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unbemerkt auf ihr Schiff bringen. Wehmüthig, doch mit
der zwiefachen Hoffnung ging Christian im April 1523
unter Segel: entweder mit Hülfe seines Schwagers bald
zurückzukommen, oder durch Sigbrits Vermittelung Bür.
germeister in Amsterdam zu werden; — durch Sigbrit, die
ehemals in dieser Stadt bloße Obsthöckerinn gewesen war!
— Auf die Nachricht von der Flucht des Königs, capitu-
lirten auch die Danen in Stockholm, und so ward Schwe-
den für immer von Dannemark getrennt und
die Calmarsche Union aufgehoben. Diese hatte, ob-
gleich nicht ununterbrochen, 126 Jahre unter den 6 Däni-
schen Königen: Margaretha, Erich von Pommern, Chri-
stopher von Baiern, Christian I., Johann und Christian Ii.
bestanden. — Gustav Erikson Wasa würde König von
Schweden und stiftete ein neues königl. Haus. Chri-
stian irrte nun unstat umher und hatte nirgends eine blei-
bende Statte. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit der
Lutherischen Religion, für die er so eingenommen war, dass
er einige Zeit den Dienst eines Diaconus zu Wittenberg
verwaltet haben soll. Seine Gemahlin starb als eifrige
Lutheranerin bei Gent 1526. Als Christian erfuhr, daß
auch der neue König, Friederich, die protestantische Lehre
angenommen habe, die Norwegischen Bischöfe aber sich
heftig der Einführung derselben widersetzten, gab er sich
für einen ächten Catholiken aus, zog 1531 nach Norwegen,
wo er den Bischöfen ein schriftliches Versprechen gab, die
Lutheraner zu verfolgen und dadurch fast das ganze Land
unter sich brachte. Friedrich besorgte den Ausbruch eines
Religionskrieges, ließ daher seinem Gegenkönig, Christian
einen Vergleich anbieten, wozu dieser sich geneigt bezeigte.
Er reiste unter Versprechung des sichern Geleits im Som-
mer 1532 nach Dännemark; ein sehr demüthiger Brief an
Friedrich ging voran. Die Reichsräthe, der König von
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Extrahierte Personennamen: Christian Margaretha Erich_von_Pommern Christian_I. Johann Christian_Ii Gustav_Erikson_Wasa Gustav Christian Friederich Friedrich Christian Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Amsterdam Stockholm Baiern Schweden Wittenberg Norwegen Dännemark
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Gottez befördert und diemissionsyereine sind bemüht
das Christcnlhum in der Heidenwelt zu verbreiten. Durch
zeitgemäße Verbesserung vorhandener und Gründung neuer
Bildungsinstitute, wie durch Anerkennung und Würdigung
wahrer Verdienste, haben Wissenschaften und Bildung sich
merklich gehoben. Der Ackerbau und die Viehzucht sind
zu unfern Zeiten zu einem bedeutenden Grade der Voll-
kommenheit gediehen, wahrend die Schifffahrt und der Han-
del und damit zugleich manche Nahrungszweige und Ge-
werbe stocken. Möchten wir bald glücklichere Zeiten erle-
den! — „Gottlob, ich sehe die Saaten gedeihen!" — so
sprach unser theurer König auf seiner Neise im Juni 1831
beim Anblick der gesegneten Fluren des Vaterlandes. Welche
Wonne würde es also nicht für ihn seyn, wenn er seine
Unterthanen, die er alle, wie ein Vater seine Kinder liebt,
noch vor seinem Tode im Wohlstände sehen könnte! Wollte
Gott ihm diese Freude schenken! —
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und die Zerstückelung der Grundstücke betreffend, ist bemer-
kenswerth. — Wenn die heilsamen Folgen dieser ange-
führten und anderer wohlthätigen Einrichtungen und Ver-
anstaltungen der Regierung nicht gleich sichtbar werden,
so muß man die Zeiten, worin sie geschahen berücksichtigen.
Denn noch empfindet unser theures Vaterland die Folgen
des letzten unglücklichen Krieges in der Verstopfung und
Verminderung der Nahrungsquellen, in einem zerrütteten
Geldwesen und in neuen aber nothwendigen Auflagen und
wird diese Folgen noch mehrere Jahre empfinden. —
Wahrend der Negierung unsers gegenwärtigen Königs
sind bisher 3 Jubeljahre eingetreten und gefeiert wor-
den. Im Jahre 18t? feierten wir das 300jährige Ju-
belfest der Einführung der Reformation; 1826
am ersten Psingsttage das 1000jährige Jubelfest der
Einführung des Christenthums und 1830 das 300-
jährige Jubelfest der Uebergabe der Augßbur-
gischen Confessivn. Auch trat eine große Landplage
ein, bestehend in einer großen Sturmfluth, wodurch in der
Nacht vom 3. auf den 4. Februar 1825 die Deiche an der
Westküste der Halbinsel einrissen, alle Niederungen, beson-
ders die Marschländer, unter Wasser gesetzt und viele Woh-
nungen weggespült wurden. In Norderdithmarschen allein
wurden 245 Häuser theils ganz weggespült, theils bedeutend
beschädigt und 88 Menschen ertranken. Insonderheit litten
die Halligbewohner in der Westsee; ihre Häuser wurden
von den Wellen fortgerissen und Hunderte fanden in den.
selben ihr Grab. Die Regierung hat alles mögliche ge-
than. diesen Unglücksfall zu mildern, so wie sie überhaupt
bemüht ist, das Wohl des Landes zu befördern. Ein groß-
ßer Beweis dieser Fürsorge ist die Bereitwilligkeit unsers
theuren Königs zur Einführung einer ständischen Ver-
fassung in seine sämmtlichen Lande.— Möge Friedrichs
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Wesens zuerst an, gründete das Schullehrer-Seminar zu
Be ru storffsm in de und war ein Later seiner Bauern. —
4) Der Confercnzrath Johann Daniel Lawaetz in
Altona, der sich durch die Stiftung der Armencolonie
Fredriksgabe, in der Herrschaft Pinneberg ein bleiben-
des Denkmal seiner Menschenliebe gesetzt hat. Diese Co-
lonie, bestimmt dürftige Familien zum Ackerbau und Haus-
fleiß zu gewöhnen und dadurch der Armuth entgegen zu
wirken, hat ein treffliches Gedeihen, und dürfte vielleicht
bei der jetzt allgemein herrschenden Nahrungslosigkcit und
zunehmenden Armuth Nachahmung verdienen.
8. 54.
Staatsverfassnng. Religion. Wissenschaf-
ten. Ackerbau. Handel.
Die Regierungsform ist seit 1660 völlig uneingeschränkt
monarchisch und erblich. Der König führt den Titel: König
zu Dannemark, der Wenden und Gothen, Herzog zu Schles-
wig, Holstein, Stormarn und der Dithmarschen wie auch
zu Lauenburg und Oldenburg. Seine unumschränkte Macht
gründet sich auf das, von Friedrich 1ji. 1665 gegebene
Reichsgrundgesetz, das Kvnigsgesetz genannt.
Mittelst dieses Gesetzes ist dem Könige die gesetzgebende,
richterliche und ausübende Gewalt übertragen. Nur die
gesetzgebende Gewalt wird vom Könige allerhöchst unmit-
telbar ausgeübt; die richterliche und ausübende hingegen
durch die Collegien. — Die herrschende Religion,
zu welcher sich auch der König, nach dem Königsgesetze
bekennt, ist, wie im vorigen Zeiträume, die evangelisch-
lutherische, nach der Augsburgischen Confeffion. Mit-
telst der in den neuesten Zeiten entstandenen zahlreichen
Bibelgesellschaften wird die Lerbreitung des Wortes
6
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
Extrahierte Personennamen: Confercnzrath_Johann_Daniel_Lawaetz Johann Friedrich_1ji Friedrich
Die Haltigen.
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Der Mann preßt Las Weib, die Mutter ihre Kinder mit verzweiflungsvoller
Todesgewißheit an sich; die Bretter unter ihren Füßen werden von der drän-
genden Fluth gehoben; aus allen Fugen quellen die Wasser aus; das Dach
wird durchlöchert vom Wogensturz, ein irrer Mondstrahl dringt durch die zer-
rissenen Wolken, fällt hinein auf die Jammerscene, die, von seinem bleichen,
zuckenden Lichte beleuchtet, in all' ihrer Furchtbarkeit erscheint und die angst-
verzerrten Gesichter einander spiegelt. Da kracht ein Balken. Ein furchtbarer
Schreckruf! Noch eine martervolle Minute! Noch eine! Der Dachboden
senkt sich nach einer Seite, ein neuer Fluthenberg schäumt herauf und — im
Sturmgeheul verhallt der letzte Todesschrei. Die Wogen schleudern sich einan-
der Trümmer und Leichen zu.
Uud nicht etwa die Unbekanntschaft mit den Vorzügen anderer Länder
ist es, was dem Halligbewohner seine Heimath lieb macht. Nein, er hat die
fruchtbarsten, reichsten Strecken vor seinen Augen. Hinter den Deichen des
festen Landes in seiner Nähe ist ein Boden, der seinen Bewohnern einen
Ueberfluß bietet, wie wenige Länder der Erde ihn haben. Da reift das
schönste Korn, da streckt sich der breite Stier in dem duftigsten Klee, da er-
heben sich große und schöne Bauernhöfe, deren Bewohner mit allen Genüssen
des Lebens vertraut und im Gefühle ihrer Wichtigkeit mit Stolz sich Bauern
nennen. Oft auch, und früher noch mehr als jetzt, führt den Halligbewohner
in seiner Jugend und Mannheit der Dienst auf Schiffen in ferne Lande.
Durch seine Genügsamkeit und Rechtlichkeit auch in der Fremde schwingt er
sich zum Schiffsherrn auf; die reichsten Handelsplätze, die herrlichsten Gegen-
den werden ihm bekannt wie die eigene Heimath. Aber er hat Alles gesehen,
Alles verglichen und — Alles vergessen. Er kehrt mit seinem Ersparten heim
zu seinem geliebten Eilande, heim zu diesem trostlosen Boden, zu diesem
gefahrvollsten Fleck der Erde, zu dieser Oede voll Entbehrung und Entsagung,
und danket Gott, daß seine Hallig noch nicht weggespült ist; und kaum hat
er sich da wieder eingerichtet, so ist er in seinem Wesen und seinen Neigungen
wie Einer, der nie die Welt sah.
5. Ko-en und Steinarlen der beiden Herzogthiimer.
Der westliche Theil unsers Landes besteht zum nicht geringen Theil aus
sogenannter Marsch, einem fetten Thon, der sehr reich an Kalk und fast
ganz frei von Sand ist. Der Angriff der Flüsse auf das feste Land, das
Abnagen der Küsten durch den Wellenschlag, das Aufrühren des Meerbodens
bei heftigen Stürmen, die Pflanzen und Thiere des Meeres — Alles dies
füllt das Meerwaffer mit Maffen, welche es in Folge ihres Gewichtes beim
Ueberfluthen auf dem festen Lande absetzt. Die Kalkhaltigkeit des Marsch-
bodens rührt vorzüglich von den eingemengten Muschelschalen des jetzigen
Meeres her, und der kalkhaltige Marschboden läßt sich mit demselben Erfolge
wie der Mergel verwenden. Die Marsch ruht entweder auf Moor oder Sand,
ersteres besonders an den Ufern unserer Flüsse, namentlich der Elbe; da nun
aber die Moore so außerordentlich wasserreich und sehr oft nicht fest, d. h.
noch nicht ganz in Tors verwandelt sind, so schweben solche Moormarschen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]