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1. Badische Sagen - S. 17

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
sehen konnte, bemerkte sie, wie ihr Rabe sich auf den Schultern ihres Bruders wiegte, mit den Flügeln schlug, wenn er abrutschte und seinen Sitj immer wieder gewann. 2. Dieser Rabe war ihr Liebling. Einst hatte ein heftiger Sturm ein Rabennest von dem Turme berabgeroorfen, in dem einige Vögel, die beinabe flügge waren, sich befanden. Bis auf einen waren sie durch den Sturz umgekommen. Diesen einen aber batte Williswinde mitleidig an sich genommen und aufgezogen. So war er ibr Liebling geworden, war ein zabmes und kluges Tier und batte eine ungemeine flrchäng-lichkeit für feine Herrin. Nie ward er eingesperrt; frei flog er umber, oft weit fort in den tiefen Wald binein; aber immer kebrte er wieder zu seiner Herrin zurück. So auch jetzt. Dach zwei Stunden kam das treue Tier und trug um seinen hals ein grünes Band, das der Ritter Ottmar ibm umgeknüpft batte, als er ibn entlieh. 3. Still und einförmig zerflossen jetzt die Tage auf Stolzeneck. kein fröhlicher Jagdzug kam mebr durch das Burgtor, keine Besuche nachbarlicher Ritter zogen berein und brachten fröhliches Leben in die einsamen Mauern. Denn rings umber aus dem ganzen Gaue waren die Ritter dem Cebensberrn gefolgt und fortgezogen zu der ritterlichen febde. Einsam standen die Burgen und Schlösser der Umgegend wie Stolzeneck. Der Rabe aber flog täglich fort der Gegend zu, wo die Ritter hingezogen waren und kebrte oft spät am Rbend zurück. K ay ser, Sagen. 2

2. Badische Sagen - S. 36

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
buntem Geroirre. Ls find stattliche Reiter in goldgesticktem Jagdrocke, mit wallender Feder auf dem Hute. lbnen folgt eine Schar von Treibern, umkreist von den lechzenden Hunden. Unaufhaltsam eilen sie dabin auf der Spur des Edelwildes, des Sechzebnenders, dem es beute gilt. ln roindesschneller flucht durchbricht der Hirsch das Dickicht, fast schon haben ibn die blutgierigen Rüden erreicht; sie kläffen, sie bellen, sie beizen ibn zu Tode. Noch ist er zroar allen voran. Das mächtige Geroeib liegt auf dem schlanken Rücken, um seinen rasenden Laus nicht zu bemmen. kaum berührt er den Boden. Aufgeschreckt ist der ganze Wald, gestört die träumerische Rube, und scheu flattern die Vogel auf. Der Specht läßt sein Hämmern, des pinken Schlag verstummt, die Raben und Doblen auf den höchsten Wipfeln der Tannen rufen ihr heiseres Rab! Rab! und folgen kreisend des Markgrafen Jagd. Sie kennen ihn roobl, den kühnen Jäger und stolzen Weidmann. Er jagt durch den weiten Forst immer auf der Spur des Hirsches. Endlich wird das edle Tier, umzingelt von Hunden, die Beute der Jäger. Dun ertönt laut und lang ein Jagdhorn, und alles eilt zum Sammelplatz, um sich am Mahle zu stärken und zu erfrischen. 3. Bei dem Mahle bemerkte die Markgräfin plötzlich, datz sie ihren kostbaren Fächer verloren habe. Da eilten die Herren nach allen Richtungen, um den Fächer zu suchen. Markgraf Karl ist so glücklich, ihn an einem moosbewachsenen Baumstumpfe zu finden. Müde von der Jagd nahm er den mit der Feder des fluechahnes geschmückten Hut ab und lieh sich zum Sitzen nieder. Dann sah er sich um. Den Platz kennt er roobl. Eine kleine Jüaldroiese roar es, umgeben von hoben, mächtigen Eichen und dichtem Unterholz, ln der Mitte stand

3. Badische Sagen - S. 43

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Walter von Geroldeeck. 1. itter Diebold von Lützelhardt trug schon lange einen heimlichen Groll gegen seinen verwandten, den Burgherrn Walter von hohengeroldseck im herzen. Dieser ! hatte ihn nämlich bei einem Ritterspiele vom Rosse geworfen, und bald darnach war Walter in einer ungerechten Streitsache des Ritters zum Schiedsrichter berufen worden und nutzte so gegen ihn sprechen. 2. Die Kinzig nimmt am Reiherwald mit scharfem Bogen Aufenthalt; von felsabsturz und Gischtgebraus ruht sie im Tannenschatten aus. Und wo sie so gemächlich tut, der Biber gern am Ufer ruht, der Stamm und Rst gefügfam sägt und in den flutz zum Bauen trägt. — Die Frühlingszeit war aufgetan. Herr Walter steht am Ufer an, leise, geschützt von starkem holz, auf seinem Bogen harrt der Bolz.

4. Badische Sagen - S. 48

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
lich ihm zu erkennen zu geben und bat ihn eindringlich, ihm zu seiner Befreiung zu verhelfen. Rublin hatte den Eingekerkerten nicht gekannt. Don seinem 5errn war ihm bei Lebensstrafe verboten morden, mit dem Gefangenen ein wort zu sprechen. Ms er nun vernahm, datz er der Kerkermeister feines eigenen Herrn gewesen, fiel er ihm zu fützen, bat um Vergebung und versprach, ihm herauszuhelfen, „wäret ihr nicht mein natürlicher Herr", sprach er, „so würde kein Geld noch Gut mich bewegen, euch zu helfen.“ Dun erwartete Walter mit Ungeduld den Tag seiner Erlösung, der nicht lange mehr ausblieb. 5. Bn dem heiligen Pfingstfefte, da Ritter Diebold abwesend und der grösste Teil der Burgleute nach Selbach in die Kirche gegangen war, kam Rublin in das Gefängnis, nahm kalter feine Retten ab und entschlüpfte mit ihm in einen entlegenen Winkel der Burg, hier klommen sie auf die Mauer und kamen auf der andern Seite glücklich herunter. Walter war einem Totengerippe ähnlich; seine Beine konnten ihn kaum tragen und hatten fast das Gehen verlernt. Deshalb verliehen sie den gebahnten weg und wandten sich durch die wildesten Hecken und durch das unwegsamste Dickicht. Endlich erreichten sie um witternacht das Burgtor von hohengeroldseck. Walter hatte vier zum Teil erwachsene Sohne zurückgelassen. Diesen wollte er sich zuerst entdecken, um zu verhüten, datz sein plötzliches Erscheinen und seine armselige Gestalt seine Gemahlin zu sehr erschrecke. Doch Walter war durch den feuchten Kerker und die kümmerliche Nahrung so entstellt, datz seine eigenen Söhne den Daser nicht erkannten. „Ihr seid ein Betrüger“, riefen sie, „unser Dater ist schon zwei jähre tot. Er wurde im Forst auf der Jagd erschlagen.“ „Wan hat euch betrogen“,

5. Badische Sagen - S. 51

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Ottilie. i. ei Hellem Wetter siebt man von Freiburg aus einen Berg im fernen Wasgenwalde, an dessen fuh der uralte Ort Oberebnbeim gelegen ist. Die Spitze des Berges wird geschmückt von dem Kloster der Ottilie, wo jetzt das Kloster steht, erhob sich einst das stolze Schloß hohenburg. Es war vor mehr als 1200 Jahren, da regierte auf der hohenburg der gestrenge herzog Fittich. Seine Gemahlin hieh Bereswinda und war aus fürstlicher Familie. €s war eine gottesfürchtige und freundliche Frau, die den Firmen Gutes tat, wo sie nur konnte. Im heihen Sommer und im kalten Winter stieg sie gar oft den Burgberg herab, um arme Leute oder kranke Kinder zu besuchen. Ihr einziger Kummer war, datz sie kein Kind hatte. Und als nach Jahr und Tag — es war um das )ahr 657 nach Christus — beiden endlich von Gott ein Kindlein geschenkt ward, da war wenig Freude auf der hohenburg über das ersehnte Glück. Der Herzog wollte von dem Kinde nichts wissen, weil es ein schwaches Mädchen war und noch dazu blind. Er geriet in große Hufregung, und in feinem Zorn befahl er, das Kind zu töten. Bereswinda bat den Herzog, von dem vorhaben abzustehen, doch ohne Erfolg. Fittich blieb bei feinem Vorsatze; nur sollte die Tat im stillen geschehen, damit es niemand erfahre. ln ihrer Bedrängnis flehte Bereswinda zu Gott im Himmel um Hilfe. Da kam ihr ein rettender Gedanke. Sie hatte eine 4*

6. Badische Sagen - S. 67

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
fi\5 er nun um sich blickte, sab er weit unter sich in der Morgendämmerung einen schwanen Streifen, der sich ibm bald als einen weitbin ausgedehnten Wald zu erkennen gab. Zugleich senkte sich auch der Plug des Löwen immer tiefer. Bald erkannte der Ritter die Zinnen einer Burg, die sich auf steilen, von Tannen umwachsenen Felsen erhob. Dortbin nabm der Löwe seinen flug. hell und frisch blickt fiuno um sich, als ibn der Löwe vor dem Tore seiner wohlbekannten Burg niedersetzte und dann verschwand. 5*

7. Badische Sagen - S. 69

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
warum die Bürger freiburgs die Burg falkenstein zerstörten. Es rennt ein weid durchs Höllental gejagt von Höllenangst und Qual. Die schlimmen Herrn von falkenstein, sie fingen ihren Gatten ein. Sie klimmt zur felsenburg empor und klopft verzroeiflungökübn ans Tor: „lbr boben Herrn im Ritterbaud, gebt meinen Gatten mir beraus!“ Herr Werner stracks zum Erker kam mit Zürnen solchen Lärm vernahm. „Seid gnädig, Herr von falkenstein, so wird auch Gott euch gnädig fein. Bedenkt, roenn ibr den frieden brecht, zu Rottroeil spricht der Kaiser Recht.“ Herr Werner sprach: „Das macht mir Rngft, geschehen soll, roas du verlangst.“ Sie stürzen den gefang’nen Mann berab vom höchsten Turm sodann. flm jäben Hang bei falkenstein liegt blutig sein zerschellt Gebein.

8. Badische Sagen - S. 70

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Das arme Weib im Felsengrund küht stumm den bleichen, kalten mund. Ihr flntlitz still zum Himmel schaut, der selbst die Hölle überblaut. mit blut’gem Rock vor freiburgs Rat die jammervolle Witwe trat. „0 Freiburg, das für Freiheit bürgt, wird ungestraft dein Volk erwürgt? Ist mächtiger denn die Falkenschar als Deutschlands stolzer Kaiseraar?« — Die Herrn von Freiburg säumen nicht, dem Frevel folgt das Strafgericht. Ruf Falkenstein liegt schwere Ficht, und Freiburgs männer nah’n mit macht. Ihr Schwert ist scharf, ihr Pfeil ist spitz; in Trümmer sinkt der Falkensih.

9. Badische Sagen - S. 93

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Die Maler von petershaulen. 1. £6 sah Doreinst ein Bifchof zu Konstanz in der Stadt, und hielt da mit siel) selber im Stillen oftmals Rat. 2. wollt' feinem Gotte gründen ein neues ftlöfterlein, nicht garzuroeit von Konstanz und nahe bei dem Rhein. 3. Doch fumpfig ist die Gegend, soweit das Buge reicht, mit Wäldern dicht umfangen und nebelig und feucht. 4. Da denkt der fromme Gebhard: was fordert Kampf und Schweih im Dienste meines Gottes, verdient den höchsten Preis. 5. Läht d’rauf die Sümpfe trocknen, und reutet Wälder aus, und legt allda den Grundstein zu Peters ßlofterhaus. 6. €ö wird der Bau geleitet von Gebhard’s eigner Hand, die auch den Plan gezeichnet gar klug und kunstgeroandt. 7. Bald find die schönen hallen des Klosters aufgebaut; schon tönet von den Türmen der Glocken Heller Laut. 8. Dur in der Kirche steht noch von malern eine Schar, zu malen fromme Bilder an wänden und flltar. 9. Dun muh einmal der Bischof urplötzlich über Land, da gibt er seinen malern die Farben in die Hand. 10. Und spricht: „Ihr, meine Lieben, arbeitet fleihig hin, bis ich nach kurzen Wochen bei euch zurücke bin.“ 11. Doch diese achten wenig auf ihres Herren wort, sie nehmen von den Farben alsbald die schönsten fort. 12. Die tragen sie zum Walde und machen dort ein Grab und senken in die Tiefe den Farbenschatz hinab. Qeorg-Eckört-lnstitut für internationale Schulbuchforschung ^ Graunschwefg -Schulbuchbiblic'hsk -

10. Badische Sagen - S. 44

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
Die Einzig rauscht, es tönt ein Pfiff, am Bogen ruht des Jägers Griff, der Biber zeigt die dunkle Schnauz’ — da fliegt der Bolzen schwirren Lauts. Dom Wasser tönt ein dumpfer Schrei, gefpenft’ger Schatten huscht vorbei, nun fällt dem Grafen übers Haupt ein Strich, der chm den Fitem raubt. Dann fällt er in den feuchten Grund, ein Knebel schließt chm rasch den Mund, das Buge deckt ein dichtes Band, und Striche fesseln seine Hand. Er möchte rasen, möchte schrein, der Knebel macht chm schwere Pein. Hun zerrt ein mächt’ger Arm chn fort; er ahnt den Tod an günst’gem Ort. Bergab, bergauf, talab, talan auf rauher ungewisser Bahn geht’ö immer weiter, immer zu, und Rast gibt’s nicht und nirgends Ruh! Durch Bäche ohne furt und Steg, durch Wald und Dickicht ohne weg, hier hart Geröll, dort nasser Grund, und bange reiht sich Stund’ an Stund’. kein wenschenruf dringt an sein Ohr, hein Hundebellen hommt ihm vor, nur schwere, tiefe Einfamheit — ein Todesgang ist’s, endlos weit.
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