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1. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 63

1874 - Hadersleben : Westphalen
verfolgten ihn mit ihren Heeren und ließen ihm weder bei Tag noch bei Nacht Ruhe. Besonders die Kosaken wurden bald der Schrecken der Franzosen; wer sich nur von dem Hauptheere entfernte, wurde von ihnen niedergemacht. Als nunr der Winter ungewöhnlich früh in aller Strenge auftrat, stieg die Noth unglaublich schnell. Alle Kriegszucht hörte auf, und der Rückzug verwandelte sich tit wilde Flucht. Was die Kosaken nicht niedermachten, fiel vor Kälte und junger. Als das erschöpfte Heer über die B eres in a, einen Nebenfluß des Jjnjl’pr, zog, brachen bei dem Uebergange die Brücken, und ungefähr 30,000 . m fanben l^ren Tod theils in den Fluthen, theils durch das Kartätschen-feuer der nachrückenden Russen. Da verließ Napoleon heimlich das Heer und in einem Schlitten entfloh er in größter Eile nach Frankreich. Die Hand des Herrn hatte den Uebermüthigen getroffen. elend und zerlumpt kamen die Reste der großen Armee in Deutschland an, nachdem über 300,000 Menschen und 150,000 Pferde verloren gegangen waren. 51. Preußens Erhebung. ^ ,die ?unde von dem Untergange des französischen Heeres sich in Deutschland verbreitete, ergriff freudige Hoffnung das Volk, und namentlich in rfjt sm nmn "^erzeugt, daß jetzt die Stunde der Befreiung geschlagen habe. Man erwartete sehnsüchtig, daß der König das Zeichen zum Losschlagen geben solle. Dieses erfolgte noch nicht, wohl aber that der General York nf eigene Verantwortung einen ersten, wichtigen Schritt auf der Bahn der Sj, !Un9\ ,^r das Hülfsheer befehligt, welchks Preußen dem Kaifer Lleon hatte stellen_muffen und stand, nachdem er sich bis dahin, dem er-haltenen Befehle gematz, tapfer gegen die Russen in Liefland und Kurland ®lt. f«™« lm besten Zustande befindlichen Truppen an der Grenze. hat ^ dem Untergange des Hanptheereö eintraf, erkannte York. Preußen das Bündnis mit Frankreich lösen müsse. Ohne noch zu wissen, Macd-,!,aü>König billigen werde, trennte er sich von dem französischen Marschall ^ am 30* December 1812 zu Tauroggen einen Vertrag l General Diebitsch, nach welchem er alle Feindseligkeiten ein- Inf i S r . em p'bußischen Corps als neutral erklärt wurde. Die Fran. Vol K ^is über die Weichsel, und in Ostpreußen eilte das ? , f ^etlicher Begeisterung freiwillig zu den Waffen. Der König [Lr a J Ps^ert;eit toe8en tidn Berlin nach Breslau über und erließ von t Ä mit dem Kaiser von Rußland ein Bündniß geschlossen, zu bewaffnen^ 1 einen ?lufruf sich freiwillig zum Schutze des Vaterlandes mhxzri*i Jl nicht gesagt, wem es gelte, aber Jeder wußte es. Nun- verließen Berns und^9 “v x be* 9an*en Reiches. Jünglinge und Männer verliefen -Öeruf und Familie, um das Vaterland zu befreien. In Berlin wo willign 'Ta ftan«en' lie§en ^ 9000 junge Leute in die Liste der Frei-w.ll.ge» einschreiben. Als der König °°n feto« B-g-isteru»g hört-, jög-rt-

2. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 76

1874 - Hadersleben : Westphalen
Herzogthum quer durchschneidenden Dannewerk seine Truppen zusammen. Da Überschritten ant 1. Februar 1864 preußische und österreichische Truppen unter Oberbefehl des greisen Feldmarschalls Wrang el, die Preußen geführt vom Prinzen Friedrich Karl, die Oesterreicher vom General von Gable nz, die Eider, und der zweite s ch l e s w i g - h o l st e i ui s ch e Krieg begann. 62. Fortsetzung. Der Düppelsturm. Alsen. Nachdem die Dänen durch kleine Gefechte bei Missunde und Oberselk vollständig hinter ihre Daunewerk-Schanzen zurückgetrieben waren, ging Prinz Friedrich Karl am Morgen des 5. Februar mit seinen Truppen bei Arnis über die Schlei, und die Dänen mußten, um nicht abgeschnitten zu werden, eiligst nach Norden flüchten. Die Oesterreicher ereilten am 6. Februar ihre Nachhut bei Oeversee und brachten derselben in einem blutigen Gefecht empfindliche Verluste bei. Die Hauptmacht der Dänen hatte aber einen zu großen Vorsprung, sie entkam theils nach Jütland, theils in die gewaltig verschanzte Stellung bei Düppel. Während jetzt die Oesterreicher und die preußische Garde nach Jütland vordrangen, legte Prinz Friedrich Karl sich mit einer Heeresabtheilung vor die Düppeler Schanzen, welche eine regelmäßige Belagerung erforderten. Die Belagerungsarbeiten wurden Anfangs durch den strengen Winter und den hartgefrornen Lehmboden sehr erschwert. Es gelang aber den tapferen Truppen nach mehrfachen glücklichen Gefechten vor den Schanzen, denselben so nahe zu kommen, daß nach einer kräftigen Beschießung der Sturm gewagt werden konnte. Am 18. April, Vormittags 10 Uhr, schwieg plötzlich die bis dahin lebhafte Kanonade der Belagerer, und fechs Sturmkolonnen stürzten sich auf die nächsten dänischen Schanzen. Wohl empfingen die Dänen sie mit einem furchtbaren Kartätsch- und Gewehrfeuer, aber die Braven ließen sich nicht abschrecken, — nach einem harten Kampfe von kaum % Stunde wehte auf den 6 Schanzen die schwarz-weiße Fahne. Nach einer Stunde waren die sämmtlichen dänischen Schanzen erobert, und die Dänen mußten sich auf die Insel Alsen zurückziehen. Durch Vermittelung der fremden Mächte wurde jetzt ein Waffenstillstand herbeigeführt; die in London eröffneten Verhandlungen führten aber, der Hartnäckigkeit Dänemarks wegen, nicht zum Frieden. Die Preußen eröffneten am Tage nach Ablauf des Waffenstillstandes die Feindseligkeiten durch eine neue glänzende Waffenthat. Die Danen hielten die Insel A l sen besetzt, welche vom Festlande durch einen breiten, tiefen und reißenden Meeres arm getrennt wird, und deren Ufer durch eine ununterbrochene Reihe starker Schanzen und Brustwehren gekrönt waren. Prinz Friedrich Karl beschloß, die Dänen aus dieser fast unangreifbaren Stellung zu vertreiben. In der Nacht zum 29. Juni sammelten sich die Truppen am Ufer, um unter Führung des Generals Herwarth von Bittenfeld auf 160 Booten, welche zusmkmen nicht mehr als 3'/2 Bataillone fassen konnten, nach der Insel überzusetzen. Schon 200 Schritt vom Ufer

3. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 1

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I. Griechische Sagen. Kapitel I. gerades. In das schöne Mittelländische Meer ragt im Osten eine buchtenreiche große Halbinsel hinaus. Das ist Griechenland. In dem Lande ist's meist sonnig und warm. Der Himmel ist tiefblau, und ebenso blau ist das vou Juselu bedeckte Meer. Früher aber gab es in dem schönen Lande auch sehr große Wälder und viele Sümpfe, die ungesund und gefährlich umreit, Städte aber waren nur wenige im Lande. § i. I)eracles' Jugend. Doch auf den Bergen der Landschaft Argolis, da lag schon eine Stadt. Tiryns hieß sie, dort lebte König Amphitryon mit seiner Gemahlin Alkmene. Die war so schön, daß sogar der Göttervater Zeus sie lieb hatte. Als nun Alkmene ihren ersten Sohn bekommen sollte, da schwur Zeus auf dein hohen Götterberg Olympos in Gegenwart aller Götter und Göttinnen, daß er einem Sohn aus dem Geschlecht des Großvaters des Amphitryon ein großes, mächtiges Reich schenken wolle. Er dachte dabei aber an das Kind der Alkmene. Da wurde Hera, die Gemahlin des Zeus, eifersüchtig, und ein böser Gedanke ging ihr durchs Herz. Als das Kiud geboren war, nannten es die Eltern Heraeles und freuten sich sehr. Den Namen Heraeles gaben sie dem Kinde, um die Himmelsgöttin zu versöhnen, denn der Name bedeutet: Heras Ruhm. Doch Hera Hatte es einzurichten gewußt, daß ein anderer Knabe ans dem Geschlecht des Großvaters des Amphitryon etwas früher geboren wurde als Heraeles. Dieser Knabe wurde Eurystheus genannt. Der wnrde nun König von Argolis. Zeus wurde zwar sehr zornig, doch Hera besänftigte ihn. Sie sagte, Zeus möge doch den Heraeles später zu sich aus den Olymp nehmen und ihm ewiges Leben schenken, wie die Götter es haben. Damit war Zeus zufrieden. Doch Hera meinte es nicht aufrichtig. Eines Tages schickte sie zwei Schlangen zur Wiege des Kindes. Die Wärterin lief angstvoll fort, um die Eltern zu holen. Als diese hereinstürzten, lachte sie der kleine Heraeles an. In jeder Hand hielt er eine der Schlangen erdrückt. Philipp, Leitfaden für den Geschichtsunterricht. I. 1

4. Geschichte des preußischen Staates - S. 111

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 111 — Hier wollte er mit seinem mächtigen Heere den Winteraufenthalt nehmen. Aber bereits in der folgenden Nacht brachen an verschiedenen Stellen der Stadt gräßliche Feuersbrünste aus; in wenigen Tagen war die große, reiche Stadt von den Flammen vernichtet. Die Franzosen mußten den Rückzug antreten, verfolgt von den Scharen der wilden Kosaken. Ein auch für jene Gegenden strenger Winter (32° —) trat ein, und von Eis und Schnee hatten die fliehenden Soldaten arg zu leiden. Ihre Kleider waren zerrissen; kein Stückchen Brot war zu finden, um den nagenden Hunger zu stillen. Viele Tausende erfroren oder verhungerten, Taufende wurden von dem Schwerte der Ruffeu erschlagen oder fanden ihren Tod in den Fluten der Berefina. Napoleon verließ heimlich das Heer und floh in einem Schlitten nach Paris. Der Herr hatte gerichtet, und seine Hand hatte den übermütigen Kaiser schwer getroffen. Preußens Erhebung. Napoleons Macht war vernichtet; die Morgenröte der Freiheit brach an. Der preußische General Aork. der mit 20000 Mann preußischer Hilfstruppen Liv- und Kurland erobern sollte, schloß mit dem russischen General Diebitfch den Vertrag von Tauroggenj), nach welchem die preußischen Corps die Feindseligkeiten gegen Rußland einstellten. Zwar mußte König Friedrich Wilhelm Iii., der in Potsdam von den Franzosen umstellt war, diesen Vertrag mißbilligen und das kriegsrechtliche Verfahren gegen Jork einleiten. Allein die königlichen Boten wurden von den Russen zurückgehalten, und so behielt Aork das Kommando in der Provinz Ostpreußen. Um freier handeln zu können, verließ der König seine Hauptstadt und begab sich nach Breslau. Von hier erließ er am 3. Februar 1813 einen „Ausrus" zur Bildung freiwilliger Jägerkorps, und ein Erlaß vom 9. Februar ordnete die allgemeine Wehrpflicht für die Dauer des Krieges an. „Der König rief, und alle, alle kamen!" Aus allen Gauen Deutschlands strömten Freiwillige zu den Waffen, Männer, Greise und Jünglinge^ Vornehme und Geringe; sie alle wollten ihr Leben für die Freiheit des Vaterlandes opfern. Auch zahlreiche Freikorps bildeten sich, so das Lützow'sche mit dem Totenkopse vor der Mütze und der schwarzen Umform.2) Was noch nie und nirgends erreicht worden ist, das vermochte der kleine, von den Feinden so arg ausgesogene preußische Staat im Jahre 1813: nicht weniger als 275 000 Streiter, sämtlich Landeskinder, brachte er unter die Fahne, obgleich er damals nur 5 Millionen Einwohner zählte, von 17 Einwohnern war einer Soldat. In Littauen, östl. von Tilsit. Dem Ltttzow'schen Freikorps gehörte auch die 21jährige Helden-jungfrau Eleonore Prohaska aus Potsdam als Jäger an. In dem Gefechte an der Görde wurde sie tödlich verwundet und starb am 5. Oktober 1813 in Tannenberg. Ihre Beerdigung erfolgte am 7. unter großen militärischen Ehren.

5. Geschichte des preußischen Staates - S. 128

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 128 — Schon längst hatte Luise eingesehen, daß man diesem gewalt-thütigen Menschen mit dem Schwerte in der Hand entgegen treten müsse, obgleich mancher Ratgeber des Königs anderer Ansicht war. Der Krieg brach aus, die Königin begleitete ihren Gemahl mit auf den Kampfplatz, und solange es ging, blieb sie- in der Nähe des Königs. Nach den unglücklichen Schlachten von Jena und Auerstädt mußte die königliche Familie vor dem siegreich nach Osten vordringenden Napoleon in rauher Jahreszeit von Berlin nach Königsberg flüchten. Hier erkrankte Luise am Nervenfieber und lag sehr gefährlich darnieder. Kaum hatte die Königin die'krankheit überstanden, da traf die Kunde ein: Die Franzosen rücken auf Königsberg vor! Luise war noch sehr schwächlich und die Gefahr des Rückfalles in die eben erst überstandene Krankheit keineswegs ausgeschlossen; doch ganz entschieden erklärte sie: „Ich will lieber in die Hände Gottes als in die dieses Menschen fallen." Mitten im Winter, am 3. Januar 1807, bei der heftigsten Kälte, .dem fürchterlichsten Sturme und Schneegestöber wurde die Königin in den Wagen getragen und zwanzig Meilen weit nach Memel gebracht. Drei Tage und drei Nächte währte die äußerst mühselige Fahrt, und mit den elendesten Nachtquartieren mußte die hohe Frau sich begnügen. Die erste Nacht verbrachte sie in einer ärmlichen Stube, wo die Fensterscheiben zerbrochen waren und der Schnee auf ihr Bett wehte. In Memel besserte sich allmählich der Zustand der Königin; aber jetzt folgte Krankheit auf Krankheit in der königlichen Familie. Tag und Nacht saß Luise als liebevolle Mutter an den Kranken-bettchen ihrer Kinder, um sie zu Pflegen und zu beruhigen. Was die Königin damals empfand, drückt sie mit den schönen Worten des großen Dichters Goethe aus: „Wer nie sein Brot in Thränen aß, Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Nach der Schlacht von Eylau faßte Luise wieder einige Hoffnung ; als aber die Nachricht von der vollständigen Niederlage bei Friedland zu ihr drang, schwand jegliche Zuversicht. Schon wollte sie das Vaterland verlassen, da kam es zum Frieden zu Tilsit. Bei den Friedensunterhandlungen erschien auch Luise auf besonderen Wunsch des Königs, damit sie durch die hohe Würde ihrer Erscheinung, die edle Ruhe ihres Gemüts und die große Gabe ihrer Rede den französischen Machthaber zu einem ehrenvollen Frieden, zur Schonung des Landes und des Volkes bewege. Napoleon lud die hohe Frau zur Tafel; die Würde der schönen und geistvollen Königin machte aus den Eroberer zwar einen tiefen Eindruck, vermochte aber nicht, fein hartes Herz zu erweichen. Was er das eine Mal versprach, ließ er nachher als höfliche Redensart, durch die er sich nicht gebunden glaubte, widerrufen; ja er wagte es sogar, den König und

6. Grundriß der deutschen und preußischen Geschichte für Volksschulen - S. 3

1878 - Eschweiler : Eschweiler
Elfter Theil. Deutsche Ze schichte. 1. Die alten Deutschen. In den ältesten Zeiten gab es in unserm deutschen Vaterlande unabsehbare Wälder, viele Sümpse und große Wiesen. In den Wäldern hausten Bären, Wölfe, Auerochsen und andere wilde Thiere. Es wuchsen da wohl Beeren, Holzäpfel, Eicheln, eßbare Kräuter und Wurzeln, von den Getreiden aber nur Hafer und Gerste. Auf den Wiesen weideten zahllose Heerden von wilden Pferden und Rindern. Die Bewohner dieses Landes, die alten Deutschen, die sich Germanen (Wehrmänner) nannten, waren von hohem Wuchs und starkem Körperbau. Sie zeichneten sich durch Muth, Tapferkeit, Freiheitsliebe und Redlichkeit aus. Ihre liebste Beschäftigung war Krieg und Jagd. Ihre Kleidung bestand aus einem leinenen Rocke oder aus den Fellen wilder Thiere. Sie aßen Wurzeln, Brod und Fleisch; tranken Wasser oder Bier (Meth), das sie aus Hafer und Gerste bereiteten. Sie wohnten in Hütten aus Holz und Lehm, die sie mit Stroh und Reisern deckten. Mehrere Hütten bildeten eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Gau. Der Tapferste unter ihnen war ihr Herzog oder Heerführer, der Weiseste (Graue oder Gras) ihr Richter und der Gottes-fürchtigste ihr Oberpriester. Die alten Deutschen waren Heiden. Ihr oberster Gott hieß Alfader (Allvater). Den Gott des Krieges nannten sie Wodan, den Gott des Donners Thor. Die Göttin, welche Segen spendete, hieß Hertha. Sie verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in heiligen Hainen unter uralten Bäumen. Sie glaubten an eine Fortdauer der Seele nach dem Tode. Die Helden jagten und kämpften nach dem Tode im Reiche der Seligen (Walhalla) fort; während die Feigen und Verräther in das Reich der grimmen Heia kamen. Ihren Helden gaben sie die Waffen, auch wohl das Streitroß mit in das Grab.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 192

1907 - Paderborn : Schöningh
192 Schiller: Das deutsche Kulturleben im Zeitalter Friedrichs des Groen. Und doch bildete noch jeder grere Staat ein vllig abgeschlossenes Wirtschaftsgebiet fr sich, und an der berzahl der Zollsttten war noch wenig gendert. Nicht minder schlimm war es auf den Landwegen. Der Transport an und fr sich wre ertrglich gewesen; aber der Aufenthalt, der durch das bestndige Auf- und Abladen der groen Frachtwagen entstand, verteuerte ihn um mehr als die Hlfte. Dazu trat erschwerend die Mannig-faltigkeit des Mnzwesens, da an Herstellung einer allgemeinen Reichsmnze jetzt weniger als je zu denken war. Denn während ein Reichstagsbeschlu von 1738 bestimmte, da 18 Gulden aus der feinen Mark geprgt werden sollten, setzte sterreich 1748 den Zwanziggulden-, Bayern den Vierund-zwanzigguldensu fest; diesem schlssen sich der Sden und Westen an, während Sachsen und die kleineren norddeutschen Gebiete eine Mnzkonvention mit sterreich schloffen (1753). Preußen schlug seinen besonderen Weg ein, indem es seit 1750 14 Taler oder 21 Gulden aus der feinen Mark prgte und durch groe Soliditt seiner Prgung diesem Mnzfue weithin Geltung verschaffte. Ganz unabhngig von diesen nderungen behaupteten die Hansa-stdte und Mecklenburg den alten lbischen Mnzfu, nach dem 11 Ys Taler aus der seinen Mark geprgt wurden. Die Verkehrsstraen waren nur in sterreich verhltnismig gut, während man in Preußen erst seit 1787 Kunststraen anzulegen begann; die Postwagen waren unbequem, die Verbindungen bei der Menge von Post-Verwaltungen unsicher, das Briefporto auf grere Entfernungen nicht nur sehr hoch, sondern auch schwankend, je nachdem die eine oder die andere Route gewhlt wurde. Viel langsamer entwickelte sich noch der Wasser-verkehr. Von einer Verbesserung der Flu- und Seenlufe konnte, da so viele Staaten und Sttchen daran beteiligt waren, gar keine Rede sein; die Folge davon war, da die Schiffahrt an unabnderliche Voraussetzungen gebunden war; jeder Eisgang und jeder Frost unterbrach den Verkehr monatelang, und im Hochsommer bereitete der niedere Wasserstand hnliche Hindernisse. Bei diesen Verkehrsverhltnissen mute der Schwerpunkt des Handels-Verkehrs in den groen Messen bleiben, von denen die Leipziger jhrlich 18 Millionen Taler umschlug. Der Auenhandel des Binnenlandes bedurfte berall fremder Vermittlung. Nach den berseeischen Lndern lag diese in den Hnden der Hollnder und der deutschen Seestdte. Der Wohlstand war, wie bereits bemerkt wurde, rasch gestiegen, und, was die Hauptsache war, dieser Wohlstand war solide, da die Einzelwirtschaft noch nicht wie heute von den Komplikationen des groen Weltverkehrs betroffen wurde, die Konkurrenz auch nicht so wild und in ihren Mitteln unbedenklich war wie heute. Eine strenge Wechsel- und Konkursordnung hielt die Hauptquellen der unsoliden heutigen Geschftsgebarung noch geschlossen;

8. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 18

1899 - Breslau : Handel
18 Brandenburg bis zur Ankunft der Hohenzollern. Jobst von Mähren. Da die Rückzahlung der Pfandsumme nach der ausbedungenen Zeit von 5 Jahren nicht erfolgte, betrachtete Jobst die Mark als sein Eigentum und erlangte 1397 auch die kaiserliche Belehnung mit derselben. — Das Land jenseit der Oder fiel nach dem frühen Tode Johanns von Görlitz zwar an Sigismund, wurde aber von dem geldbedürftigen Fürsten 1402 an den Deutschen Ritterorden verkauft. Die Lausitzen nahm Wenzel von Böhmen in Besitz. Iobst von Mähren (1397—1411). Jobst war ein Herrscher von unfürstlicher Art. All sein Streben ging dahin, sein Kapital mit Wucherzinsen aus der Mark herauszupressen. Wenn er sich dort blicken ließ, so geschah es nur, um Abgaben einzutreiben oder landesherrliche Besitzungen und Gerechtsame (Zölle, Steuern, Gerichtssporteln) zu verpfänden. Die Regierungsgeschäfte überließ er Statthaltern, die nicht die Macht, meist auch nicht den Willen hatten, dem Lande aufzuhelfen. Da lösten sich alle Bande der Ordnung. Gewalt ging vor Recht; das Fehdewesen machte sich nngeschent breit und artete zu gemeinem Raub und Mord aus. Zwei Brüder, Dietrich und Hans von Quitzow, waren die eigentlichen Machthaber in der Mark. Von ihren zahlreichen Burgen aus hielten die beiden Raubritter mit ihren Helfershelfern das ganze Land in Schrecken. Das „Auspochen" von Städten und Dörfern kam in Schwang: die Ortschaft wurde überfallen und etwaiger Widerstand blutig niedergeschlagen; dann wurden die Wohnungen ausgeplündert und angezündet, die Herden hinweggetrieben und die angesehensten Bewohner zur Erpressung von Lösegeldern in die Kerker der Burgen geschleppt. Um solchem Geschick zu entgehen, suchten die Städte die Freundschaft der gefürchteten Landverderber, gaben ihnen Schmausereien und Geldgeschenke. Als das Elend in der Mark aufs höchste gestiegen war, schlug ihren schwergeprüften Einwohnern die Erlösungsstunde. Jobst, der 1410 von einem Teil der Kurfürsten noch zum Kaiser erwählt worden war, starb 1411, und Brandenburg fiel an Sigismund zurück. Doch nicht von ihm sollte die Errettung des Landes ausgehen, sondern von dem Begründer ein^s neuen Herrschergeschlechtes, von dem Hohenzollern Friedrich Vi., Burggrafen von Nürnberg.

9. Zwölf denkwürdige Schlachten der preußischen Armee - S. 32

1904 - Breslau : Goerlich
— 32 — Jorck war mit seinem Korps seit 5 Uhr früh auf dem Marsche nach Brechelshof. Sacken rückte von Mahlitsch bis Eichholz vor. Der Vormarsch war außerordentlich beschwerlich. Schon seit mehreren Tagen hatte es unaufhörlich geregnet, und auch am 26. August goß seit dem frühen Morgen der Regen in Strömen. Die Wege waren aufgeweicht, so daß Wagen und Geschütze nur langsam vorwärts kamen und vielen Landwehrmännern die Schuhe im Kote stecken blieben. Dazu wehte den Truppen ein heftiger Nordwind ins Gesicht, der das Vorwärtskommen sehr erschwerte. Trotzdem war die Stimmung der Truppen fiegesfroh und begeistert; ging es doch endlich wieder vorwärts! — Bei Brechelshof ließ Jorck fein Korps am Rande der Hochfläche lagern. Die Truppen suchten vergebens Feuer anzuzünden, um sich Mittagessen zu kochen, denn um 2 Uhr sollten die Neiße und die Katz-bach überschritten werden. Jorck weigerte sich aber entschieden, Über die mehr und mehr anschwellenden Flüsse zu gehen. Gleichzeitig trafen Nachrichten von den Vortruppen ein, welche ein angriffsweifes Vorgehen der Franzosen außer Zweifel stellten. Die Vortruppen unter Oberst Katzler waren bereits von 10 Uhr vormittags an jenseit der Katzbach gegen die Straße Goldberg-Liegnitz vorgedrungen und dabei in ein heftiges Gefecht mit den anrückenden Franzosen verwickelt worden. Trotz heldenmütigen Widerstandes wurden sie von der Übermacht zuerst aufs rechte Katzbachufer, dann auch über die Wütende Neiße zurückgedrängt. Die Franzosen folgten in Massen über die mehr und mehr anschwellenden Flüsse in der sorglosen Überzeugung, überall nur auf einen weichenden Feind zu stoßen. Der wellenförmige Boden, der dichte Nebel und der strömende Regen verbargen ihnen die zum Angriff bereite Aufstellung des Jorckfchen und Sackenfchen Corps, und Langerons Verhalten bestärkte sie in ihrer Annahme. Auf die von den weichenden Vortruppen eingehenden Nachrichten hin war Blücher mit Gneisenau so weit als möglich vorgeritten, um einen Überblick über die Sachlage zu gewinnen. Als er bemerkte, daß immer mehr Franzosen die Neiße überschritten und, große Reitermassen voran, die Schluchten und Hohlwege des Hochflächenrandes empordrangen, traf er fofort die der veränderten Sachlage angemessenen Anordnungen. Er befahl Jorck, nur so viel Feinde auf die Hochfläche herauf zu lassen, als er voraussichtlich werde schlagen können, und dann sofort anzugreifen. Jorck entgegnete dem Adjutanten, der ihm diesen Befehl brachte, mürrisch: „Reiten Sie hin und zählen Sie; ich kann bei dem Regen meine eigenen Finger nicht zählen". Er zögerte aber

10. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 2

1880 - Potsdam : Stein
tiorgcfdudite: Die Urbewoüner. Seit der Völkerwanderung sind die Germanen östlich der Elbe und Saale verschwunden und an ihre Stelle Slawen getreten, und zwar wohnen 1. zwischen Elbe, Saale, Böhmer Wald und Oder: a) Obotriten (Mikilinburg) und Polaber (Raeisburg). b) Milzen oder Liutizeu (Wenden) in Brandenburg bis nach Vor- pommern hin. c) Sorben zwischen Saale und Bober, darunter Dalemincier im Erzgebirge, Lnsitzer in der Niederlausitz, Milzener in der Oberlausitz. d) Cechcn in Böhmen; 2. zwischen Oder und Weichsel: a) Pomeranen (vom Meer bis Netze). b) Lechen oder Polen (südlich der Netze bis zu den Karpathen).
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