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1. Himmels- und Erdkunde - S. 49

1902 - Cassel : Baier
— 49 — 2. Die getrennten Gebirgslandschaften von Südamerika. а. Das groß ß^^Ki^u-v^s^a-n^-von- B rasilien mit seinen zahlreichen Gebirgsketten, welche die edelsten Metalle bergen, und mit seinen fruchtbaren Hochebenen, auf denen Früchte der gemäßigten, wie der tropischen Zone gedeihen. K. Das Hochland von.guyana, noch wenig erforscht. e. Das Küstengebirge von Venezuela (Weuefuela). б. Die Sierra Nevada von Santa Marta, ein steiles, zerklüftetes Felsengebirge von bedeutender Höhe. 3. Die südamerikanischen Ströme. а. Der Magdalenen ström von den Cordilleren von Granada mündet in das caribische Meer. d. Der £)rinoc£_j?om Hochland von Guyana mündet in den atlantischen Ozean. e. Der Maranon (Maranjon) oder Amazo-nen^st.rom von den Cordilleren von Peru empfängt links den Rio Neg.ro, rechts den Madeira und Tocuntins und mündet in den atlantischen Ozean. б. Der Parana oder Rio de la Pl ata aus dem brasilianischen Hochland, mit rechts dem Paraguay, bildet bei seiner Mündung in den atlawifchen Ozean Meu^Msemljen. 4. Die südamerikanischen Tiefländer. a Die patagonische Steppe, salzig und steinicht, baumlos und pslanzniarmr- b. Di^ P'a mpas des la Plata-Stro ms, eine unabsehbare Grasslnr, in der Millionen von halbwilden Rindern und Pferden unter Aufsicht der halbwilden Hirten, Gauchos ika-ntschns^ weiden. c. Die Llanos (Ljanos) des Maranon (Maranjon), eine un- geheuer große, steinlose, meist mit Urwald bedeckte Ebene. Tropische Riesenbäume aller Arten, verschieden an Farbe und Form der Blätter, stehen bunt durcheinander. Armstarke Schlingpflanzen mit den ver- schiedensten Blüten ranken sich an ihnen empor und bilden ein so dichtes, undurchdringliches Gewebe, daß kein Sonnenstrahl den feuchten, von modernden Pflanzen bedeckten Boden erreichen und man sich nur mit der Axt eine Bahn hindurchbrechen kann. Hohe, baumartige Farn- kräuter wachsen an den Ufern der Flüsse und Bäche und an lichteren Stellen. Schillernde Insekten, prächtige Kolibris, buntfarbige Papageien und andere glänzende Vögel, Scharen von Affen, aber auch Schlangen und Raubtiere aller Art beleben den unermeßlichen Urwald. ä. Das Tiefland von Guyana, an der Nordküste von Süd- amerika, ein flaches, heißes, sumpfiges und höchst ungesundes, wenn auch fruchtbares Uferland. Die stärksten Regengüsse der Erde fallen hier in der Regenzeit hernieder und befördern den Pflanzenwuchs, erzeugt n

2. Himmels- und Erdkunde - S. 53

1902 - Cassel : Baier
— 53 — 5. Bolivia umfaßt den südlichen Teil des Hochlandes von Peru, eins der höchsten Länder der Erde. An der Küste fällt kein Regen. Städte: Chuquisaea (Tschnkisaka), Gold-und Silberminen. Lapaz(Pahs) in der Nähe des Titicaca-Sees. 6. Chile (Tschile). Der nördliche Teil dieses Küstenlandes ist die Fortsetzung der in Bolivia beginnenden, dürren und unfruchtbaren Wüste Atacama. Der südliche Teil ist reich bewässert, außerordentlich fruchtbar und hat ein vortreffliches Klima. Städte: Santjago (330000einw.),V a l p a r a i s o (150 000einw,), V aid i vi a. 7. Die argentinische Republik. Sie umschließt das Gebiet der La Plata-Staaten und bildet einen Bund von 14 Republiken, ist viermal so groß wie Deutschland, hat aber nur 4^ Millionen Einwohner, welche vor- zugsweise Viehzucht (Schafe, Rinder, Pferde), aber auch Handel und Feldbau betreiben. Durch ein gutes Klima, in dem alle Gewächse der gemüßigten und heißen Zone auf fruchtbarem Boden gedeihen, ist das Land ausgezeichnet. Buenos-Ayreh (mit Vorstädten 790000 Einw.). Haupt- und Handelsstadt Cordova. Santa Fe. Patagonien, das südlichste Land Amerikas, ist öde und menfchenarm. Der hochgewachsene, kräftige, wilde und heidnische Patagonier (Indianer) beschäftigt sich mit Jagd, Fischerei und Vieh- zucht. Die Feuerlandsinseln, über welche der stets bewölkte Himmel reichlich Regen und Schnee ausgießt, sind von den Pescherähs bewohnt, die auf der niedrigsten Stufe der menschlichen Entwicklung stehen und von Beeren, Schallieren und Seehunden leb«.n> 8. Uruguay. Bedeutende Viehzucht, Bewohner träge und arbeits- scheu. Fabriken des Liebigschen Fleischextracts; Hauptausfuhrartikel. Montevideo, Hauptstadt La Plata. 9. Paraguay. Viehzucht und Ackerbau. Asnneion (Assumption), Villa Rica baut guten Thee. Ii. Brasilien (150000 ^Meilen. — 8 Mill. qkm, 14,9 Millionen Einwohner), früher Kaiserreich, seit 1889 Republik. Das reich gesegnete, gebirgige Land, zu dem auch die große Tiesebene des Maranon (Maranjon) oder Amazonenstroms gehört, war früher im Besitz der Portugiesen. Kaffee, Thee, Zucker, Reis, Baumwolle, Kakao. Gummi, Balsam, Farbhölzer in großer Menge, viel Gold und Diamanten sind die bedeutendsten Produkte. Die Bewohner sind träge und überlassen die Arbeit den Sklaven. In den Wäldern führen die Botokuden ihr Jagd- und Räuberlebeu. Städte: Rio de Janeiro (Riu-de-Schaneru), 800000 Einw., Hauptstadt. Bahia, Pernambuco, sämtlich Hafenstädte. Iii. Guayana, ein sehr fruchtbares, aber ungesundes Küstenland östlich der Mündung des Orinoco, europäischer Kolonialbesitze Produkte: Kaffee, Zucker, Baumwolle, Pfeffer (Cayennepfeffer). Das Land gehört teils den Engländern, Hauptstadt Georgetown ldschordschtaun). teils dm Holländern (Hauptstadt Paramaribo in Surinam), teils den Franzosen (Cayevne, Verbanuungsort).

3. Himmels- und Erdkunde - S. 36

1902 - Cassel : Baier
— 36 — Stadt in Mesopotamien: Bagdad, Ehalifen-Residenz. Ruinen von Ninive und B abl^on. Städte in Kurdistan: Diarbekir. Mosul. Handel, Baumwollenfabriken. 4. Syrien mit Phönizien, durchzogen vom Libanon und Antilibanon. Hauplstadt: Damaskus, berühmte Säbelklingen. Aleppo. In dem Küsten- lande Phönizien liegen "bic im Altertume berühmten, jetzt verfallenen Städte Tyrus und Sidon (Sur, Said.) Für uns am wichtigsten ist das zu Syrien gehörige Land Palästina. Der Name kommt her von Philistäa — Land der Philister. Von seinen früheren Bewohnern, den Kananiteru, hieß es auch Land Kanaan, und weil es dem Abraham gelobt oder verheißen war, gelobtes Land. Land Israel. Wir Christen nennen es das heilige Land, weil unser Heiland in ihm gelebt und gelitten hat. Es grenzt im Norden an den Libanon und Antilibanon, im Westen an das mittelländische Meer, im Süden an Ägypten, und das steinichte Arabien und im Osten an das wüste Arabien. Der am Antilibanon, in der Nähe des großen Hermon entspringende Jordan, der das Land von Norden nach Süden durchströmt, durch den schlammigen See Merom und durch den fischreichen See Genezareth fließt und in das tote Meer mündet, scheidet das Land in das West- und Ostjordanland, oder das Land dies- seit und jenseit des Jordans. — Im Westjordanland liegen die Provinzen Galiläa, Samaria und Jndäa. Galiläa ist ein fruchtbares, liebliches Hügelland. Der Tabor ist der wichtigste Berg dortselbst. Am mittelländischen Meere erhebt sich der Berg Karmel, und ganz im Süden liegt die Ebene Jesreel. Nazareth, Nain und Kana, sowie Kapernaum, Bethsaida, Tiberias am See Genezareth sind die wichtigsten Orte. Samaria wird vom Gebirge Karmel und dem nördlichsten Teile des Gebirges Ephraim durchzogen. Zwischen den Bergen Ebal und Garizim liegt Sichem. Außerdem sind noch zu merken Samaria und Gilboa. Jndäa ist ein armes Land, in welchem das nackte, höhlenreiche Gebirge Juda liegt. An den Bergen Morija, Zion und Acre, an dem Bache Kidron, dem Ölberg gegenüber, liegt Jerusalem (60 000 Einwohner; Kolonie der Aussätzigen), die heilige Stadt, mit der prächtigen Kirche des heiligen Grabes. Bethanien, Bethlehem mit einer schönen Kirche auf der Geburtsstätte des Herrn, Jericho, Bethel, Em maus, Hebron, Bersaba sind die wichtigsten Städte. Zu Silo stand einst die Stiftshütte. Das Ostjordanland heißt auch Peräa und wird von dem Gebirge Gilead durchzogen, zu dem auch der Berg Nebo gehört. Betha- bara lag im Süden, Gadara im Norden. Ein Anhängsel Palästinas ist die zu Ägypteu gehörige Halbiusel Sinai.

4. Himmels- und Erdkunde - S. 48

1902 - Cassel : Baier
— 48 — 5. Dermiuu^ippi mit tinfjjejiliuiijull:§ (Jllineus) und Ohio (Oheio) und rechts dem M i Upuji. (Missuri), Arkansas unfein roten Fluß mündet in >7e'n Meerbusen von Mexiko Wechiko). 6. Der Rio grande del Norte von den Cordilleren mündet ebenfalls in den nlexitmmchen Meerbusen. 7. Der Colorado vom Oregon mündet in den Meerbusen von Calisornien. 8. Der Columbia vom Felsengebirge mündet in den großen Ozean. 4. Das nordamerikanischc Tiefland. Dasselbe durchzieht die Mitte des Erdteils und wird von den westlichen und östlichen Gebirgszügen eingeschlossen. a. Die Ebene des Mississippi st romes ist in ihrem nord- östlichen Teile eine Hochebene niederer Art, wo nordische Tannen und nordisches Moos an dem Ufer des Flusses wachsen und ein großer Teil des Gebiets noch mit Urwald bedeckt ist, in welchem die Weimnts- kiefer emporstrebt. Der äußerste Westen ist eine sandige und steinichte Wüste o hn e jeqlickien Pflanzen wuchs. Südöstlich hiervon..breiten sich die weiten Savannen oder Prairien (Prärien) aus, bäum- und Wasser- lose, mit Gras ' bewachsene Steppenflächen, in denen zahllose Büffel- Herden weiden. In den mehr östlichen, angebauteu, wasserreichen Gegenden gedeihen Zuckerrohr, Banmwolle und Südfrüchte. Der süd- lichste Teil der Ebene, das Mündungsland des Mississippi, ist ein feuchtes, weil alljähilich überschwemmtes, am Meere sumpfiges Tiefland, bedeckt von undurchdringlichen Schilfmaldnngen, aus denen riesenhafte Bäume, Cypressen und Moorpalmen, hoch emporragen. d. Die ls" und ist rauh und kalt, 8. Die Gebirge von Süd-Amerika. 1. Die südamerikanischen Cordilleren. Sie sind ein wildes, nacktes Kettengebirge, das nur an den Ab- hängen Pflarzenwuchs auszuweisen hat. Die einzelnen Teile desselben führen in der Richtung von Süden nach Norden folgende Namen: a. die patagonische Cordillere. b. die Cordillere von Chile (Tschile). i ^ c. die Cordilleren von Peru mit dem P^^n Sorata (7 500 m), dem höchsten Berge Amerikas, und deni^Illt m an i (6 500 m), sowie der 4000 m über dem Meere gelegenen Hohebene von Peru und Bolivia mit dem großen Salzseejlitic«ea. d. die Cordillere von Quito (Kito), bestehend ans zwei Hauptketten, welche eine Hochebene einschließen. Der Vulkan Chim- borazo (Tschimborasso) ist 6000 m hoch. vt die Cordilleren von Neu granada mit der Hochebene von Bogota.

5. Himmels- und Erdkunde - S. 52

1902 - Cassel : Baier
Die Republiken 1. Guatemala. 2. San Salvador. 3. Honduras. 4. Nicaragua. 5. Com^Mea,- ^^Mmlttel-Amerika gehören die westindischen Inseln, welche sich durch den außerordentlichen Reichtum und die Mannigfaltigkeit ihres Pflanzenwuchses auszeichnen. Produkte: Kaffee, Zucker, Baumwolle, Kakao. Tabak, Reis, Mais, Mahagouiholz — Man unterscheidet: a. Die großen Antillen: 1. (Sitlsajjm Besitze der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika). Haupt- sttwl?Havanna. (Tabak.) 2. Haiti (freier Negerstaat). 3 Jamaica (englisch)? ?^Uortoriko (amerirrmlsch). d. Die kleinen Antillen (meist englisch); Tabago. woher der Tabak seinen Namen führt, und Trinidad sind die grü^tan-' Französisch: Guad elou^-eund Martinique(fumtbareserdbeben 1902). Niederländische C'nrayao. c. Die Bahama-Inseln (englisch). Auf Guauahani oder Sau Salvador landete Christoph Kolumbus (1492). I. Die ehemals den Spaniern zugehörigen Provinzen bilden jetzt 9 Republiken von der Größe von Europa, haben aber nur 10 Millionen Einwohner, darunter Creolen oder Nachkommen der Weißen. 1. Neu-Grauttda oder die Vereinigten Staaten von Columbia. Di?s gesegnete, fruchtbare Laud hat an der Küste ein ungesundes Klima. Städte: (Santa Fede) Bogota^120000©inio.), Panama, ans der Landenge. 2. Venezuela (Wenesu^lah, d. i. Klein - Venedig). Das frncht- bare Tiefland am Orinoeo liefert besonders Kakao und gnien Tabak. In der östlichen Provinz Guayaua lebeu uoch zahlreiche Judiauerstämme. Städte: Caracas, Barinas, Angostnra. Z. Ecnadvr oder Quito (Kito)^ Das gesunde Klima, der srucht- bare Boden und der Reichtum an edeln Metallen nud Pflanzen aller Art verheißen dem Lande eine große Zukunft. Die Galopagos- Inseln siud reich an Schildkröten und seltenen Vögeln. Städte: Quito Die Umgegend von Loxa liefert die Chinarinde. Guya- quil, Hafen. 4. Peru. Das mit landschaftlichen Schönheiten aller Art gezierte Land besitzt einen solchen Wechsel der klimatischen und Bodenverhältnisse, daß es sämtliche bekauute Pflanzen der Welt hervorzubringen vermag. Heimatland der Kartoffel. Auch lebeu hier das Lama, Alpaea und die Vicuuua, welche eine sehr lange, seidenartige Wolle liefern. — Bergbau (Gold und Silber), Ackerbau und Handel sind die Haup!- beschäftigung der civilisierten Indianer. Die an der Küste liegenden Chincha-' (Tschintscha) und Labos-Jnseln liefern den Guano, den Mist einer schieferfarbigen Meerschwalbe. Geor- ■ Lima, Hauptstadt, mit dem Hafen Callao (Caljao). tr Schulbi . .mg Brsi. s i C. Süd-Amerika. Sch u«uu

6. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 298

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
298 durch welche die Völker aus Asieu kamen und sich Ln der nordeuro- päischen Ebene ausbreiteten. 2) Armenien, westlich vom vorigen, ein Hochland mit einer baumlosen Oberfläche. Hier ist der 16,000 Fuß hohe Berg Ararat, bekannt aus der heiligen Schrift. Die Armenier sind Christen, aber leider sehr gedrückt. Durch ihr Land ziehen beständig zahlreiche Han- delskaravanen; es ist ein Heerstraßenland. 3) Klein-Asien, liegt noch weiter westlich, als das vorige. Das Land ist meist gebirgig, denn der Taurus zieht durch dasselbe hin. Klein-Asien ist eine nach Europa vorgestreckte Halbinsel, vom Mittelmeer und schwarzen Meer bespült. Mm, samt ^ in der Ge- schichte der Völker als die Brücke betrachten, über welche die Bildung und Gesittung Asiens nach Europa hinüberging. Es ist eins der fruchtbarsten Länder der Erde; aber unter der Herrschaft der Türken liegt es fehr verödet. Wo fönst berühmte Städte standen, da findet man jetzt nur elende Hütten, und früher blühende Gegenden sind jetzt Sümpfe und Wüsteneien, durchzogen von räuberischen Horden. Smyrna ist eine wichtige Handelsstadt. 4) Syrien, gleichfalls ein Gebirgsland, bildet eigentlich die Ostküste des mittelländischen Meers. Hier dehnt sich das Kalkgebirge Libanon aus, auf welchem jetzt noch einige uralte Cedern stehen, die aus den Zeiten Salomons stammen sollen. Sie haben von Ferne das Ansehen eines Fichtenwäldchens. Am Fuße des Libanon lag das Land der alten Phönizier mit den Städten Tyrus und Sidon. Der südliche Theil von Svrien enthält: Das heilige Land, auch Kanaan oder Palästina genannt, uns vorzugsweise werth und theuer, weil unsere christliche Religion hier ihren Ursprung ge- nommen und von da aus ihre Segnungen über die ganze Erde ver- breitet hat. In Kanaan weideten Abraham, Isaak und Jakob ihre Heerden; dort sind die Orte zu finden, wo das gottlose Sodom und Gomorrha unterging, wo Joseph von seinen Brüdern verkauft wurde. Nach Kanaan, dem verheißuen Lande, führte Moses sein Volk aus Aegypten zurück, und Josua eroberte und vertheilte es unter die 12 Stämme. Hier herrschten Saul, David und Salomo als Könige. Und endlich erschien Christus, unser Herr, in diesem Lande, predigte hier seine göttliche Lehre und vergoß hier sein theures Blut für uns und alle Menschen! — Lernen wir Palästina •— das heilige Land — ein Wenig näher kennen. Der Autilibanon scheidet wie eine Felsenmauer Palästina von Syrien. Dort liegt ein Flecken, genannt Dan, wo der Jor-Dan (Dan-Bach) aus einer tiefen Schlucht hervorquillt. Bald sammelt er sich in einem kleinen Bergkessel zu einem See; Aäche von Osten verstärken ihn und er bildet einen zweiten See hmerom) in ein- samer Landschaft. Von hier schlängelt er sich durch ein 3 Meilen langes Thal dem See Tiberias (Genezareth) zu. Dieser reizende

7. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 300

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
300 Luftzug die Wellen kräuselt. Auch nicht das kleinste Moos lebt am Ufer. Die Felsblöcke am Rande und die durch den Jordan herein- geflößten Baumstämme sind mit übelriechendem, schwarzem, klebrigem Schlamm bedeckt. Gerippe von Fischen liegen umher, die in dem See, wo alles Leben erstirbt, umkamen. Zahlreiche Naphta- und Schwefelquellen findet man rings umher.------- Hwr können wir auch noch der Gräber der Erzväter ge- denken. Sie sind bei Hebron, eine Tagreise von Jerusalem, wo Abraham seine Heerden weidete. Das Städtchen heißt jetzt Halil, in einer hügeligen weidereichen Landschaft, von 400 Familien, Türken und Arabern, bewohnt. Doch ist die Gegend, durch streifende Be- duinen unsicher, von christlichen Pilgern wenig besucht. Die Grab- stätte ist in einem mit Reben bepflanzten Kalksteinhügel über der Stadt. Es sind die Todtenkammern Abrahams, Isaaks, Jakobs, Josephs und mehrerer seiner Brüder — mit den Ruhestätten der Frauen. Darüber wölbt sich ein christlicher Tempel, später in eine Moschee verwandelt. Die Wände sind mit edlen Metallen aufs Kostbarste verziert, die Thüren mit Silberblech beschlagen, Bänder, Riegel und Schlösser massiv von Silber. Ueber den Grabsteinen hängen persische Teppiche mit Perlen und Gold verziert, alles Geschenke von Khalisen und Sultanen; denn die Muhamedaner verehren die Erzväter nach dem Ge- bot des Korans. Türkische Priester und Trabanten bilden die immer- währende Wache. Bethlehem. Der Ort der Geburt unseres Erlösers! Zwei Stunden von Jerusalem in einer Gegend, wo aus jeder Felsenritze eine üppige Weinrebe herabhängt, — liegt der Flecken Bethlehem. Die 700 Einwohner leben theils vom Weinbau, theils von Verfertigung der Kreuze, Bilder und Rosenkränze, welche dort in großer Zahl verkauft werden. Im Kloster daselbst ist eine von der Kaiserin Helene erbaute Kirche, deren Decke 48 Säulen von rothem Marmor tragen, und unter deren Ehor der Stall befindlich ist, in welchem Christus geboren wurde. Dieser Raum wird von 40 immer- während brennenden, silbernen Lampen erhellt. Ein ausgehöhlter Marmorblock ist das Abbild der Krippe, in welche Maria rhr Kind gelegt hatte. Bethlehem liegt auf einer theilweise bewaldeten Felsenanhöhe, rings von Thälern umgeben. Von der Terrasse des Klosters aus übersieht man die Berge am Jordan, das todte Meer und seine Um- gebungen. Die Stätte, die ein guter Mensch betrat, Ist eingeweiht, nach hundert Jahren klingt Sein Wort und seine That dem Enkel wieder. 5) Mesopotamien, nordwestlich von Iran, ein langes, grünes Weideland, vom Euphrat und Tigris eingeschlossen. Hier hat Abraham seine zahlreichen Heerden geweidet; hier haben Babylon und Nr-

8. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 448

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
448 I. Morgenländer. 107. Das Kindesalter der Menschheit. Die heilige Schrift erzählt uns die Entstehung des ersten Men- schen — Adam —, den Gott zum Herrn der Erde setzte. Aus Erde ward er^ geformt; denn seines Leibes Grundstoff ist Erde. Aber die vernünftige Seele, die jener beherbergt, ist göttlichen Ursprungs, — ein Ausfluß des himmlischen Geistes und diesem ähnlich. Ihm ward eine Lebensgefährtin — Eva — zur Seite gestellt. Ihr erster Wohnsitz ist ein lieblicher Garten, ein mildes, geseg- netes Land, wie es der neugeborne Mensch zu seines Lebens Noth- durst und zu seinem Aufenthalt nöthig hatte. Hier leben sie in kind- licher Unschuld. Aber sie geht bald verloren. Ein einziger verbotener Baum ist in dem Paradiese, und dieser Baum trägt, nach den falschen Worten der Schlange, die Frucht der Gottesweisheit, nach der den Menschen gelüstet. Das erste Elternpaar folgt seiner Neigung, und mit dem Verluste der Unschuld ist auch das Paradies verloren. Mit trübem Blicke verfolgen wir die Urgeschichte des Menschen; ihr erstes Blatt befleckt ein gräßliches Verbrechen — Brudermord. Von da an, abgekommen von der rechten Bahn, versinken die Menschen immer mehr in unheilbares Verderbniß. Da beschließt Gott, sie durch eine allgemeine Überschwemmung zu vertilgen. Durch anhaltende Regengüsse und durch die berstenden Quellen des Weltmeers schwellen die Wasser bis über die Scheitel der Berge an. Alles Lebendige geht in den Fluthen unter. Nur Noah mit seiner Familie wird gerettet. Noah's Nachkommen erwachsen zu Geschlechtern und Stämmen; und diese zu Völkern und Nationen, die sich von Asien aus weit über die andern Erdtheile ausbreiten. Klima, Beschaffenheit des Landes, Lebensart und Nahrungsmittel tragen Viel dazu bei, sie zu verschiede- nen Rayen auszubilden. Unter No ah's nächsten Nachkommen ist be- sonders berühmt Abraham, der Stammvater des jüdischen Volkes. Heerden weidend, war er lange im Lande Mesopotamien umherge- zogen. Da wanderte er mit seinem Nomadenftamm nach Palästina oder Kanaan aus. Er führte hier, wie in Mesopotamien, ein wan- derndes Hirtenleben. — Tugend, Frömmigkeit und Reichthum machten Abraham schon in seinem Leben berühmt, und noch wird sein Name weithin von den Völkern des Morgenlandes mit Verehrung genannt. Sein Segen ruhte auf Isaak, seinem Sohne, dessen Wanderungen und Schicksale weniger bemcrkenswerth sind. Abraham starb in einem hohen Alter, herzlich dankbar gegen Gott für alle ihm widerfabrne Gnade. Kanaan bleibt fortan die Heimath und das Vaterland des jüdischen Volkes. —

9. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 450

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
450 starke, freigeborne Kinder der Wüste ihm zu seinem Zwecke eher brauch- bar schienen. Zu diesem Zwecke zog Moses 40 Jahre lang mit dem Volke in den Steppen Arabiens umher, ließ die alten Juden abster- den und befähigte das Heranwachsende Geschlecht zum Kampfe mit den tapfern Kananitern. Hier brachte er ihnen dann von den Höhen des Sinai jene Gesetzgebung, deren Grundzüge wir in den „zehn Geboten" erlernt haben. Aufs Neue wurde dem Volke in diesen Gesetzen ein- geschärft: Es sei nur Ein Gott und dieser Gott sei der oberste Herrscher und König der Nation; Götzendienst sei ihm ein Greuel; an jedem siebenten Wochentage soll man ruhen von aller Arbeit; Vater und Mutter soll man ehren, nicht tödten, die Ehe heilig halten, Keinen verläumden, noch bestehlen. Unerschütterlich zeigte Moses auf den Arm dessen hin, der sie in den unsäglichsten Leiden aufrecht erhalten: „Der ist Euer König, rief er, von ihm er- wartet Vaterland und Freiheit." Doch Moses sah selbst nicht die Vollendung seines großen Werkes. Von einem Berge herab überschaute er noch das schöne Land, das seinem nunmehr erstarkten, an Ordnung und Gesetz gewöhnten Volke zu Theil werden sollte. Dann ging er zu den Vätern heim und Jo- sua, sein Nachfolger, eroberte das gelobte Land. Drei und dreißig Jahrhunderte sind seitdem verflossen; aber noch lebt der Name Moses, wie weniger Sterblichen Namen, in der Ver- ehrung der Völker. 109. David. (1050.) Mit Moses Tode und der Eroberung von Kanaan beginnt ein neuer Abschnitt in der jüdischen Geschichte. Aus einem unsteten No- madenhaufen ward Israel em vereintes, ansässiges, ackerbautreibendes Volk, welchem das mosaische Gesetz Kraft und Selbstständigkeit verlieh. Dreihundert Jahre lang standen, nach der Niederlassung in Kanaan, Richter, d. h. tapfere Heerführer an der Spitze, und leite- ten das in 12 Stämme getheilte Volk in republikanischer Weise. Aber das Bedürfniß nach größerer Einheit machte sich, zumal bei den beständigen Kriegen mit den alten Einwohnern, immer fühlbarer und Samuel, der letzte Richter und Priester, salbte endlich Saul zum ersteu König. Der war ein tapferer Krieger, aber doch der Aufgabe eines Herrschers nicht gewachsen. Daher beging er manchen Fehler. Nach ihm bestieg der tapfere David den Königsthron, be- reits von Samuel schon früher zu dieser Würde eingeweiht. — Großes und Herrliches führte David als König aus; der jüdische Staat erreichte unter seiner Regierung die höchste Blüthe. Zuerst be- siegte er die inneren und äußeren Feinde und verschaffte dem Land einen glücklichen, langentbehrten Frieden. Dann erweiterte er die Gränzen des Landes bis nach Damascus hin, eroberte die Stadt Jerusalem und machte sie zu seiner Residenz. Hier stellte er das größte Heiligthum der Juden, die Bundeslade, auf und dadurch ward Jerusalem der Mittelpunkt der jüdischen Gottcsverehrung. Den Frieden benutzte David zur Bildung seines Volkes. Musik und Dicht-

10. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 452

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
452 ihn lieb als den wüthigsten und lebendigsten. Eine Klage gegen ihn, welche vor den König kam, ließ diesen die Wahrheit ahnen, und der Hirte konnte sie ihm nicht verbergen. Grausam ward Harpagus von Aftyages für seinen Ungehorsam bestraft; aber desto grimmigere Rache schwur er dem Könige in seinem Innern. Als darauf die Traumdeu- ter den König beruhigt hatten, erkannte der Großvater seinen Enkel an und sandte ihn heim zu seinen Eltern nach Persien. Hier wurde er gebildet nach Sitte der Seinigen. Diese aber waren enthaltsam und tapfer, liebten die Jagd und zeigten sich vorzüglich geschickt im Reiten und Bogenschießen. Keine Tugend schätzten sie höher, als die Wahrhaftigkeit; kein Laster galt für schändlicher, als das Lügen. Die Dankbarkett war bei ihnen durch ein Gesetz geboten. Später kehrte Cyrns mit seiner Mutter zu Astyages zurück. Der Knabe entwickelte immer herrlichere Tugenden, und bald war er der Liebling Aller. Er war kühn und tapfer, und dabei gesittet und freund- lich gegen Jedermann. Nach einigen Jahren berief sein Later Kam- byses ihn wieder zu sich, damit er seinen Unterricht vollende. Er ging, sollte aber nicht wieder so freundlich mit seinem Großvater zusammen kommen. Denn als Cyrns ein Mann geworden war, reizte ihn Har- pagus, der bis dahin seinen tiefen und heftigen Schmerz unterdrückt hatte, zum Abfall. Die Perser nämlich, obgleich die besseren, waren doch bis dahin den Medern Unterthan gewesen. Gar klug wußte Cy- rus sein Volk zu bereden, daß sie das Joch der Meder abschüttelten. Als Astyages die Empörung der Perser vernahm, sammelte er ein Heer, dessen Oberbefehl er dem Harpagus übergab. Dieser aber ging zu Cyrns über, der seinen Großvater besiegte und gefangennahm, aber bis an das Ende seines Lebens mit Achtung behandelte. Ii. So ward Cyrus um 560 Herr von Medien und damit der Stif- ter des großen persischen Reichs, dessen Gränzen er noch weiter auszudehnen suchte. Zuerst bezwang er den Lyderkönig Krösus, den Schwager des Astyages. Dieser hielt sich für den glücklichsten Men- schen auf der Welt, weil er außerordentlich reich war; er nahm es dem weisen Solon sehr übel, daß dieser sagte: Kein Mensch kann vor seinem Tode glücklich genannt werden. Durch falsch gedeutete Orakel ließ er sich bewegen, den Cyrus anzugreifen, der ihn in mehreren Treffen besiegte, seine Haupstadt Sardes eroberte und ihn selbst ge- fangen nahm. Cyrus wollte seinen Feind ganz verderben; auf einem Scheiterhaufen sollte er verbrannt werden. Da war es, wo der mit Schmerz laut ausgerufene Name: Solon! ihn rettete und bewirkte, daß Cyrus ihn unter die Zahl seiner Freunde aufnahm, und als Rath- geber bis an sein Ende bei sich behielt. Hierauf wollte Cyrus sich das babylonische Reich unterwerfen. Deßhalb zog er vor die weltberühmte Stadt Babylon, durch die der Strom Euphrat floß. Die war aber von so großer Ausdehnung und so stark befestigt durch Mauern und Thürme, daß sie durch die Gewalt der Waffen, wie sie damals waren, schwerlich erobert werden konnte.
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