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Hindostan genannt, und dem Tafelland von Dekan. Geschützt vor
den rauhen Nordwinden, hat das Tiefland ein heißes Klima mit dem
üppigsten Pflanzenwuchs. Palmen aller Art. sowie Pfeffer, Gewürz-
nelken, Zimmet, Ingwer, die Muskatnuß und andere Gewürze gedeihen
hier in Fülle. Zuckerrohr, die Indigopflanze und Baumwolle werden
in Menge gebaut. Der Elefant, das Nashorn, der Löwe, der Tiger,
das Krokodil und giftige Schlangen sind dortselbft heimisch.
An den Küsten gibt es kostbare Perlen und im Schöße der Erde
Diamanten und andere Edelsteine. Das Tafelland von Dekan
hat bedeutende Steinkohlenlager. In dem Mündungslande des
Ganges und Brahmaputra kann wegen des ungesunden Klimas kein
Europäer lebeu. Eiu Kind der indischen Sumpsküste ist die Cholera.
— Die alten Jndier waren ein gebildetes Volk. Ihre Bauwerke
geben davon Zeugnis. — Die Mehrzahl der Bewohner gehört den
Hindus an. Sie sind Heiden, welche den Brahma, Wischnn,
Schiwa und diesen untergeordnete Götzen verehren, und haben eine
strenge Kasteneinteilung. Seit der Entdeckung des Seewegs nach
Indien durch den Portugiesen Vasco de Gama 1498 haben die
Portugiesen, Niederländer, Franzosen und Engländer
Kolonieen gegründet. Der größte Teil des Landes (45 000 □ Meilen)
gehört den Engländern und wird vou einem Vicekönige regiert.
Handel und Schifffahrt blühen.
Haupthandels st ädte: Kalkutta, sehr starke Festung und ein Haupt-
Handelsplatz der Erde. (860000 Einwohner.) Benares, heilige Stadt der Hindus
mit über 100 Pagoden und 30000 Priestern. (220000 Einw.). Madras (450 000
Einw,). Bombay, Hafenstadt (820 000 Einw.). Colombo auf der fruchtbaren
Insel Ceylon, woher der beste Zimmet kommt.
Pondichery (Pondischeri) auf der Küste C o r o m a n d e l ist französisch, und
G o a auf der Küste M ä I a b a r ist portugiesisch.
Selbständig sind nur das kleine Bergland Kaschmir, berühmt durch seine
Shawlwebereien, und das Königreich Nepal am Südabhange des H>malaya.
g. Hinterindien.
(40000 □Meilen = 2vö kqm, 36 Millionen Einwohner).
Hinterindien ist ein von stark bewaldeten Gebirgsketten durch-
zogenes, fruchtbares Laud, das von 4 Strömen bewässert wird. Die
Bevölkerung ist im Westen malaiisch, im Osten chinesisch. Produkte:
Reis, Zimmet, Zuckerrohr, Kaffee, Thee. Baumwolle, Seide, Gewürze,
Pracht- und Farbhölzer; Elefanten, Pferde, Büffel, Affen, reißende
Tiere und giftige Schlangen (Brillenschlangen). Ein Teil der Westküste
ist englisch, ein Teil von Cochinchina an der Ostküste französisch.
Unter den Königreichen sind zu merken: Siam, mit der Hauptstadt B a ngkok
(200000 Einwohner). Annam mit Hus (50 000 Einwohner) und Birma mit
Mandalay (früher Ava und Amarapnra) (180 000 Einwohner). Der wichtigste
Handelsplatz der Engländer ist Singapore auf einer kleinen Insel an der Südspitze
von M a l a c c a.
Die hinterindischen Inseln werden von den Malaien und Papuas
bewohnt. Sie sind, mit Ausnahme einiger selbständiger Reiche und
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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— 43 —
Gewittern beginnt die Regenzeit, in der die Flüsse regelmäßig aus ihren Ufern treten,
befruchtende Überschwemmungen verursachen und Seeen bilden, die nachher wieder aus-
trocknen. Der Pflanzenwuchs ist nach der Regenzeit außerordentlich üppig. — Dort
wachsen Palmen, Kaffee, Gummibäume. Gewürze, Ebenholzbäume, Brot-
bäume, Mais, Reis, Baumwolle !c. Die Tierwelt zeichnet sich durch Größe,
Kraft und Unbändigkeit aus. Dort leben die Giraffe, das Gnu. das Zebra, die
Antilope, das Kamel, der Elefant, das Nilroß, das Nashorn, der Löwe,
die Hyäne, das Krokodil, Affen, darunter der Gorilla und Schimpanse,
giftige Schlangen, Vampire, s ch ö n g e fi e d erte Vögel, Papageien, der
Strauß, der Ibis u. a.
9. Bewohner.
Die nördlichen und eingewanderten Bewohner Afrikas sind Kau-
kasier, die Ureinwohner Neger. Die meisten Völker sind Nomaden,
andere betreiben Ackerbau, Karawanen- und Tauschhandel. Der
Sklavenhandel ist leider noch nicht ganz abgeschafft.
10. Ate wichtigsten Länder und Staaten.
a. Die Atlasländcr oder die Berberei nebst Barka.
Produkte: Baumwolle, Zucker, Gummi, Oliven, Datteln,
Palmen; Straußfedern.
1- Fez (Feß) und Marocco <12000 Meilen — 675000 qkm, 6 Millionen
Einwohner.) Der Kaiser (Sultan) regiert über die muhamedamschen Einwohner
despotisch. Diese betreiben Ackerbau, Viehzucht, Seiden- und Lederfabrikation und
Karawanenhandel.
Städte: Fez (300 000 Einw.) und Marocco (50 000 Einw.), Residenzen.
2. Algerien (6000 Qmeilen — 338000 qkm, Z Mill. Einwohner); französische
Provinz mit meist nomadisierenden Einwohnern. Muhamedaner (Turkos, Zuäven?7'
Städte: Algier (80000 Einwohner). Constantine.
3. Tunis (Herrscher gen. Bey), französischer Vasallenstaat mit der Hauptstadt
Tunis (135000 Einw.).
4. Tripolis, türkischer Vasallenstaat mit der Hauptstadt Tripolis, Ausgangs-
Punkt der Karawanen nach dem Sudan. .
Auf der Oase Fezzan (Fessau) liegt Murzuk (Mursuk). Auch Barka
gehört zu Tripolis. -■ - —-
•b. Die Nilländer: Ägypten, Nubien und Abessinien (60000 ^Meilen,
— 3:Vio Mill. qkm, 17 Millionen Einwohner).
1. Ägypten, im Altertum hochberühmt durch seine Baudenkmäler und seine
von der regelmäßigen Überschwemmung des Nil herrührende Fruchtbarkeit (die „Korn-
kammer" der Alten) ; bisher zur Türkei gehöriges Vice-Königreich, unter einem Khedive.
Produkte: Getreide, Baumwolle, Flachs, Hanf, Datteln, Zucker. Die Bewohner
sind Fellahs oder Bauern und nomadisierende Beduinen. Man unterscheidet:
Ober-Ägypten mit den Ruinen der einst Hunderttorigen Stadt Theben;
Mittel-Ägypten mit der Hauptstadt Kairo (570 000 Einwohner)? In^der
Nähe liegen die Ruinen von Memphis und die berühmten 40 Pyramiden;
Unter-Ägypten, Lltexandria (320 000 Einwohner) und Damiette,
Hafenstädte im Nildelta. e>uez am Suezkanal. Sinai-Halbinsel (Katharinenberg mit
gleichnamigem Kloster). - • ^ ^
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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— 34 -
b. Tiefländer.
Sjleiul, Sibirien, die chinesische Tiefebene, die Tief-
ebenen von Hinterindien, Hindostan oder die Tiefebene von
Vorderindien und Mesopotamien.
8. Flüsse.
1. Der Ob vom Altaiqebirge. 2. Der Z.e_niss-ei. 3. Die
Lena vom Bälkalgmrge munden in das nördliche Eismeer. 4. Der
Ämnr vom mongolischen Gebirge mündet in den tatarischen Sund.
5. Der gelbe Fluß und 6. der blaue Fluß vom chinesischen
Alpeimm Münden in das nord'chlnhsche^Meer. 7. Der Mekong
und 8. der Menam in Hinterindien fließen in das südchinesische
Meer. 9. Die Jraw ad i in Hinterindien mündet in den Busen von
Martaban. 10. Der Brahmaputra und der G.anges vom
Himalaya münden in den Meerbusen von Bengalen. 11. Der
Indus vom Himälaya mündet in das persische Meer. 12. Der
Euphrat und 13. der Tigris vom armenischen Hochland münden
in den persischen Meerbusen. 14. Der Amu vom Hindukusch und
15. der Sir vom Tien-Schan münden in den Aralsee und 16. der
Jordan vom Antilibanon mündet^in-das tote Meer.
9. Landseeen.
1. Der kaspische See. 2. Der Aralsee. 3. Der Bai-
alsee, 4. Das tote Meer, .....'.....
10. Klimä und Produkte.
Wegen der großen Ausdehnung des Erdteils von Norden nach Süden ist das
Klima sehr verschieden. Im Norden ist es kalt, in den inneren Gebirgsgegenden
gemäßigt, im Süden ist es warm, doch macht hier, wie in allen Küstenstrichen, das
Meer seinen mildernden Einfluß geltend. — In den heißen Gegenden wachsen Reis,
Thee, Kaffee, Zuckerrohr, Pfeffer, Gewürznelken, Zimmet, Muskatnüsse und andere
Gewürze, in den gemäßigten Gegenden Getreide, Flachs, Hanf :c. und in den nörd-
lichen Gegenden nur flechten und Moose. — Im Süden leben Kamele, Elefanten,
Nashorntiere, Esel, Tiger, Affen, Schlangen ^c., in der Mitte Pferde, Schafe,
Rindvieh ic., im Norden allerlei Pelztiere und das Renntier.
11. Menschenrassen.
Die westliche Bevölkerung gehört der kaukasischen, die mittlere
und östliche der mongolischen und die südliche der malaiischen
Rasse an.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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— 35 —
12. Fänder und Staaten Asiens.
a. Das russische Asien.
(Über 227 000 Cd Meilen = 12 Millionen qkm.)
1. Sibirien, ein ungeheures Tiefland, größer als ganz Europa,
nimmt etwa den dritten Teil von ganz Asien ein, hat aber nur etwa
"5,7 Millionen Einwohner. Im Süden und Westen K es fruchtbar, und
es werden hier Getreide, sogar Obst, Wein und.s^dtrückte qezoaen.
Der Norden und Osten ist kalt und unfruchtbar. Große Strecken sind
öde Eis- und gefrorene Sumpfflächen, Tundren genannt. Nach
Sibirien verbannen die Russen ihre Verbrecher. Dort müssen dieselben
Pelztiere jagen (Zobel, Hermelin, Biber it.j oder in den Bergwerken
Gold, Silber und Platina graben. Die Bewohner sind dierirc^tiisen.
(Barabinzen), Ostiaken, ^amojedeu, ^ulutenl Tungnsen und
Kamtschadalen, welche sämtlich von ""den Russen beherrscht werden.
Städte: Tobolsk, Jrku.tsk, Jakutsk, O ch otsk. Handel. —
2. Kankasien. Unter den Bewohnern, die sich alle durch Körper-
schönheit und trotz ihrer Armut durch Stolz und Freiheitsliebe aus-
zeichnen, sind die Tsckerkessen und die wohlhabenden Georgier die
wichtigsten.
Städte: Tislis. Eriwan. Baka am Kaspisee, wegen der Bergölquellen
und heiligen Naturfeuer berühmt und von den Feueranbetern besucht. (Die aus den
Kalkfelsen hervordringenden Gase werden entzündet.) Kars, starke Festung.
3. Turkestan. In die zum Teil sehr Produktenreiche Provinz sind
die Russen eingedrungen.
Städte: Samark^nd, Taschkend.
Russische Vasallenstaaten sind: das Emirat Buchara und das
Chanat Chiwa. -
b. Die asiatische Türkei.
(35 000 [jmeilen — über 2 Millionen qkm, 16 Millionen Einw.)
Die von den Muhamedanern bewohnten, im Altertum berühmten
Länder sind von Natur meist reich gesegnet, befinden sich aber infolge
schlechter Verwaltung in traurigem Zustande.
1. Kleinasien ist das Heimatsland der Kirsche, reich an Obst,
Baumwolle, Seide, Opium und Tabak.
Städte: Skirtjjxi, Smyrna. Rosinen. A.ngpxa.. Ziegen. Tarsus.
Geburtsort des Apostels Paulü^I Ruinen von Ephesus. — Auf der jetzt englischen
Insel Cypern und auf den Sporaden: Samos, Mytilene :c. wachsen
Wein, Oliven, Feigen ?c. '
2. Armenien, ein wasserreiches Hochland mit dem Berge Ararat.
Fruchtbare Weideplätze, Heimatsland des Weinstocks.
Erzerum, Hauptstadt.
3. Mesopotamien (Babylonien), zwischen Enphrat und Tigris,
Zum Teil "Smtwitste, und Kurdistan, Bergland am oberen Enphrat
und Tigris. ----'
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Extrahierte Personennamen: Zobel Baka Apostels
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Asien Sibirien Europa Asien Sibirien Jakutsk Kaspisee Kars Buchara Smyrna Ephesus Cypern Samos Armenien Mesopotamien Babylonien Kurdistan
210
Geschundene Wunden verbindet man mit in Oel getränkter, ge-
zupfter Leinewand (Charpie).
Beschmutzte, frische Wunden reinigt man mit frischem, kaltem
Wasser, ältere, verunreinigte mit lauwarmem.
§• 54. Bei Verstauchungen und Verrenkungen bedient man sich kal-
ter Begießungen, Waschungen und Ueberschläge aus kaltem Wasser.
§. 55. Erfriert man ein Glied des Körpers, so reibt man dasselbe
sa lange mit Schnee und Eis, und wenn diese mangeln, so lange mit
kaltem Wasser, bis es wieder warm und lebendig wird.
Sollten demohngeachtet Frostgeschwüre entstehen, so bade man das
erfrorne Glied täglich 1 — 2 mal in starker lauwarmer Lauge. Nach
dem Bade wird das Glied abgetrocknet, und mit reiner, weißer Lein-
wand verbunden. Gegen Frostbeulen dient folgende Salbe: 2 Quent-
chen Borax und zwei Loth Schweinfett. Damit reibt man des Mor-
gens und Abends die kranken Zehen re. ein, und die offenen Wunden
verbindet man dainit. Alte, schmerzlose Frostbeulen vergehen oft auf
Einreibungen mit Terpentinöl.
§. 56. Die bei Verbrennungen entstandenen Blasen der Ober-
haut sind vor Allem von der darin enthaltenen, wässerigen Flüssigkett
durch Oeffnen mittelst einer Schere, oder eines feinen Messers vorsich-
tig zu entleeren, so aber, daß die Haut, welche die Blase bildete, nicht
mit abgezogen wird. Die entzündete, angeschwollene Haut ist dann
öfters mit fetten Stoffen: Baumöl, Butter, oder Schmalz zu bestreichen,
und darüber ganz weiche, feine, wiederholt in frisches, kaltes Wasser
getauchte Leinewand zu legen.
Diese Mittel sind entweder jedes für sich allein, oder auch ab-
wechslungsweise beide zugleich, oft wiederholt erneuert, anzuwenden.
Faule Aepfel und geriebene, rohe Kartoffeln vermindern gleichfalls die
Schmerzen.
Bei ausgebreiteten, oder tiefgehenden Verbrennungen, wobei die
Theile beträchtlich zerstört sind, eignet sich die Anwendung des kalten
Wassers meist nicht mehr als 'Heilmittel, und cs paßt in der Regel
nur der Gebrauch fetter Mittel: Butter, Schmalz, eine Mischung von
fettem Oel mit Eigelb und besonders die Ceratsalbe.
§. 57. Als ein ganz vorzügliches Hilfsmittel hat sich die Baum-
wolle bei fast allen Graden der Verbrennung bewährt. Die verbrann-
ten Theile werden, nachdem vorhandene Blasen zuerst geöffnet und
entleert worden sind, mit einer etwas dicken Schicht gewöhnlicher
Baumwolle oder mit Baumwollenwatt umwickelt, und diese mittelst
eines darüber gebundenen dünnen Tuches oder einer Binde locker be-
festigt. Die von wässeriger Flüssigkeit oder Eiter durchnäßt wordene
und leicht abgehende Baumwolle werde von Zeit zu Zeit vorsichtig
entfernt und sogleich wieder durch frische, trockene ersetzt. Die Baum-
wolle bleibt sodann auf den beschädigten Theilen so lange liegen, bis
sie von selbst abfällt.
Ein ganz neues, vortreffliches Mittel bei Verbrennungen ist:
Man streiche die Brandwunde sogleich mit Oel und streut dann auf
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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293
haben sie doch so ziemlich den Charakter der berühmten Vorfahren bei-
behalten. Immer uneinig unter einander, wie ihre Voreltern, sind sie
von lebhaftem, feurigem Geiste, geneigt zur Dichtung und Rede, beißend
witzig und spöttisch im Gespräche, dabei voll Falschheit und Arglist.
In dem Aeußeren haben sie viel von den Türken angenommen, nament-
lich in Tracht und Kleidung. Sie bekennen sich zur griechischen Kirche
und haben zu ihrem Oberhaupte einen Patriarchen.
Wichtige Städte sind in der Türkei: Constantinopel über
} Million Einw. Diese Stadt liegt in einer unvergleichlich schönen
Küstengegend, an der Meerenge, welche Europa von Asien trennt.
Sie hat einen beträchtlichen Handel, wichtige Fabriken und Manufac-
turen in Seide, Baumwolle und Saffian. Unter den 485 kleinen und
großen Moscheen — Gotteshäusern — ist die ehemalige Sophienkirche
hie berühmteste. Sehenswerth ist das Serail oder kaiserliche Schloß
mit seinen weiten Gärten. In der Vorstadt Pera wohnen die Eu-
ropäer.
In Griechenland: Athen und Korinth. Wer hat nicht einmal
in seinem Leben diese Namen c^ef>ört ? Es sind die zwei einst so blühen-
den Städte Griechenlands, m denen Künste und Wissenschaften auf
der höchsten Stufe standen. Ihre Trümmer zeugen noch jetzt voll der
vormaligen Pracht.
Unter der jetzigen Regierung blühen sie wieder auf. Athen ist zur
Residenz erhoben und zeigt schon viele neue, herrliche Gebäude! —
19. Asien.
I.
Asien, das Morgenland der Menschheit, die Heimath unseres
Geschlechtes, zu der wir uns Alle mächtig hingezogen fühlen, weil
alle Erd- und Menschengeschichte hier ihren Anfang nimmt, ist der
größte unter den fünf Erdtheilen. Es hängt auf seiner Westseite mit
Europa, und durch die schmale Landeirge von Suez mit Afrika zu-
sammen. Auf allen übrigen Seiten wird es vom Meer begränzt.
Es erheben sich in diesem Erdtheil weit höhere und größere Gebirge,
als in Europa; ja hier treffen wir die höchsten Berge der Erde an.
Auf ihnen entspringen wahre Riesenftröme, wie der Amur, der einen
400 Meilen langen Lauf hat; der gelbe und der blaue Fluß;
der Ganges, Buremputer, Euphrat und Tigris. Das
Klima ist sehr verschieden. Man findet hier die kältesten und die
wärmsten, die fruchtbarsten und unfruchtbarsten Länder. Unge-
mein reich und _ mannigfaltig ist die Pflanzenwelt. Im Süden des
Kaukasus und in Klein-Asien ist großer Reichthum an Baumwolle,
Manna, balsamischen Harzen und edlen Südfrüchten. Die meisten
europäischen Obstarten mögen wohl hier ihr eigentliches Vaterland
haben. Arabien ist das Vaterland des Kaffee's und seit den älte-
sten Zeiten durch seinen Weihrauch berühmt. Persien liefert Seide
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopel Europa Asien Griechenland Athen Korinth Griechenlands Asien Asien Europa Suez Afrika Europa Kaukasus Klein-Asien Persien
409
gefüllt find, woraus er selbst besteht. Ganz deutlich sehen wir dieß
beim Schwamm, Brot und Korkholz. Diese kleinen Zwischen-
räume werden Poren genannt. Die Porosität der Körper
ist eine Eigenschaft von großer Wichtigkeit. Warum wohl?
3) Wenn man durch einen Trichter Wasser in eine Flasche gießt,
so läuft es nur dann hinein, wenn die in der Flasche befindliche Luft
heraus kann. — Befestigt man ein kleines Licht auf einem schwimmen-
den Korke und drückt dasselbe mittels eines darüber gestülpten Glases
unter das Wasser, so brennt dasselbe noch eine Zeit lang fort. Warum
wohl? — Es kann kein Wasser an das Licht, weil Luft darum befind-
lich ist, welche von dem ins Glas eindringenden Wasser nur zusammen-
gepreßt werden kann. Ans diesen Beispielen ersehen wir ganz deutlich,
daß kein Körper gleichzeitig den Raum eines andern ein-
nehmen kann. Diese Eigenschaft der Körper nennen wir
Undurchdringlichkeit. Das Eindringen der Tinte in Löschpapier
widerspricht der Undurchdringlichkeit nicht, sondern ist eine Folge der
Porosität, und eben so wenig dieß, daß wir in Luft und Wasser
gehen können, da hier ja diese'materien erst auf einen andern Ort
gebracht werden und also Folgen der Beweglichkeit sind. —
4) Ein Körnchen Weihrauch, das man über glühenden Kohlen
verrauchen läßt, erfüllt eine ganze Stube mit Duft, so daß man üher-
all mit jedem Athemzuge Theilchen davon in die Nase bekommt. Der
Geruch des auf den Küsten der Provence wachsenden Rosmarin ver-
breitet sich 20 — 30 Meilen weit über die See. 1 Pfund Baumwolle
kann zu einem Faden von 40 deutschen Meilen gesponnen werden.
1 Loth Gold läßt sich in einen Drath von 140 Meilen ziehen. Mit
einem Stückchen Karmin, so groß wie eine Erbse, kann man 5 bis
6 Maß Wasser roth färben. Ein Gran Moschus füllt jahrelang ein
Zimmer mit Geruch.
Die Eigenschaft, vermöge welcher ein Körper in klei-
nere und immer kleinere Theile getrennt, werden kann,
wird Theilbarkeit genannt.
5) Die Luft in einer aufgeblasenen Schweinsblase kann man ein-
drücken: aber sobald der Finger nachläßt, springt sie wieder in ihre
vorige Lage zurück. An gehärtetem Stahl, Elfenbein, vor Allem aber
an Kugeln ans Federharz oder Kautschuck kann man diese Erscheinung
am beßten wahrnehmen. Alle Körper nun, welche zusammengedrückt,
sich von selbst ausdehnen; ausgedehnt, sich von selbst zusammenziehen,
nennt man elastisch. Elasticität — Schnell- oder Federkraft
lst also diejenige Eigenschaft der Körper, nach welcher sie
durch eine äußere Kraft in eine andere Gestalt gehracht,
sogleich wieder die vorige einnehmen, wenn der Druck nach-
läßt.
6) Der Raum, welchen ein Körper einnimmt, heißt sein Ort.
Bleibt ein Körper in derselben Lage, so ruht er; verändert er die-
the, so bewegt er sich. Wenn man schnell an einer Reihe von
Bäumen vorüberfährt, so scheinen sich diese entgegengesetzt zubewegen.
Ebenso scheint sich auch die Sonne zu bewegen, und die Erde stille zu
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
295
160 Schritte trifft man einen Thurm, in welchem Wachtposten stehen,
um feindliche Ueberfälle zu verhüten. — Das Land ist trefflich ange-
baut und seine Haupterzengniffe sind: Reis, Thee, Seide, Baumwolle
und Bambusrohr. Das Opium wird unter dem Tabak geraucht und
ist berauschend. Uebrigens ist sein Gebrauch bei Todesstrafe verboten.
Die Chinesen sind fleißig, höflich und gehorsam, Kaufleute durch und
durch, aber dabei große'betrüger. Ihr Lieblingsgeschäft ist der Han-
del, ihre Gewerbthatigkeit sehr ausgebildet. Der Ackerbau ist gleich-
falls ein Erwerbszweig. Jedes Frühjahr wird ein großes Ackerbau-
fest gefeiert. Dabei zieht der Kaiser in eigner Person, von seinem
Hofstaat begleitet, einige Furchen und streut Samen hinein. — Le-
sen und Schreiben kann fast jeder Chinese, denn für Schulen wird
Viel gethan. Aber Alles lesen — lernen bloß die Gelehrten; denn
die Sprache hat weit über 20,000 Wörter und für jedes ein besonde-
res Zeichen. Das Schießpulver, die Blatternimpfung, den Compaß
und die Buchdruckerkunst kannten die Chinesen schon vor uns, nur
letztere nicht so vollkommen, wie wir.
Peking ist die Residenz des Kaisers, hat 12 Stunden im Um-"
fang und wird von 2 Millionen Menschen bewohnt. Nanking, die
zweite Stadt des Reiches. Hier befindet sich der berühmte achteckige,
200 Fuß hohe Porzellanthurm, mit vielen kleinen Glocken behängen,
die, vom Winde bewegt, eine liebliche Musik hören lassen. —
2) Hinterindien oder die Halbinsel jenseits des Flnsses Gan-
ges, uach Australien hernnterweiseud. Hier gehen vier Ströme gleich-
laufend mit einander nach Süden. In diesem wohlbewässerten, wald-
bedeckten Lande gibt es weiße Elephanten und eine Schwalbenart,
deren Nester gegessen werden. Auch findet sich hier das Rhinoceros
oder Nashorn. Tibet, im Norden von Indien, die asiatische Schweiz,
ist eins der höchsten Länder der Erde.
3) Vorderindien oder die Halbinsel diesseits des Ganges,
gehört einem großen Theile nach den Engländern und ist uns bekann-
ter unter dem Namen Ostindien. Eine reiche Natur waltet in die-
sem herrlichen Lande! Mächtige Ströme — Indus und Ganges, —
unermeßliche Waldungen, Gold, Silber und Diamanten in den Ge-
birgen. Unfern von dem Ursprung des Indus, am hohen Himaleh-
gebirge breitet sich das reizende Thal von Caschmir voll Fruchtbarkeit
und Leben aus. Hier herrscht ein ewiger Frühling und der Aufenthalt
der ersten Menschen, der Garten Eden, mag wobl hier zu suchen
sem; denn in dieser anmuthigen Gegend hat ja der Schöpfer Alles
vereinigt, was das Gedeihen nenerschaffener Menschen begünstigte und
was zum Glücke ihres Daseins gehörte: gesunde, heitere Luft, milde
Wärme, fruchttragende Bäume mit köstlichem Obst, heilsame Kräuter,
entzückende Blumengestlde und krystallhelle Wasser. Die Vergleichung
der Sprachen lehrt überdieß, daß von hier aus sehr viele Völker ihren
Ursprung genommen haben.
Am Ganges, ihrem heiligen Strom, leben den Ufern entlang die
frommen, friedsamen Hindus, ohnstreitig das älteste Volk der Erde.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Peking Nanking Hinterindien Tibet Indien Schweiz Ostindien
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Nüsse, Hanf, Rübsamen, Getreide, Hirse, Obst, Weintrauben u. s. w.
und frißt selbst lebenden, fetten Schweinen große Löcher in den unem-
pfindlichen Speck.
4) Jbre Vermehrung ist sehr stark. Das Weibchen wirft in ei-
nem von Stroh, Heu u. s. w. erbautem Neste in einem Jahre 4 bis
6 mal — 4 bis 7 nackte Jungen, die von ihm eine zeitlang mit Milch
gesäugt werden.
5) Die Hausmaus hat einen sehr scharfen Geruch und ein nicht
minder feines Gehör, weßhalb die Ohren immer gespitzt hin und her
lauern. Sie ist sehr furchtsam; die Jungen lassen sich leicht zähmen
und abrichten. Sie setzt sich oft aus die Hinterbeine und hält mit den
Vorderbeinen, wie mit Händen, die Speise vor den Mund. Sie kann
nicht allein sehr schnell laufen, sondern klettert auch gut, wobei der mit
Borsten besetzte Schwanz, den sie dabei anlehnt, hilfreiche Dienste lei-
stet. Von Musik ist sie eine Liebhaberin.
6) Einige Völker, wie z. B. die Chinesen, Tungusen, essen das
Fleisch Her Hausmaus gern.
7) Obgleich die Hausmaus, ihren häßlichen Schwanz abgerechnet,
als ein wohlgestaltetes nettes Thierchen gelten kann; so ist sie uns
doch wegen des großen Schadens, den dieselbe an Speisen und Fruch-
ten, sowie mit dem Durchlöchern der Wände u. s. w., und durch das
Benagen an Meubels, Kleidungsstücken, Büchern u. s. w., anrichtet,
in hohem Grade verhaßt. Katzen, Igel, Marder, Iltisse, Wieseln
sind ihre natürlichen Feinde, und der Mensch gibt sich alle Mühe, sie
mit Fallen, oder Gift zu vertilgen. Arsenik hierbei zu gebrauchen, ist
höchst gefährlich. Man tödte sie lieber durch pulverisirte Krähenaugen
(ein Samen), oder Brechnuß, welche man ihnen mit Mehl und Zucker
vermischt, oder auf Kuchen, Brot, gehackten Speck gestreut vorsetzt.
Auch kann man eine Speckschwarte mit jenem Pulver einreihen und
am Boden annageln. Ungelöschten Kalk mit Mehl vermischt hingestellt
und dabei ein Gefäß mit Wasser, tödtet sie auch.
44. Das dreifingerige Faulthier oder der Ai.
1) Dieses Thier erlangt die Größe einer starken Hauskatze. Haupt-
theile des Körpers sind Kopf, Rumpf und Glieder. Der Kopf ist
länglich, mit einer Art Stirn; das Gesicht fast nackt; die kleinen,
matten Augen liegen seitwärts; die Obren sind stumpf und gerundet;
die Schnauze ist sehr abgestumpft. Der walzenförmige Rumpf hat
vier Füße. Die vorderen sind bedeutend länger, als die hinteren.
Diese vier Füße sind, vermöge ihrer Form und Verbindungsweise
mit dem Körper, zum Gehen völlig ungeschickt. Jeder derselben hat
drei in Haut versteckte Zehen, welche mit sehr starken und großen,
emwärts gebogenen Sichelkrallen endigen. Der ganze Bau der Glie-
der gestattet dem Thiere wenig Beweglichkeit. Der Schwanz ist kurz.
Der Körper ist überall, das beinahe glatte Gesicht ausgenommen, mit
langen, groben, zottigen Haaren bedeckt, die dem Thiere ein geschmack-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
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Iii.
Mir klopfte das Herz gewaltig, als wollt' es die Brust mir zer-
sprengen, als ich das lang 'ersehnte Land betrat. Wohin sollte ich die
Blicke wenden? Was zuerst begrüßen? Was bewundern? Ich sahe
Nichts vor lauter Entzücken, ich fühlte nur die blaue Blendung des
heiteren Himmels in meinen Augen und Frühlingswärme um mich her.
Jetzt war Herbst in Alt-England. Die Bäume hatten ihre Früchte
getragen, das Feld seine Aehren; dort hing nun Reif um die Berge,
Nebel in den Gründen; Spinnen hatten ihr unabsehliches Gewebe über
die Fluren und Anger gesponnen und Thau hing daran und flimmerte.
Hier aber kam ich tn eines andern Meisters Werkstatt, der eben Früh-
ling machte und doch war es derselbe Meister. Die Theemyrthe grünte,
die Sprossentanne blühte; junger Mais, selbst junger Lein, neusee-
ländischer Flachs, war schon so hoch, das die Lüfte ihn bewegen konn-
ten. Mit leichter Täuschung wähnte ich, hier sei es ewig Frühling,
und unter den Kokospalmen und Brotfrüchten das Paradies zu finden.
Wie wuchsen die Kohlbäume, Papierbäume, Cederu und Pisang, wo-
hin der Mensch sie nur gepflanzt hatte, so mächtig! Einige Verbannte,
die wir auf dem Schiffe hatten und glücklich aus dem überstandenen
nahen Verderben retteten, wurden hier in der Pflanzstadt Sidney
an den Ort ihrer Bestimmung abgeliefert. Nicht leicht möchte eine
schwerere Aufgabe zu ersinnen sein, als die war, welche der hiesige
Gouverneur, Arthur Philipp, zu lösen hatte: Aus nicht weniger
als 778 Verbrechern, dem Auswürfe Englands, gehorsame und brauch-
bare Menschen zu machen. Im Jahre 1788 wurde der Anfang zur
Gründung dieser wunderbaren Kolonie gemacht, und im Jahre 1821
zählte man 50,000 Europäer in dieser neuen, wie durch einen Zauber
kultivirten Welt. Die Ansiedler fanden hier einen fruchtbaren Boden,
in welchen Pomeranzen, Feigen, Weinstöcke und Obstbäume trefflich
gedeihen, und einen überaus milden Himmelsstrich; eine üppige und
zum Theil prachtvolle Pflanzenwelt; Geflügel in der größten Mannig-
faltigkeit, darunter den Kasuar; von Sängethieren nur wenig Arten,
darunter das Schnabelthier, das Känguruh, mit kurzen Grabe- und
langen Springsüßen.
Der Handel hat besonders durch die einsichtsvolle Verwaltung des
letzten Gouverneurs, Macquarin bedeutend gewonnen, welcher zuerst
Fabriken anlegte und zugleich, durch Errichtung guter Schulen, für die
geistige Bildung sorgte. In diesen Schulen werden auch Künste und
Handwerke gelehrt. Schon hat eine ziemlich lebhafte Ausfuhr eigener
Produkte nach China und beiden Indien angefangen, und der immer
mehr aufblühende Handel hat bereits manche ehrliche Bürgerfamilie
nach Sidney geführt, und auch aus den Sträflingen sind zum Theil
achtbare Bürger hervorgegangen.
Als wir am Bord der Themis eingestiegen waren und der Anker
bereits unter dem taktmäßigeu Geheul der Matrosen zur Rückreise auf-
gezogen war, da kniete im Sande des Ufers ein alter Mann mit ehr-
würdigem, grauen Haupte, dem man es nicht ansah, daß er zu denen
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Arthur_Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Alt-England Pflanzstadt_Sidney Englands China Indien