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1. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. IV

1900 - Minden i. W. : Volkening
— Iv — im Herzen: „In der Heimat ist es schön" und empfiehlt sich immer mehr das Wort des großen Menschenkenners: „Wer seine Heimat nicht liebt, die er sieht, wie kann er die Welt lieben, die er nicht sieht". Warum auch in die Ferne schweifen, da das Gute so nahe liegt? Es giebt nichts Unglückseligeres, Lästigeres, als ein Wissen, das vermeint, sich traumartig über das Leben erheben zu dürfen, das vom Boden der wirklichen Verhältnisse sich loslöst und den Menschen rat- und hilflos zurückläßt. Die Heimatskunde, wie sie der natürlichen Liebe und Anhänglichkeit entspricht, läßt die besondern Verhältnisse, in die man hineinversetzt ist, und unter denen man nicht als Zuschauer, sondern auch mitthätig leben soll, erfassen und würdigen. Sie trägt nicht wenig dazu bei, daß ein jeder sich wohl und heimisch auf seinem Fleck Erde und unter seinem Volke fühlt. Der Lehrerschaft Westfalens entbiete ich besondern Gruß. Es bleibt unvergessen, was gerade sie zur Förderung der Heimatskuude, durch Forschung, Verkehr mit Land und Leuten, durch Schrift- stellerei und Unterricht bisher Erfreuliches für Jugend und Volk geleistet hat. Demnach hege ich den Wunsch, daß die vorliegende Schrift unseren Lehrern nicht unbekannt und unbeachtet bleibe, sondern fleißig ausgenutzt werde zum Zusammenschluß, zur Er- Weiterung und Vertiefung ihres eigenen Wissens, zur noch gründ- licheren Unterrichtserteilung für die Jugend und zur fesselnden Belehrung im Umgange mit den Erwachsenen, sowie damit sie sich in ihrer Heimat um so befriedigter fühlen und von ihren Lands- leuten um so freudiger als die Ihrigen anerkannt, geehrt und geliebt werden. Minden, 13. Juli 1900. Der Verfasser.

2. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 2

1900 - Minden i. W. : Volkening
Und weiter zwischen Lipp' und Ruhr, Da wölbt sich deine Hochlandsflnr, Da wogt das Korn, da blüht der Lein, Viel Türme rings ans grünem Stein, Da steht der Schäfer wie im Traum, Er schaut die Schlacht am Birkenbaum. Du Hellwegland, Westfalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland! Gruß dir im Süden, bergig Land, In deiner Ströme Silberband, In deiner Felfen wilder Pracht, In deines Hochwalds grüner Nacht. Da schleift der Hahn, da schreit der Hirsch, Die Jäger ziehn auf Balz und Birsch. O Sauerland, Westfalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland! Und komm' ich dann zur stolzen Mark, Da wohnen Männer, eisenstark. Die schlagen mit des Hammers Macht Die Schätze aus des Berges Schacht. Die alte Reichsstadt glänzt darein, Die Linde grünt am Femestein. Du Land der Mark, Westfalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland! So schön um Ems und Lippe spannt Sich Osnabrück und Münsterland; Da hebt an Busch und Hang und Bach Der Sassenhof sein Giebeldach, Wallhecken grün und Heiden wild, Am Wege steht manch' Heil'genbild. Du Land der Ems, Westfalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland !

3. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 3

1900 - Minden i. W. : Volkening
Wie prangt im grünen Lindenkranz, Der schönen Hauptstadt alter Glanz! Da zog nach dreißigjähr'gem Strauß Die Taube wit dem Oelzweig aus Vom Rathausgiebel hoch ins Blau Durch Deutschland über Berg und Au. O Münsterland, Westsalenland, Ich grüße dich, mein Heimatland! Westfalenvolk, du frei Geschlecht, Ihr starken Männer, schlicht und echt, Ihr milden Frauen, treu und zart, Die ihr bewahrt die deutsche Art Auf roter Erde weitem Rund, Ich grüß' euch all' aus Herzensgrund. Tu trautes Land, Westfalenland, O schirm dich Gott, mein Heimatland! Joseph W o r m st a l l. 3. Der Name „Westfalen". Nachdem im zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung die Sachsen aus der cimbrischen Halbinsel aufgebrochen waren und sich nach Süden, andere germanische Stämme besiegend und mit ihnen sich vereinigend ausgebreitet hatten, finden wir bei ihnen seit etwa 800 n. Chr. 4 je nach den Wohnsitzen benannte Gruppen: die Nordelbinger, nördlich von der Elbe, die Ostfalen östlich von der Leine nach der Elbe zu, die Engern, Anger- oder Wiesenbewohner in einem breiten Striche an beiden Ufern der Weser, die Westfalen zwischen Weser und Niederrhein. Falen wird gar verschieden er- klärt. Einige denken an Falen = Fohlen, dem springenden Pferde in des alten Herzogs Wittekinds Wappen und in dem des Herzog- tums Vraunschweig. Andere leiten von Vandalen ab, nehmen Be- zug auf den Grenzpfahl, oder bringen es mit dem fahlen — blonden Haaren, die jetzt noch fo häufig bei den Bewohnern sich finden, oder mit Phol — dem Lichtgotte Baldnr in Verbindung. Die

4. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 5

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 5 — stellen. Die Haupt- und Residenzstadt wurde Kassel. Zu dem Königreiche wurden die von dem Kaiser unterworfenen Länder links von der Elbe gelegt. Von den jetzt zur Provinz Westfalen gehörigen Paderborn, Minden, Ravensberg, Corvey, Rietberg, wäh- rend andere aus dieser Provinz dem Großherzogtum Berg unter Murat zugeteilt wurden. Außerdem gehörten zu dem neuen König- reiche die Altmark, Magdeburg, Halberstadt, Hohnstein, Hildes- heim, Goslar, Quedlinburg, das Eichsfeld, Mülhausen, Nordhausen, Stolberg-Wernigerode, Göttingen, Grubenhagen mit dem andern Hohnstein und Elbingerode, Osnabrück, das sächsische Mansseld, Gommern, Querfurt, Treffurt, das brauufchweigisch-wolfenbüttelsche und die kurhessischen Länder, letztere mit Ausnahme von Hanau und Katzenelnbogen, zugeteilt. Die Herrlichkeit des neuen Reiches hörte aber zur Freude aller Vaterlandsfreunde bald auf, als der Jerome es nach der Niederlage der Franzosen am 16., 18. und 19. Oktober 1813 verließ und nimmer wiederkehrte. Den Namen westfälische Länder oder Provinzen führten ferner alle die Gebietsteile, die Preußen in der jetzigen großen Provinz Westfalen vor 1815 besaß und wiedergewonnen hatte. Seit dem Wiener Kongreß erhielten dann diese Gebiete mit den neuen andern, die hinzukamen, am 1. Oktober 1815 nicht mit Unrecht die Gesamtbezeichnung „Provinz Westfalen", weil sie zum größten Teile innerhalb der Grenzen des ältsächsischen Westfalen- landes lagen. 3. Ein vorläufiger Blick in die Provinz Westfalen. Unfre Heimatprovinz, so erzählt der Lehrer und spätere Buch- druckereibesitzer Engelbert Hegener zu Lippstadt, ist ein gar schönes, von Gott gesegnetes Land. Das haben Westfalens Kinder zu allen Zeiten tief gefühlt und durch treue Liebe und Anhänglichkeit bekundet. Nur wenige Gegenden unseres preußischen Vaterlandes dürften in der Beschaffenheit der Oberfläche eine größere Abwechselung und Mannigfaltigkeit darbieten. Um dir eine Vorstellung davon zu geben, will ich dich in Gedanken nach einem Punkte führen, von dem man den

5. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 16

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 16 — Tie kleine Osper (Espe) fließt bei Petershagen in die Weser. Die Große Aue entsteht aus der Vereinigung mehrerer Bäche, die vom nördlichen Abhange des Wiehengebirges im Kreise Lübbecke kommen, fließt durch Moore und flaches Land bis zur nördlichen Grenze dieses Kreises. Kurz vor der Grenze nimmt sie die Kleine Aue oder die Große Tiek von Westen und von Osten die Wickeriede aus den Mindener Mooren, die an der Ostgrenze des Kreises Lübbecke und des Regierungsbezirks Hannover entlang lausend, unterhalb Ströhen auf. Von Osten sließt der Weser die andere Aue fast Petershagen gegenüber und die Gehle nebst der Ilse südlich Schlüssel- bürg gegenüber zu. Die Strecke der Weser von Münden bis Minden ist besonders lieblich durch die schönen Höhen mit ihren Wäldern, Schlössern und Ruinen, durch die Thalkessel mit ihren Wiesen, reichen Feldern und freundlichen wohlhabenden Ortschaften. Die Schifffahrt ist nicht unbedeutend. Viele historische Erinnerungen reizen und befriedigen unsere Wißbegierde. Freilich Schiller, der nie dort war, wußte von der Anmut und Bedeutung der Weser. In seinen Distichon über die deutschen Flüsse steht unter der Überschrift Weser: Leider von mir ist garnichts zu sagen; auch zu dem kleinsten Epigramme, bedenkt, geb' ich der Muse nicht Raum. Aber wenn Karl Büchner in seinem „Liede von den deutschen Strömen" diese am Schlüsse auffordert: So rauscht, ihr Ströme, denn zusammen In ein gewaltig Heldenlied, Zum Himmel schlagt, ihr hellen Flammen, Die ihr im tiefsten Herzen glüht; Eins wollen wir uns treu bewahren, Doch eins erwerben auch zugleich: Du, Herr, beschütz es vor Gesahreu, Und zu uns komm dein freies Reich! fo hat er vorher preisend auch die Weser mit den Worten begrüßt: So nah dem hochbeglückten Lande, Wo Zwingherrn-Blnt die Erde trank

6. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 18

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 18 — Sie sah in ihrer Wälder Schoß Des Adlers Siegerflügel wanken Und von der deutschen Arme Stoß Der ew'gen Roma Säulen schwanken. Und als mit fester Eisenhand Held Karl das deutsche Zepter führte, Da war es, wo im Weserland Sich manche Stimme mächtig rührte. Da hörte man des Kreuzes Ruf Mit hellem Klang von den Gestaden Und sah der Frankenrosse Huf Sich in den nord'fchen Wellen baden. Und so erzählt sie manchen Traum Aus ihrer Vorzeit grauen Tagen Und sieht dabei des Lebens Baum Stets frisch an ihren Ufern ragen. Es glänzen in der lichten Flut Der Klöster und der Burgen Trümmer, Des Mondes und der Sonne Glut, Des Turmes und der Segel Schimmer. So rollt sie durch ihr Felsenthor, Durch immer wechselnde Gefilde Die Welle leicht und frisch hervor Wie jugendliche Traumgebilde. In ihren Tiefen, klar und rein, Hörst du es seltsam wehn und rauschen Und kannst bei stillem Abendschein Der Nixe Wanderlied belauschen. 2. All der Weser. Hier Hab' ich so manches liebe Mal Mit meiner Laute gesessen, Hinuuter blickend ins weite Thal, Mein selbst und der Welt vergessen.

7. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 29

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 29 — Westsälischen Provinzial-Landtages folgende Ansprache an Se. Majestät: „Ew. Majestät haben die hohe Gnade gehabt, mit Ihrer Ma- jestät der Königin und dem gesamten königlichen Hause die heutige Jubelseier Ihrer getreuen Westfalen durch Allerhöchstihre persön- liche Gegenwart verherrlichen zu wollen; und es ist vor allem der allerunterthänigste Dank, den ich Ew. Majestät im Namen der ganzen Provinz hierfür auszusprechen habe. Diese Jubelfeier, die wir heute nach einem fünfzigjährigen Zeitabschnitte begehen, ist eine in allen Herzen um so tiefer ge- fühlte, als noch mancher unter uns weilt, der als Jüngling die Befreiungskriege mitgekämpft hat und der Erbhuldigung noch ein-- gedenk ist, die wir an dieser Stelle Ew. Majestät Hochseligem Herrn Vater, dem in Gott ruhenden Könige Friedrich Wilhelm Iii. glor- reichen Andenkens, in Freudigkeit und hochgehobener Stimmung ge- leistet haben. Und wenn wir jetzt wiederum hier zusammenstehen, um die Rückkehr unter ein väterliches Regiment, dessen Segnungen wir während eines halben Jahrhunderts nun dankend genießen, zu seieru, dann, Ew. Majestät, geziemt es wohl dem ernsten Sinne des Westfalen, daß er nicht etwa ausbricht in ungemessenen Jubel über eine glücklich überstandene Vergangenheit, sondern daß er vielmehr, eingedenk dieser Vergangenheit, feierlich gelobe, mit echtem, deutschem Sinne sür Wahrheit und Recht an angestammter Sitte und Gesinnung und damit nur um so fester auch au Ew. Majestät königlichem Hause, als seinen angestammten Herrschern von Gottes Gnaden, in gottessürchtiger Treue und Ergebenheit zu halten bis in den Tod. lind damit, Landsleute, die ihr euch als die Vertreter der einzelnen Landesteile und Kreise zu dieser feierlichen Handlung hier eingefunden habt, fordere ich euch auf, die Erbhuldigung hiermit feierlichst wiederholend, mit mir einzustimmen in den freudigen Ruf: Gott segne und erhalte unser erhabenes Herrscherpaar! Hoch lebe König Wilhelm! Hoch lebe Königin Augusta! Hoch! und abermals Hoch und nochmals Hoch !" Ein donnerndes, ununterbrochenes Echo des Hochrufs ertönte von allen auf dem Platze Versammelten.

8. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 31

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 31 — männlichen Linie ausgestorben waren. Daneben erkaufte Friedrich I. fünf Jahre später (1707) die Grafschaft Tecklenburg, um derer willen die Grafen von Bentheim und von Solms lange Zeit mit einander im Streite gelegen hatten. Als zu Anfang nnfers Jahr- Hunderts durch den Frieden zu Luneville (1801) alles Land auf der linken Rheinseite an Frankreich fiel, wurde auch der König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen für die erlittenen Verluste durch die Gebiete mancher geistlichen Fürsten entschädigt, deren weltliche Herrschaft gänzlich aufhören sollte. Damals (1803) kam von westfälischen Ländern das Bistum Paderborn als ein weltliches Fürstentum an Preußen, ebenso die östliche Hälfte des Bistums Münster mit der Hauptstadt und die Abteien Cappenberg und Herford. Die westliche Hälfte des Bistums (mit den Städten Bo- cholt, Ahaus, Koesfeld :c.) wurde unter verschiedene Fürsten ver- teilt, welche jenseit des Rheines ansässig gewesen waren, nämlich unter die Herzöge von Arenberg (die außerdem die ehemalige köl- nische Grafschaft Recklinghausen empfingen), Croy, Looz-Corswaren, die Wild- und Rheingrafen und die Fürsten von Salm. In dem unglücklichen Kriege von 1806 und 7, welcher durch den Frieden zu Tilsit beendet wurde, verlor der König alle seine Besitzungen in Westfalen, und Napoleon benutzte dieselben zur Bildung des Königreichs Westfalen und des Großherzogtnms Berg für seinen Bruder Hieronymus und seinen Schwager Joachim Mnrat, welch letzterer indessen schon bald daraus zum König von Neapel erhoben wurde. In dem Frieden zu Tilsit, den 9. Juli 1807, nach den blutigen Schlachten bei Preußisch-Eylau, den 8. Februar, und Friedland, den 14. Juni, mußte Friedrich Wilhelm Iii. die Hälfte seiner Länder an den siegreichen Kaiser der Franzosen, Napoleon, abtreten. Der König sah den Glanz seiner Krone erbleichen, aber der Glaube, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum besten dienen, gab ihm Mut und Zuversicht auf den höchsten Hort, der Trübsal sendet denen, die er lieb hat. Dieser Glaube bewährte an ihm seine Kraft. Er schied, wenn auch mit blutendem Herzen, wie ein Vater von seinen Kindern. Das Abschiedsschreiben, das er an die Bewohner

9. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 38

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 38 — Kranken, dessen edles Wesen ihnen Achtung einflößte; sie hielten Ruhe und Frieden, als ob sie mit trauerten. Als Drusus erfuhr, daß sein Bruder nahe sei, befahl er den Legionen, dem Nahen- den mit klingendem Spiel entgegenzurücken und ihn als Feldherrn zu begrüßen. Dreißig Tage nach seinem Sturz hauchte er in den Armen des Bruders seine Heldenseele aus. Sein letzter Seufzer galt der fernen Gattin. Tiberius brachte den Leichnam nach Rom, wo der Kaiser selbst die Leichenrede hielt. Die treuen Legionen aber nannten den Ort, wo der geliebte Feldherr gestorben war, das verfluchte Lager und errichteten ihm zu Mainz ein Ehrendenkmal, bei dem alljährlich an seinem Todestage Leichenspiele gefeiert wur- den. Man meint, es noch heute in dem sogenannten Eichelstein (vom französischen aigle, lat. aquila — Adler dem römischen Feld- zeichen) zu erkennen. Dem andern Stiefsohne des Augustus, dem späteren Kaiser Tiberius, einem klugen, aber auch sinstern Manne, gelang es dann, Großgermanien bis über die Elbe hinaus ebenso sehr durch Massen- gewalt als durch die List bei Unterhandlungen und durch die Ausbeutung der Streitigkeiten zwischen den einzelnen Stämmen,' zu unterwerfen. In den Jahren 4 und 5 v. Chr. durchzog er die deutschen Westgaue. Als er hier eindrang, schickten alle Germanen- stämme Friedensboten, nur die tapseren Sigambrer nicht. Augustus ließ daher dem Tiberius erklären, er werde auf keinen Vertrag ein- gehen, wenn nicht auch diese sich anschlössen. Da schickten sie denn, durch ihre Nachbarn bewogen, zahlreiche Edle, darunter ihren Fürsten, an Augustus, der in Lyon weilte, und baten um billigen Frieden. Treulos hielt der Kaiser die Boten fest und verteilte sie in römische Städte. Dort gaben sie sich selbst den Tod aus Gram, und weil sie nicht wollten, daß ihr Volk aus Rücksicht für sie unrühmliche Ver- träge schließe. Im Jahre 4 n. Chr. rückte er wieder ein. Ein ruhmrediger aber doch zutreffender Bericht eines römischen Schriftstellers, eines Kriegsgenossen des Tiberius, Vellejus Patereulus, erzählt uns hier- über: „Tie Cauiuefaten, Attuarier, Brukterer wurden unterworfen, die Cherusker gewonnen. O hätte dieses Volk nicht bald danach aus

10. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 86

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 86 Wo man der Tändelei nicht hold. Nicht Herzen kauft um eitel Gold, Da ist der roten Erde Land, Vom Fels zum Meer als treu bekannt. Wo aus den laubgewölbten Hallen Ein moosbedecktes Strohdach blickt, Und alte Sagen wiederhallen, Ter Heidemann den Wanderer schrickt. Wo jungfräulich und sonnenklar Ein Herz dir schlägt so treu und wahr, Und dich im Leid noch an sich preßt, In Not und Tod dich nicht verläßt, Da ist der roten Erde Land, Vom Fels zum Meer als treu bekaunt. Mein Heimatland, wie deine Eichen Laß Gott uns stehn in Kampf und Not, Laß nimmer uns von Tugend weichen, Getreu dir sein bis in den Tod. Das Schwert heraus für Reiches Recht Und nie der Leidenschaften Knecht, Auch viel zu stolz zur Niedertracht Und frei und offen durch die Wacht, Gar still im Glück und still im Schmerz, So fährst du wohl, Westfalenherz. Karl Prü«er. Das westfälische Femgericht. Das westfälifche Femgericht war die einzig in Westfalen zwischen Weser und Rhein durch Jahrhunderte gebliebene Fortsetzung der karolingisch-kaiserlichen Grafengerichte. Tie landesherrlichen, öffent- lichen Gerichte galten zur Zeit des Faustrechts und der Wirren gar wenig, und ein jeder that, was ihm gefiel, und die Schwachen waren die Beute der Mächtigen. Da kamen die Femgerichte auf.
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