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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kreis Friedberg - S. 16

1914 - Gießen : Roth
16 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. It. Langenhain, Fauerbach und dem am pfahlgraben gelegenen pfarr- dorf Hochweisel (665 Einwohner) ziehen die größten Teile der Feld- marken in die lvetterau hinein, und ihrem fruchtbaren Loden ist die Er- zeugung schweren Getreides und vorzüglichen Gbstes zu danken, hoch- weisel besaß ein bedeutendes Beguinenhaus, das später ein Spital wurde. Aus 1571 stammt das mit der Breitseite nach der Grtsstraße stehende älteste Lauernhaus. Kuf dem „hoyerplatz" steht die riesige, wohl 300 Jahre alte „hoyerlinde", unter der früher ein altgermanisches Fest abgehalten und durch das hoyer- und Kirchweihfest fortgesetzt wurde. Vielleicht war der ganze Platz mit Linden bewachsen, ein den Göttern geweihter Lindenhain. Östlich von Hochweisel liegt das schöne Pfarrdorf Ostheim (606 Ein- wohner). Es besitzt in seinem Rathaus ein interessantes, altertümliches Fachgebäude, das in einstiger Schönheit wieder hergestellt worden ist. Leine hübschen, zum Teil neuzeitlichen hofreiten, eine wegen vorzüglicher Ware geschätzte Molkerei beweisen die Blüte der Landwirtschaft, die auch eine Haltestelle an dermain-ll)eser-Bahn alsnotwendigkeit hat erscheinen lassen. Zwischen Gstheim und Butzbach, etwa in der Mitte gelegen, ist das große wohlhabende, langgestreckte pfarrdorf Niederweisel (1350 Ein- wohner). In der heute zu einem Kapitelsaal des mildtätigen Johanniter- ordens verwandelten Komtur- oder Johanniterkirche besitzt es ein aus dem 13. Jahrhundert stammendes, zum Teil in romanischem, zum Teil in gotischem Stile errichtetes Gebäude, das ursprünglich eine Doppelkirche war. Der untere Teil zerfällt in drei Schiffe, die durch runde oder viereckige mit halbrunden Ansätzen versehene Säulen geschieden sind. Das mittlere verläuft nach außen in eine halbrunde Nische. Im oberen Räume wurden Kranke von Johannitern gepflegt. Durch die seitlichen Öffnungen in den Wölbungen war es den armen Leidenden möglich gemacht, am Gottes- dienst teilzunehmen. Neben der oben erwähnten Kirche stehen das Haupt- gebäude des einstigen Komturhofes und ein Neubau, die den Zwecken des Johanniterhospitals dienen, in dem schon viele Kranke Linderung ihrer Leiden oder Heilung gefunden haben. Ostlich von Butzbach, an der Wetter, liegt das pfarrdorf Griebel (alem. Grcdewilre, 840 Einwohner), das -einst den Falkensteinern, dann den Epp- steinern gehört hatte, von diesen an Solms-Braunfels und endlich an Hessen kam. Im sogen. Hessenkriege (1646) hatte in dem Dorfe der darmstädtische Befehlshaber Eberstein sein Hauptquartier aufgeschlagen. 5lus dem früher Solmsischen Rentamt „Burg" stammt der berühmte deutsche Gelehrte und feinsinnige Dichter Moritz Earriöre. — Das Schulhaus schmückt ein Relief- bild des einstmals hier wirkenden, geschätzten Lehrers Jost. Griedel sowohl, wie das wenige Kilometer davon in nordöstlicher Rich- tung gelegene, 1460 Bewohner zählende, Vetterdorf Gambach sind Statio- nen der Bahn Butzbach—lich. Die Gemarkung des letzteren, in der sich er-

2. Kreis Friedberg - S. 7

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 7 reute, höfer, hubener. — Dieses Leihgut war unter den Nachkommen der höfer erblich, es konnte mit Genehmigung des Herrn an andere verkauft werden, die dann höfer wurden. e> Burgen und Edelherren in der Wetterau. Durch Schenkung weltlicher Güter seitens der Kaiser an Klöster und Kirchen, sowie durch die Sitte, nachgeborenen Söhnen Stücke Landes, Dör- fer, Burgen, Städte zu vererben, wurde die Gaugrafschaft Wetterau geteilt. Diese fürstlichen Sprossen, Edelherren genannt, errichteten in ihren Gebieten Festungen, Bürgen, um gegen Angriffe von außen geschützt zu sein. Selten rief der Kaiser zu offenem Kampf den Heerbann auf, der vom Herzog geführt wurde, man war mehr zum Belagerungs- und Verteidigungs- system, also zum Festungskrieg, übergegangen. — In der nördlichen Wetterau schaltete und waltete das in hohem Kaiser- lichem Ansehen stehende Geschlecht der Herren von Rinzenberg. Der eine von ihnen (Kuno I.) hatte die ursprünglich den Herren von Arnsburg ge- hörige Burg, die durch Heirat an sein Haus gekommen war, Mönchen über- lassen und auf dem Minzenberge eine neue Burg erbaut. — Nach dem Aus- sterben der männlichen Linie derer von Minzenberg fiel die Burg an den Herrn Philipp von Falkenstein, welcher Isengard von Minzenberg heim- geführt hatte. Nach den Falkensteinern werden die Herren von Eppenstein Besitzer der Burg, dann die Grafen von Stolberg. Während im Süden der Wetterau die Grafen von Hanau auftauchen, erscheinen im Osten die (Edelherren von Büdingen, die später in den Grafenstand erhoben wurden. f) Reichs- und Landstädte und Reichsgebiete in der Wetterau. Das Wahlkaisertum trug den Keim des Niedergangs in sich, indem die Kaiser den Kurfürsten allerlei Rechte abtraten, um sie für die Wahl ihres Sohnes zu gewinnen. Außerdem besaßen die Kaiser, welche auf eine Der- größerung ihrer Hausmacht bedacht waren, Vorliebe für außerdeutsche, besonders italienische Besitzungen. Die Kufgabe der Rechte schwächte das Kaiseransehen, und die lange Abwesenheit vom Reiche ließ die Selbständig- keit der Einzelfürsten, der herzöge, groß werden. Um nun diesen gegen- über ein Gegengewicht zu gewinnen, begünstigten die Kaiser die Besiedelung der Plätze vor einer Burg und bedachten diese Gemeinwesen mit Rechten und Freiheiten. So haben die Hohenstaufenkaiser Frankfurt, Gelnhausen und Friedberg entstehen heißen und zu Reichsstädten erhoben. Kn die Burg Friedberg lehnte sich nach Süden die Stadt an, die beson- ders Schutz nach Süden und Osten bedurfte, die Burg nur nach Süden, da sie nach Norden und Osten durch steile 5lbhänge natürlichen Schutz besaß. Der Burggraf und 12 Schöffen, zu welchen später 12 Ratsherren traten,

3. Kreis Friedberg - S. 11

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 11 eines Bessern, nämlich sich mit Preußen zu vereinigen. Im Frieden kamen die letzten kurhessischen und nassauischen Gebiete der Wetterau zum Groß- Herzogtum. Das Bündnis der Deutschen aber erhielt im Jahre 1870 auf 71 seine Feuertaufe, viele Wetterauer Söhne kämpften als Angehörige der Lutzbacher "Dragonerschwadronen oder des Friedberger Jägerbataillons oder des Gießener Infanterieregiments mit auf den Feldern der (Ehre in Frankreich für Deutschlands Einheit und Knsehen. — Hls im Jahre 1874 (gelegentlich der großen Manöver) Deutschlands erster hohenzollern- Kaiser mit seinen Helden in unserer Wetterau Einkehr hielt, da jauchzten ihm die Bewohner, die sich als Glieder eines großen, geachteten Volkes fühlten, begeistert zu. Iii. Landschastzgebiete und Ärte des Ureises. Wenn wir den Kreis Friedberg, das hauptgebiet der Wetterau und eines Teiles des Niddatales, landschaftlich zergliedern wollen, so betrachten wir zunächst den nördlichen Teil zwischen Wetter, nördlichem Taunusaus- läufer und Ufa. Im Norden stößt da? Gebiet an den Kreis Gießen. Dann werden wir den davon südlich gelegenen Teil zwischen Wetter, südlichem Taunusausläufer, Ufa und Bosbach besprechen, drittens den hauptteil der Wetterau, der sich links der Wetter nach der Horloff, nördlich des Nidda- Knies bei Assenheim hinzieht, und endlich den südlichen Teil zu beiden Zeiten der Nidda ansehen. a) Der nördliche Teil bis zur Usa. Er verläuft gleichsam aus den Taunusbergen heraus, sich in hüge- liges Land verlierend, nach der Wetter. Etwa in der mitte dieses Gebietes liegt die interessante Stadt Butzbach (4500 Einwohner). Butzbach, seine Umgebung und Geschichte. Mit den altertümlichen schmucken Gebäuden, die mit der Giebelseite meist nach der Straße stehen, scheint die Stadt ihren Zusammenhang mit dem nördlich von ihr gelegenen alten 5lmt Hüttenberg andeuten zu wollen und erst mit ihm entstanden zu sein. Hber droben im Walde weisen die Neste von römischen Befestigungswerken, die seinerzeit bloßgelegten Mauern des Nömerkastells auf eine viel frühere Besiedelung des Platzes hin. von dem mit malerischen Gebäuden, wie alte Post, Gasthaus zum Löwen und Nathaus umstellten Marktplatz ziehen die drei Hauptstraßen nach Westen, Süden und Gsten. 5ln der letzteren liegt die schöne St. Markuskirche, die in den Jahren 1903 und 1904 in alter Pracht wiederhergestellt wurde, und die kunstvolle Gruft des einstigen Landgrafen Philipp Iii. enthält. Gegen Ende des 15. Jahrhundert erbauten die Brüder vom gemeinsamen Leben, die

4. Kreis Friedberg - S. 13

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von 21. Storch. 13 wald. von dessen Nand man in die fruchtbare Ku blickt. Ihm gegenüber erheben sich die vielen Gebäude der Landeszellenstrafanstalt. — wenn die vorhin genannten geschichtlichen Funde aus den ersten Jahrhunderten christlicher Zeitrechnung berichten, so erzählen uns die grünen Denkmale vor der Waldwand, ein Luther- und Weidigshain, die Schiller-, die Ge- dächtnis- und die Bismarckeiche, von den Werken und Taten später lebender deutscher-Meister und Pelden. — Eine lebhafte Industrie auf den verschiedenen Gebieten der herstel- lung von Maschinen, Wagen, Lefrer, Nudeln, Färb-, Papier- und Schuh- waren, ferner der chemischen Reinigung und Färberei von Uleidungs- stoffen, der Gewinnung von Leim und Vier beschäftigt neben regem Handel die Bewohner. Kn den Errungenschaften der Neuzeit, Wasserleitung, Kanali- sation und elektrischem Licht, fehlt es dem rührigen Gemeinwesen nicht. Die Garnisonstadt Butzbach, die an der Main-Weser-Bahn liegt und Ausgangspunkt mehrerer Nebenbahnen nach dem nördlichen und südlichen Teil der Edetterau ist, besitzt in Neal-, ausgebauter Stadt- und Fortbildungs- schule ein gutes Schulwesen, an dem seinerzeit der bekannte Märtyrer der deutschen Zache, Fr. £. Weidig, als Rektor wirkte. Sein Lebensstern er- losch, lange ehe sein Herzenswunsch: ,,ein freies, geeintes, deutsches Vater- land" in Erfüllung gegangen war. Der Hüttenberg. Nördlich von der eben beschriebenen Stadt liegt das alte Amt ,,Hütten- berg", zu dem im Kreise Frieöberg die beiden hübschen, wohlhabenden Grte Pohl- (636 Einwohner) (pfahlgraben-) und Uirchgüns (630 Einwoh- ner) gehören, während Langgöns, das größte der Gönsen (von Gunnissa, Gundissa-Kampfwasser, Wasser, an dem gekämpft wurde), zum Kreise Gießen gerechnet wird. „Der heutige hessische Hiittenberg bildet den südlichen Teil des Kreises Gießen und den nördlichen von Friedberg, er wird etwa nordwestlich von der Lahn und südöstlich von der Wetter begrenzt. — Betreten wir eins der Dörfer, Pohl- oder liirchgöns, so fallen uns zunächst die eigenartigen hofreiten auf. Das Wohnhaus, oft ein schmucker Fachbau, stößt mit der Giebelseite, die häufig im unteren Stocke drei Fenster besitzt, auf die Straße und findet nach 'dieser Seite in dem Tor eine Fortsetzung. Dieses besteht häufig aus der doppeltürigen Einfahrt und der kleinen, schmalen Ein- gangspforte, über der manchmal ein durchbrochenes, verziertes, mit Schnitzereien versehenes Feld angebracht ist. Über beiden zieht ein Schutzdach hin. Seltener sind sie durch das Torhaus überbaut. Im Innern des Hofes schließen sich an die Breitseite des Hauses, in der sich die Tür befindet, Stallungen. Gegenüber liegen ebenfalls Ställe oder Schuppen. Nach hinten findet der kaum, in dessen Mitte die Vnngstätte ist, durch die Scheune

5. Kreis Friedberg - S. 17

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storch. 17 giebige Sandgruben und Steinbrüche befinden, ist nicht überall so fruchtbar, daß sie sämtlichebewohner ernähren könnte. vielemänner suchen undfinden lohnende Beschäftigung auf Arbeitsstätten von Lutzbach oder Frankfurt a. M. Die Landtracht, die uns Eduard Duller im Jahre 1844 noch begeistert beschreibt, wird nur noch bei älteren Frauen gefunden. b) Zwischen Ufa und Rosbach. Dieser zweite, durch die natürlichen Verhältnisse geschaffene Teil des Kreises lehnt sich an den südlich von der Usa hinziehenden Taunusausläufer an, der seinen Grundstock in der gewöhnlich ,,Winterstein" genannten Er- Hebung hat. Genau genommen sind es drei Huppert, die von Südwesten nach Nordosten hintereinander stehen, nämlich Kühkopf (506 m), Stein- kops (448m) und Winterstein (491m). Des letzteren Gipfel trägt einefelsen- gruppe, von der man einen prächtigen Blick in die umliegenden Taunus- gebiete, die Wetterau bis zu den höhen des Vogelsberges genießt. Das Ge- stein, das hier auftritt, ist meist schiefriger (Auarz. Nach Nordosten zu senkt sich der Winterstein, um im Johannisberg bei Bad-Nauheim wieder etwas anzusteigen. Eine Anzahl kleiner Bäche eilt nach Westen zur Usa, die unter- halb Fauerbach b. Fr. sich in die Wetter ergießt oder zu dieser selbst oder zur Nidda. — vom Nande der Berge nach Westen zu dehnt sich ein frucht- bares Getreide- und (Dbstland aus. Die Kirschenhaine von Nosbach und Ockstadt sind berühmt, und am Kbhange des Johannisberges war bis vor wenigen Jahren eine Weinberganlage. — Hn der Ufa, die durch die am Wetterufer stehenden Erhebungen zum südöstlichen Laufe durch ebeneres, kaum 100 m hohes Gelände gezwungen wird, liegen die prächtigen Städte Friedberg und Bad-Nauheim. — Friedberg i. W. Ganz besonders schön erscheint Hriedberg*) (11000 Einwohner), die Kreisstadt, wenn man von zuletztgenanntem Badeorte kommt und sich ihr, zunächst der Burg, naht. Huf den Basaltfelsen des Burgberges ist sie gelegen. Der runde, viererkerige, mit spitzigem Dache gezierte Kdolfsturm überragt die Nlauern und Gebäude. Wir betreten sie vom Nordtore aus, dem wir uns auf einem sanft ansteigenden Wege nähern. Unser Blick fällt beim hinaufschreiten in die Vertiefung des einstigen Burggrabens. Die mächtigen Tore sind weit geöffnet, und kein Pförtner heischt von uns eine Gabe. Es grüßen uns links die Anlagen des Schloßparks und rechts das mit ummauertem Hofe umgebene Schütz'sche Haus, ein einstiges Burg- mannenhaus, das heute eine zahlreiche Bewohnerschaft aufgenommen hat- *; Siefye auch: Dreher: Friedberg in der Weiterem einst und jetzt. (1913 bei (E. Vindernagel-Friedberg.) — fldami): Kunstdenkmäler im Kreise Friedberq 1895. — Heimatkunde Nr. 11. 2

6. Kreis Friedberg - S. 20

1914 - Gießen : Roth
20 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. Ii. bau (in der Mainzertoranlage) untergebracht ist. (Dort befinden sich auch die Neubauten der Post und der oben genannten Gewerbeschule.) Mit den verschiedenen Abteilungen des Kreisamtes, das in der Vis- marckstraße ein heim gefunden hat, den Gberförstereien, dem Finanzamt und der Direktion der Grube Ludwigshoffnung ist Friedberg, das seit 1913 wieder eine Garnison in dem Z.bataillon des Infanterieregimentes Nr. 168 erhalten hat, eine Stadt der Verwaltungsbehörden. Wenn sie mit liebevoller Sorgfalt die Erinnerung an vergangene Tage pflegt, so schreitet sie doch auch rüstig mit der Neuzeit fort. Eine treffliche Wasserleitung und Kanalisation, das Gas- und das elektrische Licht, das mustergültige städtische Schwimmbad, das trefflich eingerichtete Kranken- haus, die ausgedehnte Bahnhofsanlage mit ihrem hübschen Stationsgebäude und die neuen Stadtteile im Süden sind für diese Behauptung vollgültige Beweise. Aus der Geschichte Friedbergs.*) Eine Menge Fundstücke aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit beweist uns, daß die Stätte, auf der die heutige Kreisstadt steht, schon frühzeitig besiedelt war. viel genauere Kunde ist uns von der römischen Niederlassung ge- worden. Huf dem nach Westen, Norden und Osten steil abfallenden Basalt- felsen stand ein Kastell, das den ersten römischen Grenzgraben schützte, und das später als Hauptfestung hiesiger Gegend die Legionäre in die weiter draußen liegende Festen schickte. Aufgefundene Ziegel mit Stempel berich- ten uns, daß abwechselnd die 8., 11., 14., 21. und 22. Legion hier in Garnison gelegen haben. 5ln das Steinkastell schloß sich, wie nachher an die mittelalterliche Burg, eine Handelsniederlassung, in welche auch unter- worfene Germanen zogen. Gewerbe, Handel und Landwirtschaft stan- den in hoher Blüte. Schöne Villenanlagen und prächtige Tempel zeugten von Wohlhabenheit und Kunstsinn der Bewohner. Hber die wilden Klamannenhorden bereiteten etwa 259 n. Ehr. der Uömerherrschaft ein Ende und legten auch hiesige Kulturstätten in Trüm- mer, auf die sich vielleicht Bewohner der Umgegend anbauten. Freilich sind uns aus den nächsten Jahrhunderten keine Urkunden erhalten, und daß bei Friedberg zur Frankenzeit ein königlicher Meierhof gewesen sei, ist uns nicht geschichtlich verbürgt. Zu Beginn des 1z. Jahrhunderts erfahren wir nun Bestimmtes. Durch den Hohenstaufen Friedrich Ii. (1212—-1250), den man an Stelle Gttos I> . zum Kaiser bestimmte, wurde etwa 1216 die Burg Wridburc (be- festigtet Berg) zum Schutz und zur Verwaltung des Wetterauer Reichs- gutes gegründet. Dem Burggraf Giselbert wurde schon 1219 der Schutz *) Diefenbach: Burg und Stadt 5riedberg (1857) und Dreher! „^riedberg in der Wetteran einst und jetzt". 1913.

7. Kreis Friedberg - S. 27

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von A. Storcf). 27 daß sie, als die Saline wieder Salz sott, den Wald niederschlugen und das holz an die genannte Knstalt verkauften. Im Jahre 1730 schuf der von Hanau ernannte Kammerrat und Gber- salzgräfe „waitz" die Tröpfelwände der Gradierbäue, errichtete die Wasser- räder zu Pumpzwecken, legte den Teich an und baute zwei Windmühlen- türme, von welchen der eine noch als „waihscher Turm" bekannt ist und als Parkzierde dient. — Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Ort Nauheim von Na- poleon an Hessen-Darmstadt gegeben, während die Saline dem Marschall Davoust geschenkt wurde. In dieser Zeit wurden viele Salinengebäude ver- größert bezw. neu errichtet. während die Sole zur Gewinnung von Salz schon seit alter Zeit diente, begann man doch erst seit dem Jahre 1835 sie in bescheidenem Umfange zu Badezwecken zu benutzen. Die neu erbohrten, früher schon erwähnten Sprudel, deren Erscheinen mit innigem Danke gegen einen gütigen Schöpfer gefeiert wurde, hießen die heil- und Parkanlagen erstehen, verhalfen Bad- Nauheim zum Stadtrecht (1854), zu Wohlhabenheit und Weltruhm, heute suchen Angehörige jeglichen Standes, hohe Fürstlichkeiten und Mitglieder aller Kulturvölker Linderung und Heilung ihrer Leiden an Nauheims warmen Solsprudeln. ,,So sei euch Dank, den Quelpn des heiles, Die tausend Leiden schon gewehrt Und bitter-schmerzentstellte Züge In frohes Lächeln umgekehrt." Rn der Ufa liegen die beiden Dörfer Niedermörlen (890 Einwohner) mit schöner Kirche, hübschen Schulhäusern und sauberen, freundlichen Straßen und das größere von ihnen, Obermörlen (2210 Einwohner), das ein mit hoch ummauertem Hof versehenes Schloß des Herrn von Na- benau besitzt. In der Kirche ist ein kunstvolles Kltarbild, das die Meister- Hand des Dresdener Professors hofmann geschaffen hat. Die Bezeichnung Mörlen ist von der alemannischen Niederlassung Morwilre herzuleiten, von Gbermörlen führt südwärts ein weg an Hof hasselheck vorüber in die Nähe der mit schöner doppeltürmiger Kirche gezierten Ortschaft Ockstadt (1340 Einwohner), von dem Schloß sind noch wenige Neste vorhanden. Der Herr von Frankenstein, der übrigens ein Wohltäter der Gemeinde in mehr- facher Hinsicht geworden ist, hat hier ein großes Gut. wo die jetzigeholler- Kapelle steht, war früher ein Dorf hollar, das wie so manches andere in früheren ungünstigen Zeitläuften verschwunden ist. Hn dem Ostabhang der Taunusberge zieht neben oben genannten! Dorfe das Städtchen Gberrosbach (1300 Einwohner) hin, bekannt durch seine Kirschenanlagen,

8. Kreis Friedberg - S. 28

1914 - Gießen : Roth
28 Heimatkunde des Erzherzogtums Hessen. Nr. 11. das Braunsteinbergwerk und den Sauerbrunnen. 5ln Stelle des jetzigen Löwenhofes war das wohl im 14.Iahrh. ausgegangene Dorf Gber-Straß- heim. In der Nähe von Gberrosbach liegt das zum Teil wieder (von pro- fessor Helmke-Friedberg) ausgegrabene Römerkastell, die Uapersburg. Huf dem Wege nach Köppern kommt man am Gutshofe Beinhardz (früher Dorf) vorüber. 5ln dem in die Nidda mündenden ,,Hosbach" liegen Niederrosbach (Haltestelle der Bahn Friedberg Homburg), 550 Einwohner, urtb Ober- wöllstadt (900 Einwohner). — Ittit Friedberg zusammengemeindet ist das frühere, an der Usa ge- legene Dorf Fauerbach. Huf dem rechten Wetterufer sind noch Dorheim (1090 Einwohner), in einer alten Urkunde Voraheim genannt, früher Hauptort eines kurhessischen 5lmtes — Station der Wetterauer Bahnen und Bruchenbrücken zu erwähnen (630 Einwohner), Haltestelle der Main- Weser-Bahn. Unweit der Görbelheimer Mühle stand einst das Dorf (Borbet- heim, das in traurigen, armen Zeiten verlassen worden ist. c) Zwischen Wetter und Horloff. Dieser Teil des Kreises ist ein langer, schmaler Streifen, der im Osten an den Kreis Büdingen stößt und etwa von Trais-Münzenberg an der Wetter im Norden bis Ossenheim a. d. Nidda im Süden reicht. Das westliche Gebiet wird von dem Wetterauer Hügelland ausgefüllt, dessen erste Kette auf der linkenwetterseite sich bis in dasniddaknie hinzieht, und dessenzweite etwa von Schwalheim aus nach Norden abzweigt. In der ersten erwähnen wir den 185 Meter hohen Eichberg bei Wisselsheim und den 250 Meter hohen Buch- oder Tellerberg bei Münzenberg, in der zweiten den 218 Me- ter hohen Lemberg bei Wölfersheim und den Komturberg bei Wohn- bach. Aach (Osten, nach der Horloff zu, fällt das Land ab, daher eilen nach dieser Seite mehrere Bäche zu genanntem Flürchen. In hiesiger Gegend wird dieser Teil des Wetterlandes allgemein „die breite Seite" genannt. Während im Norden, etwa von Oppershofen hin- über nach Bellersheim, Muschenheim zu, ausgedehnter Wald angetrof- fen wird, in dem mächtiger Buchenhochstand (Kltehof) mit Nadelgehölz und gemischten Schlägen abwechselt, und in dem wundervolle, dicht be- wachsene Schneisen hinziehen, weisen der südliche und östliche Teil treff- liches Getreide-, Gbst-, Zuckerrüben- und Wiesenland auf. — 5ln dem östlichen ßbhang der zweiten Hügelkette, in der Niederung von Wölfers- heim über Södel, Melbach nach Reichelsheim hin sind ausgedehnte, zum Teil erschöpfte Braunkohlenlager — die überkommenen Zeugen des mäch- tigen, üppigen Urwaldes eines früheren Zeitabschnittes. Der am weitesten nach Norden vorgeschobene Ort dieser Wetter-Nidda- horloff-halbinsel ist das Dörfchen Trais Gunzenberg (256 Einw.), das

9. Kreis Friedberg - S. 30

1914 - Gießen : Roth
30 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 11. der Solmser Hof vorhanden. In den an den Norden der Lurg sich lagernden altertümlichen Straßen fällt uns zunächst das gotische, zwei- schiffige Gotteshaus auf. Sein Thor ist das untere Stockwerk des quadra- tischen Turmes, ferner sei das rechteckige, mit Staffelgiebeln versehene Rathaus erwähnt, das einen auf vier Strebern ruhenden Erker und ein spitzbogiges Eingangstor hat. Endlich nennen wir das mit rechteckigem Erker gezierte Schulhaus, welches einstmals als Krankenhaus diente. Kuf dem Steinberge im Osten der Stadt liegen um einen mächtigen Lasaltblock vier durchlochte Steine, vielleicht hat man es hier mit einem altgermanischen Opferstein zu tun. Westlich von Gunzenberg erhebt sich ein Hügel, im Volksmunde ,,Galgenberg" genannt, auf dem zwei sechsseitige, durch Strebepfeiler befestigte Säulen stehen. Wir haben hier die Überreste eines mittelalterlichen Galgens vor uns. — Wenn ein Flurname: ,,5im Lobenheimer" heißt, so erinnert uns dieser an die einstmalige Ortschaft Bobenheim. — Von Münzenberg führt eine Straße in südwestlicher Nich- tung in das Dorf Fockenberg an der Wetter (1200 Einwohner). Das einstige Kloster der Zisterzienser, Marienschloß, wurde am Anfang des vorigen Jahrhunderts aufgehoben und die Gebäude, die in der Neuzeit bedeutende Erweiterungen erfahren haben, dienen nun als Landeszuchthaus. Die im Nokokostiel erbaute Klosterkirche birgt einen reich mit Statuen aus- gestalteten Marienaliar, während die Ortskirche einen Hochaltar im No- Kokostil und geschnitzte Beichtstühle aus der Krnsburger Stiftskirche be- sitzt. Eine hübsche Kapelle gehört der evangelischen Gemeinde. Das einst- mal? fiskalische Gut hat die Gemeinde erworben. Der Hof ist eine durch Türme und zinnengekrönte Mauern umringte befestigte Anlage (die alte Roggenburg). Weiter abwärts an der Wetter liegen die Dörfer Oppershofen (650 Einwohner), in dessen Nähe prachtvoller Wald sich erstreckt und §teinfurth (1200 'Einwohner), das wegen seiner Herr- lichen Nosenkulturen Weltruf bekommen hat. — Es folgen am linken Wetteruser die Dörfchen Wisselsheim (Zw Einwohner), das einst eine kleine Saline besaß, Rödgen (320 Einwohner), das seinen Namen wohl von aus- roden erhalten hat und 5chwalheim, welches bis 1866 zum kurhessischen 5lmte Dorheim gehörte. Der früher genannte Waitz erbaute zu einem Wasserrade ein langes Kunstgestänge, das Pumpen zum Kuftrieb der Sole auf die Gradierhäuser in Nauheim bewegt. Der Sauerbrunnen und die Löwenquelle liefern in einem wohlschmeckenden kohlensauren Wasser ein erfrischendes Getränk, das weithin versandt wird. Es folgen die Dörfer Vauernheim (210 Einwohner), dessen Mahlfeld und Mahlstraße wohl an eine germanische Gerichtsstätte erinnern, und Ossenheim (350 Einwohner), in dessen Wäldchen am dritten pfingstfeiertage ein weithin bekanntes, gut besuchtes Fest gefeiert wird. 5lm 10. 7. 1796 fand bei den zuletzt ge-

10. Kreis Friedberg - S. 31

1914 - Gießen : Roth
Kreis Friedberg, bearbeitet von 21. Storch. 31 nannten drei Orten ein Gefecht zwischen den Truppen des Franzosen Jour- dem und denen des Österreichers Wartensleben statt. Längs der zweiten Hügelkette liegen von Norden nach Süden das Dorf Wohnbach (640 Einwohner), in dessen Nähe die Reste römischer Befestigung gefunden wurden, und bei dem nach einer handschriftlichen Kuf- Zeichnung sich Franzosen mit den Truppen des Erbprinzen von Braun- schweig in den Jahren 1761 und 1762 herumschlugen, wodurch die Land- wirte in große Not gerieten, der Marktflecken Wölfersheim (1100 Tin- wohner), der erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein Gotteshaus er- hielt, der mehrere schön verzierte und mit Sprüchen versehene Fachgebäude und bemerkenswerte Reste mittelalterlicher Befestigung besitzt. In seiner Nähe befindet sich das große Braunkohlenbergwerk Ludwigshoffnung. In dortiger Gegend lagen die noch als Flurnamen oder andere Bezeich- nungen bekannt gebliebenen, einst verlassenen, nach und nach verschwun- denen Dörfer: Feldheim, Heyenheim und Berkheim.*) Südlich von Wol- fersheim finden wir §ödel (720 Tinw.), in dessen einstigem Solms-Lichischem Schloß sich jetzt mehrere Wohnungen befinden, und Melbach (590 Tinw.), bei welchem ebenfalls Braunkohlenbergwerke waren, die aber abgebaut worden sind. Unweit des wohlhabenden Vorfes ist gewiß eine altdeutsche Gerichts- oder Malstätte gewesen. Beienheim (460 Tinw.), besaß im Mit- telalter ebenfalls ein selbständiges Gericht, von ihm führt die Friedberg- Ttiddaerbahn an lveckesheim (384 Tinwohner) vorbei, bei dem auchbraun- Kohlenlager sind, nach dem Städtchen Reichelsheim a. d. Horloff (800 Tin- wohner). Ts hat oft seine Besitzer gewechselt' denn es kam von den Falken- steinern an Nassau, an Schwarzburg-Sondershausen, wieder an Nassau und 1866 an Hessen. Die Kirche ist ein dreischiffiger, spätgotischer, aus Basalt aufgeführter Bau. von der mittelalterlichen Befestigung sind noch Teile des Grabens, Mauerreste und drei Türme erhalten. Tine nach Süd- westen führende Straße stößt auf das Dorf Dornassenheim (900 Tinwoh- ner). das ebenfalls oft seinen Herrn gewechselt hat und endlich 1866 an Hessen-Darmstadt fiel. Wandert man nach Süden, so trifft man eine Land- straße, die von Ossenheim kommt, und uns in östlicher Richtung nach dem großen Pfarrdorf Niederflorstadt a. d. Nidda (1580 Tinw.) führt. In dem Löwschen Gutshöfen, Herrn- und Mönchshof, sind noch einige bauliche Teile aus dem 16. und 18. Jahrhundert erhalten. Unweit davon liegt dicht an der Tinmündestelle der Horloff in die Nidda Oberflorstadt (500 Tinwohner),bei dem sich ein römisches Kastell und eine Handelsniederlassung befanden, und in dessen Nähe ein Mithrasheiligtum aufgedeckt wurde. Rn der Nidda liegt die Domäne Wickstadt mit Kirche und gegenüber die 8ternbach- Schlimme Krankheiten — roie der schwarze Tod — haben roohl viele 13e= wobner hinweggerafft, und ärmliche Verhältnisse haben andere zur Abwanderung getrieben. Die verlassenen (Drte zerfielen, verschwanden.
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