Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Himmels- und Erdkunde - S. 4

1902 - Cassel : Baier
— 4 — Jene nennen sie Sonnen flecken, diese Sonnenfackeln. Durch Beobachtung derselben hat man erkannt, daß sich die Sonne in 25^2 Tagen einmal um ihre Achse (d. i. um sich selbst) dreht. Die Souue befindet sich _ in einem feuerflüssigen, weißglühenden Zustaude. Sie hält durch ihre Anziehungskraft die sie umkreisenden Weltkörper in ihren Bahnen, Ihre Größe ist so bedeutend, daß etwa l1/* Million Erdkörper die Sonnenkugel ausmachen würden. Ii. Die Planeten. Die Planeten oder Wandelsterne verändern ihre Stellung zu -den Fixsternen fortwährend. Sie sind an sich dunkle Welt- körper und erhalten ihr Licht und ihre Wärme von der Sonne, um die sie sich in länglichrunden (elliptischen) Bahnen bewegen. Die Erde ist gleichfalls ein Planet oder Wandelstern. Die Sonne mit den sie umkreisenden Planeten bildet das Sonnen- oder richtiger das Planetensystem. Bis jetzt sind uns 8 große und mehr als 250 kleine Planeten uuseres Planetensystems bekannt geworden. Letztere werden Asteroiden genannt. Der Sonne am nächsten steht der Merkur; dann folgen Venus, auch Morgeu- und Abendstern genannt, Erde, Mars, Jupiter (umgeben von 3 Ringen), Saturn, Urauus und Neptun. Zwischen dem Mars und dem Jupiter befindet sich eiue Menge von Asteroiden, darunter Vesta, Juuo, Ceres und Pallas. Der Merkur ist 8 Millionen Meilen von der Sonne entfernt, der Neptun über 600 Millionen Meilen. Je näher ein Planet der Sonne steht, desto kürzer ist seine Bahn, demm^ker ist auf ihm das Sonnenlicht, und desto größer erscheiut auf iml die Sonnenscheibe. Der größte Planet ist Jupiter, 1 300 mal so grwjwie^ie Erde. Iii. Nedenplaneten. Ter Smnd. Die Nebenplaneten, Monde oder Trabanten sind die Begleiter der Planeten, um die sie sich bewegen. Sie sind an sich gleichfalls dunkle Weltkörper und erhalten ihr Licht von der Sonne. Der Jupiter hat 4, der Saturn 8, der Uranus 4 und der Neptun 1 Mond. Auch die Erde wird von einem Mond umkreist, der mit seinem Schein unsere Nächte erhellt. Seine mittlere Entfernung von der Erde beträgt 51829 Meilen. Etwa 50 Mond- kugeln würden zur Herstellung des Erdkörpers nötig sein. Der Mond hat eine dreifache Bewegung Er bewegt sich um feine Achse, um die Erde und mit dieser um die Sonne. Seine Bahn um die Erde legt er in 29^/s Tagen, d. i. ungefähr in einem Monat zurück. Dabei kehrt er uus stets dieselbe Seite zu und dreht sich während dieser Zeit also nur einmal um seine Achse. Infolge seiner Stellung zu der Erde erscheint er uns in verschiedenen Lichtgestalten oder Phasen. Steht er von der Erde aus in der Richtung nach der Sonne hin, so wird die uns zugekehrte Seite desselben nicht von der Sonne beschienen, und wir können ihn darum nicht sehen. Dann haben wir Neumond G. Danach wird er wieder als ein schmaler, sichelförmiger Streif sichtbar, der mit jedem Tag breiter wird. Diese Gestalt ueunen wir den zunehmenden Mond, Ist die Hälfte der uns zugewandten Mondscheibe erleuchtet, so K^den

2. Himmels- und Erdkunde - S. 19

1902 - Cassel : Baier
— 19 — gedeihen, erhebt sich der Vesuv, ein Vulkan, in der Höhe.von fast 1200 m. Auf der Insel Sicilien steigt der feuerspeiende Ätna zu einer Höhe von 3 000 m auf. Alle italienischen Inseln sind gebirgig. c. Die Gebirge der hesperischen Halbinsel. Auf der Grenze zwischen Frankreich und Spanien ziehen sich in der Richtung von Osten nach Westen aa. die Pyrenäen hin, ein wildes Felsengebirge, dessen Gipfel stets mit Schnee und Eis bedeckt sind. Der Maladetta ist am meisten zerklüftet, der Mont Perdn (Perdü) 3 500 m hoch. (Tal von Roncesvalles). Die westliche Fortsetzung der Pyrenäen ist bb. das cantabrische Gebirge an der Nordküste Spaniens, das im Kap Finisterre (Ende der Erde) endet. Südlich hiervon liegt die Hochebene von Altkastilien; ee. das kastilische Scheide gebirg e scheidet die Hochebene von Altkastilien von der Hochebene von Neukastilien; 6ä. das andalnsische Scheidegebirge trennt die nenkasti- tische Hochebene von dem andalusischen Tieflande. Im Süden steigt ans dem paradiesischen Tale von Granada die schneebedeckte ee. Sierra Nevada mit ihren Felswänden auf, an die sich im Westen das niedrige ff. Bergland von Malaga anschließt, berühmt durch seine Süd- früchte und den Malagawein. Die spanischen Inseln sind gebirgig. <1. Tie Gebirge der skandinavischen Halbinsel. Die skandinavische Halbinsel wird ihrer ganzen Länge nach von einem hohen, plateauartigen, zerrissenen Felsgebirge durchzogen. Das- selbe befindet sich auf der Nordwestseite uut> dacht sich nach der im Südosten liegenden Ebene ab. Die tiefen Einschnitte des Meeres ins Land heißen Fjorde. Den Gletschern entströmen zahlreiche Flüsse, Elfe genannt, die zumeist in die Ostsee münden. Der nördlichste Teil des Gebirges heißt aa. das lappländische Gebirge und besteht aus öden Berg- flächen, Fjelde genannt. Weiter südlich liegt bb. das Kjölengebirge, ferner ee. das Dovre-Fjeld mit dem Sneehättan (2 500 m) und dd. das Hardanger Fjeld. e. Die Gebirge der britischen Inseln. Die Insel Großbritannien ist im Südwesten und Norden gebirgig im Osten eben. Sie ist sehr reich an Zinn, Blei, Kupfer, Eisen und

3. Himmels- und Erdkunde - S. 20

1902 - Cassel : Baier
— 20 — besonders an Steinkohlen. Die reiche Bewässerung und das feuchte Klima erzeugen das herrlichste Grün der Wiesen. Südlich vom Kanal von Bristol (Bristl) liegt aa. das Bergland von Cornwall (Kornnäl), welches mit dem Kap Landsend (Ländsend) endigt. — Zwischen der Bai von Bristol (Bristl) und der von Liverpool (Liwerpul) liegt dd. das Hochland von Wales (Uäls) mit den Snowdon (1100m). In Nord-England liegt c . das Bergland von Cumberland (Kömberlünd) und das Peak (Pik)-Gebirge. In Schottland besindet sich cid. das Grampian-(Grämpiän) und ee. das caledonische Gebirge. Irland hat viele Moore und Sümpfe und nur niedrige Randgebirge. f. Island ist ein mit Schnee und Eis bedecktes Gebirgsland mit den tätigen Vulkanen Hekla im Süden und Krabla im Norden. Heiße Spring- bruunen sind vorhanden. Der Geyser wirft sein Wasser oft 30 bis 50 m hoch. g-. Die Halbinsel Krim im schwarzen Meere hat nur das niedrige taurische Gebirge aufzuweisen. 4) Die östlichen Grenzgebirge Europas. a. Das Uralgebirge zieht sich von Norden nach Süden auf der Grenze Asiens hin und heißt im Norden der wüste, in der Mitte der erzreiche und im Süden der waldreiche Ural. b. Der Kaukasus, ein mit furchtbaren Felsenschluchten ver- sehenes Gebirge zwischen dem kaspischen und schwarzen Meere, erreicht im Kasbek und Elbrus eine Höhe von 5 000 bis 5 600 m. Drei große, zusammenhängende Tiefländer umgeben die Mittelgebirgslandschaften, nämlich die farmatifche oder flavische Tiefebene im Osten, die deutsche im Norden und die französische im Westen der Mittelgebirge. 5) Das Tiefland Europas. a. Die sarmatische oder slavische Tiefebene nimmt den ganzen östlichen Teil des Erdteils ein und ist durch das Uralgebirge von der sibirischen Tiefebene Asiens getrennt. Nirgends wird dieselbe durch eigentliche Gebirge unterbrochen. Zwei Landhöhenzüge durchziehen die Ebene von Osten nach Westen. Der südliche Landhöhenzug geht vom Ural aus und reicht bis zu den Karpathen. Er wird deshalb der

4. Himmels- und Erdkunde - S. 7

1902 - Cassel : Baier
hin angezogen, und sie können deshalb nicht in den unermeßlichen Welt- räum fallen. Die Bewohner des uns gerade entgegengesetzt liegenden Teiles der Erde nennen wir Antipoden oder Gegenfüßler. Die Erde hat einen Umfang von 5400 Meilen (40000 km). Könnte ein Eisenbahnzug ohne Unterbrechung in gerader Linie um die Erde fahren, so würde er zu dieser Reise 32 Tage nötig haben. Der größte Durchmesser der Erde beträgt 1 717 Meilen (12 712 km). Würde man also einen Stab durch die ganze Erdkugel, und zwar Durch den Mittelpunkt derselben hindurchstecken können, wie einen Strickstock durch ein Garnknäuel, so müßte derselbe diese Länge haben. — Die Erdoberfläche ist 91/* Millionen □Meilen (510 Millionen qkm) groß. Ii. Die Bewegung der Erde. Die Erde hat eine zweifache Bewegung. Sie bewegt sich von Westen nach Osten um sich selbst oder um ihre eigeue Achse und zugleich in derfelben Richtung um die Sonne. Die Bewegung um sich selbst (Rotation) geschieht in 24 Stunden, und es entsteht da- durch Tag und Nacht. Ihre länglichrunde (elliptische) Bahn um die Sonne, Ekliptik genannt, legt sie in 365 Tagen, 5 Stunden, 48 Minuteu und 45 Sekunden zurück, und man nennt diesen Zeitraum ein Jahr. Das gewöhnliche Jahr hat 365 Tage, jedes vierte Jahr 366 Tage. Man nennt dasselbe Schaltjahr, weil ihm ein Tag eingeschaltet wird. Alle 100 Jahre füllt ein Schaltjahr aus (1800, 1900). Da sich die Erde von Westen nach Osten umdreht, so geht für jeden Ort derselben die Sonne im Osten auf; aber an den allermeisten Orten nur zweimal im Jahre genau im Osten, an der Frnhlings-Tag- und Nachtgleiche, am 20. bezw. 21. März, und an der Herbst-Tag- und Nachtgleiche, am 23. September. Man nennt diese Tage Äquinoktien und den Standpunkt, welchen die Erde alsdann zur Sonne einnimmt, Äqui- noktialpuukt. Derjeuige Erddurchmesser, welcher bei der Bewegung der Erde um sich selbst seine Lage unverändert beibehält, also die durch den Mittelpunkt der Erde gehende Linie, um welche sich die Erdkugel dreht, heißt die Erdachse. Die beiden Endpunkte derselben nennt man Pole. Man unterscheidet den Nordpol und den Südpol. An den Polen ist die Erde etwas abgeplattet. Die Erdachse ist 1717 Meilen lang. Sie steht nicht senkrecht, sondern schräg auf der Erdbahn und behält diese Lage bei ihrer Bewegung um die Sonne bei. Dadurch entsteht der Wechsel der Jahreszeiten. Wenn die nördliche Halbkugel der Erde der Sonne mehr zugewandt ist, so daß dereu Strahlen mehr senkrecht auf ihre Oberfläche fallen, dann hat die nördliche Halbkugel Sommer, die südliche dagegen, ans welche die Sonnenstrahlen nur schräg fallen können, Winter. Ist die südliche Erd-Halbkug el der Sonne mehr zugewandt, so hat diese Sommer, die nördliche dagegen Winter. Im Frühling und Herbst steht die Erde so, daß die Sonnenstrahlen sowohl ans die nördliche, als auch auf die südliche Halbkugel gleich- mäßig schräg fallen.

5. Himmels- und Erdkunde - S. 9

1902 - Cassel : Baier
— 9 — Ix. Die Zonen der Erde und das Klima. Die Erdoberflüche wird in fünf Zonen oder Erdgürtel ein- geteilt. Zwischen den beiden Wendekreisen, also unter und neben dem Äquator liegt die heiße oder tropische Zone; zwischen dem Wendekreise des Krebses und dem nördlichen Polarkreis dehnt sich die nördlich-gemäßigte und zwischen dem Wendekreise des Steinbocks und dem südlichen Polarkreis die füdlich-gemäßigte Zone aus. An den Polen liegen die kalten Zonen. Von dem nördlichen Polar- kreis wird die n'ördlich-kalte und von dem südlichen Polarkreis die südlich-kalte Zone begrenzt. Zweimal im Jahre steht den Bewohnern der heißen Zone die Sonne im Zenith oder Scheitelpunkte*). Ihre Strahlen fallen denselben alsdann senkrecht auf das Haiipt Unter dem Äquator sind die Tage und Nächte gl eich laug In den nördlich und südlich vom Äquator liegenden Gegenden der heißen Zone ist der Unterschied zwischen der Länge der Tage und Nächte ein geringer. Auch find Morgen- und Abenddämmerung sehr kurz. Durch die Abkühlung der Erde in den gleichmäßig langen Nächten, sowie durch die dort regelmäßigen Luft- strömuugeu und durch den Einfluß des Meeres wird die tropische Hitze etwas gemildert. In der heißen Zone gibt es uur zwei Jahreszeiten, eine trockene und eine nasse oder Regenzeit. Die Pflanzen der tropischen Länder zeichnen sich durch ihre Größe, durch die Mannigfaltigkeit ihrer Formen und durch die Farbenpracht ihrer Blüten aus. Dort wachsen die verschiedeneu Palmenarten, der Gummi- und der Brotbaum :c. Die Bäume sind immer grün und tragen gleichzeitig Blüten und Früchte. Es gedeihen dorlselbst Zuckerrohr, Kaffee, Reis, Thee und die feinsten und stärksten Gewürze, als Z i m in et, Pfeffer, Muskatnuß je. — Die gewandtesten, größten und schönsten, aber auch die gefährlichsten Tiere der Erde leben dortselbst, z. V. die Affen, der Elefant, das Nashorn, das Kamel, die Giraffe, der Löwe, der Tiger, giftige Schlangen, das Krokodil je.; die größten und stärksten Vögel, der Strauß, der Condor, aber auch der kleinste Vogel der Erde, der Kolibri. Die Vögel haben ein prächtiges Gefieder, aber meist eine häßliche Stimme, j. B. der Papagei. Große und schöne Schmetterlinge durchschwirren die Luft; aber auch giftige Infekten, darunter die Mosquitos (Moskito), belästigen Menschen und Tiere. Die tropische Glut erträgt der Neger am leichtesten. Den Bewohnern der gemäßigten. Zonen steht die Sonne niemals im Zenith. Je weiter vom Äquator entfernt, desto größer ist der Unterschied in der Tag- und Nachtlänge, und desto länger dauern auch Morgen- und Abend- dämmeruug. Hier wechseln die vier Jahreszeiten miteinander ab. In dem südlichen Teilender nördlich-gemäßigten Zone gedeihen Mandeln, Lorbeeren, Zitronen, der Ölbaum, Feigen, eßbare Kastanien ic-, im nördlichen Teile Roggen, Weizen, Flachs, Kartoffeln :c., Laub - und Nadelhölzer. Je weiter nach Norden, desto spärlicher und kleiner sind die Pflanzen. — Nützlich e Haustiere, Wildbret und Singvögel gehören der gemäßigten Zone an. Der Mensch hat eine hellere Hautfarbe und steht besonders in der nördlich- gemäßigten Zone auf der höchsten Stufe der Bildung. *) Anmerkung. Der dem Zenith entgegengesetzte Punkt auf der entgegengesetzten Hälfte des Himmelsgewölbes heißt Nadir oder Fußpunkt.

6. Himmels- und Erdkunde - S. 11

1902 - Cassel : Baier
— li- eber die Südsee und der atlantische Ozean. In den Meeren liegen zahlreiche Inseln. Vi. Bewegungen des Meeres. Es sind dreierlei Bewegungen des Meeres zu unterscheiden. Dieselben sind auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. 1. Die oft sehr bedeutenden Wellenbewegungen werden durch den Wind (Sturm, Orkan) verursacht. 2. Die Ebbe und die Flut, d. i. das etwa alle 6 Stunden regelmäßig wiederkehrende Fallen und Steigen des Meerwassers, wird durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne bewirkt. 3 Die Meerströmungen rühren von der Umdrehung der Erde her. Tie Strömungen des Meeres von den Polen nach dem Äquator hin nennt man Polarströmungen, und die von Osten nach Westen gerichteten Strömungen heißen Äquatorialströmungen. Durch die Vereinigung beider entstehen in den Ozeanen bestimmte, regel- mäßige Strömungen nach verschiedenen Richtungen. Das Leuchten des Meeres rührt von unzähligen, kleinen leuchtenden Tierchen her. Vii. Lustströmungen. Die Erde ist ringsum mit einer Lufthülle umgeben. Dieselbe ist etwa 10 Meilen hoch. Die untere, mit Wolken mehr oder minder angefüllte Luftschicht heißt die Atmosphäre oder der Dunstkreis. Durch die klimatischen Unterschiede, sowie durch die Umdrehung (Rotation) der Erde entstehen regelmäßige Luftströmungen nördlich und füd- lich vom Äquator. Die kalte Polarluft strömt nach dem Äquator und die warme Äqnatorlnft nach den Polen hin. Diese von der Kugelgestalt der Erde abhängigen Winde heißen Passatwinde. Im indischen Ozean wehen die Monsuns und sind vom Oktober bis März Nordost- und vom April bis September Südwestwinde. In Europa und überhaupt in der nördlich-gemäßigten Zone sind die West- und Süd- West-, sowie die Ost-Nordostwinde vorherrschend. Jene sind für unsere Gegenden durch ihre Feuchtigkeit und Milde von besonders segensreichem Einfluß. Viii. Tie Ozeane oder Weltmeere. 1. Das nördliche Eismeer liegt um den Nordpol herum und bespült die Nordküsten von Europa, Asien und Amerika. Durch die Beh rings st raße steht es mit dem großen oder stillen Ozean in Verbindung. Mit dem atlantischen Ozean ist es unter dem nördlichen Polarkreis verbunden. Von seinen gewaltigen Eismassen lösen sich im Sommer große Stücke los. Diese werden von dem Winde über einander geschoben und bilden dann Eisfelder und hohe Eisberge, welche den Schiffen sehr gefährlich sind. Bis zum Nordpol hat deshalb auch der Mensch noch nicht vordringen können. Auf den Eisfeldern Hausen Eisbären und Seehunde. Im südlichen Teile des nörd- lichen Eismeeres gibt es Walfische in großer Zahl.

7. Himmels- und Erdkunde - S. 27

1902 - Cassel : Baier
— 27 — Amsterdam (503000 Einwohner), Hauptstadt am Zuyder-See (Seudersee) auf Pfählen erbaut. Seehandel. Haag, prachtvolle Residenz. Rotterdam, Handels- stadt, Hafen. Haarlem, berühmt durch seine großartige Blumenzucht. Utrecht, U. Lehden, U. Breda, Festung. Zaardam (Peter der Große als Zimmermann). Dockum (Bonifatius von dcn Friesen erschlagen 755). Herzogtum Limburg mit der Festung Mastricht, Lcdersabrikation. Holländische Kolonieen: 1. In Asien: Besitzungen aus Java (Hauptstadt Batavia), Sumatra, Bornso und Celöbes (Selsbes). 2. In Amerika: Surinam (niederländisch Guayana), Hauptstadt: Paramaribo. Einige Inseln Westindiens. 3. In Afrika: Handelsplätze an den .stuften von Guinea. Produkte: Gold und Diamanten. Kaffee, Zucker, Indigo, Reis, Baumwolle, Cochenille, Thee, Pfeffer und andere Gewürze. Auf Celebes gibt es eßbare Vogelnester. 8. Das Großherzogtum Luxemburg. (Etwa 50 ^Meilen = 2600 qkm, 217 000 Einwohner.) Mit der Hauptstadt und ehemaligen Buudesfesturig gleichen Namens. Seit 1890 selbständiger Staat, früher mit Holland verbunden; steht mit Deutschland im Zoll- verband. b. Die nördlichen Staaten Europas. 9. Das Königreich Grotzbritaunieu. (5700 lh? Meilen — 320 000 qkm, 40 Millionen Einwohner, in England und Schottland meist evangelisch, in Irland katholisch.) Gebirge: Bergländer von Cornwall, Wales und Cnmberland (Kömberlünd), Peak (Pik)-, Grampian-, caledonisches Gebirge. Fluß: Die Themse. Produkte: Zinn, Eisen, Kupfer, Steinkohlen; gutes Rindvieh, Schase; Getreide, Futterkräuter :c. England ist die erste See- und Handelsmacht und der größte Industriestaat der Welt. Seine Flotten segeln auf allen Meeren. Zahllose Fabriken aller Art sind im ganzen Lande. Biel Reichtum und viel Armut. Der Engländer ist ernst, stolz und wortkarg, ein Freund von Wetten, Wettrennen, Hahnenkämpfen und Boxen. England hat eine bedeutende Zahl großer Städte. Städte: London o. d. Themse, 4400000 Einw., mit den Vororten 6,3 Mill., größte Stadt und erster Handelsplatz der Erde. Welthandel. Eisenbahnen auf, über und unter der Erde befördern den ungeheuren Verkehr. Greenwich (Grinitsch), berühmte Sternwarte. Portsmouth (Pürtsmis), Plymouth (Plimis), bedeutende Kriegshäfen. Dover, Hafenstadt. Cambridge (Kämbridsch) und Oxford, Uni- versuäten. Bristol (Brist'i), Handelsstadt. Birmingham (Börmingham), Stahl- waren - Fabriken. Manchester (Mänischesti), Baumwollenfabriken. Leeds (Lihds), Wcll- und Stahlwaren. Liverpool (Liweipuhl), Hafen. Newcastle (Njukaßl), Steinkohlenwerk, „mehr Menschen unter als über der Erde". d. Schottland. Fruchtbarer Boden, reiche Kohlen- und Eisenlager. Ediuburg, Hauptstadt, 371000 Euiw., Glasgow (Gläsgoh), 715000 Einw., Dund ee (Döndih), Aberbeeil (Aberbihn), Fabrik- und Handelsstädte. c. Irland: Dublin (Döbblin), schöne Hauptstadt, 362000 Einw. Belfast, Universitär- und Handelsstadt. — Die Insel Malta, sowie die Festung Gibraltar gehören den Engländern.

8. Himmels- und Erdkunde - S. 28

1902 - Cassel : Baier
— 28 — Britische Kolonieen: 1. In Asien: Vorderindien und Ceylon, die Westküste von Hinterindien und Niederlassungen auf den Inseln. 2. In Afrika: Das Kapland, Natal, Transvaal, Oranje 2c. 3. In Amerika: Das britische Nordamerika und viele westindische Inseln, britisch Südamerika mit Georgetown. 4. In Australien: Neuholland, Vandiemensland, Neuseeland :c. — Diese Kolonieen sichern den Erzeug- nissen der englischen Fabriken feste Absatzgebiete, bieten den Schiffen in allen Meeren Stationen und bringen unermeßliche Reichtümer in das Mutterland. 10. Das Königreich Dänemark. (700 [J Meilen — 39400 qkm, 2'h Millionen luth. Einwohner.) Inseln: Seeland, Fünen, Laaland, Langeland, Faröer-Juseln und Island. Halbinsel Jütland. — Acker- bau, Fischerei, Schiffahrt. Städte: Kopenhagen, Hauptstadt auf Seeland, starke Seefestung, mit Vor- städten 424000 Einwohner, U. Helsingör am Sund. Friedericia, Festung in Jütland, Äarhuus, Aalborg. Auf den Faröerinseln lebt die Eidergans. Aus Island gibt es keinen Baum und kein Feld. Moose, Gräser nur vereinzelt. Die Bewohner leben meist von Fischen und von der Milch kleiner Schafe. Brot ist ein Leckerbissen für sie. Der Hauptort ist Reykjavik (4000 Einwohner). Daneben aber zahlreiche heiße Quellen. 11. Die Königreiche Schweden und Norwegen. (13 830 lh Meilen — 777000 qkm, 7 Millionen luth. Einwohner.) Gebirge: Lappländisches, Kjölen-, Dovre-Fjeld-, südliches Fjeld- Gebirge. Flüsse: Dal-Elf, Tornea, Göta-Elf, Glan. — Fisch- fang. — Bergbau. — Fabriken. — Der Golfstrom hält die Küste von Norwegen stets eisfrei. Schweden und Norwegen sind durch Personal- union verbunden. a. Schweden: Stockholm, Hauptstadt, 280000 Einwohner, Residenz. Upsala, Universität. (Rotenburg, Heringsfang. Karlskrona, Kriegshafen. d. Norwegen: Christiania mit Vororten 192000 Einwohner. Hauptstadt. U. Bergen, Stockfisch- und Heringsfang. Drontheim, Hammerfest, die nördlichste Stadt Europas. Längster Tag 21/» Monate. c. Der größte östliche Staat Europas. 12. Das Kaisertum Rußland. (100 000 □ Meilen = 51/* Mill. qkm, 106 Millionen Einwohner.) Sarinatische oder slavische Tiefebene. Flüsse: Ural, Wolga, Don, Dnjepr, Dnjestr, Weichsel, Niemen, Düna, New«, Onega, Dwina, Mesen, Petschora. — Seeen s. o. — Klima: Im Norden sehr kalt, in der Mitte gemäßigt, im Süden warm. Produkte: Getreide, Flachs, Holz, Talg, Hanf, Wolle, Leder, Pelzwaren 2c. Außer dem Ackerbau wird auch Weinbau, Wald-

9. Himmels- und Erdkunde - S. 29

1902 - Cassel : Baier
— 29 — Wirtschaft, Bienenzucht, Seidenzucht, Fischfang, Bergbau (Gold und Steinkohlen) :c. je nach der Gegend betrieben. Die Russen sind griechisch-katholisch, die Polen römisch-katholisch. Der Russe trinkt und singt gern. Kosaken. Der Zar ist unumschränkter Gebieter. Städte: Petersburg a. d. Newa, 1,2 Mill. Einwohner, Haupt- und Residenz- stadt, gegründet von Peter dem Großen 1703. Kronstadt, Festung und Kriegshasen auf einer Insel. Riga am Meerbusen, Handelsstadt. Dorpat, Universität. Wilna, Handelsstadt. Warschau, alte volnische Hauptstadt. Kiew, heil. Stadt, Smolensk und Borodiuo, Schlachten 1812. Moskau, alte Hauptstai>r. 1 Mill. Einwohner. Napoleon I. im Kceml 1812. Nischney Nowgorod, große Messen. Kasan. Astrachan a. d. Wolga. Odessa, Handelsstadt am schwarzen Meere. Zum russischen Reiche gehören die nördlichen Länder Asiens. Dasselbe ist im ganzen 327 (Xx) □ Meilen groß, etwa x/e des gesamten Festlandes der Erde. d. Die südlichen Staaten Europas. 13. Tie europäische Türkei und die derselben ehemals angehörigen Staaten. (7500 ^Meilen = 420000 qkm, 16,3 Millionen Einwohner.) Die europäische Türkei umfaßt 167 000 qkm, mit 6 Millionen Einw. Hauptgebirge: Der Balkau. — Tiefebeue der unteren Donau. Der Boden ist fruchtbar, aber schlecht bearbeitet. — Produkte: Mais, Tabak, Mohn (Opium); Pferde, Kamele, Seidenraupen. Die Bewohner sind Muhamedauer und griechische Katholiken. Der Sultan herrscht unumschränkt. Der Staatsrat wird Di van, der erste Minister Großvezier genannt. Städte: Constantinopel (Stambul) am Bosporus mit allen Vorstädten etwa 1 Million Einw., Residenz des Sultans. Die schönen Paläste und herrlichen Moscheen verleihen der Stadt ein schönes Ansehen von außen. Das Serail (Teraj), das schönte Stadtviertel, wird von dem Sultan (Padischah oder Groß Herr) bewohnt und ist durch eine Mauer von den übrigen Stadtteilen abgeschlossen. Die Straßen der übrigen Stadtteile sind eng und schmutzig. Vorstadt Pera, Aufenthalt der Fremden. Adrianopel, Seidenfabrikation, Rosenöl. Tie ehemals türkischen Staaten sind: а. Rumänien, ein unabhängiges Königreich am linken Ufer der untern Donau, besteht aus der Moldau und Walachei, 130000 qkm und 5,4 Mill. Einwohner. Bukarest, Hauptstadt 210000 Einw.), Jassy, Galatz, Braila. d. Bulgarien mit O st - R u m e l i e n. ein bisher der Türkei tribut- pflichtiges, seit 1896 unabhängiges Fürstentum am rechten Ufer der Donau, 63000 qkm und 2,3 Mill. Einwohner. Die Regierung ist christlich. Sofia, Hauptstadt. W i d d l n, R n st s ch u k, S i l i st r i a, V a r n a. c. Serbien, ein unabhängiges Königreich, 48000 qkm und 2,4 Millionen Einwohner, stand bisher unter türkischem Schutz. Belgrad, Festung und Haupt- stadt, Residenz des Königs. б. Bosnien und die Herzegowina mit der Hauptstadt Serajewo werden jetzt von Osterreich verwaltet. e. Montenegro, ein unabhängiges Fürstentum, 9000 qkm groß und 228000 Einwohner, mit der Haupt- und Residenzstadt Cettinje (Tschettinje). Außereuropäische Besitzungen: Es gehören dazu: Kleinasien, ein Teil von Armenien, Mesopotamien, Syrien, die Küste von Arabien am roten Meere, Tripolis, Ägypten, letzteres freilich nur noch dem Namen nach. Das ganze türkische Reich umfaßt mit seineu Vasallenstaaten 2,9 Mill. qkm und 24 Mill. Einwohner.

10. Himmels- und Erdkunde - S. 15

1902 - Cassel : Baier
— 15 — Elba, Sardinien, Sicilien und die liparischen Inseln (italienisch); Malta, Gozzo, Comino (englisch); die jonischen Inseln (griechisch); Kreta oder Kandia (türkisch); die Cycladen (griechisch). 6. Haidinseln. Europa hat unter allen Erdteilen die meisten Halbinseln oder Glieder. Diese sind Kanin, Kola, Skandinavien, Jütland, Nord-Holland, die normannische Halbinsel, Bretagne (Bretanj), die hesperische oder pyrenäische Halbinsel, Italien oder die apenninische Halbinsel mit Calabrien und Apulien, Jstrien, die Balkan Halbinsel und Taurien oder die Krim. 7. Sodenbeschaffenheit. Europa besteht aus Hochland und Tiefland. Das Hochland liegt im südwestlichen Teile, das Tiefland dehnt sich vorzugsweise in dem nördlichen und dem größeren östlichen Teile des Erdteils aus. Die Halbinseln, mit Ausnahme der jütischen und holländischen, sind sämtlich gebirgig. Die Gebirge Europas sind teils Hochgebirge oder Alpen, teils Mittelgebirge. 1) Die Hochgebirge oder Alpen. Die Alpen erstrecken sich in Bogensorm, in der Hauptrichtung von Südwest nach Nordost von dem mittelländischen Meere und dem Tale der Rhone bis zu den ungarischen Tiefländern an der Donau. Sie sind 150 Meilen lang und im Westen 20, im Osten 40 Meilen breit. Im Mont (Mong) Blane (Blang) (d. h. dem weißen Berge), dem höchsten Berge Europas, erreichen sie eine Höhe von 4 800 m. Man unterscheidet West-Alpen, Mittel-Alpen und Ost-Alpen. a. Die West-Alpen liegen teils in Frankreich, teils in Italien. aa. Die Meer- oder See-Alpen steigen schroff und steil aus dem Mittelmeere auf und ziehen sich von Süden nach Norden bis zum Monte Biso (3 800 m) hin. bb. Die Kottischen Alpen reichen von da bis zum Mont Eenis (Senih, 3 600 m). cc. Die Grajischen ober grauen Alpen reichen nordwärts bis zum Mont Blanc (4 800 m). In ihnen liegt der kleine St. Bernhard. Nordwestlich vom Mont Blanc liegt in Savoyen das berühmte Ehamonny (Schamuni)-Tal, von der Arve durchflössen, die sich unterhalb Genf in die Rhone ergießt. d. Die Mittel- oder Zentral-Alpen liegen in der Schweiz und Tirol. 3"-
   bis 10 von 975 weiter»  »»
975 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 975 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 40
1 17
2 20
3 49
4 9
5 105
6 18
7 155
8 222
9 6
10 153
11 15
12 10
13 8
14 6
15 28
16 71
17 34
18 43
19 64
20 4
21 40
22 16
23 10
24 22
25 18
26 18
27 29
28 11
29 20
30 43
31 49
32 5
33 64
34 31
35 14
36 42
37 340
38 52
39 45
40 5
41 21
42 10
43 23
44 9
45 85
46 57
47 73
48 14
49 30

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 25
1 66
2 0
3 31
4 25
5 175
6 35
7 18
8 2
9 15
10 4
11 41
12 31
13 9
14 8
15 9
16 113
17 352
18 6
19 26
20 61
21 108
22 2
23 48
24 40
25 25
26 21
27 21
28 41
29 9
30 12
31 6
32 21
33 8
34 7
35 3
36 47
37 87
38 50
39 114
40 20
41 15
42 108
43 6
44 44
45 71
46 40
47 18
48 18
49 26
50 39
51 2
52 33
53 6
54 40
55 6
56 12
57 37
58 26
59 10
60 2
61 15
62 15
63 2
64 15
65 17
66 23
67 11
68 32
69 30
70 34
71 50
72 27
73 101
74 14
75 30
76 105
77 217
78 3
79 37
80 12
81 54
82 60
83 23
84 45
85 23
86 51
87 34
88 8
89 4
90 12
91 30
92 184
93 10
94 161
95 25
96 21
97 12
98 106
99 6

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 28
1 7
2 23
3 16
4 6
5 10
6 48
7 5
8 11
9 19
10 10
11 6
12 24
13 30
14 35
15 1
16 3
17 2
18 2
19 7
20 3
21 4
22 3
23 1
24 38
25 41
26 16
27 5
28 34
29 17
30 15
31 2
32 18
33 150
34 21
35 1
36 17
37 3
38 15
39 36
40 36
41 2
42 22
43 27
44 4
45 5
46 33
47 18
48 6
49 4
50 46
51 86
52 5
53 5
54 2
55 67
56 8
57 1
58 4
59 123
60 7
61 34
62 10
63 0
64 37
65 33
66 156
67 0
68 4
69 1
70 5
71 5
72 26
73 1
74 5
75 25
76 12
77 3
78 9
79 14
80 15
81 234
82 3
83 22
84 26
85 7
86 10
87 8
88 2
89 34
90 8
91 4
92 3
93 84
94 14
95 11
96 29
97 70
98 1
99 13
100 120
101 14
102 34
103 7
104 12
105 1
106 24
107 36
108 0
109 22
110 43
111 33
112 13
113 10
114 18
115 1
116 47
117 0
118 2
119 15
120 2
121 14
122 2
123 7
124 46
125 26
126 2
127 14
128 1
129 9
130 2
131 77
132 4
133 43
134 10
135 1
136 33
137 19
138 2
139 14
140 5
141 0
142 69
143 39
144 6
145 5
146 3
147 10
148 1
149 1
150 7
151 7
152 69
153 3
154 21
155 15
156 10
157 18
158 5
159 12
160 5
161 5
162 0
163 3
164 27
165 22
166 40
167 7
168 12
169 5
170 12
171 12
172 1
173 39
174 8
175 186
176 6
177 51
178 5
179 27
180 14
181 5
182 28
183 68
184 14
185 9
186 4
187 9
188 9
189 9
190 0
191 51
192 5
193 33
194 5
195 30
196 49
197 4
198 1
199 29