhaltenden Regen großenteils verborben auch konnten sie m ihren schweren Harnischen auf dem schlüpfrigen Boden keinen festen Fuß fassen und daher den Deutschen wenig Schaden zufügen. Viele von ihnen sanken ermattet und verwundet zu Boden. Es wurde
vrr r?te ‘^omer machten sich ein Lager und warfen Wall und Grab n um dasselbe auf, bamit sie einige Stunden ausruhen könnten. Am andern Morgen verbrannten sie alles überflüssige Gepäck und zogen weiter. Sie zogen m ^ue freie , ebene Gegend, wo sie sich besser ordnen und wehren konnten. Doch bald gieng ihr Weg wieder in den schrecklichen Wald, durch em dichtbelaubtes, sumpfiges Thal, in dessen Nähe die Tentoburq raqte.
l T die ®erutf^en noch heftiger an, und immer mehr Römer
sielen. Noch einmal suchten sie ein Lager aufzuschlagen; aber die Deutschen Keßen ihnen nicht Zeit dazu. Mit hellem Schlachtgefange stürmten sie von allen Zeiten heran. Da, als ihnen Himmel und Erde entgegen und ^enbs Rettung zu finden war, entfiel auch den Tapfersten der Muth Der Feldherr Varus stürzte sich, nachdem er schon mehrere Wunden empfangen hatte, m fern eigenes Schwert; die übrigen flohen, noch weithin verfolgt von den Deutschen. Nur wenigen Römern gelang es, in der Dunkelheit der Nacht zu entkommen, um ihren Landsleuten die traurige Botschaft zu verkündigen. Die Deutschen feierten große Freudenfeste dankten ihren Göttern und vertheilten die reiche Beute unter sich. Die vornehmsten Gefangenen wurden den Göttern geopfert, die übrigen als Sklaven gebraucht. Besonders erbittert zeigte sich das Volk gegen die römischen Beamten, die ihnen ihr altes Recht genommen hatten. Einem dieser Sachwalter riß man die Zunge aus und ries ihm zu: „Nun höre aus zu zischen, Natter!" ' '
3. Hermann aber ruhte noch nicht; er eroberte und zerstörte erst alle römischen Festen, die auf vaterländischem Boden standen, bis zum Rhein. Dann kehrten alle ruhig in ihre Wälder und Hütten zurück. In Rom glaubte man sie schon auf dem Wege nach Italien, und der alte schrecken vor den Cimbern und Teutonen erneute sich. Der Kaiser Augustus lief in Verzweiflung mit dem Kopfe gegen die Wand und rief: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!".
4. Nachher unternahm Germanikus, der Sohn des Drufus, noch drei Feldzüge zur Eroberung Deutschlands- Leider waren die Römer dabei nicht immer ohne deutsche Hülsstrnppen. Am schändlichsten benahm sich der schon erwähnte Segest, der ein erbitterter Feind Hermanns
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Varus Varus Hermann Augustus Varus Germanikus
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rom Italien Deutschlands-