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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Xv.
Extrahierte Ortsnamen: Dorfts Gottes Berlin Berlin Itlolsdorf
78
Die Könige aus dem Schsischen Hause.
44.
Gefahr der Bildung eines groen Slawenreiches wieder hervor. Der Boieslaw Piast Boleslaw Chrobry (der Ruhmreiche"), Herzog von Polen, war 10 rq' sein Grnder. Otto Iii. untersttzte ihn noch dadurch, da er Guefeu1, das bisher unter Magdeburg gestanden hatte, zum Erzbistum erhob (1000) und so nicht nur die kirchliche Selbstndigkeit Polens begrndete, son-dern auch der deutschen Kirche die Mglichkeit der Ausdehnung nach Osten nahm. Umsonst hat Heinrich Ii. in seinen Polenkriegen (mit Unterbrechungen 10041018) den Schaden wieder gutzumachen versucht. Er zwang Boleslaw zwar, im Frieden zu Bautzen die Oberhoheit des Kaisers anzuerkennen, mute ihn aber im Besitze der Lausitz lassen. Die Ungarn. In derselben Zeit bekehrte sich der Arpade Stephan von Ungarn zum Christentum. Er empfing aus der Hand des Papstes Silvester Ii. (Gerbert) die Knigskrone und grndete das Erzbistum Gran. Auch Nordeuropa.dnemark und Skandinavien traten zum Christentum der; bald be-gannen die dortigen Könige, den Papst um Errichtung eines eigenen Erzbistums zu bitten, um sich von Bremen und damit vom deutschen Einflu loszulsen.
Rckblick. Die Vereinigung der am Rhein und stlich davon wohnenden germa-ntschen Stmme zu einem deutschen Staate ist das Werk der schsischen Könige. Ans die Macht des Reiches gesttzt, suchten sie die Vorherrschaft im Abendlande zu gewinnen; sie unterwarfen Ober- und Mittelitalien, er-oberteu einen Teil des Slawenlandes und erneuerten das Kaisertum Karls des Groen. Sie betrachteten es als ihre Aufgabe, das Christentum in Deutschland zu befestigen und seine Ausbreitung in Europa zu frdern. Auch gaben sie dem Ppstlichen Stuhl an ihrer Macht einen festen Rckhalt, dessen er in den kriegerischen Wirren der rmischen Groen dringend bedurfte. Ihre italienische Politik verflocht sie freilich auch in Kmpfe mit den Ostrmern und Arabern; die Schwankungen ihres Kriegsglckes wirkten auf die nor-bischen Verhltnisse zurck.
Das ottonische Kaisertum beruhte auf dem Zusammenwirken von sacerdotium und Imperium, geistlicher und weltlicher Gewalt, wobei dem Imperium das bergewicht zugedacht war; wrbe biefer Zusammenhang gelockert, so sah es sich in feinen Gmublagen bebroht. Diese Lockerung erfolgte aber Cwny. bereits am Ausgange des 10. Jahrhunberts, als das Kloster Clnny in Burgunb der Ausgangspunkt einer Bewegung wrbe, die durch Erneuerung der strengen Regel des heiligen Benebikt und durch die Loslsung der Geistlichkeit von weltlichen Interessen die Kirche zu reformieren suchte. (Vgl. 46.) Der in altchristlichen berzeugungen wnrzelnbe Gebanke, ba das Weltliche dem Geistlichen unterzuordnen sei, gewann allgemeine Anerkennung; die Unter-orbmmg des sacerdotium unter das Imperium erschien daher uniurbig und unertrglich.
Die Da Otto I. sich durch die Umtoctnblung des Episkopats in ein geistlich-
Eeistlichkeit. weltliches, vom Könige abhngiges Beamtentum einen bebeutenden Zuwachs seiner Macht schuf und den Bischfen eine so bevorzugte Stellung im Staate
1 Im dortigen Dom war Bischof Adalbert von Prag beigesetzt worden, der (997) auf einer Missionsreise bei den Preußen den Mrtyrertod gefunden hatte. Vgl. 69, 2.
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Extrahierte Personennamen: Boleslaw Otto Heinrich_Ii Heinrich Boleslaw Stephan_von_Ungarn Karls Cwny Otto_I.
Extrahierte Ortsnamen: Polen Magdeburg Polens Ungarn Skandinavien Bremen Rhein Mittelitalien Deutschland Europa Prag
39. 40. Der Zerfall d. Reiches Karls d. Groen.
Die letzten Könige v. Ostfranken. 67
Der Vertrag zu Verdun hat das Reich Karls des Groen nicht Bedeutung nach Nationen geteilt. Das Reich Ludwigs des Deutschen war nicht etwa lungen, der germanische Teil der Gesamtmonarchie, denn ihm fehlten fast alle links-rheinischen Germanen und von den rechtsrheinischen die Friesen, es war nicht einmal berwiegend von Germanen bewohnt, da es die Nordslawen zwischen Elbe und Oder, die Tschechen in Bhmen und Mhren, die Sd-slawen in Krnten und Krain und die Reste der Awaren einschlieen sollte.
Es wurde aber annhernd ein rein germanisches Reich, als durch sptere Teilungen (870 und 878) seine Grenzen bis zur Maas und zur (Scheide vorrckten und sich etwa gleichzeitig die slawischen Stmme der Herrschaft des Ostfrankenknigs entzogen. Die Mittellinie dieses Reiches bildete der Rhein.
Von der Nordsee und einigen Teilen der Alpen abgesehen, hatte das Ostfranken-reich keine natrlichen Grenzen, stand also auf allen Seiten feinen Feinden offen. Durch diese Beschaffenheit seiner Grenzen wurde der Gang der oft-frnkischen, deutschen Geschichte bestimmt. Solange die Stmme unter mchtigen Knigen zu einem Reiche geeinigt waren, fiel es ihnen leicht, dessen Selbstndig-keit zu behaupten; sie konnten sogar, da sie an kriegstchtigen Mnnern ber-fln hatten, ein bergewicht der die Nachbarn gewinnen. Sobald spter das Knigtum sank und schrankenlose Selbstsucht im Innern waltete, wurde ihnen der Mangel natrlicher, leicht zu verteidigender Grenzen verhngnisvoll; sie verloren groe Gebiete und gerieten unter den Einflu des Auslandes.
40. Die letzten Könige von Ostfranken. Schon seit Jahrzehnten w verheerten die Normannen nicht nur die Kstengebiete, sondern zogen rm n ' auch an den groen Strmen aufwrts und plnderten vor allem die Bischofssitze und Abteien, so da die Keime gelehrter Bildung, die Karl der Groe gepflanzt hatte, fast berall abstarben. Arnulf, der erste Arnuif von Wahlknig des Ostfrnkischen Reiches (887899), befreite die unteren Rheingegenden von ihnen, indem er 891 ihr Lager bei Lwen an der Dyle [spr. Deile!, einem Nebenflu der Scheide, erstrmte.
Whrend das Ostreich vor ihnen fortan Ruhe hatte, hausten sie jetzt Normannen um so schlimmer in Westfranken (Frankreich). Schon in der Mitte des 9. Jahrhunderts hatten sie an der Seine- und Loiremndung Fu gefat,
dreimal Paris erobert und waren in die Garonne und Rhone eingelaufen.
Daher berlie ihnen 911 Karl der Einfltige das Gebiet an der unteren Seine, in dem Rollo das Herzogtum der Normandie grndete. In Eng-land hemmte Alfred der Groe (871901) fr einige Zeit ihr Vor-dringen; im Osten grndete Rurik (gest. 879) das Russische Reich. Schon 860 erreichten sie Island, 983 Grnland.
Wie der Nordwesten unter den Normannen, so litt der Sdosten Slawen und unter den Slawen, die die ostfrnkische Herrschaft abgeschttelt und Magyaren, das Gromhrische Reich (unter Swatopluk) gegrndet hatten.1 Nur mit Hilfe der Magyaren sspr. Madjaren^, eines finnisch-mongolischen
1 Die nationale Einigung, von der die kaum sehaft gewordenen slawischen Stmme im 9. Jahrhundert noch weiter entfernt waren als die Deutschen, wurde ihnen dadurch erschwert, da sie zu verschiedenen Zeiten das Christentum annahmen, nmlich die Mhren (Methodius und Cyrillus) im 9., die Bhmen im 9. und 10. Jahrhundert,
etwas spter die Polen, die Elbslawen zum Teil erst im 12. Jahrhundert.
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Extrahierte Personennamen: Karls Karls Ludwigs Karl_der_Groe Karl Karl Alfred Methodius
Extrahierte Ortsnamen: Karls Krain Rhein Nordsee Frankreich Paris Russische_Reich Island Polen
146
Die Zeit der Kirchenspaltung und der groen Konzilien
82. 83.
Tatkraft, da er Prediger in Prag und Lehrer an der Universitt, dazu Beichtvater der Knigin wurde. Mit Wiclifs Schriften vertraut, pre-digte er in dessen Sinne in tschechischer Sprache. Vom Adel Bhmens bedrngt, begnstigte ihn König Wenzel, da er aus den Tschechen eine ihm ergebene Partei zu bilden hoffte, und nderte auf seine Veranlassung das Stimmverhltnis der Nationen, in welche die Hrerschaft der Uni-versitt geteilt war, zu ungunsten der Deutschen. Daher siedelten 1409 an 2000 deutsche Magister und Studenten von Prag nach Leipzig der, wo Friedrich der Streitbare von Meien 1410 eine neue Hochschule erffnete. Spter durch den Erzbischof von Prag gebannt, predigte Hns unter dem Schutze seiner Freunde im Lande weiter. Unter Zu-sicherung freien Geleits folgte er 1415 der Ladung vor das Konstanzer Konzil. Hier wurde er alsbald in Haft genommen, wiederholt verhrt und nach Verweigerung eines Widerrufs als Ketzer verbrannt. Ein Jahr darauf folgte ihm sein Freund Hieronymus von Prag auf den Scheiterhaufen.
Auflsung Als man sich dann der causa reformationis ernstlich zuwenden de- Rtm3il5-tolite, setzten es die beiden romanischen Nationen, Italiener und Franzosen, als Anhnger des Papsttums durch, da die Spanier als fnfte Nation anerkannt wurden. So wurde es mglich, die beiden germanischen Nationen, Deutsche und Englnder, zu berstimmen und vor der Lsung der Reformaufgabe die causa unionis zu erledigen. Daran scheiterte die Kirchenreform. Der neugewhlte Papst (Martin V.) machte in einzelnen Kon-kordaten unwesentliche Zugestndnisse, die keine eigentliche Abstellung der Mistnde in sich schlssen, vereitelte jedoch jeden ernsthaften Reformversuch.
Die Angriffskriege der Slawen und Trken gegen die Deutschen.
Hatten sich die Deutschen bisher auf Kosten der Slawen im Osten ausgebreitet, so wiesen diese jetzt, nachdem sie ihre Krfte in festeren Staats-ge&ilbett als bisher gesammelt hatten, die Angriffe zurck und brachten damit die deutsche Kolonisation zum Stillstande; ja sie gingen ihrerseits zu erfolg-reichen Gegenangriffen vor und eroberten groe, schon germanisierte Gebiete. Die strksten Gegner waren die Polen und die hussitischen Tschechen, ch^n gegenber machte sich das Fehlen einer starken Zentralgewalt im Reiche be-sonders fhlbar.
Verfall de- 83. Der Krieg des Knigs Ladislaus Jagello gegen den Deutschen Deutschen Orden. Nachdem um 1370 der Deutsche Orden seine hchste Blte erreicht hatte (vgl. 80), begann sein Verfall. Die Ritter ver-wilderten und wurden wegen ihres bermtigen Betragens tm eigenen Lande verhat. Als dann auch die Litauer nach dem Ubertritt ihres Grofrsten Jagello1 das Christentum annahmen, konnte der Orden seiner eigentlichen Aufgabe, der Bekmpfung der Unglubigen, nicht mehr leben und wandte sich der Hebung der wirtschaftlichen Kultur seines Staates zu.
i Bei seiner Taufe nahm er den Namen Ladislaus an.
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Extrahierte Personennamen: König_Wenzel Friedrich_der_Streitbare Friedrich Martin_V. Ladislaus Ladislaus
69.
Kolonisation des ostelbischen Landes.___115
ficei dort an und verwandelten das slawische Land in ein deutsches. Es hat vielleicht keine Zeit wieder gegeben, in der sich deutsches Wesen so sieghaft und mchtig ausbreitete wie im 13. Jahrhundert.
1. Die Kolonisation des ostelbischen Landes. Noch im 12. Jahrhundert fuhren Deutsche nur selten der die Ostfee. Erst Heinrich der Lowe begrndete die deutsche Herrschaft an der holsteinischen Km; an der Mundung der Trave blhte Lbeck rasch empor (vgl. 56). Nach semem Sturze (1180) kam die Ostfee unter dnische Herrschaft bis zur Schlacht bet Bornhved (1227), in der Waldemar Ii. von Dnemark vom Grafen Adolf Iv. von Holstein vollstndig geschlagen wurde.
Der Kolonisation des ostelbifchen Landes ging nur zum Teil die gewaltsame Eroberung des Landes und Ausrottung der flawychen Bevlkerung voraus; zum greren Teile hat sie sich auf friedlichem Wege vollzogen.
Neben deutschen Fürsten, wie den Askaniern und Wettmern traten slawische berzeugt von der berlegenheit der deutschen Kultur, als ihre Forderer auf,
zogen deutsche Mnche, Bauern und Brger m ihr Land und erffneten deutschem Recht, deutscher Sprache und Sitte eine neue Hemmt. ^m 12. und 13. Jahrhundert sind Mecklenburg, Pommern, Brandenburg M^en-und Schlesien christianisiert und germanisiert worden. Bommern,
Die mecklenburgischen und pommerschen Fürsten waren slawischer W-fnft; es entstanden in ihren Gebieten, besonders an den Ksten deutsche Städte, die rasch einen groen Aufschwung nahmen. Die Askanier m Brandenburg dehnten im 13. Jahrhundert chre Herrschaft der die Oder^anden-aus und erwarben die Neumark; die Wettiner kolonisierten von der Mark Meien aus die Laufitzen bis zum Bober hm. ^n 6t* 6*1^ ,ur Reit Barbarossas eine Seitenlinie des polnischen Fnrstengefchlechtes der Schie, Piaften zur Herrschaft gelangt. Die fchlesifchen Pulsten luden meinische und thringische, wohl auch frnkische Bauern m das fruchtbare Land an der oberen Oder ein und gewannen die Mitwirkung deutscher Ritter fr ihr Germanifierungswerk. Herzog Heinrich Ii., der Fromme, von Niede^
fchlesien rettete die deutsche Kultur in Schlesien vor der Vernichtung durch die Mongolen.
Im Beginn des 13. Jahrhunderts hatten sich die mongolischen su Horden Zentralasiens unter Fhrung Temudfchtns, chres Dschrngls-Khans (obersten Fürsten), vereinigt und den grten Teil Astens unterworfen. Sein Enkel Batu, Khan von Kiptfchak, herrschte der das Reich der Goldenen Horde". Er eroberte das sdliche Rußland; drei Schlachten gengten, um das Schicksal Rulands auf drei Jahrhunderte zu entscheiden. Im nchsten Jahre (1241) teilten bte Mongolen chre Horden; die einen verwandelten Ungarn in eine menschenleere Wste, bte andern zogen unter Batu Khan aus Schlesien zu. Das ganze^lbenb-lanb zitterte; Krenzprebiger riefen gegen das wilbe Volk zu den Waffen. Da stellte sich Herzog Heinrich der Fromme von Schlesien nut semer Ritterschaft der bermacht entgegen, fiel aber mit beut Kern fernes Heeres auf der Walstatt" bei Liegnitz unter den Lanzen und Pfeilen der furcht- Watt baren Horden. Doch diese wandten sich wider Erwarten zuruck.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Lowe Heinrich Waldemar_Ii Adolf Barbarossas Barbarossas Heinrich_Ii Heinrich Kiptfchak Heinrich Heinrich
Eroberungen im Nordosten und Sdosten.
119
2. Eroberungen im Nordosten und Sdosten. Die Eroberung und Kolonisation im Nordosten verdankt das Deutschtum nicht den Fürsten, sondern den beiden Ritterorden der Schwertbrder und der Deutschherren. Sie begann in den heutigen Baltischen Provinzen des Russischen Reiches.
Adalbert von Buxhvden, der erste Bischof von Riga, grndetem,04*. den Orden der Schwertbrder (1202). Damals besuchte der deutsche cidl(mb-Kaufmann bereits den Peterhof zu Nowgorod (am Jlmensee) und trieb Handel die Dna aufwrts. Unter dem Schutze des Ordens wurde Livland mit Deutschen besiedelt; die Bevlkerung von Riga war fast rein deutsch.
Nun galt es, das Zwifcheulaud zwischen dem deutschen Osten und dem Der Deutsche deutschen Westen der Ostseekste zu unterwerfen. Bon den Mndungen der R,tterori)cn-Weichsel bis zu denen der Memel hin wohnten die Preußen, die wie die Litauer dem indoeuropischen Sprachstamme angehrten. Adalbert von Prag der Freund Ottos Iii., hatte den Versuch, ihnen das Kreuz zu predigen, mit dem Leben gebt. Im 13. Jahrhundert nahm Bischof Christian aus dem Zisterzienserkloster Oliva (bei Dauzig) die Mtsston wieder auf und wurde von dem Herzog Konrad von Masovien untersttzt;
dieser wandte sich endlich um Hilfe an den Hochmeister des Deutschen Ritterordens, Hermann vonsalza, den Freund Friedrichs Ii. (vgl. 62).
Whrend der Belagerung von Akkon (1190) hatten norddeutsche Kreuz- Grndung fahret unter Mitwirkung bremischer und lbischer Kaufleute und unter dem des Ordens. Schutze Friedrichs von Schwaben eine deutsche Brderschaft fr Krankenpflege gegrndet wie e vor dem Falle Jerusalems (1187) dort schon bestanden hatte. Dieser Krankenpflegerorden wurde 1198 nach dem Vorbilde der Templer und Johanniter in den Ritterorden der Deutschen Herren zu St. Marien umgewandelt. Die Ordenstracht war ein weier Mantel
mit fchwarzem Kreuz. .
Da sich der Orden im Heiligen Lande nicht recht entfalten konnte, Der Orden folgte Hermann von Salzas der erste bedeutende Hochmeister des Ordens, m Preußen, der Aufforderung aus dem fernen Nordosten. Durch Scharen von Kreuz-fahrent untersttzt, begann der Orden unter dem ersten Landmeister Hermann Balk die Eroberung und Christianisierung des heidnischen Preuenlandes,
die mehr als snszig Jahre in Anspruch nahm. Den Eroberern folgten zahlreiche deutsche Ansiedler, Bauern, Kausleute und Handwerker. Am Fue der Burgen, die der Orden schrittweise vordringend anlegte, entstanden rasch aufblhende deutsche Städte: Thorn, Culm, Marienwerder, Elbiug, 1255 nach Eroberung des Samlandes durch Ottokar von Bhmen und Otto Iii. von Brandenburg unweit der Pregelmndung Knigsbergs An der Spitze des ganzen Ordens stand der Hochmeister; grere Bezirke wurden von Landmeistern verwaltet, unter denen die Komture standen. Im Jahre 1237 vereinigte sich der Orden der Schwertbrder, der in groe Gefahr geraten war, mit dem Orden der Deutschherren, und 1309 verlegte der Hochmeister seinen Sitz von Venedig, wohin er nach dem Falle Akkons bergesiedelt war,
nach der Marienburg an der Nogat. Um 1300 war die Ostfeekste von Lbeck bis Reval mit deutschen Burgen, Stdten und Drfern befetzt; dte Ostsee war zu einem deutschen Meere geworden.
i Er stammte aus Thringen (Langensalza), wo der Deutsche Orden eine Kom-tutet und mehrere Ordenshuser lmhlhausen, Altenburg u. a.) besa. An dem groem Kolonisatiouswerk des Ordens im Osten waren Thringer besonders stark beteutgt.
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Extrahierte Personennamen: Ottos Christian Konrad_von_Masovien Konrad Hermann_vonsalza Friedrichs Friedrichs Hermann_von_Salzas Hermann_Balk Ottokar_von_Bhmen Ottokar Otto
244
Zeittafel.
1198 Doppelwahl in Deutschland: Philipp von Schwaben (bis 1208) und Otto (Iv.) von Braunschweig (bis 1215, t 1218).
11981216 Papst Innozenz Iii.
12021204 Der vierte Kreuzzug. Das Lateinische Kaisertum in Kon-stantinopel (bis 1261). Die Schwertbrder in Livland.
Sizilien, Aragon, England (Johann ohne Land) ppst-liche Lehen. Die Albigenserkriege in Frankreich.
1214 Schlacht bei Bonvines.
1215 Die vierte Lateransynode. Magna charta libertatum i in England.
Die Bettelorden der Dominikaner und Franziskaner. Die Augustiner-Eremiten.
12151250 Friedrich Ii.
1227 Schlacht bei Bornhved; Ende der dnischen Herrschaft der die deutsche Ostseekste.
12281229 Der fnfte Kreuzzug, unternommen von Friedrich Ii-Papst Gregor Ix. Hermann von Salza.
12301283 Der Deutsche Ritterorden erobert Preußen. (Marien-brg seit 1309 Sitz des Hochmeisters.)
1235 I Reichstag zu Mainz. Landfriedensgesetz. Anerkennung der frstlichen Landeshoheit durch den Kaiser. Aus-shnung mit den Welsen.
Kastilien erobert Cordoba; die Mauren auf Granada beschrnkt.
1237 I Sieg Friedrichs der die Mailnder bei Cortennova. 1241 | Mongolenschlacht auf der Walstatt bei Liegnitz. Herzog Heinrich der Fromme f.
Die Mongolen vernichten das Kalifat. Rußland unter dem Khanat von Kiptschak cm der Wolga.
1244 Jerusalem endgltig verloren.
1245 Das Konzil zu Lyon. Papst Innozenz Iv.
1250-1254 Konrad Iv.
Der sechste Kreuzzug, gegen gypten unternommen von Ludwig Ix. (dem Heiligen) von Frankreich (gest. 1270 auf dem siebenten Kreuzzuge gegen Tunis).
12541273 Das Interregnum. Wilhelm von Holland (f 1256). Der Rheinische Stdtebund (1254).
1261 Ende des lateinischen Kaisertums.
1266 Manfred, König von Neapel und Sizilien, fllt im Kampfe mit Karl von Anjou in der Schlacht bei Benevent.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Innozenz_Iii Johann Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Ii-Papst_Gregor_Ix Friedrich Gregor Hermann_von_Salza Friedrichs Heinrich Heinrich Innozenz_Iv Konrad_Iv Konrad Ludwig_Ix Ludwig Wilhelm Manfred Karl_von_Anjou Karl
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Braunschweig Livland Sizilien Aragon England Frankreich England Mainz Cordoba Granada Cortennova Liegnitz Lyon Frankreich Tunis Holland Neapel Sizilien
246
Zeittafel.
1348 1356
13731415 1377
13781417 1378-1400
1386 1388
1397
14001410
1409 1410-1437
1410
14141418
Grndung der ersten deutschen Universitt Prag.
Die Goldene Bulle.
Blte des Deutschen Ordens (Winrich von Kniprode).
Krieg der Hansa gegen Waldemar Iv. von Dnemark; Friede zu Stralsund (1370).
Philipp der Khne, erster Herzog von Burgund.
Die osmauischeu Trken, seit 1300 in Kleinasien, setzen nach Europa der; Hauptstadt Adrianopel.
Anfnge des Humanismus (Petrarca) und der kirchlichen Reformbestrebungen (Wiclif in Oxford).
Die Luxemburger in der Mark Brandenburg.
Sieg der schwbischen Städte der Ulrich, Eberhards des Greiners Sohn, bei Reutlingen.
Die Kirchenspaltung. Ppste in Rom und Avignon.
Wenzel (f 1419).
Karl Vi., König von Frankreich, verfllt in Wahnsinn. Streit der Parteien Orleans und Burgund.
Venedigs Sieg der Genua.
Ladislaus Jagello, Grofrst von Litauen, Schwieger-shn Ludwigs des Groen von Ungarn und Polen, vereinigt Polen und Litauen (1386).
Siegmund, Schwiegersohn Ludwigs des Groen, König von Ungarn, bei Nikopoli besiegt (1396).
Sieg der Schweizer der Leopold Iii. von sterreich bei Sempach, 1388 der seinen Sohn bei Nsels.
Sieg Eberhards des Greiners der die schwbischen Städte bei Dffingen.
Die Visconti Herzge in Mailand.
Die Union von Kalmar; Knigin Margarete.
Absetzung Richards Ii. von England (1399). Heinrich Iv., Herzog von Lancaster, wird König.
Ruprecht von der Pfalz.
Johann Hus in Prag. Die deutschen Studenten ver-lassen Prag und ziehen nach Leipzig (1409). Die Medici in Florenz.
Sieg des Tatarenfrsten Timnrlenk der die Trken bei Angora.
Das Kardinalkonzil zu Pisa; drei Ppste.
Kaiser Siegmund (zugleich König von Ungarn).
Wladislaw Jagello siegt der den Deutschen Orden bei Tannenberg. Heinrich von Plauen. Erster Friede zu Thorn (1411).
Das Konzil zu Konstanz. Beseitigung der Kirchenspaltung, Scheitern der Reform.
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Extrahierte Personennamen: Winrich_von_Kniprode Philipp Petrarca Ulrich Karl_Vi Karl Ladislaus_Jagello Ladislaus Ludwigs Siegmund Schwiegersohn_Ludwigs Ludwigs Nikopoli Leopold_Iii Leopold Kalmar Margarete Richards Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Johann Siegmund_( Wladislaw_Jagello Heinrich_von_Plauen Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Prag Burgund Kleinasien Europa Oxford Brandenburg Reutlingen Rom Avignon Frankreich Burgund Venedigs Genua Ungarn Polen Polen Ungarn Sempach Mailand England Prag Leipzig Florenz Angora Ungarn Tannenberg Thorn
83. Der Krieg des Knigs Ladislaus Jagello gegen den Deutschen Orden. 147
Durch die Abgaben der Unterworfenen und das ihm vom Papste verliehene Vorrecht, mit seinen berschssen an Landeserzeugnissen Handel zu treiben, wuchs sein Reichtum bedeutend. Dadurch aber litt die Zucht unter den Brdern; die Ordensritter, einst wegen ihres harten und entsagungsvollen Kampfes gegen die Unglubigen ein leuchtendes Vorbild fr den deutschen Adel, wurden wegen ihres ausschweifenden Lebens berchtigt. Der landsssige Adel aber war un-zufrieden, da er am Ordensregiment keinen Anteil hatte und der Orden seine Shne nicht aufnahm. Nicht minder schmerzlich empfanden die Städte den Ausschlu von der Regierung des Landes. Die Danziger waren auerdem erbittert, da der Orden mit Erzeugnissen, mit denen sie selbst ihren Handel trieben, Getreide, Holz, Wachs u. a., auf den auswrtigen Mrkten mit ihnen in Wettbewerb trat. Die Unzufriedenheit mit dem Ordensregiment bestimmte endlich die westpreuische Ritterschaft, sich im geheimen zum Eidechsenbunde" zusammenzutun und mit Polen Fhlung zu suchen (1397).
Als Jagello von Litauen durch seine Vermhlung mit Hedwig, der zweiten Tochter Ludwigs des Groen von Ungarn und Polen (vgl. Teilung. S. 144), deren Erbe Polen mit Litauen vereinigte (1386), sah sich der Orden von dieser aufstrebenden Macht umklammert und bedroht, die das Mndungs-gebiet der Weichsel in Besitz nehmen wollte, um am Ostseehandel regeren Anteil nehmen zu knnen. Mit Mhe erwarb der Hochmeister die fr die Ver-bindung mit dem Reiche wichtige Neumark von Jobst von Mhren fr den Orden. Im Jahre 1410 aber kam es zum offenen Kriege zwischen dem Orden und den Polen und Litauern, die durch Russen und Tataren verstrkt waren. Bei Tannenberg (unweit Allenstein) wurde das Tannenberg Ordensheer (unter Ulrich von Jungingen) trotz tapferen Kampfes infolge (1410)l der verrterischen Flucht der Eidechsenritter von der feindlichen bermacht geschlagen. Es war der erste Sieg des Slawentums der das Deutsch-tum, dessen bergewicht die Slawen schon lngst mit nationalem Ha und feindlichem Ingrimm ertragen hatten; er lhmte die gesamte deutsche Kultur des Ostens und machte ihrem siegreichen Vordringen ein Ende. Die meisten Ordensburgen wurden dem Könige bergeben; nur die Marienburg rettete der tapfere Komtur Heinrich von Plauen, der die Stadt Marien-brg niederbrannte und das Volk in die Burg ausnahm. Ohne sie erobert zu haben, gab Jagello endlich den Kampf auf; im ersten Thorner Frieden erhielt der Orden gegen hohes Lsegeld das verlorene Land zurck (1411).
Um den Bestand des Ordens zu sichern, wollte Heinrich von Plauen Die letzten als Hochmeister die alte strenge Zucht wiederherstellen und dem Adel ^pfe. sowie den Stdten, denen er schwere Steuern auferlegen mute, Anteil am Ordensregiment und stndische Vertretung zugestehen. Allein er wurde abgesetzt; Adel und Städte schlssen 1440 einen Bund (zu Marienwerder) und verstndigten sich mit Polen. Nach langem Kriege unterlag der Orden, dessen Sldner die meisten Burgen, auch die Marienburg, dem Polenknige verkauften. Im zweiten Frieden zu Thoru mute der2. Thorner Orden den Westen seines Gebietes (die fruchtbare Weichselniederung und das Ermeland) an Polen abtreten und behauptete nur Ostpreuen als polnisches Lehen (1466); der Hochmeister residierte fortan in Knigsberg.
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TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Ladislaus Hedwig Ludwigs Ludwigs Neumark_von_Jobst_von_Mhren Ulrich_von_Jungingen Heinrich_von_Plauen Heinrich Jagello Heinrich_von_Plauen Heinrich
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Viii. Die Backsteingotik: Kirchen- und Schlohbau.
38. Marienkirche zu Danzig. 14.15. Jahrhundert. (Originalaufnahme der Kgl. Preu. Mebildanstalt, Berlin.)
3rt der norddeutschen Tiefebene entwickelt sich bei dem Mangel von Hausteinen im Kirchen- und Profanbau die sog. Backsteingotik. Die politischen Trger dieses eigentmlichen, zu ganz auerordentlichen monumentalen Wirkungen sich erhebenden Stils sind einerseits die durch die Blte der Hansa mchtig gewordenen Städte, anderseits der Deutschherrenorden, dessen Macht der Sitz seines Hochmeisters, die Marienburg, heute wieder eindrucksvoll verkrpert.
Der Kirchenbau entfernt sich, je weiter er nach Osten vorschreitet, um so mehr von seinem Vorbild, der Marienkirche in dem Vorort der Hansa, Lbeck. Whrend diese noch an dem System der uern Strebepfeiler und der der die niedrigeren Seitenschiffe hinber-greifenden Strebebogen festhlt, gibt die gewaltige Marienkirche zu Danzig (38) die basilikale berhhung des Mittelschiffes zugunsten der dreischiffigen Hallenkirche mit gleichfalls drei-schiffigem Querhaus auf und zieht die Strebepfeiler ins Innere- die so gewonnenen nutz-baren Rume bilden einen die Seitenschiffe begleitenden Kapellenkranz. Infolgedessen steigt auen die Masse des glatten Mauerwerks mit ungehemmter Wucht empor, und erst in der Hhe des Daches beginnt, eben dadurch doppelt wirksam, die Auflsung dieser Masse in Zinnen und zierlich aussteigenden Giebelschmuck; die schlanken Ecktrme, die von unten auf die gefhrdetsten Punkte des Baues sichern, sollten mit ihren spitzen Helmen das (Echo des gleichfalls mit spitzem Abschlu geplanten, durch Strebepfeiler gesicherten Hauptturmes bilden.
Von den Burgen des Deutschherrenordens kommt keine der Marienburg an Umfang und Groartigkeit der Anlage gleich; nchst ihr wirken durch ihre beherrschende Lage und durch die Geschlossenheit der ineinander bergehenden Baumasse besonders Dom und Schlo von Marienwerder (39), und selbst der in das Wiesental der Liebe keck vorspringende Danzker (Abortanlage) trgt zu diesem Gesamteindruck nicht wenig bei.
Das Kleinod der Marienburg ist der Palast des Hochmeisters (40), der in Hhe der Mittel-fenster die aufgehenden Mauerpfeiler zur (Erleichterung der Aussicht khn durch gekuppelte Sulen ersetzt und oben mit prchtigen Zinnen abschliet, die an den Ecktrmen kunstvoll vom Viereck zum Achteck vorkragen. Von der Khnheit und Schnheit der von schlanken achteckigen Pfeilern getragenen Gewlbe gibt 41 einen Begriff.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Ortsnamen: Danzig Berlin Marienburg Marienkirche Danzig Marienburg Marienwerder Marienburg