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ihm bekannten Fußpfaden in den Rücken der Kaiserlichen, wodurch der Sieg entschieden
wurde.) Fischbeck, Dorf mit adligem Fräuleinstift, welches vor der Reformation
ein reiches Kloster war. Obernkirchen, Stadt am Bückeberge mit 2200 Ew.;
Steinkohlenbergbau, Sandsteinbrüche. Sitz des Gesamtbergamts, Amtsgericht.
Rodenberg a. d. Kaspaue, Saline und Solbad; Amtsgericht. Nenudorf am
nördlichen Abhänge des Deisters mit berühmtem Schwefelbade. Schloß und schöne
Vadegebäude. Haste, Dorf mit Station der von Hannover nach Köln führen-
den Eisenbahn. Sachsenhagen, kleine ackerbautreibende Stadt im äußersten
Norden; das nördlichste hessische Dorf heißt Düdinghausen. — Die Graf-
schaft Schaumburg, welche seit dem westfälischen Frieden zu Hessen gehört, ist
sehr fruchtbar; viel Ackerbau, welcher auf den vielen großen Gütern sehr ratio-
nell betrieben wird; ausgezeichnete Viehzucht, besonders schöne Pferde.
Regierungsbezirk Wiesbaden.
5600 qkm. 765110 Ew. = 137 Ew. auf 1 qkm.
367 560 Evangelische. 245000 Katholiken. 18500 Juden.
Der Regierungsbezirk Wiesbaden besteht aus dem ehemaligen Herzogtum
Nassau, der Landgrafschaft Hessen-Homburg, dem Gebiet der freien Stadt Frank-
furt, dem vom Großherzogtum Hessen abgetrennten Kreise Hinterland, womit
mehrere Ortschaften des Kreises Gießen vereinigt wurden, und den Amtern Rödel-
heim und Niederursel; dagegen ist die von Nassau eingeschlossene Ortschaft
Steinbach dem Großherzogtum Hessen überlassen.
Die Bewohner sind Deutsche fränkischen Stammes, desselben Stammes, welchem auch
der andere Regierungsbezirk (Cassel) der Provinz Hessen-Nassau angehört, nämlich den
Kalten. Dieser Kattenstamin verbreitete sich über den Teil Deutschlands, welchen unsere
jetzige Provinz (mit Einschluß der darmstädtischen Provinz Oberhessen) einnimmt. Die zwei
nunmehr zu einer Provinz vereinigten Regierungsbezirke Cassel und Wiesbaden gehörten
demnach in ihrer Urgeschichte schon einmal zusammen. Durch die Familienzersplitterung
ihrer Fürsten wurden sie getrennt, und später, als jeder Graf und Herr sein Stückchen
Land selbständig regierte, war dieses schöne Land in viele Teile und Teilchen zersplittert.
Der hessische Landgraf Philipp der Großmütige hatte es einmal fast ganz wieder vereinigt,
obschon auch zu jener Zeit viele andere kleine und große Herren Besitzungen inmitten seines
Landes hatten; doch durch die Teilung unter seine 4 Söhne wurde das Ganze wieder zer-
rissen. — Aus dem Nassauer Grafengeschlecht ging Wilhelm, der sich Prinz von Nassau-
Oranien nannte, hervor, welcher die Seele in dem Unabhängigkeitskampf der Niederländer
von Spaniens Herrschaft war. Aus Dankbarkeit wurde ihm und seinen Nachkommen die
Erbstatthalterivürde in der Republik der Vereinigten Niederlande verliehen. Ein Urenkel
desselben wurde 1688 als Wilhelm Iii. König von England, und mit ihm erlosch 1702
der ältere Zweig von Nassau-Oranien. Ein jüngerer Bruder jenes Befreiers der Nieder-
lande, Johann, einer der edelsten Fürsten, der zuerst in der christlichen Welt die Leibeigen-
schast aufhob, ward in seinen 4 Söhnen der Stammvater der Fürsten von Nassau. Wil-
Helm V. verlor durch die französischen Kriege die Erbstatthalterwürde in den Niederlanden
und erhielt 1803 Fulda und andere Gebiete zur Entschädigung, wurde aber 1806 durch
Napoleon derselben wieder beraubt. Sein Sohn, der Prinz Wilhelm Friedrich von Ora-
nien, wurde nach Napoleons Sturze König der Niederlande und Großherzog von Luxem-
bürg, dessen Nachkommen diesen Thron noch inne haben. Zu Anfang uusers Jahrhun-
derts waren in Nassau noch zwei Regentenlinien, wovon die eine 1816 ausstarb, und so
kam die andere — Nassau-Weilburg — in den Besitz,der vereinigten Ländermasse von
Nassau. Weil der Herzog im Jahre 1866 auf Seiten Österreichs gegen Preußen war, so
wurde ihm der Krieg erklärt und das Land von den Preußen besetzt und gleich Kurhessen
durch das Gesetz vom 20. September 1866 der preußischen Monarchie einverleibt.
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Extrahierte Personennamen: Fischbeck Rodenberg Steinbach Cassel Philipp_der_Großmütige Philipp Wilhelm Wilhelm Johann Johann Napoleon Wilhelm_Friedrich_von_Ora- Wilhelm Friedrich Napoleons
1526 führt Philipp die Reformation in Hessen ein utib der Ritter Hartmann
von Cronberg (1522) zuerst in Nassau.
1527 wird in Marburg die erste protestantische Universität eröffnet; anch wird die Auf-
Hebung der Klöster beschlösse».
1529 vom 1. bis 4. Oktober Religionsgesprnch zwischen Luther und Zwingli in Mar
bürg. Reichstag in Speier, Protestanten.
1581 Stiftung des schmalkadischen Bundes.
1533 Wilhelm, der Verschwiegene, Prinz von Oranien, wird geboren. Er ist berühmt
als ausgezeichneter Staatsmann und Kriegsheld; wurde der Befreier der Nieder-
lande vom spanischen Joche; drei seiner Brüder fielen mit ihm als Opfer der
niederländischen Freiheit. Er ist der Stifter der oranifchen Linie, welche in Eng-
land bis 1702 auf dem Throne saß. Sein Bruder Johann regierte in Nassau;
dessen Nachkommen sitzen jetzt auf dem Königsthron von Holland.
1537 Erbvertrag zwischen Joachim Ii. von Brandenburg mit dem Herzoge von Lieg
nitz, Brieg und Wohlan, wodurch Brandenburg Anwartschaft auf diese Laude
erwarb. Schmalkalder Artikel werden abgefaßt.
1539 Einführung der Reformation in Brandenburg.
1546 den 18. Februar stirbt Martin Luther zu Eisleben, Ivo er 14s3 den 10. Niwem
der geboren war.
1547 wird Landgraf Philipp von Hessen in Halle vom Kaiser Karl V. gefangen und
1552 erst wieder befreit.
1567 stirbt Landras Philipp der Großmütige von Hessen, und Hessen >vird unter feine
vier Söhne geteilt. Wilhelm, der älteste, bekam Niederhessen mit dein Sitze
Cassel, Halb-Ziegenhain und Schmalkalden; Ludwig, der zweite Sohn, Ober
Hessen mit dem Sitze Marburg und die Grafschaft Nidda; der dritte, Philipp,
Nieder-Katzenelnbogen mit dein Sitze Rheinfels und der vierte', Georg, die
Qbergraffchaft Katzenelnbogen mit dem Sitze Darmstadt.
1567 —1592 regiert Wilhelm Iv., der Weise, in Hessen-Cassel, erwirbt 1583 ganz
Schmalkalden und 1584 nach seines Bruders Philipps Tode eineu Teil von
Nieder-Katzenelnbogen oder Hessen - Rheinfels (der andere Teil fiel an Hessen
Darmstadt).
1592 —1627 regiert Moritz der Gelehrte in Hessen.
1596 wird von den Erben des Darmstädter Hofes die Linie Hessen - Hornburg gestiftet.
1694 starb die Linie Hessen-Marburg aus, und Moritz bekam einen Teil ihres Lan
des, deu andern erhielt Hessen-Darmstadt. Aus dieser Teilung entwickelte sich
ein langjähriger Streit zwischen Hessen-Cassel und Hessen-Darmstadt, welcher erst
1648 beendigt wurde.
1614 Vertrag von Tanten, durch welchen das Herzogtum Cleve und die Graf-
fchaften Mark und Ravensberg an Brandenburg kommen.
1618 kommt unter Johann Siegmund das Herzogtum Preußen als polui-
fches Lehen an Brandenburg (Größe: 82680 qkrn).
1627 —1637 regiert Landgraf Wilhelm V. in Hessen. Er schließt alsbald nach dein
Erscheinen des Schwedenkönigs Gustav Adolf auf deutschem Boden mit
diesen: ein Bündnis.
Die kaiserlichen Scharen unter Tilly und Wallenstein dringen mebrmals plün-
dernd, mordend und brennend in Hessen ein, viele Städte und mehr denn
109 Dörfer geheu in Hesfen in Brand auf.
1649 —1688 Friedrich Wilhelm, der grosse Kurfürst von Brandenburg. Seine
erste Gemahlin Henriette Luise, Enkelin Wilhelms von Nassau-Oranien.
Dersslinger. Schlacht bei Fehrbellin (1675). Der fromme Liederdichter Paul
Gerhard.
1648 Der westfälische Friede. Brandenburg erwirbt Hinterpommern, die Bis-
tümer Halberstadt und Minden und das Erzstift Magdeburg.
Hessen, in welchem nach Wilhelms V. Tod dessen kluge Gemahlin Amalie
Elisabeth, eine geborene Gräfin von Hanau, regierte, erwarb die Grafschaft
Schaumburg, die Abtei Hersfeld und Oberhessen.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Hartmann
von_Cronberg Wilhelm Johann Johann Joachim_Ii Martin_Luther Ivo Philipp_von_Hessen Philipp Karl_V. Karl_V. Philipp Philipp Wilhelm Ludwig Ludwig Philipp Philipp Georg Wilhelm_Iv. Wilhelm_Iv. Philipps Moritz Moritz Johann_Siegmund Johann Wilhelm_V. Wilhelm_V. Gustav_Adolf Gustav Adolf Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Henriette_Luise Wilhelms_von_Nassau-Oranien Wilhelms Paul
Gerhard Wilhelms_V. Wilhelms_V. Amalie
Elisabeth