Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Kassel (Kurhessen) - S. 54

1905 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann Kesselring
— 54 — Als Greis weihte er seinen Schüler Lullus zu seinem Nachfolger auf dem erzbischöf- lichen Stuhle zu Mainz und begab sich zu den heidnischen Friesen, um auch diese zum Christentums zu bekehren. Dort wurde er am 5. Juni 755 mit 52 Gefährten von einer Rotte bewaffne- ter Heiden ermordet. Seinem Wunsche ge- maß wurde sein Leich- nam nach Fulda ge- bracht und dort beige- setzt. Kein anderer Glaubensbote hat in Deutschland so erfolg- reich für die Ausbrei- turtg des Christentums gewirkt als der hl.boni- facius. Er wird des- halb auch „Apostel der Deutschen" genannt.— Der hl. Lullus grün- dete die Abtei Hers- feld. Das von Boni- facius angefangene Werk wurde von Kaiser Karl dem Großen eifrig fort- gesetzt. Dieser führte bei allen deutschen Stämmen das Christentum ein und gründete Bistümer, Klöster, Kirchen und Schulen. Klö-- ster und Kirchen bildeten oft den Grund zu Dörfern Der hl. Bonifacms. und Städten. Auflösung der Gauversaflung. Grafen und Zerren. Um das Jahr 1000 hörte die Gauverfafsung nach und nach auf. Die deutschen Kaiser fingen an, Bischösen und Klöstern weltliche Herrschast über bedeutende Länderstrecken zu verleihen. Bon Klöstern waren in Hessen Fulda und Hersfeld am reichsten begütert. Auch das Erzbistum Mainz hatte ausgedehnte Besitzungen. An Stelle der Gaugrafen traten nun Grafen und Herren mit erblichen Besitzungen auf, so die Grasen von

2. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 71

1914 - Breslau : Hirt
Die Hohenstaufenzeit. 71 bald große Gebiete inne. Von den Klostergründungen sind zu nennen das Frauenstift zu Kaufungen, dem eine Zeitlang auch Cassel gehört hat, und das Kloster Arnstein, das 1139 in der gleichnamigen Burg von deren letztem Grafen angelegt wurde. Die Ordensniederlassungen sind für die Ausbreitung der Kultur von hoher Bedeutung gewesen. So hat die Bevölkerung von den Mönchen die bessere Bewirtschaftung des Bodens, den Gartenbau und vor allem den Obst- und Weinbau gelernt. Die Benediktinerabtei zu Schlüchtern, die weit und breit Klosterhöfe hatte, hat z. B. sehr segensreich gewirkt. Aber auch die Geisteskultur hat der Kirche viel zu danken. In den Klosterschulen wirkten bedeutende Gelehrte, vor allem in der zu Fulda, in deren Bibliothek sich unschätzbare Werke befanden, so z. B. das einzige uns erhaltene Helden- lieb aus vorkarolingischer Zeit, das Hildebrandslied. Bon den erblichen Lehnsträgern, die an die Stelle der Gaugrafen ge- treten waren, wurde einer, Hermann von Salm, zum Gegenkönige Heinrichs Iv. erhoben. Er fiel vor Limburg, seiner eigenen Stadt, die ihm die Tore verschlossen hatte, durch ein Geschoß. Biso von Gudensberg (Hessen), ein anderer Graf, vermählte seine Tochter mit Ludwig I. von Thüringen; so fiel Hessen an Thüringen. Manche Teile des Landes blieben Markgenossenschaften zu eigen, so z. B. die „Hohe Mark" am Taunus, deren Genossen selbst auf der Au bei Oberursel Gericht hielten; ihr „Waltbote" (^Inhaber der Gewalt) war der jeweilige Herr von Homburg. Auch das „Freigericht" nördlich vom Spessart, südlich von Meerholz, ist eine solche Sonderbildung; seine Gerichtsstätte war zu Somborn (Sunnaburun). Im 12. Jahrhundert erbauten die Grafen von Laurenburg im Lahntale die Burg Nassau, nach der sie sich nun nannten. In der Hohenstaufenzeit wurden viele Lehen in unserer Landschaft vergeben. Aus jener Zeit stammen Zahlreiche Burgen auf den Vorbergen der Gebirge, so Falkenstein, Königstein, Eronberg, Eppstein, Münzenberg, Büdingen u. a. Damals traten auch die Herren von Hanau (Hagenau) zuerst in der Beschichte auf. Die Kämpfe zwischen Kaiser und Papst machten sich auch in unserer Ge- gend bemerkbar in dem Streite um das Erzbistum Mainz. An den Römer- zügen beteiligten sich viele Herren und Ritter der Landschaft, ebenso an den Kreuzzügen, so Grafen von Sayn, Wied, Nassau, Diez, Catzenelnbogen, Isen- bürg. Kaiser Friedrich Barbarossa, der 1152 zu Frankfurt erwählt wurde, hat öfters in unserer Gegend geweilt, namentlich in seiner Pfalz zu Geln- hausen. Und in den glänzendsten Tagen der Ritterzeit, als von Kaiser Friedrich 1184 das prächtige Fest im „Goldenen Mainz" gefeiert wurde, hat unsere Landschaft sehr viel Herrliches mit ansehen können: viele Fürsten, Ritter, Gesandte, Sänger zogen durch ihre Gefilde an den Rhein. Manche der auswärtigen Ritter waren auch Minnesänger. Um 1200 wird ein Graf von Nassau als Vogt des an Worms gege- benen Weilburg genannt. Das Nassauer Haus zerfällt dann in zwei Linien, die Walramsche und die Ottonische. In jener Zeit wurde im Lahntal schon Bergbau getrieben, Barbarossa gab dem Erzbischof von Trier die Erlaubnis, bei Ems Silber zu fördern, und der Erzbischof von Mainz ließ bei Lahnstein, der Graf von Catzeneln- bogen bei Braubach Silbererze abbauen. Die Salzgewinnung war schon weit

3. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 72

1914 - Breslau : Hirt
72 Ii. Die geschichtliche Entwicklung. verbreitet: schon im 10. Jahrhundert wird in Sooden an der Werra das Versieden der Sole in Pfannen üblich gewesen sein, während sie früher über glühende Kohlen geschüttet worden ist. Auch die Salzquellen von Salmünster im Kinzigtale sind seit ältester Zeit benutzt worden. Der Osten unserer Landschaft, die Grafschaft Gudensberg oder Maden (Nie- derhessen), war im 12. Jahrhundert an Landgraf Ludwig I. von Thüringen gefallen. Sein Sohn Ludwig Ii., der Eiserne, bekannt aus der Sage vom Schmied von Ruhla, heiratete Barbarossas Schwester und nahm an seinen Kriegszügen teil. Unter seinen Nachfolgern zeichnete sich Hermann I. aus, der, hochgebildet und ein Verehrer der Dichtkunst - zu seiner Zeit soll der Sängerstreit auf der Wartburg stattgefunden haben -, für seinen Sohn, Ludwig Iv., den Heiligen, die ungarische Königstochter Elisabeth zur Gemahlin erkor. Als ihr Gemahl auf dem Kreuzzuge Friedrichs Ii. gestorben war, wurde sie, die von Frömmigkeit und Nächstenliebe erfüllte Frau, von Heinrich Raspe von der Wartburg verwiesen. Sie trat in den Franziskanerorden ein und hielt sich in Marburg auf, wo ihr Beichtvater Konrad sich durch Ketzer- Verfolgungen berüchtigt machte. (Die Ketzerbach in Marburg.) Als Elisabeth, als ein Muster der Milde und Demut gefeiert, starb, wurde sie heiligge- sprachen, und Kaiser Friedrich Ii. trug bei der Erhebung ihrer Gebeine mit am Sarge. Über ihnen erhebt sich die herrliche gotische Kirche, zu der 1235 der Grundstein gelegt worden ist- von vielen Pilgern ist dorthin gewall- fahrtet worden. In jener Zeit wurde in Marburg auch eine Niederlassung des Deutsch- ordens gegründet- es war dort der Sitz des Landkomturs der Ballei Hessen. In manchen Orten begann sich die Wollweberei zu entwickeln, so in Hersfeld, Cassel, Eschwege, wohin Flämings eingewandert waren. Sodann wurde der Tonbergbau und das Schmiedehandwerk eifrig betrieben. Auch in Frankfurt, das seit 1219 zu einer königlichen Stadt erhoben worden war, gedieh das Handwerk, vor allem auch die Wolltuchweberei. Während des Interregnums herrschte das Raubritterunwesen, so daß die Städte darauf denken mußten, sich gegen die Übergriffe zu schützen- namentlich standen die vier „wetterauischen" Städte Frankfurt, Gelnhausen, Friedberg und Wetzlar treu beieinander. Die Reste des Königsgutes rissen die Adeligen an sich. Das Volk wollte nicht an den Tod Kaiser Friedrichs Ii. glauben, son- dern hoffte auf seine Wiederkunft^. Falsche Friedriche, die mit der Be- hauptung auftraten, der wiedergekehrte Kaiser zu sein, fanden in unserer Gegend Glauben. Einer von ihnen wurde nach seiner Gefangennahme zu Wetzlar verbrannt. In jener Zeit machte sich der Erzbischof von Mainz, der König Rudolf von Habsburg zur Krone verholfen hatte, zum Herrn im Rheingau. Damals wurde ein Fürst unserer Gegend auf den deutschen Thron er- hoben: Adolf von Nassau, der der Walramschen Linie entstammte. Er besaß die Burgen Wiesbaden, Idstein und Nassau und erwarb Weilburg vom Bistum Worms. Sein Nachfolger Albrecht mußte gegen die Übergriffe der Fürsten auftreten, die die Zölle vermehrt und erhöht hatten. Die Fürstenmacht trat am Rhein in unserem Gebiete am deutlichsten zutage, da dort die Länder von 1 Später entstand die Sage vom Kyffhäuser, deren Mittelpunkt aber Kaiser Friedrich Barbarossa wurde.

4. Landeskunde der Provinz Hessen-Nassau - S. 73

1914 - Breslau : Hirt
Im 14. Jahrhundert. vier Kurfürsten, die der geistlichen Herren von Mainz, Cöln und Trier und die des Pfalzgrafen, aneinanderstießen. Die „Pfalz" im Rhein bei Caub und der Mäuseturm^ bei Bingen zeugen von der Beherrschung des Flusses durch Fürsten. Die heilige Elisabeth ist die Stammutter des hessischen Fürstenhauses ge- worden. Ihr Enkel Heinrich, „das Kind von Hessen", erhielt 1265, nach langen Kämpfen mit dem trotzigen Adel und dem Erzbischof von Mainz und nach dem thüringisch-hessischen Erbfolgestreite, die Landschaft an der Werra und den. Titel Landgraf von Hessen. Er machte Cassel zu seiner Residenz und wurde, von Kaiser Adolf von Nassau mit der Reichsburg Boyneburg und der Stadt Eschwege belehnt, Reichsfürst. Im 14. Jahrhundert wurde im westlichen wie im östlichen Gebiete unserer Landschaft viel gekämpft. So kam es zu mehreren Mainzer Bistumsfehden. Ferner mußte der Landgraf von Hessen den übermütigen Adel demütigen. Im Kampfe gegen Kurmainz, Thüringen und Braunschweig wurde Cassel zweimal belagert und mit schwerem Geschütz bedrängt, das in jenen Zeiten zuerst angewandt wurde. Im Thronstreit Karls Iv. und Günthers von Schwarzburg kam es bei Kastel zu einer Schlacht, nach der Günther auf die Krone Verzicht leistete. Er starb in Frankfurt und liegt im dortigen Dome begraben. Damals zog die Pest, der „Schwarze Tod", durch Deutschland und forderte auch in unserer Gegend viele Opfer. An der Lahn und im Taunus mußten öfters Raubburgen gebrochen werden, so Villmar an der Lahn, Ober- und Niederreifenberg und Hattstein hinter dem Feldberge, auch Felsberg an der Eder. Und zwischen dem Adel, der sich zu Bünden zusammen- geschlossen hatte, und den ebenfalls untereinander verbündeten Städten kam es zu schweren Kämpfen, bei denen die Städte manchmal den kürzeren zogen, weil die Fürsten dem Adel beistanden: so wurden die Frankfurter 1389 ge- schlagen, als sie nach vergeblicher Belagerung der Burg Cronberg auf dem Rückzüge begriffen waren. Frankfurt war 1356 in der „Goldenen Bulle" zur Wahlstadt des Reiches erhoben worden - und so wurden denn die meisten künftigen Kaiser in Frankfurt erkoren. Bald darauf wurde es eine Reichsstadt, deren aus Bürgern be- stehender Rat die Leitung der Stadt in Händen hatte und die Gerichtsbarkeit ausübte- er hatte keinen andern Herrn über sich als nur den Kaiser. Rat- haus wurde der „Römer", der ursprünglich ein Privathaus gewesen ist. Unterstützt durch seine günstige Lage an einem schiffbaren Flusse, der durch eine große, etwa um 1266 zuerst erwähnte Steinbrücke überspannt wurde, und am Schnittpunkt vieler Straßen (der Bergstraße, der Straße nach Nürnberg, der Leipziger Straße durch Kinzig- und Fuldatal und über den Thüringer Wald, der Straße über Friedberg — Hersfeld, der über Gießen — Marburg — Cassel, ferner der Straße nach Mainz, der Verbindungsstraße mit dem Lahn- und dadurch mit dem Rheintale, über Königstein — Limburg) hatte sich Frankfurt inzwischen zur bedeutendsten deutschen Handelsstadt entwickelt: zu seinen beiden Messen, zu Ostern und im Herbst, kamen von weither die Händler (Abb. 9), um ihre Waren zu verkaufen und andere dagegen einzuhandeln. Dadurch wurde die ganze umliegende Landschaft wirtschaftlich angeregt, und aus allen ihren Teilen wurden Güter, teils Rohstoffe wie Flachs, Wolle, teils gewerbliche * Vgl. S. 47.
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 5
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 2
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 2
37 1
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 4
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 3
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 2
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 0
72 0
73 3
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 1
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 4
37 0
38 0
39 0
40 2
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 0
59 0
60 2
61 1
62 1
63 0
64 0
65 0
66 9
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 3
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 4
81 2
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 7
94 0
95 0
96 0
97 10
98 0
99 6
100 1
101 0
102 0
103 0
104 0
105 2
106 1
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 1
120 0
121 0
122 0
123 0
124 1
125 0
126 0
127 0
128 0
129 0
130 0
131 2
132 1
133 0
134 0
135 0
136 0
137 0
138 0
139 0
140 0
141 0
142 2
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 1
155 0
156 0
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 2
175 0
176 0
177 0
178 0
179 0
180 1
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 4
192 0
193 0
194 1
195 0
196 0
197 0
198 0
199 1