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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 36

1893 - Altona : Uflacker
— 36 — jetzt die städtische Steuerkasse, das Schulbureau u. s. w. unter- gebracht sind. Bevor das Gebäude als Kaserne diente, wurden hier Münzen geprägt. Neben demselben liegt der sog. Münzmarkt, wo täglich Märkte abgehalten werden. — Der Osterteil ist besonders reich an Gotteshäusern. An der Ostseite der kleinen Freiheit, nahe der Reichenstraße, liegt die reformierte, an der Westseite der großen Freiheit be- finden sich die katholische und die Mennonitenkirche. Das bedeutendste Gotteshaus im Osterteil ist die Haupt- kirche, die älteste lutherische Kirche unserer Stadt, westlich von der großen Prinzenstraße belegen. Ihr Turm ist 62 m hoch. An der Altonaer Hochstraße, da, wo sich diese von der Breitenstraße abzweigt, liegt die Synagoge der Israeliten- gemeinde. Der Eingang ist an der kleinen Papagoyenstraße. Diese hat ihren Namen davon erhalten, daß hier in früheren Zeiten der Platz war, wo inan alljährlich beim Schützensest nach einem hölzernen Vogel schoß, der Papagoy (niederdeutsche Form des Wortes Papagei) genannt wurde. — Besonders hervorzuheben ist das Rathaus auf dem Rathausmarkt, wo die Versammlungen der Behörden, welche die Stadt zu ver- walten haben, stattfinden. Die höchste Behörde der Stadt ist der Magistrat. Dieser besteht aus dem Oberbürgermeister, dem zweiten Bürgermeister und sieben Senatoren. Er ist die Obrigkeit der ganzen Stadt und hat darauf zu achten, daß die bestehenden Gesetze befolgt werden. Mit dem Magistrat gemeinsam verwalten die Stadtverordneten die innern Gemeindeangelegenheiten. Das alte Rathaus brannte 1713 im großen Schwedenbrande nieder, und 1716 wurde das jetzige Rathaus erbaut. Vom Rathausmarkt aus gehen wir an dem nördlich der Königstraße belegenen alten Juden- kirchhof vorüber nach der Blücherstraße, an deren Ostseite die Herberge zur Heimat und die Augen- und Ohrenklinik liegen.

2. Hamburg - S. VI

1899 - Hamburg : Kloß
— Vi — vorgenommen worden. Ein Artikel über die Schiffswerften wurde neu hinzugefügt. Möge das Büchlein mithelfen, unsere Kinder näher mit der Vaterstadt bekannt zu machen. Bekanntschaft und Vertrautheit mit der nächsten Um- gebung, mit der Heimat, das ist das Fundament, auf welchem allein sich ein sicherer Bau intellectneller Bildung errichten läßt, auf welchem man auch eine Volksbildung aufbaueu kann, die, wie das die „Lehrervereiniguug für die Pflege der künstlerischen Bildung" erstrebt, zu wahrem Kunstgenuß hin- führt und befähigt. Vertrautheit mit der Heimat iu jeglicher Beziehung, das scheint mir zugleich das beste Mittel zu sein, die in den Herzen unserer Kinder schlummernde Liebe zur Vaterstadt und die gebührende Achtung vor den ihr eigentüm- lichen Einrichtungen zur Entfaltung zu bringen. Hamburg, Januar 1899. C. Hentze.

3. Hamburg - S. 120

1899 - Hamburg : Kloß
— 120 — 35. Hamburgs Denkmalen Fremde, die unserer Vaterstadt einen Besuch abstatten, um die „freie und Hansestadt" Hamburg, Deutschlands großes Ein- und Ausgangsthor für den Warenaustausch mit überseeischen Ländern kennen zu lernen, pflegen eine Rundfahrt um die innere Stadt zu machen. Sie erlangen auf diese Weise nicht nur eine Übersicht über die Größe und Anlage derselben, sondern es bieten sich dabei auch schöne und interessante Punkte, sowie mehrere der bedeutenderen Bauten und der Denkmäler Ham- burgs ihrem Auge dar. An künstlerisch ausgeführten, öffent- lichen Denkmälern ist Hamburg nicht reich. Daß es in dieser Hinsicht hinter mancher anderen deutschen Stadt zurücksteht, das mag wohl in der Sinnesart unserer Bevölkerung begründet sein. Es hat in Hamburg nicht an eigenen Bürgern gefehlt, die durch rastloses, gemeinnütziges Streben sich eines öffentlichen Ehrendenkmals würdig machten; ebensowenig ist hier jemals Mangel gewesen an Verständnis sowohl für edles Wollen und Thun im engeren Kreise der Heimat, als auch für die großen Thaten der Helden unseres ganzen Volkes. Aber der Ham- burger ueigt mehr dazu, den Meister durch sein eigenes Werk loben zu lassen, als ihn durch Denkmäler öffentlich zu rühmen. Gleichwohl hat Hamburg zum Andenken an große Ereignisse und hervorragende Personen eine Reihe öffentlicher Erinnernngs- und Ehrenmale errichtet, teils um große Männer und edle Thaten der Vergessenheit zu entreißen, teils nm darzuthun, wie sehr man von ihrer hohen Bedeutung erfüllt ist. Eine Anzahl dieser Denkmäler ist so eng mit der Ent- Wickelung und der Geschichte ihrer nächsten Umgebung verknüpft, daß sie nur in unmittelbarem Zusammenhang mit derselben ganz verstanden und gewürdigt werden können. So gehört das Lessingdenkmal mit dem Theater am Gänsemarkt zusammen, das Denkmal Adolfs Iv. mit dem Adolfsplatz und den beiden großen Stiftsgebäuden am Steinthorwall und Klosterthorwall, der Karlsbrunnen mit dem ältesten Teil unserer Stadt, das

4. Hamburg - S. 63

1899 - Hamburg : Kloß
63 ganzen Schar unter Hohn und Spott dem Meister wieder zurück gebracht. Die Brauerknechte erwählten für die Tage des Festes einen Koch, einen Bäcker, einen Rechnungsführer, einen Schlummer- Vogt und einen Großvogt. Der Bäcker und der Koch verwalteten die Lebensmittel, der Rechnungsführer die gemeinsame Kasse. Der Schlummervogt hatte acht zu geben, daß bei dem achttägigen Feste niemand schliefe, und der Großvogt bildete mit seinen Gehilfen die Polizei. Er schlichtete Zank und Streit unter seinen Gefährten und bestrafte die Schuldigen. Als schwerste Strafe durste er das Anschließen mittels einer schweren, eisernen Kette für acht Stunden verfügen. Ein großer Umzug durch die Straßen war der Glanzpunkt des Festes. Spaß und Mutwille wurde dabei bis zum Übermaß getrieben. Man hat niemals einem anderen Stande so viel Freiheit gestattet und so viel Unfug nachgesehen als den Brauerknechten. Der Brauereibetrieb war in Hamburg lauge Zeit bedeutender und einträglicher als jedes andere Gewerbe. 19. Das Katharinenkirchspiel. Der Stadtteil, welchen wir das Katharinenkirchspiel nennen, liegt auf zwei Inseln, der Grimminsel und der Cremoninsel. Dieselben werden von einem Elbarm und einem Alsterarm um- fpült und sind durch einen schmalen Verbindungsarm zwischen Alfter und Elbe von einander geschieden. Wie Flußarme sehen diese Wasserstraßen jetzt freilich nicht aus; wir nennen sie Fleet und Zollkanal. Dennoch sind hier nur die alten Rinnen, welche sich das Wasser selbst ausgewühlt hatte, reguliert wordeu, nämlich vertieft, gleichmäßiger gemacht, an manchen Stellen ver- breitert und mit festen Ufern versehen. Wir erkennen jetzt diese Wasserstraßen um so weniger leicht als Flußläufe, als wir wegen der Bebauung nur mühsam die Richtung der Fleete ver- folgen können. Schon vor 700 Jahren wurde dieses niedrig gelegene Gebiet durch Eindeichung gegen Überschwemmungen geschützt.

5. Hamburg - S. 80

1899 - Hamburg : Kloß
Noch hatte aber die Straße diesen Namen nicht; sondern sie erhielt ihn erst infolge der Pflasterung. Die Straße wurde von den schweren Wagen furchtbar zerfahren. Bei Regenwetter war manchmal fast nicht hindurch zu kommen. Auf verschiedene Weise suchte mau dem kläglichen Zustande abzuhelfen. Man schüttete die ausgefahrenen Geleise und Löcher mit Sand zu, stampfte an weichen Stellen Reisigbündel ein und half mit Bohlen und kurzen Knüppeldämmen, auf denen dann die Wagen in bedenklicher Weise daherfchwankten. Manchmal rutschte ein Rad hinunter in ein Morastloch; dann blieb der Wagen elendig- lich stecken oder stürzte wohl gar um. Auf fo stark befahrenen Strecken, wie die große Heerstraße dicht bei Hamburg es war, sah es immer am schlimmsten aus. Hier fühlte mau darum das Bedürfnis nach gründlicher Hilfe mehr als an anderen Orten. Nach mancherlei Versuchen nahm man seine Zuflucht zur Pflasterung mit Feldsteinen. Das half. Kein einziger Wagen blieb mehr stecken; alle rollten klappernd über die Steine hinweg; es war eine wahre Lust, hier zu fahren; der schlechteste Landweg, der Schrecken der Fuhrleute, war auf einmal die beste Fahrstraße geworden. Wenn das Pflaster auch lange nicht so schön war, wie wir es heute gewöhnt sind, so war die Verbesserung doch so vorzüglich und die Sache so neu, daß sie überall Staunen erregte. Die Fuhrleute rühmten allerwärts die mit Steinen belegte Straße bei Hamburg, und in Hamburg sprach Alt und Jung von der Steinstraße. So kam die Steinstraße zu ihrem Namen. Zugleich gab sie ein Vorbild für die gesamten Straßen unserer Stadt. Nicht lange darnach, es war vor rund 600 Jahren, fing man in Hamburg an, auch in der inneren Stadt zu pflastern. Zuerst kamen die Hauptstraßen und die Marktplätze heran, später die Nebenstraßen. Das Gebiet der Steinstraße ist überaus eng bebaut. Fast unzählig sind die Gänge und Höfe, die zu beiden Seiten in die Straße münden. Die Wohnungsverhältnisse daselbst sind die schlechtesten iu Hamburg. Wer niemals in diesen Gängen und Höfen gewesen ist, kann es sich nicht vorstellen, wie traurig es dort aussieht. Man begreift fast nicht, warum ihre Bewohner

6. Hamburg - S. 88

1899 - Hamburg : Kloß
— 88 — an die großen Gerbereihöfe und deren Lohgruben, welche sich in früherer Zeit dort befanden. Auf dem Gänsemarkte haben sich vor Jahrhunderten, als jene ganze Gegend noch nicht bebaut war, unsere Vorfahren ihre Gänse erhandelt. Dieselben wurden von den Weideplätzen vor dem Dammthore, von denen noch heutigen Tages ein Rest unbebaut ist, und deren einer, zwischen Mittelweg und Roterbaum- Chaussee belegen, den Namen Gänseweide behalten hat, zum öffentlichen Markte getrieben. Auf dem Gänsemarkte steht das Lessingdenkmal. Es wurde am hundertsten Todestage Lessings, im Jahre 1881 errichtet. Die sitzende Figur hat ein Buch in der Hand. Damit soll an- gedeutet werden, daß Lessing ein Mann von großer Gelehrsamkeit war, viel in Büchern studiert und sehr Wichtiges geschrieben hat. Warum hat man aber das Denkmal eines gelehrten Mannes auf dem Gänsemarkte errichtet? Gelehrsamkeit und Gänse- geschnatter scheinen gar schlecht zusammen zu passen. Man hat seinen guten Grund dafür gehabt. Lessing, welcher drei Jahre lang in Hamburg lebte, hatte viel mit dem Theater zu thun, und am Gänsemarkte stand in damaliger Zeit das Opern- und Schauspielhaus. Erst als dieses Haus zu klein geworden und der Raum für ein größeres Gebäude am Gänsemarkte zu eng war, erbaute man im Jahre 1827 das Stadttheater in der Dammthorstraße, wo gerade ein großer Platz frei war. Lessing hat sehr viel Gutes für das Theater gewirkt, am allermeisten gerade in den drei Jahren, als er in Hamburg lebte. Lessiugs Denkmal mußte daher auf dem Gänsemarkte, vor dem Platze 'ausgerichtet werden, wo zur Zeit seiner Wirksamkeit das Hamburger- Opern- und Schauspielhaus stand. Mancher Fremde, der Hamburg besucht und zum Gänse- markt kommt, bleibt lange vor dem Lessingdenkmale stehen. Eine ganze Theatergeschichte, an die er schon lange nicht mehr gedacht hatte, hat das Denkmal ihm in die Erinnerung zurück- gerufen. Jetzt weiß er es wieder, was er schon in der Schule lernte, daß das Theaterspielen in unserem Vaterlande damit anfing, daß eine Anzahl von frommen Männern sich zusammen-

7. Hamburg - S. 83

1899 - Hamburg : Kloß
— 83 — ist es übel ergangen für seine Bosheit. Die Herren vom Rat berieten viel hin und her, welche Strafe ihn treffen sollte. Der eine sprach: Es sind gottlose Streiche, die der Junge vollbracht hat, und ihrer sind viele; aber er ist ein Junge. Er hat noch Zeit im Leben, sich zu bessern. Vielleicht wird er doch noch ein brauchbarer Mensch und ein ordentlicher Bürger in Ham- bürg. — Das meine ich nicht, erwiderte ein anderer. Der Junge ist ein Frevler durch und durch. Er ist wie vom Teufel besessen, der ihn zu immer ärgeren Thaten treibt. Schon hat er viele Knaben zum Bösen verleitet, und er wird andere verlocken. Wenn er es nicht gewußt hätte, wie schlimm sein Thun gewesen, so könnte ich Nachsicht mit ihm haben. Er hat jedoch gehört, wie man in ganz Hamburg auf den Bösewicht schalt, wie die Wächter ihm oft auflauerten, und hat es doch nur ärger getrieben. Er muß schwer bestraft werden. — Dieser Junge, sagte ein dritter, wird ganz gewiß ein Taugenichts, ein Dieb, ein Einbrecher, vielleicht ein Mörder. Täglich reift er dem Galgen mehr entgegen. Je länger er lebt, desto größer wird nur seine Schuld vor Gott und Menschen und desto schlimmer seine Verdammnis nach dem Tode. Ich bin der Meinung, es wäre für die Seele des Knaben am besten, wenn er aufhörte zu lebeu. — Der Meinung waren die meisten Herren vom Rat. Der Knabe wurde verurteilt und mit dem Schwerte hingerichtet. So lautet die Geschichte des bösen Hans Tolch, des schlimmen Straßenjungen in Hamburg. Es war vor 225 Jahren, im Jahre 1673, als in Ham- bürg eine große Neuerung gemacht wurde. Die Steinstraße und die übrigen Straßen des Jakobikirchspiels wurden abends beleuchtet. Nach einiger Zeit folgten die anderen Teile Ham- burgs darin nach. An hölzernen Pfählen hängte man Laternen auf, 800 in der ganzen Stadt. In den Laternen brannten kleine Lampen, welche mit Breunöl oder auch mit Thran ge- füllt waren; denn Petroleum und Gas kannte man damals noch nicht. Sehr hell wurden die Straßen durch eine solche Be- leuchtung wohl nicht; aber die Leute waren ja überhaupt nicht an so Helles Lampenlicht gewöhnt, wie wir es verlangen. Auch 6*

8. Hamburg - S. 150

1899 - Hamburg : Kloß
Mannschaft kann vom Unterlande durch einen in den Felsen ge- triebenen Gang mittels eines Fahrstuhlaufzuges leicht auf das Oberland gelangen und auch Geschütze und Geschosse ans diesem Wege erhalten. Unsere Helgoländer Geschütze tragen so weit, daß ihre Geschosse fast den halben Weg nach Cuxhaven bestreichen, so daß kein feindliches Kriegsschiff ungefährdet das Meer zwischen Cuxhaven und Helgoland befahren kann. Die Helgoländer haben es niemals gern gesehen, daß ihre Insel dänisch und dann englisch war. Freilich sind sie sich früher auch ihrer Zugehörigkeit zu Deutschlaud weuig bewußt gewesen. Sie wollten am liebsten helgoländisch sein. Mit Stolz zeigen sie ihre grün-rot-weiße Fahne, welche den drei Farben entspricht, die an der Insel am meisten hervortreten: Grün ist das Land, Rot ist die Kant, Weiß ist der Sand; Das sind die Farben von Helgoland. Druck von Hesse & Becker, Leipzig.

9. Heimatkunde der Freien und Hansestadt Hamburg - S. 56

1914 - Breslau : Hirt
56 Ortsbeschreibung d. inneren Stadt (Alt- u. Neustadt), St. Georgs u. St. Paulis. § 12. lore bis gegen die St. Pauli-Kirche, der ehemaligen ,.Hamburger Bergkirche", hin hat zum größten Teile im Zusammenhange mit der Glacis-Anlage der neuen Festungswerke stattgefunden. Aus der Rücksicht auf die Sturmfr-iheit der letzteren erklärt sich auch die Eigentümlichkeit der Bebauung der ehemaligen St. Pauli-Vorstadt, welche sich nicht von der Stadt Hamburg gegen die Altonaer Grenze, sondern in umgekehrter Richtung vollzogen hat, so daß St. Pauli topographisch mehr als ein Zubehör von Altona als von Hamburg erscheint- der weite Zwischenraum des Heiligengeistfeldes und der ehemaligen Reeperbahnen, die dort von 1624 bis in die neuere Zeit sich befanden, mußte eben unbebaut bleiben. Das nahezu dreieckige Heiligegeistfeld ist fast 29 ha groß. Etwa den 7. Teil des ganzen Stadtteiles einnehmend, bietet es den geeigneten Raum für größere Schau- und Ausstellungen. Der Name kommt zuerst 1497 vor und erinnert daran, daß das Feld bis zum Jahre 1622 dem Hospitale zum Heiligen Geist gehörte, das diesen Besitz zur Zeit des Festungsbaues der Stadtkämmerei in Tausch gegen Ländereien in Horn überließ. Vom Turnverein Hamburg-St. Pauli ist 1902 nahe der Südecke des Heiligen- geistfeldes eine stattliche Turnhalle errichtet worden. Am nordwestlichen Ende des Heiligengeistfeldes, welches sehr nahe an die Altonaer Grenze heran- tritt, wird seit langem lebhafter Viehhandel betrieben, welcher Umstand die Anlage eines Zentral-Viehhofes und eines umfangreichen Zentral- Schlachthofes veranlaßt hat. In der unmittelbaren Nähe des letzteren ist ein zweites Elektrizitätswerk erbaut worden. Was einem großen Teile St. Paulis den eigenartigen Charakter verleiht, das ist das überaus bunte und lebhaste Treiben, das in ihm als dem Bindeglieds zwischen zwei volkreichen Städten naturgemäß sich entfaltet und durch die Berührung mit dem Verkehre auf und am Elbstrome gesteigert wird. Daher finden sich hier, besonders aber auf dem „Spielbudenplatz", zahlreiche Vergnügungslokale, Theater, Konzert- hallen, Schankstätten, welche namentlich dem Straßenzuge zwischen dem Millern- und dem Nobistore anliegen. Durch den Einschnitt der Sylter Allee von dem Seemannshause getrennt, bietet die Höhe, auf der Wiezels Hotel und der am 30. September 1905 eingeweihte stattliche Neubau der Navigationsschule sowie weiterhin der Neubau des Institutes für Schiffs- und Tropenkrankheiten stehen, einen der schönsten Blicke auf den Elbstrom und seine Ufer, wenn auch nach den Veränderungen in den Liegeplätzen der Schiffe, welche infolge des Zoll- anschlusses nötig geworden sind, das Bild des Niederhafens sich wesentlich zu seinem Nachteile verändert und das echt seestädtische Treiben am Johannis- bollwerk und in der Nachbarschaft der neuerdings neugebauten und erheblich vergrößerten St. Pauli-Landungsbrücken, an deren Ufermauer der Flut- messer steht, sehr an mancherlei bezeichnenden alten Zügen verloren hat. Dafür ist allerdings durch den stark wachsenden Verkehr der Fremden, die von hier aus die Hafenrundfahrten und Schiffsbesichtigungen antreten, und durch den neuen Elbtunnelverkehr1 ein neues Bild entstanden. Von milden Stiftungen sind in St. Pauli das Israelitische Kranken- haus und das Laeiszstift zu erwähnen. 1 Der Elbtunnel ist rund 500 m lang. Große Fahrstühle befördern Fuhrwerke und Personen in die Tiefe der zwei Tunnel von je 6 m Durchmesser, die 21 m unter Hochwasserspiegel liegen. Baukosten rund 11 Mill. Mark.

10. Grundriß der Geschichte Hamburgs - S. 4

1916 - Hamburg : Herold
Es ist mein Bestreben gewesen, den Stoff in möglichst knapper Fassung zur Darstellung zu bringen; weitläufige Erzählungen oder Schilderungen von Einzelheiten, mögen diese auch noch so anziehend sein, hätten dem Zwecke des Büchleins nicht entsprochen. Wenn trotzdem die Darstellung einzelner Abschnitte ausführlicher ist, als es für einen bloßen Grundriß sich zu eignen scheint, so ist dabei die Erwägung maßgebend gewesen, daß den Schülern für die Hamburgische Geschichte nicht in gleicher Weise wie etwa für die deutsche Geschichte Bücher zum Nachlesen zur Verfügung stehen; es erschien darum geboten, den Zusammenhang der Ereignisse im Leitfaden selber vollständig klarzulegen. Zum richtigen Verständnis der Geschichte Hamburgs ist eine klare Anschauung der topographischen Verhältnisse erforderlich; diesem Zwecke dienen die von Herrn E. H. Wich -mann entworfenen, unter dem Titel: „Atlas zur Hamburgischen Geschichte" herausgegebenen Karten, die ein deutliches Bild von der allmählichen Entwickelung der Stadt geben. Hamburg, im August 1889. U). Koöfyoff. Entsprechend der Anlage des Geschichtswerkes stellt auch die „Bürgerkunde" nur einen Grundriß dar, der das Notwendigste enthält, was der gebildete Hamburger über Verfassung, Verwaltung und andere wichtige Angelegenheiten seiner Vaterstadt wissen muß. Die Darstellung geht von dem Lernenden selbst aus und zeigt, wie er allmählich in das staatliche und rechtliche Leben hineinwächst. Von einer allgemeinen Staatsrechtslehre ist abgesehen, dagegen ist versucht worden, den Schüler in den Geist unseres Gemeinwesens genauer einzuführen. Die Hauptsachen aus Kap. I, Iv, V sowie Kap. Ii und Iii dürften für Untersekunda und Kl. I der Realschulen ausreichen, das übrige dürfte reiferen Schülern vorbehalten bleiben. Kap. Viii kann im Religionsunterrichte behandelt werden. Dr. ct. Hedler.
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