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1. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 67

1911 - Breslau : Hirt
Der Siebenjhrige Krieg. 67 Die Lehren aus seinen beiden Kriegen hat Friedrich in der kritischen Darstellung, die er davon gab, gezogen und praktisch in der Friedens-arbeit verwertet. In den Generalprinzipien vom Kriege" hat er sie nieder-gelegt, zu einem Felddienstreglement verarbeitet und seit 1753 in den groen Feldmanvern eingebt. Alle Bewegungen, die eingebt wurden, bezweckten, die Schnelligkeit der Truppen zu erhhen und dem Feinde durch den Angriff zuvorzukommen. Das grte Gewicht wurde darauf gelegt, den Auf-marsch der Armee aus der Kolonne zur Linie zu beschleunigen. Der Kavallerie, bei deren Ausbildung ihm so ausgezeichnete Reiterfhrer wie Hans Joachim von Zieten (geb. 1699) und Friedrich Wilhelm von Seydlitz (geb. 1721) behilflich waren, hatte der König schon vor dem zweiten Schleichen Kriege ihr Verhalten vorgeschrieben. Es wurde den Offizieren bei infamer Kassation verboten, sich vom Feinde attak-kieren zu lassen, die Preußen sollen allemal attackieren". Die Entschei-duug der Schlacht wird nicht durch das Feuern der Infanterie vorbereitet, sondern das Fuvolk soll in groen Schritten vorrcken, nicht schieen, sondern immer weiter strmen. Man konnte nach damaliger Anschauung den Krieg entweder durch die Schlacht oder durch Manver entscheiden, und Friedrich lie beide Wege gelten; aber er zog die Schlacht als das schneller zum Ziele fhrende Mittel vor. Denn einmal erlaubte ihm die geringe Finanzkraft des Staates keine langen Kriege, andererseits schien auch die lange Dauer eines Krieges der Disziplin des Heeres nicht gnstig, und endlich war er der Meinung, da die ganze Kraft seiner Truppen im Angriff liege. Obwohl er also eine rasche Entscheidung bevorzugte, war er doch nicht imstande, sie unter allen Umstnden zu erzwingen, da es Stellungen gab, die anzugreifen un-mglich war, und andererseits der Grundsatz, die Truppen nur aus Maga-zinen zu verpflegen und den gesamten Heeresbedarf nachzufahren, die Be-Wegungsfreiheit herabsetzte. 40. Ursache und Anla. Die Ursache des Siebenjhrigen Krieges lag in dem Wunsche der Kaiserin-Knigin, Schlesien wiederzugewinnen. Seit dem Dresdener Frieden arbeitete die Diplomatie sterreichs daran, einen neuen Krieg gegen Preußen vorzubereiten und der Monarchie fr diesen Fall durch Bndnisse mit den groen Mchten eine so starke Stellung zu geben, da man sich einen gnstigen Ausgang des Krieges versprechen durfte. In der Tat gelang es dem Reichskanzler Fürsten Kaunitz, mit den beiden groen kontinentalen Mchten Rußland und Frankreich Bndnisse gegen Preußen zustande zu bringen. An Rußland hatte der junge Preuische Staat einen entschiedenen Gegner. Nicht nur die persnliche Feindschaft der Kaiserin Elisabeth gegen Friedrich Ii. gab hier den Ausschlag, sondern es waren auch groe poli-tische Interessen im Spiele. Seit Peter der Groe der russischen Macht den Weg nach Westen gewiesen hatte, drngte sie in dieser Richtung vor-wrts; man plante dem Knigreich Polen Kurland zu nehmen und wollte es 5*

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 139

1911 - Breslau : Hirt
Der Krieg von 1813 und 1814. 139 die Nordarmee mit ein, so da man der eine bedeutende berzahl gebot. Die Schlacht whrte den ganzen Tag. Ans beiden Seiten wurde mit der grten Tapferkeit gefochten. Immer wieder erneuerten die Verbndeten ihre Angriffe auf die festen Stellungen des Feindes, immer wieder wurden Brehenfeld Nordarmee am Morgend. 18. Okt Taucha lockern\ Langeron amorgen d-18 Schonefeld rmee endoi Faunsdor. Sttteritz Jfapoleoii /# Okl Probstheida Connewitz v- Monarchen V Verbndete Franxosen-1 125.000 Wachau Stellung der Armeen am 18. Oktober 1813. sie von ihm mit groer Kaltbltigkeit zurckgewiesen. Whrend Napoleons Heer auf dem rechten Flgel und in der Mitte nicht erschttert werden konnte, standen auf feinem linken die Verbndeten am Abend dicht vor den Toren von Leipzig. In der Nacht zum 19. trat der Kaifer den Rckzug an. Am darauffolgenden Vormittag wurde die Stadt gestrmt, wobei der König 1

3. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 11

1911 - Breslau : Hirt
Italienisches, franzsisches und deutsches Barock. 11 18. Der Grobe Kurfürst auf der Schlobrcke zu Berlin. Von Andreas Schlter. Ebenbrtig stellt sich auch in der Plastik Andreas Schlter den Italienern und Fran-zosen zur Seite. In seinen berhmten Masken sterbender Krieger (s. den Titelschmuck!) im Innen* Hof des Zeughauses, einer realistischen Weiterbildung der antiken Medusen, macht die Natur-beobachtung selbst nicht vor den Schrecken des Todes halt: es lebt etwas von dem Heroismus der Zeit des Groen Kurfrsten in diesen antikisierenden Kpfen, in denen noch der Tobeskampf in allen Abstufungen nachzittert. So gelang Schlter auch die Verkrperung des Groen Kurfrsten selbst, auch er trotz der nicht gerabe vorteilhaften Figur durchaus heroisch erfat, in rmischer Imperatorentracht mit Allongepercke, von hinreiendem Schwung in Haltung, Blick und Bewegung, der sich auch seinem feurigen Streitro mitteilt. So wie Anbreas Schlter ihn geschaffen, lebt der Begrnber der Gre Branbenburg-Preuens bei der dankbaren Nachwelt fort, ja der ganze geistige (Behalt der Epoche ist in bieferrt grten Monumentalwerk des Barock verkrpert.

4. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 16

1911 - Breslau : Hirt
16 Vi. Die Malerei des Barockzeitalters. 27. P. P. Rubens, Die Vermhlung Heinrichs Iv. mit Maria von Medici. (Phot.kuhn.) Das Zeitalter des Barock war eine Zeit steigender Frstenmacht, und die rmisch-griechische Mythologie, welche man als ein Erbstck der Renaissance berkommen hatte, bot Dichtern wie Malern die erwnschte Mglichkeit, nach dem Muster des kaiserlichen Rom die Machthaber dieser Erde in gern geduldeter Schmeichelei mit gttlichem Nimbus zu umkleiden. So entsteht das allegorische Geschichtsbild, wie es 27 zeigt, eines der 22 Kolossalgemlde, welche Rubens im Auftrage von Maria von Medici, der Witwe Heinrichs Iv. von Frankreich, fr ihren neu erbauten Luxembourg-Palast schuf. Maria, in Florenz durch Prokuration getraut, landete in Marseille, und erst in Lyon fand die wirkliche Vermhlung statt, die unser Bild darstellt. Heinrich Iv. als Jupiter auf dem Adler, Maria eben dem Pfauenwagen entstiegen, als Juno auf Wolken thronend, werden von Hymen mit der Fackel vereint. Von unten blickt die Stadtgttin von Lyon auf ihrem Lwenwagen, den zwei fackelschwingende Genien lenken, zu der himm-tischen Vermhlung empor, dahinter in wundervoller Fernsicht das von der Rhone durch-flossene Stadtbild selbst.

5. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 47

1911 - Breslau : Hirt
85. Arnold Bcklin, Vita somnium breve. 86. Bcklin, Spiel der Najaden. 85 u. 86 mit Genehmigung der Photograph. Union, Mnchen. 9jlit ungleich tieferem, vollerem Klange ertnt die Sehnsucht des modernen Menschen nach der Antike bei dem Basler Arnold Bcklin. Sie gilt nicht wie bei Preller und Feuerbach einzelnen Idealgestalten des Epos oder Dramas, sie gilt vielmehr jenem naiven Naturgefhl der Alten, wo der Mensch sich selbst nur als einen Teil der Natur empfindet und seinerseits wiederum die schaffenden Krfte der Natur mit seinem Leben erfllt, sie mythenbildend beseelt. So fat der Malerpoet Bcklin das Werden, Blhen und Vergehen des Menschen in tiefsinniger Symbolik zusammen (85), und anderseits sieht seine Phantasie in die schumende Meeresbrandung das neckische Tollen elementarer Wasserwesen hinein, die bei deutschem Humor (siehe das Najadenkind!) ihre Abstammung von der Antike nicht verleugnen (86). (Eine unerhrte Farbenglut lt seine Schpfungen wie Gebilde aus einer anderen, hheren Welt erscheinen. - er p & 63 o: s

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 186

1911 - Breslau : Hirt
186 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. berlegenen Krften auf die einzelnen Korps beim Austritt aus dem Ge-birge werfen und sie zurckschlagen werde, ehe sie einander untersttzen knnten. In der Tat wurde das erste Armeekorps am 27. Juni in dem Gefecht bei Trauteuau von Gablenz ins Gebirge zurckgedrngt; aber am folgenden Tage stellte die Garde durch den Sieg bei Soor und Trantenau die Lage wieder her und nahm ferner am 29. Juni Knigin-Hof. Groen Ruhm erwarb sich General von Steinmetz, der Fhrer des fnften Armeekorps, der aus der Grafschaft Glatz durch enge Ge-birgspffe in der Richtung auf Josephstadt vorbrach und einen ber-legeueu Feind am 27. bei Nachod und am 28. bei Skalitz besiegte und auch am folgenden Tage bei Schweinschdel mit Erfolg kmpfte. Zwei Tage darauf stand die ganze kronprinzliche Armee vereinigt an der oberen Elbe. Am 30. Juni verlie der König mit Moltke, Roon und Bismarck Berlin und bernahm am 2. Juli in Gitschin den Oberbefehl der die gesamte Armee. Der 3. war ursprnglich zu einem Ruhetag fr die durch die ununterbrochenen Mrsche und Gefechte ermdeten Truppen ausersehen. Aber auf die Nachricht, da sich die sterreichische Armee nrdlich von Kniggrtz auf einer in der Front durch den Bistritzbach geschtzten Hhe, mit dem Rcken gegen die Elbe, aufgestellt habe, befahl der König noch in der Nacht nach kurzer Beratung mit Moltke den An-griff fr den folgenden Tag. Die erste Armee sollte in der Mitte, die Elbarmee auf dem rechten Flgel vorgehen und die Entscheidung durch einen Flankenangriff des Kronprinzen von Nordosten herbeigefhrt wer-den. Am Morgen um 8 Uhr erffnete Prinz Friedrich Karl den Kampf. Das Dorf Sadowa wurde genommen, dann aber muten sich seine Truppen damit begngen, das gewonnene Gelnde zu verteidigen. Den schwersten Stand hatte die altmrkische (siebente) Division unter Fransecky im Swiebwalde stlich von Sadowa, die nacheinander von zwei feindlichen Armeekorps angegriffen wurde. Gegen Mittag erreichten die vordersten Kolonnen des kronprinzlichen Heeres das Schlachtfeld. Die erste Gardedivision unter Hill er von Grtringen erstrmte das Zentrum der feindlichen Stellung, das hochgelegene Dorf Chlnm, und wies mehrere Gegenangriffe zurck, wobei der khne Fhrer den Tod fand. Als am Nachmittage .das ganze preuische Heer vorging, war die Schlacht ge-Wonnen. Gegen Abend traf König Wilhelm mit dem Kronprinzen zusammen, umarmte ihn und berreichte ihm den Orden Pour le Merite". Mit dem Siege war der Feldzug entschieden. Die preuische Armee folgte dem geschlagenen Gegner aus Bhmen nach Mhren und ntigte ihn zum Rckzug der die Kleinen Kar-paten; bei Blumenau, unweit Preburg, wurde am 22. Jnli das letzte Gefecht geliefert, das vor der Entscheidung abgebrochen wurde, da in-zwischen eine fnftgige Waffenruhe vereinbart worden war, die sich nach Abschlu der Friedensprliminarien am 26. Juli in den Waffenstillstand von Nikolsburg verwandelte.

7. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 115

1911 - Breslau : Hirt
Das Kaiserreich. 115 Truppen im Lager zu Boulogue, um sie der den Kanal zu setzen, und besetzte das Knigreich Hannover (1803). Den drohenden Angriff auf die Ksten Englands wendete Pitt durch die Bildung der dritten Koalition ab. Mit England vereinigten sich zur Wiederherstellung der alten Ordnung in Europa Osterreich, Schwe-den und Rußland, wo nach Ermordung Pauls I. dessen Sohn Alex-ander I. (18011825) zur Regierung gekommen war. Darauf rckte eine franzsische Armee von 200000 Mann unter der Fhrung der Marschlle Davot, Sonlt, Lannes und Ney der Mannheim, Landau und Straburg in Oberdeutschland ein, wo sie durch die Kontingente von Bayern, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt und Nassau verstrkt wurde. Beide Parteien bemhten sich, Preußen zu sich herberzuziehen. Aber Friedrich Wilhelm Iii. erklrte, da er neutral bleiben wolle. Der Kaiser selbst brach am 1. Oktober 1805 von Straburg auf, während seine Gemahlin bis zu seiner Rckkehr (Ende Januar 1806) hier verblieb. Von allen Seiten strebten die sranzsischen Heere der oberen Donau zu, wobei Marschall Bernadotte, durch Ansbach marschierend, in rcksichtsloser Weise die preuische Neutralitt verletzte. Der fter-reichische General Mack wurde mit einem Heere von noch 26000 Mann (von ursprnglich 80000) nach einer Reihe verlustreicher Gefechte in der Festung Ulm eingeschlossen und am 19. Oktober zur Ubergabe ge-zwangen. Dagegen erfocht am 21. Oktober Nelson bei Kap Trasalgar den glnzendsten aller seiner Siege und vernichtete die franzsisch-spanische Flotte. Seitdem erschienen franzsische Kriegsschiffe nicht mehr aus der See. Nelson bezahlte zwar den Sieg mit dem Leben, aber die Allein-Herrschaft Englands zur See war gesichert. Napoleon rckte durch Bayern gegen sterreich vor und besetzte Wien, ohne ernstlichen Widerstand zu finden. Die sterreichischen Truppen zogen sich nach Mhren zurck, wo sich das russische Heer unter Kutusow mit ihnen vereinigte. Hier traf auch Kaiser Alexander ein. Er war der Potsdam gereist und hatte erreicht, da Friedrich Wilhelm, ent-rstet der die Verletzung seiner Neutralitt, seinen Beitritt zur Koalition versprach. Nur hatte er die Bedingung gestellt, man mge die Entschei-duug so lauge hinziehen, bis das preuische Heer an der bhmisch-schlesischen Grenze vereinigt sei. Aber noch bevor das preuische Heer seinen Aufmarsch beendet hatte, lie sich Kaiser Alexander, durch die An-fnft seiner russischen Garden mit Siegeshffnungen erfllt, dazu ver-leiten, den Feind zu einer Schlacht herauszufordern. Darauf wurde das russisch-sterreichische Heer am 2. Dezember in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz vollstndig geschlagen. Schon wenige Tage nach der Niederlage fam Kaiser Franz mit Napoleon zusammen und verstndigte sich mit ihm der einen Waffenstillstand, dem am 26. Dezember 1805 der Friede zu Preburg folgte. sterreich verlor Venedig, Tirol, Vorarl-berg und die vordersterreichischen Lande und erhielt dasr Salzburg und Berchtesgaden als Entschdigung. Bayern erhielt Tirol, Vorarlberg 8*

8. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 131

1911 - Breslau : Hirt
Der Sturz Napoleons. 131 bei Smolensk das von Barclay be Tally gefhrte russische eer. Rch der Schlacht bernahm Kutllsow den Oberbefehl der die Russen, Er wich vor Napoleon zurck, dessen Heer unter den Strapazen unaufhrlicher Mrsche schlechter Verpflegung und einreiender Unordnung stark zu-sammenschmolz, Bei Barobino, unweit der Moskwa^ errang der Kaiser am 7 September den Sieg nur unter groen Verlusten und konnte den Gegner an geebnetem Rckzug nicht Hinbern. Am 14. September zog er in Moskau ein. In der Erwartung aber, da Alexander jetzt um Frieden bitten werde, sah er sich getuscht. Alexander wurde von der national-russischen Partei und den Offizieren seiner Armee beschworen, nicht nachzugeben. Ihre Bitten wurden durch den Freiherrn vom Stein untersttzt, der sich beim Beginn des Feldzuges auf eine Einladung des Kaisers von Prag nach Petersburg begeben hatte. An dem Kampfe nahm das russische Volk erbittert Anteil. Wieder begegnete Napoleon, wie in Spanien, einer Volksbewegung, die er nicht berwltigen konnte. Die Russen sahen in ihm den Feind ihres heiligen Landes und ihres Glaubens; da sie Moskau nicht verteidigen konnten, verlieen sie die Stadt, die damals, abgesehen vom Kreml und wenigen Steinpalsten, nur ans Holzhusern bestand, und bergaben sie dem Feuer. Mitte Oktober mute Napoleon den Rckzug, der lngst unvermeidlich geworden war, antreten. Langsam ging er vonstatten; denn ein ungeheurer Tro wurde mitgeschleppt. berall waren die Drfer ver-brannt, das Land vollstndig verwstet, die Nchte muten im Biwak unter freiem Himmel zugebracht werden. Die Angriffe der Ruffen er-fchwerten den Marsch. Schon Anfang November trat strenge Klte ern; entsetzliches Elend verbreitete sich bald im franzsischen Heere, fast alle Pferde fielen, der Tro und die Artillerie blieben aus Mangel an Be-spannung stehen. An der Beresina wurde der Armee der Weg vom Feinde verlegt. Unter den furchtbarsten Anstrengungen wurden Brcken geschlagen und nach schweren Kmpfen der bergang erzwungen (26. bis 28. Nov.). Nun aber lsten sich die Reste des Heeres in regellose Haufen von Flchtlingen auf; von den 36000 Bayern kehrten nur etwa 2000, von den 15000 Wrttemberg ern etwa 300, von der 6000 Badenern 400 in die Heimat zurck*). Napoleon gab sein Heer verloren, eilte im Schlitten nach Paris und war am 18. Dezember in den Tmlerien. Durch das 29. Bulletin (vom 3. Dezember) erfuhr die Welt, die bis bahiu im nngewissen gehalten worben war, das frchterliche Schicksal der Groen Armee. Mehr als 30000 Pserbe", hie es ba, verenbeten in wenigen Tagen, unsere Reiter sahen sich gezwungen zu Fu zu gehen, unsere Artillerie *) Napoleon hat spter einmal gesagt: Die Franzosen haben keine Ursache, sich der mich zu beschweren; Deutsche und Polen lasse ich totschlagen, um sie (die Franzosen) zu schonen. Auf der Heerfahrt nach Moskau habe ich 300000 Menschen verloren, es waren kaum 30000 Franzosen darunter." 9*

9. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 134

1911 - Breslau : Hirt
134 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Der Krieg von 1813 und 1814. Der Feldzug vom Jahre 1813 zerfllt in zwei Teile: den Frh-lings- und den Sommer- und Herbstfeldzug. Zwischen beiden liegt die Zeit der Waffenruhe. In jenem standen Preußen und Rusfeu allein, in diesem waren sterreich, England und Schweden mit ihnen verbndet. 79. Der Frhjahrsfeldzng. Im April rckte das preuisch-russische Heer aus Schlesien gegen die schsische Grenze vor. Die Reste der Groen Armee hatten das Land rechts der Elbe gerumt; aus Berlin und Ham-brg hatte sie Tettenborn an der Spitze seiner Kosaken vertrieben, nur die festen Pltze hielten sich, darunter Magdeburg, Stettin, Kstrin, Glogau und Danzig. Napoleon hatte in der kurzen Zeit seit der Vernichtung der Groen Armee ein Heer von etwa 120000 Mann in Frankreich ausgehoben, das aus jungen, zum Teil schlecht ausgebildeten Leuten bestand, und zog, nachdem er wieder in Deutschland eingerckt war, die Kontingente der Rheinbundfrsten an sich. Das Heer der Verbndeten, noch nicht 100000 Mann stark, stand unter dem Oberbefehl des russischen Generals Grafen Wittgenstein. Die Preußen fhrte Blcher, den Scharnhorst als Generalquartiermeister begleitete. König Friedrich Wilhelm Iii. und Kaiser Alexander befanden sich bei der Armee. Am 2. Mai griff das Heer der Verbndeten die Franzosen bei Grogrschen, unweit Ltzen, von Sdosten her an; da es aber nach heftigem Kampf bis zum Abend keine Entscheidung er-fochten hatte, mute es am folgenden Tage den Rckmarsch antreten. In dieser ersten Schlacht wurde Scharnhorst verwundet und starb bald darauf an seiner Wunde. Gneisen au trat an seine Stelle. Am 20. und 21. Mai wurde bei Bautzen die zweite Schlacht mit dem gleichen Ausgang geschlagen. Ohne Siegestrophen in den Hnden Napoleons zurckzulassen, rumten die Verbndeten abermals das Schlacht-seld und zogen sich bis nach Schlesien zurck. Hamburg wurde von Davot wiederum besetzt. Da bot Napoleon, der sich noch nicht hinlnglich gerstet fhlte und vor sterreich besorgt war, einen Waffenstillstand an, der fr sechs Wochen, vom 4. Juni ab, vereinbart, spter aber bis zum 10. August verlngert wurde. Rußland und Preußen schlssen Mitte Juni in Reichenbach in Schlesien ein Bndnis mit England. England versprach Snbsidien zu zahlen, Preußen dagegen nach dem Friedensschlu Ostfriesland an Hannover abzutreten. Auch Schweden trat dem Bunde bei. Hier war Berna-dotte zum Nachfolger des kinderlosen Knigs gewhlt worden, Alexander hatte ihm fr Finnland Norwegen zugesagt, das jener nach dem Kriege gegen Napoleon den Dnen zu entreien beabsichtigte.

10. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 10

1911 - Breslau : Hirt
10 I. Geschichte. 4. Hessen als Groherzogtum. Groherzog Ludwig I. (18061830) erhielt durch Mediatisierung die Souvernitt der die vormals reichsstndischen Gebiete der Grafen Erbach-Erbach, Erbach-Frstenau und Erbach-Schnberg, der Grafen Stolberg - Ortenberg und Stolberg - Gedern, der Grafen von Solms-Lanbach, Solms-Wildenfels und Solms-Rdelheim, des Grafen von Schlitz, des Grafen Leiningen-Westerburg, der Fürsten von Solms-Braunfels und Solms-Lich, des Fürsten von Lwenstein-Wertheim, des Fürsten von Wittgenstein, des Landgrafen von Hessen-Hombnrg und des Freiherrn von Riedesel, auerdem die Souvernitt der einige ritterschast-liche Gebiete, wie die der Herren von Wambolt und von Gemmingen. Dafr war Hessen gezwungen, an allen Feldzgen Napoleons teil-zunehmen. Hessische Truppen fochten mit gegen Preußen und sterreich, unter der glhenden Sonne Spaniens und auf den Eisfeldern Rulands. Besonders zeichnete sich der zweitjngste Sohn des Groherzogs, Prinz Emil von Hessen, aus, der sich schon während des Feldzugs 1809 im Hauptquartier Napoleons befand und während der Feldzge 18121815 als General-Kommandeur die groherzoglichen Truppen befehligte. Die Tapferkeit der Hessen erntete allgemeine Anerkennung. In den Jahren 17921815 beteiligten sie sich an nicht weniger als 27 Haupt-schlachten und 40 kleineren Treffen und Gefechten. Noch bei Leipzig hatte Prinz Emil mit seinen Hessen in todesverachtender Khnheit den Rckzug Napoleons gedeckt. Er selbst mit etwa 45 Offizieren und 200 Unteroffizieren und Soldaten geriet in Gefangenschaft; nur wenigen gelang es zu eutriuuen. Erst nach der Schlacht bei Hanau schlo sich der Groherzog durch den Vertrag von Drnigheim den verbndeten Mchten an. Auch an den Kmpfen gegen Napoleon 1814 und 1815 uahmen die hessischen Truppen unter der Fhrung des Prinzen Emil teil. Durch den Wiener Kongre erfuhr das Groherzogtum abermals Gebietsvernderungen und erhielt im wesentlichen seine heutige Gestalt. Es mute an Preußen das Herzogtum Westfalen und die Sou-veruitt der Wittgenstein abtreten, an Hessen-Kassel das Amt Dorheim, die Orte Groauheim, Grokrotzenburg, Oberrodenbach und Praunheim, an Bayern Alzenau, Miltenberg, Amorbach und Heubach. Hessen-Homburg wurde vom Groherzogtum getrennt und erhielt 1817 die Souvernitt. Dafr erhielt der Groherzog die Provinz Rhein-hefsen, bestehend aus dem grten Teile des seitherigen franzsischen Departements Donnersberg (Mont-Tonnerre) mit den Stdten Mainz, Worms, Bingen und Alzey sowie die Landeshoheit der den grten Teil der grflich Jsenbnrgischen, Solms-Rdelheimischen und Jugel-heimischen Besitzungen. Das ganze groherzoglich hessische Gebiet umfate etwa 150 Quadratmeilen mit 629 359 Einwohnern. Der Groherzog nahm nun den Titel Groherzog von Hessen und bei Rhein" an. Ludwig I. war eifrig und mit Erfolg bemht, die so verschieden-artigen Teile seines Landes zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen.
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