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1. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 63

1912 - München : Oldenbourg
Iv. Das Norddeutsche Tiefland. 63 Der Südliche Landrücken (s. S. 62) x) besteht aus niedrigen san- digen Plateauhöhen, die durch Flußtäler voneinander getrennt sind. Er beginnt mit den Trebnitzer Höhen (260 m) östlich der Oder, setzt sich westlich im Fläming (200 in) fort und verliert sich endlich in der Lüneburger Heide zwischen Elbe und Aller. Das trockene Sandland umschließt wie ein natürlicher Wall die sluß- und seenreiche Niederung des Tieslandes. Der Nördliche Landrücken (s. S. 62) zieht längs der Ostseeküste durch Preußen, Pommern, Mecklenburg, Holstein und Schleswig. Er besteht wie der südliche vielfach aus sandigen, doch breiteren Höhenrücken, deren höchste Er- Hebung, der T u r m b e r g bei Danzig, 334 in erreicht. Die größten Ströme der Niederung: Oder, Weichsel und Memel durchbrechen ihn in breiten Tälern. Sein besonderer Schmuck sind die zahlreichen, oft malerischen Seen, unter denen die M ü r i tz und der S p i r d i n g - S e e die größten sind. Hiernach bezeichnet man den Nördlichen Landrücken auch als „Baltische Seenplatt e". Stellen- weise geht der magere Sandboden mit seinen Kiefernwäldern, Kartoffel- und Roggenäckern in echte Heide mit Schaf- und Bienenzucht über wie bei Tuchel in Westpreußen; anderwärts wechselt der dürre Sand mit sehr ertrag- reichem Boden, so besonders in Vorpommern und Mecklenburg. Der Nördliche Landrücken zeigt also vielfach andere Beschaffenheit als der Südliche. Die Tieflandsmulde zwischen den beiden Landrücken (s. S. 61), eine breite, wasserreiche Senke, zieht längs der Warthe und Netze, der Havel und Spree von Polen her nach W. und Nw. bis zur Lüneburger Heide. Sie hat gleich dem Nördlichen Landrücken neben ihren Flüssen noch zahlreiche Seen, besonders in Posen, im Spree- und oberen Havelgebiet. Der Boden ist vielfach sandig und moorig, aber zumeist kultiviert und für den Ackerbau gewonnen. In der Mitte der Niederung verlausen die Hauptverkehrswege, welche die östlichen Provinzen Preußens mit den mittleren und westlichen verbinden. Wo sich mit diesen wichtigen Linien die Bahnen des nordsüdlichen Verkehrs schneiden, kam es zur Entwicklung bedeutender Städte, so von Berlin, Frank- surt an der Oder und Posen. Die Bewässerung des Ostdeutschen Tieflandes geschieht durch zahl- reiche Küstenflüsse sowie durch die M e m e l (russisch Njemen), Weichsel, Oder und Elbe. Die letztgenannten Flüsse haben alle für die Schiffahrt große Bedeu- tung. Ostelbiens Bewässerung ist reich, streckenweise sogar überreich. Die Memel durchbricht im äußersten No. den Nördlichen Landrücken und mündet in zwei Hauptarmen ins Kurische Haff. — Die Weichsel gehört nur in ihrem unteren Laufe zu Deutschland; bald nach ihrem Übertritt auf preußischen Boden nimmt sie links die Brahe auf und geht nun, den Nördlichen Landrücken durchbrechend, nach N. Vor der Mündung teilt sie sich in mehrere Arme, von denen der östliche, der ins Frische Haff geht, Nogat heißt. — Die Oder entspringt am Ostabhange des Mäh- rychen Gesenkes und tritt schon bei Oderberg aus dem Gebirge in die Norddeutsche Tiefebene, der sie größtenteils angehört. Ihre Laufrichtung ist nordwestlich bis zur Mündung der Görlitz er Neiße, von da an nördlich. Die Schiffbarkeit der oberen x) Landrücken nennt man breite, hügelige Erhebungen von geringer Höhe,

2. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 74

1912 - München : Oldenbourg
74 Die Deutschen Landschaften. die ,n eiste n Mederschläge, wo die geringsten, wo herrscht eine mittlere Regenhöhe? Erkläre diese Unterschiede! Welcher klimatische Gegensatz be- steht zwischen Norden und Süden, Osten und Westen? Erzeugnisse und Erwerbsleben. Die große Ausdehnung anbau- fähigen Bodens weist das deutsche Polt auf die Landwirtschaft hin und bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts war Deutschland noch zumeist Ackerbaustaat; rund zwei Dittel seiner Bevölkerung fanden Erwerb und Unterhalt in der Landwirt- | bis 55 ciri, f | 55—85 cm, |[||||[|||| über 85 cm. Regenkarte des Deutschen Reiches. schast. Dies hat sich nunmehr geändert, indem gegenwärtig nur mehr y3 der Be- völkerung Landwirtschaft treibt und mehr als die Hälfte mit Handel und Gewerbe sich beschäftigt, während der Rest auf Beamte, Gelehrte, Militär, freie Berufs- arten und Berufslose fällt. Die Haupterzeugnisse der deutschen Landwirt- schuft sind Getreide (vorzugsweise Roggen) und Kartoffeln. Infolge seiner rasch zunehmenden Bevölkemng muß Deutschland in steigendem Maße Getreide einführen und zwar geschieht das hauptsächlich aus Ungarn, Rumänien, Ruß- land, Nordamerika und Argentinien. Die Hauptgegenden des Obstbaues sind

3. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 7

1897 - München : Oldenbourg
B. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. 7 Über den Äquatorgegenden, Tag und Nacht sind auf der Erde gleich lang (aequinoctium = Tag-Zund Nachtgleiche), für unsere Gegenden beginnt der Frühling. Die Sonne rückt nach Norden vor, die Tage wachsen aus der nördlichen Halbkugel, auf der südlichen nehmen sie ab. Am 21. Juni steht die Sonne senkrecht über dem Wendekreis des Krebses, wir haben den längsten Tag und die kürzeste Nacht; es wird Sommer. Aus der südlichen Halbkugel ist es umgekehrt. Nun wendet sich (daher der Name Wendekreis) die Sonne wieder dem Äquator zu, die Tage werden auf der nördlichen Halbkugel kürzer, auf der südlichen länger. Am 23. Septembers steht sie wieder senkrecht über dem Äquator, Tag und Nacht sind wieder gleich (Herb st-Äquinoktium). Nun rückt die Sonne nach Süden vor, bis sie am 21. Dezember den Wendekreis des Krebses Erreicht, wir haben die längste Nacht und den kürzesten Tag (Winteranfang), auf der süd- lichen Halbkugel ist es umgekehrt. Nun wendet sich die Sonne wieder dem Äquator zu, den sie am 21. März erreicht. (Scheinbare Bewegung.) Je senkrechter die Strahlen der Sonne auf die Erde fallen, desto wärmer ist es, je schiefer, desto kälter. Daher wird es umso kälter, je größer die Eut- seruung vom Äquator, bezw. den Wende- kreisen ist. Aus diesem Grunde hat man die Erde in 5 Wärmegürtel oder Zonen eingeteilt. Danach liegt die heiße oder tropische Zone5*) inner- halb der beiden Wendekreise, die 2 ge- mäßigten (nördliche und südliche) zwischen den Wende- und Polarkreisen, die zwei kalten jenseits der Polarkreise. Klftl. ß. lüima, pflanzen- und Tierwelt. § 1. Von der Luft und vom Klima. Die Strahlen der Sonne trägt die Luft, außerhalb des Dunst- kreises der Erde Äther genannt, zu uns; dieser Thätigkeit verdankt sie l) Am 21. März und 23. September geht die Sonne genau im Ostpunkte auf und im Westpunkte unter. Vom 21. März an nähert sich der Auf- und Unter- gangspunkt mehr ^,dem Norden, die Tagebögen sind länger als die Nachtbögen; vom 23. September^an werden die Nachtbögen länger, die Tagebögen kürzer, d. h. die Sonne beschreibt einen kleineren Kreis am sichtbaren Himmelsgewölbe als im Sommer. *) Zone — Gürtel; tropisch von trope — Wendung.

4. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 5

1897 - München : Oldenbourg
A. Die Erde als Teil der Welt. 5 Da alle Meridiane unter einander gleich sind, kann jeder beliebige als der erste angesehen werden. Doch nimmt man jetzt gewöhnlich als den Anfangs- oder Nullmeridian denjenigen an, welcher durch die Stern- warte von Greenwich (in der Nähe von London) geht. Früher rechnete man nach dem Vorgange der Alten von dem Meridian aus, der westlich von Afrika an der kanarischen Insel Ferro vorbeigeht (17v20 westlich von Greenwich); die Franzosen nehmen als Anfangsmeridian den von Paris (2v2° westlich von Greenwich). Jeder Vollmeridian teilt die Erde in zwei Halbkugeln, eine östliche und eine westliche. Die Meridiane sind am Äquator alle Iii km von einander entfernt; nach den Polen zu nähern sie sich immer mehr und schneiden sich in jedem Pole. Die Parallel- kreise dagegen haben überall gleichweiten Abstand von einander, nehmen aber an Länge ab, bis sie an den Polen zu einem Punkte zusammenschrumpfen. Die Entfernung eines Ortes vom Äquator, in Graden ausgedrückt, heißt seine geographische Breite. Sie ist nördlich oder südlich und wird am Globus auf dem Meridianring, auf Karten am rechten oder linken Ende abgelesen. Die aus gleiche Weise gemesseue Entfernung des Ortes vom Nullmeridian ist seine geographische Länge. Sie ist östlich oder westlich und wird auf Karten oben oder unten abgelesen. Durch Länge und Breite wird die geographische Lage eines Ortes bestimmt (abgesehen von der Erhebung über dem Meer). A R S Ar — Äquator. P.p = Parallelkreis. N 0 S = 0 Meridian x — der Ort, dessen geogr. Lage bestimmt werden soll. Figur 3.

5. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 6

1897 - München : Oldenbourg
6 I. Geographische Grundbegriffe. Jeder Grad wird in 60 Minuten (60'), die Minute in "60 Sekunden (60") eingeteilt. Da jeder Breitengrad Iii km umfaßt, so beträgt 1 Sekunde der Breite ungefähr 30 in. Die Längengrade haben diese Ausdehnung nur am Äquator; im mittleren Deutschland sind sie nur ungefähr 70 km lang, demnach ist hier 1 Sekunde eine Strecke'von etwa 20 m. Die Darstellung der ganzen Erde als Körper geschieht mittels des Globus ^Erdkugel), in ebener Gestalt durch Karten (in verschiedenen Projektionen). Uns denselben sind der Äquator, die Parallelkreise und Meridiane eingezeichnet (Gradnetz). geographischen Karte ist auch ein Maßstab ausgezeichnet, mit dessen Hilfe die Entfernung zweier Orte berechnet werden kann. Außerdem ist durch Zahlen angegeben, in welchem Verhältnis die Karte zur Wirklichkeit gezeichnet ist. Ist z. B. Bayern im Verhältnis oon 1: 3000000 dargestellt, so heißt das: eine Strecke, die auf der Karte 1 ein laug ist, ist in Wirklichkeit 3000000 - 1 ein — 30 km lang. Einer Kartenfläche oon 1 qcm entspricht eine Boden- fläche von 3000000 - 3^000000 qcm — 900 qkm. § 5. Tages- und Jahreszeiten. Zonen. Äährend der Drehung der Erde um ihre Achse von West nach Ost durchläuft jeder Ort in 24 Stunden alle 360 Längengrade, also 1 0 tri 4 Zeitminuten. Daher hat von zwei Orten, die um 1 Längengrad von einander entfernt sindj, der östliche um 4 Minuten eher Tag als der westliche. So hat Passau, das um '5lk 0 östlicher gelegen ist als Ulm, um beinahe lu Stunde früher Mittag als die letztere Stadt, während die Münchener Uhr um 20 Minuten später geht als die Wiener, da München um 5" westlicher liegt als Wien. Bei einer Reise um .die Erde beträgt der Unterschied einen ganzen Tag. Die Uhren werden nach dem Stande der Sonne gerichtet; deshalb haben die verschiedenen Länder auch eine verschiedene Bahnzeit. Da dies aus den Verkehr störend wirkt, so hat man i. I. 1892 für Mitteleuropa eine Einheits- zeit (mitteleuropäische Zeit) eingeführt. Wenn die Sonne den 15." ö. von Greeuwich durchschneidet, haben alle Orte dieses Gebietes zu gleicher Zeit 12 Uhr-mittags. Wenn die Erdachse senkrecht auf der Erdbahn stünde, so hätten Tag und Nacht auf der Erde stets gleiche Länge. Nun aber steht die Erdachse^ans der Erdbahn schies, sie weicht 23 lk 0 von der senkrechten Linie ab. Dies ist die Ursache der verschiedenen Tages und Nachtlängen, sowieader verschiedenen Jahreszeiten in höheren Breiten. Die Sonne .scheint also selbst am Mittag nicht immer senkrecht auf die Gegenden am Äquator, sondern geht im Lause des Jahres einmal bis zum 231k 0 nach Norden und ebensoweit nach Süden. Am 21. März steht die Sonne gerade

6. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 2

1897 - München : Oldenbourg
2 I. Geographische Grundbegriffe, und fand^statt seiner allmählich eine große-Anzahl kleiner Planeten oder Planetoiden. — Von den sog. inneren, der Sonne näheren Planeten hat nur die Erde einen Mond, von den 5 äußeren, von der Sonne weiter entfernten und größeren da- gegen wird jeder von Monden umkreist, nämlich Neptun von 1, Mars von 2, Juppiter und Uranus von je 4, Saturn von 8. § 2. Himmelsrichtungen. Der für uns wichtigste Himmelskörper (außer der Erde) ist die Sonne. Ihrem Lichte und ihrer Wärme verdanken alle Geschöpfe ihr Leben. — Seit den ältesten Zeiten gilt der Stand derselben als Mittel zur Bezeichnung einer Richtung, weil sie wegen ihrer weiten Ent- sernung von der (£r1)e~ (etwa 145—150 Miß. km) überall in derselben Richtung gesehen wird.*) Die Gegend, in welcher wir die Sonne aufgehen sehen, heißt Morgen oder Osten, die Gegend, in der sie unter- geht, Abend oder Westen; Figur i. Figur 2. den höchsten Stand der Sonne bezeichnet man mit Mittag oder Süden und den diesem entgegengesetzten Ort mit Mitternacht oder Norden. Die Zwischenräume zwischen je zwei dieser Haupthimmelsgegenden teilt man wieder in Nebenhimmelsgegenden ein und erhält so die 16 Windstriche der Windrose (Figur 1). Wird über der Windrose eine freischwebende Magnetnadel angebracht, sß entsteht der Kompaß (Bussole), dessen Erfindung dem Italiener Flavio Gioja um 1302 zugeschrieben wird. Da die Magnetnadel stets nach Norden zeigt, können die Himmelsgegenden leicht bestimmt werden. — Zur Nachtzeit weist der Polarstern, der unter allen Sternen seine Stellung am wenigsten verändert, genau den Nord- Punkt. Derselbe wird leicht dadurch gefunden, daß die Hinterachse des großen Himmelwagens (Siebengestirnes) im Sternbild des großen Bären um das Sechs- fache ihrer Entfernung verlängert -weroen.^Figur 2). i) Die Parallaxe ist nicht in Betracht gezogen.

7. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 3

1897 - München : Oldenbourg
A. Die Erde als Teil der Welt. 3 § 3. Bewegungen der Erde. Die Sonne scheint sich um unsere Erde zu bewegen; in der That ist es aber umgekehrt. Die Erde bewegt sich innerhalb eines Jahres in einer kreisförmigen Bahn (Ellipse, Ekliptik) um die Sonne (Revolution). Die Erde braucht zu ihrer Umwälzung um die Sonne genauer 365 Tage, 5 Stunden und 49 Minuten. Daher hat Julius Cäsar angeordnet, daß alle 4 Jahre ein Tag im Februar eingeschaltet werde (Julianischer Kalender);' Papst Gregor Xiii. bestimmte i. I. 1582 außerdem, daß nur diejenigen Jahrhunderte, welche als Jahr- hunderte durch die Zahl 4 teilbar sind, Schaltmhre sein sollen (Gregor. Kal,)^ Im ganzen Altertum glaubte man, die'm^e bewege sich um die Ssnne^- Erst Nikolaus Kopernikus', gest. 1543 zu Thorn, widerlegte diese Ansicht (Kopernikani- sches System). — Ein Beispiel einer ähnlichen Täuschung ergibt sich bei einer Eisenbahnfahrt; der Zug scheint still zu stehen, die Landschaften dagegen scheinen sich in entgegengesetzter Richtung zu bewegen. Mit dieser Bewegung der Erde um die Sonne ist noch eine andere verbunden, nämlich die Drehung der Erde um sich selbst, um ihre Achse; diese denkt man sich durch den Mittelpunkt der Erde von Norden nach Süden gezogen. Die Endpunkte dieser Achse heißt man Pole, die Be- wegnng der Erde um sich selbst Rotatijon. Die Folge dieser Eigen- drehnng [der Erde, welche sich in 24 Stunden vollzieht, ist der Wechsel von Tag und Nacht, je nachdem ein Punkt der Sonne zu- oder abgewandt ist. Gestalt und Einteilung der Erde. Von einem erhöhten Standpunkt aus erscheint der sichtbare Teil der Erdoberfläche als eine Ebene oder Scheibe, welche vom Himmels- räume überwölbt wird. Die Kreislinie, an welcher das scheinbare Himmelsgewölbe diese Ebene berührt, heißt der Horizont oder Gesichts- kreis (horizein — begrenzen; horizontale Richtung — wagrechte Richtung). Der Gesichtskreis erweitert sich, je höher wir steigen, bleibt aber immer kreisrund. Dies ist ein Beweis, daß die Erde eine kugel- ähnliche Gestalt hat. Das Gleiche ergibt sich auch aus anderen Be- obachtuugeu. Wir sehen auf der Erde von entfernten hohen Gegenständen, auch wenn keine Unebenheiten dazwischen liegen, nur die oberen Teile. Nähern wir uns ihnen, so werden sie allmählich von oben nach unten sichtbar. Die Ursache dieser Erscheinung liegt in der Kugelkrümmung der Erdoberfläche. Am deutlichsten beobachten wir diese auf größeren Wasserflächen. Selbst auf dem Starnberger See ibemerkt man vom Längsende des Sees aus von einem herannahenden Dampfschiffe erst den Rauch und nur allmählich den Rumpf des Schiffes. — Auch die Erdumsegelungen, welche in den verschiedensten Richtungen ausgeführt worden find, beweisen die Kugelgestalt, ebenso wie die verschiedene Ansicht des Sternenhimmels von ver- »chiedenen Punkten aus. Einen weiteren Beweis für die kugelähnliche Gestalt der 1*

8. Geographische Grundbegriffe, Bayern, Übersicht über Europa - S. 4

1897 - München : Oldenbourg
4 I. Geographische Grundbegriffe. Erde liefert der kreisförmige Erdschatten auf dem Monde bei einer Mondfinsternis; denn nur eine Kugel wirst in jeder Lage einen kreisförmigen Schatten. Eine wirkliche Kugelfläche zeigt allerdings nur der Meeresspiegel. Doch beeinträchtigen die Erhebungen und Vertiefungen der Erdoberfläche die Kugelgestalt der Erde nicht wesentlich, denn alle Unebenheiten sind im Vergleich mit der Größe der Erde verschwindend klein. Der höchste Berg der Erde, der 8840 m hohe Gaurisankar, ist nur der 1440. Teil des Erddurchmessers und würde auf einer Kugel von 1 m Durchmesser noch kein Millimeter betragen. Die Erde ist an beiden Polen etwas abgeplattet; sie ist daher keine vollkommene Kugel, sondern nur ein kugelähnlicher Körper, ein Sphä- roid (Gäoid). Der kleinste Durchmesser, die Erdachse, ist 12 712 km lang, während ein darauf senkrecht errichteter Durchmesser um 42v2 km länger ist. Der letztere trifft die Erdoberfläche an ihrem weitesten Umfang. Der größte Kreis, den wir uns hier mitten nm die Erdkugel gezogeu denken/) von den beiden Polen gleichweit entfernt, heißt Äquator (Gleicher). Er teilt die Erde in zwei Halbkugeln (Hemisphären), die nördliche und die südliche. In jeder derselben denkt man sich 90 Kreise gleichlaufend oder parallel mit dem Äquator gezogen, jeder Iii km oder 1 Grad (1°) vom nächsten entfernt. Dies sind die Parallel kreise. Von ihnen sind diejenigen besonders wichtig, welche je 23^/2 0 vom Äquator und jene, welche 231k 0 von den Polen entfernt sind. Die erfteren heißen Wendekreise, und zwar der nördliche Wendekreis des Krebses, der südliche Wendekreis des Steinbocks, die beiden anderen Polarkreise (nördlicher und südlicher). Der Äquator wird wie jeder Kreis in 360 Grade eingeteilt.*) Durch jeden dieser Teilungspunkte und die beiden Pole zieht man einen Halbkreis. So erhält man die 360 Meridiane oder Mittags- kreise/) also jene Halbkreise, welche von Pol zu Pol laufen und den Äquator senkrecht durchschneiden. Durch sie wird auch jeder Parallel- kreis in 360 Grade eingeteilt. 1) Daher wird der Äquator von den Seefahrern „Linie" genannt. 2) Da 1 Äquatorgrad Iii km ist, so beträgt der Erdumfang am Äquator 360 - Iii — rund 40000 km oder 40 Miß. Meter; das Meter ist also der 40millionste Teil des Äquators. — Die Oberfläche der Erde beträgt 510 Mill. qkrn, ihr Körperinhalt 1,1 Bill. ckm. Die Sonne könnte 1331000 Erdkugeln in ihren Umfang aufnehmen. 3) Sie führen ihren Namen deshalb, weil ein Ort Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht. Alle Orte, welche unter dem gleichen Meridian liegen, haben zu gleicher Zeit Mittag.

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 67

1868 - München : Lindauer
Bayern unter Otto von Nordheim. 67 umkam und die Bayern, die ihm zu Hilfe geeilt waren, völlig geschlagen wurden. Auf Agnes machte dieses Unglück einen solchen Eindruck, daß sie die Regierung in Bayern niederlegte und das Herzogthum noch im Jahre 1061 an den.grafen Otto von Nordheim und Göttin gen übertrug, hoffend, daß sie an ihm eine kräftige Stütze bei der Verwaltung des deutschen Reiches haben werde. § 43. Herzog Otto Ii von Bayern (1061 — 1070), aus dem gräflichen Geschlechte der Nord heim, ging mit dem Markgrafen Eckbert von Meißen auf den Plan des Erzbischofs Hanno von Köln ein, den jungen Kaiser der Aufsicht seiner Mutter Agnes und des Bischofs Heinrich von Augsburg gu entziehen und die Verwaltung des Reiches selber in die Hand zu nehmen. Es gelang dem Erzbischof, beit jungen Heinrich von Kaiserswerth nach Köln zu entführen, doch sah er sich bald genöthigt, die Reichsverwaltung mit dem Erzbischöfe Adalbert von Bremen zu theilen. Letzterer gewann schnell die Oberhand und ließ, um Hanno's Einfluß zu vernichten, den König schon in seinem 15. Jahre wehrhaft machen und als mündig erklären. Dem Namen nach hörte die Vormundschaft nun auf, aber Adalbert behielt die Leitung der Geschäfte. Zwar wußte eine Reichsversammlung der auf Adalberts Einfluß und Macht eifersüchtigen Fürsten die Entfernung dieses Mannes vom Hofe des Königs durchzusetzen, doch erschien derselbe nach drei Jahren wieder am Hofe H einrichs und reizte diesen gegen die Sachsen und gegen die Partei Hanno's, namentlich gegen Otto von Nord heim. In jugendlicher Unüberlegtheit ließ Heinrich dem in ihm erweckten Groll den vollen Zügel und behandelte die Sachsen wie ein feindliches Volk, indem er sie durch harte Auf- lagen drückte und sich gegen eine etwaige Widersetzlichkeit von ihrer Seite mit den Dänen verband. Die gedrückten Sachsen setzten ihre Hoffnung aus Otto von Nordheim, aber Heinrich benahm ihnen dieselbe, indem er, wie man vermuthet, durch einen von ihm gedungenen Kläger, den herabgekommenen Ritter- Egino, den Herzog eines Mordanschlags gegen seine Person bezüchtigen ließ. Otto von Nordheim ward von dem Kaiser 5 *

10. Grundzüge der physischen Geographie, Mathematische Geographie - S. 35

1911 - München : Oldenbourg
Die Lufthülle (Atmosphäre). 35 die Höhe und saugt kühlere Luft aus dem Norden und Süden herbei. Man nennt diese auf die Tropen hin gerichteten Winde Passate. Ebenso saugen z. B. die Trockengebiete Jnnerasiens, die im Sommer stark erhitzt werden und aufsteigende Luftströme erzeugen, die kühlere und schwerere Luft des Ozeans heran, wogegen im Winter umgekehrt die eisige Luft Junerasiens die nun wärmere Luft der Ozeane verdrängt. So entstehen die Monsune oder Jahreszeiten- winde. Ungleiche Erwärmung erzeugt Störungen im Gleichgewichte der Luft oder Veränderungen des Luftdruckes, die Ursachen der Winde. Als Ziel der Lustbewegung erscheint die niemals er- reichte Ausgleichung des Luftdruckes Richtung der Winde. Die Luft hohen Luftdruckes zu dem E Hieraus erklärt sich die allgemeine A. Die allgemeine Zirkulation der Atmosphäre, der Luftaustausch der großen Klimazonen der Erde. Der Gürtel der regelmäßigen Winde. 1. Unmittelbar unter dem senkrech- ten Stande der Sonne bildet sich unter dem Einflüsse hoher Temperatur und gesteigerter Verdampfung eine starke Auflockerung der Luft und daher ein auf- steigender Luftstrom (f. o.). Dieser schmale Gürtel zwischen beiden Passaten heißt der K a l m e n g ü r t e l (lat. calmus, ruhig, still), weil hier oft der Segelschiffahrt hinderliche Windstillen auftreten. Er bezeichnet im allgemeinen die Zone größter Erwärmung und folgt der Sonne im Laufe des Jahres gegen ganzen nördlich des Äquators. strömt stets von dem Gebiete ebiete niederen Luftdruckes. Zirkulation der Atmosphäre. d d Norden und Süden, hält sich aber im In den höheren Schichten der Atmosphäre angelangt, teilt sich die aufsteigende Luft in 2 Strömungen, von denen die eine nach Norden, die andere nach Süden zieht. Sie werden von etwa 25° an infolge der Erdrotation zu Westwinden, die fast keine Luft mehr weiter polwärts ziehen lassen und gegen 30° einen Gürtel hohen Luftdrucks erzeugen. Infolgedessen tritt hierein Abströmen vom Orte des höheren gegen die Gebiete des niedrigeren Luftdruckes ein, d. h. die Luft strömt wieder an der Erdoberfläche beiderseits gegen den Äquator. Das sind die beiden Gürtel der Passatwinde. Zwischen Äquator und etwa 30° n. u. s. Breite findet also ein geschlossener Kreislauf der Luft statt. Der absteigende Luftstrom in der Nähe der Wendekreise erzeugt — wie der aussteigende innerhalb der Kalmen — gleichfalls leichte veränderliche Winde und Windstillen, die man als die Kalmen der Wendekreise oder auch als „R o ß b r e i t e n" bezeichnet.
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