Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
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der Artikel sich befand, daß die Stande des geleisteten Ei-
des entbunden seyn sollten, wenn der König nicht alles
hielte, wozu er sich in der Handfeste verpflichtet hatte.
Auch in Schleswig und Holstein ward ihm gehuldigt; die
Schweden wollten ihm aber die Reichsfchlüffel nscht über-
geben. Unter den berüchtigten Fürsten der neuern Ge-
schichte nimmt Christian Ii. eine vorzügliche Rolle ein.
Erst durch die schmeichlerischen Hofleute verderbt, und ge-
wöhnt, seinen Willen als das höchste Gesetz zu betrachten;
darauf mit einem Male unter die strenge Zucht eines Geist-
lichen gethan, der ihn mit den Chorknaben singen ließ;
hierauf einem Pedanten übergeben, der ihn nichts als Latein,
und dieses auf dornigem Wege- lehrte, ihn dabei rauh und
gebieterisch behandelte und ihm keine Vergnügungen ge-
stattete, wen läßt eine solche Erziehung ein sanftes und
edles, zum Wohlwollen gebildetes H'erz erwarten! Wen
kann es befremden, daß der Prinz schok in früheren Jah-
ren sich heimlich den Ausschweifungen ergab, seine Wäch-
ter hinterging und viele Nächte in öffentlichen Häusern
unter feilen Dirnen und Säufern zubrachte! Als der Va-
ter durch den Reichsrüth von den liederlichen Streichen
seines Sohnes benachrichtigt, ihn mit der Peitsche bestrafte
und noch mehr einschränkte, war es, wenn diese Mittel
auch die rechten gewesen waren, zu spat, seinen Neigung
gen eine andere Richtung zu geben. Um ihn von den al-
ten Bekanntschaften zu entfernen, und mit andern Gegen-
ständen zu beschäftigen, übertrug ihm fein Vater die Däm-
pfung der erwähnten Unruhen in Norwegen. Nachdem
diese beigelegt waren, bestimmte er ihn zum Statthalter
in Norwegen. Er war 22 Jahre alt, als er diesen Posten,
den er Io Jahre bekleidete, erhielt. Sein Vater hatte
ihm, bei seinem Abgänge nach Norwegen ein Schreiben an
den Bischof Carl von Hammer mitgegeben, und ihn der
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einsichtsvoller König. Er bestrafte jedes Vergehen
strenge und ohne Ansehn der Person und um für Auf-
rechthaltung seiner Gesetze zu wachen, besuchte er häufig
die einzelnen Provinzen seiner Reiche; in Norwegen war
er 50 mal. Er sprach und schrieb lateinisch, deutsch und
französisch und verstand außerdem noch andere Sprachen.
Mit einer besondern Vorliebe für das Seewesen verband
er tiefe Einsichten in dasselbe; denn bereits in seiner Ju-
gend übte er sich darin unter der Aussicht geschickter Leh-
rer auf dein See bei Skanderburg und verfertigte mit
eigener Hand Modelle zu verschiedenen Schiffen. — In
Ansehung seiner täglichen Lebensart war er sparsam und
mäßig, außer bei gewissen Feierlichkeiten. Er stand jeden
Morgen um 4 Uhr auf, ging umher und lobte Jeden,
den er bei seiner Arbeit fand. Auf die Erziehung seiner
Kinder hatte er stets ein wachsames Auge und hielt be-
ständig ein Journal über das, was er jeden Tag vornahm.
Er starb im Jahre 1648 auf dem Schlosse Rosenburg und
ist einer der berühmtesten Könige von Dannemark; denn
er war König und Richter, Staatsmann und Feldherr,
beides zu Wasser und zu Lande. Durch seine strenge Ge-
rechtigkeit, seinen unerschütterlichen Muth, seine rastlose
Thatigkeit, seinen helisehenden Verstand und seine tiefen
Einsichten stand er bei den übrigen Königen und Fürsten
seiner Zeit in solchem Ansehen, daß Philipp der Vierte,
König von Spanien, ihn nie anders als den Vater der
Könige nannte. — Zu den merkwürdigsten Männern un-
ter Christian Iv. gehören vorzüglich folgende: 1) Niels
Kaas, Reichskanzler; er war einer von den 4 Reichsräthen,
die während der Minderjährigkeit des Königes die Regie-
rung verwalteten. Auf diesem Posten war seine ganze Auf-
merksamkeit darauf gerichtet, die Sicherheit des Landes und
die Ehre des Thrones zu handhaben. Als er seinen her-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Muth Philipp Christian_Iv Niels
Kaas