Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
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nach einem Zwischenreich von 15 Monaten kam er zur Re.
gierung. Die Hauptveranlassung zu dieser Verzögerung
war die Religion. Da er nämlich erklärter Lutheraner
war, so gaben nur die lutherischen Stände ihm ihre Wahl,
stimme; die katholischen hingegen wählten den von ihren
Bischöfen erzogenen jüngern Bruder Hans. Der gemeine
Mann war noch immer dem gefangenen Christian Ji. in
Liebe ergeben. Auf diese Art war das ganze Reich in Ver-
wirrung. Dies brachte den Lübeckschen Bürgermeister Jür-
gen Wullenweber auf den Gedanken, daß es unter sol-
chen Umständen nicht schwer seyn müsse, das dänische Reich
zu erobern. Er machte daher mit dem damaligen Stadt-
hauptmann Marcus Meyer den Plan, Dannemark zu
einer Lübeckschen Provinz zu machen. Als Grund zum
Angriffe diente das Vorgeben: Christian Iii. und das Lu.
therthum unterstützen zu wollen. Damit sie nun, mit Be-
günstigung der Lutheraner, die ersten Schwierigkeiten über-
winden möchten, boten sie dem Prinzen Christian, der bis
jetzt bloß Herzog von Schleswig und Holstein war, ihre
Hülfe zur Besteigung des väterlichen Throns, so wie das
Obercommando ihre Armee an. Auch ward ihm zugleich
von einigen, von den Lübeckern bestochenen Beamten, die
Uebergabe von Kopenhagen und einigen Schlössern in
Jütland angetragen. Allein der edelmüthige Christian
sck.lug alle Anerbietungen dieser Art großmüthig aus und
wollte nur durch eine rechtmäßige Wahl den väterlichen
Thron besteigen. Nun wandten sich die hierüber erzürn-
ten Lübecker an einen abgetheilten Oldenburgischen Gra-
fen, Christoph, einen Partheigänger, der sich eine Zeit-
lang mit den Türken herumgeschlagen und dadurch das
Kriegsleben lieb gewonnen hatte. Dieser stellte sich nun,
auf das Versprechen einer guten Belohnung, an die Spitze
ihrer Truppen, ging nach Holstein und machte schnelle
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TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Hans Christian_Ji Marcus_Meyer Christian_Iii Christian Christian Christoph
Regionen (OPAC): Dänemark, Schleswig, Holstein, Lauenburg
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Absalon, Erzbischof von Lund, ein Mann der sich als
Rathgeber, Staatsmann und Feldherr unter Waldemar
so vorzüglich berühmt gemacht hat, geistliche Waffen. Er
ließ nämlich alle Kirchen schließen. Da dieses Mittel auch
nichts fruchtete, sondern die Unruhen vielmehr immer grö-
ßer wurden, trieb er die Urheber dieser Unruhen an der
Spitze eines Heeres zur Ordnung. Unter Waldemar I.
erhielt der Adel so große Vorrechte, wie er vorher nie ge-
habt hatte; auch wurde das Lehnswesen, besonders von
dieser Zeit an, eingeführt. Die Ursache, die Waldemar
hiezu bewogen, waren theils die Hülfsleistung des Adels
in den gegen Swend Grathe geführten Kriegen; theils
die Hoffnung, daß derselbe ihm desto williger gegen den
unbändigen Pöbel beistehen werde. Allein diese Maaßregeln
des Königs hatten für die Zukunft die nachtheiligsten Fol-
gen; denn der Adel ward dadurch gar zu mächtig; wälzte
alle Abgaben von sich auf die Bürger und Bauern ab;
maaßte sich allein das Recht an, Könige zu wählen und
die Gesetze zu bestimmen, ja er ergriff sogar oft die Waffen
gegen Bürger und Bauern, wenn diese es versuchten, seine
Macht einzuschränken. .Waldemar der Erste starb 1182;
der Aerger über eine ausgebrochene Empörung in Jütland
und die ungeschickte Behandlung von seinem Arzt beschleu-
nigten seinen Tod. Seine Leiche ward in Ringsted beige-
setzt. Ihm folgte in der Regierung sein Sohn:
§. 23.
Knud Waldemarson.
(reg. v. 1182-1202.)
Er war schon bei Lebzeiten seines Vaters und mit
Bewilligung desselben, als 7jähriger Knabe, zum Könige
ernannt und alö Mitregent gekrönt worden. Dennoch ga-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]