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1. Bd. 3 - S. 112

1793 - Hannover : Helwing
na Die Weltgeschichte^ unserer christlichen Prinzen und Regenten, die so gerecht regieren wollen, als Antvnin der Philosoph, mit groß« ßcm Nutzen lesen. Er starb im Jahr 177, und mit ihm starb auch auf einige Zeit die Tugend auf dem römi- schen Thron: denn seine nächsten Nachfolger waren laster- hafte und ungeschickte Regenten, und die wenigen guten Kaiser, die dann und wann auftraten, wurden von den Soldaten ermordet. Vlos gegen das Ende des dritten Jahrhunderts bekam das Reich wieder einige rechtschaffene Kaiser, den Aurelian und Diocletian. Bcyde gaben der römischeu Nation den verlornen Ruhm wieder. So stieg und sank das Glück dieses großen Volkes wechfels- wcise. Aber nun rissen auf einmal dreyßig Statthalter eben so viel Provinzen des römischen Reichs an sich und machten sich souverain; auch die deutschen Völker, die jetzt anfieugen, sich zu vermehren, droheten einen Einfall ins römische Gebiet, und ein mächtig gewordenes Volk Ln Asien, die Parther, nahmen sogar einen römischen Kai- ser, Namens Valerian, gefangen. Da bestieg im Jahr 324 der Kaiser Constanlm den Thron. Dieser Herr war ein tapferer Soldat, und sein Degen eroberte gar bald alles wieder, was die Feigheit seiner Vorfahren verloren hatte. Einst befand er sich auch in einem Feld- zuge, und er hatte so eben noch dem Gotte des Kriegs, dem Mars, auf einem Altar ein Opfer gebracht, als er plötzlich erklärte, er habe im Traum ein großes Kreuz in Len Wolken gcfthn, auf welchem mit glanzenden Buch- staben die Worte gestanden hätten: „Mit diesem wirst du siegen." Von der Zeit an ward Kaiser Constanttlk, der bisher ein eifriger Götzendiener gewesen war, ein Freund und Beschützer der christlichen Religion. Er be- setzte daher alle öffentlichen Aemter mit Christen, zog die Geistlichen aus ihrer bisherigen Verachtung hervor, er- wiest ihnen große Ehre, gab ihnen reiche Einkünfte und

2. Bd. 3 - S. 114

1793 - Hannover : Helwing
I ii4 Die Weltgeschichte. gegen das Christenthum beyzubringen; denn sie mahlten ihm alle Christen mit so abscheulichen Farben ab, als die Mörder seines Vaters gewesen waren. Weil nun Julian in seinem Leben, außer den schmutzigen und faulen Mön- chen, fast gar keinen andern Christen gesehen hatte, so bekam er wirklich einen so großen Haß gegen das Christen- thum, daß erö abschwur und wieder zum Götzendienst überaieng^ und von der Zeit an hieß er Julian der Ad- tnmnige. Er setzte alle christliche Staatsbedienten wieder ab, verjagte die christlichen Lehrer und machte die Kirchen zu Götzentempeln. Uebrigens war er ein geschick- ter Feldherr, ein kluger Staatsmann und ein guter und rechtschaffener Regent. Er starb im zwcy und dreyßigsien Jahre seines Alters und im zweyten seiner Regierung an einer Wunde, die er im Kriege gegen die Parther bekom- men hatte. Sein früher Tod war für das Reich ein sehr empfindsamer Verlust, denn, seinen Haß gegen das Chri- stenthum abgerechnet, war er einer der besten Kaiser, und seine Nachfolger dagegen waren entweder gewiffenlose Mietblinge oder schwache Kopfe, wovon jene sich um das Wohl des Reichs nicht bekümmerten, diese aber die große Kunst Zu regieren nicht verstanden. Nun wankte der Thron, die Gerechtigkeitspflege stockte und diekriegszucht gerieth in Verfall. Da fügte es sich, daß ein deutsches, an der Donau wohnendes Volk, die Gothen, von einem Haufen aus der Kalmücke») herbeyströmenden Gesindels, das sich den Namen Hunnen gab, aus seinen Wohnsitzen vertrieben wurde. Das Heer der verjagten, 200,000 Mann stark, fand Mitleiden und Schutz beym damals re- gierenden Kaiser Valens, denn dieser erlaubte ihnen, sich in Thrazien niederzulassen. Kaum aber hatten diese Ankömmlinge angefangen, einiger Ruhe zu genießen, als ihr deutscher Fleiß das ihnen eingeräumte Land in die reichsten Fluren verwandelte. Dies reizte ihren Beschützer Valens

3. Bd. 3 - S. 115

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, n? Valens zum Neide, und er machte Miene, seine Gast- freunde wieder zu verjagen. Treulosigkeit und Falschheit sind den Deutschen von jeher ein Greuel gewesen; auch diese unsre deutschen Brüder wurden durch die Tücke des römischen Kaisers so in Zorn gebracht, daß sie sich gegen ihn rüsteten. Es kam zum Kriege zwischen Wirth und Gästen; viele Römer wurden erschlagen, Valens selbst kam ums Leben, und es fehlte nur wenig, so hätten die Gothen die neue kaiserliche Residenz Constantwopel erobert. Dem Valens folgte Thcodostus, ein tapferer Herr, der trieb die noch immer erboßten Gothen wieder über die Granzen, und verschafte dem Reiche auf einige Zeit Ruhe. Vielleicht würde die römische Nation durch ihn ganz wieder aufgeblüht seyn, wenn er nicht einen Feh- ler begangen hätte: dieser bestand darin, daß er auf sei- nem Sterbebette das römische Reich unter seine bcyden Söhne theilte. Arcadius, der ältere Sohn, ein Prinz von achtzehn Jahren, nahm seinen Sitz zu Constantinopel, und sein Gebiet, das die östlichen Provinzen des römischen Reichs befaßte, hieß das tlwrgenländijche, oder auch das griechische Kaiftrthum, und Honorius, ein Prinz von eilf Jahren, schlug seinen Knabenthron zu Rom auf, und bekam Italien, Gallien, Spanien, Britannien, ei- nige deutsche Lander und einen Theil der Küste von Africa unter dem Namen des abendländischen oder lateinischen Kaismhums zu seinem Antheil. Von jetzt an gab es also zwey römische Kaiserthümer. Da jedoch diese merk- würdige Ländertheilung sich am Ende unsers Zeitraums, nemlich gegen das Jahr 40a zugetragen hat, so kann ich Euch von den Folgen, die sie nach sich gezogen, nicht eher wieder etwas erzählen, als bis wir die Römer wie- der besuchen. Dagegen aber ist es nun, da wir einige Kaiser dieses berühmten Volks kennen gelernt haben, höchst billig, daß wir uns bey der Nation selbst noch einige Zeit w, H % auf-

4. Bd. 3 - S. 130

1793 - Hannover : Helwing
Die Weltgeschichte, 130 Wuth den Kopf gegen die Wand und rief: „Varus, giel mir meine Legionen wieder." Von der Zeit an war der Name der Deutschen, vornemlich aber der Cherusker, den Römern ein schreckliches Wort. Zum Glück für die Überwundenen war es diesen unseren Vorfahren nicht um Eroberungen zu thun, sondern nur, um frey von den An- fällen der Feinde zu seyn. Desto furchtbarer machten sich den Römern in der Folge, vornemlich vom Jahr 120 an, die Marcomannen in Böhmen und Mahren, die durch ihre Vereinigung mit andern deutschen Völkern und durch ihren Muth das römische Reich oft in Gefahr setzten» Andere deutsche Völker folgten ihrem Bcyspiel und fielen nach und nach von verschiedenen Seiten ins römische Ge- biet. Die Franken und Allemanen verwüsteten vom Jahr 240 an das Innere von Gallien, und die Seeküsten wurden von den Sachsen geplündert. Wenn von dieser Seite die geplagten Römer etwas Ruhe hatten, fielen die Gothen und Vandalen auf der andern Seite ein» Als endlich Constñntin die christliche Religion im römischen Gebiete cinsührte, zwang er auch die unter seinem Zepter stehenden Deutschen zur Annahme des Christenthums, und schickte ihnen Bischöfe. So hatten zu dieses Kaisers Zei- ten die deutschen Städte Trier, Mñynz, Metz, Tüll, Worms, Strasburg, Trident rc. schon christliche Bischöfe. Wie wunderbar, lieben Leser: Gott ließ es zu, daß die Römer unser Vaterland anfielcn und einen Tbeil desselben unterjochten; und dieses Unglück mußte nun dem Christenthum den Weg bahnen, in die wilden deutschen Horden zu dringen und ihre Sitten milder zu machen! Damit die zum Chnstenthum bekehrten Deut- schen das göttliche Wort lesen könnten, übersetzte ein from- mer und geehrter Geistlicher der Gothen, der Bischof Ulsila (Wolf), die heilige Schrift in die deutsche Sprache, und verbreitete eben dadurch die christliche Religion unter un-

5. Bd. 3 - S. 131

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, rzr unseren Vorfahren desto schneller. Durch alle diese An- sialten wurden die Deutschen mit den Römern näher ver- Hunden und gewissermaßen vereinigt, die Römer selbst aber machten diese Vereinigung dadurch noch fester, daß sie geschickten Deutschen römische Aemter und Würden ga- den, ihnen Ossicieröplatze in den Legionen anwieftn, Schauspieler in ihr Land schickten, sie im Anbau römischer Baum-und Gartenfrüchte unterrichteten, Weinberge, Getraidefelder, Bergwerke, Landstraßen und Meilenzeiger Hey ihnen anlegten, ihnen in Handwerkern und Künsten Anweisung gaben und Tempel und Schulen in Deutschland erbauetcn. Besonders ward jetzt die Stadt girier eine der prächtigsten und vornehmsten Städte des römisch-deut- schen Gebiets, und man nannte sie das andere Rvm. Ja die Römer schienen mit den Deutschen so ganz emc Nation werden zu wollen, daß der Sohn eines gefange- nen Deutschen, Magnentius, römischer Kaiser ward» Diese feine Art, womit die Römer den überwundenen Theil der Deutschen behandelten, machte, daß diese ihr Joch nicht fühlten, und die Vereinigung beyder Völker gieng so weit, daß sogar die römische Sprache mit der deutschen vermischt wurde. So entstanden jetzt Z. E. die deutschen Wörter: Wem, Fenster, Tafel, Münze, Herr, Meister, Krone, Wal!, Mühle, kochen, schreiben und viele Wörter mehr, die pur lateinisch oder römisch sind. Demohngeachtet dauerte bey dem größer» Thcil der Deutschen der Haß gegen die Römer fort, und sie suchten jede Gelegenheit hervor, dem Stolz und der Eroberungssucht derselben Granzen zu setzen. Den An- fang machten, wie ich Euch schon erzählt habe, die Go- then , und ihrem Beyspiel folgten bald mehrere deutsche Völker nach, welches Ihr zu seiner Zeit hören werdet. 3 * Gttftukl

6. Bd. 3 - S. 283

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 285 tende Gestalt zurückziehen; aber ganz unvermuthet schwoll er aufs neue zu einer fruchtbaren Größe ^auf. Denn ein Abkömmling Dschingls - Chans, Namens Bmur, auch Tamerlan genannt, dem nur blos ein Stück der großen Bucharey übergeblicbcn war, ward auf einmal tzer Schrecken von ganz Asien. Zuerst erhob er sich im Jahr 1370 zum Kaiser der großen und kleinen Bucharey, eroberte darauf Persien, Armenien, Georgien und Ruß- land bis Moskau, bezwang Indien und besiegte den tür- kischen Kaiser Bajeßid (Bajazeth) und nahm ihn ge- fangen. Aks er endlich im Bcgrif war, China anzu- greifen, machte der Tod km Jahr 1400 seinen Unter- nehmungen ein Ende. Bmur besas zwar außer seinen kriegerischen Gaben noch viele andere: Standhaftigkeit, Verschwiegenheit, Geschmeidigkeit, Gerechtigkeitöliebc und uneigennützige Großmuth; auch hatte er Liebe für Künste und Wissenschaften und Achtung für gelehrte Män- ner, die er aufsuchen und unter großen Ehrencrweisun- gen nach seiner Residenz Samercand berufen ließ; aber er war gleichwohl ein menschenfeindlicher Barbar und ein blutdürstiger Eiferer, der alles, was nicht Muha- meds Lehre bekannte, grimmig niederhauen ließ. Nach seinem Tode gieng es mit seinen Eroberungen eben so, als mit den Eroberungen Dschingln-Chans. Einer seiner Nachkommen jedoch, der Sultan Babet, gewann im Jahr 1526 statt der verlohrnen Lander ganz Indien (Hindostan), wo er den Grund zu dem nachher so mächti- gen und reichen gwsmogolischen Staate legte. Ursprung des osmanilchen Reichs, oder des heutigen türkischen Staats. Im vorigen Zeitraum sähet Ihr aus dem ungeheuer großen Völkerschwarm der Scplhen, aus dessen Schooß einst die Hunnen entsprangen, auch die Lücken hervor- rreten

7. Bd. 3 - S. 142

1793 - Hannover : Helwing
i42 Die Weltgeschichte» Ich muß mich also von jetzt an bemühen, die Geschichte des Nun austretenden Nationen immer kürzer Zu fassen. Im vorigen Zeitraum sähet Ihr, daß der römische Kaiser Theodosius das Reich unter seine bepden Söhne, Arcadms und Honorars, theilte, und daß es also von nun an ein zwiefaches römisches Reich, das sogenannte griechisch - oder morgenländisch - römische, und das lateinisch-oder abendländisch-römische siebt. Geschichte des adendländisch-römischen Reichs. Der eilfjährige Honotlus war Herr dieses Reichs» Freylich regierte er noch nicht selbst, denn die Kunst, viele Königreiche zu beglücken, ist nicht das Werk eines Kindes. Er hatte also einen Hofmeister, der von Geburt ein Deutscher war und Stiliko hieß. Dieser Kaiser- aufseher hatte nicht so sehr die Absicht, das uralte, mächs Lige römische Reich in Dauer und Flor zu erhalten, son- dern es entweder an sich Zu reißen, oder doch seinen Lands- leuten in die Hände zu spielen. Das erstere gelang ihm nicht, aber das letztere gewissermaßen: denn es rissen von nun an verschiedene deutsche Völker eine Provinz nach der anderen vom römischen Reich ab. Den ersten Angrif gegen diesen alten, furchtbaren Staat thaten die Wkst- gythkn jl wozu ihnen eine gar sonderbare Gelegenheit die Veranlassung gab. Es zankten sich nemlich die beyden Kaiscrbrüdcr um den Rang: Hononus meynte, er, als Haupt des uralten römischen Reichs, sey mehr, als sein Bruder; Arcadlus dagegen behauptete, ihm, als dem älteren Bruder, und der noch dazu in Cvnstanttns neuen Residenz seinen Sitz habe,. gebühre der Vorzug. So zankten sich Kaisersöhne, Söhne eines Vaters, über eine läppische Kinderey, führten große Heere gegen ein- ander, und Tausende mußten dieser eiteln Grille wegen sterben. Diesen Knabenstreit nützte der König der Gothen Manch,

8. Bd. 3 - S. 149

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt. 149 Der Staat der Longobarden, oder: Entstehung der Italiener. Als die griechischen Kaiser die Gothen aus Italien vertrieben hatten, Höften sie dies schöne Land, das oh« nehin der Geburtsort der römischen Macht war, in Ruhe zu besitzen. Allein auf einmal brach wiederum von den Granzen Ungarns her ein neuer Feind in Italien ein, der so wie alle vorhergehende, gleichfalls ein deutsches Volk, das Volk der Longobarden war. Sie eroberten unter ihrem König Mbom ein großes Stück von Italien, und bildeten einen ganz eigenen Staat , unter dem Namen des longobardischeu Reichs, das sich über 200 Jahre er- hielt. Ihre Residenz hatten die longobardischen Könige in der Stadt Pavia. Von hier aus beförderten sie unter den trägen und üppigen Römern den deutschen Fleiß, vor- nemlich den Ackerbau und die Handlung, und legten viele schöne Städte an, gaben aber auch Gelegenheit zu einer neuen Sprache: denn durch die Vermischung der römi- schen (lateinischen) mit deutschen und andern Wörtern entstand die ltüliättlsche Sprache, die jedoch unter allen. Sprachen, die aus der römischen entstanden sind, mit derselben die meiste Aehnlichkeit hat. So habet Ihr also, lieben Leser, jetzt die spanische, die englische, die französische und die italiamsche Na- tion in ihrer ersten Kindheit gesehen, und wahrscheinlich mit großem Vergnügen Euch der Ehre gefreut, daß unsere deutsche Nation die fruchtbare Mutter dieser vier Staaten gewesen ist.. Merket Euch jetzt noch, daß manche Ge- schichtschreiber alle diese Züge so vieler deutschen Völker und anderer Nationen, die von allen Seiten her ins rö- mische Gebiet drangen, mit dem Namen der großen Völ- kerwanderung belegen. Daß aber diese furchtbaren, den Strömen gleichenden Fortwalzungen der Nationen von ei- nem Lande ins andere kein Wandern, keine Lustreise ge- nannt werden kann, das sehet Ihr selbst ein. Nichtiger K 3 könnet

9. Bd. 3 - S. 148

1793 - Hannover : Helwing
148 Die Weltgeschichte. ein ganz neues Reich, welches das Fränkische, oder nach der heutigen Mundart das Französische heißt. Nachdem El)lvk>vwig, der König dieses neuen Staats, e-twas zur Ruhe gekommen war, nahm er die christliche Religion an und ließ sich in der Stadt Rkims feyerlich taufen. Weil nun in den damaligen Zeiten fast alle christliche Regenten Arianer waren, d. i. die Lehre des Artus °), „daß Christus nicht gleiches Wesen mit dem Vater habe," ange- nommen hatten, Chlodowtg dagegen bcy seiner Taufe ein ächtes, biblisches Glaubensbekenntniß von der Drey- einigkeit abgelegt hatte, so gab ihm der damalige römische Pabst den Titel: allerchristlichster König, welchen Titel die Könige von Frankreich bis zum Jahr 1792 geführt haben. So christlich jedoch Chlvdowtg schien, so un- christlich, oder vielmehr so unmenschlich war er: denn er ließ alle Fürsten der übrigen fränkischen Stämme und selbst seine eigenen Verwandten mit arglistiger Grausamkeit hinrichten, und machte sich auf diese Art seinen mit Men- schenblut befleckten Thron fest. Als der Barbar gestorben war, theilten sich feine Söhne in das neue Reich; aber unter seinen Nachkommen wurde es, wie ich Euch zu sei- ner Zeit erzählen werde, wieder vereinigt und sogar ver- größert. Nach und nach nahmen die Franken in ihrer Sprache Wörter der alten Gallier und der noch unter ih- nen lebenden Römer auf, und aus dieser Vermischung deutscher, gallischer und römischer Redensarten entstand» denn allmählig eine ganz eigene Sprache, die franzö- fische. *) Arius, ein gelehrter Geistlicher, lebte ;u Constan ti ns ves Großen Zeiten. Seiner Lehre wegen lamen im Jahre 325 zu Ni cäa in Asien über 300 Bischöfe und andere Geistliche zusammen, d. j. sie hielten eine Kur« ch e n v e rsa m m l u n g , auf welcher das Glaubensbekeniit« niß verfertigt würde, welches unter dem Namen des N i> eaniscyen im alten Hannoverschen Catechismus steht.

10. Bd. 3 - S. 151

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt» ifi Geschichte des morgeniandischen (griechischen) Reichs. Untcrbeffl’n das abendländisch - römische Reich allents halben bestürmt und endlich durch bievandalen vernich- tet wurde, erhielt sich das morgenländische Kaiserthum, noch fort. Bey der vortheilhaften Lage der Residenzstadt Cynstantinopel und bey der großen Menge reicher Länder, die zum morgen ländischen Kaiftrthum gehörten, hatte die- ser Staat auch wirklich sehr glücklich seyn können. Allein die Sitten der Einwohner verwilderten sich immer mehr; Unwissenheit m der Religion und Aberglaube nahmen über- hand; Ueppigkelt, Grachtliebe und Verschwendung rissen immer mehr ein, und diejenigen, die allen diesen Nebeln hatten sieurcn können und sollen, die Kaiser, waren meist lasterhafte Regenten, die im Aufruhr ihr Leben verloren» Hiedurch entstanden beym Volke Unachtsamkeit auf die Ge- setze, trotziger Uebermuth und wilder Empörungsgeist, so daß selbst die wenigen guten Kaiser nichts ausrichtcn kann- ten, und wohl gar bey ihren vortreflichers Anstalten er- mordet wurden. Diese Verwirrungen machten sich aus- wärtige Völker zu Nutze, und bestürmten das Reich eben so, als die Schwester desselben, das abendländ ische Reich, Lestürmt wurde. Die ersten fremden Gäste, die ins Reich drangen, waren die Hunnen. Diesen gierigen Räubern mußten die Kaiser Tribut (Jahrgeld) bezahlen, wenn sie Ruhe vor ihren furchtbaren Drohungen haben wollten. Endlich jedoch widersetzte sich einer der Kaiser, Müman, den kecken Pressern mit standhaftem Muthe. Denn als Attila ihm den jährlichen Tribut abfordern ließ, den Mamanö Vorgänger gewöhnlich bezahlt hatten, ließ er ihm antworten: „Geld habe ich nur für meine Freunde, für meine Feinde aber den Stahl." — -Als die Hunnen verschwunden waren, erschienen die Gothen, die viele Ströme Bluts im Reiche vergossen. Keiner von den Kai- sern wußte sie mit mehrercm Nachdruck zu bändigen, als K 4 Justl.
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