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1. Hamburg - S. 74

1899 - Hamburg : Kloß
— 74 — und Oceanfeglern übernehmen, dehnen sich am Hauptstrome aus und liegen der Stadt Hamburg gerade gegenüber. Es ist erst vor rund 130 Jahren geschehen, nämlich im Jahre 1768, daß Steinmarder und der kleine Grasbrook ham- burgisch wurden. Damals und noch weitere lange Jahre hin- durch waren jene Gebiete tiefgelegene, sumpfige Wiesen, die vom Hochwasser überschwemmt wurden. Heute vor 60 Jahren nahm man die ersten Anshöhnngen auf Steinmarder vor. Seit der Zeit ist der Grund und Boden dieser beiden Hamburger Stadt- teile, welche die Schiffsbau-Anstalten bergen, so gründlich ver- ändert worden, daß er seinem früheren Zustaude uicht entfernt mehr ähnlich ist. Im Jahre 1842 wurde zum Zweck der Trockenlegung eines Teiles von Steinwärder der erste Kanal dort drüben gegraben. Um diese Zeit verpachtete man dortselbst 4 Plätze an Schiffbauer. Ihre Anlagen waren der Anfang von Hamburgs Schiffswerften auf dem linken Elbufer. Infolge der Hafenerweiterungen diesseits der Elbe mußten um das Jahr 1850 auch die übrigen Werftanlagen des rechtselbischen Gras- brooks zum linken Ufer hinüberwandern. 600 Jahre lang, seit ihren ersten Anfängen um 1250, hatten sie ihr Heim auf dem diesseitigen Grasbrook gehabt. Es gehört zum Bau und zur vollständigen Ausrüstung eines Seeschisfes gar mancherlei. Die Werkstätten einer großen Schiffswerft find daher mannigfaltiger und umfangreicher, als man sich gemeiniglich denkt. Man muß die Gelegenheit suchen, eine unserer bedeutenden Werften sich anzusehen, wenn man einiges Verständnis dafür gewinnen will, wie verschiedenartig die Thätigkeit derselben ist, und was in unserer Stadt auf dem Gebiete der Schiffsbaukunst geleistet wird. Unter allen Ham- burger Schiffswerften ist diejenige der Firma Blohm und Voß die bedeutendste, obwohl sie die jüngste ist. Die Werft von Blohm und Voß liegt dem St. Pauli- Fifchmarkt gegenüber auf Steinwärder. Dem Namen nach ist sie jedem Hamburger bekannt. Sie wird sehr oft in den Zei- tungen genannt, und wer mit dem Dampfer nach Tenfelsbrück oder nach Blankenese gefahren ist, der hat auch die Namen

2. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 69

1914 - Breslau : Hirt
Der Hamburger Hafen. das nicht im Zusammenhang mit dem übrigen Gebiet stehende Moorwärder vor- handen. Das ganze andere Land unterhalb der Elbbrücken ist mit Häfen besetzt! Infolge der großen Umwälzungen durch die Bauten sind die Zahlen für den Hamburger Hafen nur Augenblickswerte, die in Bälde sich ändern werden. Nach den neuesten Zusammenstellungen der Wasserbaudirektion kommen in runden Zahlen 300 ha auf Seeschiffhäfen, 250 auf Flußschiffhäfen, 170 auf Kanäle und Seitenarme und 300 auf Elbe und Hafenzugänge. Die Gesamtlänge der Kai- und Uferstrecken ist 120 km, die Zahl der festen, fahrbaren, hydraulischen, elektrischen und mit Dampf betriebenen Kräne ist über 800. Alle Kaianlagen haben Gleisanschluß an die Bahnen (rund 200 km) und elektrisches Licht. Die Hamburger Häfen sind offene Stromhäfen, d. h. sie sind nicht durch Schleusen oder Tore gegen den Fluß abgeschlossen. Das bietet den Vorteil, daß Schiffe, die keinen zu großen Tiefgang haben und daher den höchsten Wasserstand abwarten müssen, jederzeit ein- und ausgehen können. Andrerseits müssen die Hafenbecken um den rund 2 m betragenden Tiden- unterschied tiefer ausgehoben werden. Diese bedeutenden Mehrkosten sind z. B. bei der Anlage der Dockhäfen in Antwerpen gespart. Dort erwiesen sich Dockhäfen auch als vorteilhafter, weil der Tidenunterschied 4,5 m betrug und ein starkes Mitgehen der Schiffe mit den Schwankungen des Wasserstandes verursachte. Nur drei Stunden in jeder Tide sind jedoch diese Häfen zugänglich. 2. Die Häfen des Zollgebietes. Der überwiegende Teil der Hamburger Häfen gehört dem Freihafengebiet an. Die im Zollgebiete belegenen Häfen, soweit sie für Seeschiffe bestimmt sind, umfassen den an St. Pauli angrenzenden Teil der Norderelbe sowie den nördlichen Streifen des Stromes am Iohannisbollwerke, wo der Zollinlandkai ist, und den beiden Vorsetzen entlang bis zur Niederbaumbrücke. Jener wird in seiner westlichen Hälfte namentlich als Löschplatz für Kohlendampfer und Fischerfahrzeuge benutzt, während östlich davon die Landungsbrücken für die mit der Unterelbe verkehrenden Dampfschiffe sich befinden- dieser begreift die inneren Teile des Niederhafens in sich, aus welchem durch das Freigatt und die Niederbaum- (Dreh-) Brücke die Einfahrt in den Binnenhafen und den Zollkanal stattfindet. Die Grenze zwischen Zoll- und Freihafengebiet auf der Elbe, sowohl vom Hafentor bis zum Ansätze der Niederbaumbrücke an die Kehrwiederspitze als auch, St. Pauli gegenüber, vom Fährkanale abwärts bis zum Kuhwärder Deiche, wird durch schwimmende Palisadenreihen („spanische Reiter") gebildet. An beiden Ufern wird der Verkehr von schwimmenden Zollabfertigungsstellen aus überwacht. Der Zollkanal — vom Hafentore aus gerechnet und in Verbindung mit dem Oberhafen und dem bis zum oberen Anschlüsse an die Norderelbe reichenden Oberhafen-Kanäle — bildet die eigentliche Basis des nach N sich abzweigenden Fleetsystems der Stadt und des Hammerbrooks, der Alster und der Bille- in ihm drängt sich die Hauptmasse des Wasserverkehres, namentlich des in westöstlicher Richtung stattfindenden, zusammen. Das Süd- ufer des 45 m breiten und 2,3 m tiefen Zollkanales bildet zugleich die Grenze des Zollgebietes gegen das Freihafengebiet. Am nördlichen Ufer des Oberhafens, vor der Danielstraße, befinden sich die Landungspontons für die oberelbischen Dampfschiffe, während südlich von ihm und dem Erikus-Graben

3. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 35

1914 - Breslau : Hirt
§ 9. Handel und Schiffahrt, Gewerbe und Industrie. 35 Fast alle eingehenden und ausgehenden Waren erfahren in Hamburg eine Umladung und Weiterbeförderung, denn im Verhältnis zum Gesamt- Warenaustausch ist der Eigenverbrauch und die Eigenproduktion Hamburgs gering. In Hamburg sammeln sich die Güter Deutschlands, von Hamburg strahlen sie wieder aus in die verschiedenen Teile unseres Vaterlandes und der angrenzenden Länder. Auch hier beim Binnenhandel kommen wie beim Überseehandel wieder manche Gegenden als Erzeuger und Versender, manche als Verbraucher und Empfänger mehr in Betracht. Der lebhafteste Binnenverkehr besteht natürlich mit den Gebieten dichterer Bevölkerung, da hier größerer Bedarf und größere Erzeugung herrscht. Aus einer Karte der Bevölkerungsdichte Mitteleuropas lassen sich schon Schlüsse in dieser Be- ziehung ablesen. Es darf nicht übersehen werden, daß für die Bedeutung und den Handelsumsatz eines Hafens auch die Bedeutung und die Größe des Hinterlandes eine sehr wichtige Rolle spielt. Hamburgs Hinterland ist im wesentlichen das Elbgebiet und die mit ihm in Verbindung stehenden östlichen Stromgebiete, wenngleich hier auch die Ostsee- städte in Betracht kommen. Das Rheingebiet kommt weniger in Frage, da hier die Rheinmündungshäfen die natürlichen Ein- und Ausgangspforten sind, und eine Wasserstraßenverbindung Rhein-Elbe fehlt. Eine solche würde Hamburg in hohem Maße zugute kommen und den fremden Häfen starken Abbruch tun. Ohne diesen vollwertigen Mittellandkanal hat Hamburg einen schweren Stand seinen holländisch- belgischen Nebenbuhlern gegenüber. (Siehe weiter unten die Verkehrsvergleiche!) Und gerade das rheinische Gebiet ist ja industriell der wichtigste Teil Deutschlands. Weiter hat Hamburg noch von ganz anderer Seite Wettbewerb erhalten, die be- stimmte Gebiete des bisherigen Hinterlandes an sich zu reißen sucht. Österreich macht große Anstren- gungen, um von Trieft aus das östliche Süd- deutschland, Ober- und Nie- derösterreich, Mähren, diebis- her im wesent- liehen von Ham- burg aus ver- sorgt wurden, in Verkehrsab- hängigkeit zu bringen. Da bei denteuererenei- senbahnfrachten die weitere Ent- fernungeinegrö- ßere Rolle als bei der Wasser- fracht spielt, und Österreich durch Bahnbauten, wie die Tauern- bahn, durch 3* 12 1 ' / \ A i 7 ißs .. / / / • / 00-" Bre men__ Nach „ Meereskunde " Heft 72. 5. Der eingehende Seeschiffsverkehr in den Iahren 1870-1910 in den festländischen Nordseehäfen in Mill. R.-T.

4. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 33

1914 - Breslau : Hirt
9. Handel und Schiffahrt, Gewerbe und Industrie. 33 Das Emporblühen Hamburgs als Handelsstadt, gerade als es im Deutschen Reich am traurigsten aussah, beruht sehr wesentlich darauf, daß man in Hamburg (und ebenso in Bremen) mit schärferem Verständnis die politische Lage um die Mitte des 17. Jahrhunderts erfaßte. Hollands Be- deutung sank, die Navigationsakte Eromwells begründete Englands Größe. Da gewährte Hamburg der englischen Handelsgesellschaft der „Merchant Adventurers" gastfreundliche Aufnahme, und nun begann England über Hamburg den Kontinent mit den Kolonialwaren und den Erzeugnissen des eigenen Gewerbefleißes zu versorgen. Hamburg wurde zu einem Hauptmarkt englischer Ein- und Ausfuhr für die Mitte des europäischen Festlandes. Die Erzeugnisse Deutschlands, insbesondere Naturprodukte und Leinenwebwaren, gingen dafür nach England. Endlich wurde damals mancher Großhändler Hollands veranlaßt, nach Hamburg überzusiedeln. Vielerprobte Handels- erfahrungen, Verbindungen und Kapitalien kamen so Hamburg zugute. Die Losreißung der nordamerikanischen Kolonien brachte den deutschen Nordseehäfen einen weiteren Aufschwung, um so mehr, als in dieser Zeit die Grundlinien eines Völkerrechts der Neutralen zur Geltung kamen. Der Handel nach dem jungen Staatswesen jenseits des Ozeans war der erste wirkliche Überseehandel. Er gewann solche Ausdehnung, daß ihn auch die Napoleonische Herrschaftszeit nicht erstickte. Im Jahre 1799 verkehrten Hanse- städtische Schiffe mit insgesamt 22000 Tonnen in nordamerikanischen Häfen. Gleichzeitig kamen in Hamburg 792 Schiffe aus amerikanischen Häfen an. Hier wurde dann 1814 wieder angeknüpft und gleichzeitig auch der Handel mit England ausgebaut. Von der Mitte des Jahrhunderts an erfolgte weiter im großen die räumliche Ausbreitung der Handelsbeziehungen Hamburgs über die ganze Welt, erst langsam, dann nach Gründung des Deutschen Reiches in ungeahntem Maßstabe. 2. Der Warenhandel. Der Warenhandel Hamburgs hat im Laufe der Jahre eine solche Steigerung erfahren, daß Hamburg der erste Platz des Kontinents geworden ist und ihn nur London in Europa noch überragt. Der Warenverkehr zur See in Aus- und Einfuhr zusammen hat sich um rund 2| Milliarden Mark jährlich bei Beginn der neunziger Jahre auf über 8 zur- zeit gehoben, also mehr als verdreifacht. Von dem Gesamtverkehr kamen auf die Einfuhr zur See im Jahre 1912: 166,5 Mill. dz im Werte von 4,607 Milliarden Mark (ohne Edelmetalle), auf die Ausfuhr zur See: 81,1 Mill. dz im Werte von 3,631 Milliarden Mark, also unserem Eigen- verbrauch entsprechend eine größere Einfuhr als Ausfuhr. Die Ein- und Ausfuhr in Hamburg land- und flußwärts war im Jahre 1912 dem Gewichte nach (Wertzahlen noch nicht bekannt) Einfuhr Ausfuhr Eisenbahn..... Niederelbe..... Oberelbe...... ..... 52,915 Mill. Doppelz. ..... 8,321 „ ..... 42,540 „ 31,488 13,386 57,943 Mill. Doppelz. Die Wareneinfuhr zur See besteht namentlich in Rohstoffen, Halb- erzeugnissen, Verzehrungsgegenständen und Kunst- und Industrieerzeugnissen. Lütgens, Heimaikunde Hamburg. 7. Aufl. 3

5. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 70

1914 - Breslau : Hirt
70 Der Hamburger Hafen. der Hannoversche Bahnhof mit seinen Anlagen die Grenzen des Freihafen- gebietes erreicht und von demselben durch eine bis zur hannoverschen Eisen- bahnbrücke sich erstreckende eiserne Vergatterung getrennt ist. Genannte Brücke bildet die äußerste Grenze des Seeverkehres. Über den Oberhafen-Kanal führt vom hannoverschen Bahngebiet eine Brücke zum Rangierbahnhof in Rothenburgsort. Stadtwärts derselben sind die Brandshofer Schleusen, durch die der lebhafte Billeverkehr geht, oberhalb in einer Ausbuchtung der Villhafen für Flußfahrzeuge. Stromauf von dem Ostende des Oberhafen- Kanales liegt der Entenwärder Jollhafen, welcher zur Vermittlung des Überganges der in oberelbische Fahrzeuge verladenen Güter in den Verkehr des Iollinlandes bestimmt ist. Innerhalb des Zollgebietes sind Liegeplätze für Elbkähne sowohl in dem Oberländer-Hafen auf der Veddel als auch in der Billwär- der Bucht (zwischen Kaltenhofs und Billwärder Ausschlag) vorhanden, in welcher auch Flöße und schwimmende Holzlager einen weiten Raum finden. 3. Die Freihäsen. Das Freihafengebiet mißt etwa 5 km von W nach 0 (von der Kuhwärder Deichspitze bis zum Nordende der hannoverschen Eisenbahnbrücke) und 3 km von N nach S (vom Südende der Kornhaus- Brücke bis zur Harburger Landstraße). Es umfaßt zurzeit 1090 ha. Häfen mit Seeschiffstiefe....................255 ha Häfen mit Flußschiffstiefe..........132 „ Kanäle und Seitenarme......................49 „ Freie Elbe und Hafenzugänge........119 „ Gesamtwasserfläche 555 ha Uferstrecken mit Seeschiffstiefe.........35,2 km Uferstrecken mit Flußschiffstiefe........31,4 „ Gesamtlänge der Kai- und Uferstrecken 66,6 km Gesamtlänge der Kaischuppen.........13,8 km Gesamter überdachter Lagerraum rund.... 560666 gm a) Die Häfen auf dem Nordufer. Von dem südlich von der Palisaden- schranke belegenen Teile des Niederhafens (rund 5 ha), welcher in der früheren Weise als Liegeplatz für Seeschiffe benutzt wird, gelangt man durch das Ostergatt in den Sandtorhafen, nördlich begrenzt durch den Sandtor- Kai, südlich durch den Kaiserkai. Beide sind mit langen Reihen von Lager- schuppen bebaut, welche nach der Wasserseite hin offen sind- zahlreiche, zumeist auf Geleisen fortbewegbare Dampfkräne besorgen die Verladung aus den Schiffen in die Schuppen oder auch zu unmittelbarer Weiterbeförderung in Eisenbahnwagen. An dem westlichen Ende des Kaiserkais, dem Kaiserhöft, erhebt sich der Kaispeicher mit dem weithin sichtbaren Turme, der eine Ieitball- Vorrichtung trägt. Elbseitig vom Kaispeicher liegt der Schifferbauerhafen. Aus ihm gelangt man in den parallel mit dem Sandtorhafen sich erstreckenden Grasbrookhafen, der nordwärts durch den Dalmann-, südwärts durch den Hübenerkai begrenzt wird. Elbwärts schließt sich an das Westende „Strandhöft" des Hübenerkais der Strandhafen^ mit dem Strandkai an. 1 Die älteren Seeschiffhäfen haben 5—6 m Tiefe, die neueren auf Kuhwärder 7—8 m bei Niedrigwasser.

6. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 56

1916 - Hamburg : Herold
— 56 — dänischen Herrschaft werden und allmählich den ganzen Verkehr auf dem Flusse an sich ziehen. Der König bestritt Hamburg das Recht, die Gerichtsbarkeit auf der Elbe auszuüben, und lreß 1620 durch seine Kriegsschiffe alle den Strom passierenden Handelsschiffe anhalten und visitieren. Um den Handel vor solchen Störungen zu schützen, schloß Hamburg mit Christian Iv. 1621 den Vergleich von Steinburg ab, in welchem bis zur endgültigen Entscheidung des Prozesses die Landeshoheit des holsteinischen Hauses von der Stadt anerkannt wurde. Inzwischen hatte sich der in den österreichischen Erblanden 1618 entstandene Krieg weiter über Deutschland verbreitet. Nachdem in Böhmen und der Pfalz die Sache des Protestantismus unterlegen war, fühlten sich auch die evangelischen Fürsten Norddeutschlands durch die Fortschritte des Kaisers bedroht, zumal da die katholische Heeresmacht unter Tilly 1625 Stellung an der Weser nahm. Die Stände des Niedersächsischen Kreises beschlossen, ein Heer aufzustellen, dessen Führung Christian Iv. von Dänemark als Kreishauptmann übernehmen sollte. Zugleich schlossen die evangelischen Mächte des Nordens, England und die Niederlande, mit dem Könige ein Bündnis ab und unterstützten ihn mit Geld. Christian Iv. hoffte in dem nun ausbrechenden Niedersächsisch-Dänischen Kriege (1625—1629) sein Ziel, die Herrschaft über die deutschen Küstenländer an der Elbe- und Wesermündung, zu erreichen. Aber die Niederlage bei Lutter am Barenberge (1626) vereitelte seine Pläne: der König sah sich in seinen eigenen Erblanden von den kaiserlich und ligistischen Truppen angegriffen; nur zur See behauptete er sich, und seine Kriegsschiffe beherrschten im Verein mit den englischen und holländischen Bundesgenossen die untere Elbe und Weser. Während dieses Krieges bewahrten die Hansastädte eine streng neutrale Haltung. Den Vorkämpfer der protestantischen Äache, Christian Iv., konnten sie nicht unterstützen, da durch seine ehrgeizigen Pläne ihre eigene Selbständigkeit bedroht wurde. Der Kaiser Ferdinand Ii. hoffte sogar, sie durch verlockende Anerbietungen, indem er ihnen einen sehr günstigen Handelsvertrag mit Spanien in Aussicht stellte, aus seine Seite zu ziehen. Hamburg erteilte er damals (3. Juni 1628) sehr wichtige Privilegien: niemand außer dem Kaiser sollte berechtigt sein.

7. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 68

1916 - Hamburg : Herold
— 68 — Bremen gehört, das 1719 dem Kurfürstentum Hannover zugefallen war. Die Gebäude wurden jedoch schon in den nächsten Jahren abgebrochen, so daß heute an den Dom nur noch der Name des Platzes, auf dem er gestanden, erinnert (der Domplatz). Aber die friedlichen Verhältnisse waren nicht von Bestand; zwischen Frankreich und England dauerte die Spannung fort und führte schon im Jahre 1803 zu Feindseligkeiten. Während die Engländer französische und holländische Kolonien wegnahmen, ließ Bonaparte das Kurfürstentum Hannover, das Erbland des englischen Königs Georg Iii., besetzen. Dem Lande wurde eine Kriegssteuer von 18 Millionen Franken auferlegt, und da das Geld nicht auszubringen war, so ließ Bonaparte dem Hamburger Senat ein Darlehen von mehreren Millionen Franken abfordern und drohte im Weigerungsfälle mit Einquartierung. So wurde der Stadt eine Summe von 3 Millionen Franken abgepreßt, die erst 1820 teilweise wiederersetzt wurde. Bald zeigte eine neue Gewalttat Bonapartes, daß Hamburg sich bereits völlig im Bereiche der französischen Macht befand: im Oktober 1804 wurde der englische Gesandte beim Niedersächsischen Kreise, Rumbold, auf seinem am Grindel gelegenen Landhause von französischen Soldaten festgenommen und nach Paris geführt. Erst auf Verwendung des preußischen Königs, der für die Aufrechterhaltung der Neutralität Deutschlands eintrat, gab Bonaparte ihn wieder frei. — Da die weitläufigen Befestigungswerke Hamburgs zur Verteidigung mehr Streitkräfte erforderten, als man aufzustellen vermochte, so beschloß 1804 Senat und Bürgerschaft, damit die Stadt nicht unnötig der Gefahr einer Belagerung ausgesetzt würde, die Festungswerke zu schleifen. 2. Hamburg in der Zeit des französischen Kaisertums. 1804—1812. Der im Jahre 1805 ansbrechende Krieg zwischen Frankreich einerseits und Österreich, Rußland und England andererseits, der dritte Koalitionskrieg, berührte zwar Hamburg nicht unmittelbar, wohl aber wurde es mitbetroffen von den durchgreifenden Veränderungen, die nach Österreichs Niederwerfung indeutschland vorgenommen wurden. Die süddeutschen

8. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 24

1916 - Hamburg : Herold
- — 24 — die Burg bei dem großen Wendenaufstande 1072 zerstört, und lange Zeit scheint der Platz unbebaut geblieben zu sein, bis die Schauenburger Grafen ihre Fürsorge Hamburg zuwandten. Graf Adolf Iii. gründete hier (kurz vor 1189) in planmäßiger Weise eine neue Stadt, die, von ihm mit den oben (S. 19) erwähnten Rechten ausgestattet, schnell emporwuchs. Besonders für den Schiffsverkehr hatte die neue Stadt eine günstige Lage; auf dem Platze der Neuen Burg wurde eine Kapelle erbaut, die dem heiligen Ni ko laus, dem Schutzheiligen der Schiffer, geweiht wurde. Hamburg bestand damals aus zwei Städten: der Altstadt (St. Petri-Kirchspiel) und der Neustadt (St. Nikolai-Kirchspiel); beide hatten ihre besonderen Rathäuser und Märkte (Fischmarkt und Hopfenmarkt). Erst um die Mitte des 13. Jahrhunderts (vor 1248) wurde die Vereinigung beider Städte vollendet und darauf ein gemeinsames Rath aus am linken Alfter-ufer an der Trostbrücke erbaut. Bei dem zunehmenden Handelsverkehr wurde allmählich der Brook südlich von der Reichenstraße angebaut. Diese Gegend, das spätere St.katharinen-Kirchspiel, lag besonders den Kaufleuten günstig, und vielleicht weisen die Straßennamen Grimm, Cremon, Hüxter auf die ersten Bewohner, vornehme Kaufmannsgeschlechter, hin. Etwas später bildete sich im Osten eine neue Vorstadt, die noch im 13. Jahrhundert als St. Jakobi-Kirchspiel hinzukam. b. Ausdehnung des Handels. Der im Laufe des 13. Jahrhunderts schnell aufblühende Handel Hamburgs verfolgte hauptsächlich drei Richtungen: 1. die Elbe aufwärts nach den Städten des Binnenlandes, Lüneburg, Stendal, Magdeburg, Braunschweig; 2. über Lübeck nach den bedeutendsten Verkehrsplätzen in Dänemark, Schweden, Gotland (Wisby) und Livland (Riga); 3. an die Küstenländer der Nordsee, nach Holland, Flandern, Frankreich, England, Dänemark und Norwegen. Die größte Bedeutung hatte für Hamburg naturgemäß der Verkehr mit den Nordseeländern. Zur Sicherung der Schiffahrt erbaute die Stadt 1299 auf der Insel Neu-O an der Elbmündung einen Leuchtturm, das „Neue Werk", das der Insel ihren

9. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 48

1916 - Hamburg : Herold
— 48 — schiffen griff im Juni 1534 unter Führung Christophs von Oldenburg Wullenwevers, und feines Freundes Marcus Meier die dänischen Inseln an. Die meisten Städte auf Seeland und Fünen, unter ihnen selbst Kopenhagen, fielen ab und schlossen sich dem Grafen Christoph an. Bald aber nahm der Krieg eine andere Wendung. Zu Lande war der von dem jütischen und holsteinischen Adel fräftig unterstützte Christian Iii. siegreich; er sperrte die Trave und bedrohte Lübeck, so daß Wullemvever auf einen Vergleich einging, infolgedessen für die Länder des deutschen Reiches Friede eintrat. Darauf gewann Christian Iii. mit Unterstützung Gustav Wasas die abgefallenen Städte, zuletzt Kopenhagen wieder; der unermüdliche Marcus Meier, der Leiter der Kriegsunternehmungen, fiel in feine Hände und wurde 1536 hingerichtet. Durch diese Unglücksfälle wurde auch Wullenwevers Stellung in Lübeck erschüttert. Die Gegenpartei erwirkte ein kaiserliches Mandat (Juni 1535), das unter Androhung der Acht die Wiedereinführung der alten Verfassung und die Einsetzung der früheren Ratsmitglieder gebot. In Abwesenheit Wullenwevers wurden von der Bürgerschaft, die bereits mutlos und des Krieges überdrüssig geworden war, diese Forderungen erfüllt; Wullemvever selbst mußte aus dem Rate austreten. Trotzdem wollte der kühne Mann feine Pläne nicht aufgeben; er knüpfte Verbindungen mit fremben Mächten, besonders mit England, an. Als er im Begriff war, eine Sölbnerfchar, die sich im Laube Hadeln sammelte, für feine Zwecke in Dienst zu nehmen, wurde er auf Befehl des Erzbischofs von Bremen gefangen gesetzt und dann an bessen Bruder, Herzog Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, ausgeliefert. Dieser, ein eifriger Katholik und heftiger Gegner der demokratischen Bestrebungen in den Hanfastäbten, ließ Wullemvever vor Gericht stellen und nach grausamen Martern am 24. September 1537 hinrichten. Vorher schon (1536) hatte Lübeck Frieden mit Dänemark geschlossen; zwar erhielt es noch die Bestätigung feiner Handelsfreiheiten, boch war es für immer aus feiner früheren Machtstellung verbrängt. Unter allen biefen Wechfelfällen innerer und äußerer Kämpfe aber hatte auch in Lübeck die evangelische Lehre sich siegreich behauptet.

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 226

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
226 Eismeer, das Atlantische Meer mit der Nordsee oder dem deutschen Meer, dem Kattegat und dem Kanal; die Ostsee oder das Bothnische Meer, das Mittelländische Meer mit dem Archipelagus, dem Marmor- unk dem schwarzen Meer. b) Meerbusen: das weiße Meer, der Bothnische und Fin- nische Meerbusen, die Süder-See, das Biskaische oder Gas- kogner Meer, der Meerbusen von Genua und Larento, das Adriatische Meer, der Meerbusen von Lepanto und Salonichi. c) Meerengen: der Sund, der große und kleine Belt, die Straße von Calais, der Georgskanal, die Straße von Gibraltar, von Bonifacins und Messina, die Dardanellen, die Straße von Constantinopel. 6) Seen: Ladoga- und Onega- see in Rußland, der Wener- und Wettersee in Schweden, der Boden- und Chiemsee in Deutschland, der Genfer- und Vier- waldstädtersee in der Schweiz, der Lugano- und Gardasee in Italien, der Platten- und Neusiedlersee in Ungarn, das Kaspische Meer zwischen Europa und Asien. e) Ströme: Europa hat eine nordwestliche und südliche Abdachung. Zu jener gehören alle Ströme, welche a) ins Eismeer fallen: die Dwina; b) in die Ostsee: der Glommen, die Dal- und Gothaelf, Newa, Düna, der Niemen, die Weichsel und Oder; c) in die Nordsee: Eider, Elbe, Weser, Ems, Rhein, Schelde, Themse; d) in das Atlantische Meer: die Seine (Säue), Loire (Loar), Garonne, der Minho (Minjo,) Duero, Tajo (Tacho), Guadalquivir und Guadiana. Zu dieser gehören die Ströme, welche fallen a) ins Mittelmeer: der Ebro, die Rhone, die Tiber, der Po und die Etsch; b) ins schwarze Meer: die Donau, der Dniéster, Dniéper, Don; c) ins Kaspische Meer: die Wolga. (Sucht auf der Landkarte die vorzüglichsten, Städte auf, welche an diesen Flüssen und ihren Nebenflüssen, oder an der Meeresküste liegen; die Grän- zen der einzelnen Staaten, den Lauf der Flüsse! Welche Län- der werden durch Meerengen getrennt, welche Meere durch Landengen rc. rc. ?] §. 68. Asie lt. 1. Hauptländer und Hauptstädte: Sibirien: Tobolsk, Irkutsk, Iakutsk; Kaukasien: Tiflis; die asia- tische Türkei: Smyrna, Brusa, Erzerum, Aleppo, Damas- kus, Jerusalem, Bassora Bagdad, Diarbekir; Persien:
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