— 55 —
Gudensberg, Bilstein, Ziegenhain, Hanau, Isenburg u. a. Eines der
mächtigsten hessischen Grafengeschlechter waren die Grafen von Gubens-
berg, Gisonen genannt. Die einzige Tochter des letzten Gisonen ver-
mahlte sich 1122 mit dem Landgrafen von Thüringen, wodurch Hessen
(Niederhessen und Oberhessen) an Thüringen kam.
Neffen unter thüringischen Landgrafen.
Hessen war 125 Jahre lang unter thüringischer Herrschaft. Während
dieser Zeit wurde das Besitztum in Hessen ansehnlich vergrößert. Die
Residenz der Landgrafen war die Wartburg bei Eisenach. Dort lebte die
hl. Elisabeth, die fromme und tugendhafte Gemahlin des Landgrafen
Ludwig des Heiligen. Dieser starb auf einem Kreuzzuge. Als mit
seinem Bruder Heinrich Raspe 1247 der thüringische Mannesstamm aus-
starb, wurde Hessen wieder von Thüringen getrennt.
Neffen als selbständige Landgrafschaft.
Im Jahre 1247 wählten auf dem Landtage zu Maden die Hessen
in treuer Liebe zur hl. Elisabeth deren Enkel Heinrich, genannt das
Kind von Brabant, einstimmig zu ihrem Fürsten. Darauf kam nun Sophie,
Tochter der hl. Elisabeth und Herzogin von Brabant, mit ihrem Söhnlein
nach Hessen und wurde von allen Städten mit Jubel empfangen. Die
Hessen errangen durch ihre Vaterlandsliebe und Treue nach vielen Kämpfen
ihre Freiheit. Heinrich I., das Kind genannt, trat im Jahre 1265 selbst-
ständig die Regierung an und machte Kassel zu seiner Residenz. Er war
der erste hessische Landgras und der Stammvater des späteren hessischen
Fürstenhauses. Sein Enkel Heinrich Ii. führte wegen seiner ungewöhn-
lichen Leibesstärke den Beinamen „der Eiserne". Sein Name war so ge-
fürchtet, daß von ihm das Sprichwort umging: „Hüte dich vor dem Land-
grasen von Hessen, willst du nicht werden gefressen". Heinrichs einziger
Sohn Otto der Schutz starb frühzeitig. Daher folgte in der Regierung
Heinrichs Neffe Hermann der Gelehrte, ausgezeichnet durch seine Gelehr-
samkeit. Er hatte schwere Kämpfe mit den Adligen zu bestehen, die ihn
nicht als ihren Herrn anerkennen wollten. 2 000 Ritter, Grafen und
Herren vereinigten sich zum sogenannten Sternerbnnd gegen ihn. Doch
der Landgraf besiegte sie mit Hilfe der ihm treu gebliebenen Ritter und
Städte. Unter den beiden Nachfolgern Hermanns wurde die Grafschaft
Ziegenhain, außerdem die am Rhein gelegene Grafschaft Katzenelnbogen
auf friedliche Weise erworben.
Im 13. und 14. Jahrhundert entstanden viele Städte, indem die
Kaiser manchen Orten besondere Rechte und Freiheiten gewährten. Die
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Heinrich_Raspe Heinrich Elisabeth Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich_Ii Heinrich Heinrichs Heinrichs Otto Heinrichs Heinrichs Hermann
quellen. Von den 8 Quellen Homburgs ist der seit 1622 bekannte Elisabethen-
brunnen, dessen Wasser auch versandt wird, sehr reich an Kochsalz. Diejenigen
Quellen, die Kochsalzlösung enthalten, nennt man Solquellen. Die Solquellen
entstehen dadurch, das; das Wasser im Innern der Erde über Salzlager läuft,
das Salz teilweise auflöst und in sich aufnimmt. Am Fuße des Taunus finden
wir außerdem berühmte Solquellen in Nauheim, Soden und Wiesbaden. Auch
Kartenskizze Nr. 1. Wanderung nach dem Feldberg und nach der Saalburg.
Tchlangenbad, nördlich von Eltville, und Ahmannshansen am rechten Rheinufer,
nicht weit vou Rüdesheim, gehören hierzu.
Die Solbäder haben große Heilkraft gegen Gicht und Rheumatismus; des-
halb haben sich die genannten Orte zu bedeutenden Badeorten entwickelt. Zahl-
reiche Kranke besuchen im Sommer diese Bäder. Auch Homburg wird alljährlich
vou vielen Fremden, besonders von Engländern, Russen und Amerikanern besucht.
Es ist auch ein vorzüglicher Luftkurort. Die Zahl der Kurgäste betrügt während
des Sommers durchschnittlich 12 T. Das Kaiser-Friedrich-Denkmal (1892) und
das Denkmal der Kaiserin Friedrich (1902) sweiße Marmorbüsten auf rotbraunein
museum ist hier vorübergehend bis zur Fertigstellung der hierjür bestimmten Räume
im Römerkastell untergebracht. Vor dem Kurhause sehen wir stufenartige Wandel-
gänge. (Terrassen.)
\Preungeshm.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
- 83 -
der Stadt. Die Elisabethenkirche, ein Meisterwerk der deutschen Baukunst, wurde im
gotischen Stile im 13. Jahrhundert erbaut und ist die schönste Kirche im Hessen-
lande Die beideu Türme, von denen jeder 75 m hoch ist, sind die höchsten im
Regierungsbezirk und wurden erst 77 Jahre später als die Kirche fertiggestellt. Die
hl. Elisabeth, die Stammutter des hessische» Fürstenhauses, liegt in dieser Kirche
begraben.
Sie erblickte im Jahre 1207 als Tochter des Königs Andreas Ii. von Ungarn
das Licht der Welt. Als sie noch in der Wiege lag, kam eine glänzende Ge-
sandtschaft aus Thüringen an den ungarischen Hof und warb um die Hand der
Königstochter für deu zehnjährigen Sohn des Landgrafen von Thüringen. Unter
Lutherische Kirche ' Schloß Elisabethenkirche
Marburg.
Träueil willigten die Eltern ein und vertrauten ihr geliebtes Kind in einer goldenen
Wiege der fürstlichen Gesandtschaft an. In Thüringen wurde Elisabeth mit
dem Landgrafen Ludwig erzogen und bereits im 14. Jahre mit ihm vermählt.
Sie wohnte anf der Wartbnrg bei Eisenach. Ihr größtes Glück bestaild in der
Unterstützung der Notleidenden und Armen. Leider dauerte ihr eheliches Glück
nicht lange. Ludwig starb sechs Jahre nach der Vermählung auf einem Kreuz-
zuge uach dem heil. Lande. Nach dem Tode ihres Gemahls kamen schwere Zeiten
über Elisabeth. Ihr Schwager Heinrich Raspe riß Thüringen imd Hessen an sich
und vertrieb Elisabeth mit ihren Kindern von der Wartbnrg. In ihrer Not fand
sie Aufnahme bei ihrem Oheim. Später söhnte sich Raspe mit Elisabeth aus und
wies ihr Marburg mit den dazu gehörigen Dörfern und Einkünften als Witwensitz
an. Auf Veranlassung ihres strengen Beichtvaters Konrad bezog sie nicht das
Schloß, sondern das von ihr gegründete Krankenhans in Marburg und widmete
sich ganz der Pflege der Krauken und Armen. Ihr zarter Körper erlag bald deu
harten Strapazen. Sie starb schon im Jahre 1232, kaum 24 Jahre alt. Vier
Jahre später wurde sie vom Papste unter die Zahl der Heiligen aufgenommen.
6*
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Elisabeth Andreas_Ii Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Elisabeth Heinrich_Raspe Heinrich Konrad Konrad
— 89 —
den nördlich von Cassel liegenden Sächsischen Hessengau, die Mark Bnchonia an der
Werra, den Ringgau und den Oberlahngau. Die Gaue wurden unter Karl dem
Großen durch Gaugraseu verwaltet. Später erhielten diese herzogliche Gewalt.
Die mächtigsten unter ihnen waren zu damaliger Zeit die Konradiner. Einer
derselben bestieg nach dem Aussterben der Karolinger unter dem Namen Konrad I.
den deutschen Kaiserthron (911—918). In der folgenden Zeit wurden andere Ge-
schlechter mächtig, insbesondere die Grafen von Gudensberg, Gisonen genannt.
Die einzige Tochter Gisos Iv. von Gudensberg vermählte sich 1122 mit dem
Landgrafen Ludwig I. von Thüringen, wodurch Hessen (Nieder- und Oberhessen)
an Thüringen kam und 125 Jahre mit diesem Lande vereinigt blieb. Während dieser
Zeit wurde das Hessenland bedeutend vergrößert. Die Trennung der beiden Länder
Hessen und Thüringen sand nach dem Tode des letzten thüringischen Landgrafen,
Heinrich Raspe (1247), statt. Sein Vorgänger Ludwig der Heilige, der Gemahl
der hl. Elisabeth, war auf einem Kreuzzuge geftorbeu. Im Jahre 1247 erwählten
die Hessen auf dem Landtage zu Maden den Enkel der hl. Elisabeth, Heinrich
von Brabant, der damals noch Kind war, einstimmig zu ihrem Fürsten. Dieser
trat unter dem Namen Heinrich I. im Jahre 1265 selbständig die Regierung an
und machte Cassel zur Residenz. Er war der erste hessische Landgraf und wurde
der Stammvater des hessischen Fürstenhauses. Fast um dieselbe Zeit (1255) teilten
sich die beiden Brüder Walram und Otto in die nassauischen Besitzungen nördlich
und südlich von der Lahn. Der mächtigste Landgraf von Hessen war Philipp der
Großmütige (1504—1567). Er führte im Hessenlande die Reformation em. Die
zu den Bistümern gehörigen Gebiete blieben katholisch. 1529 veranstaltete Philipp
der Großmütige eine Unterredung zwischen Luther und Zwingli in dem Ritlersaal
zu Marburg; 1531 schloß er zu Schmalkalden mit dem Kurfürsten von Sachsen
und auderen evang. Fürsten den Schmalkaldischen Bund- In dem Schmalkal-
discheu Kriege (1546—1547) geriet der Landgraf in die Gefangenschaft Karls V.,
bis ihm Moritz von Sachsen die Freiheit verschaffte. Vor seinem Tode teilte
Philipp sein Land unter seine vier Söhne. Zwei derselben starben kinderlos, und
ihre Gebietsteile gelangten so in den Besitz der beiden überlebenden Brüder, von
denen Wilhelm der Gründer des Hauses Hessen-Cassel und Georg der des Hauses
Hesseu-Darmstadt wurde. Schmalkalden kam 1583 zu Hessen-Cassel, die halbe
Grafschaft Schaumburg 1647, das Fürstentum Hersfeld 1648, das Fürstentum
Hanau 1738. Im Jahre 1803 erlangte Cassel die Kurwürde und erwarb gleich-
zeitig Fritzlar und die Reichsstadt Gelnhausen. Fulda kam 1815 hinzu. 1806
wurde Kurhessen von Napoleon I. erobert und dem Königreiche Westfalen ein-
verleibt. Seinen Bruder Jerome ernannte er zum König mit der Residenz
Wilhelmshöhe bei Cassel. 1813 wurde Jerome vertrieben, und der Kurfürst von
Hessen, Friedrich Wilhelm I., kehrte von seinen Gütern in Böhmen nach Cassel
zurück. Im Jahre 1866 wurde Kurhessen mit Preußen vereinigt.
Übersichtliches.
A. Lage und Grenze des Hauptlandes von Hessen-Nassau.
Das Hauptland von Hessen-Nassau grenzt im N. an die Provinz Westfalen,
an das Fürstentum Waldeck und an das Herzogtum Braunschweig, im 0. an die
Provinzen Hannover und Sachsen, an die thüringischen Staaten und an das
Königreich Bayern, im 8. an Bayern und an das Großherzogtum Hessen, im W.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Cassel Karl Karl Konrad_I. Gisos Ludwig_I._von_Thüringen Ludwig_I. Heinrich_Raspe Heinrich Ludwig_der_Heilige Ludwig Elisabeth Elisabeth Heinrich
von_Brabant Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Otto Philipp Philipp Philipp Philipp Karls_V. Moritz_von_Sachsen Philipp Philipp Wilhelm Georg Napoleon_I. Cassel Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
— 47 —
Die Lahn durchfließt gegen das Ende ihres Laufes die berühmte
Badestadt Ems (ruud 6 500 Einw.), in einem engen, von bewaldeten
Anhöhen eingeschlossenen Tale gelegen, in das zwei Seitentäler
münden.
Das warme Wasser der Emser Mineralquellen ist kristallklar, rein und
entwickelt im Glase perlartige Gasbläschen. Der Geschmack ist weich, säuerlich
und prickelnd. Die Quellen werden vorzugsweise gegen Erkrankungen der
Bad Ems.
Atmnngs- und Verdanungsorgane gebraucht. Die berühmtesten Brunnen sind
der Kesselbrunnen mit einem Wärmegrad von rund 46° C, das Kränchen
mit 35°, der Fürstenbrunnen mit 39°, der Kaiserbrunnen mit 28° C.
Besonders beliebt als Trinkquelle ist die Nene Ouelle mit 59° C. Die ge-
nannten Quellen entspringen in dem König!. Kurhause mit Ausnahme der Neuen
Quelle.
Schon die Römer scheinen die Quellen gekannt zu haben. Der Pfahl-
graben, der hier die Lahn überschreitet, schloß Ems in das Bereich des römischen
Gebietes ein. Der Kursaal ist auf 3 Seiten von dem Kurgarten umgeben. Er ent-
hält eine Anzahl glänzend eingerichteter Säle. Eine gedeckte Wandelbahn, die den
Kurgästen bei schlechtem Wetter dient, führt jenseits des Kurgartens am Lahnufer
abwärts, zu beiden Seiten von schattigen Alleen und künstlerisch angelegten Blumen-
besten eingefaßt. An ihrem Ende erhebt sich das von Prof. Otto in Berlin
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Die Abhänge sind entweder steil, oder sie fallen sanft ab. Selten erhebt sich ein
Berg allein. In der Regel sind viele Erhebungen zu Gruppen oder laugen Reihen
(Ketten) vereinigt. Sie bilden alsdann ein Gebirge. Nach der Art der Vereini-
gung unterscheidet man Gruppen- und Kettengebirge. Zu welcher Art von
Gebirgen gehört das Taunusgebirge? Warum? In dem Gebirge gibt es Ein-
senknngen zwischen den einzelnen Bergen. Diese sowie die ausgedehnten Vertie-
sungen in der Ebene nennt man Täler. Die seitlichen Begrenzungen des Tales
durch die Bergabhänge heißen Talseiten oder Talwünde. Der Boden des
Tales heißt Talsohle. Eine breite Talsohle heißt Talebene; ein enges'
Tal, das von steilen Böschungen begrenzt wird, nennt man Schlucht. Ist das
Tal rund und vou Bergen eingeschlossen, so heißt es Talkessel. Eine Ebene
liegt entweder höher oder tiefer als die Meeresoberfläche. Letztere ist eben und
glatt wie ein Spiegel. Man nennt daher die Meeresoberfläche auch deu Meeres-
spiegel. Liegt eine Ebene 200 m über dem Meeresspiegel oder noch höher, so
nennt man die Ebene eine Hochebene. Liegt eine Ebene weniger als 200 m
über dem Meeresspiegel oder gar unter dem Meeresspiegel (Jordanebene — 894 m),
so nennt man die Ebene eine Tiefebene.
In was für einer Ebene liegt Frankfurt a. M.? Warnm?
Forme im Sandkasten oder ans Ton einen Berg, eine Bergkette, eine sanfte
eine steile Böschung, ein Tal, eine Talebene, eine Schlucht :c. :c.!
b) Die Bodenbeschaffenheit.
Durch Regen, Kälte und Hitze (Witterung) :c. wurde im Laufe
der Jahrtausende zahlreiches Gestein auf der Erdoberfläche zersetzt, d. h.
in Erde umgewandelt. Man nennt diesen Borgang Verwitterung der
Gesteine. Die nicht verwitterten Steinmasfen bilden ein starkes Fels-
gerüst, auf welchem die Erde in dünnen oder dicken Schichten aufgelagert
ist, ähnlich wie die Muskeln (Fleisch) auf dem Knochengerüste der Men-
fchen und Tiere.
Besteht der Boden aus Sand, so nennt man ihn Sandboden.
Begießt man den Sand, so kann man beobachten, daß er rasch wieder
trocknet. Man sagt, der Sandboden vermag die Feuchtigkeit nicht lange
zu halten. Ist er deshalb gut für die Pflanzen? Nur geuügsame
Pflanzen, wie die Kiefern :c., können in dem reinen Sandboden ge-
deihen. Vermischt sich der Sandboden mit Ton, so nennt man ihn
Lehmboden. Dieser bildet eine festere Maffe und kann deshalb die
Feuchtigkeit besser halteu. Auch vermag der feine Stanb des Lehm-
bodens die Pflanzen bester zu ernähren. Da er ferner nicht fo leicht
austrocknet, ist er ein guter Ackerboden. Gegeuden mit Lehmboden
haben daher gewöhnlich eine wohlhabende Bevölkerung. Oft ist der
Lehmboden mit Kalk vermischt; bisweilen besteht der Boden nur aus
Kalk. Alsdann nennt man ihn Kalkboden. Endlich unterscheidet
man Moorboden. Dieser entsteht dadurch, daß sich die Pflanzen in
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
— 94 —
waldes (bis zu 30 T. cbm täglich), die ihm von dem 12 km weit entfernten Hinkel-
steiner Rauschen, von der Leitung hinter dem Forsthaus und dem Waldbezirk Gold-
stein zugeführt werdeu. Die gesamte Wassermenge, die ans diese Weise erzeugt
wird, beträgt rund 42 T. cbm. Rechnen mir 320 T. Einwohner, so kommen ans
den Kopf pro. Tag 131 I. — Eine so großartige Einrichtung ist von außerordent-
lichem Wert für die Gesundheit der Bewohner. Verunreinigungen, wie sie bei
den alten Ziehbrunnen und Pumpen unvermeidlich waren, fallen weg. Die Ab-
wässer der Behausung kommen mit dem Wasser nicht mehr in Berührung, Krank-
heitsstoffe können den Leitungsröhren nicht zugeführt werden. Außer deu ge-
nannten Trmkwasserleituugen besitzt Frankfurt noch eine von diesen getrennte
Mainwasserleitung, die täglich über 4000 cbm Wasser liefert und zum Begießen
der Straßen, Anlagen, Gärten :c. und für technische Zwecke verwendet wird. —
Von besonderem Interesse ist die Entmässernng der Stadt. Schon 1863
wurde auf Anregung des um die Stadt hochverdienten Geheimrates Dr. G. Varreu-
trapp ein Plan hierfür entworfen Diesem lag der Gedanke zugrunde, die Schmutz-
wasser und Abfallstoffe für die Gesundheit unschädlich zu machen und möglichst
schnell aus der Behausung zu entfernen. Zu diesem Zwecke wurde ein gewaltiges
Netz vou gemauerten, unterirdischen Kanälen, die eine Höhe bis zu 2 rn haben und
Siele genannt werden, angelegt. Da die Schmutzstoffe durch ihre eigene Schwere
fortgeschwemmt werden sollten, mußten die Siele ein starkes Gefälle haben. Für
die hochgelegenen Stadtteile war dies leicht zu bewerkstelligen. Schwerer war es für
die tiefer gelegenen Teile der Stadt. Um diese zu entwässern, baute man den Main
entlang große Kanüle, die sich allmählich senkten. Auf diese Weise schuf man ein
künstliches Gefälle. Der Querschnitt eines Siels hat eine Eiform. Diese Form, die
oben breit ist, nach unten aber enger wird, erleichtert das Hinwegfluten der Ab-
wässer. Sämtliche Siele der Stadt münden in einige Hauptsiele, die an beiden
Ufern des Maines entlang laufen und die ganzen Abwässer in ein großes Klärbecken
am linken Mainufer bei Niederrad führen. Dieses große, überwölbte Becken hat den
Zweck, die Schmutzstoffe allmählich zum Sinken zu bringen (Sinkstoffe). Man
hat deshalb das Becken in viele kleine Räume eingeteilt. In ihnen setzen sich
die Sinkstoffe zu Bodeu, während aus den Sielen Schmutzwasser beständig zuläuft.
Die geklärten, d. h. vom Schmutz besreiteu Abwässer, leitet mau in ein großes Aus-
mündnngssiel zum Main. Die mit Sinkstoffen gefüllten einzelnen Abteilungen
des Klärbeckens setzt man alsdann außer Betrieb, indem man kein Abwasser
(Schmutzwasser) mehr zufließen läßt. Das noch im Becken stehende Wasser läßt
man in den Fluß strömen und pumpt die Sinkstoffe durch eine Schlammpumpe auf
besondere, hierzu hergerichtete Felder (Rieselfelder», woselbst uoch weiteres Wasser
verdunstet. Tritt Hochwasser ein, so werden die gesamten Abwässer durch einen
Auslaß sofort zum Flusse geführt, ohne erst das Klärbecken durchlausen zu
haben. Die üblen Gerüche und die schädlichen Dünste, die sich oft in den Sielen
des Kanalnetzes ansammeln, werden an verschiedenen Stellen des Stadtgebietes
durch lange eiserne Röhren in das Freie geführt. Man hat zu diesen? Zwecke
einige Warteu (Galluswarte und Bockenheimer Warte) benutzt. Unsere Kanali-
sation ist für die Stadt vou großem Segen (Abnahme der Typhnsfterblichkeit und
Straßenüberfchwemmnngen). —
Von wesentlicher Bedeutung für Gesundheit und Wohl der Bürger sind ferner
die östlich von der Obermainbrücke gelegenen Schlacht- und Viehhossanlagen, die
musterhasten Einrichtungen des Städtischen Schwimmbades, die Volksbäder,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Hinkel- Frankfurt Main Maines Niederrad Main Galluswarte Bockenheimer_Warte
— 95 —
die Mainbäder k. Der städtische Schlacht- und Viehhof wurde 1884 — 1886
erbaut und 1898—1900 wesentlich erweitert. Er umfaßt unter anderen 8 Schlacht-
hallen, darunter 2 für Schlachtung der aus dem Transport erkrankten Tiere,
4 geräumige Stallgebäude, 3 Markthallen, in welchen das zugetriebene Vieh
verkauft wird. In den Schlachthallen herrscht größte Ordnnng und Reinlichkeit.
Ein vierfaches Geleis steht mit der Staatsbahn in Verbindung, um deu Traus-
port der augetriebenen Tiere zu bewerkstelligen. Ein Geleis wird ausschließlich
zum Trausport der kranken Tiere benutzt, um diese mit den gesunden nicht
in Berührung zu bringen. In den Kellern der Schlachthallen wird das
Fleisch aufbewahrt. Durch besondere Kühlvorrichtungen kann hier das Fleisch
mehrere Wochen erhalten werden (Kellertemperatur 2°—7° C), ohne daß
es au Güte verliert. Die Schlachttiere und das geschlachtete Fleisch werden unter-
sucht, damit kein gesundheitsschädliches Fleisch in den Handel kommt oder minder-
wertiges für vollwertiges verkauft wird (Freibank)- — Auf diese Weise wird
die musterhafte Einrichtung der Bequemlichkeit der Geschäftsleute, vor allem aber
der Gesuudheit der Menschen dienstbar gemacht. — Das Städtische Schwimm-
bad bietet in einem großen Wasserbehälter Gelegenheit zum Schwimmen und
durch Wannenbäder ermöglicht es das Baden in geschlossenen Räumen. Für 19 $
wird in den Volksbädern am Merianplatz, in Bockenheim und Sachsenhausen auch
deu ärmeren Volksklassen die Wohltat eines Brausebades geboten.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
29. Blick auf Fischdach. Die flachgewellte, im Mittel 500 m hohe Hochfläche des Taunus wird im Hintergrunde (80) von dem mächtigen Gebirgsrücken des
Großen Feldbergs (881 m) und rechts vom Altkönig (798 m) überragt. Der Große Feldberg, die höchste Erhebung des Taunus, trägt auf seinem Gipfel eine 25 ha
große, mit Gras und Heidekraut bedeckte Fläche, über die sich ein Aussichtsturm erhebt. Der Altkönig ist bis zum Gipfel mit dem herrlichsten Buchenwalde geschmückt.
Rechts, zu den Füßen des Altkönigs, ragen auf laubwaldbestandenen Bergkegeln die Ruinen Königstein und Fnlkenstein empor, unter ihnen liegen die gleich-
namigen Ortschaften, bei der gesunden Höhenlage und dem Waldreichtum der Umgebung als Luftkurorte viel aufgesucht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
— 12 —
dasselbe aus der Erde hervorsprudelt, heißt Quelle. Selten ist das
Wasser vollkommen rein; meistens ist es mit anderen Bestandteilen ver-
mischt. Es gibt kalte, warme und heiße Quellen, Mineral-
und Salzquellen. Das Wasser fließt aus jeder schrägen Fläche ab.
Nur da, wo es keine tiefer gelegene Stelle erreichen kann, steht es
ruhig. Man unterscheidet daher stehende und fließende Gewässer.
a. Stehende Gewässer.
Stehende Gewässer sind die Pfütze, die Lache, der Sumpf,
der Weiher, der Teich, der See oder Landsee und die See
oder das Meer.
Pfütze ist ein stehendes, flaches Wasser von geringem Umfange,
das gewöhnlich durch Regen entstanden ist und austrocknen kann. —
Die Lache oder der Pfuhl ist eine sehr große Pfütze. — Ein Sumpf
ist ein niit trübem Wasserspiegel überzogener Platz, der zwar bei
großer Hitze zum M o r a st wird, aber nicht austrocknet. — Ein
Weiher ist ein stehendes Wasser, welches Zu- und Abfluß hat und
gewöhnlich aus Quellen oder aus einem fließenden Waffer entstanden
ist. Ein Teich ist ein künstlich angelegter Weiher. — D er Land-
see ist ein großer Weiher. — Das Meer oder die See ist die
größte, stehende Wassermenge, welche die größten Länder oder Erd-
teile umgibt. Die Vertiefung der Erdoberfläche, in welcher ein Ge-
Wässer steht, heißt Becken; der Rand desselben wird Ufer genannt.
Das Ufer des Meeres heißt auch Küste, Gestade oder Strand.
Der Meeresboden hat Ebenen, Thäler und Berge wie die Erdoberfläche.
Seichte, d l). wenig tiefe Stellen im Meere heißen Untiefen. Sand-
bänke, Klippen und Riffe sind für die Schiffe sehr gefährlich.
Das Meerwasser hat eine grünlich-blaue Farbe, ist bitter und salzig
und darum nicht trinkbar. Das Meer steht nicht still, sondern seine
Wogen bewegen sich gewöhnlich hin und her. Sowohl das Salz als
auch die Bewegung des Wassers schützen dasselbe gegen Fäulnis. Das
regelmäßige Zurückziehen des Meerwassers von der Küste heißt Ebbe,
die regelmäßige Herbeiströmung desselben heißt Flut. — Ein Stück Land ,
welches ringsum vom Meere umgeben ist, bildet eine Insel Dieselbe ist
als ein über den Meeresspiegel emporragender Gipsel eines Gebirges zu
betrachten, das sich aus dem Grunde des Meeres erhebt. — Ein vom festen
Lande auf mehreren Seiten eingeschlossenes Meer wird Binnenmeer
genannt. Dasselbe ist gewöhnlich durch einen schmalen, auf beiden Seiten
vom festen Lande eingeschlossenen Meeresstreifen mit dem offenen
Meere oder Ozeane verbunden, welcher den Namen M e er enge oder
Straße, auch Sund führt. — Ein schmales, auf zwei einander
gegenüberliegenden Seiten vom Meere bespültes Stück Land, welches
zwei Länder miteinander verbindet, ist eine Landenge. — Ein
Stück Land, welches ans drei Seiten vom Meere bespült wird und
an einer Seite mit dem festen Lande zusammenhängt, ist eine Halb-
insel. Eine schmale, lange Halbinsel ist eine Landzunge. Bucht
nennt man einen Einschnitt des Meeres in das Land. Gehen in
derselben Schiffe vor Anker, so wird sie Hafen genannt. Eine
Bucht von bedeutendem Umfange ist ein Meerbusen oder eine Bai.—
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]