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1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 59

1893 - Altona : Uflacker
— 59 — Diesseit des Baches dehnte sich ein kahler Höhenrücken aus, der Heuberg genannt, über welchen die Hauptstraße von Hamburg nach Ottensen führte, deren Richtung wir heute in dem Straßenzug Reeperbahn—langereihe (St. Pauli) und Neichenstraße—rathausmarkt—königstraße (Altona) erkennen. Dieser Weg überschritt beim heutigen Nobisthor den Grenz- dach. Weiter südlich konnte man auf einem am hohen Elb- ufer entlang führenden Wege nach der „Neuen Mühle" (Neumühlen) gelangen. — Wie Altona entstanden ist, darüber erzählt eine hamburgische Sage folgendes. Kinners, kamt mal all tohop, ick will ju wat vertelleu, van Alt'na, nn wo dat togahn is, dat Alt'na in de Welt steiht, nämli dörch unse Hamborger Börger, süns war dar min Lewdag keen Stadt Henkamen. Dat sünd nn all mannige hunnert Jahr her, dar seten insmals so'n twinti edder dörti Hamborgers upn Boomhns, eten un drunken wat Godes un wörn vergnög tosamen, luter rike Kooplüd, van de grötsten, un so'n lütten leegen Lischen- schalen (Licentiat) is dar ok mank wesen. As se nu dar so sitt un sick wat vertellt, kamt se up unse gode Stadt to spreken, wo grot un mächtig dat se is, un dat't man een Hamborg in de Welt givt, un dat för'n riken Hamborger Koopmann nix to dühr un nix to veel un to grot is, he kann't doch maken un ntföhrn; denn warum uich? Gottloff, he Hütt 't ja, he kann't ok dohn! Nu lach de lütte Lischenschat, un brüht (neckt) de Kooplüd, un will dat nich wahr Hebben, bitt de Kooplüd dull ward und vermeht sick hoch, un makt en Wett mit em üm veele dusend Dahler, dat se utsöhrn wöllt, wat he jüm angewen deh, he schull't man seggen, wat't ok wör. Dar segg de meschante Lischenschat, un lach darbi ganz spitsch: „Wohlan, so erbauet eine Stadt, die unserm Hamburg ähnlich werde!" der Nonnen. Daher wurde es später nach dem stillen Alsterthal vor Eppendorf verlegt. Der Name Herwardeshude wurde auf die Gegend des Klosters an der Alster übertragen, wo er sich noch heute in der Form Harvestehude findet.

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 60

1893 - Altona : Uflacker
— 60 — As nu mit eens de Kooplüd heel verbaaßt und bickenboomstill dar sitt, uu keener deiht sin Mund up, dar segg he: „Seht ihr nun, was ihr für Prahlhänse seid?" nn lach noch spittiger un segg: „De Wett is wuuu!" Abers he hätt sie doch ver- speelt. Denn wat de öllste war van de Kooplüd, de vermünnert sick tovörst un segg: „Wi sprek woll grot, abers wi mak't ok wahr, wat wi versprek, wi sünd de Kerls darto! De Stadt wollt wi baun, so sicher un wiß, as wi Hamborger Börger sünd, un morgen kann't losgahn, wenn du uns an- givst, wonehmhen wi se selten schöllt." „Mi eendohnt," segg de Lischenschat, lat en Weesenjung (Waisenknabe) darüm lopen." „Is woll," spröken de Kooplüd, „so schallt wesen!" Annern Namiddags kregen se'n lütten blauen Weesenjung up, un güngen mit em buteu Millerndoor. Dar bunn se em de Ogen fast to mit'n siden Dook, as wenn he'n Los ut de Lotterie trecken schull, un spröken to em: „Nu loop gau to, lütt Jung, jümmers grad ut, so dull as du 't kauust, un wonehm dat du heusallst, dar schall't wesen, dar schall de neie Stadt stahu." De Jung denk, dat is'n kürigen Spaß, heev de Been in de Höch und ueiht fix ut, de Kooplüd un de Lischenschat so Peerd achterem. Dat güng en lütte Tid so fort, de Jung löp hastig to un greep sick an. Darna abers fangt he an to denken un denk bi sick: Wenn ick man de lütte Brügg drapen doh, över de ohle Au, dat ick nich bito kam un in de Bek fall un verdrink int Water as'n junge Katt! löpt also 'n bitten sinniger, un weet nich, dat he all heröver kamen is; darto treck em dat fcharpe Loopen in de Been, de Sweet löpt van em dahl in den Sand, un hiemen un quiemen deiht he as'n ohl Bedelminfch. Also gefallt ein de Spaß so övel, dat he man noch so hen slunker, un jümmers denk he ünner sin verbunn'n Ogen: Wenn ick arme Jung man nich in't Water fall, un teuer in'n Sand, as in de Au edder gar in de grote Elv, und darüm behr he mit eens, as wenn he'n Stock edder Steen mank de Föt kreeg, un slög dahl up den Sand, un schree so

3. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 61

1893 - Altona : Uflacker
— 61 — bull, as he man kunn: „Dar ligg ick nu un heff Arm un Veen braken!" As nu de Kooplüd düt sehn doht, verfährn se sick und röpen ut: „Dat is all to nah bi unse Stadt, dat geiht nich god, dat is all to nah!" Abers de meschante Lischenschat lach all wedder und segg: „Eendohnt, all to wiet edder all to nah! Wort is Wort! Wonehm de Jung henfallt, dar schall't ja wesen! Hier ist die Stätte, hier müßt ihr eure neue Stadt bauen oder eure Wette bezahlen und euch Prahl- häufe schelten lassen vor der ganzen Welt!" Dar müssen se em Recht geven, abers grausam verdreetli süud se wesen, un den lütten Jung, de noch jümmers up de Eer leeg uu ween, den kregen se np de Been, un wil gar nix an em braken wär, so geven se em en paar dannige Klapps an de Ohren, un knuffen und stötten em hen un her un spröken: „Dumme Jung, kunnst du nich beter lopen Hebben?" Darna abers hefft de Kooplüd ehr Wort wahr mak un sünd forts ansungen, de Stadt to bauen. Achterna dar hefft se sick sülvst Spiker 'nog hensett, und mannig Een denk still bi sick: Na, nu frag ick den Düwel na unsen Tollen! Ünnen an de Elv warn dartomal all fit ohlen Tiden twe bitt dre Stieg Hüs för de Fischers und Schippers; abers baben wär nix as idel Vehweid un Sand, darup se de Stadt baut hefft, un wonehm de dumme Jung henfulleu is, dar steiht nu dat Rathus. — Un de lütte Lischenschat müß sin Wett voll betahlen, abers he harr doch sin Spaß darbi un vertell den Snack an alle Lüd un segg van de neie Stadt: „Is se all to nah, so schall se ok Altona heten!" Des- halven is se so döfft, un Altona is ehr Nam' bleven. Dar segg nu woll towilen so'n wittsnutigen Bökerminschen, dat düsse Nam' nich van all to nah Herköm, sünnern van de ohle Au, de dartomal an de Grenz bi'n Hamborger Barg lopen deh. Dat is abers nich an dem, un min Geschich is wahr und wiß; denn wenn de riken Hamborger Kooplüd nich mit ehr Hann'n dar mank wesen wär'n, so gäv't dar noch nix

4. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 63

1893 - Altona : Uflacker
— 63 — zu brauen. Daß er sich gerade diese Stelle aussuchte, kam daher, daß der genannte Weg von den Fischern in Ovelgönne für ihren Landverkehr mit Hamburg benutzt wurde. Ebenfalls wird dies von zahlreichen Schiffern geschehen sein; denn größere Schiffe mußten häufig schon in Neumühlen löschen und laden, weil von dort nach Hamburg das Fahrwasser sehr mangelhaft war. So durfte Joachim v. Lohe hoffen, in einem Wirts- hause, das an diesem Wege lag, recht viel Besuch zu erhalten und guten Verdienst zu finden. Mit dem Bau wurde im Jahre 1536 begonnen. Gerade im Jahre vorher hatte man in Hamburg die Steuern auf das Braugewerbe erhöht. Weil nun Joachim v. Lohe das Bier billiger als die Hamburger Brauer verkaufen konnte, so befürchtete der Hamburger Rat, ein so nahe an der Grenze belegenes Wirts- und Brauhaus könne den Hamburgern schaden. Auch mag er wohl besorgt gewesen sein, es könnte hier nach und nach ein ganzer Ort entstehen, dessen nahe Nachbarschaft dem hamburgischen Handel und Gewerbe über- Haupt mancherlei Schaden bringe. Daher sandte er zwei seiner Mitglieder an den Vogt zu Ottensen, zu dessen Bezirk außer Ottensen noch die Dörfer Othmarschen, Bahrenfeld, Stellingen und Eidelstedt, sowie die schauenburgischen Elbinseln gehörten, um ihn zu ersuchen, den Bau des Hauses zu verhindern. Auch der höchste Beamte des Schauenburger Grafen, der Drost, der von der Burg auf dem Pinneberge aus die ganze Grafschaft verwaltete, stellte sich ein, und die Hamburger Ratsherren erklärten ihm, die Stadt könne den Bau nicht leiden. Der Drost weigerte sich jedoch, der Forderung des Rates nachzugeben. Als alles freundliche Zureden nichts half, vielmehr der Platz zum Hausbau hergerichtet und das Bau- holz zugehauen wurde, da ließ der Rat nochmals verkünden, er werde den Bau auf keine Weise gestatten, und drohte so- gar, wenn man das Haus dennoch richten wolle, so würde alsbald am andern Tage „dat bawerste under und dat underste baven" stehen. Da aber die Hamburger gar kein Recht hatten,

5. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 70

1893 - Altona : Uflacker
— 70 — St. Georg. Die Bahn hat von ihrem Anfangs- bis zu ihrem Endpunkt die Richtung von W. nach O. Merke also, daß die genannten Gebäude und Plätze alle in dieser Ricktung liegen! Beispiel: Von der Navigationsschule in Altona (S. 30) nach der Gewerbeschule in Hamburg. (Ähnliche Nichtungsbestimmnngen nehme man auch sonst fleißig vor.) 24. Die Staot Hamburg. Wo sich heute das weite Häusermeer Hamburgs aus- breitet, da rauschte noch vor reichlich 1000 Jahren ein dichter Wald, die Hamma genannt; zum Teil war diese Gegend niedriges Wiesenland, welches im Winter und Frühjahr vom Wasser überschwemmt wurde. In jener Zeit fristeten hier in einfachen Hütten einige Fischer und Jäger ein elendes Dasein, zu deren Schutz vor den räuberischen Normannen der deutsche Kaiser Karl der Große um das Jahr 800 die Hammaburg (Waldburg) erbaute. Jene Feinde kamen in kleinen Kähnen die Elbe herauf, plünderten und verbrannten die Hütten und machten die Gefangenen zu Sklaven. Die größere Sicherheit, welche die Hammaburg gewährte, zog mehr und mehr Be- wohner in diese Gegend, und bereits 811 wurde auf dem Hügel, wo jetzt das Johanneum steht, eine Kirche, der Dom, erbaut. Die Hammaburg ist also als der Anfang des Ortes anzusehen und hat demselben den Namen gegeben. Jener Dom, so unscheinbar er anfänglich auch gewesen sein mag, verdient schon aus dem Gruude erwähnt zu werden, weil später in seinen Vorhallen der Weihnachtsmarkt abgehalten wurde, den man nach 1805, als der Dom abgebrochen war, auf freie Plätze (Spielbudenplatz, Großer Neumarkt u. s. w.) verlegte, und dem man nun selbst den Namen „Hamburger- Dom" gab. Aus solchen Anfängen ist die großartige Stadt entstanden, die nach der Volkszählung von 1890 mit ihren Vororten

6. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 42

1893 - Altona : Uflacker
— 42 — Wilhelm I. geschenkt. Es sind Kanonen, welche das neunte Armeecorps bei Orleans eroberte. In der Mitte der Pal- maille steht ein zweites Denkmal, das bronzene Standbild des Grafen Conrad v. Blücher, welches die Stadt Altona ihrem früheren Oberpräsidenten, dem Vetter des preußischen Feldmarschalls v. Blücher, in dankbarer Anerkennung errichtet hat. Die Inschrift am Sockel des Denkmals lautet: „Graf Conrad v. Blücher-Altona, geb. d. 29. Febr. 1764, gest. d. 1. Aug. 1345, Oberpräsidcnt in Altona von 1808 bis an seinen Tod." Darunter stehen die Worte: „So klug im Rat Als kühn in That, Ein Staatsmann Und ein Ritter." Das Lob, das diese Worte dem Manne spenden, ist ein wohlverdientes. Klug und kühn schützte er Altona im Jahre 1813, als die Franzosen in Hamburg h.austen und diese Stadt von den Russen, belagert wurde. Obgleich unsere Vaterstadt sowohl von den Franzosen als von den Russen das Versprechen erhielt, daß sie nicht als feindlicher Ort be- trachtet werden solle, hatte sie doch von beiden Seiten viel zu leiden. Die russischen Generale verlangten häufig die Lieferung verschiedenartiger Gegenstände, und etwas mußte immer geliefert werden, um den guten Willen zu zeigen. Jede derartige Unterstützung erfuhren aber die Franzosen durch ihre Spione (Kundschafter), und unter den schlimmsten Drohungen verbot der französische Marschall Davoust, der in Hamburg den Oberbefehl hatte, dem Oberpräsidenten Blücher jede Lieferung an die Russen. Einmal drohte er ihm sogar, er werde die Stadt beschießen und sein eigenes Haus ein- äschern lassen; aber durch sein furchtloses Benehmen flößte Blücher den Franzosen soviel Achtung ein, daß Altona ver- schont blieb. Nicht immer erfüllte er die Forderungen der Russen. So gab er einmal einem russischen Ge- sandten, der auf der Stelle zwei Reitpferde mit Sattel und

7. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 62

1893 - Altona : Uflacker
— 62 — anners as'n ohl Fischerdorp. Dat is so klar as wat! Un wenn de neimod'sche Snack wahr war, so muß die Stadt ja Ohlenau heten un min Lewdag nich Altona. So un nich anners hefft unse Vöröllern dat verteilt, dat Alt'na to Weg kamen is, un darbi bliev ick. Un de ohle Wands- beker Scholmeister plegg to seggen: „Gott stüert de Hamborger Böm, dat se nich in'n Heven waßt, un darum hett he Alt'na in de Welt sett." Un ick segg: „Man to, lat leven!" Abers nu Kinners, en Buddel Wien her! Auf Hamburgs Wohl- ergehu laßt kein Glas müßig stehn! Hamborg schall leven, Gott segen Hamborg, een, twe, dre. Hoch! 21. Geschichtliche Nachrichten über die Anfänge Altonas.*) Im 16. Jahrhundert lebte auf Grevenhof, einer Elb- insel, die noch gegenwärtig unter diesem Namen bekannt ist und südlich von Steinmarder liegt, ein Fischer, Namens Joachim v. Lohe. Der Grevenhof erstreckte sich damals von allen Elbinseln am weitsten nach Norden und hatte bei Sturm- fluten von der Gewalt des Wassers besonders viel zu leiden. Durch eine solche Sturmflut wurde die Insel, die mit zur Grafschaft Schauenburg gehörte, in mehrere Stücke zerrissen, und Joachim v. Lohe verlor dabei Haus und Hos. Daher verließ er die gefährliche Insel und richtete an den Grafen das Gesuch, sich auf dem festländischen Teil der Grafschaft anbauen zu dürfen. Er erhielt die Erlaubnis, nicht weit von der Stelle, wo der Weg nach der „Neuen Mühle" (S. 59) den Grenzbach überschritt, da wo sich jetzt der von der Breiten- straße, kleinen Elbstraße und Seestermannstraße begrenzte Häuserblock befindet, ein Haus zu bauen und darin eine öffentliche Schenke zu halten und gewöhnliches Bier (Rotbier) *) Nach den akteumäßigeu Feststellungen vr. Richard Ehrenbergs in dessen Werk: Altona unter Schauenburgischer Herrschaft, Heft I.

8. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 64

1893 - Altona : Uflacker
— 64 — den Bau mit Gewalt zu verhindern, so kümmerte man sich nicht weiter um diese Drohung, und das Haus wurde auf- gebaut. Als die Hamburger Ratsherren zum erstenmal mit dem Drost über die Angelegenheit verhandelten, besichtigten sie auch die Baustelle. Sie trafen dort den Bauherrn Joachim v. Lohe, und zu diesem sagte einer von ihnen, das Haus käme „all to nah" an der Grenze zu stehen. Es muß besonders auf das Wörtchen „all" geachtet werden. Gewiß hatte der Pinneberger Drost den Hamburgern vorher erklärt, der Herr Graf dürfe auf seinem Gebiete so viele Häuser bauen lassen, wie er wolle. Dies konnten nun die Hamburger Herren freilich nicht bestreiten; aber sie blieben dabei, das Haus komme der Grenze „all to nah" zu stehen. Weiter west- lich bei Ottensen möge man bauen, nur nicht gerade so dicht an der Grenze. Nach dieser Äußerung, die wahrscheinlich im Eifer öfters wiederholt wurde, nannte Joachim v. Lohe sein Haus den „Krug Altona" (Krug — Wirtshaus). Es war das erste Haus unseres Ortes. Somit ist das Jahr 1536 als das Geburtsjahr unserer Stadt anzusehen. Zehn Jahre später bestand Altona bereits aus fünf Häusern, von denen 1547 drei abbrannten. Der Hamburger Nat suchte den Wiederausbau zu verhindern und verlangte auch, daß die noch stehenden Häuser abgebrochen würden; aber man wies auch diesmal die Forderungen zurück. 22. Zur weiteren Geschichte Altonas. Unter der Herrschaft der Schauenburger Grafen, deren Stammschloß in jwestsalen lag, war Altona ein von Fischern und besonders von Handwerkern bewohntes Dorf, das sich rasch vergrößerte. Dies schnelle Wachstum erklärt sich nicht bloß aus der dem Handel günstigen Lage, sondern besonders daraus, daß die Grafen dem Orte allerlei Freiheiten und

9. Hamburg - S. 28

1899 - Hamburg : Kloß
— 28 — Zeit nachgebildet worden ist. Dieses Schiff hatte sich im Kampfe gegen die Seeräuber vor allen anderen Schiffen hervorgethan. Jeder Besucher des Ratsweinkellers soll nun an den Mut und die Tapferkeit von Hamburger Bürgern, aber auch au die Ge- sahreu erinnert werden, welche einst Hamburgs Handel bedrohten. Vor 500 Jahren wurden die nordischen Meere durch Schwärme von Seeräubern unsicher gemacht. Diese Unholde werden oft Vitalienbrüder genannt. Sie sind aus folgende Weise zu dem absonderlichen Namen gekommen: Die Königin Margarethe vou Dänemark führte einen großen Krieg gegen den Schwedenkönig, besiegte ihn und belagerte seine Hauptstadt Stock- Holm. Alle Zusuhr von Lebensmitteln schnitt sie der Stadt ab, so daß bald große Not daselbst entstand. Da that sich eine Zahl kühner Seefahrer zusammen und führte der bedräugteu Stadt für schweres Geld Lebensmittel zu. Bei ihren wieder- holten Fahrten gerieten sie mit dänischen Schiffen in Kampf, siegten aber und machten Beute. Nun mehrte sich ihre Zahl sehr schnell. Da sie Stockholm mit Lebensmitteln oder Viktnalien versorgten und im Kampfe gegen die Dänen brüderlich zusammen- hielten, so nannte man sie Viktualienbrüder oder Vitalienbrüder. Sie griffen bald nach ihren ersten Siegen die dänischen Küsten an, fügten den Dänen Schaden zu, wo und wie sie nur konnten, und wurden von Tag zu Tag mächtiger. Ihr Beutemachen setzten sie auch uach dem Kriege fort, lauerten den Handelsschiffen aller Art auf und nahmen Schiff und Ware weg. Die Küsten Dänemarks, Norwegens, Schwedens, Deutschlands hatteu viel von ihnen zu leiden. Schon waren sie so mächtig geworden, daß sie Burgen eroberten, Städte überfielen und Staaten zwangen, Verträge mit ihnen zu schließen. Als es durch große Anstrengungen gelang, die schlimmen Gesellen aus der Ostsee zu verdrängen, wandten sie sich ganz der Nordsee zu und trieben hier ihr Wesen um so ärger. Klaus Störtebeker und Godeke Michels, das soll heißen Gottfried Michaelsen, waren die beiden tollkühnen Hanptlente der Piraten und der Schrecken aller Kaufleute, Schiffer und Küstenbewohner. Störtebeker war sehr groß und stark und konnte unmenschlich

10. Hamburg - S. 31

1899 - Hamburg : Kloß
— 31 — geköpft. Als man sein Schiff genau durchsuchte, ergab sich, so wird erzählt, daß der dicke Mastbaum ausgehöhlt und mit glänzendem Golde gefüllt war. Seine Gefängniszelle hieß man „Störtebekers Loch." Die Kinder sangen aber bald das Störte- bekerlied, in welchem es hieß: „Klaus Störtebeker und Godeke Micheel, Dat weeren twe Röder to glieken Deel." Die Thaten der bunten Kuh sollen in Hamburg niemals vergessen werden. 10. Der Rathausmarkt und die Straßenbahnen. Der große Platz, an welchem unser Rathaus steht, heißt Rathausmarkt. Als nach dem schrecklichen Brande von 1842, der den größeren Teil der inneren Stadt vernichtet hatte, die Straßen neu geordnet und angelegt wurden, ließ man einen weiten Raum für ein neues Rathaus und einen Platz vor dem- selben frei. Man gab ihm schon damals den Namen, den er heute führt, und das war ungefähr 50 Jahre zuvor, ehe das Gebäude errichtet wurde, nach welchem er benannt ist. Der Rathausmarkt ist ein großer, rechtwinkliger Platz, dessen eine Hälfte mit Bäumen bepflanzt und von einem Geländer um- schloffen ist, um den Kindern als Spielplatz zu dienen. Die andere Hälfte hat zwei breite Bürgersteige, einen Halteplatz für die Straßenbahnen und einen breiten Raum für den Wagen- Verkehr. Die Hermannstraße, der Reefendamm und der „Plan" führen in der Richtung auf St. Georg, die „Große Johannis- straße" und der „Alte Wall" nach St. Pauli vom Rathaus- markte ab. Durch die Poststraße, in welcher das frühere Haupt- Postgebäude steht, nimmt man seinen Weg zum Gänsemarkt und durch die Rathausstraße zur Petrikirche. Der Rathausmarkt ist der bedeutsame Mittelpunkt des Personenverkehrs in Hamburg. Er ist daher das Ziel einer fast endlosen Zahl von Straßenbahnen, von welchen mehrere ihn nur berühren, während andere hier ihren Endpunkt haben. Zum
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