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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 32

1910 - Hannover : Helwing
— 32 — traf sich der von Diepholz kommende uralte Folkweg mit der wichtigen Handels- straße Bremen-Hannover. Als wichtige Weserfestung hat Nienburg im dreißig- jährigen und siebeujährigeu Kriege viel zu leiden gehabt; die Festungswerke hat Napoleon I. schleifen laffen. Nienburg hat eine aufblüheude Baugewerkschule; auch machen Nienburger Biskuits und Glaswaren die Stadt weit und breit bekannt. Verden (9700 Einw.) oberhalb der Mündung der Aller in die Weser gelegen, ist schon seit Karl d. Gr. Sitz eines Bistums. (Sagenhafte Hinrichtung von 4500 Sachsen). Die Stadt bestand früher aus zwei Teilen, dem Süderende und dem Norderende, die erst im 14. Jahrhundert sich vereinigten. Im 15. Jahrhundert erhob sie sich zur freien Reichsstadt, mußte aber später deu Bischöfen huldige». Nach 1648 verlor sie ihre frühere Bedeutung. Der hohe gotische Dom, der vierte nach Gründung des Bistums, gehört zu den großartigsten und bewundernswertesten Gottes- Häusern im Norden unseres Vaterlandes. Hente hat die Stadt wichtige Tabaksindustrie, ist Garnisonstadt, hat Kreisbehörden, Landgericht, Lehrerseminar und Gymnasinm. Bremen ist Freie Reichsstadt (170 000 Einw.). Sie ist Deutschlands zweit- größte Handelsstadt. Sie ist der Hauptsitz des europäischeu Tabakshandels; dauebeu sind Handel mit Kaffee, Reis und Baumwolle wichtig. Weltbekauute Sehens- würdigkeiteu sind das prächtige Rathaus mit seinen Kellern und der mächtige gotische Dom. Als Bremens Hafenstadt wurde 1827 an der Ostseite der Weser- müudung Bremerhaven gegründet (24 000 Einw.). Hier ist die Absahrts- und Ankunftsstelle der riesigen Ozeandampfer des Norddeutschen Lloyd, neben der Hamburg-Amerika Linie die größte Schiffahrtsgesellschaft der Welt. Als Bremens Hafen an der Wesermündnng aufblühte, legte das damalige Königreich Hannover in den Jahren 1857—1863 der Stadt Bremerhaven gegenüber an der Südseite der Geestemünduug deu Hafen Geestemünde an. 1889 wurde der Ort Stadt; sie hat heute 23500 Einw. und ist der Sitz des Handels mit nordischem Holz, mit Reis und mit Fischen. Wie Geestemünde an Bremerhavens Südseite, so ist Lehe an dessen Nordseite emporgewachsen. Lehe hat 31 600 Einiv. und wächst schneller als seine beiden Nachbarstädte, weil die Hafenweiterungen nach Lehe zu liegen und die Schiffer- und Hafenarbeiterbevölkerung dort Wohnung hat. Celle (21400 Einw.) in dem Mündnngsdreieck zwischen Fuse und Aller ge- legen, ist rings von Gärten und schattigen Anlagen uiugeben. Sie hütete im Mittelalter einen wichtigen Allerübergang an der alten Handelsstraße von Hamburg nach Braunschweig, In der Zeit von 1300—1700 blühte Celle unter seinen trefflichen Fürsten, die hier im Schlosse wohnten. Dann sank die Stadt und wuchs erst wieder, nachdem 1845 die Eisenbahn von Hannover nach Hamburg eröffnet war. Jetzt ist Celle in lebhafter Entwickelung. Es treibt Handel mit Heidel- und Kronsbeeren, Honig, Wachs, Wolle und Leder; es ist auch Sitz des höchsten Gerichts der Provinz, des Oberlandesgerichts. Da, wo die Fuse aus dem Hügellande tritt, liegt die Stadt Peine (16500 Einw.). Peine gehörte zum Stist Hildesheim und war dessen festeste Burg „Peine was maket san feste, dat de Uhle bliev sitteu in' Neste". Der Ort ist das Verkehrszentrum sowohl des uingebendeu Moorgebiets wie des Hügellandes. In Peine liegt das größte Eisenwerk der Provinz, das mit der nahen Jlseder Hütte verbundene Peiner Walzwerk. Brauuschweig an der Oker ist die Hauptstadt des Herzogtums gleichen Namens; die Stadt hat 135 000 Einwohner. Der Ort, dessen Ursprung schon in das 9. Jahr- hundert fällt, wurde uuter dem mächtigen Herzoge Heinrich dem Löwen 1139—1195 zur Stadt. Dann war Braunschweig im 13. und 14. Jahrhundert Mitglied der Hausa und Vorort des sächsischen Quartiers derselben, bis sie 1374 infolge eines Aufruhrs verhauset wurde. Nach ihrer späteren Wiederaufnahme in die Hansa erlangte die

2. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 40

1910 - Hannover : Helwing
— 40 — von den Niedersachsen abweichendes Bild dar. Der Friese ist derb und breitschultrig vou Gestalt, mehr gros; als klein, Hände und Füße siud stark und breit, das Haar ist schlicht oder nur schwach gekräuselt und blond, der Bart rötlich und uicht sehr dicht, das Auge ist hellblau oder grau und das gerötete Gesicht vou rundlichem Schnitt. Freiheits- und Heimatsliebe ist eiu Grundzug im Charakter der Ost- srieseu. Sie sind ernste, bedächtige Naturen, treu am Alten hängend, mißtrauisch gegen Neuerungen, aber wenn sie solche als praktisch erprobt haben, ausdauernd und emsig in deren Einführung; dabei sparsam und mäßig, unter sich gute Nach- baru und gegen Fremde gastfrei und gefällig. Die Friesen hatten früher ihre besondere Sprache (Eala fria fresena — Heil dem freien Friesen); aber heute spricht der Friese die niedersächsische Mundart mit einem der westfälischen Aussprache sich anschließenden Dialekt. Als Probe geben wir einige ostfriesische Sprichwörter: Oost, West, 't Huus best. — Mit Tied und Flied kann man Ströhbült na Paris dragen. — Good ist good, man alto good es annermanns Narr. — 't Geld, wat stumm is, maakt liek wat krumm is. Wie der westfälische Volksstamm, so leben auch die Ostfrieseu mit verhältnismäßig wenigen Ausnahmen in zerstreut liegenden, zu Bauer- fchafteu vereinigten Gehöften. Ihr Wohnhaus uuterscheidet sich jedoch wesentlich von dem uns bekannten niedersächsischen Bauernhause. Das ostsriesische Wohnhaus ist ganz massiv aus Backsteinen gebaut und besteht aus dem Wohuhaus und der Scheuer. Die Scheuer ist der Länge nach in drei Teile geteilt. Der eine Teil wird als Dreschtenne benutzt, der mittlere enthält den Erntesegen und ani Hinteren Ende die Pferdeställe, der dritte Teil des Hanfes dient zu Ställen für Kühe und Schweine und hat am vorderen Ende die Sommerküche und die Kammern für das Gesinde. In dem Wohnhanse befinden sich auf der rechten Seite des Hauseiugauges die sogen. Wiuterküche und die Kammern, auf der linken Seite die Stuben. Städte. Au der Ems liegen folgende Städte: Lingen (7900 Einw.), Meppen (4600 Einw.), Papenburg (7700 Einw.) und Leer (12400 Einw.); im Gebiete der Ems liegt Aurich (6100 Einw.). Lingen hatte als Übergangsort nach Holland eine große Bedeutung. Von hier aus zogen jährlich taufende vou Arbeitern aus Oldenburg und deu benach- karten hannoverschen Gegenden im Sommer nach Holland, um dort als Tagelöhner zu arbeiten. Jetzt, wo es in der eigenen Heimat nicht an lohnender Arbeit fehlt, hat die Zahl dieser Hollandsgänger sehr abgenommen. Papenburg (Pfaffenburg, Mönchsburg) ist einer der merkwürdigsten Orte unserer Proviuz, nämlich die größte und blühendste Fehnkolonie. 1675 ist Papen- bürg als die erste Anlage dieser Art in Deutschland nach holländischem Muster gegründet. Papenburg ist Haupthandelsplatz für Holz und Eisen aus Schweden in Ostsriesland. Meppen liegt ans einer durch Verschlammung allmählich landfest gewordenen Insel ill der Hasemündung. Meppen war ernst Mitglied der Hansa. Leer ist eine der ältesten Städte Ostfrieslands. Sie liegt ans einer Sandhöhe an der Ledamündnng, und ihre Straßen sind nach der Flußseite zugebaut. Wenn man darans schließen kaun, daß mau bei der Aulage der Stadt die Schiffahrt noch nicht würdigte, so treibt aber Leer heute recht lebhafte Flußschiffahrt. Die Stadt Aurich verdankt ihren Ursprung einer dem heiligen Lambertns geweihten Kirche,

3. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 47

1910 - Hannover : Helwing
— 47 - genannten Bucht einnehmen oder löschen müssen. Doch ist in den letzten Jahren von Seiten des Staates eine erhebliche Vergrößerung und Vertiefung des Hafens ausgeführt. Auch ist ein Teil des Hafens, der für die größten Schiffe zugänglich ist, zum Freihafen gemacht. Emden hat ein ganz holländisches Gepräge. Unter den Gebäuden der Stadt ist das herrliche Rathaus zu nennen, das im 16. Jahr- hundert nach dem Muster des Antwerpener erbaut ist und eine bedeutende Waffen- sammlnng enthält. An dem Jadebusen liegt schließlich noch ein kleines zu unserer Kriegsschiff. Provinz gehöriges Gebiet, welches, obgleich nur reichlich 19 qkm groß, doch wegen seiner Bedeutung für die Sicherheit des deutschen Reiches an der Seeseite große Bedeutung hat, das Jadegebiet mit Wilhelmshaven. Im Jahre 1853 wurde das Jadegebiet von König Friedrich Wilhelm Iv. zur Anlage eines Kriegshafens von Oldenburg gekauft, und unter unsäglichen Schwierigkeiten ist hier im Lans der Jahrzehnte ein großer Kriegshafen angelegt. Der Hafen, dessen Eingang mächtige Strandbatterien überwachen und an dessen Seiten neben den Ankerplätzen der Kriegsschiffe, die Schiffsbauplätze (Hellinge) und Vorrichtuugeu zur Schiffsaus- besserung liegen (Docks), ist von Kaiser Wilhelm I. feierlichst eingeweiht worden. Um die Hafenanlage ist die rasch aufblühende Stadt Wilhelmshaven entstanden, deren Bevölkerung auf 26000 angewachsen ist. Die Straßen der Stadt sind nach einheitlichem Plane angelegt und laufen sämtlich der Werft parallel; sie können sich»hinsichtlich ihrer Breite, der Schönheit der Läden und Gasthöfe mit manchen Hauptstraße« unserer Großstädte messen.

4. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 16

1910 - Hannover : Helwing
— 16 — in die Aller. Das erste Stück des Leinetales von dem Eintritte des Flusses in die Provinz Hannover bis unterhalb Northeim ist von anßer- gewöhnlicher Breite (2—4 km). Dabei steigen die Talränder so reget- mäßig an wie bei einem ausgestochenen Weggraben. Nach Ansicht der Forscher hat der Fluß sich dieses Bett nicht selbst gegraben, sondern das Erdreich hatte sich hier zu einer tiefen Fnrche gesenkt, und der Fluß brach dann in diese Grabensenkung — so nennt man solche Talbilduug — ein und überzog den Grund derselben mit seinem fetten Schlamme. Auf einer kleinen Erhöhung an der rechten Talseite liegt fast genau in der Mitte dieser Flußlaufstrecke die Stelle, auf der die berühmte Stadt Göttingen zur Zeit Kaiser Ottos d. Gr. ihren Anfang genommen hat. Im Mittelalter erhob sich die Stadt, die stark befestigt war, zu hoher Blüte, indem zahlreich eingewanderte Flamländer hier die Tuchweberei einführten, die sehr schwnngreich betrieben wurde. Aber mit dem Ausgang des Mittelalters folgte auch hier eine Zeit argen Verfalls ; Rathaus in Göttingen. der dreißigjährige Krieg führte sodann eine vollständige Verarmung der Stadt herbei, und im Anfange des vorigen Jahrhunderts war Göttingen eine ganz herabgekommene Landstadt ohne Handel, Industrie und höhere Bildung. Da schuf hier König Georg Ii. in den Jahren 1734—1737 eine Universität, die, mit den reichsten Mitteln aus- gestattet und mit den tüchtigsten Profesforen besetzt, den Namen Göttingens über die ganze Erde bekannt gemacht hat. Jetzt hat die Stadt 34000 Einwohner. Etwas oberhalb Göttingen ergießen sich nacheinander 2 kleine Flüßchen von rechts her in die Leine, die Bremke und Garte. Das breite Tal der Garte ist fruchtbar und mit Dörfern dicht besetzt. Das enge und schön bewaldete Bremketal ist bis zu den Bnrgtrümmern der schon genannten beiden Gleichen hinauf bei schönem Wetter das Wanderziel vieler Naturfrennde. Einige Stunden leineabwärts

5. Bd. 3 - S. 251

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, is * Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde. Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder- ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei- nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor- mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran- zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo- sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er- zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf- tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge- fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so- gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie- benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und unter die besten französischen Könige gehört. In einet Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan- aeu

6. Bd. 3 - S. 261

1793 - Hannover : Helwing
26 t Die Geschichte' nach' Christi' Geburt- Bruder, Johann, in Verbindung mit dem treulosen König von Frankreich das ohnehin unglückliche England von al- len Seiten und die erschrockenen Engländer sehnten sich nach ihrem König mit dem heftigsten Verlangen. Da entschloß sich Blondín, des Königs Kapellmeister, sei« nen Herrn aufzusuchen, sollte er auch bis ans Ende der Welt gehen. Er wußte, daß Heinrich ihn gefangen hielt, aber der Ort war ihm ein Gehcimniß. Der treue Diener reiste von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorj> und allenthalben erkundigte er sich nach seinem Könige» Endlich kam er an den Ort, wo der Thurm war und er-- fuhr, daß in demselben rin vornehmer Gefangener ver- wahrt werde. Er eilte dahin, stellte sich an die Thür desselben und fieng ein Lied au zu singen, das Richard in Vereinigung mit dem Blondin ehemals componirt hatte. Mit der ersten Hälfte des Liedes machte der Sän- ger eine Pause, und im Thurme fieng nun der Gefangene die andere Hälfte an. Blondín erkannte seines Königs Stimme, eilte voll Entzücken fort und kam wie geflügelt «ach England, wo er die geängstigten Großen in den Stand setzte, den gefangenen König, wiewohl nicht an- ders , als gegen cm sehr großes Lösegeld, von seinen Fesseln zu befrepen. Wenn Euch diese Treue eines Die- ners gegen seinen Herrn gefallt, so versäumet uicht, ein gleiches zu thun, sobald Euch die Vorsehung die Gele« genheit dazu anbietet. Rlchñl'd eilte sogleich in seine geliebte Insel und grif den eidbrüchigen Philipp gustan. Es kam jedoch zu keiner Hauptschlacht, denn beyde Partheyen verglichen sich« Zuletzt verlohr Richard im Jahr 1199 das Leben, da er das Schloß eines feiner aufrührerischen Großen belagerte. Weil seine ganze Re- gierung kriegerisch war und er außer feiner Güte und sei- nem Edelmuthe beständig eine ausnehmende Tapferkeit zeigte, fo gab man ihm den schönen Namen Löwenherz. Er , R 3 bin«-

7. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 33

1885 - Hannover : Helwing
Das Alte Land ist von Kolonisten aus den Niederlanden besetzt. Das zeigt sich besonders an der eigentümlichen Form des Hausbaues. Das Haus ist aus Fachwerk erbaut, und die Fächer sind in besonders zierlicher Weise nach den ver- schiedensten Mustern mit Backsteinen ausgemauert; die Giebelbalken tragen ein paar schwanenartige Figuren. Auch durch seinen Anbau unterscheidet sich das Alte Land sehr von den übrigen Marschbezirken. Es sieht nämlich fast so aus wie ein großer Obstgarten; besonders werden hier viele Kirschen gezogen und versandt. ' Das Land Kehdingen hat den settesten Boden von allen Marschlandschasten, und deshalb tritt hier wegen der Schwierigkeit des Pflügens der Ackerbau gegen die Viehzucht zurück; seine kahlen weit ausgedehnten Weiden bilden einen großen Gegen- satz gegen die freundlichen Obstwaldungen des Alten Landes. Das Land Haveln zerfüllt in zwei Abteilungen. Der südliche Teil heißt das Sietland (stet— niedrig), der nördliche Teil das Hochland. Jenes liegt wirklich tiefer als dieses. Darum war das Sietland srüher häusigen Überschwemmungen ausgesetzt; jetzt ist dem abgeholfen, indem man durch einen Kanal das aus den Mooren zuströmende Wasser um das Land herum geleitet hat. Der Boden des Landes ist etwas leichter und eignet sich vorzüglich zu Ackerbau; es herrscht hier großer Reichtum. Osterstade ist wesentlich eine große Weideflur mit verhältnißmäßig geringem Ackerbau, durch zahllose Herden des schönsten Viehes belebt. Das Land Wnrsten hat seinen Namen von seiner friesischen Bevölkerung, die im Mittelalter den Namen der Worsaten oder Wursaten führten, weil sie in der Zeit, als noch keine oder ungenügende Deiche vorhanden waren, ihre Häuser aus künstlichen Hügeln, sog. Wursten oder Wurten, erbauten. Länger als alle anderen Weseranwohner haben die Wurster ihre alte Freiheit bewahrt, denn erst gegen Mitte des 16. Jahrhunderts unterwarfen sie sich den Erzbischösen von Bremen. Der Boden des Landes ist im allgemeinen leicht, weshalb hier der Ackerbau überwiegt. Im Norderlande liegt Norden (6600 Einw.), die älteste und einst die bedeutendste Stadt des Landes. Sie hatte früher einen ausgedehnten Handel und große Kirchen, von denen eine noch erhalten ist. Mit dem Leybusen, jetzt eine Stunde weit von der Stadt entfernt, ist sie durch einen Kanal verbunden. Im Emsigerlande ist die größte Stadt Emden (13 700 Einw.). Die Ems bespülte sonst unmittelbar die Mauern von Emden; jetzt liegt die Stadt eine Stunde von derselben entfernt und steht mit ihr durch einen Kanal in Verbindung. Von der vormals hannoverschen Regierung wurde 1845—50 mit einem Kostenauswande von 900 000 Mk. ein neues Fahrwasser nach Emden hergestellt und eine Schutzschleuse erbaut. Nach der Vollendung der Westbahn ist der Hafen der Stadt erweitert; es können jetzt die Schiffsladungen^ unmittelbar in die Eisenbahnwagen verladen werden. Unter den Gebäuden der Stadt ist das herrliche Rathaus zu nennen, das im 16. Jahrhundert nach dem Muster des Antwerpener erbaut ist. 3. Das Klima der Marschgegenden ist Seeklima; die Luft ist schwer und feucht, aber milde, weniger milde jedoch an der Westküste von Bremen und an der Nw.-Küste von Ostfriesland, weil diese den Nw.-Stürmen zu sehr ausgesetzt sind. Die Marschen sind von allen Gegenden unseres Landes am frucht- barsten. Einzelne Marschgegenden können ohne Düngung das schwerste Getreide mehrere Jahre tragen. In fast ununterbrochener Reihenfolge erntet man Weizen, Roggen, Hafer, Raps, und wo der Boden zu Weide verwandt wird, ist der Gewinn vielleicht noch größer. 4. Die Bewohner der Marschländer an der Elbe und Weser sind eine Mischung von Sachsen und Friesen; das friesische Element ist am stärksten in den Wurstern, das sächsische dagegen mehr in den Altländern vertreten. Die Bewohner der Marschländer an der Ems sind rein friesischen Blutes. Meyer, Heimatskunde. 3
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