Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
36 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
17. Geschichte Rulands vor dem Regierungsantritt Peters des Groen. Die Russen, bereit Sprache zu den slawischen Sprachen ge-hrt, wohnten ursprnglich am Dnjepr, der oberen Wolga nnb der Oka, der Dna und dem Njemen, doch reichten ihre Wohnsitze an keinem der genannten Flsse bis zur Mubuug. Sie trieben Ackerbau, Viehzucht, Jagb und Fischerei, lebten in Drfern nnb Dorfgemeinschaften, hatten sr Notzeiten ringartige Wallburgen angelegt und benutzten die bequemen Wege der schiffbaren Flsse zum Verkehr uutereiuanber. Eine staatliche Organisation fehlte, das Nationalgefhl war auer etwa an den Grenzen Finnen und trkischen Nomabenvlkern gegenber nur wenig entwickelt.
Frh sanben die Normannen (Warger) vom Finnischen Meer-bnsen aus den Weg zu ihnen. 862 grnbete Rnrik in Nowgorod am Jlmensee das Russische Reich; zwei seiner Mannen errichteten ein Frstentum in Kiew. Bald bar auf liefen die Normannen mit ihren Schiffen zum ersten Male in den Bosporus ein und legten sich vor Konstan-tinopel, aber sie wrben damals und spter wiederholt zurckgeschlagen. Die griechischen Kaiser gewhrten ihnen Handelsvorteile, und es ent-wickelte sich ein lebhafter Verkehr zwischen den aus Rußland kommenden Normannen und der groen Handelsstadt. Von hier kam das Christen-tum zu den Russen; denn Fürst Wladimir der Heilige trat 988 bei seiner Vermhlung mit einer byzantinischen Kaisertochter mit einem groen Teil seines Volks zur griechisch-katholischen Kirche der. So wurde Byzauz fr die Russen, was Rom fr die Germanen geworden war, der Ausgangspunkt ihrer Gesittung und die Heimat ihrer Kultur. Damit hing es zusammen, da sie sich vom Abendlande abwendeten.
Seit dem 11. Jahrhundert herrschte in Rußland der Zustand der Zersplitterung in viele einander befehdende Frstentmer; infolgedessen wurde es in der Mitte des 13. Jahrhunderts von den Mongolen unterworfen. Die Zeit der Fremdherrschaft, die ihm die Goldene Horde von Kiptschak" *) auferlegte, dauerte fast 250 Jahre (12381480).
Am Anfang des 15. Jahrhunderts fhrte Timur neue Mongolenstmme aus Zentralasien nach Westen, und wie sein Vordringen den Siegeslauf der Trken auf der Balkanhalbinsel hemmte, so erschtterte es auch die Herrschaft der Goldenen Horde an der Wolga. Die Gro-frsten von Moskau gewannen seitdem eine unabhngigere Stellung. Iwan Iii. (14621505) vernichtete endlich das Heer des letzten Khans und wurde der Befreier der Russen. Inzwischen war Konstantinopel in trkische Hnde gefallen, und Iwan nahm bei seiner Vermhlung mit einer Verwandten des letzten Palologen das Wappen der griechischen Kaiser, den zweikpfigen Adler, an und nannte sich Grofrst und Gos-sndar (Herr) von ganz Rußland".
*) Name eines trkischen Stammes, dann auch seines Gebietes im ehemaligen Khanat Khokand (ruft. Provinz Ferghana>.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
Aie Strenge und Herbheit von Cornelius' Freskenstil ber-setzte dessen bedeutendsterschler,
Wilhelm von Kaulbach, ins Runde und Gefllige, und indem er den Reiz der von jenem ver-schmhten Farbe hinzufgte, ge-wann er eine Volkstmlichkeit,
die dem ernst ringendencornelius versagt blieb. Von Friedrich Wil-heim Iv. mit der Ausmalung des Treppenhauses im Neuen Mu-seum beauftragt, stellte er in sechs Fresken entscheidende Wende-punkte d. Weltgeschichte dar. Das bedeutendste ist die Hunnen-schleicht, welche jedoch von der Sage von den Katalaunischen Ge-filden vor die Tore Roms verlegt wird. Mit glcklichem Griff wird nicht die Schlacht selbst geschildert,
sondern der Kampf der Geister der Gefallenen, welcher sich nach der Sage noch drei Tage und drei Nchte fortsetzte. Von Frauenge-weckt, greifen sie, noch ganz in traumhaftem Zustand, zu den Waffen, und wie magnetisch nach oben gezogen, erwachen sie mehr und mehr zu vollem Bewut-sein und nehmen am Kampfe teil,
dem geielschwingenden Attila
gegenber der mit seinen beiden 75_ Don Kaulbach, Die Hunnenschlacht. Fresko im Neuen Museum, Berlin.
Shnen in der Schlacht gefallene
Westgotenknig Theoderich. Beliebt war Kaulbach auch als Illustrator (Goethes Reineke Fuchs, Galerie Goethescher Frauengestalten).
A o <-! 3
E'
y
5>
e
Ct
&
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_von_Kaulbach Wilhelm Friedrich_Wil-heim Friedrich Attila Kaulbach Goethes_Reineke_Fuchs
Extrahierte Ortsnamen: Don_Kaulbach Berlin Theoderich
Sreunben beizustehn, überfiel Germonifus, des Trusus Sohn die Chatten, verbrannte deren Hauptort Mattinm und nahm des Stetten Arpus Gemahlin und Tochter gefangen. Im folgenden
akbus wa f 3°.000 Fußgängern und 3000 Reitern
si. sc?.! - !>r°f-cn Heeresmacht, welche die Römer gegen
die Chatten aufzubieten für nöthig fanden, läßt sich schließen, daß diese ein tapferer und zahlreicher Volksstamm waren. Im Jahre 44 unternahm der Statthalter Galba abermals einen Zug gegen die Chatten, wob-, er den letzten Adler und eine Anzahl römischer Gefangenen welche noch feit Barns' Niederlage in dem Besitz der Chatten geblieben waren, zurückbrachte.
~ ?ur die Bewohner der Provinz Oberhessen und des größten Theiles der preußischen Provinz Hessen-Nassau können als Nachkommen der Chatten angesehen werden. In den beiden südlichen ^ovinzen wohnten zuerst die zu den Galliern gehörigen Celten (Kelten) und die germanischen Vangionen, zu welchen später noch von Luden die Alemannen und von Osten die Burgunder kamen. Letztere machten Worms zu ihrer Hauptstadt. Später wurden diese von den Hunnen und noch später von den Franken besiegt und nach dem Innern Frankreichs zurückgedrängt. An den Aufenthalt der Burgunder in Worms erinnert uns das „Nibelungenlied , das herrlichste Denkmal altdeutscher Poesie
Zweiter Abschnitt.
I. Hesse» unter Römern und Franke».
a) Seit die Gallier den Julius Cäsar gegen den Suevenfürst Anovist zu Hülfe gerufen hatten (58 v. Chr.), war es das unausgesetzte Bestreben der Römer gewesen, sich an dem Rheine immer mehr festzusetzen. Zu diesem Zwecke gründeten sie längs desselben eme Menge befestigter Plätze, unter denen Mainz (wahrscheinlich von Drusus im Jahre 12 v. Chr. gegründet) wegen seiner Lage, der Mündung des Main gegenüber, schon frühe besondere Wichtigkeit erlangte. Es war gleichsam die Hauptstadt des römischen Obergermaniens, der Mittelpunkt der römischen Macht und Militärherrschaft in Deutschland.
Von diesem Mittelpunkte aus zogen strahlenförmig „Römerstraßen", „Römercastelle" und „Römerwälle" auch auf das jenseitige Rheinufer in das Innere Germaniens. Solche Straßen führten z. B. über den Taunus, wo sich den römischen „Castellen"
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Erster Abschnitt.
Die frühesten Bewohner des Landes.
a) Die Vorfahren der Hessen, die Chatten, waren ein hochdeutscher Völkerstamm, welcher zu den Sueven gerechnet wird. Wie die übrigen deutschen Stämme, sind auch sie vor undenklichen Zeiten aus Asien eingewandert. Während aber fast alle Stämme zur Zeit der Völkerwanderung ihre Wohnsitze wechselten, blieben die Chatten fast unverrückt an der Stelle, welche sie sich einmal als Wohnsitz erkoren hatten.
Die erste sichere Kunde über dieselben verdanken wir dem römischen Schriftsteller Tacitus, der am Ende des ersten und zu Anfang des zweiten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung lebte. Nach seiner Angabe bewohnten sie den „hercynischen Wald" innerhalb der Stromgebiete der Fulda und der Schwalm, der Eder und Lahn, bis zum Rhein und Main. Der Mittelpunkt und Kern ihres Landes lag da, wo die Eder in die Fulda mündet. Das Volk hatte ausdauernde Leiber, neroigten Gliederbau, trotzige Gesichter, große Lebhaftigkeit des Geistes, natürlichen Verstand und Gewandtheit. Man rühmt ihre Treue und Tapferkeit, ihren Gehorsam gegen Obere und daß sie als kriegerisches Volk die Feldherrn höher geachtet hätten, als das Kriegsheer. Dieses bestand größtenteils aus Fußvolk. Es war allgemein Sitte, daß heranwachsende Jünglinge Haupthaar und Bart so lange wild wachsen ließen, bis sie den ersten Feind erlegt hatten; erst daun schoren sie das Haar, um es ihren Göttern darzubringen. Die Tapfersten legten zuweilen einen eisernen Armring an, gleichsam als schmachvolle Fessel, von der sie sich nur durch Erlegung eines Feindes befreien konnten.
b) Die Chatten waren stammverwandt mit ihren Nachbarn, den Cheruskern und kämpften als deren Verbündete in der großen Befreiungsschlacht am Teutoburger Walde gegen die Römer. (9 n. Chr.) Dafür mußten sie 7 Jahre später deren Rache empfinden. Während ein Unterfeldherr die Cherusker hinderte, ihren
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Tacitus
Extrahierte Ortsnamen: Hessen Asien Fulda Rhein Main Fulda
— 10 —
als von den Römern herrührend bezeichnet. Das zwischen Rhein, Donau und Pfahlgraben gelegene Land, welches länger der Herrschaft der Römer unterworfen blieb, als die übrigen Theile Germaniens, hieß das „Zehntland." Lange dauerten die Kämpfe zwischen Römern und Germanen, von denen hauptsächlich die Chatten, als nächste Nachbarn die Vorkämpfer waren.
c) Erst in der Mitte des 3. Jahrhunderts gelang es den vereinigten Völkerbündnissen der Alemannen und Franken die Römer für immer vom rechten Rheinufer zu vertreiben. 403 und 407 wurde Maiuz von den germanischen Stämmen der Alanen, Vandalen und Sueven erobert und zerstört. Kaum nothdürftig wieder hergestellt verwandelte es (451) Attila, der Hunnenkönig, abermals in einen Schutthaufen. Kurze Zeit später wurde das obere Germanien von dem Frankenherzog Merovig völlig überwältigt (454) und Mainz war fortan eine fränkische Stadt. Chlodwig, der Enkel Merovigs, der auf Veranlassung seiner Gemahlin Chlotilde Christ geworden war, besiegte nach einander alle benachbarten Völker: den Rest der Römer (486 bei Soissons), die Alemanen, (496 bei Zülpich) die Burgunder (500 bei Dijon) und die Westgothen (507 bei Vouglö.) In treuloser Weise beseitigte er alle Fürsten der Franken und wars sich zum Alleinherrscher des großen Frankenreiches aus. Dieses erstreckte sich von der Garonne bis zu
den Quellen des Mains, von den Alpen bis zur Nordsee. Seine
Hauptstadt war Paris. Wie so viele deutsche Völkerstämme, waren auch die Chatten in den Franken aufgegangen, um einige Hundert Jahre später als Hessen sich wieder abzutrennen und ein eigenes Staatswesen zu gründen.
2. Die Bekehrung der Heffen zum Christen thu A.
a) Wohl hatte sich Chlodwig auf Veranlassung seiner Gemahlin und, weil ihm nach seiner Meinung der Christengott bei
Zülpich den Sieg verliehen, mit 3000 der Seinen zu Rheims
taufen lassen, aber die Mehrzahl der Franken beharrte nach wie vor im germanischen Heidenthum. Auch in die Dickichte des her-cynischen Waldes, zu unseren Vorfahren, den Chatten, war noch keine Kunde von dem Evangelium gedrungen. Auch für sie sollte die Stunde der Erlösung schlagen! Der Engländer Winfried, um 680 zu Kirtou in der Grafschaft Devonshire geboren, sollte sich um dieselben den Namen „Bonifacius" d. i. Wohlthäter erwerben.
Schon in seinem 6. Lebensjahre brachte ihn sein Vater in die Klosterschule zu Excester. Hier gewann er durch seinen beharrlichen Fleiß, seine Wißbegierde und seine Tugend die Liehe
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Attila Chlodwig Merovigs Chlotilde_Christ Chlodwig Winfried Winfried
Aas Hroßherzogtum Aessen.
Als spezielle Heimatkunde
in übersichtlicher Darstellung bearbeitet
Scni:it>« . ■■it-sj.vsiv.q
L. Aosch,
Großherzogl. Schulrat i. P. zu Darmstadt. . ^
Zwölfte, vermehrte Auflage \902.
I. Geschichtlicher Hlberblick.
1. Die ersten uns bekannten Kewohner des Kandes.
Das heutige Großherzogtum Hessen war zur Zeit, als die Römer
ihre ersten Einfälle nach Deutschland machten, von verschiedenen Völker-
schasten bewohut.
In Starkenburg und Rheinhessen hatten die zu den gallischen Volksstämmen
zählenden Celten (Kelten) festen Fuß gefaßt. Ebenso hatten sich die zu den
germanischen Völkern zählenden und mit den Römern sich befreundenden
Vangionen am Rheine niedergelassen und 50 v. Chr. Worms zur Hauptstadt
ihres Reiches gemacht. Aber bald (211 n. Chr) hatten sich die Alemannen
vom Bodensee an auf beiden Seiten des Oberrheines ausgebreitet und Rhein-
Hessen und Starkenburg berührt. — Auch die Burgunder waren gleich den
Alemannen aus dem Osten Deutschlands eingewandert, waren durch den Oden-
wald in die heutige Provinz Starkenburg eingedrungen, hatten den Rhein über-
schritten und Worms (412 n. Chr.) zur Hauptstadt ihres Reiches gemacht, bis
sie zuerst durch die Hunnen, später durch die Franken besiegt und nach der
Loire, Saüne und Rhone zurückgedrängt wurden. — Die geschichtlichen Wurzeln
des Nibelungenliedes reichen in die Zeit des Einfalles der Hunnen um 450 n. Chr.
Die Chatten, einer der stärksten, tapfersten Stämme der alten
Germanen, hatten lange vor Chr. Geburt ihre Wohnsitze in dem jetzigen
Oberhessen und einem Teil von Hessen-Nassau genommen und ihr Reich
nördlich des Mains über Thüringen bis zum Harzgebirge ausgedehnt,
wo ihnen ein anderer germanischer Stamm, die Cherusker, die Herr-
schast streitig machte.
Alle diese Völker mußten den mächtigen Franken weichen, nachdem
Chlodwig 496 n. Chr, in der Schlacht bei Zülpich die Alemannen besiegt
und seine Söhne 534 sich auch die Burgunder unterworfen hatten, bis
endlich der gewaltige Frankenkönig, der nachmalige Kaiser Karl d. Große,
gegen das Ende des 8. Jahrhunderts alle deutschen Stämme unter einem
Scepter vereinigte. Die Chatten waren der einzige Volksstamm, der
seine ursprünglichen Wohnsitze in der Zeit der großen Völkerwanderung
nicht verändert hatte; nur war an die Stelle des Namens „Chatten"
(vielleicht durch verschiedene Aussprache) der Name „Hessen" getreten.
2. Hessen als Kanbgrafschaft.
Nachdem über Hessen im 9. und 10. Jahrhundert fränkische
Herzöge und Grafen regiert hatten, bildeten Hessen und Thüringen
Dosch Hessen. 12. Aufl. 1902. 1
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: L._Aosch Chlodwig Karl_d Karl
— 2 —
Sohne des Drusus (15 rt. Chr.), bestraft, indem derselbe ihren Hauptort Mattinm verbrannte.
Der römische Kaiser Domitian (96 n. Chr.) zog um das gallische Kolonialland, zu dem auch die Wetterau gehörte, einen Grenzgraben (limes). Die Chatten wurden aus diesem Gebiete hinausgedrängt. Unter dem Kaiser Trajan (100 it. Chr.) wurden sie unterworfen und dann in den Limes eingeschlossen. Seitdem sind sie ruhige Nachbarn der Römer und werden „Provinzialen".
Gegen Ende des 2. Jahrhunderts bedrohte von Nordosten her ein deutscher Volksstamm, die Alemannen, das Römergebiet. Nach jahrelangen Kämpfen wurden sie von dem römischen Feldherrn Probus (280 n. Chr.) zu fester Ansiedelung genötigt. Sie ließen sich am Oberrhein, von der Neckar- bis Mainmündung, und später bis zum unteren Lahngebiet nieder. Zahlreiche Ortsnamen, besonders in der Wetterau, verraten alemannischen Ursprung.
Durch die Hunnen geschoben, drängten Vandalen, Sueveu, Alanen und hinter ihnen die Burgundionen nach Westen vor. Der König der Burgundionen, Gundihari, der Günther der Nibelungensage, gründete am Mittelrhein ein Reich mit der Hauptstadt Worms. Doch dieses bestand nur bis 440. Von dem römischen Feldherrn Aetius geschlagen und bald darauf von dem Hunnenkönig Attila zersprengt, wurde das Volk der Burgunden im südlichen Römergebiet aufgenommen. Attila, obwohl bei Chalons (451) geschlagen, bedrohte die Römer in ihrem Stammland. Gegen Hunnen und Vandalen war dasselbe nun zu verteidigen. Ihr Gebiet am Rhein konnten die Römer auch nicht mehr halten. In dasselbe rückten Alemannen und Chatten ein, die uns nun wie die rhein-abwärts wohnenden Völker unter dem Gesamtnamen Franken erscheinen. Wetterau, Rheinhessen und Teile von Starkenburg (Bergstraße) wurden während des 5. Jahrhunderts von chattischen Ansiedlern in Besitz genommen.
2. hessische Volkssitten und Gebräuche tit der heidnischen Vorzeit.
Das ganze Thun und Treiben unserer heidnischen Vorfahren, ihre Weltanschauung, war von religiösen Ideen getragen, wie sich dies besonders in ihren Sitten und Gebräuchen äußert.
In den Jnltagen, d. i. zu Weihnachten, brachten unsere heidnischen Vorfahren dem Sonnengotte Freyer ihre Hauptopfer. Um diese Zeit hat die Sonne ihren niedrigsten Stand erreicht. Die Zeit vom 14. Dezember bis 6. Januar heißt Julzeit, weil nach der Vorstellung unserer Vorfahren das Sonnenrad, Jul genannt, stille steht. Drei Wochen lang ruht nun aller Streit; es herrscht Jnlfriede. In diesen Tagen werden große Opfer gebracht und Opferschmäuse gehalten.
Zum Julfeste und Julopfer gehörten besonders drei Tiere, der Eber, der Hirsch und der Hase. Der Eber war dem Sonnengotte ge-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Mattinm Domitian Günther Attila Attila
I. Zeit des Heidentums in Hessen.
\. Die ersten Bewohner -Hessens.
Als Ureinwohner des Gebietes, welches unser heutiges Großherzogtum bildet, werden die Kelten, ein gallischer Volksstamm, bezeichnet. Eine Reihe von Flußnamen (Eder, Lahn, Nidda, Nidder, Ohm, Main, Neckar, Rhein) und Ortsnamen auf ach und ich lassen sich nur keltisch deuten. Die in Hessen noch zahlreich vorhandenen Hügelgräber und die in denselben gemachten Funde (Gefäße) geben uns Aufschluß über den Kulturzustand der vorrömischen Zeit (500 v. Chr.). Die Kelten waren jedenfalls die ersten Bebauer des Landes.
Um das Jahr 400 v. Chr. wurden die Kelten von den vordringenden Germanen, deren vorderster Stamm die Chatten waren, über den Rhein geworfen. Zu Cäsars Zeit (58 v. Chr.) hatten Germanen das rechte Ufer des Rheins besiedelt. Ein germanischer Heerfürst, Ariovist, überschritt den Rhein, wurde aber von Cäsar geschlagen und über den Rhein zurückgetrieben. Cäsar war zweimal über diesen Strom (55 und 53 v. Chr.) gegangen, ohne die Chatten zu besiegen; doch brachte er sie zum Stehen. Dadurch wurden dieselben genötigt, sich feste Wohnsitze zu errichten. Sie nahmen das Gebiet an der oberen und unteren Lahn, an der Wetter und an der Eder ein. Ihre Hauptstadt war Mattium (Metzehe), heute Metze im Kreise Fritzlar, nordwestlich von Gndensberg. Gegen das Vordringen der Römer schützten sie sich durch Burgen und Ringwälle, welche sie auf den Bergen errichteten (Altkönig im Taunus, Dünsberg bei Gießen, Altenburg bei Schotten).
Viele Ortsnamen in Oberhessen sind chattisch, wie: Buseck (Buches eischehe), Wetter (wattir), Erda. Der Name Chatten kommt von der Wurzel „chat" (chata — Katze, chatön — hassen, chatiom — hetzen) und Hat sich vermutlich durch Übergang zu „Hatzen" in Hessen umgebildet. Die Chatten erscheinen als „Hessen" zur Zeit der Merowinger (719 n. Chr.). An der Erhebung gegen das Römerjoch hatten sie teilgenommen (9 n. Chr.) und wurden dafür von Germanikus, dem
Bergtzr, Hessen. 1
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Eder Ohm Cäsars Cäsar Cäsar Gndensberg Erda Germanikus
— 6 —
endet bei Pfahlborn oder Lorch. Der rheinische Grenzgraben schließt sich hier an, wendet sich in mehreren Winkeln dem Main bei Miltenberg zu, folgt dem Laufe dieses Stromes bis Großkrotzenburg, geht dann über die Flüsse Kinzig, Nidder und Nidda bis Echzell in der Wetterau. Von Echzell läuft er in einem unregelmäßigen Halbkreis über die Wetter, durchzieht den nördlichen Teil der Wetterau bis zum Taunus. Der Grenzgraben folgt dann dem Gebirge in nordwestlicher Richtung, überschreitet bei Ems die Lahn und endet bei Rheinbrohl am Rhein. Hessische Orte am Pfahlgraben sind: Altenstadt, Bingenheim, Echzell, Unterwiddersheim, Inheiden, Arnsburg, Grüningen, Butzbach und Langenhain.
Die Bauart des rhätischen Grenzgrabens ist verschieden von
der des rheinischen. Ersterer ist eine Steinmauer von 1 m Dicke
und einer mutmaßlichen Höhe von 3 m. In einer Entfernung von 12—15 m läuft ein schmaler, seichter Graben parallel. Im Gegensatz zu dieser rhätischen Steinmauer ist der rheinische limes ein Erdwall mit vorliegendem Graben. Der Name Pfahlgraben, sowie eine Reihe Ortsnamen mit Pfahl, wie: Pfahldorf, Pfahlheim, Pohlgöns bei Butzbach, Pohl bei Ems, deuten auf das Wort Pfahl. Es läßt dies auf einen Zauu, durch hölzerne Pfühle hergestellt, einen Befestigungszauu, schließen. Dieser Zaun war wohl nicht auf der Höhe des Walles,
sondern am Abhange und mutmaßlich nur da angelegt, wo keine natürlichen Grenzen, wie Flüsse, vorhanden waren. An der Neckarlinie läßt sich die Anlage des Besestiguugszaunes (Palissadenbanes) in der Nähe von Holztürmen nachweisen. Diese Wachttürme, zum Teil von viereckiger Gestalt und einer Höhe von 12 m, standen etwa 500 Schritte hinter dem Walle.
Der limes war vor allem Grenze, um das römische Gebiet von dem der Barbaren zu trennen. Dann diente der Graben dazu, das Betreten der Grenze seitens der Germanen polizeilich zu überwachen. Für die militärischen Zwecke war er die Alarmlinie, um die Hauptstationen von dem Heranrücken des Feindes durch Zurufe oder Zeichen zu benachrichtigen.
Der römische Grenzwall diente zweifellos auch als Verteidigungslinie gegen kleine Überfälle und Streifzüge. Der Grenzgraben bildete nur die äußere Verteidigungslinie. Parallel mit dieser zogen sich noch andere Verteidigungslinien; so am Neckar und an der Mümmling eine vierfache. Auch von allgemeiner Bedeutung ist der Grenzwall gewesen.
Durch ihn wurden die germanischen Völker gezwungen, ihr Nomadenleben aufzugeben, sich anzusiedeln und den Boden zu bebauen. Durch ihn wurde die römische Kultur vor der Vernichtung durch die Germanen geschützt. Eine allmähliche Verbindung beider Völker, wie sie dadurch angebahnt wurde, konnte dann auch beiderseitig fruchtbringend sein.
Innerhalb des Grenzwalles wurden die Standquartiere oder Kastelle in einer Entfernung von 12—14 km errichtet, zuweilen auch, wie am rechten Mainufer, in kürzerer Entfernung. Die Größe der Kastelle
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
In demselben Jahre wurde in Friedberg ein wichtiger Fund gemacht. Man janb ein Hautrelief, das einen Fackelträger mit gehobener Fackel des asiatischen Gottes Mithras darstellte. Der Rest eines zweiten Bildes, einen Fackelträger mit umgekehrter Fackel darstellend, sowie ein aufgefundener Stein mit der Inschrift: „Deo invicto Mithrae Cautopati“ bestätigten, daß man sich hier auf den Trümmern eines Mithrastempels befinde. Cautopates dürfte soviel als Allmächtiger bedeuten. Diese asiatische Gottheit wurde in unterirdischen Tempeln verehrt. Es liegt nahe, anzunehmen, daß dieser Kultus durch römische Soldaten, die in Kleinasien gedient hatten, nach Europa gebracht wurde.
->.<£= ------------
Ii. Zeitalter der Merowinger und Karolinger.
(486—911.)
(Das siegende Christentum.)
b Einführung -es Christentums in Hessen.
Unter allen germanischen Völkern war das Christentum am frühesten zu den_ Goten gekommen. Zn Anfang des 5. Jahrhunderts hatte es auch bei den Burgundionen am Rhein Wurzel gefaßt. Mit der Besiegung des römischen Statthalters Syagrins (486) durch den Frankenkönig Chlodwig war die Römerherrschaft vollends vernichtet. Auch die Macht der Alemannen hatte er durch die Schlacht bei Zülpich (496) gebrochen, und die christliche Religion war zur Staatsreligion erhoben worden. Die Orte am Rhein, auch die alte Römerstadt Moguntiacum (Mainz), wurden in den fränkischen Staat eingefügt. Es ist geschichtlich beglaubigt, daß schon um das Jahr 368 in Mainz eine christliche Gemeinde bestanden hat, welche sich aus der Römerzeit erhalten hatte. Um dieses Jahr wird die Stadt von einem alemannischen Fürsten Rando überfallen, wobei mehrere 1000 Menschen in einer Kirche umkommen. Im 6. Jahrhundert wird uns das Vorhandensein eines christlichen Bischofs Sidonius bestätigt. Durch die Verwüstungen der germanischen und slavischen Stämme hatte Mainz viel gelitten, bis es unter dem Frankenkönig Dagobert (631) durch Neubauten vergrößert und befestigt wurde. Mainz besaß unter den merowingischen Königen bereits eine königliche Münzstätte. Eine hervorragendere Bedeutung erlangte es unter den Karolingern, als es 751 Bischofssitz des heiligen Bonifazius und Mittelpunkt der rheinischen Bistümer wurde.
Während am Rhein aus der Römerzeit schon christliche Gemeinden bestanden, herrschten jenseits desselben im Chattenlande noch Donar und Wuotan. Das Gebiet der Chatten umfaßte zur Merowingerzeit
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]