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Erster Zeitraum.
Einleitende Ueberstcht; von den ältesten Zeiten bis zu
den ersten Versuchen zur Einführung des Christenthums und der
Vereinigung der kleinen Reiche zu einem Staate im 9. Jahr-
hundert n. Ehr. Geb.
Die alten Bewohner unseres Vaterlandes gehörten
zu dem großen gothisch-germanischen Volkeftamme,
der in einer sehr frühen Zeit aus den Gegenden der
kaukasischen Lande einwanderte. Sie bestanden aus zwei
nahe verwandten Stämmen, Germanen und Gothen,
die in Lebensart, Sitten, Religion und Staatsverfassung
vieles mit einander gemein hatten. Die Germanen be-
hielten ihre Wohnsitze südlicher, und breiteten sich unter
dem Namen der Sachsen über einen großen Theil des
nördlichen Deutschlands, namentlich auch über Holstein,
und Zweige von diesen über Süd- und Nordjütland aus.
Man kennt sie hier unter dem Namen der Holsten,
Angeln, Jüten und Friesen, welche letztere die
westlichen Küstengegenden von Holstein und Schleswig
besetzten. —
Die Gothen gingen nördlicher und verbreiteten sich
besonders über Dänemark, Norwegen und Schweden.
Sie fanden indeß bei ihrer Einwanderung den Norden
nicht unbewohnt; die Celten und Finnen, zwei der
ältesten Volksstämme Europa's, hatten sich schon lange
vorher in diesen Ländern niedergelassen.
1*
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Ls
schien. — Während diese Umstände der Ausbreitung
des Christenthums hinderlich waren, gab es auch an-
dere, die den Fortgang desselben beförderten und dem-
selben zuletzt den Sieg verschafften. Viele Heiden hatten
den Glauben an ihre alten Götter verloren, andere
sehnten sich nach dem ihnen in der Lehre vom Nag-
närok verheißenen sittlichem und bessern Zustande, und
wiederum andere fanden im Christenthume leicht Ueber-
einstim'^mgen mit ihrer^alten Götterlehre. Sie fanden
in der christlichen Dreieinrgkeitslchre ihre Dreiheit von
Odin, Thor und Freie, im Teufel den bösen und
heimtückischen Loke, in dcn Engeln ihre freundlichen
Lichtalfen wieder. Auch durch die schönen weißen Klei-
der und die vielen Geschenke, welche man den Reu-
getauftett gab, so wie durch die bei döm christlichen
Gottesdienste herrschende Pracht wurden' viele für die
neue Lehre gewonnen.
Während schon in den langdauernden Kriegen
Karls des Großen mit den Sachsen mehrere Männer
(Willibrord, Willehad, Ebbö,) sich bemüht hatten, der
christlichen Lehre in dem heutigen Holstein, oder wie
es damals hieß, Nordalbingien, Eingang zu verschaffen,
und in Meldorf die erste christliche Kirche erbaut war,
scheinen sich ihre Bestrebungen nicht über die Eider
ausgedehnt zu haben. Allein die fränkischen Kaiser
sahen recht gut ein, daß, um die nördlichen Grenzen
ihres großen Reichs zu sichern, es kein anderes Mittel
gäbe, als auch nach Dänemark die christliche Lehre zu
verbreiten. Hier fand Karl der Große einen mächtigen
Gegner an dem tapfern und thätigcn südjütischen Kö-
nige Gottfried, der schon lange ein heimlicher Feind
Karls gewesen war. Seine Waffen hatten großen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Karls Willibrord Karl_der_Große Karl Gottfried Karls
werden solle. Nach diesem Schritte ward der Streit
zwischen dem Könige und dem Erzbischöfe unversöhnlich.
Der König berief einen neuen Daunehof nach Wor-
dinburg, wo er den Erzbischof als einen Empörer
schilderte, und überhaupt bittere Klage über ihn führte.
Der Erzbischof ließ cs seinerseits gleichfalls nicht an
Klagen über die Gewaltthätigkeit des Königs fehlen,
und erklärte übrigens, daß er nicht ihm, sondern allein
dem Papste Rechenschaft schuldig sei, so wie er hin-
sichtlich des schottischen Kirchenrechts diejenigen Punkte
nicht anerkennen wolle, welche mit dem canonischen
Rechte in Widerspruch ständen. Einige Male kam
zwar ein Vergleich zu Stande; allein bald erneuerte
sich der Streit wieder, als der König die dem Erz-
stifte Lund von seinen Vorfahren geschenkten Lehen
einziehen wollte. Die erzbischöflichen Bauern machten
-einen furchtbaren Aufruhr, zogen mit Keulen und
Knitteln bewaffnet im Lande umher, und verübten die
schrecklichsten Gewaltthätigkeiten. — Nicht lange darnach
trat ein Ereigniß ein, das den König bewog, den
Kampf mit dem Erzbischof bis auf's Aeußerfte zu trei-
den. Als er nemlich seinen Sohn Erich gekrönt zu
sehen wünschte, weigerte Erlandscn sich nicht nur,
solches selbst zu thun, sondern bedrohete sogar Jeden,
der dies thun würde, mit dem Baun, so daß keiner
der Bischöfe die Krönung zu vollziehen wagte. Durch
einen Dannehof, der in dieser Veranlassung zu Npborg
zusammenberufen war, erreichte der König eben so
wenig seine Absicht. Nun beschloß Christopher, den
widerspenstigen Erzbischof gefangen zu nehmen, was
er auch bald durch dessen eigenen Bruder, Niels Er-
landsen, glücklich ausführte. Der Erzbischof wurde
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Extrahierte Personennamen: Erich Christopher Niels_Er-
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Um eben diese Zeit (1043) timten die Wenden
einen Einfall in Schleswig und drangen bis nach Jüt-
land vor. Dieses räuberische Volk wohnte längs den
Küsten der Ostsee, von der Südostgrenze Schleswigs
an bis an den finnischen Meerbusen. Zunächst der
Eider wohnten die Wagrier, darauf folgten die
Obotriten im jetzigen Mecklenburgischen, und nach
diesen die gefährlichsten und mächtigsten von allen, die
Witzen, bis zur Oder. Jenseit der Oder bis nach
Esthland hin traf man eben so räuberische Volksstämme
an, die unter dem allgemeinen Namen der Slaven
begriffen wurden. Die deutschen Kaiser hatten schon
öfters Kriegszüge gegen diese Völker thun müssen, bis
es Otto dem Großen gelang, sie sich ganz zu unter-
werfen und das Christenthum unter ihnen einzuführen.
Er stiftete bei dieser Gelegenheit zu Oldenburg, einer
schon damals ansehnlichen und durch Handel blühenden
Stadt, ein Bisthum, dem er alles wendische Land bis
zur Peene und außerdem die Stadt Schleswig unter-
gab. Aber in den folgenden Jahren, besonders unter
der unruhigen Negierung Herzogs Bernhard H. von
Sachsen (1010—1061), waren alle Wenden zu ihrem
frühem Hcidenthum zurückgekehrt, und hatten unter
M i st i v o i (1013) und später unter Gottschalk
(1032) furchtbare Einfälle in Holstein gemacht. Ihre
Näuberhorden durchzogen damals ganz Holstein, Stor-
marn und Ditmarschen, und an den christlichen Ein-
wohnern dieser Lande wurden schreckliche Grausamkeiten
verübt. —
Jetzt hatte sich ihre Wuth gegen die Dänen ge-
wandt. Magnus aber, der mit einem Heere bei
f Schleswig gelandet war, uw seinen aufrührerischen
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Extrahierte Personennamen: Otto Bernhard_H. Gottschalk Magnus
43
und östlichen Küsten der Ostsee Dänemark unterworfen;
im Innern kehrten Frieden und Ordnung zurück, und
Gesetze und eine besondere Rechtspflege wurden einge-
führt. — Sobald Waldemar I. oder der Große überall
im Lande als König anerkannt war, entwarf er den
Plan, die Wenden gänzlich zu unterjochen. Doch mußte
der König, ehe er etwas Ernstliches unternehmen konnte,
sein Verhältniß zu seinen Nachbarn festgestellt haben.
Vor allen war es der mächtige Heinrich der Löwe,
Herzog von Sachsen und Baiern, dessen Eifersucht er
fürchten mußte, da dieser schon damals die Wagner
und Obotriten unterworfen hatte, und ebenfalls darauf
sann, sich die übrigen wendischen Nationen zinsbar zu
machen. Waldemar begab sich daher zum deutschen
Kaiser, Friederich Rothbart, einem heimlichen Feinde
Heinrichs des Löwen, nach Burgund (1162). Hier
nahm Waldemar sein Reich von dem Kaiser zu Lehn,
doch ohne weitere Vasallenpflichten; auch sollte diese
Belehnung für die Nachfolger des Königs nicht bin-
dend sein. — Gleich nach seiner Zurückkunft begann
nun Waldemar eifrig an der Bezwingung der Wenden
zu arbeiten. Ueber zwanzig Kriegszüge wurden zu
dem Ende unternommen. Der wichtigste dieser Züge
geschah 1169, und endete mit der Einnahme des stark
befestigten Arkona und der Eroberung Rügens. Die
Einwohner mußten das Christenthum annehmen, und
anstatt der heidnischen Tempel erhoben sich christliche
Kirchen auf dieser Insel. Späterhin ward auch die
reiche und berühmte Handelsstadt Julin erobert und
zerstört, und ein gleiches Schicksal hatten mehrere
Städte an der pommerschen Küste. Alle diese Kriegö-
züge wurden besonders von dem tapfern Bischof Ab-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Löwe Heinrich Friederich_Rothbart Heinrichs Waldemar Waldemar
Gottorff und rückte vor Tönning, welche Festung vom
26ften April bis 2ten Juli 1700 belagert wurde. Als
aber die gottorffischen Hülfsvolker, aus Schweden, Han-
noveranern und andern deutschen Truppen bestehend,
wozu später noch 3000 Mann Holländer stießen, in die
Herzogthümer einrückten, ließ der König die Belagerung
Tönnings aufheben, und das dänische Heer rückte den
Feinden nach Holstein entgegen. Zugleich mischten sich
die Seemächte in diesen Krieg, weil sie um jeden Preis
den Frieden im Norden erhalten wollten, da wegen der
spanischen Erbfolge ein blutiger Krieg mit jedem Augen-
blicke im südlichen Europa auszubrechen drohte. Eine
englische und eine holländische Flotte erschienen im Sunde,
schlossen im Verein mit einer schwedischen Flotte die
dänische auf der Kopcnhagener Rhede ein, und versuch-
ten diese zugleich mit der Hauptstadt durch ein Bom-
bardement in Brand zu stecken, welches aber glücklicher-
weise nicht gelang. Zu gleicher Zeit landete der junge,
kriegerische König Karl Xll. (4 August 1700) mit
12,000 Mann auf Seeland und näherte sich Kopenhagen
von der Landseite. Unter so drohenden Gefahren unv
nicht gehörig von seinen Bundesgenossen unterstützt,
mußte Friedrich Iv. sich beeilen, den Frieden zu Tra-
bend al (am 18. August 1700) in demselben Jahre,
in welchem der Krieg begonnen hatte, zu schließen. In
diesem Friedensschlüsse ward die Souverainität des Her-
zogs bestätigt; er erhielt das ausdrückliche Recht, Festun-
gen anzulegen, Truppen zu halten und Bündnisse zu
schließen, und der König mußte ihm außerdem 260,000 riß
Entschädigungsgelder entrichten. Die gemeinschaftliche
Negierung wurde auf Ritter und Prälaten beschränkt,
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Extrahierte Personennamen: Gottorff Karl_Xll Karl August Friedrich_Iv Friedrich August
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Holstein Europa Rhede Seeland
23?
in den Herzogtümern gehalten wurden. — Inzwischen
war ein neuer Krieg zwischen Dänemark und Schweden
ausgebrochen, da erstcres Reich die damalige hülflose
Lage Schwedens benutzen wollte, um die verlornen
schottischen Provinzen wieder zu gewinnen, und nachdem
der König Friedrich I V. bei seiner Zurückkunft von einer
Reise nach Italien (1708) ein Bündniß mit dem Könige
August ^egen Schweden, dem später auch Rußland bei-
trat, geschlossen hatte, wurde der Krieg 1709 in Scho-
nen eröffnet. Die dänische Armee, 13,000 Mann stark,
ward aber von 28,000 Schweden unter General Mag-
nus Steenbock bei Helsingborg (1710) gänzlich ge-
schlagen; die Ueberreste derselben schifften darauf nach
Seeland zurück, und an eine neue Landung war wegen
einer furchtbaren Pest, die in Schonen und Seeland
wüthete, nicht zu denken. Als sich hieraus der Krieg
nach Deutschland versetzte und dem Könige daran gelegen
sein mußte, mit dem gottorffischen Hause auf gutem
Fuße zu stehen, auch der Administrator der gottorffischen
Lande, Herzog Christian August, friedliche Gesinnungen
zeigte, wurde am 5ten Januar 1711 ein Vergleich zu
Hamburg geschlossen, der die meisten Streitpunkte ent-
schied und in dem Rendöburger Vergleich (1712) näher
bestimmt wurde. Allein die neue Freundschaft war nur
von kurzer Dauer. Die dänischen Truppen machten an-
fangs in Deutschland große Fortschritte; allein Steen-
bock schlug sie bei Gadebusch (20. December 1712)
und drang hierauf in Holstein ein, nachdem er, eben so
unnütz als schimpflich, die offene Stadt Altona abge-
brannt hatte. Er konnte sich aber hier nirgends halten,
da ihm eine vereinigte dänisch-ruffifche Armee auf dem
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_I_V. Friedrich August Christian_August August
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Italien Schweden Scho- Helsingborg Seeland Seeland Deutschland Hamburg Deutschland Gadebusch Holstein Altona
/
Io
waren besonders die Wikingzüge so häufig, daß es den-
Anschein hatte, als würde der ganze Süden eine un-
vermeidliche Beute der vielen Räuberhorden werden,
die vom Norden heranftürmten, gleichsam als wenn
eine neue Völkerwanderung zur See begonnen hätte.
Der Grund zu diesen vermehrten Seeräuberzügen ist
theilö in dem damaligen verwirrten Zustande des
fränkischen Reiches unter den untauglichen Nachfolgern
Karls des Großen, theils auch und vornemlich in der
Veränderung zu suchen, die zu gleicher Zeit im Norden
selbst vor sich ging. In den genannten Jahrhunderten
wurden nemlrch in Dänemark, Norwegen und Schwe-
den die vielen kleinen Reiche zu einem Staate ver-
bunden, und zugleich wurde durch die Verkündigung
und Ausbreitung des Christenthums in diesen Ländern
die heidnische Religion immer mehr und mehr verdrängt.
Diese neue Ordnung der Dinge erregte allgemeine Un-
zufriedenheit, und viele, sowohl Vornehme als Geringe,
verließen nun ihr Vaterland, um auf ihren Raubzügen
ihre wilde und ungebundene Lebensweise ungehindert
fortsetzen zu können. Nach und nach nahmen indeß
diese Wikingzüge einen andern Charakter an, indem
die Nordmannen nun nicht länger bloß auf Raub aus-
gingen, sondern auch feste Besitzungen sich zu erwerben
trachteten. So gründeten sie im nordwestlichen Frank-
reich einen Staat unter dem Namen der Normandie,
und ein Gleiches geschähe auch in Italien und andern
europäischen Staaten. Etwa um die Mitte des 10. Jahr-
hunderts hatten die Wikingzüge fast gänzlich aufgehört,
nachdem die schönsten Länder Europa's mehrere Jahr-
hunderte hindurch durch dieselben verheert worden
waren. —
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Extrahierte Personennamen: Karls
Extrahierte Ortsnamen: Karls Dänemark Norwegen Frank- Italien
so
Gorm der Alte (bis 935).
Die Vereinigung der vielen kleinen Reiche zu
einem Staat, als die zweite merkwürdige Begebenheit
dieses Zeitraums, geschah durch Gorm den Alten
ungefähr ums Jahr 900. Zu seinem Reiche gehörten
damals Nord- und Südjütland, die dänischen Inseln
nebst Schonen, Halland und Blekingen. Aber wenn
gleich diese Theilc unter einem Könige vereinigt wur-
den, so behielten sie doch fast* das ganze Mittelalter
hindurch, namentlich die größeren Provinzen, ihre
eigenen Gesetze und Einrichtungen, und den Königen
wurde in jeder Provinz besonders gehuldigt. — Gorm
selbst war ein Heide und verfolgte als solcher die Chri-
sten, während seine Gemahlin, Thpra Danebod,
(der Dänen Trost), die Tochter eines Jarls in Süd-
jütland, dieselben liebte und beschützte. In Vereinigung
mit den Wenden fiel Gorn in Nordalbingien oder Hol-
stein ein, drang sogar bis über die Elbe vor und er-
füllte das ganze Sachsenland mit Schrecken. Der
deutsche König, Heinrich der Vogelsteller, zog
deswegen gegen ihn, schlug ihn in einer großen Schlacht
und zwang ihn^ nicht allein diese Verfolgungen der
Christen einzustellcn, sondern auch die Verkündigung
der christlichen Lehre in seinen Staaten zu erlauben.
Heinrich errichtete bei dieser Gelegenheit auch eine
Markgrafschaft zwischen der Schlei und der Eider, und
legte zur Beschützung der Christen eine Burg in der
Stadt Schleswig an. — Um diese Zeit wurde auch
der alte Wall, Kowirke genannt, den schon Gott-
fried, um das Vordringen der Franken zu verhindern,
quer durch Schleswig hatte anlegen lassen, durch die
edle und kluge Gemahlin Gorms, Thyra, nach einem
i
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Extrahierte Personennamen: Thpra_Danebod Heinrich_der_Vogelsteller Heinrich Heinrich Heinrich Gorms
Ausflüsse der Oder auf der Insel Usedom hatte an-
legen lassen, die sich aber später von Dänemark fast
unabhängig gemacht hatte. Hier wurde er von der
Besatzung mit großer Freude gleich als Häuptling an-
genommen und beschloß nun, Jomsburg zu einer See-
räuber-Republik zu bilden, die den alten nordischen
Wikingegeist in seiner ganzen Reinheit bewahren sollte.
Diese Republik war lange ein Schrecken in den nordi-
schen Gewässern. Nach Palnatokes Tode folgte Sig-
wald, der auf eine listige Art den dänischen König
zum Gefangenen machte und nach Jomsburg abführte.
Svend mußte sich hier durch eine starke Geldsumme
lösen. Man versöhnte sich zum Schein, und bei dem
'Begrab nißbier, das Sigwald zu Ehren seines ver-
storbenen Vaters Strutharalds, hielt, thaten beide
nach alter Sitte das Gelübde zur Ausführung großer
Thaten. — Svend versprach einen Kriegszug nach
England zu machen, und die Herrschaft der Dänen
in diesem Lande wieder zu erneuern. Denn bei den
vielen Raubzügcn der nordischen Völker hatten die
Dänen vorzüglich England heimgcsucht; sie hatten hier,
ihre Verwandtschaft mit den Angelsachsen, die in der
Mitte des 5. Jahrhunderts aus Jütland, Angeln und
Norddeutschland cingewandcrt waren, vergessend, nicht
nur wiederholt furchtbar geph'rndert, sondern auch eigene
Staaten gegründet, wo dänische Fürsten über eine
größtenthcils dänische Bevölkerung geherrscht hatten.
Allein seit dem Anfänge des 10. Jahrhunderts hatte
England neue Kräfte gewonnen; die Dänen waren zum
großen Theilc unterjocht, und ihre kleinen Reiche ge-
stürzt worden — Svend hätte zu keiner gelegenem
Zeit nach England kommen können, denn der hier re-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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