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1. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 67

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
67 nach einem Zwischenreich von 15 Monaten kam er zur Re. gierung. Die Hauptveranlassung zu dieser Verzögerung war die Religion. Da er nämlich erklärter Lutheraner war, so gaben nur die lutherischen Stände ihm ihre Wahl, stimme; die katholischen hingegen wählten den von ihren Bischöfen erzogenen jüngern Bruder Hans. Der gemeine Mann war noch immer dem gefangenen Christian Ji. in Liebe ergeben. Auf diese Art war das ganze Reich in Ver- wirrung. Dies brachte den Lübeckschen Bürgermeister Jür- gen Wullenweber auf den Gedanken, daß es unter sol- chen Umständen nicht schwer seyn müsse, das dänische Reich zu erobern. Er machte daher mit dem damaligen Stadt- hauptmann Marcus Meyer den Plan, Dannemark zu einer Lübeckschen Provinz zu machen. Als Grund zum Angriffe diente das Vorgeben: Christian Iii. und das Lu. therthum unterstützen zu wollen. Damit sie nun, mit Be- günstigung der Lutheraner, die ersten Schwierigkeiten über- winden möchten, boten sie dem Prinzen Christian, der bis jetzt bloß Herzog von Schleswig und Holstein war, ihre Hülfe zur Besteigung des väterlichen Throns, so wie das Obercommando ihre Armee an. Auch ward ihm zugleich von einigen, von den Lübeckern bestochenen Beamten, die Uebergabe von Kopenhagen und einigen Schlössern in Jütland angetragen. Allein der edelmüthige Christian sck.lug alle Anerbietungen dieser Art großmüthig aus und wollte nur durch eine rechtmäßige Wahl den väterlichen Thron besteigen. Nun wandten sich die hierüber erzürn- ten Lübecker an einen abgetheilten Oldenburgischen Gra- fen, Christoph, einen Partheigänger, der sich eine Zeit- lang mit den Türken herumgeschlagen und dadurch das Kriegsleben lieb gewonnen hatte. Dieser stellte sich nun, auf das Versprechen einer guten Belohnung, an die Spitze ihrer Truppen, ging nach Holstein und machte schnelle 5 *

2. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 39

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
39 Dieser hatte einen heftigen Groll gegen den König, weil derselbe in seiner Abwesenheit seine Gemahliiin zur Untreue verleitet hatte. Ec brachte im Jahre 1286 eine Verschwö- rung mehrer Edelleute zu Stande. Des Königs Kam- merdiener, Jönsen, der mit darum wußte, führte den Kö- nig auf der Jagd irre, und nöthigte ihn dadurch in dem Dorfe Finderup bei Wiborg zu übernachten. Hier über- fielen ihn die Verschworenen, in Mönckskleidern verkappt, grausam und hinterlistig um Mitternacht und tödteten ihn mit 56 Wunden. Es folgte ihm in der Regierung sein Sohn: § 30. Erich, mit dem Beinamen: Menved. (reg. von 1287—1319.) Seinem Beinamen Menved, hat dieser König von einer Bekraftigungsformel, die er in seinen Gesprächen oft anbrachte. Da er, als sein Vater ermordet ward, erst 12 Jahre war, so führten seine Mutter Agnes und der Herzog Waldemar von Schleswig, während seiner Minderjährigkeit die Regentschaft. Die Mörder seines Va- ters suchten die Negierung an sich zu bringen, allein ihr Vorhaben schlug fehl und sie mußten nach Norwegen slüch. ten. Der Norwegische König, Erich Magnussen nahm sie in Schutz, worüber sich Mißhelligkeiten zwischen beiden Höfen entspannen, die in gegenseitige Länderverheerungen ausbrachen und 1295 für Erich Menved so bedenklich wur- den, daß er mit einigen Aufopferungen das Mißverhältniß aufhob. Große Kriege hat dieser König nicht geführt, allein seine Regierungszeit war voll Unruhe und Empö- rung. Die gefährlichsten Empörungen erregten die znwi Lundenschenerzbischöfe Jensgrand und Esger Juul. Ersterer war in einigen Dingen dem Willen des Königs

3. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 47

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
47 wurde mit dem Herzoge von Meklenburg und Letztere mit dem Norwegischen Könige Hagen dem Sechsten, Mag- nus Smeks Sohne vermählt. Mit Waldemars Tode erlöscht der männliche Stamm der bisherigen Könige, aus der Nachkommenschaft Ewend Estridsen's, der beinahe 400 Jahre regiert hat. 8 33. Die Königin» Margaretha. (reg. von 1387—1412.) Der Todesfall Waldemar des Dritten hatte die wich, tige Folge, daß zuerst Norwegen und hernach auch Schwe- den mit Dannemark vereinigt wurde. Denn die Dänen wählten zu ihrem Kö ge den zehnjährigen Prinzen Oluf, Margarethens Sohn, welcher wenige Jahre nachher, 1380, bei seines Vaters, Hägens Tode, auch das Königreich Nor. wegen erbte. Dieser liebenswürdige und hoffnungsvolle junge König starb zu großem Leidwesen aller Unterthanen beider Reiche schon im Jahre 1387, und Margarerha, bis. herige Regentinn, wurde nun einstimmig sowohl von Dän. nemark als auch von Norwegen als Königin» anerkannt. Auch auf Schweden richtete sie nun ihr Augenmerk, wo allgemeines Mißvergnügen über des Königes Albrechts willkührliche Regierung herrschte. Albrecht im Gegentheit trachtete eben so sehr nach dem Besitze der Dänisch-Nor- wegischen Krone. Obgleich nun der Kampf sehr ungleich war, da auf der einen Seite eine sehr kluge und bedäch. tige Frau, auf der andern ein schwacher und unvorsichtiger Mann; auf der einen Seite die Liebe, auf der andern der Haß des Volkes stand: so war dennoch Albrecht der erste, welcher durch Neckereien den Ausbruch einer offenbaren Feindseligkeit beförderte. Aus unverzeihlicher Unbesonnen, heit verachtete er seine mächtige, ihm so sehr überlegene

4. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 131

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
131 ward zu Lenzen an der Elbe beim Gottesdienste am 7ten Juni überfallen und ermordet. Vor Ratzeburg ward der Abt Ansverus mit feinen Mönchen am 15ten Juli gestei- nigt. Gottschalks Gemahlin« Syrithe (eine Dänische Prin- zeffinn) mußte zu Mecklenburg empörende Mißhandlungen erdulden. — Ansverus Vaterstadt war Heidcbo (der alte Name von Schleswig). Von heißem Durste nach wissen- schaftlicher Bildung erfüllt, ging er als Knabe hin nach Rudolf, dem damaligen Bischof zu Schleswig. Auf des. sen Rath ging er als 15jahriger Jüngling nach dem Klo- ster vor Ratzeburg, und bat um Aufnahme, welche ibm auch gerne ertheilt wurde. Er bestrebte sich nun möglichst genau alle Pflichten zu erfüllen, wodurch er sich bald all- gemeine Achtung und Liebe erwarb. Nach dem Tode des Abtes wurde er einstimmig zu dessen Nachfolger erwählt. Bei dem allgemeinen Aufstande der Slaven überfiel ein wilder Schwarm diesen Sitz und der Abt mit Brüdern fanden ihren Tod. — Gottschalks ältester Sohn, Buthue, der auch flüchtig werden mußte, wurde mit allen seinen Leuten zu Plön erschlagen, 1074. — § 4. Heinrich, König dev Slaven, Beförderer des Ackerr baues und Bemühungen zur Wiederherstellung des Christenthums. Ein jüngerer Sohn von Gottfchalk, Heinrich, kam aus Dännemark zurück, zog nun mit Hülfe des Herzogs Mag- nus von Sachsen in das Polabenland, wo, bei Smilov auf einer weiten Heide, das große Heer der Slaven gela- gert war. Es kam hier (1106) zu einer hartnäckigen Schlacht; allein ein helvenmüthiger Angriff brachte bald die Slaven in Unordnung; viele erlagen den Streichen der 9 *

5. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 140

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
Männer hingerafft habe, daß sich kerne mehr gefunden hätten den Acker zu bestellen. Die Felder lagen öde, und allgemein in der Grafschaft verwünschten die Einwohner den Grafen Adolf als Urheber ihres Unglücks. Dennoch un- ternahm dieser abermals einen mühevollen und verwüsten- den Kriegszug gegen Dithmarschen, in Verbindung mit seinem Vetter Adolf Iii., welcher in der Zeit mit vielen unruhigen Holsteinern zu kämpfen hatte. — Jetzt brach auch ein starkes Heer von Dännemaak, unter Waldemar, gegen Holstein auf, welches bis vor Hamburg vordrang. Adolf Hi. hatte Nordalbingien verlassen, und die Einwoh- ner gingen Waldemar entgegen; Volk und Geistlichkeit empfingen Waldemar mit Ehrenbezeugungen. Als auch Waldemar mit seinem Heere gegen Ratzeburg zog, verließ Adolf seine Grafschaft gänzlich, aus Furcht vor Waldemars Kriegsruhm und Mißtrauen in die Treue seiner Untertha- nen, auf deren Liebe er sich keines Einspruchs bewußt war.— Adolf verschwindet nun aus der Geschichte Lauenburgs, und es findet sich selbst keine gewisse Spur über die fer- neren Ereignisse und das Ende seines Lebens. Die Grä- sinn Adelheid von Ratzeburg, welche ihrem Gemahl in die Verbannung gefolgt, und durch ihn Mutter einer Tochter Adelheid geworden war, starb als Wittwe 1244. §. 8. Grafschaft Raßeburg unter Dänischer Oberherrschaft. Albrecht von Orlamünde. Nachdem Graf Adolf Ratzeburg verlassen hatte, hiel- ten die Natzeburger Rath, und suchten einem kriegerischen Angriffe durch freiwillige Unterwerfung zuvor zu kommen. Waldemar war unverzüglich am andern Tage aufgebrochen und hatte über Bergestorp in zwei Tagen Lauenburg er-

6. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 66

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
66 gehörten dazu die Städte Malmöe und Kopenhagen. Wäre Christian nur im Lande geblieben, so würde er, mit Hülfe seiner vielen Freunde, leicht wieder die Oberhand erhalten haben; da er aber in Gefangenschaft gerathen war, verschwand allen seinen Freunden die Hoffnung, und nun ergaben sie sich. — Von den inländischen Ereignissen un- ter Friedrich dem Ersten sind folgende die merkwürdigsten: er schaffte die Gesetze Christians Ii., die Polizei und die Freiheit der Bauern betreffend, wieder ab und ließ diese am Lage der Huldigung zu Wiborg öffentlich verbrennen; auch führte er die Lutherische Reformation in den Herzog- thümern ein und erlaubte, daß sie in dem Königreiche öf- fentlich gepredigt wurde. Johann Lausen, Bischof in Ripen und Herr mann Last in Husum wa""N besonders für die Einführung der Kirchenverbefferung sehr thätig und predigten mit segensreichem Erfolg. Heinrich Müller von Zütphen (in Holland) starb vor Heide in Dithmar- schen den Märtyrertod 1524. —( Friedrich der Erste hielt sich fast immer in den Herzogthümern auf und halte sie sehr lieb, denn er war lange Zeit Herzog zu Schleswig und Holstein gewesen. Er starb im Jahre 1533 auf dem Schlosse Gottorff, und liegt in der Domkirche zu Schles- wig begraben. Bei seinem Tode war das Land sehr ver- schuloet, der Ackerbau vernachlässigt und die See- und Landmacht in dem schlechtesten Zustande. §. 42. Christian der Dritte. (reg. von 1534—1559.) Dieser befand sich bei dem Lode seines Vaters kn einer mißlichen Lage; denn, da er nicht bei Lebzeiten de)- selben zum Thronfolger erwählt war, so wollten viele ihn übergehen und seinen jüngern Bruder Hans wählen. Erst

7. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 68

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
68 Fortschritte. Endlich ging er nach Seeland und fand starken Zulauf. Die Beamten daselbst waren nicht un- thätig. Kopenhagen und Schonen ergaben sich und Chri- stoph ließ sich, im Namen Christians ll. die Huldigung leisten. Nun sahen die Freunde des Vaterlandes wohl ein, daß ein König unentbehrlich sey, der das Vaterland aus der Verwirrung retten könnte. Daher vereinigten sich im Juli 1534 die Jütlandischen und Fühnschen Reichs- räthe zur Wahl des würdigen Christian Ih. und trotzten dem Widerspruche der katholischen Bischöfe. — Christian trat also seine Regierung unter großen Unruhen an und seine Herrschaft war anfänglich auf den südlichen Theil Jüt- lands eingeschränkt, da Christoph den nördlichen Theil dieses Landes nebst Jütland erobert hatte. Doch nahm die Sache bald eine andere Wendung. Da Wullenweber und Meyer sich alle Gewalt in Lübeck angemaßt hatten, so wurden sie auf kaiserlichen Befehl abgesetzt. Christian schloß nun Frie- den mit Lübeck, rückte darauf mit seinem Feldherrn Jo- hann Rantzau vor Aalborg und eroberte diese Stadt. Darauf zog er mit demselben nach Fühnen hinüber und schlug den Feind beim Och senderge. Hier war es, wo der Prediger Hans Madsen dem General Johann Ran- zau von allen Planen des Feindes. Bericht abstattete und zur Beglaubigung seiner Nachrichten seinen Kopf zum Un- terpfande darbot. Marcus Meyer gerieth in Gefangen- schaft, gestand auf der Folter seine und Wullcnwebers Absicht gegen Dännemark und wurde zu Helsingör ent- hauptet und geviertheilt; den Wullenweber ließ Herzog Heinrich von Braunschweig enthaupten und rädern. Chri- stoph hielt sich noch eine lange Zeit zu Kopenhagen. Durch Eroberung der Insel Amager und Verhinderung aller Zu- fuhr an Lebensmittel setzte Christian die Einwohner dieser Stadt in die größte Noth; in allen Straßen sanken aus-

8. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 69

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
69 gehungerte Menschen zu Boden und eine todte Kotze wurde schon mit 1 Gulden bezahlt. Gebeugt durch diese Noth und aus Besorgniß eines Aufstandes mußte Christoph im Iuly 1536 die Stadt übergeben. Der König schenkte ihm grvßmüthig die Freiheit. Auf diese Art ward die söge, nannte Grafenfehde, die eigentlich nichts anders als ein von den Lübeckern zu Gunsten Christian Ii. unterhaltener Bürgerkrieg zwischen dem Adel und dem Volke war, be- endigt. — Nun ließ Christian die sammtlichen katholi- schen Bischöfe, welche besonders Schuld an den innern Unruhen gewesen waren, in Verhaft nehmen, nahm ihnen Würde und Herrschaft, machte ihre Stiftsgüter zu Krön* gütern, hob die Klöster auf und führte das Lutherthum ein. Diese kirchliche Veränderung ward mit vieler Milde und whne Blutvergießen zu Stande gebracht. Nur in Js- land kam es zu blutigen Auftritten, indem der Bischof zu Holum, Johann Arnesen den Kvtholicismus mit Gewalt vertheidigen wollte. Arnesen ward aber zuletzt verhaftet und enthauptet. — Im südlichen Norwegen war Christian bereits 1535 als König erwählt worden; der nördliche Theil desselben widersetzte sich und wählte 1536 einen Schwiegersohn Christian !!., den Pfalzgrafen Frie- drich am Rhein, welchen Kaiser Carl V. empfohlen hatte. Allein auch hier behielt Christian die Oberhand und er war so glücklich die Reformation auch in Norwegen ein* zuführen. — Christian Iii. gab verschiedene wohlthätige Verordnungen. Im Jahre 1537 ließ er eine neue Kir- chenagende entwerfen, nach welcher der ganze äußere Gottesdienst eingerichtet werden sollte. Hiebei war ihm der von Luther empfohlene Doctor und Professor Bugen- hagen zu Wittenberg bchülflich. Dieser krönte auch den König und weihete die sieben Superintendenten ein. Im Jahre 1556gab er eine Verordnung gegen die Klei-

9. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 74

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
74 Mannschaft sich auf einem großen Platze außerhalb Heide einfinden sollte. Darauf kamen 4000 Dithmarscher an den bestimmten Ort, alle mit weißen Stäben in den Hän- den, zusammen. Hier wurden sie in einen Kreis gestellt, von dem ganzen Königlichen Heere umzingelt und mußten knieend und mit entblößten Häuptern dem Könige Treue und Gehorsam schwören. Nachdem dies geschehen war, wurde Dithmarschen von den Eroberern getheilt. — Auch führte Friedrich Ii. einen siebenjährigen Krieg mit Schweden, von 1563—1570, welcher größtenteils durch die Aufnahme der drei Kronen im Wappen entstand. Dieser Krieg ward ' 5 mit großer Erbitterung geführt. Endlich kam 1750 der Stettiner Friede zu Stande, wodurch Dännemark Ersatz der Kriegskosten und die Crlaubniß erhielt, die drei Kro- nen im Wappen führen zu dürfen. — Unter dieses Kö- nigs Regierung wurden auch mehrere Bauten unternom- men, unter andern die Festung Kronenburg, zur Siche- rung des Sundzoll's. Besonders merkwürdig ist die An- lage um Uranienburg auf der Insel Hveen. Diese Insel hatte der König dem berühmten Dänischen Astrono-» men, Tycho Brahe geschenkt und demselben erlaubt, alle für seine Wissenschaft nöthigen Gebäude auf Königl. Ko- sten aufführen zu lassen. Tycho erbaute nun das berühmte Uranienburg. So lange Friedrich Ii. lebte, stand er in großem Ansehen, empfing Besuche von Monarchen und den berühmtesten Gelehrten Europens, aber nach dessen Lode entzweite er sich mit dem Reichsrathe und verließ end- lich gar sein Vaterland. Ein volles Jahr hielt er sich bei dem gelehrten Heinrich Rantzau auf dessen Gute bei Wands- beck auf. Hier schrieb er auf eine Fensterscheibe: „Dänne- „mark! was habe ich dir gethan? Vaterland! womit habe „ich dich in dem Grade beleidigt, daß du gegen mich un- gerecht werden konntest? — Ja, — das war mein Ver-

10. Geschichte des Königreichs Dännemark und der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg - S. 29

1832 - Schleswig : Königl. Taubstummen-Inst.
— 29 — ' lich nach der Erndte, vor der Thür des Tempels, ein Opfer zu schlachten, während dessen der Priester mit zugeschlosse- nem Munde im Tempel sich befand und, wenn er Athem schöpfen wollte zur Thür eilte, damit der Götze von Men- schenathem nicht verunreinigt wurde. Von den Einkünften des Swantewit wurden 300 Reuter besoldet. Zum Dienste dieses Götzen wurde auch ein weißes Pferd unterhalten, welches Niemand als nur die Priester anrühren durften. Man glaubte, daß Swantewit des Nachts auf demselben reitend seine Feinde verfolgte und damit das Volk in diesem Wahne bliebe, zeigten die Priester demselben jeden Morgen das von Schweiß triefende Pferd. — Nach dem tapfersten Widerstande ward Arcona zur Uebergabe genöthigt, worauf Swantewit in Stücke gehauen, die heidnischen Tempel nieder- gerissen und zwölf christlichen Kirchen auf der J-.sel Rügen erbaut wurden. — Eben so glücklich war Waldemar auch in seinen übrigen Kriegen, denn er soll 28 Schlachten gewonnen haben. Er war aber nicht allein Kriegsheld sondern auch Gesetzgeber und das Kirchenrecht, welches er gab, war gültig bis zur Reformation. Auch ließ Walde- mar verschiedene Städte anlegen, als Kallundborg, Corsör und Nybvrg und dasdannewirke aufs neue befestigen. — Seine Regierung war indessen nicht ganz frei von innern Unruhen. Eine Verschwörung mehrerer Prinzen gegen sein Leben im Jahre 1177 ward ihm ent- deckt; auch gelang es ihm, den Erzbischof Eski ld, der ihn in den Bann gethan hatte, zu demüthigen. Aber mit einer Empörung in Schonen im Jahre 1180 ging es ihm übler. Diese muthigen Leute, durch unerhörte Auflagen zur Ver- zweiflung gebracht, weigerten sich endlich, dem Könige die Steuern und der Geistlichkeit die Zehnten zu geben. Walde- mar kam mit einer Flotte nach Helsingborg, wurde aber gesteiniget und mußte wieder zurück gehen. Nun gebrauchte
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